104
Krieg zwischen Frankreich und England.
französischen Thron machte, indem er behauptete, daß zwar seine
Matter, aber nicht ihre männlichen Nachkommen von der Thronfolge
ausgeschlossen seien, veranlaßt? einen mehr als hundertjährigen
Krieg zwischen Frankreich und England (1339 — 1453).
Eduard Iii. nahm den Titel eines Königs von Frankreich an und
eröffnete den Krieg mit dem glänzenden Seesiege bei Siuwstz1340),
landete mit seinem Sohne, dem schwarzen Prinzen Eduard von
Wales, in der Normandie, siegte bei Crecy in der Picardie (1346)
und eroberte die der englischen Küste am nächsten gelegene Seefestung
Calais, welche über 200 Jahre (bis 1558) im Besitze der Engländer
blieb und eine ganz englische Bevölkerung erhielt. Der damals fast
in ganz Europa wüthende „schwarze Tod" hemmte einstweilen die
Fortsetzung des Krieges.
2. Johann der Gute (1350 — 1364) wurde vom schwarzen
Prinzen bei Maupertnis unweit Poitiers (1356) besiegt und selbst
mit seinem jüngsten Sohne (Philipp) gefangen nach London geführt.
Im Frieden zu Bretigny (bei Chartres) erhielt Eduard Iii. zu sei-
nen bisherigen Besitzungen in Gascogne und Gnyenne noch mehrere
Städte und Landschaften im westlichen Frankreich; dagegen verzichtete
er aus den Königstitel in Frankreich und die übrigen englischen Be-
sitzungen (das Herzogthum Normandie, die Grafschaften Touraine,
Anjou und Maine und die Lehnshoheit über die Bretagne und Flan-
dern); König Johann erhielt seine Freiheit nur gegen ein großes
Lösegeld.
3. Karl V., der Weise (1364 — 1380), gab Frankreich die
lang entbehrte Ruhe zurück und vereinigte in dem wieder ausgebro-
chenen Kriege mit England die meisten von seinem Vater verlorenen
Besitzungen abermals mit dem Reiche, aber sein früher Tod und
4. Karl's Vi. (1380—1422) Minderjährigkeit, dann seine
Geisteskrankheit stürzten Frankreich in eine neue langwierige Zerrüt-
tung. Um die Vormundschaft stritten sich nämlich die nächsten Ver-
wandten des Königs, und einen deßhalb entstandenen greuelvollen
Bürgerkrieg benutzten die Engländer zu einem neuen Einfalle und
siegten in der Schlacht beim Schlosse Azincourl 1415. Da sie
aber wegen eigener Erschöpfung die Fortsetzung des Krieges aufgaben,
so brachen die Parteizwistigkeiten, von Neuem aus. Die burgundische
Partei bemächtigte sich durch Verrath der Stadt Paris, welche dev
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Eduard_Iii Eduard Eduard_von
Wales Eduard Crecy Calais Johann Philipp) Philipp Chartres Eduard_Iii Eduard Johann Johann Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich England Frankreich Europa London Frankreich Frankreich Maine Bretagne Frankreich England Frankreich Paris
106
Ludwig Xi.
6. Ludwig Xi. (1461—1483) gelang es, jedoch nicht ohne
Treulosigkeit, Hinterlist und Grausamkeit, die Macht der Vasallen
in einem letzten, gefährlichen Kampfe zu vernichten und die königliche
Alleinherrschaft fest zu begründen. Es entstand nämlich unter dem
Namen ligue du bien public ein großes Bündniß der mächtigsten
Kronvasallen, um die Macht des Königthums zu stürzen und die
Herrschaft des Lehusweseus in ganz Frankreich herzustellen, und die
Verbündeten nöthigten den König durch Krieg und Umlageruug der
Hauptstadt, ihnen alle Forderungen zu bewilligen. Allein Ludwig
wußte durch List und Ränke das Bündniß zu trennen, die Verbün-
deten zu entzweien, den einen gegen den andern zu gebrauchen oder
sie durch anderweitige, von ihm unterstützte Feinde (so den Herzog
von Burgund durch die Lütticher) zu beschäftigen, und auch als der
Herzog Karl der Kühne von Burgund ihn bei einer Zusammenkunft
(zu Peronue) gefangen genommen und zu neuen Bewilligungen ge-
zwungen hatte, fand er Gelegenheit und Mittel, die gemachten Zuge-
ständnisse nach und nach zurückzuuehmeu. Vorzüglich aber gelang ihm
die Demüthigung der Vasallen dadurch, daß sein Hauptgegner, Karl
der Kühne von Burgund, auf einmal seine Macht gegen Deutsch-
land wandte, um das mitten zwischen seinen Besitzungen gelegene
Lothringen zu erobern, die Schweizer für einen Einfall in die Frei-
grafschaft Burgund zu züchtigen und ein unabhängiges Königreich
Burgund zu begründen, und daß derselbe in der Verfolgung dieser
Pläne seinen Untergang fand (s. S. 99 f.).
Bei dem Aussterbeu des Hauses Anjou, einer Nebenlinie des
königlichen Hauses (abstammend von einem Sohne Johaun's des
Guten), erbte Ludwig die Provence, Anjou, Maine und die Ansprüche
dieses Hauses auf Neapel. Somit waren alle großen Lehen mit der
Krone vereinigt, mit einziger Ausnahme des Herzogthums Bretagne,
dessen Rückfall an die Krone jedoch schon durch die Vermählung
Karl's Viii. mit der Erbin von Bretagne (1491) vorbereitet wurde.
Sein Sohn
7. Karl Viii. ’(1483—1498) konnte nach solcher Befestigung
und Erweiterung der königlichen Macht im Innern dieselbe auch nach
außen geltend machen. Er eroberte Neapel, worauf er Ansprüche
ererbt hatte; allein die Befürchtung, daß seine Eroberungspläne über
die Grenzen Neapels hinausgehen möchten, veranlaßte ein Bündniß
zur Herstellung des vertriebenen Königs (zwischen Spanien, Venedig,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xi Ludwig Ludwig_Xi Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Karl
der_Kühne_von_Burgund Karl Ludwig Ludwig Karl_Viii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Burgund Burgund Lothringen Burgund Burgund Maine Neapel Neapel Spanien Venedig
108
Die pyrenaischehalbinsel. Entdeckungsreisen der Portugiesen.
Sohne abstammte), auch der Krieg der rothen und weißen
Rose genannt, ausbrach. Nach zwei Niederlagen der lancasterschen
Partei folgten
drei Könige aus dem Hause Aork 1461 -— 1485 (Eduard
Iv. und V., Richard Iii.), bis der einzige Erbe des lancasterschen
Hauses, Heinrich Tndor, ans Frankreich, wohin er geflüchtet
war, mit einem Heere znrückkehrte und seinem Hanse den Thron
wieder gewann.
8- 41.
Die pyrenäische Halbinsel H.
Die einzige noch übrige arabische Besitzung war (seit 1238)
das Königreich Granada, meistens abhängig von Castilien, aber
durch gute Verwaltung, Ackerbau, Handel und Gewerbfleiß blühend,
bis ein Thronstreit 1492 die Vereinigung mit Castilien herbeiführte.
Aragonien hatte zwar den größten Theil seiner südfranzösi-
schen Besitzungen verloren, aber in Italien Sicilien als hohen-
stanfensche Erbschaft dem Karl von Anjou entrissen (1282), Sar-
dinien als päpstliches Lehen erhalten (1297) und Neapel erobert
(1442). Durch die Vermählung Ferdinand's von 'Aragonien mit
Isabelle, der Erbin von Castilien, wurde der Grund zur spätem
Vereinigung der beiden Reiche gelegt. Dazu kam 1492 Granada.
Für das kleine Portugal begann eine glänzende Periode, als
der Jnsant Heinrich der Seefahrer (-h 1460) seine persönliche Leiden-
schaft für Entdeckungsreisen und Seennternehmungen unter seiner
Nation zu verbreiten wußte. Madeira, die Azoren, die Inseln des
grünen Vorgebirges und die Küsten von Guinea wurden entdeckt,
Eroberungen in Mauretanien gemacht und daraus das Königreich
Algarbe jenseits des Meeres gebildet. Bartholomäus Diaz erreichte
1486 das eado tormentolo, welches König Johann Ii. eabo cko
bonna esperanza nannte.
8- 42.
Das byzantinische Reich unter den Palävlogen 1261—1433.
Die mit Michael Paläolögus (S. 64) auf den Thron erhobene
Dynastie der Paläologen vereinigte zwar das vorher zerstückte
0 S. das 38. Blatt in v. Spruner's histor.-geogr. Handatlas.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Eduard
Iv Eduard Heinrich_Tndor Heinrich Karl_von_Anjou Karl Isabelle Heinrich Heinrich Bartholomäus_Diaz Johann_Ii Johann Michael_Paläolögus
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Granada Aragonien Italien_Sicilien Neapel Granada Guinea Mauretanien
61
Der erste Krcuzzug.
brachen einzelne Schaaren aus Frankreich, Italien und Lothringen
nach dem gelobten Lande auf, kamen aber größtentheils schon in Un-
garn und Bulgarien um. Besser geordnet und ausgerüstet war der
Zug Gottfrieds von Bouillon, Herzogs von Nieder-Lothringen,
so wie der normannischen und provenyalischen Fürsten: des Herzogs
Robert von der Normandie (Bruder des Königs von England), des
Grafen Raimund von Toulouse, des Fürsten Bohemund von Tarent
und seines Neffen Tancred 1096. Auf verschiedenen Wegen, theils
durch Italien und Dalmatien, theils durch Ungarn, kamen sie nach
Constantinopel. Die Eroberung von Nicäa und der Sieg bei Do-
ryläum eröffnete dem Kreuzheere den Weg durch das Emirat von
Jconium. Kaum war Antiochia nach neunmonatlicher Belagerung
nur durch Verrath in die Hände der Kreuzfahrer gekommen, als
diese von einem zahlreichen türkischen Heere in der Stadt einge-
schlossen wurden und die äußerste Noth litten, bis sie (begeistert
durch die Auffindung der heiligen Lanze) einen Ausfall wagten und
jenes Heer bei Antiochia besiegten, wo Bohemund ein eigenes Für-
stenthum gründete. Da ein nicht unbedeutender Theil der Kreuz-
fahrer in den eroberten Städten Antiochia und Edeffa zurückgeblie-
den, auch viele theils durch die beständigen Kämpfe, theils durch die
großen Strapazen umgekommen waren, so gelangten nur etwa 20,000
rüstige Fußgänger und 1500 Reiter bis Jerusalem, welches die Fa-
timiden vor wenigen Jahren fl095") wiedcr«erobert hatten. Nach
einer 39tägigen Belagerung und einem 2tägigen Sturme wurden die
Mauern der h. Stad verstiegen am 15. Juli 1099 und die Ungläu-
bigen ohne Schonung gemordet. Gottfried von Bouillon ward
zum Könige von Jerusalem erwählt, nannte sich aber stets nur Her-
zog Gottfried. Rainnind gründete in der Grafschaft Tripolis einen
christlichen Staat, Balduin in Edeffa.
Der fatimidische Khalif von Aegypten sammelte ein großes
Heer zur Wiedereroberung Palästinas, welches aber bei Askalon
getäuscht und von Gottfried besiegt wurde. Als dieser schon im
I. 1100 dem ungewohnten Klima und den außerordentlichen An-
strengungen erlag, folgte ihm sein Bruder Balduin I., bisher Fürst
von Edeffa, welcher den Königstitel annahm uà (unterstützt von
den Freistaaten Italiens, Genua, Pisa, Nenedd) das Königreich
noch erweiterte. Unter dem vierten Könige (Fulco, rcaierte 1131 —
-1^2^) hatte es seine bedeutendste Allsdehnung und erstreckte sich (da
Antiochia und Edeffa in dessen Lehnsverbaud standen) vom obern
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Robert Raimund_von_Toulouse Nicäa Gottfried_von_Bouillon Gottfried Balduin Palästinas Gottfried Balduin_I. Edeffa
Dritter Kreuzzug.
63
Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der
Christenheit, den 70jährigen Friedrich I. Barbarossa und die Könige
Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von
England, mit der Blüthe ihrer Ritterschaft den dritten Kreuzzug
anzutreten.
Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Kleinasien,
schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt,
fand aber bald darauf im Flusse Kalykadnos (Saleph) feinest Tod.
Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte zwar dw durch
Seuchen und Ausreißen stets abnehmende Heer noch bis Accw oder
Ptolemais (auch Acre), wo er den Orden der deutschen Ritker stif-
tete, starb aber noch während der Belagerung der Stadt (1191).
Diese wurde von den beiden Königen, welche inzn^schen zur See an-
gekommen waren, durch Kapitulation eingenommen, wobei Richard
sich durch Beschimpfung der deutschen Fahne mit Herzog Leopold V.
von Oesterreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl
über die Theilung des Eroberten, als über die Fortsetzung des Krie-
ges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war,
nach Frankreich zurück. Aber auch Richard sah sich schon im folgen-
den Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer,
durch die Uneinigkeit mit den von Philipp hinterlastenen Franzosen
und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider
die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen
Waffenstillstand mit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen
die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch
der heiligen Oerter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina
litt er Schiffbruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen
Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold V. gefangen,
dem ^Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und erst nach einem Jahre gegen
150,000 Mark Silbers freigegeben.
Der vierte sogenannte Kreuzzug 1202— 1204.
Den unablässigen Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. (reg.
1198 —1216) gelang es zwar nicht, einen christlichen Monarchen
des Abendlandes, wohl aber die mächtigsten Barone Frankreichs, so
wie den Grafen Balduin von Flandern und den Markgrafen von
Montferrat, zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen, und dieser sollte
zunächst gegen Aegypten, das man schon lange als den Schlüffel zur
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Leopold_V.
von_Oesterreich Leopold_V. Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Leopold_V. Leopold_V. Heinrich_Vi Heinrich Innocenz_Iii Innocenz Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Kleinasien Frankreich Frankreich Joppe Palästina Oesterreich Frankreichs Flandern
74
Philipp von Schwaben. Otto Iv.
Fürsten wie in einem Erbreiche. Nach dem Aussterben des norman-
nischen Königshauses ging er nach Italien, ließ sich in Rom krönen
und hoffte das Erbe seiner Gemahlin, Apulien und Sicilien, in
Besitz zu nehmen. Aber die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die
deutsche Herrschaft den Grafen Tankred und nach deffen Tode seinen
Sohn Wilhelm Iii. zum Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser
sein Erbland noch 5 Jahre lang streitig. Eine angebliche Ver-
schwörung diente ihm zum Vorwände, an seinen Gegnern die grau-
samste Rache zu nehmen, die Ersten der Geistlichkeit und des Adel-
standes wurden gehenkt, verbrannt, oder, wie König Wilhelm, ver-
stümmelt und geblendet; deshalb, so wie wegen Richard's Löwenherz
Behandlung, sprach der Papst den Bann über ihn aus. Als er im
Begriffe war, einen Kreuzzug anzutreten, überraschte ihn d^Tod (zu
Messina). ▼
Heinrich der Löwe war aus England zurückgekehrt und hatte vielen Anhang
gefunden, aber alle Versuche, seine früheren Besitzungen wieder zu gewinnen, wa^en
erfolglos; er starb 1195 zu Braunschweig.
^ * 4. Philipp von Sch Narben 11^—1208
Otto Iv. 1198-1215.
und
Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten u>
Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: eine hohenstaufensche,
welche Heinrich's jüngsten Bruder Philipp von Schwaben
(Heirmw-^Smi Friedrich war erst 3 Jahre alt), und eine wölfische,
welche Otto, den zweiten Sohn Heinrich's des Löwen, wählte.
Die letztere übertrug die Entscheidung dem Papste Innocenz Iii.,
welcher nach vergeblichen Vermittelungsversuchen den Otto als König
anerkannte, theils damit das Reich nicht erblich zu werden scheine,
wenn jetzt ein Bruder dem andern folge, theils auch, weil Philipp,
wie das ganze Geschlecht der Hohenstaufen, ein Feind der Kirche sei.
Philipp aber wußte Otto's Anhänger, namentlich die niederrheinischen
Fürsten, durch Verleihung von Rechten und Ländern zu gewinnen
und behielt im Kampfe mit Otto meist die Oberhand, bis er (1208)
in der bischöflichen Pfalz bei Bamberg durch den Pfalzgrafen Otto
von Wittelsbach, dem er eine zur Gemahlin verheißene Tochter später
(wegen Besteckung durch einen Mord?) wieder versagt hatte, ermor-
det ward.
Otto Iv., nun als alleiniger König anerkannt, sprach über Otto
von Wittelsbach die Achr aus und ließ ihn ermorden. Er empfing
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Tankred Wilhelm Wilhelm Löwenherz Heinrich_der_Löwe Heinrich Philipp_von_Sch Philipp Otto Philipp_von_Schwaben
(Heirmw-^Smi_Friedrich Philipp Friedrich Otto Innocenz_Iii Innocenz Otto Philipp Philipp Philipp Otto Otto
von_Wittelsbach Otto Otto_Iv. Otto_Iv. Otto
von_Wittelsbach Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Apulien Sicilien Messina England Bamberg
Erweiterung der Kronlande in Frankreich.
70
Peter Iii. von Araaonien. Schwiegersohn Manfred's, zum Erben
seiner Ansprüche. — Karl erregte durch die Begünstigung der nach
Neapel und Sicilien strömenden Franzosen ein stets zunehmendes
Mißvergnügen, welches anl Ostermontaae 1282 um die Vesperzeit
zu Palermo zum Allsbruche kam und mit der allgemeinen Ermor-
dung der Franzosen auf der Insel (Jkutamfcbe Jmaet3 endete. Die
Sicilianer setzten eine provisorische Regierung ein und vertheidigten
sich gegen Karl's Maßregeln, bis Peter von Aragonien ihnen zu
Hülfe kam und die Krone von Sicilien annahm. Karl blieb auf den
Besitz von Neapel beschränkt.
8- 31.
Frankreich 1108—1270.
I. Territorial-Verhältnisse.
Unter den beiden folgenden Capetingern Ludwig Vi. und Vii.
blieb die Macht der Könige und das von ihnen unmittelbar be-
herrschte Gebiet noch sehr beschränkt, s. §. 25, 3, und §. 32, b. 1.
Daher erkannten die Könige auch als ihre Hauptaufgabe die Unter-
drückung der mächtigen Vasallen und die Wiedervereinigung
der ehemaligen Kronlande. Philipp Ii., mit dem Beinamen
Augustus (als Mehrer des Reiches), that den ersten bedeutenden
Schritt zur Erweiterung der Kronlande, indem er alle englischen
Besitzungen in Frankreich bis auf Guyenne wieder eroberte. Die
folgenden Könige setzten dieses Unternehmen mit großer Planmäßig-
keit fort, bis Ludwig Xi. dasselbe mit Kraft und Schlauheit zu
Ende führte. Die Kreuzzüge begünstigten ihre Absicht, indeni eine
große Anzahl der ausgezogenen Ritter nicht wiederkehrte und daher
manche erledigte Lehen eingezogen werden konnten. Auch die Albi-
genserkriege dienten zur Erweiterung der Kronlande.
Ii. Die Religionskriege im südlichen Frankreich.
Die Katharer (daraus „Ketzer") und Waldenser, zwei
gegen Ende des 12. Jahrhunderts im südlichen Frankreich, vorzüglich
in der Landschaft Albigeois (daher auch Albigenser), aufgekom-
mene Secten, verbreiteten ihre Lehre unter dem Schutze des Grafen
Raimund Vi. von Toulouse (so wie des Vicegrafen von Beziers und
Carcassonne) in Südfrankreich rasch und allgemein. Deshalb sprach
Innocenz Iii. über den Grafen Raimund (dem er auch die Ermor-
dung eines die Irrlehre bekämpfenden päpstlichen Legaten zur Last
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Iii Karl Karl Peter_von_Aragonien Karl Karl Ludwig_Vi Ludwig Philipp_Ii Philipp Augustus Ludwig_Xi Ludwig Raimund_Vi Innocenz_Iii Innocenz Raimund
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Neapel Sicilien Palermo Sicilien Neapel Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Toulouse
Das Haus Plantagenet in England. 81 V.
und Einrichtungen des Volkes einzuführen. Vor Allem aber suckte
er die Macht der Krone durch Vermehrung der regelmäßigen Ab-
gaben und willkührliche Erpressungen zu erhöhen. Da er seinen
ältesten Sohn Robert zur Fortsetzung einer solchen, auf Waffenge-
walt gegründeten, Willkührherrschaft nicht geeignet hielt, so überließ
er diesem die Normandie als ein eigenes Herzogthum, während seine
beiden jüngeren Söhne (Wilhelm Ii. und Heinrich I.) nach einander
ans dem englischen Throne folgten. Der jüngste bestrafte seinen
ältesten Bruder für einen zweimaligen Versuch, ihm den Thron
streitig zu machen, mit dem Verluste der Freiheit und vereinigte die
Normandie mit England. Diesem folgte zuem seiner Schwester
Sohn (Stephan), dann seiner Tochter Sohn, Heinrich, Graf von
Anjou, aus dem Hause Plantagenet.
b. Unter den 4 ersten Königen aus dem Hause Anjou
oder Plantagenet 1154—1272.
1) Heinrich Ii. (1154—89) besaß außer England als Erbe
der normannischen Könige die Normandie und das Lehusrecht über
die Bretagne, von seinem Vater Anjou und Maine, und von seiner
Gemahlin Aquitanien, so daß er das ganze westliche Frankreich
beherrschte. Dazu gewann er durch einen Zug nach Irland
(1171) die Oberherrschaft über die Ostküste dieser Insel.
2) Richard Löwenherz (1189—99) brachte den größten
Theil seiner Regierung außerhalb England' zu, nämlich 3 Jahre auf
dem 3. Kreuzzuge, über 1 Jahr in deutscher Gefangenschaft und 4
Jahre in Frankreich.
Nach seiner Rückkehr lebte er nämlich wegen beständiger Fehden mit Philipp
August von Frankreich, welcher Richard's Bruder Johann in seinen Plänen auf die
Thronfolge unterstützte, meistens in seinen Besitzungen auf dem Continente, und
fand, als er einen Vasallen (wegen eines von diesem gefundenen Schatzes?) bekriegte,
bet der Belagerung eines Schlosses seinen Tod.
2) Johaun ohne Land Z (1199—1216) ließ seinen Neffen
(Arthur von Bretagne), welcher nähen Ansprüche auf die Krone
hatte und von Philipp August unterstützt wurde, ermorden, und
verlor deßhalb alle französischen Lehen bis auf Guyenne. Zugleich
1) Diesen Beinamen hatte er, weil er bei der Erbtheilung seines Vaters von
vier Brüdern allein ohne Herrschaft ausgegangen war, später erhielt er von Richard
reichliche Besitzungen.
Pütz Äeogr. k. Eesch. f. mtttl. Kl. Ii. Abth. 8. Aufl. 6
J
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Robert Wilhelm Heinrich_I. Heinrich_I. Stephan) Heinrich Heinrich Graf_von
Anjou Heinrich_Ii Heinrich Richard_Löwenherz Philipp
August_von_Frankreich Philipp August Johann Johann Arthur_von_Bretagne Philipp_August Philipp August Richard Pütz_Äeogr
Extrahierte Ortsnamen: England England England Bretagne Maine Frankreich Irland England Frankreich
54 Heinrich V. Die letzten Karolinger in Frankreich.
Ingelheim) unter Androhung des Todes zur Abtretung der Regierung.
Der Kaiser entfloh nach Lüttich, wo er starb; seine Leiche wurde
ausgegraben, nach Speier gebracht und erst (1111), als er vom
Banne freigesprochen war, bestattet. Unter
4) Heinrich V. 1106—1125
erneuerte sich der Investitur streit, als der Papst "(Pascha! Ii.)
das Verbot der Investitur wiederholte, Heinrich jedoch mit derselben
unbekümmert fortfuhr. Erst 1122 beendete das Wormser Con-
cordat (mit Calixtus Ii.) den 5ojährigen Streit, indem Heinrich
einwiñigte, die Belehnung künftig nicht mehr durch Ring und Stab,
sondern durch Ueberreichung des Scepters zu ertheilen.
8. 21.
Frankreich.
1^,Unter den letzten Karolingern 887 — 987.
Da bei der letzten Theilnng des fränkischen Reiches der einzige
noch übrige echte Karolinger, Karl der Einfältige, noch ein Kind war,
so wählten die von den Normannen bedrängten Großen des Reichs
den wegen persönlicher Eigenschaften und grvßex Besitzungen angese-
henen Grafen Odo von Paris, der sich jedoch nicht allgemeine An-
erkennung zu verschaffen vermochte. Denn es bildete sich eine Gegen-
partei zu Gunsten des karolingischen Hauses, welche Karl (Iii.) den
Einfältigen als König ausrief; dieser aber wurde erst nach Odo's
Tode allgemein anerkannt. Er verlieh dem Normannenfürsten Rollo
(oder Rolf), welcher das Christenthum und in der Taufe den Namen
Robert annahm, die Normandie und die Lehenshoheit über die Bre-
tagne, wodurch die Einfälle der Normannen aufhörten. Nach dem
gänzlichen Aussterben der Karolinger in Deutschland nahm Karl
Lothringen in Besitz. Als die Karolinger auch in Frankreich ausge-
storben waren, ließ sich der Herzog Hugo von Francien, mit dem
Beinamen Capet, von seinen Verwandten und Vasallen zum Könige
ausrufen 987. '
2) Unter den vier ersten Capetingern (Hugo, Robert,
Heinrich I., Philipp I.) 987- 1108.
Hugo Capet mußte (wie Konrad I. und Heinrich I. in Deutsch-
land) seine Anerkennung gegen die übrigen Vasallen erkämpfen, welche
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Karl Karl_( Karl Rolf) Karl
Lothringen Karl Hugo_von_Francien Hugo Robert Heinrich_I. Heinrich_I. Philipp_I. Philipp_I. Hugo_Capet Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_I. Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Paris Deutschland Frankreich Deutsch-
Könige aus den Häusern Plantagenet und Lancaster.
107
dem Kaiser, dem Herzoge von Mailand und dem Papste), welches
ihn nöthigte, die Eroberung wieder aufzugeben. Mit ihm erlosch die
ältere Linie des Hauses Valois.
§. 40.
England und Schottland.
Der nächste der Könige aus dem Hause Plantagenet,
Eduard I., unterwarf den letzten Rest des Fürstenthums Wales,
worauf sein in Wales geboruer Sohn Eduard den Titel eines Prin-
zen von Wales erhielt, und da dieser bald nachher (durch den Tod
seines altern Bruders) Thronerbe wurde, so führte seitdem der jedes-
malige Thronfolger diesen Titel. Als in Schottland die Dynastie
des Hauses Keuneth ausgestorben war (1286), und nicht weniger als
13 Thronbewerber auftraten, so nahm Eduard ein Oberkönigthum über
Schottland in Anspruch. Dieses verwickelte ihn, so wie seine beiden
Nachfolger Eduard Ii. und Iii. in einen langwierigen Krieg mit
Schottland, der erst ruhte, als Eduard Iii. nach Frankreich ging,
um sein Erbrecht auf dieses Reich geltend zu machen (s. S. 103).
Diese Absicht ward nicht erreicht, aber die englische Verfassung ge-
wann mittelbar durch die auswärtigen Kriege. Denn die häufigen
Geldverlegenheiten des Königs in diesen Kriegen veranlaßten zahl-
reiche Berufungen des Parlaments, welches bei jeder Bewilligung
die Abhülfe einiger Beschwerden forderte und durch die Theilung in
das Oberhaus (Prälaten und Barone) und Unterhaus (niederer
Landadel und Städte) eine festere Gestalt erhielt. — Der letzte
König aus dem Hause Plantagenet (Richard Ii.) wurde von dem
von ihm verbannten, aber nach England zurückgekehrten Herzoge
Heinrich von Lancaster (auch einem Enkel Eduard's Iii.) ge-
fangen genommen und durch das Parlament abgesetzt.
Unter den drei Königen aus dem Hause Lancaster, einer
Nebenlinie des Hauses Plantagenet, 1399—1461 (Heinrich Iv., V.
und Vi.), wurden die Kriege gegen Frankreich fortgesetzt (s. S. 104),
Anfangs mit Erfolg, später aber so unglücklich, daß alle englischen
Besitzungen in Frankreich bis auf Calais verloren gingen. Der
Krieg ruhte ohne Friedensschluß, als in England selbst der Thron-
streit zwischen dem Hause Lancaster (welches in männlicher Linie
von Eduard's Iii. drittem Sohne abstammte) und dem Hause
Bork (welches in weiblicher Linie von Eduard's Iii. zweitem
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Eduard_I. Eduard_I. Eduard Eduard Eduard Eduard Eduard_Ii Eduard Eduard_Iii Eduard Richard_Ii Heinrich_von_Lancaster Heinrich Heinrich_Iv. Heinrich_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Mailand England Schottland Wales Wales Wales Schottland Schottland Schottland Frankreich England Frankreich Frankreich England