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1. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 94

1831 - Elberfeld : Büschler
94 1815. ivm\va\vvtvi\vv\v>\vti\iivv\vmsivvvw\u\viivi\\u\\uiv\uviiv Neuem ein Kaiser der Franzosen sein solle? Die Antwort wußte ein jeder voraus^ — er wurde ausgerufen und empfing den neuen Eid der Treue von denen, die ihren Eid zum Therl vor einem Jahre ihm selbst und so eben dem Könige gebro- chen hatten. In wenigen Monaten sah er nun auch, was sein Herz am meisten erfreute, ein ausgesuchtes Heer um sich versammelt. Alle die Tausende, welche'eben ans ganz Europa der Kriegs- gefangenschaft entlassen waren, und alle, die der letzte Krieg übrig gelassen, mir vielen Neugeworbenen verstärkt, standen wieder in den Reihen. Dahinter wurden die Nationalgarden gerüstet, und die französischen Zeitungen redeten nun schon von Millionen, die für ihren Kaiser zu kämpfen bereit seyen. 24. Das Vorspiel Mürats. Don dem Geschlechte, welches Bonaparte früher auf die von ihm errichteten Throne gesetzt hatte, war nur noch sein Schwager Mürat, König von Neapel, übrig. Er hatte im Jahre 1814 seine Krone dadurch gerettet, daß er, als die Ver- bündeten noch mit Napoleon hart kämpften, von ihm abließ und sich dem europäischen Bunde anschloß. Es war nicht Abscheu gegen die französische Ungerechtigkeit, und nicht aufrichtige Nei- gung für die Grundsätze des Bundes, sondern einzig die Be- rechnung des Vortheils, die ihn dazu trieb; und als nun der Dortheil anders zu winken schien, als Napoleon unter dem Jubel Frankreichs seinen Thron wieder bestieg und sich in al- ter Kraft rüstete, da fand sich auch Mürat wieder in besserer Gesellschaft mit ihm; unter den alten, seit vielen Jahrhunder- ten bestehenden, Herrschergeschlechtern hatte er sich nicht son- derlich wohl gefühlt. Dazu spiegelte ihm sein Eigendünkel eine große Hoffnung vor. .Italien war voll mannichfachen Gährnngsstoffcs. Viele sreigesinnte Männer dieses schönen, nun seit mehr als 1200 Jahren immer zertheilten, von Fremden oft hart bedrängten, Landes sehnten sich nach einer Vereinigung ihres Vaterlandes zu Einem kräftigen Reiche, damit ihr Volk wiederum selbst- ständig und ehrenvoll unter den übrigen da stände. Ein groß- ßer Mann hätte vielleicht schon längst mit den Einwohnern Italiens die bedeutendsten Veränderungen in's Werk richten können.- Nun aber wollte Joachim Mürat als ein solcher un- ter ihnen anftreten, und äffte, nach seiner eitlen Weise, die Sprache eines großen Mannes nach. Allein der Frevel, eine hohe Bestimmung zu erlügen, die er nicht in sich trug, wurde alsbald schwer an ihm gerächt. Die östreichischen Heerführer Fr im o nt, Bianchi, Neipperg und Rüget, die gegen ihn ausgesendet wurden, trieben ihn, wie einen großredenden

2. Abth. 1 - S. 230

1818 - Elberfeld : Büschler
2^o Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817 auf die spanische Erbschaft wegen , schon kn'sqe- heim die Niederlande versprochen; ob im Ernst, mag schwer zu entscheiden seyn. Der Bruder des Churfürsten, der Churfürst von Köln, felgte sei- nem Bruder und nahm französische Truppen in sein Land auf, „zum Besten und zur Erhaltung der Ruhe des teutschen Reiches (!) " wie es in den öffentlichen Erklärungen lautete. Anfang des Krieges 1701, Prinz Eugen. — Der Kaiser Leopold beschloß, ohne Verzug ein Heer nach Italien zu senden, um die dortigen spanischen Länder, Mayland und Neapel, in Besitz zu nehmen, Zum Anführer desselben be- stimmte er den Prinzen Franz Eugen von Savoyen, einen der ersten Feldherrn und Staats- männer seiner Zeit, so wie der ganzen Geschichte. Er stammte aus einer Seitenlinie des sgvoyischen Hauses her, und wgr in seiner Zügend zuns geistli- chen Stande bestimmt; aber sein Geist zog ihn zu der Betrachtung der Geschichte und ihrer großen Muster, und sie wieder trieben ihn in den raschen Strom des thätigen Lebens, wo die Kraft sich erprobt und dem nach Ruhme begierigen Manne der Lor- beer winkt. Als zwanzigjähriger Jüngling bet er feinp Dienste dem König Ludwig an; dieser, der ihn wegen seiner Kleinheit nicht der Beachtung werth fand, wies ihn ab, und rieth ihm, im geist- lichen Stande zu blehben. Eugen wandte sich nach bestreich, wo der Turkenkrieg ihm eine Bahn zu öffnen schien, und zeichnete sich bald so sehr aus, daß der Kaiser ihm nach der Befreiung von Wien i683, wobei er tapfer mit gefochten hatte, ein Nsuterreglmenr versieh. Der Herzog Karl von Lothringen erkannte den Helden schon dainahls in ihm und sagte es voraus, was er dem Kalserhauie einst seyn werde. Leopold ernannte ihn i6g3 zum Feldmarschall, und nun hatte ihn der König Lud- wig gern wieder für sich gewonnen; er ließ ihm die Statthalterschaft von Champagne und d«e

3. Abth. 1 - S. 397

1818 - Elberfeld : Büschler
Das große Kaiserreich. - 897 Haus von Neapel habe aufgehört zu regieren!" Das furchtbare Wort.schreckte dieses Haus auch in der Thal von dem Bcden Italiens über die Meer- enge nach Sicilien hinüber; hier erhielt es sich mit Hülfe Englands; in Neapel aber wurde Jo- seph Buona parte zum erblichen König ei klärt. Der neue Königsthron kostete noch unermeßliches Blut; die Einwohner Unlerriaiiens empörten sich immer mit neuer Wut!), und Kalabrien nebst Abruzzv mußten fast in Einöden verwandelt werden. ' Zunächst traf nun H v l l a il d die Reihe. Es wurde gleichfalls in ein Königrelch verwandelt, und einer« andern Bruder, Ludwig Napoleon, zu seinem Theile gegeben. Eö halte nicht das schlimnrste Loos gezogen, denn Ludwig fühlte die Pflicht, für sein neues Volk mehr zu leben, als für seines Bruders Willen. Ein dritter aus des Kaisers Verwandschaft, sein Schwager Joachim Murat, ward an dem rechten Ufer des Rheines, des Stromes, der so oft als natürliche Scheidewand zwischen drrri Teut- schen lind Französischen genannt war, ausgestellt; ein bedenkliches Zeichen für die Zukunft; er er- hielt die Herzoglhümer Eleve und Berg; ersteres hatte Preußen, letzteres Baiern für Anspach abge- treten. Alexander Berthier endlich, der erste im Kriegsrathe Napoleons, bekam das Fürsten- thum Neufchatel. Zugleich mit diesen äußern Vorrüstungen wurde der Plan der inner» Gestaltung des großen Baues gleichfalls klarer dargelegt. Französische Blatter mußten das System des Gleichgewichts, an welchem Europa noch immer mit einigem Glau» den gehangen hatte, als ein sehr khorigles aus- schreieu, welches nur Eifersucht und Kriege erzeugt habe. Ruhe sey nur dann zu hoffen, wenn E i- ner den unbestrittenen Vorrang hade, und seinem Woite bei den Streitigkeiten der Völker Folge geleistet werde. Es war die Sprache der Rönier, kurz vor der' Zeit, als sie die Weltherrschaft ge-

4. Abth. 1 - S. 242

1818 - Elberfeld : Büschler
r/;2 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 16/18-1817. schlechte Verfassung des Neichsheeres/ etwas Be- deutendes vorzunehmen; er mußte zufr eden seyn, daß die Franzosen, aus Mangel an llnierhal.t, wieder über den Rhein zurückgiigen/ und daß er sie in den nächsten Jahren jenseits halten konnte. Ein Zug, den der Prinz Eugen noch im Jahre 1707, auf Verlangen der Seemächte/ von Italien aus in's südliche Frankreich machen mußte/ um Toulon zu erobern/ mißlang wie die ähn- liche Züge/ die schon Kaiser Karl V versucht hatte; und eben so hatte der König Ludwig die Freude/ in demselben Jahre ganz Spanien wieder sel- uem Enkel/ Philipp V/ unterworfen zu sehen. Der Erzherzog Karl hatte m den vorigen Jahren glückliche Augenblicke in Spanien gehabt; sein Heer / welches besonders aus portugiesischen Hülfs- völkern bestand, hatte selbst die Hauptstadt Madrid erobert und ihn daselbst zum Könige von ganz Spanien ausaerufen; allein seine eigene Trägheit/ die Unfähigkeit und Uneinigkeit seiner Heerführer/ der Haß der Kastilier gegen ihn und gegen die Arragonier sowohl, als die Engländer und Portu- giesen; diese und andere Ursachen entrißen dem östreichischen Prinzen nach und nach Spanien wie- der/ und irn Jahr 1707 mußte er das Land ganz verlassen. Dennoch hatte der König Ludwig in diesem Kriege schon so viel verloren/ und sein Land ivar so erschöpft/ daß er sehnlichst den Frieden wünschte/ und/ Mit Bezwingung seines alten Stolzes/ Ver- suche machte / ihn selbst mit großen Opf rn zu er- kaufen. Allein die Gegner gedachten ihn dieses- mahl für allen früheren Uebermurh recht empfind- lich zu züchtigen; besonders waren Eugen und Marlborough/ die wiederum Obstreich und England lenkten/ dem eitlen Könige von Grund ihres Her- zens feindlich gesinnt, und sannen nur darauf/ ihm noch härtere Demüthigung zu bereiten. Es gelang ihnen auch trefflich durch:

5. Abth. 1 - S. 260

1818 - Elberfeld : Büschler
z6o Vu.ztr. vomwestph. Fried, bis^'etzt. 1648-1817. men würden ihn wie einen Thoren, und der sich ungeziemender, über seinen Kräften liegender, Dinge angemaaßt, verurtheilt und verspottet haben; wie denn Karl Albrecht von Barern, der zugleich mit Friedrich emporstrebte, und seine Hand nach Königs - und Kaiserkrone ausstreckte, ein solches Urtheil über sich hat ergehen lassen müssen, llnd in der That bewährt sich die Kraft, die in den großen Welthändeln das Außerordentliche wagen darf, für das Urtheil der Zeit und Nachwelt erst in der Durchführung des Gewollten. Frankreich, Spanien, Baiern, Sachsen, im Bunde gegen Oe st reich. — Das Kriegsunglück des östreichschen Heeres in Schlesien bestärkte die französische Regierung in ihrem Vorsatze, diesen Augenblick zur Zerstückelung Oestreichs zu benutzen. Der Kardinal Fkeury, der Frankreich regierte, und an dem Marschall von Belleisle einen sehr geschickten Unterhändler fand, brachte zu dem Ende eine Verbindung zwi- schen Frankreich, Preußen, Spanien, Baiern und Sachsen zu Stande; denn auch der Churfürst Au- gust Hi von Sachsen, der zugleich König in Po- len war, leitete Ansprüche auf die östreichsche Erb- schaft von einer früheren Heirath des sächsischen Hauses her, und Spanien streckte seine Hände nach Parma und Piacenza aus. Ueberdies war der Plan entworfen, den bairischen Churfürsten Karl Albrecht, zum teutschen Kaiser zu erhe- den, und dieser, obwohl er eine so wichtige Stelle einzunehmen doch Anfangs Bedenken trug, erklärte sich endlich bereit dazu. Die Wahl sollte in Frank- furth gehalten werden. Nun ruckten noch im Sommer 1741 zwei fran- zösische Heere über den Rhein; das eine wendete sich gegen die hannöverschen Gränzen und dadurch verlor Maria Theresia den letzten Bundesgenossen. Georg Ii von England schloß, aus Besorgniß für fern Churfurstenthum Hannover, einen Vergleich,

6. Abth. 1 - S. 37

1818 - Elberfeld : Büschler
. Kaiser Karls auswärtige Händel. $7 Vierzehn Tage nach dieser Schlacht war kein Feind mehr in Italien. Karl war fast unzufrieden über das zu große Glück, welches ihm nun nichts mehr zu thun übrig lasse. „Weil ihr mir nun den König von Frankreich gefangen habt, sagt er in einem Briefe an Lannoy, so sehe ich, daß ich nun nichts mehr, als gegen die Ungläubigen thun kann. Ich habe allezeit den Willen dazu gehabt, und jetzt u>N so mehr. Helft doch die Sachen gut einrichten, daß ich, ehe ich viel älter werde, noch Thaten verrich- ten könne, die zu Gottes Dienst und mir nicht zum Tadel gereichen. " Der König Franz wurde nach Madrid ge- bracht l!nd streng verwahrt. Ueber die Art, >vie er behandelt werden, und wie der Kaiser dieses Geschenk des Glücks -benutzen müsse, war unter seinen Räthen eine entgegengesetzte Meinung. Dre eine Parchei, wozu Lannoy gehörte, rieth, den König großmüthig zu behandeln, um dadurch den Saamen der Feindschaft vielleicht auf immer zu vernichten; die andere, mit dem Kanzler Mercu- r inus Gattin ara an der Spitze, . wollte ans der Gelegenheit so viel Vortheil als möglich zie- hen. Der Kaiser wählte den Mittelweg zwischen beiden und verlor dadurch die Früchte des ganzen Glückswechsels. Der Vortheil, welchen ihm der Kanzler vorhielt, gefiel ihm >vohl ; er forderte von dem Könige, als Preis der Loslassunq, das Her- zogkhum Burgund zurück, welches Frankreich sei- ner Großmutter Maria unrechtmäßig entrissen habe, und welches er ganz besonders werth hielt. Allein den König auch so lanae gefangen zu hal- ten , bis die Bedingung wirklich erfüllt sey, — so rieth sein Kanzler, — schien ihm zu hart, und unkaiserlich. Er verließ sich auf des Königs Wort; aber dieses, so ritterlich es Franz zu geben schien, war nicht redlich gemeint. Ehe er den Vertrag Unterzeichnete, ließ er einige vertraute Menschen aus Madrid heimlich zu sich kommen, und stellte in Gegenwart des päpstlichen Nuntius

7. Abth. 1 - S. 40

1818 - Elberfeld : Büschler
4o Vi. Ztr. àrl V bis zum westph. Fried. 1020-16/^8. hielten, ließ er in den spanischen Kirchen für die Befreiung demselben öffentliche Gebete verrichten. Man hat ihm dieses als Schein und Heuchelei vorgeworfen; aber das widerlpänstige -Heer achtete in der That nicht mehr auf seine Befehle, bis der rückständige Sold ausgezahlt war. Dann erst, nach zehn Monaten, zog es sich, auf sein Geheiß, nach Neapel. Es war aber durch die Ausschwei- füngen iii Rom so geschwächt worden, daß, als Franz voll Frankreich einen neuen Einfall in Ita- lien machte, dessen Heer ohne Widerstand bis nach Neapel drang und diese Stadt belagerte. Nur der plötzliche Uebertritk des berühmten genuesischen Seefelden Andreas Doria, der mit einer Flotte von der Seeseite Neapel belagerte, auf die Seite des Kaisers, lind zugleich Krankheiten im fran- zösischen Heere, wendeten das Glück noch einmahl zu Karls Gunsten, und die beiderseitige Ermü- dung führte den Frieden von Cambray 1529 herbei. Franz zahlte zwei Millionen Kronen für die Befreiung seiner Söhne in Spanien, leistete Verzicht auf Mayland, Genua, Neapel und alle Länder jenseits der Alpen , heiräthete Karls Schwester Eleonore, und dagegen drang Karl nicht sogleich jetzt auf die Abtretung des Herzogthums Burgund, sondern behielt sich feine Rechte vor. Nun war der Zeitpunkt gekommen, daß der Kaiser sich auch in seinen italischen Ländern mit Würde zeigen konnte; er war noch >iie dort gewe- sen. Er landete iin Aug. 1629 in Genua und zog von dort, mit kaiserlicher Pracht nach Bo- logna. Hierhin hatte er eine Zusammenkunft mit dem Papste verabredet, urid sie wurde mit großer Feierlichkeit gehalten. Der früheren Feind- schaft wurde nicht mehr gedacht; Karl küßte dem heiligen Vater, nach alter Sitte, knieend den Fuß, und dieser krönte ihn unter festlicher Pracht z,un> Kaiser, so wie zum König der Lombardei. Karl erschien den Italienern, die ihn nur von der furchtbaren Seite kannten, als ein milder und edler Herr, die Furcht wandelte sich in begeisterte

8. Abth. 2 - S. 222

1817 - Elberfeld : Büschler
222 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Nud.v.habsb. 916 — 1273, Anhöhe bei Emaus, das Ziel ihrer Wünsche, Jeru- salem. Ein unendliches Iubelgeschrei erfüllte die Vuft und Freudenthränen stürzten aus Aller Augen. Kaum konnte Gottfried ihren Eifer so weit zügeln, daß sie nicht tollkühn auf die Mauern der Stadt losstürmten. Ihre Eroberung war nicht leicht, und die Besatzung war an Zahl viel stärker als die Kreuz- fahrer; denn nur etwa 40,000 waren von diesen noch übrig. Mit vieler Muhe mußte man Kriegs- maschienen und Sturmleitern in der hokzarmen Ge- gend Zusammenzimmern, und am 14. Juli wurde der erste allgemeine Sturm gewagt. Er mißlang; die Besatzung der Stadt kämpfte mit großer Tapferkeit. Am folgenden Tage aber stürmten die Christen von Neuem, und Gottfried war einer der ersten, der von feinem Kriegsthurme auf die feindliche Mauer sprang. Sein Schwerdt bahnte den übrigen den Weg; bald war die Mauer an allen Seiten bezwungen, die Thoce geöffnet, das ganze Heer stürzte in die Stadt. Ein fürchterliches Blutbad begann; in der ersten Wuth fraß das Schwerdt alles Lebendige in der Stadt, und nur wenige der Einwohner blieben übrig. Dann, als die Besinnung zurückkehrte, reinigten die Krieger ihre Waffen von Blut, und eilten mit ent- blößtem Haupt und barfuß nach den heiligen Oer- tern; und die Stadt, welche noch eben von dem wilden Geschrei des Mordes erschallte, war nun er- füllt mit Gebeten und Lobgesängen zur Ehre Gottes. Darauf dachte man an die Wahl eines Königs für das neue Königreich Jerusalem; Gottfried von Bouillon erschien allen als der würdigste; allein er weigerte sich, da eine Krone zu tragen, wo der Hei- land der Welt unter der Dornenkrone geblutet habe, und nannte sich nur den Beschützer des heiligen Gra- des. Aber als er schon im folgenden Jahre, uoo, starb, nahm sein Bruder Balduin den Namen ei- nes Königs an. Von den spatern Kreuzzügen zur Behauptung der christlichen Herrschaft in Palästina, an welchen auch teutscbe Kaiser Theil nahmen, wird unsere Ge- schichte künftig reden.

9. Abth. 2 - S. 275

1817 - Elberfeld : Büschler
Das Intekregnuw^ 276 welche man das Interregnum nennte Nach Kon- vads Iv. und Wilhelms von Hollands Tode wollte kein teutscher Fürst die Kaiserkrone annehmen; den meisten war mehr daran gelegen, nur ihre eigenen Erbländer zu verwalten, und wo möglich eigennützig zu vergrößern, als die schwere Pflicht auf sich zu nehmen, in den fast verwilderten teutschen Landen Friede und Ordnung herzustellen und mit Selbstent- sagung alle Kräfte dem gemeinen Besten zu widmen. Da fielen die geistlichen Curfürsten auf den unwür- digen Gedanken, einen Ausländer zum Kaiser zu Machen. Und noch dazu waren sie nicht einig; die eine Parthei wählte den englischen Grafen Richard von Cornwallis, die andere den König Alfon- sus von Castilien in Spanien, den man wegen seiner Kenntnisse in der Himmelskunde den Weisen nannte. Beide hatten den Reichsfürsten viel Geld geboten, und Richard kam sogar, wie einige erzäh- len, mit 3s Wagen nach Teutschland, jeden mit acht Pferden bespannt, und darauf ein, drei Ohm hal- tendes, Faß mit Sterlingen, (einer alten englischen Geldmünze), angefüllt. Er hatte reiche Zinngruben in Cornwallis, damahls fast die einzigen in der Welt, und daher so großen Reichthum. Mit solchen Waffen eroberte er bald vieler Herzen, und wurde auch im Jahre 1267 feierlich zu Aachen gekrönt. Dann kehrte er bald nach England zurück, von meh- reren angesehenen Teutschen begleitet. In England aber, der Heimath des Nationalstolzes, ward er nicht anders als jeder englische Große behandelt/ und das verdroß die Teutschen. die mit ihm waren, so sehr, daß sie unwillig nach Hause zurückkehrten.— Seit der Zeit ist Richard noch drennahl nach Teutsch- land gekommen, aber jedesmahl nur auf kurze Zeit, und Alfonsus ist niemahls in Teutschland gewesen. In solcher Zeit mußte wohl Unordnung und Gewalt- thätigkeit von Tage zu Tage größer werden, so daß große und kleine Fürsten, und Grafen und Ritter und Städte, in beständigen Fehden mit einander lebten, und daß die Recht und Ruhe liebenden

10. Abth. 2 - S. 278

1817 - Elberfeld : Büschler
Fünfter Zeitraum. , Von Rudolf von Habsburg bis Karl V, ,273 — i52o. V. Kaiser Ñu6 verschiedenen Häusern 1273 — 1437. 70. Rudolf von Habsburg, 1275 — 91^ ^>Le Unordnung in Tcutschland wurde je länger je größer; und als 1272 Richard in England gestorben war, und Alphons sich gar nicht um das teutfche Reich bekümmerte, hielten endlich die Fürsten im I. 1273 einen Reichstag zu Frankfurt, um einen Kaiser zu Wahlen, der u.ch Aller Sinn wäre. Cr sollte stark und weise seyn, um das kaiserliche Ansehn herzustellen, aber auch nicht zu mächtig, damit die Fürsten nichts von ihm zu befürchten hätten. Beides war schwer mit clnander zu vereinigen; aber das Schicksal lenkte die Wahl glücklich zu des Vaterlandes Besten. In de? Schweiz und im Elsaß lebte der Graf Rudolf von Hachsbürg, der nicht gar mächtig an Land und Leu- en war, aber durch Mutb, Klugheit und Rechtschaf- enheit die Achtung der Großen und des Volkes er-
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