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49. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. von Frankreich (1572).
welche sich über viele Länder verbreitete, Der.
Itr ßuae notf 1» £^ ^ b ®m8an8- Die Protestanten hießen
' Hugenotten. Sie wurden auf grausame Weise verfolgt; viele
?em Blutgerüst oder endeten unter schrecklichen ^ ai'r Jen Scheiterhaufen. Aber trotz dieser blutigen Verfolgungen Äa l6 } J Hugenotten immer mehr zu. Selbst viele Große ves '"ichs waren zu den verachteten Protestanten übergegangen; so z. B. die Punzen Cond6, Heinrich von Navarra und der Admiral Coliqny ^ie größte Schuld an den Verfolgungen hatte die herrsch- und rachsüchtige »rtr?6 Cutter des Königs Karl Ix., welche den Haß .wischen Katholiken und Protestanten immer von neuem schürte. Da sie
v r Yfc !e|?er m Ofenern Kampfe nicht vertilgen konnte, beschloß lie dieselben mit Lnt zu^verderben. Sie stellte sich sreuudlich gegen sie und zum Zeichen ihrer Friedensliebe vermählte sie ihre Tochter Margarethe mit Heinrich von Navarra. Der Tag der Hochreit war für ganz Paris ein Freudenfest. Alle Häupter der Protestanten, Gunter auch Coligny,^ waren nach Paris gekommen, um das Hochreits-m it- r 1 ? initzufeiern, und lebten dort in sorgloser Sicherheit ; T ^r^ets i bte ^6lrstige Königin mit ihren Vertrauten, in
;l ^ alle Hugenotten zu ermorden. Der junge König Karl Ä , a*fan9§ *or Lesern grausigen Vorhaben. Aber seine Mutter childer.e ihm die Protestanten so schlecht und verworfen, daß er seine Ein-nnßtgung zu der gräßlichen Metzelei gab. Ja er betheuerte zuletzt mit einem heftigen Fluche, daß er die Ermordung aller Hugenotten in Frankkönne lt f'iner Ü6ris 6ieibe' welcher ihm Vorwürfe machen
r-Fracht vom 23. zum 24. August 1572 ward zur Ausführung festgesetzt. Als es dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen den Anfang des Blutbades. Seine Mutter, die sich beständig bei ihm aufhielt weil sie fürchtete, Karl möchte Reue empfinden, sprach ihm Muth ^iltterna,cht fleng die Sturmglocke vom Turme des königlichen Schlosses an zu läuten. Das war das verabredete Zeichen; und nun degann m der ganzen Stadt ein entsetzliches Gemetzel. Die katholischen Einwohner, welche sich als Merkzeichen ein weißes Tuch um den Arm gebunden hatten, halfen den königlichen Soldaten. Kein Alter und kein Geschlecht wurde geschont. Der König, der im Anfange des Blutbades jo ängstlich gewesen war, gerieth bald selbst in eine Art von Wuth und L.,n3c‘ tobtet!" Ja er soll mit dem Jagdgewehre aus einige
gehende Hugenotten geschossen haben. Eins der ersten Opfer war Coliqny. m er den Larrn der Verfolger, welche die Treppe in feiner Wohnung ^cmrftunnten horte, sprang er aus und erwartete, an die Wand gelehnt, uc Mörder. Sie drangen in sein Schlafzimmer, und einer schrie ihn an:
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_von_Navarra Heinrich Karl_Ix. Karl_Ix. Margarethe Heinrich_von_Navarra Heinrich Gunter Coligny Karl_Ä Karl August Karl Karl Karl Karl Muth Coliqny
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Paris Frankkönne
„Bist du Coligny?" „Ich bin es," erwiderte der Greis, „junger Mensch, habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren!" Aber der Wütherich stieß jhm den Degen in den Leib, hieb ihn ins Gesicht, in den Hals und über die Brust, bis er todt war. Dann warf er den Leichnam aus dem Fenster auf die Straße. Der Prinz Heinrich entgieng nur dadurch dem Tode, daß er versprach, die katholische Religion anzunehmen. Als die Sonne am andern Morgen aufgieng, beleuchtete sie blutbefleckte Straßen und Häuser, verstümmelte Leichname und Sterbende. Das war die berüchtigte Bartholomäusnacht oder die Pariser Bluthochzeit. In Paris allein waren 3000 Menschen ermordet. In den Provinzen aber, no die Verfolgung der Hugenotten noch mehrere Tage fortdauerte, sielen gegen 30,000. Bei der Kunde von diesem Morde ließ der Papst Kanonen lösen und Freudenfeuer anzünden. Ja, er schämte sich nicht, Gott für den glücklichen Ausgang, dieser blutigeu That in allen Kirchen Dankfeste zu veranstalten. Der redliche teutsche Kaiser Maximilian aber schrieb: „Wollte Gott, mein Tochtermann hätte mich um Rath gefragt, ich wollte ihm treulich als ein Vater gerathen haben, daß er solches nimmermehr gethan hätte."
3. Karl Ix., den seit der Bartholomäusnacht das böse Gewissen quälte, starb schon in seinem 24. Jahre. Als nun sein Nachfolger Heinrich Iii. ermordet wurde, war der Prinz Heinrich von Navarra der nächste Thronerbe. Aber die Katholiken wollten ihn nicht als ihren König anerkennen, weil er protestan'isch war. Heinrich war deshalb gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Als er bei Ivry mit dem feindlichen Heere zusammentraf, fiel er auf die Knie nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu schenken, wenn er wüßte, daß er ein schlechter König würde. Zu seinen Soldaten sprach er: „Wenn ihr eure Standarten verlieren solltet, so sehet nur nach meinem weißen Federbusch; ihr werdet ihn imn er auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden." Dann griff er tapfer an und errang einen vollständigen Sieg. Nim rückte Heinrich schnell vor die Hauptstadt Paris und schloß sie ein, aber die Pariser wollten ihn trotz der in der Stadt ausgebrochenen Hungersnoth nicht eher einlassen, bis er Katholik geworden sei. Als Heinrich sah, daß er ohne dies Opfer seinem unglücklichen Lande den Frieden nicht geben konnte, nahm er den katholischen Glauben an und zog alsdann in Paris ein.
4. Seine früheren Glaubensgenossen, die Protestanten, vergaß er nicht. Er gab ihnen durch das Edikt von Nantes freie Religionsübung. Sie durften Kirchen und Schulen bauen und konnten zu Staats-ämtern gelangen. Für das Wohl seines Reiches sorgte er als ein weiser Regent. Er beförderte Ackerbau und Gewerbe und erließ den Bauern, die durch den Krieg ganz arm geworden waren, einen großen Theil ihrer Steuern. Ja er äußerte, er würde nicht eher zufrieden sein, bis jeder Bauer des Sonntags ein Huhn in seinem Topfe habe. Er selbst leb:e einfach. Gewöhnlich trug er einen grauen Rock ohne alle Verzierungen. Gegen seine Unterthanen war er leutselig, und wie fröhlich er mit seinen
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Extrahierte Personennamen: Coligny Heinrich Heinrich Maximilian Maximilian Karl_Ix. Karl_Ix. Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Navarra Heinrich Heinrich Heinrich Ivry Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Über alle Beschreibung war die Trauer und Bestürzung des Heeres. Viele Kreuzfahrer kehrten sogleich zu Schiffe nach Europa zurück. Das übrige Heer führte des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich, nach Acre (Ptolemais) und belagerte dies lange. Hier starb Herzog Friedrich.
Das deutsche Volk wollte nicht glauben, daß fern Heldenkaiser gestorben sei. Die Volkssage hat ihn in die Burg Kyff-hausen in der goldnen Aue in Thüringen versetzt. Dort sitzt er schlafend am Morrnortisch, durch den sein Bart gewachsen ist. Die Raben umkreisen den Berg; wenn ein Adler ste verscheucht, dann wird er wiederkommen und des Deutschen Reiches Herrlichkeit wieder aufrichten.
Philipp August, König von Frankreich, und Richard mit dem Beinamen Löwenherz, König von England, unternahmen die Reise zur See. Die Engländer schifften stch tn Marseille, die Franzosen in Genua ein. In Messina vereinigten ste stch wieder aber Eifersucht und Nationalhaß entzweite Könige und Völker' Man gelangte 1191 nach Acre und belagerte es. Man traf die Bestimmung, daß Franzosen und Engländer in der Bestürmung von Acre einen Tag um den andern abwechseln sollten. Dieser Wetteifer brachte es dahin, daß stch die Türken unter der Bedingung ergaben, daß man ihnen freien Abaua gestatte, wobei sie aber nichts als ihre Kleider mitnehmen durften; Sultan Saladin sollte beiden Königen 200 000 Dukaten Kriegskosten bezahlen. Als Saladm das Geld nicht soaleich schickte, ließ Richard 2000 Gefangene niedermetzeln.
Bei der Erstürmung der Stadt hatte sich Herzog Leo = pold von Österreich ausgezeichnet. Als dieser bei der Befestigung Askalons nicht helfen wollte, ließ Richard die deutsche Fahne im Lager herabreißen und durch den Kot schleifen. Leopold zog mit seinen Deutschen heim.
Auch Philipp August konnte den Übermut Richards mcht ertragen und beschloß die Heimkehr Den größten Teil des Heeres ließ er aber zurück. Richard setzte nun den Kamps allein fort und verrichtete Wunder der Tapferkeit, aber die Eroberung Jerusalems gelang ihm mcht, obgleich er schon tm Angesicht der Stadt war. Er zog nach Acre zuruck und schloß mit Saladin einen Vertrag, daß den Christen ern Teil de Küste Palästinas und der Besuch der heiligen Orte blieb 1192 segelte er nach Europa zurück, weil fern Bruder nach
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Burg_Kyff-hausen Thüringen Morrnortisch Frankreich England Marseille Genua Messina Europa
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 35 —
dem englischen Throne strebte. Auf der Rückreise hatte er das Unglück, Schiffbruch zu leiden, so daß er die Reise zu Lande fortsetzen mußte. Verkleidet suchte er durch Österreich zu kommen, wurde aber in Wien erkannt und vom Herzog Leopold von Österreich, den er in Palästina beleidigt hatte, gefangen genommen. Dieser mußte ihn jedoch an Kaiser Heinrich Vi. ausliefern, der ihn in der Burg Trifels gefangen setzen ließ. Hier erschien Blondel, sein Sänger, der nach langem Suchen seinen Aufenthalt gefunden hatte. Unter dem Turme sang er Richards Lieblingslied; eine Stimme aus dem Turme sang es weiter. Nun eilte Blondel nach England, um das Lösegeld von 150 000 Mark Silber (6 Mill. Mark) zusammenzubringen, und Richard wurde frei.
3. Die letzten Kreuzzüge. Der vierte Kreuzzug 1204 berührte Palästina nicht. Durch die Eroberung Konstantinopels wurde das griechische Kaisertum gestürzt und ein lateinisches Kaisertum gestiftet, das aber 1261 von den Griechen durch Michael Paläologus wieder gestürzt wurde.
Im I. 1213 zogen sogar 50 000 französische und deutsche Knaben aus, um das heilige Land zu befreien. Sie kamen aber meist um oder gerieten in Sklaverei.
Auch der fünfte Kreuzzug 1217 unter König Andreas Ii. von Ungarn hatte keinen Erfolg.
Friedrich Ii. hatte bei seiner Krönung 1215 dem Papste das Gelübde eines Kreuzzuges gethan. Allein erst mußte er sich in Deutschland befestigen, und der damalige Papst Hono-rius Iii. bewilligte ihm einen Aufschub nach dem andern. Nach dem Tode des Honorius bestieg der hochbejahrte, aber thatkräftige Gregor Ix. den päpstlichen Stuhl und mahnte den Kaiser an den heiligen Zug. Da schiffte sich Friedrich in Unteritalien ein, kehrte aber schon nach wenigen Tagen zurück, weil eine Seuche auf dem Schiffe ausgebrochen war, von welcher der Kaiser selbst ergriffen wurde. Gregor ergrimmte und schleuderte den Bannstrahl gegen den Kaiser. Um nun zu zeigen, daß seine Krankheit kein bloßer Vorwand gewesen sei, trat der Kaiser im folgenden Jahre (1228) die Kreuzfahrt von neuem an. Durch Unterhandlungen mit dem Sultan Kamel von Ägypten trat dieser Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und andere Städte ab. Fröhlich zog Friedrich 1229 in Jerusalem ein, und weil der Patriarch dieser Stadt den Gebannten nicht krönen wollte, so setzte sich der Kaiser die Krone selbst aufs Haupt. Den Mohammedanern war
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Palästina England Ungarn Deutschland Unteritalien Jerusalem Bethlehem Nazareth Jerusalem
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 44 —
Papstes Zu jetten, ging er 1251 nach Italien, aber schon 1254
Tnnr h" u' ^^^rließ einen unmündigen Sohn, Äonrabtn, welcher von ferner Mutter Elisabeth in Bayern
St266 £ r Äeimr Manfted behauptete das Reich
r \ 5a.,oerite^ Papst Clemens Iv. die Krone von Neapel und Sizilien an den Prinzen Karl von Anjou ernen Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich einen »Und Manien Mann. Dieser kam mit einem Heere r m / u? ^anfted zu vertreiben. In der Schlacht bei Benevent verlor Manfred Krone und Leben. Der S eaer nahm das Land in Besitz. 9
^ r ®te Herrschaft der Franzosen ward bald unerträglich; sie ^ 9e0en die Ghibellinm mit Grausamkeit. ?nnr Orderten den zum 16jahrigen Jüngling herangewachsenen Konradm aus, sich sein Erbland zu erkämpfen. Umsonst warnte h die treue Mutter: statten mit feinen Schätzen habe allen Hohenstaufen Beerben gebracht. Er blieb entschlossen, verkaufte die letzten Reste der hohenftausenschen Güter in Schwaben, warb em Heer und zog über die Alpen, begleitet von seinem freunde dem Prinzen Friedrich von Baden.
jubelnd empfingen ihn die Ghibellinen. Bei Taalia-cozzo oder Scurcola kam es zur Schlacht, wo Konradin geschlagen wurde. Die Deutschen, die den Sieg schon in Händen hatten, zerstreuten stch zu früh; da brachen die Franzosen aus einem Hinterhalt hervor und siegten. Konradin und sein Freund ™r*en auf der Flucht erkannt und an Karl ausgeliefert. Dieser setzte ein Gericht nieder, welches über die Ge-^"gbnen das Todesurteil sprechen sollte. Da erklärte einer der Achter: „Konradm frevelte nicht, indem er versuchte sein angestammtes väterliches Reich durch einen Krieg wiederzu-gennnnen; und Gefangene schonend zu behandeln, gebietet göttliches und menschliches Recht." Alle übrigen stimmten thm bei bis aus ernen, und dies genügte dem Tyrannen, das Todesurteil zu sprechen.
< . ^Ojährige Konradin saß gerade mit seinem Freunde beim Schachspiel, als ihnen das Todesurteil verkündigt wurde. Sie verloren die Fassung nicht. Die wenige ihnen gelassene Seit benutzten sie, ihr Testament zu machen und sich durch Sakraments zum Tode vorzubereiten.
7? Oktober 1268 wurden die Unglücklichen zum Blutgerüste geführt. Als jener ungerechte Richter das Urteil vor-gelefen hatte, da sprang Gras Robert von Flandern, Karls
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Bayern Manfted Neapel Sizilien Frankreich Schwaben
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 113 —
tötet; nun wurde die Stadt geplündert und die deutschen Landsknechte verhöhnten den Papst in lächerlichen Prozessionen. Der Papst wurde gefangen genommen. Krankheiten im französischen Heere zwangen aber den König Franz zum Frieden von Eam-brai (Damenfrieden), worin er auf Italien verzichtete (1529).
1535 unternahm Karl Y. einen Zug gegen Tunis. Zwei Brüder, Horuk und Hairadin Barbarossa, hatten als Seeräuber Algier und Tunis erobert. Der letztere hatte sich dem Sultan unterworfen und beunruhigte von Tunis aus das ganze Mittelmeer durch Seeräuberei. Karl schlug Hairadin und ^eroberte Tunis, welches er dem frühern Besitzer Muley Hassan zu Lehen gab. Dieser Sieg befreite 20 000 Christensklaven, die in ihre Heimat zurückeilten.
Im I. 1536 begann der dritte italienische Krieg, mdem der Kaiser in Südsrankreich einbrach, während König Franz Savoyen besetzte. Da beide nichts ausrichteten, so kam es zum Waffenstillstände zu Nizza (1538). Hierauf machte Karl einen neuen Zug gegen die Barbaren in Algier, verlor aber im Sturm seine Flotte und mußte die Unternehmung ausgeben.
Im vierten Kriege Karls mit Franz I. rückte der Kaiser mit den Engländern in Frankreich ein und nötigte durch eine Wendung gegen Paris den König zum Frieden von Crespy (1544), worin Franz aus Italien, Karl dagegen aus Burgund verzichtete.
Durch das Mißlingen seiner Pläne und durch fortwährende Krankheit wurde der Kaiser mißmutig und der Regierung überdrüssig. Er faßte daher den Entschluß, dieselbe niederzulegen und sich in die Stille zurückzuziehen. Im Herbst 1555 ließ er seinen Sohn Philipp nach Brüssel kommen und trat ihm in feierlicher Versammlung die Regierung der Niederlande ab. Neapel hatte er ihm schon früher übergeben. Mit Mühe erhob sich der kranke Kaiser von seinem Throne und hielt, gestützt auf die Schultern des Prinzen von Dranien, eine ergreifende Rede: Seit feinem 16. Jahre fei er mit der Regierung feiner Staaten beschäftigt gewesen und habe für sich fast gar keine Zeit übrig behalten. Überall habe er sich mit eigenen Augen zu sehen bemüht, sein Leben sei daher eine stete Pilgerfahrt gewesen. Neunmal habe er Deutschland, sechsmal Spanien, viermal Frankreich, siebenmal Italien und zehnmal die Niederlande besucht; zweimal sei er in England, zweimal in Afrika gewesen und habe elf Seereisen unternommen. Seine
Hüttig, Tie Weltgeschichte in Bildern. Ii. 8
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Karl_Y Karl Hairadin_Barbarossa Barbarossa Karl Karl Muley_Hassan Franz_Savoyen Franz Karl Karl Karls Franz_I. Crespy Franz Franz Karl Karl Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Italien Tunis Algier Tunis Tunis Tunis Südsrankreich Nizza Algier Karls Frankreich Paris Italien Burgund Niederlande Neapel Deutschland Spanien Frankreich Italien Niederlande England Afrika
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
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versammelten sich, besonders in der Gegend von Tours, bei Nacht. Da nun nach dem Volksglauben dort der König Hugo nächtlich spukte, so nannte man die Reformierten spottweise Hugenotten. Indes wurden diese immer zahlreicher; selbst zwei königliche Prinzen aus dem Hause Bourbon, König Anton von Navarra und sein Bruder Herzog Ludwig von Conds, bekannten sich öffentlich zur reformierten Lehre. Dagegen verfolgte eine andere hohe Familie, die Guisen aus dem Hause Lothringen, die Hugenotten aus allen Kräften.
Schon unter Heinrich Ii. kam es durch dessen Gemahlin, Katharina von Medicis, zu wütenden Parteikümpfen. Unter Franz Ii., dem Gemahl der Maria Stuart, begann die Verfolgung der Hugenotten; unter Karl Ix. kam es durch die Ränke der Katharina zu offenen Kriegen mit den Protestanten , an deren Spitze Heinrich von Navarra, der Prinz Conds und der Admiral Coligny standen.
Da die ränkesüchtige Katharina durch Gewalt nichts mit den Hugenotten anfangen konnte, griff sie zur List. Sie veranstaltete die Vermählung ihrer Tochter Margarete von Valois mit dem jungen Heinrich von Bearn. Auch der Admiral Coligny und Prinz Conds waren nach Paris gekommen und wurden vom Könige wohlwollend aufgenommen. Katharina aber beschloß mit ihren Räten, die Protestanten in der Bartholomäusnacht, den 24. August, zu überfallen und zu ermorden. Der König erschrak anfangs, aber man wußte ihn zu überreden.
2. Die Bartholomäusnacht. Die Vorkehrungen zu diesem grauenvollen Überfalle wurden mit solcher Verschwiegenheit getroffen, daß kein Reformierter etwas davon erfuhr. Als es dunkel wurde, erwartete Karl mit bangem Herzklopfen die bestimmte Stunde. Seine Mutter, die beständig um ihn blieb, sprach ihm Mut ein. Man mußte ihm aber doch den Befehl zum Läuten der Glocke, womit das Zeichen gegeben werden sollte, abnötigen. Mit der Unruhe eines Missethäters ging er zum Fenster und sah zitternd hinaus. Seine Mutter und sein Bruder waren bei ihm. In der Angst wünschten sie den heillosen Befehl zurück, aber zu spät: schon hatte das Blutbad begonnen.
Gleich nach gehörtem Zeichen war das Haus Colignys mit 300 Geharnischten besetzt worden. Einige verwegne Böse-wichter stürmten mit dem Rufe: „Mord und Tod!" die Treppe hinan und drangen mit gezücktem Degen in das Schlafzimmer
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Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Paris Haus_Colignys
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
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des alten Mannes. Er war gleich bei dem ersten Lärmen aufgestanden und stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt, als die Mörder hereinstürzten. Einer derselben rief ihm zu: „Bist du Coligny?" — „Ich bin es," antwortete dieser mit gefaßter Stimme; „junger Mensch, habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren!" Aber dieser stieß ihm den Degen in den Leib, zog ihn rauchend wieder heraus, hieb ihn ins Gesicht, in den Hals, in die Brust so lange, bis der Unglückliche kein Zeichen des Lebens mehr von sich gab, und rief dann zum Fenster hinaus: „Es ist geschehen!" Um die unten Stehenden vom Tode des Admirals zu überzeugen, wurde der Leichnam zum Fenster hinabgeworsen.
Auf das fürchterliche Geschrei, welches sich gleich nach dem Läuten der Glocke erhoben hatte, waren die Reformierten aus dem Schlafe erwacht und an die Fenster, ja vor die Thüren gestürzt, meist schlaftrunken, viele fast unbekleidet. Sie wurden niedergestoßen. Jetzt kamen auch die Bürger heran, die man ins Geheimnis gezogen und zu diesem Geschäft befehligt hatte, und die als Kennzeichen weiße Tücher trugen. Sie fielen nicht bloß über die Fliehenden her, sondern drangen auch in die Häuser und metzelten nieder, was sie erreichen konnten. Wirte stachen ihre Mietsleute, Dienstboten ihre reformierten Herrschaften über den Haufen. Während ein Teil der Pariser wutschnaubend durch die Straßen lief, sanken andere röchelnd und winselnd nieder oder saßen in Kammern, auf Böden und in Kellern und wagten kaum zu atmen, bis das Bedürfnis sie doch hervorlockte und sie dann ebenfalls niedergemacht wurden. Der Tag brach an über diesen Greueln; da sah man die Spuren der Menschenschlacht. Straßen und Häuser klebten von Blut; überall lagen verstümmelte Leichname oder noch zuckende Sterbende. Man mußte einen großen Teil derselben mit eisernen Haken in die Seine schleppen. So ängstlich Karl am Anfange des Blutbades gewesen war, so geriet er doch bald selbst in Wut. Er rief mehrmals zum Fenster hinaus: „Töte, töte!" Ja er schoß selber mit einer Flinte unter die Hugenotten, die über den Fluß setzen wollten.
Das war die Bartholomäusnacht, 18. Aug. 1572, oder auch, weil sie bald nach der Hochzeit Heinrichs von Navarra stattfand, die Pariser Bluthochzeit. Philipp Ii. von Spanien triumphierte; der Papst Gregor Xiii. ließ die Kanonen lösen und hielt eine öffentliche Danksagung. Nur
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Extrahierte Personennamen: Coligny Karl Karl Heinrichs Philipp_Ii Philipp Gregor_Xiii Gregor
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 67 —
in 10 Kreise eingeteilt, von denen jeder einen Kreisobersten hatte. Diese zehn Kreise waren: der österreichische, bayrische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, niederrheinische, burgun-dische, westfälische, obersächsische, niedersächsische.
Auch das Po st wesen wurde unter Maximilian zuerst in Deutschland eingeführt. Die erste Postverbindung wurde zwischen Wien und Brüssel hergestellt und vom Grafen von Taxis geleitet, der zum General-Postmeister ernannt wurde. Diese Würde blieb bei der Familie, und jeder Fürst, der diese neue Einrichtung in seinem Lande treffen wollte, mußte das Recht dazu der Familie Taxis abkaufen.
Glücklicher als in seinen Kriegen war Kaiser Maximilian in Vergrößerung seiner Hausmacht. Er bewirkte nämlich die Verbindung seines Sohnes Philipp des Schönen mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand des Katholischen von Aragonien und der Königin Jsabella von Castilien. Zwar starb Philipp schon 1506, aber sein Sohn Karl vereinigte die beiden Länder Aragonien und Castilien zum Königreiche Spanien. Da dieser nun auch die amerikanischen Kolonien und die spanischen Nebenländer Neapel und Sizilien erhielt, so wurde er, später auch noch zum deutschen Kaiser erwählt, der mächtigste Fürst seiner Zeit.
Die beiden andern Enkel Maximilians, Ferdinand und Maria, vermählten sich mit den Kindern des Königs Ladislaus von Böhmen und Ungarn und brachten auch diese Länder an Österreich.
Im Jahre 1519, als schon durch Luthers Reformation -eine neue Zeit angebrochen war, starb Maximilian, der, ohne gekrönt zu sein, vom Papste den Titel „Erwählter deutscher Kaiser" erhalten hatte, der „letzte Ritter" auf dem Throne.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Ferdinand Königin_Jsabella_von_Castilien Philipp Philipp Karl Karl Maximilians Ferdinand Maria Maria Ladislaus Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wien Aragonien Aragonien Spanien Neapel Sizilien Maximilians Ungarn Luthers
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Extrahierte Personennamen: Constantia Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Friedrich Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Philipp_von_Schwaben Philipp Heinrichs_Bruder Heinrichs Barbarossas Barbarossas Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrichs Heinrichs Otto Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Otto Friedrich Friedrich Otto Friedrich Friedrich Kamps Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friebrichs_Herzeleib Friedrich Friedrich Cortenuova Gregor Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Sizilien Neapel Sizilien Deutschland Deutschland Deutschland Aachen Braunschweig Harzburg Deutschland Deutschland Apulien