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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 132

1869 - Braunschweig : Schwetschke
132 A. Europa. Nachfolger Konrads, Friedrich I., 1152—90, ausgesöhnt schien, ruhte der Streit eine Zeit lang, und Heinrich half dem Kaiser ritterlich seine Händel mit den mächtig gewordenen italienischen Städten verfechten. Aber eben hier entspann sich über die reiche Erbschaft der toscanischen Gräfin Mathilde, auf welche auch Heinrich Ansprüche hatte, ein neuer und heftiger Streit, welcher damit endete, daß Heinrich der Löwe, von seinen Feinden über wältigt, aller seiner Länder beraubt, schwören mußte, Deutschland 3 Jahre lang zu meiden. Auch nachdem diese verflossen, kämpfte er vergeblich den Rest seines Lebens, um wenigstens seine Erbländer wieder zu erlangen. Friedrich I. aber, nach einer höchst thatenreichen und glänzenden Regierung, beschloß sein Leben auf einem Kreuzzuge, wo er, indem er versuchte, in Cilicien (Kleinasien) durch den Kalhkadnns zu reiten, ertrank. Unter dem Namen Friedrich der Große, auch Barbarossa (Rothbart), lebt er noch im Andenken des Volkes, und viele Trümmer von herrlichen Palästen und Burgen, sowie mancherlei abenteuerliche Sagen sind die Zeugen seiner Macht und des hohen Ansehens, das er erworben. Heinrich Vi., sein Sohn, 1190—97, benutzte mit zu wenig Mäßigung die ihm vom Vater angestammte Macht; ganz ernstlich dachte er daran, die deutsche Königs würde in seinem Hause erblich zu machen, reizte aber dadurch nur noch mehr den Haß der Päpste und bereitete, wie einst Heinrich Iii., seinem Sohne eine unglückliche Regierung. Er erweiterte die Macht seines Hauses durch seine Heirath mit Constantia, Erbin von Neapel und Sicilien, über wand mehrere Kronprätendenten in Sicilien und sicherte durch seine Strenge und Grausamkeit seinem unmündigen Sohne Friedrich den unbestrittenen Besitz jener Länder. Sein Sohn Friedrich Ii., 1197—1250, mußte zeit- lebens für die Anmaßungen seines Vaters büßen. Die deutschen Fürsten, vom Papste aufgereizt, wollen einen anderen König wählen, zerfallen aber bei der Wahl, und so wird Philipp von Schwaben von einigen, Otto Iv. von Baiern von anderen ernannt, welche nun bis zum Tode Philipps, der 1208 von Otto von Wittelsbach ermordet wird, Deutschland mit Kampf und Blut erfüllen. Unzufrieden mit Otto, führt der Papst nun selbst den jungen Friedrich Ii. auf den Thron, welcher dafür einen Kreuzzug ver- sprechen muß. Aber selbst die endliche, obgleich lange verzögerte Erfüllung dieses Versprechens kann den wieder erwachten alten Haß der Päpste gegen die Hohenstaufen nicht versöhnen. Friedrich wird in den Bann gethan, weil er zögert, und bleibt im Bann, weil er ohne Blutvergießen das schon verlorene Jerusalem durch Tractate wieder in die Gewalt der Christen bringt. Da die deutschen Fürsten dem Kaiser treu bleiben, wird der eigene Sohn Friedrichs, Heinrich Vii., zur Empörung verleitet; und als Friedrich diesen überwunden und gefangen gesetzt und auf einem Reichstage zu Mainz 1235 den Welfenstreit endlich dadurch beendigt, daß er dem Sohne Heinrichs des Löwen, Otto dem Kinde, seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zurückgiebt, läßt der Papst 1246 durch einige geistliche Fürsten einen Gegenkönig, Heinrich Raspe von Thüringen, ernennen, welcher aber nach einigen Monaten stirbt. Nun bietet der Papst die deutsche Krone eine Zeit lang vergebens aus, bis endlich ein unbedeutender Jüngling, Wilhelm von Holland, sie 1247 annimmt, ohne jedoch den mindesten Ein- fluß in Deutschland gewinnen zu können. Friedrich Ii. aber, nachdem er

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 133

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 133 vergeblich Alles gethan, um vom Banne befreit zu werden, ja selbst sich vor einem Concilium über seinen Glauben gerechtfertigt hat, stirbt 1250, ahrscheinlich an Gift, zu Fiorentino (Italien). Sein wackerer Sohn Konrad Iv., schon König von Italien, kann wegen Feindschaft des Papstes nicht zur deutschen Krone gelangen und stirbt 1254 an Gift, als er eben im Begriff war, nach Deutschland abzugehen. Der ohnmächtige Wilhelm stirbt 1256 im Kampfe mit den Friesen. Noch aber lebt ein Hohenstaufe, der junge Konradin von Schwaben, Sohn Konrads Iv.; auch dieser mußte auf Anstiften der Päpste, als er sein Erbe Neapel von dem Usurpator Karl von Anjou wieder erobern wollte, auf dem Blutgerüste 1268 sterben. Kein deutscher Fürst mochte unter solchen Umständen die Kaiserkrone erwerben, und so ward sie zu gleicher Zeit von einer Partei dem Herzoge Richard von Cornwallis, von einer anderen dem Könige Alphons von I I Fw nach dieser bloß politischen ;iten Deutschlands, so ve: Deutschland unsere Aufmerksamkeit. Es war nunmehr gänzlich entschieden, daß Deutsch- land ein Wahlreich sei. Seit dem Aussterben der Karolinger war das Wahlrecht häufig in Ausübung gekommen, und wenn auch das Uebergewicht einer Familie eine Zeit lang den Thron sich anzueignen schien, so fanden sich doch immer Gelegenheiten genug, wo auch die mächtigsten Kaiser die Gunst der Fürsten nachsuchen mußten, um sich selbst zu erhalten und die Wahl auf ein Mitglied ihrer Familie zu leiten. Der Kampf der Heinriche mit den Päpsten und der noch ausgedehntere der Hohenstaufen mit den Welsen und den Päpsten gab den deutschen Fürsten die schönste Gelegenheit, erst ihre Lehne erblick in ihren Familien zu machen und dann nach und nach eine beinahe vollkommene Souveränetät in ihren Ländern zu erhalten. Die Fürsten gewannen unaufhörlich, die Könige verloren immer mehr von ihren Rechten, und nach und nach verlor sich auch immer mehr der Antheil, welchen ehemals alle Fürsten und Edle an der Wahl der Könige gehabt, und diese war gegen das Ende dieses Zeitraumes einzig in die Hände weniger mächtigen Fürsten, unter welchen die drei Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln obenan standen, gerathen, so daß kaum hundert Jahre Einrichtung werden konnte. on anderen Seite hatten diese großen Kämpfe Deutschland in allen seinen Theilen mit Blut überschwemmt, und nur feste Mauern gewährten den Bewohnern einige Sicherheit. So mehrten sich die Ritterburgen auf allen Höhen, zur nämlichen Zeit, als auch die Städte zu ihrer Sicherheit sich immer besser verwahrten und mit gewaffneter Hand ihr Eigenthum vertheidigen lernten. Zahlreich und fest waren schon damals Deutschlands Städte: Handwerke und Handel blühten mitten unter den Unruhen erfreulich auf, und die festgeschlossenen Innungen, Zünfte und Gilden'nährten den Gemeingeist und den kriegerischen Sinn. Weil aber außer- halb der Städte Krieg und unaufhörliche Fehden des Adels alle Land- straßen unsicher machten und das theuer erkaufte Geleit der Fürsten den friedlichen Kaufmann nur sehr unvollkommen schützte, so dachten die mäch- tigeren Städte bald auf ein Mittel, sich selbst Sicherheit zu schaffen. So enfftand im 13. Jahrh, der rheinische Bund, eine Verbindung der

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 436

1869 - Braunschweig : Schwetschke
436 À. Europa. sie glückliche Zeiten verlebten. Aber nach dem Tode Konrads, Sohns Friedrichs Il, riefen die Päpste, ewige Feinde der Hohenstaufen, den Karl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen, welcher auch den Vor- mund des jungen Conradin, Manfred, der sich selbst zum Könige aufge- worfen, besiegte und das Reich in Besitz nahm. Conradin, der letzte Sprößling jenes edlen Haches, als Kind in Deutschland erzogen, kam mit einem Heere nach Italien, um sein unbestreitbares Recht zu behaupten; aber in der Schlacht bei Aguila oder Tagliacozzo 1268 gefangen, ließ der unedle Sieger ihn 1269 zu Neapel enthaupten. Vor seinem Tode hatte er seinen Verwandten Peter, König von Aragon zum Erben ernannt, und dieser entriß auch Karl glücklich Sicilien, nachdem alle Franzosen auf dieser Insel am 30. März 1282 (die sicilianische Vesper) waren ermordet worden. Bis 1442 blieben beide Länder getrennt, wo Alphons V. von Aragon nun auch Neapel erwarb. Nach seinem Tode wurden sie wieder getrennt; sein Bruder Johann Ii. erbte Sicilien, und von diesem erbte es Ferdinand der Katholische von Spanien. Neapel aber fiel Ferdinand, einem natürlichen Sohne Alphons V. zu; doch wurden seine Nachfolger von Fer- dinand dem Katholischen vertrieben, und so blieb das Reich beider Si- cilien von 1504 an zwei Jahrhunderte hindurch bei Spanien mid wurde von Vicekönigeu regiert. Wichtiger, als diese zunr Theil unbedeutenden politischen Angelegen- heiten, ist die Betrachtung des Wiederauflebens der Künste und Wissen- schaften in Italien, wo sie nach langen Jahrhunderten der Barbarei zuerst wieder eine günstige Aufnahme fanden und besonders im 15. und 16. Jahrhundert im herrlichsten Verein, wie in keinem anderen Lande Europas, blühten. Wir geben also hier eine kurze Uebersicht der italienischen Kunst und Literatur, welche wir, um Unterbrechungen zu vermeiden, gleich bis auf die neueste Zeit hinabführen. Kunst. Die künstlerischen Unternehmungen, welche, unabhängig von den groß- griechischen Colonien, in Italien zur Ausfiihrunz kamen und dem Volke der Etrusker angehören, bereiteten zunächst den Boden vor, auf welchem nach- mals sich die römisch-griechische Kunst in ihrem selbstständigen Glanze entfaltete. Besonders berühmt sind die in Thon und Bronze gearbeiteten Bildwerke der ettuskischen Künstler, ihre Gräber und manche Bauwerke. Mit Roms steigender Macht stellte sich das Bedürfniß des künstlerischen Schmuckes ein, wozu die hoch ausgebildete Kunst der Griechen ebenso wür- dige als glanzvolle Formen lieferte. So entwickelte sich erst bei den Rö- mern Liebe zur Kunst und Geschmack; ihre wichtigsten Leistungen erblicken wir in der Architektur, deren Blüthe in das Zeitalter des Julius Cäsar fällt. An die Stelle der älteren etruskischen Meister traten später griechische Bildhauer und übersiedelten seit dem letzten Jahrhundert v. Chr. die Rach- blüthe der griechischen Sculptur nach Rom, wobei sich eine eigenthümliche römische Behandlungsweise der Kunst entwickelte. Nach der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. sank die Kunst erst allmälig, dann immer

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 451

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 451 laßten. Neapel war Ende des 15. Jahrhunderts im Besitz Alphons Ii. vom arragonischen Stamme; Sicilien gehörte Ferdinand' dem Katholischen: die Rechte aber des früher (1414) ausgestorbenen Hauses Anjou waren auf die Grafen der Provence und nach deren Absterben auf Ludwig Xi., sich r König von Frankreich, übergegangen. Der Sohn dieses letzteren, Karl Viii., aufgemuntert von Ludovico Moro, der sich durch Ermordung seines Neffen zum Herzog von Mailand gemacht, beschloß, jene alten Rechte gel- tend zu machen. Er zog ohne Widerstand mit einem Heere durch Italien, und Neapel öffnete seine Thore 1495. Allein schon 8 Tage nachher mußte er den Rückzug antreten. Diese kühne Unternehmung hatte alle Feinde Frankreichs geweckt: Kaiser Maximilian und die Venetianer sammelten ein Heer in Oberitalieu, Ferdinand von Spanien bedrohte die Grenzen Frank- reichs, und Karl Viii. mußte sich glücklich schätzen, sich nach Frankreich durchzuschlagen; die zurückgelassenen Garnisonen.gingen in kurzer Zeit ver- loren. Sein Nachfolger Ludwig Xii., welcher längst verjährte Rechte auf Mailand hatte, eroberte 1499 dies Herzogthum; der Usurpator Ludovico Moro wurde von reu Schweizern ausgeliefert und starb 1510 im Ge- fängniß. Nun hoffte Ludwig Xii. auch Neapel zu erobern. Er verband deshalb mit Ferdinand dem Katholischen und verabredete eine Theilung der zu machenden Eroberungen. Kaum aber hatte Ludwig dies Unter- nehmen ausgeführt und Friedrich Iii. von 'Neapel abgedankt, als die Spa- nier über die Theilung Streit erheben und unter ihrem großen Feldherrn Gonsalvo von Cordova, 1501 —1503, den Franzosen ganz Neapel wieder entreißen. Bald daraus, 1508, vereinigten sich der Papst Julius Ii., der Kaiser Maximilian, Ferdinand von Spanien und Ludwig Xii. gegen die wegen ihres Stolzes allgemein verhaßten Venetianer: dies war die sogenannte Ligue von C am brav, die erste politische Verbindung dieser Art im neueren Europa. Auch diesmal griff Ludwig zuerst an; allein kaum hatte er einige Vortheile errungen, als seine sämmtlichen Verbündeten sich mit den Venetianern vertrugen und in der von Julius Ii. gestifteten liga snnta sich gegen Ludwig vereinigten; auch Heinrich Viii. von England, die Ve- netianer und die Schweizer traten diesem neuen Bunde bei, welcher die Absicht hatte, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Und diesen Zweck erreichten sie auch vollkommen: die Schweizer setzten den Maximilian Sforza, von dem alten Fürstengeschlechte, 1511 auf den Thron von Mailand, und auch Genua warf das französische Joch ab. Ganz Italien war für Ludwig verloren. Der Kampf erneuerte sich und ward anhaltender und hartnäckiger unter Franz I-, welcher die ganze Zeit seiner Regierung hindurch nach dem Besitz von Mailand trachtete. Er siegte 1515 bei Marignano über die bis dahin unüberwindlich geachteten Schweizer, und Maximilian Sforza kehrte in den Privatstand zurück. Als aber Karl V. deutscher Kaiser ge- worden und die Eifersucht zwischen ihm und Franz I. den Krieg entzündet, ward ^Mailand den Franzosen wieder entrissen und an Maximilians Bru- der, Franz Sforza, zurückgegeben. Vergebens suchte Franz I. in eigener Person Mailand wieder zu erobern; er wurde 1525 bei Pavia geschlagen und gefangen genonunen und mußte als Gefangener nach Spanien wandern. Die Siege Karls und die Gewaltthätigkeiten seines Feldherrn, des aus französischen Diensten zu ihm übergegangenen Connetable von Bourbon, 29* 1 . Ci i

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 452

1869 - Braunschweig : Schwetschke
452 A. Europa. welcher, um seine Truppen zu bezahlen, 1527 Rom stürmen und plündern ließ, wobei er selbst aber den Tod fand, hatten die Gemüther aller Ita- liener ihm abwendig gemacht, und Franz hoffte in einem neuen Versuche auf Mailand glücklicher zu sein, war es aber so wenig, daß vielmehr noch Genua, welches seit 1527 wieder französisch geworden, durch den Seehelden Doria befreit wurde und seine Unabhängigkeit bis 1797 behauptete. Mai- land behielt beim Frieden 1529 seinen Herzog Franz Sforza. Als dieser aber 1536 gestorben, erneuerte Franz I. seine Ansprüche und verband sich, um seinem großen Gegner gewachsen zu sein, mit dem türkischen Sultan Soliman Ii.; das erste Beispiel dieser Art, wenn man nicht dahin rechnen will, daß schon der Papst Alexander Vi. mit Sultan Bajessid Ii. gegen Karl Viii. in Unterhandlungen getreten war. Aber auch dieser anfänglich glückliche Feldzug ward vereitelt, die Franzosen wurden wieder vertrieben, und Karl gab 1540 Mailand seinem Sohne Philipp, dem nachmaligen König von Spanien. Noch einmal, aber ebenso vergeblich, suchte Franz von 1541—44 den Besitz von Mailand zu erringen, es blieb, sowie Nea- pel und Sicilien, unter spanischer Herrschaft bis zu Ende des spanischen Erbfolgekrieges. — Die übrigen wichtigsten politischen Veränderungen Ita- liens im 16. Jahrhundert waren, daß die Familie Medici zu Florenz unter dem Schutze Karls V. die Fürstenwürde erhielt, und Ferrara, nachdem das Haus Este 1597 ausgestorben, als ein eröffnetes Lehn vom Papste einge- zogen ward. Bis zum Jahre 1700 genoß Italien einer im Ganzen wenig gestörten Ruhe; als aber in diesem Jahre Karl Ii. von Spanien gestorben und Frankreich mit Oester-reich über seine Erbschaft in jenen langen Erb- folgekrieg gerieth, ward auch das nördliche Italien dadurch beunruhigt, und der österreichische Feldherr, Prinz Eugen von Savoyen, schlug die Franzosen mehrere Male und vertrieb sie 1707 gänzlich aus Italien. Beim Frieden zu Rastatt, 1714, erhielt Oesterreich, als seinen Antheil von der spanischen Monarchie, Mailand, Mantua, Neapel und Sardinien, Sicilien dagegen ward dem Herzoge von Savoyen, dessen Haus schon seit 1559 Piemont besaß, mit dem Königstitel gegeben; doch mußte der neue König es bald darauf, 1720, gegen Sardinien vertauschen, wovon er nun Titel führte Oesterr behielt Neapel nur 1738 wiederum an Stelle a nien gegen Parma und Piacenza abgetreten ward 1737 ausgestorbenen Medici trat der Herzog Franz Stephan von Lothringen seitdem dieser Toscana Maria Theresia Kaiser geworden neuere gehabt Ruhe Italiens zösische Revolution unterbrochen österreichische Jahrhundert ward welche en zu Beherrschern veranlaßte nör wovon aber Deutschland e Aufzählung unglückliche Italien von einem Ende bis zum anderen, vorzüglich Schauplatz gewesen, haben ausführlicher kennen gelernt Frankreich enüge daher eme fallen ichtigsten Begebenheiten, welche in Italien vorge von e 1792 aus Veränderungen, welche darin r Wechselndem Erfolge angen Piemont s' Franzosen Krieg Savoyen Oesterreich einander folgten, verbreiteten 1796 Buonaparte Oberbefehl erhielt

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 453

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 453 nach den siegreichen Schlachten bei Lodi am 10. Mai und bei Arcóle am 15. bis 17. November 1796 dem nördlichen Italien eine andere Gestalt gab. Durch den Frieden von Campo Formio 1797 erhielt Oesterreich die Besitzungen der von Buonaparte vernichteten Republik Venedig; aus Mai- land, Mantua, Parma und Modena ward eine cisalpinische Republik ge- bildet; aus dem Kirchenstaate eine römische; das Genuesische hieß nun die ligurische Republik; der König von Sardinien mußte Savoyen und die Grafschaft Nizza an Frankreich abtreten. Im folgenden Jahre aber ward er gänzlich vertrieben. Im Jahre 1790 wurde Neapel, wegen seiner Ver- bindungen mit England, besetzt und in eine parthenopeische Republik ver- wandelt; nur Englands Uebermacht zur See schützte Sicilien; Toscana ward einstweilen besetzt. Aber noch im nämlichen Jahre drangen die Oesterreicher und die Russen unter Suwarow überall siegreich vor; Neapel, Nom, ganz Italien bis auf Genua, welches Massen« aufs Aeußerste ver- theidigte, ward befreit. Das folgende Jahr 1800 führte ebenso schnell und ebenso gewaltige Veränderungen herbei. Napoleon war aus Aegypten zu- rückgekehrt, ging über die Alpen, und die Schlacht von Marengo, am 14. Juni, entriß den Oesterreichern Italien wieder. So wie die Zuversicht und die Macht Napoleons in Frankreich stieg, sso veränderten sich nach seiner Willkür die italienischen Verhältnisse. Die cisalpinische Republik ver- wandelte sich 1802 in eine italienische, deren Präsident Napoleon ivar; Piemont ward mit Frankreich vereinigt. Als er aber 1805 den Kaisertitel Nach dem angenommen, ward die italienische Republik abermals in ein Königreich Italien umgeschmolzen und auch Genua Frankreich einverleibt. Siege bei Austerlitz und dem Preßburger Frieden mußte Oesterreich das enetiamsche, Istrien und Dalmatien abtreten, welche mit dem italienischen Königreich vereinigt wurden. Im Jahre 1806 ward das Königreich Nea- pel besetzt und dem Bruder Napoleons, Joseph Buonaparte, verliehen, welcher es jedoch schon 1808 seinem Schwager Mürat abtreten und da- gegen nach Spanien wandern mußte. Auch Etrurien, welches eine Zeit laug ein spanischer Jnfant mit dem Königstitel verwaltet, ward nun dem französischen Reiche einverleibt. Der Kirchenstaat hatte 1809 dasselbe Schicksal, sowie auch die durch den Wiener Frieden abgetretenen illyrischen Provinzen. Nach dem Unglück, welches die Franzosen in Rußland ge- troffen, und nach den Niederlagen, die sie 1813 in Deutschland erlitten, schloß sich Mürat an die Verbündeten an und rettete für diesmal seine Krone. Das übrige Italien kehrte größtentheils zu seinen alten Herren zurück, nur daß die Insel Elba mit völliger Souveränetät dem abgesetzten Kaiser, und die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla seiner Ge- mahlin Marie Louise von Oesterreich überlassen wurden. Als im Jahre 1815 Napoleon sich wieder auf den Thron von Frankreich geschwungen, ergriff auch Mürat für ihn die Waffen, ward aber von den Oesterreichern am 2. und 3. Mai bei Tolentino so gänzlich geschlagen, daß er nach Frankreich fliehen mußte, und als er, nachdem Napoleon, abermals besiegt, mit wenigen Begleitern es wagte, von Corsica aus bei Pizzo in Calabrien zu landen, ward er ergriffen, vor ein Kriegsgericht gestellt und am 13. October 1815 erschossen. So waren denn Neapel und der Kirchenstaat ihren alten Herren wiedergegeben, Sardinien ward noch durch das Gebiet

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 508

1869 - Braunschweig : Schwetschke
508 A. Europa. gebracht. Mauern besitzt die Stadt nicht; die Straßen sind meist mit großen Lavablöcken trottoirartig gepflastert. Die einzige bedeutend lange, breite und ziemlich gerade Straße ist der Toledo, welcher von N. nach S. die Mitte der Stadt durchschneidet, beim königlichen Palast endet und beständig der Schauplatz des größten Volksgewühls ist. Viel schöner durch ihre Lage ist 8. Lucia und die Chiaja (Quai), welche wie der Toledo zum Corso dient und sich im westlichen Theile der Stadt am Ufer des Meeres entlang bis zu einem königlichen Garten, Villa Reale, zieht. Hier fließt Abends die halbe Stadt zusammen, um der reizenden Aussicht und der erfrischenden Seeluft zu genießen, und am Feste 8. Maria di pie di grotta erscheint das Landvolk in allem Glan; seiner eigenthümlichen Trachten. Die Fort- setzung der Chiaja, am Berge Posilippo entlang bis zum Meere, la Mer- gelina genannt, ist ebenfalls ein beliebter, mit Gärten und Landhäusern be- setzter Spaziergang. Ebenso ist der große Molo oder Hafendamm, welcher weiter östlich unfern des königlichen Schlosses den Hafen begrenzt, ein viel besuchter Spaziergang und stets mit Taschenspielern, Marionetten-, Pulci- nelltheatern und anderen Volkslnstbarkeiten besetzt. Ebenso haben auch die Plätze, hier Larghi (Breiten, weil sie in der That meist nur unregelmäßige Erweiterungen der Straßen sind) genannt, wenig Ausgezeichnetes. Die be- deutendsten sind: der Largo del Castello, unweit des königlichen Schlosses am Lastei Nuovo, mit 5 schönen Springbrmmeu und de» Reiterstatuen Karls Iii. von Cauova und Ferdinands 1. geschmückt, der rechte Büttel Punkt alles Lebens in Neapel, wo sich das Gewühl bis tief in die Nacht hinein nicht verliert; der kleine Marktplatz, Largo di Spirito santo oder Mercatello, einer der schönsten, mit einem großen halbrunden Gebäude geschmückt; der Largo del Mercato, am östlichen Ende der Stadt, unweit des Meeres, der große Speisemarkt und Tummelplatz des niedrigen Volks. Hier werden die Verbrecher hingerichtet; hier war es, wo ein armer Fischer und Obsthändler, Masaniello (eigentlich Thomas Aniello), 1647 durch seine kühne Beredtsamkeit Hunderttausende gegen die Bedrückungen der da- maligen spanischen Regierung zum Aufruhr entflammte, 7 Tage die Stadt beherrschte, dann durch Meuchelmord fiel, vom Pöbel verhöhnt, später bei- nahe vergöttert wurde; hier war es aber auch, wo am 25. October 1269 die edlen Häupter Couradins von Hohenstaufen und Friedrichs von Baden unter Henkershand fielen. Sie ruhen in der nahe gelegenen Kirche 8. Maria del Carmine, welche die mit großem Lösegeld einige Tage zu spät angekommene Mutter Conradins ausbaute und mit dem höchsten Thurm in Neapel zierte. Auf dem Platze selbst, an der Stelle, wo Conradins Haupt fiel, steht eine kleine Capelle. Der Largo di Monte Oliveto, int ge werbereichsten Theile der Stadt, ist mit einem schönen Springbrunnen und der Broncestatue Karls 11. geschmückt. — Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so überreich ist, verglei chen ließen; Alles ist hier kleinlich oder übertrieben, kein Gebäude von ein- facher Größe, kaum eine Kirche, welche Erwähnung verdiente; ein bunter, überladener Schmuck und Schuörkeleien vertteten hier die Stelle der sinnt gen Kunst; kein Gebäude, kein Werk des Alterthums hat sich hier erhalten und mahnt an eine würdige Vergangenheit; Alles athmet hier nur den un- mittelbaren Genuß des Augenblicks. Wenn Rom daher durch seine beinahe

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 432

1869 - Braunschweig : Schwetschke
432 A. Europa. V hängig, jeder unter ihrem Tribun, Handel und Schifffahrt getrieben. Die Furcht vor den Seeräubereien der Araber nöthigte sie, sich zu vereinigen; sie erwählten einen Herzog, Doge (von dux), der auf Rialto wohnte; diese Insel ward durch Brücken mit den benachbarten vereinigt, und so entstand Venedig. Die Venetianer führten einen einträglichen Handel mit Syrien, Aegypten, vorzüglich aber mit Constantinopel, wo sie große Vor- rechte besaßen. Ihre Seemacht überflügelte bald die der Araber, so daß schon im 10. Jahrhundert mehrere Städte Dalmatiens, Zara zuerst, sich freiwillig ihnen unterwarfen, um gegen die Araber geschützt zu werden. Diese hatten sich schon seit 827 Siciliens bemeistert und fingen selbst an, auf dem festen Lande Italiens sich zu verbreiten, im Kampf init den Griechen, welche jene Gegenden noch schwach behaupteten. Beide wurden durch die Normannen verdrängt. Ums Jahr 1000 landete ein Hansen normännischer Pilgrimme ans der französischen Normandie im unteren Italien ans ihrer Reise nach Jerusalem. Immer zu Wasfenthaten aufgelegt, fanden sie sich bereit, gegen die Araber zu kämpfen, und ihre Kraft und Tapferkeit setzte die Landesbewohner in Erstaunen. Sie selbst, gereizt von der Leichtigkeit des Erfolges, riefen immer mehrere ihrer Landsleute herbei, die nun nicht mehr für die Griechen, sondern für sich selbst fochten und schon 1022 Aversa, die erste normännische Stadt, gründeten. Vorzüglich zeichneten sich aus Tanored von Hauteville und seine Heldensöhne, deren Familie die Herr- schaft über diese Länder errang. Bald hatten sie die Araber und auch die Griechen vertrieben. Robert Guiscard, Tancreds Sohn, ward vom Papst, den er in einer Schlacht gefangen, zum Herzog von Apulien ernannt, und erkannte gern den Papst als seinen Lehnsherrn, sowie dieser dagegen sich an den Normannen eine mächtige Stiitze gegen andere Feinde erwarb. Roberts Sohn Roger eroberte 1061 noch Sicilien, und schon 1130 nannten sich seine Nachfolger Könige beider Sicilien; 1150 endlich ergab sich ihnen freiwillig die Stadt Neapel, welche bis dahin als eigener Freistaat unter griechischem Schutze gestanden hatte. Palermo aber war die Residenz des neuen Reiches. Während so im nördlichen und südlichen Italien neue Ver- hältnisse sich entwickelten, war im mittleren die Macht der Päpste unbemerkt gewachsen und erreichte im 11. und 12. Jahrhundert ihren Gipfel. Daß der Bischof von Rom, als Oberhaupt der Gemeinde der Hauptstadt, von den Bischöfen in den Provinzen mit einer gewissen Achtung und Ehrfurcht betrachtet wurde, war höchst natürlich, Noch günstiger wurde seine Stel- lung, als der Sitz des Reiches nach Constantinopel verlegt worden. Wäh- rend der Patriarch von Constantinopel von der Anwesenheit der Kaiser ge- drückt, von ihren Launen abhing, erschien der Bischof des sich selbst über- lassenen Noms häufig als der wohlthätige Verinittler und Fürsprecher der Stadt; und als nun vollends die Eifersucht gegen den Patriarchen von Constantinopel und mehr noch die eigenthümlich verschiedene Bildung und Sinnesart der östlichen und westlichen Völker eine Trennung der Kirche in eine morgeuländische und eine abendländische veranlaßt hatte, war es wie- derum ganz natürlich und unvermeidlich, daß der Bischof von Rom oder Papst als das geistliche Oberhaupt der abendländischen Kirche angesehen wurde. Waren ja doch Franken, Briten, Germanen durch seine Abgesandte und in seinem Namen zum Christenthum bekehrt worden. Zu diesen natür-

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 485

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 485- hat man oft Hungersnoth erfahren). Die Universität ist 1720 gestiftet und 1764 erneuert. Der Hafen ist groß und vortrefflich, aber der Handel unbedeutend. Die Stadt leidet großen Mangel an Quellwaffer; eine alt- römische Wasserleitung ist längst verfallen. Der Wein und das Obst der Umgegend sind vortrefflich. Dicht bei der Stadt sind einige Lagunen, aus welchen viel Seesalz gewonnen wird. — Sardara hat warme Quellen, welche noch besucht werden; mehrere andere der Art werden gar nicht be- nutzt. In der nördlichen Hälfte der Insel liegt die Stadt Safari. 3 Meilen vom Meere in einer reizenden, von vielen Quellen bewässerten Ge- gend, mit nahe 20,000 Einw. Auch hier ist eine 1765 gestiftete Univer- sität, eine Buchdruckerei und die einzige Tabacksfabrik der Insel. — Alle übrigen Oerter sind ganz unbedeutend, wie denn das Innere der Insel zu den weniger bekannten Ländern Europas gehört. — Um Sardinien herum liegen noch an 44 kleinere Inseln, von denen aber nur 8 bewohnt wer den; die Flircht vor den Seeräubern hinderte bisher den Anban der meisten. 5) Das frühere Herzogthum Parma (ein Theil von Gallia Cispadana. G Entspricht jetzt den Provinzen Parma und Piacenza). Es besteht aus den alten Herzogthümern Parma, Piacenza und Gua- stalla und enthält auf 104 H>M. 500,000 Einw. Der nördliche Theil, vom Po begrenzt, gehört zu der fruchtbaren lombardischen Ebene, der grö- ßere südliche Theil wird vom Apennin durchzogen, welcher meist kahl ist, aber auf seinen Vorbergen schöne Eichen- und Kastanienwaldungen trägt. Das Land hat keinen anderen schiffbaren Fluß als den Po, auch keine Ca- näle. Die unbedeutenden, dem Po zuströmenden Bäche sind: die Treddia, der Taro, der Parma und die Enza auf der Grenze gegen Modena. Nur im N. wird Acker-, Obst und Weinbau getrieben; im S. herrscht die Viehzucht, die sich jedoch meist auf Rindvieh, welches treffliche Käse liefert, und Schweine beschränkt. Die Hauptstädte dieser Länder theilten lange das Schicksal der übrigen lombardischen Städte, bald frei, bald von einer der dort mächtigen Fanülien beherrscht zu sein, bis endlich 1593 der Papst Paul Iii. sie zu einem Herzogthum für seinen natürlichen Sohn Farnese erhob. Als diese Familie 1731 ausgestorben, kam das Land an spanische Jnfanten; 1805 ward es mit Frankreich vereinigt, und 1814 der Gemahlin Napoleons^Marie Louise, übergeben, doch mit der Bedingung, daß es nach ihrem Tode nicht an ihren Sohn, sondern an die spanische Infantin Marie Louise, Herzogin von Lucca, oder an deren Erben fallen solle, was auch geschehen ist, bis 1859, wo es nach Vertreibung der Her- zogin 1860 dem Königreich Italien einverleibt wurde. Der Constantin Orden, von den griechischen Kaisern 1190 gestiftet, ist 1699 an die Her- zöge von Parma übergegangen. — Zn bemerken sind: ?an»a (Julia Augnsta), von unbedeutenden Festungswerken umgeben, am Bache gleichen Namens, mit 47,100 Einw. Sie ist gut, aber nicht so prächtig gebaut, als viele andere Städte Italiens. Zu den ausgezeich- neten Gebäuden gehören: das 1618 erbaute große und prächtige Theater, welches an 5000 Zuschauer fassen soll, jedoch schon längst nicht mehr ge braucht wird; in diesem Gebäude ist auch die schöne Gemäldegalerie; der herzogliche Palast, welcher aber aus mehreren nicht zusammenstimmenden

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 488

1869 - Braunschweig : Schwetschke
m A. Europa. fern Torano, Polvaccio und Seravezza; doch auch hier gehören große Blöcke ohne Fehler, d. h. ohne Sprünge oder Flecken und Ädern, zu den Seltenheiten und werden sehr theuer bezahlt. 7) Das ehemalige Herzogthum Lucca (ein Theil von Etrnria. Seit 1847 mit Toscana und seit 1860 mit dem Königreich Italien der. einigt). Es liegt am Mittelländischen Meere und bildet die Provinz Lucca; enthält auf 27 H>M. 256,000 Einw., also ca. 9453 auf der Um. Das ganze Ländchen ist gebirgig, aber mit großem Fleiß angebaut. Das Oel, welches hier in Menge gewonnen wird, gehört zu dem besten in der Welt: außerdem sind Wein und Seide Haupterzengnisse. Die Lucchesen standen von jeher in dem wohlverdienten Rufe der Betriebsamkeit. Die Serchio ist der einzige Fluß des Landes, doch nicht schiffbar, sondern in tausend Bewässerungsgräben abgeleitet. — Das Gebiet von Lucca, seit den Zeiten Ottos I. deutsches Lehn, ward lange Zeit von verschiedenen Familien be- herrscht, bis es 1370 seine Freiheit errang und sie bis 1797 behauptete, wo die Franzosen es einnahmen. 1805 ward es in ein Fürstenthum für einen Schwager Napoleons, Bacchiochi verwandelt; seit dem Pariser Frie- den endlich ist es der verwittweten Königin von Etrurien, Marie Louise, einer spanischen Infantin, übergeben worden, deren Sohn Parma geerbt, Lucca dagegen seit 1847 an Toscana überlassen hat. Die Hauptstadt Lucca (Luca), am Serchio, liegt in einer reizenden, durch viele Landhäuser verschönerten Gegend, mit 22,000 Einw. Sie ist mit Wällen umgeben, die aber bepflanzt sind und amnuthige Spaziergänge herrliches Die Straßen sind zwar eng, aber gut gebaut und gepflastert. Ausgezeichnete Gebäude hat die Stadt nicht, auch der herzogliche Palast ist zwar sehr groß aber unbedeutend; doch ist die alte Kathedrale ans dem 11. Jahrhundert sehenswerth. Die Univer- sität hat nie einen großen Ruf gehabt. Die "Fabriken in Wolle, Baum- wolle und Seide sind noch immer ansehnlich und der Oelhandel beträchtlich. Die berühmten Bäder von Lucca liegen 15 Miglien von der Stadt, beim Dorfe Bagno alle Villa. Ans dem Hafen Viareggio wird der meiste Carrarische Marmor verführt. 8) Das ehemalige Großherzogthum Toscana (Etruria). Es umfaßt die folgenden Provinzen: Florenz, Pisa, Siena, Arezzo, Grosseto, Livorno des Königreichs Italien. Mit Lucca hat es 404,., Ihm. und 1,826,000 Einw. Diese Bevölkerung ist aber nicht gleichförmig vertheilt, sondern sehr zusammengedrängt in den fruchtbaren Gegenden, vor- züglich im Arnothale, und sehr dünn zerstreut, kaum 1000 Menschen auf der lljm., in den unfruchtbaren Maremmen. Der nördliche Theil mit dem reizenden Arnothale genießt einer üppigen Fruchtbarkeit und eines treff lichen Anbaues; selbst der Apennin, der dieses Thal gegen R. und O. be grenzt, ist noch angebaut und hat in seinem höchsten Theile schöne Wal düngen von Kastanien u. s. w. An der Mündung des Arno breitet sich das Thal in einer zwar fruchtbaren, aber wegen ihrer Moräste ungesunden
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