106
Mittlere Geschichte.
von Neuem zum Widerstande, und jetzt erklärte sich auch der
Papst, aufgebracht darüber, daß Friedrichs Sohn Enzio König
von Sardinien geworden war, offen für sie. Er that den Kaiser
in den Bann; vergebens aber suchte er die Deutschen und Lud-
wig den Heiligen gegen Friedrich aufzubringen (Beschuldigungen
des Papstes; Friedrichs Vertheidigungsschrist). Deshalb berief
er ein Eonril nach Rom; Friedrich nahm jedoch mit Enzio die
schon auf dem Wege dahin befindlichen Kardinale gefangen, und
der Papst starb vor Schreck (1241), in demselben Jahre, wo
die Mongolen, unter denen Temudsckun (Dschingis Chan)
um d. I. 1200 ein gewaltiges Reich gegründet hatte, das den
größten Theil Asiens umfaßte, nach furchtbarer Verheerung aller
Länder von China bis Rußland in Schlesien eingedrungen
waren. Nachdem
1241 die Mongolen bei Wahl statt gesiegt hatten, erlitten sie
jedoch eine Niederlage, und mehr noch durch innere Streitig-
keiten bewogen, kehrten sie unter furchtbaren Verwüstungen nach
Asien zurück. Im Jahre
1243 wurde Innocenz Iv. Papst, bisher ein vertrauter Freund des
Kaisers, von nun aber sein heftigster Feind. Da der Kaiser
vor Allem Lossprechung vom Banne forderte, floh Innocenz
nach Lyon, versammelte daselbst ein Concil, erneuerte den Bann
über Friedrich und erklärte ihn für avgesetzt (Thaddäus von
Suessa). In Deutschland konnte zwar der auf Anstiften des
Papstes zum Gegenkönig erhobene Landgraf Heinrich Raspe
von Thüringen (der Psaffenkönig) nichts ausrichten, und noch
weniger konnte nach dessen Tode ein neuer Gegenkönig, der
Graswilhelm von Holland, zu Ansehen gelangen; aber in
Italien wurde Friedrich seitdein vom Unglück verfolgt. Ver-
geblich belagerte er Parma, das in die Hände der Guelfen
gefallen war; die von ihm gegen die Belagerten erbaute Stadt
Vittoria wurde von ihnen zerstört; der tapfere Enzio wurde
von den Bolognesern gefangen genommen. Friedrichs Kanzler
Peter de Vincis wurde treulos und mußte hingerichtet werden,
oder tödtete sich selbst im Gesangniß; der Kaiser selbst erkrankte.
Noch einmal aber ermannte er sich, und vielleicht hätte er noch
jetzt im Kampfe gegen Innocenz gesiegt, hätte ihn nicht plötzlich
im 55. Jahre seines Lebens der Tod ereilt. Im Jahre
1250 starb Friedrich Ii. in den Armen seines Lieblingssohnes
Manfred.
8 93.
Untergang der Hohenstaufen. — Manfred er-
oberte zwar nach Friedrichs Tode Apulien, das sich dem Papste
unterworfen hatte, bis auf Capua und Neapel, und auch diese
unterwarfen sich dem aus Deutschland herbeieilenden Kaiser
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TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Enzio_König Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Dschingis_Chan Innocenz_Iv Innocenz Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Suessa Heinrich_Raspe
von_Thüringen Heinrich Friedrich Friedrich Vittoria Friedrichs_Kanzler
Peter_de_Vincis Friedrichs Innocenz Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Manfred Manfred_er- Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Sardinien Friedrichs Rom Asiens China Schlesien Asien Lyon Deutschland Holland Italien Friedrichs Apulien Capua Neapel Deutschland
122
Mittlere Geschichte.
wußte sich Maximilian im Kampfe mit Frankreich und den auf-
rührerischen Niederländern (feine Gefangenschaft in Brügge)
im Besitze der Niederlande zu erhalten.
§. 104.
Maximilian I. — Auf Friedrich folgte als Kaiser
sein Sohn Maximilian I 1493—1519. Vergebens ver-
suchte derselbe, dem Könige von Frankreich Burgund wieder zu
entreißen (§. 108.); eben so wenig gelang es ihm, Mailand
wieder mit dem Reich zu vereinigen. Dagegen vermehrte er die
Macht Oesterreichs durch die Verinählung seines Sohnes Phi-
lipp mit Johanna, der jüngeren Tochter Ferdinands des Ka-
tholischen und der Jsabella von Spanien, deren Sohn Karl I.
i. J.1516 König von Spanien wurde. Ebenso erwarb Maxi-
milian durch die Vermählung seiner Enkel Ferdinand und Marie
mit den Kindern des Königs von Ungarn seinem Hause die
Anwartschaft auf den ungarischen Thron; dagegen konnte er
die Wahl Karls zum römischen Könige nicht durchsetzen. — In
Deutschland stellte er endlich die Ruhe wieder her. Um näm-
lich die Hülse der Reichsstäude zum Türkenkriege zu erlangen,
bewilligte er ihnen
1495 die Sti stung ein es allgemein en Lau dfriedens, zu dessen
Sicherung ein Reichskammergericht (zu Frankfurt, dann
zu Speier, endlich zu Wetzlar) eingesetzt, und das Reich in
10 Kreise eingetheilt wurde. Ein anderes Verdienst erwarb
sich Maximilian durch Einführung der Posten in Deutschland,
deren Verwaltung dem Herrn von Thurn und Taris erblich
ertheilt ward.
Die Schweizer allein erkannten das Reichskammergericht nicht an;
es kam daruder zu offenem Kriege; die Schweiz riß sich i. I. 1499
ganz vom Reime los, und schloß sich desto enger an Frankreich an.
Zweites Kapitel.
Ausbildung der königlichen Gewalt im westlichen Europa.
§. 105.
Frankreich unter -en Capetingern. — Nach
dem Aussterben der Karolinger (8- 78.) kamen mit Hugo
Capet in Frankreich
98? — 1328 Könige aus dem Hause der Capetinger auf
den Thron. Sie wußten allmälig die königliche Gewalt in
ihrem Hause erblich zu machen und zu erweitern, obgleich sie
anfänglich mit den mächtigen Vasallen, die in ihren Besitzungen
fast unumschränkt waren, und von denen Wilhelm der Eroberer,
Herzog von der Normandie, sogar König von England wurde
(§. 106.;, harte Kämpfe zu bestehen hatten; weshalb sie be-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian_I. Friedrich Friedrich Maximilian_I Maximilian Johanna Ferdinands Karl_I. Ferdinand Marie Karls Maximilian Maximilian Hugo
Capet Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlande Frankreich_Burgund Mailand Spanien Spanien Ungarn Karls Deutschland Frankfurt Wetzlar Deutschland Frankreich Europa Frankreich Frankreich England
126
Mittlere Geschichte.
beten Elsaß und eroberte Lothringen. Als er aber auch die
Schweiz angriff, erlitt er
1476 in der S ch l a cht b ei G ranson, und noch in demselben Jahre
bei Murten von den Schweizern eine furchtbare Niederlage
und fand
1477 in der Schlacht bei Nancy seinen Tod (der Verräther Cam-
pobasso); Ludwig aber zog nun das eigentliche Herzogthuin Bur-
gund (die Bourgogne) als eröffnetes Reichslehen ein (§. 103.).
Nach Karls Tode vergrößerte Ludwig die königliche Macht
noch durch Erwerbung der Provence und durch unmittelbare
Verbindung der Dauphine mit der Krone; nachdem er aber
die Macht seiner Vasallen ganz gebrochen hatte, wandte sein
Argwohn sich selbst gegen seine treuesten Diener, und der Ty-
rann, der seine Gewissensangst vergebens durch abergläubische
Frömmigkeit zu übertauben suchte, verschloß sich im Schlosse
Plessis bei Tours selbst vor seinen eigenen Kindern lder Ober-
prosoß Tristan l'hermite). Auf ihn folgte i. I. 1483 sein
Sohn Karl Viii, der auch die Bretagne mit der Krone verei-
nigte, und aus diesen i. I. 1498 sein Schwager Ludwig von
Orleans als Ludwig Xii. (f 151*5), der ernstlich bemüht
war, die Noch im Lande zu lindern.
D e königliche Macht in Frankreich war jetzt vollständig befestigt/
und besonders wurde sie gesichert durch die stehenden Heere, die zu-
erst Ludwig Xi. aus Soldnern gebildet barte, und die immer bereit
waren, die Absichten des Königs auszufnbrcn und die Plane seiner
Feinde zu vcreileln. Zugleich mit der Gewalt der Fürste» stieg auch
der Glanz ihrer Höfe; namentlich zeichnete sich der Karls des Kuh-
nen aus. Schöpferin des französnchen Konigshoses-wurde 4l n n a
v. Bretagne, die Gemahlin Ludwigs Xii.
§. I0d.
Der Kampf der rothen und weißen Rose.
In England war auf Eduard Iii. Richard Ii., der eilfjährjge
Sohn des schwarzen Prinzen, gefolgt, welchen Herzog Heinrich von
Lancaster nach einer schwachen und fiir das band unglücklichen Re-
gierung absetzen, tuid im Gefängnisse ermorden lies. — Heinrich Iv.
bemächtigte sich nun selbst des Thrones, hatte aber fortwährend mit
Verschwörungen und Unruhen zu kämpfen. Desto mehr geliebt war
sein Sohn, der gerechte und milde Heinrich V. (tz. 107.); neue Kämpfe
aber entstanden unter der Regierung des gutmnthigen aber schwachen
Heinrich Vi , der bei dem Tode seines Vaters erst neun Monate
alt war, und dessen Vormünder bald in Uneinigkeit gerieihrn.
König Heinrich (Vi. von England (1420— 1461) vermählte
sich mit Margarethe von Anjou. Die Unzufriedenheit des
Volkes mit ihr und ihren Günstlingen ermuthigte den Herzog
Richard v. York, der durch Den Vater vom vierten, durch
die Mrltter vom zweiten Sohne Eduards abstammte, mit An-
sprüchen auf den Thron aufzutreten, und so entstand
1450 — 1485 der Kampf der rothen (Lancaster) und
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Extrahierte Personennamen: Nancy Ludwig Ludwig Karls Ludwig Ludwig Karl_Viii Karl Ludwig_von
Orleans Ludwig Ludwig_Xii Ludwig Ludwig_Xi Ludwig Karls Ludwigs Ludwigs Eduard_Iii Eduard Richard_Ii Heinrich_von
Lancaster Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_( Heinrich Margarethe_von_Anjou Richard Eduards Eduards
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Karls Frankreich England England
96
Mittlere Geschichte.
aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Im Jahre 1094
kam Peter von Amiens (der Einsiedler) mit einer Bittschrift
des Patriarchen Simeon von Jerusalem zum Papste Urban I!.,
um zur Abhülfe der traurigen Lage der Christen in Palästina
aufzufordern. Dem Papst war dies um so erwünschter, weil
eine Unternehmung zur Eroberung des gelobten Landes theils
seinem Ansehen, das durch den Kampf mit einem von Heinrich
eingesetzten Gegenpapste wankend geworden war, eine neue
Stütze gewähren, theils auch ihm im Orient, wo er durch die
mehr als 200 Jahre zuvor erfolgte Spaltung der griechischen
und römischen Kirche allen Einfluß verloren hatte, neues An-
sehen verschaffen mußte. Er hielt deshalb im Jahre 1095 eine
Kircheiwersammlung zu Piacenza und eine zu Clermont, und
schaarenweise nahmen die durch Peter aufgeregten Christen das
Kreuz; zu Clermont zuerst Adhemar von Puy, außer ihm Graf
Raimund von Toulouse, Herzog Robert von der Normandie,
Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und sein
Bruder Balduin, oer Fürst Boemund von Tarent, ein Sohn
Robert Guiscardö, sein Vetter Tancred und viele andere der
vornehmsten Adligen in Frankreich und Italien.
Viele wurden dadurch zur Theilnahme am Zuge bewogen, daß der
Papst den Kreuzfahrern vollkommenen Ablaß (Erlaß der Sünden-
strafen), und allen in Palästina Sterbenden Sündenvergebung und
Seligkeit versprach. Dazu kam bei einem großen Theile der Hang
nach Abenteuern, und für die niedrigen Vasallen und die Leibeigenen
die Aussicht, durch den Kreuzzug von den Bedrückungen des Adels
befreit zu werden. (Wuth der Kreuzfahrer gegen die Juden am Rhein.)
§. 85.
Der erste Kreuzzug. — Die ersten Schaaren, die
unter Walther ohne Habe, Wilhelm dem Zimmermann und
Peter von Amiens nach dem Orient aufbrachen, fanden schon
in Ungarn und Kleinasien ihren Untergang; das 600,000
Mann starke Hauptheer brach im Herbst
1096 unter Gottfried von Bouillon auf. Erst nachdem es
dem griechischen Kaiser Alerius Comnönus den Lehnseid ge-
leistet hatte, ließ es derselbe nach Kleinasien übersetzen, und
unter viel eit Mühseligkeiten drang es nun durch Kleinasten nach
Syrien vor. Nach hartnäckiger Belagerung wurde Antiochia
i. I. 1098 erobert (Grausamkeit der Kreuzfahrer. Helden-
thaten Gottfrieds); bald darauf aber wurden die Kreuzfahrer
selbst vom Sultan von Mosul in Antiochia belagert und litten
die entsetzlichste Hungersnoth, bis sie auf die von Pierre Bar-
thelemy gefundene heilige Lanze vertrauend, einen Ausfall wag-
ten und die Feinde besiegten. In demselben Jahre gründete
auch Balduin im äußersten Osten des Landes das Fürstenthum
Edessa, und
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Extrahierte Personennamen: Peter_von_Amiens Simeon_von_Jerusalem Urban Heinrich Heinrich Peter Raimund_von_Toulouse Robert_von_der_Normandie Gottfried_von_Bouillon Balduin Robert_Guiscardö Wilhelm Zimmermann Peter_von_Amiens Gottfried_von_Bouillon Alerius_Comnönus Pierre_Bar- Balduin
98
Mittlere Geschichte.
auf. Bald aber entzweiten sie sich, und Philipp August kehrte
nach der Eroberung von Acre nach Europa zurück. Auch
Richard kam nicht nach Jerusalem, sondern schloß nur nach
dem Entsatz von Joppe mit Saladin einen für die Christen
vortheilhaften Waffenstillstand. Bei der Rückkehr fiel er in die
Hände des von ihm beleidigten Herzogs Leopold von Oester-
reich, der ihn an den deutschen Kaiser Heinrich Vi. auslieserte,
von welchem er erst nach langer Gefangenschaft freigelassen
wurde (Blondel?).
In Konstantinopel war Alexius Ii von seinem Vetter Andronlcus
gestürzt worden; auch dieser aber fand bald seinen Tod in einem
Ausstande, und Isaac Angelus, der aus ihn solgte, wurde nach zehn-
jähriger Regierung von seinem eigenen Bruder Alexius Iii. gestürzt
und geblendet.
Von dem Sohne des abgesetzten griechischen Kaisers Isaac
Angelus zu Hülse gerufen, unternahmen mehrere französische
Fürsten
1202 — 1204 den vierten Kreuzzug (der vier und neunzig-
jährige blinde Doge Heinrich Dándolo von Venedig).
Sie zogen gegen Konstantinopel und gründeten daselbst das
lateinische Kaiserthum (1204—1261). — Noch war der
Eifer für die Kreuzzüge nicht erkaltet, obgleich er schon zum
Theil eine völlig verkehrte Richtung zu nehipen begann, was
sich besonders in dem verunglückten Kinderkreuzzuge (1212)
zeigte. Das erste bedeutendere Unternehmen zur Befreiung des
gelobten Landes ging wieder won Deutschland aus, indem
Kaiser Friedrich Ii., obgleich er sich im päpstlichen Banne
befand,
1228 den fünften Kreuzzug begann. Er landete in Acre, setzte
sich in Jerusalem die Königskrone auf, und schloß mit dem
Sultan von Aegypten einen zehnjährigen Wafienstillstand, durch
welchen den Christen die heiligen Oerter ausgeliefert wurden.
Die letzten Kreuzzüge unternahm Ludwig Ix., der Heilige,
von Frankreich. Im. Jahre
1248 eroberte er Damiette in Aegypten; bald darauf aber wurde
er geschlagen und mit seinem Heere gefangen genonimen. Er
mußte sich durch Rückgabe von Damiette und eine Million
Goldstücke loskaufen (Untergang der Familie Saladins, An-
fang der Mameluckenherrschast in Aegypten), und nur Wenige
kamen nach Europa zurück. Dennoch unternahm er im schwachen
Greisenalter noch
1270 einen Zug gegen Tunis, auf dem er aber an der Pest starb.
(Seine Frömmigkeit. Großer Einstuß seiner Mutter Blanca.)
— Dies war die letzte bedeutende Unternehmung der Christen
gegen die Sarazenen. Sie verloren allmälig alle Macht im
Morgenlande, und endlich wurde
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_August Philipp August Leopold_von_Oester- Leopold Heinrich_Vi Heinrich Blondel Alexius_Ii Andronlcus Isaac_Angelus Alexius_Iii Heinrich_Dándolo Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Jerusalem Joppe Konstantinopel Venedig Konstantinopel Deutschland Jerusalem Frankreich Europa Tunis
m. Abschn. V. 1073-1250 n. Chr. 3. Kap. Guelfen u. Ghibellinen. 103
liehen Herzogswürde für Oesterreich bewog, Baiern an Hein-
rich den Löwen zu geben (München erbaut) zog er fünfmal
nach Italien, um seine Macht im Kampfe mit dem Papste
und den lombardischen Städten daselbst zu befestigen. Schon
auf dem ersten Zuge hielt er einen Reichstag auf den ronca-
lischen Feldern, und empfing die Kaiserkrönung in Rom; auf
dem zweiten zerstörte er selbst Mailand; aber bald erhob es sich
wieder aus den'trümmern; die lombardischen Städte schlossen
einen mächtigen Bund gegen den Kaiser, erbauten zum Schuh
gegen ihn die Festung Alessandria, und als er auf dem fünften
Zuge von Heinrich dem Löwen treulos verlassen wurde, mußte
er nach dem unglücklichen Treffen bei Legnano
1177 mit den Lombarden Frieden schließen, und sich zu
Venedig auch vordem mit ihnen verbundenen Papste
Alexander Iii. demüthig en. Damit war das Uebergewicht
der kirchlichen Macht anerkannt. Run aber eilte der Kaiser
zur Bestrafung Heinrichs des Löwen nach Deutschland. Der-
selbe wurde in die Acht erklärt und seiner, Reichslehen beraubt
(Baiern erhielt Otto v. Wittelsbach, den größten Theil von
Sachsen Bernhard von Askanien), und blieb seit jener Zeit auf
seine Erblande in Braunschweig und Lüneburg beschränkt. Auf
drei Jahre auch aus seinem Reiche verwiesen, ging er mit seiner
Gemahlin zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England.
Jetzt schloß der Kaiser mit den lombardischen Städten Frieden,
und ging dann zum sechsten Male nach Italien. Roch vor
seinem Tode (§. 86.) hatte er die Freude, seinen Sohn Hein-
rich mit Constanze, der Vaterschwester und einzigen Erbin des
Königs Wilhelm von Sicilien vermählt zu sehen, und dadurch
die Ausficht aus bedeutende Vergrößerung der Macht seines
Hauses in Italien zu gewinnen.
Wie Alexander Hl. dem Kaiser gegenüber seine Macht geltend
gemacht hakte, so demüthigte er auch den König Heinrich Ii. von
England, der den Einfluß der Geistlichen in seinem Lande zu be-
schränken suchte. Derselbe hatte seinen Kanzler Thomas Becker zum
Erzbischof von Canterbury erhoben; dieser gerieft) aber nachher mit
ihm in Streit, weil er nur das Ansehen des Papstes anerkennen
wollte. Zwar fand spater eine Versöhnung Statt, bald darauf aber
wurde Decket von einem Ritter ani Altar ermordet. Die Geistlich-
keit beschuldigte nun den König offen, den Mord veranlaßt zu haben,
und da er dadurch das Vertrauen des Volkes verlor, sah er sich ge-
nöthigt, nach dem Willen des Papstes am Grabe Bekers Buße zu thun.
8. 91.
Heinrich Vi. — ¿Otto Iv. — Friedrichs Sohn
Heinrich Vi. (1190 —1197) versöhnte sich endlich vollständig
mit Heinrich dem Löwen, die ficilische Erbschaft aber konnte er
erst nach dem Tode des Grafen Tancred von Lecce gewinnen,
der nach Wilhelms Tode in Palermo zum Könige gekrönt war.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Löwen Heinrich Alexander_Iii Alexander Heinrichs Heinrichs Otto Bernhard_von_Askanien Heinrich_Ii Heinrich Wilhelm Alexander_Hl Alexander Heinrich_Ii Heinrich Thomas_Becker Canterbury Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Baiern Italien Rom Mailand Legnano Venedig Deutschland Baiern Wittelsbach Sachsen Braunschweig Lüneburg England Italien Sicilien Italien England Friedrichs Lecce Wilhelms Palermo
Iii. Abscbn. V. 1073-1250 n. Chr. 4. Kap. Kirchl. Verhältn. 107
Konrad Iv.; aber schon im I.
1254 starb Konrad, und Manfred, der anfangs dem Papste klug
nachgebend, später zum Könige von Sicilien gekrönt wurde,
versuchte vergebens, sich mit den folgenden Päpsten auszusöh-
nen. Vielmehr kam, vom Papste gerufen, Karl von Anjou,
der jüngste Bruder Ludwigs des Heiligen, nach Italien, und
Manfred fiel gegen ihn in der Schlacht bei Benevent. Durch
Karls Grausamkeit empört, riefen aber die Sicilianer und die
Ghibellinen Konrads jungen Sohn (Konradin) nach Italien.
Er kam mit seinem Freunde Friedrich von Baden an der Spitze
eines Heeres über die Alpen, und zog im Triumph in Rom
ein. Bald darauf aber wurde er bei Tagliacozzo geschlagen;
beide Prinzen wurden gefangen genommen und zu Neapel hin-
gerichtet. Mit Konradin ging i. I.
1268 das Hohenstaufische Haus unter. Auch Enzio starb
wenige Jahre später in oer Gefangenschaft zu Bologna; Man-
freds Söhne endeten im Kerker, und schon vor Enzio war
Friedrichs Tochter Margarethe vor ihrem Gemahl, dem Mark-
grafen Albrecht dem Entarteten von Meißen, aus der Wart-
burg geflohen (Friedrich mit der gebissenen Wange), und vor
Gram zu Frankfurt gestorben. So war das Geschlecht der
Hohenstaufen erloschen, nachdem eine Reihe von Herrschern aus
demselben den deutschen Kaiserthron geschmückt hatte; der Glanz
des Papstthums aber war durch den langen Kampf noch erhöht
worden.
Konradins Tod wurde an Karl von Anjou durch Peter von Ara-
gonien gerächt. Wahrend nämlich Karl, mit großen Plänen umge-
henden Sicilien tyrannisch regierte, bereitete Johann v. Procida
aus Salerno bei Peter von Aragonien und dem griechischen Kaiser
eine Empörung vor. Peter rüstete eine Flotte ans, aber noch ehe
dieselbe landete, gab die Ermordung des Franzosen Drouet am Oster-
montag Nachmittag des I. 1282 das Zeichen zur Ermordung
sämmtlicher Franzosen in Palermo. Karl wurde bei Messina
von Peter besiegt, und dieser zu Palermo zum König gekrönt. Doch
brach nun zwischen beiden ein heftiger Krieg aus, der erst nach ihrem
Tode damit endigte, daß Peters Sohn Friedrich König von Sicilien,
und Karls cvohn Karl Ii. König von Neapel wurde.
Viertes Kapitel.
Innere Verhältnisse der christlichen Kirche im Abendlande.
§. 94.
Die Bettelmönche. — Eine bedeutende Stütze fand
die Macht der Päpste m den M önchsorden. — Das Mönchs-
thum, welches sich anfangs im Abendlande durch strenges, Gott
geweihtes Leben der verderbten Geistlichkeit gegenüber ausge-
zeichnet hatte, war allmälig durch den immer mehr überhand
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iv. Konrad_Iv. Konrad Konrad Manfred Karl_von_Anjou Karl Ludwigs Manfred Karls Konrads Konrads Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Konradin Enzio Friedrichs Friedrichs Margarethe Albrecht_dem_Entarteten_von_Meißen Albrecht Friedrich Friedrich Konradins Karl_von_Anjou Karl Peter_von_Ara- Karl Karl Johann_v Johann Peter_von_Aragonien Karl Karl Peter Peters Friedrich_König Friedrich Karls Karl_Ii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Italien Karls Italien Rom Neapel Hohenstaufische_Haus Bologna Frankfurt Konradins Procida Salerno Palermo Messina Palermo Sicilien Karls Neapel
Ili. Abschn. Üb. 1073 —1250 n Chr. 4. Kap. Kirchl. Verhält». 109
(die Albigenser), durch den das ganze Lande in eine Wüste
verwandelt wurde. Um die Ketzereien ganz zu vertilgen, wur-
den nach Beendigung desselben überall geschworene Männer an-
gestellt, welche die Ketzer aussuchen mußten, und die Verbergung
eines Ketzers wurde bei strenger Strafe verboten. Sodann
setzte der Papst noch besondere, nur aus Mönchen bestehende
I n q u i si t i o n s t ri b u n a l e zur Aufsuchung und Bestrafung der
Ketzer ein, deren Verwaltung bald ganz den Dominicanern über-
tragen wurde.
Diese Tribunale besaßen unumschränkte Vollmacht, konnten jeden
Verdächtigen gefangen nehmen lassen, Um zum Geständnisse zwingen,
und ihn mit Gefangenschaft rc. bestrafen, oder ihn der weltlichen
Macht zur Vollziehung der Todesstrafe überliefern. Selbst Kaiser
Friedrich Ii. verstand sich dazu, solche Strafen vollziehen zu lassen.
Bald war die Inquisition in Spanien und Frankreich eingeführt,
später auch in Italien; dagegen fand sie heftigen Widerstand in
Deutschland, wo der erste Ketzerrichter Konrad von Marburg, der
Beichtvater der heiligen Elisabeth (f. unten), von den Edelleuien er-
schlagen wurde.___________________
So halten die Päpste die sich gegen das Uebermaß ihrer Macht
erhebende» Sekten mit Gewalt unterdrückt, aber schon begann gegen
das Papstlhum ein neuer Kampf, durch den dasselbe gänzlich erschüt-
tert wurde, der Kampf mit den seit den Kreuzzügen überall neu
aufvlühendcn Wissenschaften, deren Verbreitung auch außer den
Klöstern besonders durch die in jener Zeit entstehenden Universi-
täten befördert wurde. So entstanden in Italien die Universitäten
zu Bologna und Salerno, in Frankreich zu Paris, in Spanien zu
Salamanca, in England zu Oxford und Cambridge, und in Deutsch-
land wurden durch die Hohenstaufen wenigstens die Dom- und Slifts-
schulen verniebrt.
Auch die Kunst erreichte eine schöne Blükhe. — Die Ritter ver-
tauschten oft die Waffen mit der Lame, und so erblühte besonders
am Hofe der prachiliebenden Grafen von Provence im südlichen
Frankreich (Langued'oc) seitdem 12. Jahrhundert die Poesie (pro-
venxa lische Dichtkunst). Die Troubadours «Erfinder), musi-
kalisch begleitet von Jongleurs, besangen dort vorzüglich in lyrischen
Gedichten das Lob der Frauett, das Rittertbum und die Schönheiten
der Natur, und auch nach dem östlichen Spanien und nach Rorditalien
verbreitete stch diese Dichtkunst. — Im nördlichen Frankreich (Langue
d'vil), und von da sich nach England verbreitend, wurde zu derselben
Zeit besonders durch Ludwig Vii. und Richard Löwenhcrz begünstigt,
von den Trouveres, die von den Menetrierö musikalisch begleitet
wurden, die epische Dichtkunst ausgebildet. Sie nahmen den
Stoff zu ihren Gedichten besonders ans den Sagen von Roland,
von dem alten britischen Könige Artus und den 12 Rittern seiner
Tafelrunde, und ihren Zügen zur Auffindung des heiligen Kraal
(8an greal), die Schaalk, worin das Blut Christi aufgefangen sein
sollte); ebenso aber besangen sie auch die Thaten Alexanders d. Gr.
und der trojanischen Helden in ihrer Weise. Eine andere Dichrungs-
art, die zu jener Zeit in Rordfraukreich eiilstand, waren die Contes,
deren Stoffe thcils aus Sagen und Volksliedern, tbeils aus Mari eir-
und Heiligenlegeuden entnommen waren, und die Fabliaux, in denen
Abenteuer und Begebenheiten aus dem Leben der Ritter, Bürger und
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Konrad_von_Marburg Konrad Ludwig_Vii Ludwig Richard_Löwenhcrz Roland Christi Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Italien Deutschland Italien Bologna Salerno Frankreich Paris Spanien Salamanca England Deutsch- Frankreich Spanien Rorditalien Frankreich England Mari_eir-
V
- 152
Neuere Geschichte.
i Thore, als er zur katholischen Kirche übergetreten war. Er
* sicherte nun
159$ durch das Ediet von Nantes den Protestanten völ-
lig gleiche Rechte mit den Katholiken zu, und war,
unterstützt von seinem Freunde und Minister Sully, rastlos /
bemüht, das Glück seines Volkes zu begründen. An der Aus-
führung seiner Plane, die Uebermacht Oesterreichs zu vernichten,
. wurde er durch seinen Tod verhindert, der i. I. 1610 bei der <
' Krönung seiner zweiten Gemahlin Maria v. Medici durch den
Dolch des Fanatikers Franz Ravaillac erfolgte.
Bildungszustand und Sitte. - Das weibliche Geschlecht. >
Seit Franz I. machte auch in Frankreich das Studium des klastischen-^ -
Alterchuins seinen Einfluß aus Wissenschaft und Dichtkunst geltend^
Der bedeutendste Dichter in der ersten Hälfte des 16. Jcihrh. war
Clement Marot. Ronsard (1524 — 1585) wurde das Haupt einer
H Dnhierschiilc, welche vor ^Allein die Alten nachahmte. Kegnier.
f 1613, schuf die klassische französische Satire. Fodclle, ff 1573, ...
führte das sogenannte klassische Schauspiel in Frankreich ein. La-
belais (1483 — 1553) schüs'den satirischen Roman. — Auch auf Bau-
kunss tiud Bildhauerkunst war die Kenntniß des Alterthumö von groß-
ßem Einfluß (Renaissancestyl) — Nachtheilig wirkte aber auch auf
die Kunst das namentlich aut Hofe herrschende Sittenverderbcii, von 7
dem auch Adel und Volk ergriffen wurden. Auch das weibliche Ge-
schlecht blieb von demselben nicht unberührt Prunk und Modesucht)r
Dabei fehlte es jedoch nicht an Frauen, die sich durch hohe Bildung!^
auszeichneteu. Margarethe von Valors, die mit seltener Schön- .
heit, ungeheuchelter Frömmigkeit und jeder weiblichen Tugend ge-
schmückte Schwester Franz l., übertraf in ihren Novellen selbst ihr
Vorbild Boccaccio. Seine Tochter Margarethe war eine Be- -
schützerin der Dichter. Johanna v. Navarra wurde wegen ihrer
Beredlsamkcit „Goldmund" genannt. Ludwigs Xii. Tochter Ne-
nata verstand Griechisch, stndirte Mathematik und Astronomie, und
war dabei eben so bescheiden und liebenswürdig, als gelehrt. Mit
dem Herzoge von Ferrara vermählt, trat sie zur evangelischen Lehre
über, weshalb sie viel zu leiden hatte. Gleichwohl blieb sie derselben
treu, und war sowohl in Ferrara, wie später tu Frankreich eine Be-
schützerin der Protestanten bis an ihren Tod 1575
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§. 124.
Der Abfall der Niederlande. — In den reichen,
durch Handel und Gewerbfleiß blühenden Niederlanden hatte
die Reformation freudige Aufnahme gefunden, und sie verbrei-
tete sich daselbst mit großer Schnelligkeit, obgleich Karl V. sie
mit Hülfe der Inquisition gewaltsam zu unterdrücken suchte
und wohl hunderttausend als Märtyrer starben. Noch größere
Unzufriedenheit erregte sein Nachfolger Philipp Ii., ein kalter,
finsterer Tyrann, durch Eingriffe in die Rechte der Niederläu-
der, und durch Einführung der spanischen Inquisition, durchs
die er die Reformation im Lande gänzlich zu unterdrücken suchte.
Er übergab die Regierung daselbst seiner Halbschwester Mar-
garethe von Parma, der erden schlauen Cardinal Gran-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Sully Maria_v Maria Franz_Ravaillac Franz Franz_I. Clement_Marot Margarethe_von_Valors Franz_l. Franz Boccaccio Margarethe Johanna Ludwigs Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Oesterreichs Frankreich Frankreich Navarra Ludwigs Ferrara Ferrara Frankreich Niederlande Niederläu- Parma
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Neuere Geschichte.
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von den Conirarciuonftranten, auf deren Seite Moritz von Qranicn
stand, verdammt und gewaltsam unterdrückt winden. Öldcnbarncveld,
der sich auch dem Streben Mvritzs nach der Oberherrschaft cmgcflen
gestellt Hane, wurde hingerichtet. °Bald jedoch verschwand jene Ün-
duldsanikeit, und die Niederlande boicn jedem wegen der Religion
Verfolgten eine Zufluchtsstätte.* '\iv "
Auch Wissenschaft und Kunst gelangten jetzt in den Nieder-
landen zu schöner Llüihe. Die Wissenschaft wurde durch Anlegung
von ö^Univ ersitälen (die erste zu Leyden) gefordert, lind wahrend
das Studium des klassischen Alterihumö mit dem Anfänge
des 17. Jahrh. in Italien zu sinken begann, traten in de» glieder-
landen die ausgezeichnetsten Gelehrten ans. — Unter den Künsten
blühte vorzüglich die Malerei. Die Meister in den nördlichen
Provinzen wußten besonders Gegenstände aus dem gewöhnlichen
Leben und der Natur mit großer Wahrheit darzustellen. Die ausge-
zeichnetsten unter ihnen waren im 17. Jahrh. Rembrandt, leider
als Mensch nickt achtungswerih (große Vollkommenheit im Helldunkel),
und David Teniers, und als Landschaftsmaler Jacob Ruyü-
dael. Unter den Meistern der flandrischen (südlichen) Schule
war der größte Peter'paul Rubens (ch 1610). Auch als Dichter,
Gelehrter itnd Staatsmann ausgezeichnet, stand er als Künstler, wie
' als Mensch, in gleich hoher Achtung. Gr harre sich besonders in „
Italien nach Tizian und Paul Veronese gebildet, itnd hat über tau-
send Gemälde hinierlassen. Unter seinen zahlreichen Schülern war
der bedeutendste Anton van Dyk (ch 1641), besonders groß als
Portraiimalcr. In der späteren Zeit seines Lebens hielt sich derselbe
größtemheils in England auf, wo er auch starb, und obgleich mit
Ehrenbezeugungen und Reichrhümern überhäuft, erregte er wegen
seiner Bescheidenheit doch mehr Bewunderung, als Neid.
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Auch für Spanien war Philipps 1l tyrannische Negierung un- ¡¡^¿
heilvoll Zwar erwarb er i. I. J581 Portugal, nachdem der junge,
von Jesuiten erzogene König Sebastian im Kampfe gegen Marocco
in der Schlacht bei Alcassar verschwunden war; aber der Haß der Por-'
lugiesen begünstigte das Auftreten mehrerer falschen Sebastiane, von ■
denen der vierte, der in Venedig auftrat, vielleicht wirklich der ächte
war. Spaniens Landmacht war noch die erste in Europa, und auch
zur See war es mächtig;; aber die fortwährenden Kriege erschöpften
das Land, und Philipps Tyrannei lahmte Handel und Gewerbe, und
unterdrückte die Wissenschaft, obgleich, die Dichtkunst noch lange
nachher herrlich blühte (Cervantes f 1616, Vetfasscr des Don Quixote.
Lope de Bega begründete das spanische Drama). Philipps Sohn
erster Ehe, der leidenschaftliche Don Carlos, starb, des Hochverraths
angeklagt, im Gefängniß, und so folgte auf ihn sein Sohn aus vierter
Ehe, der schwache Philipp Ui-, unter dessen Regierung Spanien durch
die Vertreibung der Morisco's (Nachkommen der bekehrten Mauren),
die schon von Philipp Ii. gewaltsam bedrückt waren, über 60,000
fleißige Arbeiter verlor. Städte und Dörfer lagen öde, und das >
einst so blühende Land gerielh in den traurigsten Verfall, der nute/
Philipp Iv. noch größer wurde. —
§. 125/
Elisabeth von England und Maria Stuart.
— Wahrend Elisabeth in England herrschte (§. 121.), re-
gierte in Schottland Maria Stuart, eine Enkelin der
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TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Qranicn Rembrandt David_Teniers David Jacob_Ruyü- Anton_van_Dyk Philipps Philipps Sebastian Philipps Philipps Philipps Philipps Carlos Philipp_Ui- Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Iv Philipp Maria_Stuart Maria Maria_Stuart Maria
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Italien Italien Tizian England Spanien Portugal Marocco Venedig Spaniens Europa Spanien England England Schottland