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1. 30 Karten zur deutschen Geschichte - S. 9

1898 - Düsseldorf : Bagel
touillon Rouen Hegensburg Clermont 1095 o Rftim t-. Genua) Marseillj Belgrad Nissa Icomedien .Tarent »ryläum X1097 [koniian Mosul iochien „•>1008 Die Kreuzzüge. 9 3. 4. Köln Mainz A. Die Kreuzzüge sind veranlaßt einerseits durch die wachsende Bedrückung der Pilger im Gelobten-Lande, wohin zu wallfahrten nach den Regeln von Cluny für besonders verdienstlich galt, andrerseits durch die zunehmende Kraft und den mit den Erfolgen steigenden Wagemut der christlichen Völker. B. 2. Kr. 1147/1149: Teilnehmer Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. — Ergebn. 0. 3. Kr. 1189/1182: Teiln. Barbarossa, Phil. Ii. Aug. v. Frankr. u. Rieh. Löwenherz v. England. — Erg. Küstenstrich Tyrus-Joppe, Besuch Jerusalems gestattet. 4. Kr. 1202/1204: Balduin von Flandern und Bonifazius von Monteferrato. — Lat. Kaisertum in Byzanz. (Kcmstantinopel.) 5. Kr. 1228/1229: Friedrich Ii. richtet das Königreich Jerusalem wieder auf. 6. Kr. 1248/1254: Ludwig Ix. von Frankreich über Ägypten nach Akkon. — Ergebn. 0. 7. Kr. 1270: Ludwig Ix. nach Tunis. — Ergebn. 0. Erster Kreuzzug 1096/99. Kreuzprediger: Peter von Amiens. Teilnehmer: Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, u. a. Hauptsächl. Franzosen. Auf getrennten Wegen ziehen 8—400000 Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Nicäa dem byzantinischen Kaiser erobert. — Sieg bei Doryläum durch Gottfrieds Hinzukommen. — Balduin gründet die Grafschaft Edessa. — Boöinund behält Antiochien, bei dessen Verteidigung er sich hervorgethan. — Grafschaft Tripolis. — Jerusalem erstürmt 1099. — Entsatzheer bei Askalon besiegt. Königreich Jerusalem gegründet. An dem Regiment des vielköpfigen Zwergstaates beteiligt : Prälaten, weltliche Fürsten und italien. Städte. Gesetzes- und Landessprache: Französisch. Das ursprüngliche Ziel, das heil. Land, ging freilich (1291 völlig) wieder verloren. Trotzdem haben die Kreuzzüge f. alle Stände des Abendlandes, namentlich aber für die Ritter und die Städte die wohlthätigsten Folgen gehabt. Jene wurden jetzt die^ Träger der Bildung (höfisches Wesen, Troubadours, Minnesänger), auch traten sie in den Dienst der Kirche (Ritterorden). Die Städte aber blühten auf durch den Handel, so Amalfi und Pisa, Genua und Venedig, Mar* seille u. Regensburg u. v. a.

2. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Die Staufer. Die Staufer. gjlsplügen ° Fulda Rhone Frankfurt Gelnhausen Chiavenna Adda Kaiser tirnberg Waiblingen £ Gr. Bernhard £Hohenstauf Oßaden v 0] no aiiand 1158, Brescia/d^ Kärnten, * Osterj Partenkir Yeron ravia Mantua Turin Lremona Come jyr Treviso Padua ° noble Lodivt Cenis' tv^Tortona Genua Florenz Friedrich von Büren (Hohenstaufen). Derselbe wna. Konrad Iii, Friedrich der Einäugige I Friedrich Barbarossa t 1190 A agliacozzo ~0> 1268 usculmb Heinrich Yi. I Friedrich Ii. A Friedrich Heinrich Enzio ° Benevent 1206 Neapel Besitzungen Barbarossas. Lombardei. ^ Ziele der Hohen- Königreich beider Sizilien. / staufen in Italien. Zweiter Zug: Unterwerfung der lombard. Städte 1153/62. Das von Augsburg aus über dun Brenner heranziehende, namentlich vom dankbaren Königreich Böhmen unterstützte Hauptheer Barbarossas vereinigt sich in der Lombardei mit den 3 ändern Zügen, die aus den Ostalpen, über den Splügen und den Grofs. Bernhard herankommen (50000 Mann, davon 10 000 Ritter). Nach der Einnahme Brescias erzwingen sie durch Hunger auch Mailands Ergebung. Die Mafslosigkeit der in Roncaglia festgestellten kaiserlichen Rechte (Regalien, einschliefslich der Einsetzung der Po-destas, Lehens- u. Landfriedenspflicht) .führen zur Erhebung und Vernichtung zunächst Cremas und etwas später zu der zweiten Einschliefsung von Mailand. Dasselbe mufs sich abermals ergeben und wird jetzt zerstört.. Treviso * Verona «ne dig •ssandr&a Genua Jhmini Florenz Civitaas Tuscuium Chiayenna Vierter Zug: Gegen den Papst 1166/68. Kaiser Friedrich sammelt sein Heer bei Lodi und zieht, auf die Beschwerden der Lombarden nicht achtend, gegen das von den Byzantinern unterstützte Ankona, um jetzt den Papst zu bezwingen. Bei Imola schickt er Christian von Mainz zu Verhandlungen nach Genua und Rainald von Dassel zu ähnlichem Zwecke nach Pisa. Nach Ausführung des Auftrags begiebt sich Rainald in das dem Kaiser befreundete Tusculum und endet einen ernsten Kampf mit len Römern glücklich durch das rechtzeitige Erscheinen Christians. Nachdem auch der Kaiser, der inzwischen Ankona eingenommen hatte, hinzugekommen war, erstürmen die drei das leoninische (westliche) Rom. Aber eine furchtbare Pest, der auch Rainald erlag, bringt völligen Glückswechsel. Dem 1163 gestifteten Veroneser Bunde, der die roncalischen Beschlüsse be* kämpft, Schliefst sich nun ein neuer lombardischer Städtebund an (1167), Mailand wird wieder aufgebaut und in Alessandria eine Festung errichtet, die den Mailändern den Weg nach Genua sichert und dem Kaiser sogar das Entkommen in die Heimat unmöglich machen soll. Über Pavia und Susa (Hartmann von Siebeneichen) flüchtet Barbarossa in sein burgundisches Reich. .7 ö Como Legnano O Mailand Cenis P Susa Pavia Turin Piacenza f Montebello ndria Genua Nr. 9. Fünfter Zug: Rachezug gegen die lombard. Städte 1174/77. Über Susa und Asti, die zerstört wurden, zieht Friedrich vergeblich vor Alessandria; dann verhandelt er mit den zum Entsatz heranrückenden Mailändern bei Montebello. — Nach dem Scheitern dieser Besprechungen begiebt er sich, neue Verstärkungen suchend, nach Chiavenna (oder Parten-kirchen) und wagt dann, als Heinrich der Löwe die Hülfe abgelehnt, auf dem Rückwege nach Pavia mit ungenügenden Kräften die unglückliche Schlacht bei Legnano. Jetzt verträgt er sich 1177 invenedig mit dem Papst und durch dessen Vermittlung auch 1183 mit den Lombarden: Gegenseitige Anerkennung. Verzicht des Kaisers auf die Regalien, die Lehens- und Landfriedenspflicht. Schwiegersohn Heinrichs Iv. — wird 1080 nach dem Tode Rudolfs von Schwaben Herzog dieses Landes. Philipp Konrad f 1254 Konradin f 1268 Margarethe (Gem. Albrecht der Unartige) Aragonien) Manfred + 1266 I Constanze (Gem. Peter von A. Nachdem Konrad 1112 Franken erhalten und mit seinem Bruder 1125 die Hausgüter Heinrichs V. hinzugeerbt hatte, besafsen die Staufer in Franken und Schwaben eine so gewaltige Macht, dafs die Kaiserwahl gerade deshalb nicht auf sie, sondern auf den Sachsen Lothar fiel, der zudem der Kirche besonders genehm war. (1133 „homo papae“.) Nur die noch gröfsere Ausdehnung der Macht seiner Erben, der Welfen, führte 1138 zur Wahl des Staufers Konrad. 1138/1152 Konrad Iii. Wohlwollend, aber ohne Erfolge. 1138 Sachsen wird den Welfen genommen und an Albreht den Bären gegeben; als Heinrich der Stolze sich dagegen wehrt, verliert er an Leopold von Österreich 1139 auch Bayern. Heinrich der Stolze f. 1140 Welf, sein Bruder, bei Weinsberg geschlagen. 1142 Verständigung mit den Welfen zu Frankfurt. Sachsen an Heinrich den Löwen. Nordmark selbständig. — Heinr. d. Löwen Mutter heiratet Heinr. Jasomirgott. 1144 Albrecht der Bär vergröfsert die Nord mark ostwärts um Brandenburg. — Edessa von Emadeddin Zenki genommen. 1146 Edessa noch einmal und endgültig an Nureddin verloren. — Bernhard v. Clairvaux veranlaßt 1147/49 den zweiten Kreuzzug. Kläglicher Erfolg. 1152/90 Friedrich I. Barbarossa. Seine herrliche Persönlichkeit und sein ausgedehnter Besitz hätten ihm, wenn er gleich seinem Vetter Heinrich dem Löwen seine Thätig-keit auf Deutschland gerichtet hätte, zweifellos bessere Ergebnisse ermöglicht. Während Heinrich der Löwe die Territorialgewalten in seinem Bereiche niederhielt, deutsches Wesen und deutsche Bildung nach Osten verbreitete und die Städte, namentlich Lübeck, aber auch Braunschweig, Bardowiek, München u. a. in jeder Weise hob, hat Friedrich Barbarossa starr seinen Sinn auf den Erwerb von Glanz und Macht in Italien gerichtet. Hier blühte besonders Mailand (Kreuzzüge); es hatte Pavia, Lodi, Como u. a. weit überholt. Gut giebt Mut. I. Die Zeit der Kämpfe in Italien 1154/77. 1154/55 Erster Römerzug. Das stolze Mailand geächtet und durcttzerstörung von Tortona, welehes die Verbindung nach Genua vermittelte, gestraft. — Hauptziel der Fahrt die Kaiserkrönung. Arnold v. Brescia dem Papste Hadrian Iv. ausgeliefert. 1156 Reichstag zu 3esan<;on. Kardinal Roland und Rainald von Dassel. Beginnender Widerstreit mit dem Papste. — Bayern an Heinrich den Löwen. — Königreich Böhmen und Herzogtum Österreich. 1158/62. Zweiter Römerzug. Diesmal mit großen Mitteln ausgestattet, bricht der Kaiser den Widerstand dtr lombardischen Städte und läfst sich von den Bologneser Rechtsgelehrten die weitestgehenden Rechte über dieselben zubilligen. 1163 Dritter Zug. Da er ohne Heer erscheint, wagen die ß»' eroneser Städte sich zum Bunde gegen diese Ansprüche zu vereinigen. 1166/68 Vierter Zug gegen den Papst gerichtet. Die glänzenden Erfolge in Rom gehen jählings infolge einer furchtbaren Pest verloren. 1174/77 Fünfter Zug zur Bestrafung der lombardischen Städte. Derselbe scheitert 1176 bei Legnano. Jetzt entschliefst sich Barbarossa in Venedig zu einem ehrenhaften Frieden mit dem Papste und ebenso durch dessen Vermittlung mit den lombardischen Städten. Ii. Der Kaiser im Frieden mit dem Papst und den Lombarden 1177/90. 1179/81 Züchtigung Heinrichs des Löwen. 1183 Billiger Friede zu Constanz mit den lombardischen Städten. 1184 Mainzer Fest: Wehrhaftmachung seiner Söhne Heinrich und Friedrich. 1186 Heinrich (Vi.) heiratet Constanze von Apulien und Sizilien. Damit wird die unselige Politik, italienische Besitzungen zu erwerben, noch verderblicher wieder aufgenommen. 1189/90 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa + im Kalykadnus. 1190/97 Heinrich Vi. Seine Politik ist namentlich auf den Erwerb von Apulien und Sizilien gerichtet. 1191 Der erste Zug dahin gegen Tankred v. Lecce scheitert, da seine Mittel nicht reichen. Dann bekämpft er 1192/93 Fürstenaufstände in Deutschland, auch mit diplomatischen Mitteln. 1194 Der zweite Zug nach U.-Italien, zu welchem ihm die Freilassung des Richard Löwenherz die Mittel verschafft hatte, bringt ihm das mütterliche Erbe. 1197 Unter den grofsartigsten Plänen, seine Macht auch in Kastilien, in Konstantinopel und im Orient zu erweitern, stirbt er in Palermo. 1198/1208 Philipp von Schwaben. Als dieser sich durch den Übertritt Kölns und Thüringens (Hermann von Thüringen) das Übergewicht über den Gegenkaiser Otto Iv. errungen hat, wird er von Otto von Wittelsbach ermordet. 1212/50 Friedrich Ii. Gegen Otto Iv. von Innocenz Iii. aufgestellt, erringt er sich nach der Schlacht von Bouvines (1214) allgemeine Anerkennung. 1. Die Jahre zunehmenden Glückes 1212/35. 1215 Krönung in Aachen. 1220 Versprechen an Honorius Iii., einen Kreuzzug «u unternehmen. 1225 San Germano: Neue Verpflichtung gegenüber dem Papste Gregor Ix. demnächst, spätestens aber in zwei Jahren den Kreuzzug auszuführen. 1228/29 Fünfter Kreuzzug. 1230 Friede mit dem Papste zu S. Germano. Glücklichste Zeit Friedrichs Ii. Seine Monarchia Sicula. Eine unumschränkte Monarchie mit einem wohlgeordneten Beamtenwesen und dem Anfänge eines stehenden Heeres. Schwere Besteuerung der reichen Unter-thanen tind glänzende Hofhaltung. Hochschule in Neapel, medizinische Schule in Salerno. Minne-gebang. Blüte und Macht der Städte. 1235 Mainzer Reichstag. Dritte Heirat Friedrichs (mit Isabella). — Der älteste Sohn Heinrich abgesetzt und gefangen. — Aussöhnung mit dem Welfen, Otto dem Kinde. — Landfrieden. / Ii. Die Jahre erbitterten Kampfes 1235/50. 1237 Die mit dem gefangenen Heinrich im Bunde gewesenen Lombarden bei Cortenuova besiegt. Mit diesen Gegnern verbindet sich und schleudert gegen Friedrich 1239 den Bann Gregor Ix., als Enzio die Erbin Sardiniens heiratet und der Papst nun im Süden, Norden und Westen die Staufer als unbequeme u. „gesetzwidrige“ Nachbaren zu fürchten und zu bekämpfen hat. 1241 Enzio besiegt mit pisanischen Schiffen bei Elba die Kriegsflotten, welche die Kardinäle zum Concil nach Rom führen. — Gregor Ix. f. 1243 Innocenz Iv. wird Papst und Friedrichs gefährlichster Gegner. Derselbe beruft 1215 ein Concil aufserhalb Italiens nach Lyon. Friedrich Ii. abgesetzt. 1247 Sein Gegenkaiser Heinrich Raspe stirbt. Aber Wilhelm von Holland wird ein neuer Gegenkaiser und Friedrichs Lieblingssohn 1249 Enzio bei Fossalta, nachdem schon 1248 das Glück den Kaiser selber bei Parma verlassen, gefangen und 22 Jahre in Bologna eingekerkert. 1250 Friedrich Ii. f in Apulien, beigesetzt in Palermo. 1250/54 Konrad Iv. kämpft ohne gröfsere Erfolge anfangs in Deutschland, dann in Italien. Konrads Halbbruder Manfred sucht 1266 bei Benevent im Verteidigungskampfe gegen Karl von Anjou den Tod; Konradin endet 1268 in Neapel auf dem Schafott. C. Die Staufer sind in und an Italien zu Grunde gegangen. Den Höhepunkt ihrer Erfolge bilden 1162 die völlige Unterordnung der lonibardischen Städte und 1230/35 die glänzende Gestaltung der sizilischen Monarchie.— Für Deutschland ist aus diesen Leistungen kein irgend entsprechender Gewinn erwachsen. 76^19757

3. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Die Kreuzzüge. Nr. 10. Die Ursachen der Kreuzzüge. A. Einerseits die wachsende Bedrückung der Ijijger im gelobten Lande, wohin zu wallfahrten für besonders verdienstlich galt, andrerseits die zunehmende Kraft und der steigende Wagemut der christlichen Völker führte zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung. B. 312 Das gelobte Land aufzusuchen wird seit Konstantin Brauch. 687 Omars Beschränkungen des christlichen Gottesdienstes steigern das Interesse für Jerusalem. 969 Die Bedrückungen (Besteuerung) durch die Fatimiden 1071 und die Ausplünderungen durch die Seldschucken erhöhen noch die Vorstellungen von der Verdienstlichkeit dieser Fahrten. (Als vollkommenste Kasteiung in Cluny empfohlen.) 1092 Der Zerfall des seldschuckischen Reiches kann die Christen zum Angriffe nur noch mehr ermuntern. Für diese kommen besonders in Betracht die Reiche Ikonium, Mosul, Ägypten. 782 Die christlichen Völker sind seit dem Siege bei Tours in wachsendem Mafse erfolgreich gegen den Islam. 1000 Große Bewegung in der ganzen Christenheit. 1041 Die Kirche verjüngt sich, namentlich von Cluny aus. Sie behütet den Landfrieden (treuga dei) und greift auch sonst in weltliche Aufgaben über. 1059 Neue Organisation der Kirche. Cardinaiskolleg, dazu später die anderen Reformen Gregors Vii. (Simonie, Investitur, Cölibat.) 1060/90 Cjm dieselbe Zeit, in der die gleichen Kämpfe in Spanien, beginnen, wird aus Sizilien der Islam durch Roger verdrängt. Die französierten Normannen sind an den folgenden Kämpfen besonders beteiligt. C. 1095 Die Päpste übernehmen die Leitung auch dieser Bewegungen. Urban Ii. entscheidet auf der Kirchenversammlung zu Clermont den Beginn der Kreuzzüge und setzt den Erzbischof Ademar von Puy als seinen ^Vertreter bei den Streitern Christi ein. Das Abzeichen der Kreuzfahrer ist ein rotes Kreuz auf der rechten Schulter. — Überraschend gering ist der Beistand der griechisch-katholischen Kaiser, die doch durch ihre Hilfsgesuche die Bewegung in Fluß brachten. Rouen Clermont 1095 O ftaim. v. 7* Belgrad rycomedien äa'1097 Tarent \.. Edessa koniurn Mosul tiochien •*'1098 1 tte 7 7 .. an dis dies Meey \ rusalem Clairvaux icomedien icäa myrn he9us Attalea Erster Kreuzzug 1096/99. Kreuzprediger: Peter von Amiens. Teilnehmer: Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothrinjen, u. a. Hauptsächlich Franzosen. Auf getrennten Wegen ziehen 3—400 000 Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Nicäa dem byzantin. Kaiser erobert. — Sieg bei Doryläum durch Gottfrieds Hinzukommen. — Balduin gründet die Grafschaft Edessa. — Boemund behält Antiochien, bei dessen Verteidigung er sich hervorgethan. — Grafschaft Tripolis. — Jerusalem erstürmt 1099. — Entsatzheer bei Askalon besiegt. Königreich Jerusalem gegründet: An dem Regiment des vielköpfigen Zwergstaates beteiligt: Prälaten, weltliche Fürsten und italienische Städte. Gesetzesund Landessprache: Französisch. Zweiter Kreuzzug 1147/49. A. Edessa, die Voi'burg der christlichen Reiche, von Zenki 1144 und endgültig von Nureddin 1146 genommen. B. Kreuzprediger: Bernhard von Clairvaux (Clara vallis bei Langres. Südlicher bei Dijon das berühmte Mutterkloster Citeaux, dem trotz seiner Strenge did Persönlichkeit Bernhards 67 Tochterklöster gewann.) Teilnehmer: Konrad Iii. von Deutschland, der am Weihnachtstage in Speier sich von Bernhard bestimmen liefs, und Ludwig Vii. von Frankreich, der den' Tod von 300 Unglücklichen in Vitry wieder gut machen wollte. Das Heer Konrads, von den Griechen irre geführt, geht in Phrygien grofsenteils zu Grunde. Der Rest zieht mit den später eintreffenden Franzosen nicht nach Edessa, sondern nach Damaskus und greift dieses vergebens an. C. Das mit sehr großen Mitteln planlos geleitete Unternehmen scheitert vollständig. Hunderttausende sind umgekommen. Vierter Kreuzzug 1202/4. A. Innocenz Iii. drängt auf die Ordnung und Sicherung des „Königreichs Jerusalem“. Kreuzprediger: Fulco von Neuilly. B. Unter Führung von Balduin von Flandern und Bonifazius von Monteferrato (n. v. Genua) versammeln sich meist französische Kreuzfahrer vor Venedig, um auf dem Seewege über Ägypten (auf dem Landwege waren früher zu viel Pilger verloren gegangen) Palästina zu erreichen. — Aus Geldnot den Venetianern Zara erobert; dann nach — Konstantinopel auf den Ruf Alexius Iv., nach dessen Ermordung Konstantinopel erstürmt und geplündert wird. C. Lateinisches Kaisertum mit Unterlehen (Königreich Thessalonich, Herzogtum Athen u. a.) Die Byzantiner erhalten sich 2 Kaiserreiche, Nicäa und Trapezunt. Die Venetianer nehmen Inseln und Küstenstreifen (auch teilweise Moreas Romaia), dazu Kostbarkeiten und erwerben den Handel über Tana (Asow), den nach dem Falle des lat. Kaisertums 1261 über Kaffa die Genueser, die Nebenbuhler der Venetianer, gewinnen. (Pelze von Sibirien, Gewebe und Gewürze aus Persien und Indien.) ^________________ Trifels Regensbur Antiochia amaskus B Dritter Kreuzzug 1189/92. A. Saladins Mutter ist auf einer Pilgerfahrt von den Christen ausgeplündert. Saladin siegt bei Hittin u. nimmt Jerusalem. Zum Kreuzzuge treibt Clemens Iii. Teilnehmer: Barbarossa, Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Aufbruch Barbarossas mit trefflichem Heere von Regensburg. — Glänzende Begrüfsung durch Bela von Ungarn. — Heerschau bei Belgrad.— Kämpfe! in Bulgarien.— Entbehrungen und Erfolge beiphilomelium und vor Ikonium. Barbarossa f im Saleph. Heer nach Akkon. — Richard Löwenherz vereinigt und entzweit sich unterwegs wiederholt mit Philipp Ii. August, erobert von den Byzantinern Cypern für Veit von Lusignan, nimmt mit den anderen Kreuzfahrern Akkon. — Krankheiten. C. Küstenstrich von Tvrus bis Joppe abgetreten. Waffenstillstand für 3 Jahre. Irrfahrten des Richard Löwenherz. Tana(Asow) Isaak Angelus Alex. Iv. Alexius Iii glonteferrat Genua v ara 1202 irzes Durazzo .--o'nicäa 1 räpezunt B Dürrenstein Genua Philippop Hnjomeliiua Sardes ■Fünfter Kreuzzug 1228/29." A. Der wunderliche Kinderkreuzzug 1212 (deutsche Knaben gelangen bis Genua, französische fallen in Marseille Seeräubern in die Hände) und der Zug des Andreas von Ungarn nach Syrien 1217 waren erfolglos geblieben. Von Gregor Ix. wegen des Versprechens (1220, 1225) gedrängt, unternimmt Friedrich Ii. 1227 von Brindisi die Fahrt. Krankheiten. — Beendigung schon in Otranto. — Bann. Der gebannte Kaiser 1228 nach dem gelobten Lande. Streit Al Kamels von Ägypten mit-’den anderen Sultanen. Friedrich erreicht trotz der Feindschaft der Kirche die Herstellung des Königreichs Jerusalems. Nur der 1. Kreuzzug hat ein gröfseres Resultat. Sechster Kreuzzug 1248/54. Jerusalem an die Chowaresmier verloren 1244. Niederlage bei Gaza 1244. — Ludwig Ix., von Krankheit genesen, nimmt das Kreuz und erobert Damiette. Er wird bei Mansurah gefangen und kämpft — losgekauft — vergeblich von Akkon aus; er bricht den Krieg ab, da seine für ihn regierende Mutter gestorben. Siebenter Kreuzzug 1270. Ludwig Ix. zieht, sein Gelübde zu erfüllen, vor Tunis und stirbt hier. Resultat des Zuges fehlt. — 1291 Akkon, letzte christliche Besitzung auf dem Festlande, von den Mameluken erstürmt. e* Me Antiochia g Damaskus Tiberias-See ittin 1j87 Aigliesmort.es Marseille amaskus plazareth Jerusalem ß- 9,/Bethlehem Gaza 1244 Jtfansurah Folgen der Kreuzzüge. Obschon das nächste Ziel, die Eroberung des heiligen Landes, nicht dauernd erreicht wurde, sind doch die Folgen der Kreuzzüge für alle Stände ganz bedeutend. 1. Papst und Geistlichkeit. Die Leitung der Bewegung, das Ausschreiben von Abgaben für dieselbe, die Verleihung von Vorrechten und die Übertragung von Pflichten, die Überwachung der Ausführung durch die Legaten, alles dies steigerte gewaltig die Macht des Papstes. Eine ganz besondere Stütze wurden in diesen Unternehmungen die Mönchsorden: Cisterzienser und Prämonstratenser, und noch mehr die Bettelorden: Franziskaner und Dominikaner. — Aber dieselben Kreuzzüge förderten auch die Kraft derjenigen Elemente, die die Macht der Kirche wieder schwächten: Gregor Vii. begründet die Höhe der päpstlichen Macht. Innocenz Iii., der glänzendste, vereinigt nahezu das ganze Abendland zu einem christlichen Staatenverein unter päpstlicher Führung. Bonifaz Viii., nicht minder gewaltig wie seine Vorgänger, beginnt bereits der erstarkenden Macht des Königtums und des Bürgerstandes zu erliegen. 2. Fürsten und Adel. Das Verschwinden ganzer Geschlechter führte zum Eingehen vieler Lehen. In England und Frankreich kam dies der Krone zu statten, in Deutschland den Besitzern der gröfseren Territorien, so dafs hier umgekehrt eine Schwächung des Königtums daraus erwuchs. — Kein Stand entfaltete sich schöner, als der Adel, der „ritterlich“ seine Kraft in den Dienst der Schutzbedürftigen, d. h. der Kirche und der Frauen stellte. Sein internationaler Verkehr führte zu festen Formen, zur Annahme von Geschlechtsnamen ünd Wappen (Kreuz, auch Symbole anderer Tugenden, wie die der Kraft und Schnelligkeit). Aus diesen Anregungen entstand der Gesang der Troubadours und der Minnesänger. Besonders charakteristisch für die Zeit die 3 Ritterorden, denen die 3 spanischen jiachgebildet wurden. Der Johanniterorden. 1048 begründet, 1118 Ritterorden (also jetzt Priester, Ritter und dienende Brüder), 1291 nach Cypern, 1310 nach Rhodus, 1522 nach Malta, 1798 aufgehoben. 1851 durch Friedrich Wilhelm Iv. neu begründet und seiner anfänglichen Aufgabe, der Krankenpflege, zurückgegeben. Der Templerorden. 1118 gestiftet, 1291 nach Cypern, 1312 von Clemens V. aufgelöst. Der deutsche Orden, 1191 vor Akkon ins Leben gerufen, 1291 nach Cypern, 1309 nach der Marienburg. Der Erwerb Preußens war bereits 1228 in Angriff genommen. Höhepunkt 1351/82. Verfall 1410, 1411, 1466. Aufgehoben 1525 bezw. 1809. 3. Städte- und Bürgerwesen. Den reichsten Gewinn hatte der Bürgerstand. Blüte von Amalfi und Pisa, von Genua und Venedig, von Mailand und Augsburg, Marseille und Paris, Regensburg und Köln. Der wachsende Geldbesitz gab die Mittel, in dem metallarmen und metallfrohen Mittelalter die Immunitäten (Befreiung von Steuer und Gericht) und andere Freiheiten zu erwerben. Neben den Geschlechtern der Grofsk auf leute kamen die Zünfte der Handwerker zur Geltung. Großhandel und Kunstgewerbe. Die Weberei des Orients, namentlich Seidenweberei, nach dem Abendland verpflanzt, dazu die Färberei (Safran, Türkischrot, Indigo). Indische Gewürze (Pfeffer) werden verbreitet, Zuckerrohr sogar in Sizilien angepflanzt. Wachsender Wohlstand, infolge davon wachsendes Selbstgefühl und Wohlleben. 4. Bauern. Die Entvölkerung Europas, denn nur wenige Kreuzfahrer kehrten zurück, machte die Lage der zurückbleibenden Bauern erträglicher; viele wurden damals freie Besitzer ihres Landes. * +

4. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Geschichte Frankreichs. Nr. 16. O Azincourt Mkgcy^848 - ’ •Abbeville 1259 \ Lehavre Rouen leauvais Reims Marne Chalons l Chartre Bretigriy V / M Orleans Lauxerre Angers Nantes ßqurges Chalons I Limoges Grenoble Castilion Bordeaux’ Giihors Toulouse Marseille Übersicht über die Geschichte Frankreichs. A. Frankreichs keltische Bevölkerung war durch viele Hunderte römischer Kolonien romanisiert. (Komisches Recht, römische Sprache, römische Sitte; dazu der katholische Glaube.) Die eingewanderten, siegreichen Germanen, die aber an Zahl vielleicht nur den 10. Teil der altansässigen Bevölkerung ausmachten, hatten dann die alten Einwohner zwar verjüngt, die Romanisierung aber selber über sich ergehen lassen müssen. (Westgoten und Burgunder im Süden, Franken im Norden; 911 waren noch die Normannen hinzugekommen.) B. I. Frankreich unter den Merowingern, Karolingern und Capetingern. 481/751 Nachdem die Merowinger die verschiedenen Völker zu einem Staate vereinigt und dann die Leitung an 751/987 die kräftigeren Karolinger abgegeben haben, wird 843 zu Verdun das eigentliche Frankreich von den deutschen Landen getrennt und verfällt trotz 911 der Auffrischung durch die Normannen und der vorübergehenden Einverleibung Lothringens zusehends unter den letzten Karolingern, deren Beinamen den fortschreitenden Rückgang andeüten. (Der Stammler, der Dicke, der Einfältige, der Faule.) — Die Königswürde wird wegen dieser Entartung übertragen auf 987/1328 die Capetinger, deren wirkliche Herrschaft lange Zeit auf Francien (Isle de France) beschränkt bleibt, da die Oberlehns-herrlichkeit über die 6 großen Vasallen nur dem Namen nach besteht. Um so mehr wird der Anschlufs der ersten Könige an die thatkräftige Kirche angestrebt, die auch ihrerseits an der (erblichen) Krone Halt sucht und findet. Einen Ausdruck erhält diese Verbindung in vielfachen Unternehmungen: 1041 Als rgottes“friede wird der Landfriede unter den Schutz der Kirche gestellt. 1066 Es befördert die Kirche (Hildebrand) die Eroberung Englands durch den nordfranzösischen Adel unter Wilhelm von der Normandie. (Hastings.) 1096 Beginn der Kreuzzüge. Dieselben sind und bleiben ganz besonders eine französische Bewegung. — Wirkungen derselben: 1. Die Entwicklung der Städte. Der klug berechnende Abt Suger von St. Denys erringt auf Grund des alten römischen Rechtes dem König große Befugnisse über die Städte und fördert damit zugleich die Selbständigkeit derselben gegenüber dem hohen Adel. 2. Kirche und Staat gewöhnen sich an gemeinsame Arbeit und gegenseitige Hülfe. 3. Geistiger Aufschwung, Ritterwesen, Troubadours. 1154 Ein Lehensmann Ludwigs Vii., Heinrich Plantagenet, der zu Maine, Anjou, Touraine durch die Heirat der von Ludwig Vii. geschiedenen Eleonore von Poitou und Guyenne den ganzen Westen Frankreichs gewonnen hatte, wird König von England. Daraus ergiebt sich ein unnatürliches Verhältnis des übermächtigen Vasallen zu dem so schwachen französischen Herrscher. Die Änderung dieses Zustandes und überhaupt die Hebung des Königtums auf Kosten der großen Vasallen ist jetzt die notwendige Aufgabe der Könige. Das Gelingen ist namentlich 3 großen Herrschern zu verdanken: Philipp Ii. August, Ludwig Ix. und Philipp Iv., dem Schönen. Zugleich fördert der glückliche Ausgang des ersten grol'sen Krieges mit England (1204/1259) und noch mehr der des folgenden (1340/1453) das den Franzosen so charakteristische Nationalgefühl. 1180/1223 Philipp Ii. Augustus. Dieser schlau berechnende König beteiligt sich a) an dem 3. Kreuzzuge. Den Kriegsgenossen Richard Löwenherz verläfst er aber in Palästina und besorgt dann daheim b) die Eroberung der französischen Besitzungen desselben, Normandie, Maine, Anjou, Touraine. c) Im Kampfe mit Richards Nachfolger, Johann ohne Land, beruft er den Pairshof. Davon sind ihm die 6 geistlichen Pairs zugethan; anders steht er zu den 6 weltlichen. Gascogne und die Normandie sind in englischem Besitze; Flandern, Champagne, Burgund und Toulouse fast unabhängig. Die Selbständigkeit dieser weltlichen Grofsen zu brechen, ist er natürlich eifrig bemüht. Deshalb hält er die eroberte Normandie fest und teilt überhaupt keine frei werdenden Lehen wieder aus. d) Der Albigenserkrieg (1209/29) begründet die Aussicht auf die Erwerbung von Toulouse (1271 verwirklicht). 1226/70 Der thatkräftige und gewissenhafte Ludwig Ix. beendet a) den Albigenserkheg 1229 und erwirbt dabei schon damals die Provence, die er aber seinem Bruder Karl überträgt, der 1266 Neapel und Sizilien hinzuerobert. Die Erbschaft Toulouses wird durch die Heirat der Erbtochter mit Ludwigs Ix. Bruder sicher gestellt. b) Die Kreuzzüge 1248/54 u. 1270 werden erfolglos aufgegeben. c) Der zu Abbeville 1259 mit England abgeschlossene Friede läfst dem englischen Könige nur Gascogne und Guyenne als Lehen Frankreichs. Auch sichert Ludwig d) den Landfrieden durch das Parlament von Paris. — Die Sorbonne, ein theologisches Kollegium, das nach Ludwigs Beichtvater Sorbon benannt, fördert die Freiheiten der gallikanischen Kirche. 1285/1314 Der rücksichtslose Philipp Iv., der Schöne, a) hebt den Bürgerstand (Etats generaux 1302;; b) vergewaltigt die Kirche, indem er den Papst nach Avignon führt (1305/77); c) unterdrückt mit Hülfe des Papstes den Templerorden, nach dessen Schätzen er lüstern ist (>312); d) vermag aber nicht die freiheitliche Bewegung in Flandern zu bewältigen (Brügge 1802). Da keiner seiner 3 Söhne einen männlichen Erben hinterläfst, wird zur Abwehr der englischen Thronfolge 1322 das Gesetz der männlichen Erbfolge gegeben. Demgemäfs erbt die Nebenlinie der Valois. Die englischen Ansprüche werden aus folgender Verwandtschaft hergeleitet: ______________Philipp Iv.______________ Ludwig X. Phil.v. Karl Iv. Isabella Eduard Ii., König v. Engl. Eduard Hl 1327/77. Ii. Die Yalois 1328/1589. 1328 Philipp Vi., der 1328 die Champagne und 1349 die Dauphinö zu Frankreich fügte, wird der erste König. Aber auch Eduard in. von England beansprucht das Erbe und begihnt deshalb einen erbitterter» Krieg. — Eingeleitet wird derselbe durch den Aufstand der reichen flandrischen Städte gegen Philipp Vi. — Wiederholter Glückswechsel; derselbe ändert sich je nach der Persönlichkeit der Throninhaber. Das erste Mal zu guhsten Frankreichs (1360), als auf den „guten“ Johann der „weise" Karl V. folgte; das zweite Mal (1429) desgleichen, als die Engländer einen geistig gestörten Thronfolger bekommen hatten, während die Franzosen den ihrigen verloren. Über den Umschwung des Glückes siehe die folgende Wellenlinie. Der 100 jährige Krieg mit England. 1360 Bretigny. Frankreich giebt den ganzen Westen auf. 1356^Maupertuis. Joh. d. Gute gefangent'~'i3ß4/80 &arl V., der Weise. Calais erobert (bis 1558). Vollöl 03 der schwarze Prinz siegt bei Crecy (3 Kanonen machten Lärm). Isluis. Eduard Hi. hilft den aufständischen flandr. Städten. Jmschwung durch Du Guesclin. 137ös^chwarzer Prinz f. Isttsqu Guesclin f. Karl Vi. 1380/1422 (wird wahnsinnig) 1429 Orleans entsetzt (Johanna d’Arc). 'rankr. stirbt der wahns. Karl Joh. d. Unerschr. f. (Rache f. Orl. Ermordung, 1435 Phil. d. K. zu d. Engländern.) Heinr. V. siegt bei Azincourt. 140 rgerkrieg in Frankr. Orleans ermordet. Ursprünglicher Allodialbesitz der Capetinger. Von England 1259 erworben. Von England bis 1453 erworben. Ostgrenze Frankreichs unter den Capetingern. Frankreichs Aufschwung nach dem Kriege. Der Krieg erlischt wegen gegenseitiger Erschöpfung, zumal da die Engländer durch den furchtbaren Krieg der Rosen im eigenen Lande beschäftigt werden. (1455/85) Sie behalten nur Calais (bis 1558). Karl Tu. fördert die königliche Macht 1444 a) durch die Begründung eines stehenden Öeeres: 15 Ordonnanzkompanien, Freischützen, b) und durch die Einführung einer bleibenden Steuer (taille). 1461/83 Der in den Mitteln unbedenkliche Ludwig Xi. überwindet die ligue du bien public (4 Herzöge) und erwirbt a) das Herzogtum Burgund 1482 (Arras); b) Anjou und die Provence und damit die Ansprüche auf Neapel. 1491 Karl Yffl. gewinnt die Bretagne und Orleans. • C. Die großen Lehen sind mit Ausnahme von Flandern sämtlich der Krone unterworfen; im Südosten ist die Grenze bis an die Alpen ausgedehnt. Diese glückliche Entwicklung des Landes ist wesentlich durch das Zusammenwirken der Könige mit der Kirche und den aufkommenden Städten erreicht worden. Nunmehr tritt das einmütige Frankreich unter starken Königen in die Thätigkeit nach aufsen. ngl folgt der wahns. Heinr. Vi. Frankreichs m. Burgund zu Arras. ris gewonnen. ^Talbot fällt in der letzten Schlacht (bei Castilion). 44559999999999^

5. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Nr. 17. Der Kampf der roten und weifsen Rose 1455/85. A. Die Kämpfe bestehen im wesentlichen in dem immer mehr mit Erfolg gekrönten Bestreben des Hauses York, die Königskrone zu erlangen. — Die Möglichkeit ergab sich aus der Unzufriedenheit mit dem geistesschwachen Heinrich Vi. und den schlechten Erfolgen des französischen Krieges (1340/1453). Das Mifsvergnügen steigerte sich noch, als 1454 dem Könige ein Leibeserbe geboren wurde, den viele für untergeschoben hielten. Der für diesen Fall eintretende nächste Erbe Richard von York warf sich deshalb zum Protektor des Landes auf. — Die bedeutendste Persönlichkeit auf der Seite des Hauses York ist der gewaltige Königsmacher Graf von "Warwick, auf der Seite der roten Bose dagegen die unermüdliche, aber auch grausame Gemahlin des schwachsinnigen Heinrich Vi., Margarete von Anjou. Dieselbe verteidigt weniger die Ansprüche des Gatten, als die ihres in seinen Rechten angefochtenen Sohnes. B. Dreimal geht das Haus York zum Erwerb der Krone vor. Das erste Mal bringt Richard von York, der in seiner Person die Ansprüche der 4. und 2. Linie vereinigt, es bis zur Anerkennung seiner Thronfolge. Beim zweiten Male wird sein Sohn Eduard — Richard selber war in der Schlacht bei Wakefield besiegt und getötet — durch den äufserst blutigen Sieg bei Towton König, bald aber von dem Königsmacher Warwick im Bunde mit Clarence und ! — Margarete wieder gestürzt, da seine Verheiratung mit Elisabeth Gray Warwicks Unzufriedenheit erregte. Beim dritten Male wird nach der Einnahme der Städte York und London Warwick bei Barnet endgültig überwunden und getötet, ebenso der Prinz von Wales bei Tewksbury; seine Mutter Margarete wird bei dieser Gelegenheit gefangen und eingekerkert und' sein Vater Heinrich Vi. im Tower durch den Tod beseitigt (Gloucester?) — So ist das eigentliche Haus Lancaster eingegangen und das Haus York im unbestrittenen Besitze der Krone. Darnach aber setzt das Haus York in seinen eigenen Gliedern das Morden weiter fort. Eduard Iv. ersäuft Clarence in Malwasierwein, Richard Iii. tötet die Söhne Eduards. Als dann jedoch die am Leben gebliebene Tochter Eduards, Elisabeth, den Thronbewerber Heinrich Tudor aus einer Nebenlinie des Hauses Lancaster heiratet, vereinigen sich in diesem Ehepaare wieder die Ansprüche aller Nachkommen Eduards Iii. C. Der hohe Adel ist mit 80 königlichen Prinzen in dem grauenvollen Kriege nahezu vernichtet. Empor kommen zunächst das absolute Königtum, später der geldmächtige Bürgerstand. Edinburgh Dublin Mercia <?v Essex London „ Sussexücej Clarendon ° Calais 1347/1558 Rouen °rmandie Orleans Guyenne lordeaux ’Toulouse Eduard Iii. Eduard, der schwarze Prinz, ■f 1376 Lionel Johann v. Lancaster (Wapp.: rote Rose) Richard Ii.1 f im Gefängn. 1399 j......- ✓ Heinrich Iy. f 1413 Heinriih V. f 1422 iinrich Nebenlinie Anna Mortimer Heinrich Ti. t 1472 (Gem. Marg. v. Anjou) (heir. Rich. v. Y.) (zuletzt! abwechselnd auf dem Thron und im Tower). Edmund v. York (W.: weifse Rose) Richard v. York (heir. Anna M.) . [ Richard v. York (Protektor) + 1460 ------------------------------- Eduard Iv. f 1483 Clarence Richard Iii. f 1485________________ (ersäuft 1478) _A Eduard, Prinz v. Wales Heinrich Vii. Tudor Eduard V. Richard Elisabeth 1471 erschlagen.-------------------------------------------------- —--------' •« Übersicht über die englische Geschichte. Übersicht über die englische Geschichte. A. Nachdem das englische Volk durch die Verschmelzung der germanischen Einwanderer (Angeln, Sachsen, Dänen, Normannen) mit den celtischen Briten zu Kräften gekommen, erweitert sich durch das Herrscherhaus Plantagenet (1154/1399) in unnatürlicher Weise der Besitz um das westliche und nördliche Frankreich. Daraus entstehen zunächst Kämpfe mit Frankreich, dann auch (mittelbar) Verfassungsstreitigkeiten mit dem eigenen Volke. Die Erringung der freiheitlichen Hechte (— 1343), der erneute Streit um den Besitz Frankreichs (— 14 5h) und der furchtbare Bürgerkrieg der Rosen (— 1485) füllen den letzten Teil der mittelalterlichen Geschichte Englands aus. B. 406 Da die Römer die Verteidigung des Pictenwalles aufgaben, 449 riefen die von den Picten und Scoten bedrängten Briten die Angeln und Sachsen zum Schutze herüber. Diese wurden aber aus Helfern Herren und begründeten zuletzt 7 Königreiche. 596 Seitdem Kent das Christentum angenommen (Gregor der Große sendete dazu den Benedictiner-Mönch Augustin), verbreitete sich dasselbe rasch über das andere angelsächsische Land. 827 Egbert von Wessex vereinigte die 7 Königreiche (Anglia). Aber große Gefahren bringen die Dänen. Nur vorübergehend vermag 871/901 Alfred der Große der Not dadurch zu wehren, dafs er im Nordosten die eingedrungenen Jüten ansiedelt, Küstenbefestigungen anlegt und neue Ankömmlinge bei Eddington besiegt. Inzwischen fördert er mit gewissenhafter Ausnutzung der Zeit jede Kultur, indem er u. a. das Land in Grafschaften teilt (shires), darauf die Rechtspflege auf baut, Kirchen und Schulen (Oxford) gründet, die Heldenlieder (Beowulf) sammelt und in wichtigen Reichsfragen sich vom Rat der Wissenden (witenagemot) beraten läfst. Aber die nachfolgenden Herrscher, unter denen der tapfere Athelstan, der Schwiegervater Ottos des Grofsen, hervorragt, werden von den plündernden Dänen immer mehr bedrängt, bis 1002 Ethelred in seiner Verzweiflung in Einer Nacht alle in Northumberland erreichbaren Dänen morden läfst. Rache durch Suen. Dessen Sohn 1016/42 Kanut der Große verlegt die Residenz von Dänemark nach England, wird Christ und vereint mit starker Hand England, Dänemark und Norwegen. ; 1042/66 Das Dänenregiment wird ersetzt durch dasjenige des rechtmäfsigen, angelsächsischen Herrschers, Eduard des Bekenners. Als nach Eduards Tode der Schwager Harald durch seinen Schwiegervater Godwin widerrechtlich auf den Thron gebracht wird, erscheint 1066 Wilhelm der Eroberer von der Normandie, den Eduard der Bekenner zum Nachfolger bestimmt hatte, siegt bei Hastings und unterdrückt rücksichtslos den angelsächsischen Adel. Er verteilt den großen Grundbesitz desselben unter seine Normannen und verhilft der französischen Sprache in Gesetz und Leben zur Herrschaft. (Domesdaybook.) 1154 Heinrich Ii. Plantagenet, Herrscher über den Westen und Norden Frankreichs (1150 war auch die Normandie an Heinrich Plantagenet gekommen), wird König von England. Seine unnatürliche, aber weitgehende Macht gestattet ihm auch 1171 Irland zu unterwerfen. (Erst 1271 wurde Wales gewonnen.) Aber sein Versuch, die Geistlichkeit der weltlichen Gerichtsbarkeit unterzuordnen (Constitution von Clarendon 1164) scheitert und demütig büfst er am Grabe des Thomas Becket die Ermordung desselben. 1189/99 Als der abenteuerliche Richard Löwenherz im 3. Kreuzzuge und später Englands Kraft draufsen vergeudet und der leidenschaftliche und feige Bruder vor Philipp Ii. August und dem Papste den kürzeren gezogen hatte, müssen England und Irland als Lehen vom Papste angenommen werden (daher Johann ohne Land). Bei dieser Gelegenheit erzwingen sich die Grofsen (Geistlichkeit und Adel) das 1215 Recht auf Freiheit und Eigentum: Magna Charta libertatum. Dieser Grundpfeiler des Rechtes 1265 wird auf die Städte ausgedehnt, darnach (1297) auch das Steuerrecht nochmals bestätigt. 1343 Die Bewegung findet ihren Abschlufs in der Organisation des Ober- und Unterhauses. Dem Volke gelingt diese Errungenschaft um so vollständiger, als Eduard Iii. gleichzeitig durch Kriege im Norden (Schottland) und Süden (Frankreich) beschäftigt war und wegen des Geldbedürfnisses Zugeständnisse machen mufste. Eigenartig und selbständig entwickelte sich damals auch das geistige Leben (Chaucer, Wiclif). 1340/1453 Der endlose Krieg um den Besitz Frankreichs war mit wechselndem Glücke geführt. Zuletzt mufsten bis auf Calais und die normannischen Inseln (auch England zum Heile) alle französischen 1455/85 Besitzungen aufgegeben werden, da ein entsetzlicher Bürgerkrieg (der roten und weifsen Rose) Englands Macht vollständig lähmte. Er endete mit der Tötung Richards Iii. in der Schlacht bei Bos-worth und der Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor, der, selbst aus einer Nebenlinie des Hauses Lancaster, durch die Heirat der Elisabeth aus dem Hause York die Ansprüche der beiden feindlichen Häuser friedlich vereinte. C. Die Lähmung und Vernichtung des englischen hohen Adels bringt zunächst ein absolutes Regiment zur Herrschaft, das unter Heinrich Viii. sich furchtbar geltend macht und erst dann an Kraft verliert, als zur Zeit der Königin Elisabeth durch den Handel und die Industrie das Bürgertum Gut und Mut gewonnen. Die endgültige Regelung des Verhältnisses der Könige zum Volke wird später durch die englische Revolution gebracht. Das eigentliche England. Nach 1154 hinzugekommen. Der letzte und erfolgreiche Versuch Eduards England zu gewinnen. Lancaster Towton '.--1461° Wakefield 1460 lottingham ©Leicester Bosworth 1485 ’ewksbury ^ W'' Mortimferscross 1461 St-, Albans o 1455 ^ Barnet t London s-g ^ > « § © «2 'S Sh ® s So es S3 '■© W O ro fc? o s ► Der Krieg der Rosen, Richard Iii. fällt in der Schlacht bei Bosworth..___________________ Eduard Iv. f. — Seine 2 Söhne i------------------------------------ Morden im Hause York. Clarence ersäuft_____________________________ Heinrich Vi.t im Tower. Haus Lancaster erloschen____________________ Die aus Frankreich gelandete Margarete bei Tewksbury besiegt und gefangen. Ihr Sohn f_____________________________________ Eduard Iv. nimmt York. — Clarence geht über. — Bei Barnet Warwick f. — Heinrich Vi. vom Thron in den Towen__________________ Clarence zerfällt mit seinem Schwiegervater Warwick. Eduard Iv. erhält von seinem Schwager Karl dem Kühnen Geld zu neuen Versuchen..___________________________________________ Warwick, Clarence und — Margarete stürzen Eduard. — Heinrich Vi. vom Tower auf den Thron________________________ Die Vermählung Eduards mit Elisabeth Gray entfremdet ihm Warwicks Zuneigung._____________________________________________ Heinrich Vi. gefangen und vom Thron in den Tower._______________ Äufserst blutiger Sieg Eduards Iv. bei Towton.____________________ Warwick proklamiert in London Eduard Iv. als rechtmäfsigen König.------------------------------------------------------------ Die Wildheit der Scharen Margaretens bringt den Umschwung zu gunsten des Hauses York. Richard von York bei Wakefield besiegt und getötet________________ Die Königin Margarete nimmt für den Sohn den Kampf wieder auf. Vergleich. Richard von York soll Heinrichs Vi. Nachfolger werden. Northampton: Heinrich Vi. von Richard von York und Warwick gefangen_____________________________________________________ Der bei St, Albans siegreiche Richard von York macht sich zum zweiten Male zum Protektor... .1______________________________ ftichard von York zum ersten Male Protektor....................... 599999

6. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Die Wanderungen der Normannen. Nr. 20. Grönland Möre Fa rür 9 Shetland-I. rp \a .'''\\Nowgbfod Sy i ' ^ 86-2 '* Humber Hamburg vra^lia 845 I 1043x y: 1066 Löwen 891 iyllitnch Roueri 9111 fei 885/A /Trie Nantes ordeaux valence Konst arftmopel Aversa e e r Die Wanderungen der Normannen 850 bis 1050. A. Von Not, Abenteuerlust und Pari eikämpfen vertrieben, suchten die Normannen (Wikinger; von den Engländern auch Dänen oder Ostmannen genannt) in Flotten von einigen 100 Fahrzeugen plündernd und erobernd die nahen und fernen Küsten ab. An den Mündungen grölseier Flüsse verschanzten sie sich und fuhren dann, auf diese Umwallungen sich stützend, weit landeinwärts, beispielsweise bis Trier und Lüttich. Selbst bis ins Haslithal der Schweiz sollen sie gekommen sein. (Schiller, Tell Ii, 2.) Auf ihren Nufsschalen wagten sie sich zuletzt, immer an den Küsten entlang fahrend, sogar bis nach Nantes und Bordeaux, ja bis nach Valence und Pisa. Für ihre Geschicklichkeit auf dem Wasser zeugt die Thatsache, dafs sie dem Winde entgegen das Kreuzen erfanden. B. Dauernde Niederlassungen errichteten sie 1. auf den Shetland- und Farörinseln, und weiter in Island und Grönland, ja sogar im amerikanischen Winland; 2. an der Themsemündung; dieselben wurden später durch Alfred d. Gr. nach Northumberland verlegt; 3. um 911 in der Normandie (Gudrun); von hier aus nahm Wilhelm der Eroberer 1066 England; 4. ebenfalls von hier aus bemächtigten sie sich Neapels und Siziliens. Das Gebiet der Sarazenen bringen sie zu neuer Blüte: 1016 Normannen siedeln sich als pilgernde Söldner in S.-Italien an. 1038 Rainulf, mit der Grafschaft Aversa bei Neapel beschenkt, wird vom Kaiser Konrad Ii. anerkannt. 1059 Robert Guiscard vom Papste Nicolaus Ii. mit Apulien und Calabrien belehnt; ebenso sein Bruder 1060 mit Sizilien, das er bis 1090 erobert. Beide Reiche schützen den Papst gegen die Sarazenen und — den römischon Kaiser, x 1180 Roger Ii. vereinigt die Königreiche Sizilien u. Neapel. 1191 König Wilhelm stirbt; das blühende Reich hätte bereits jetzt dem Hohenstaufen Heinrich Vi. zufallen müssen. Derselbe erhielt es aber erst 1194. 5. Vorübergehend besafsen sie die Jomsburg an der Oder-miindung (auch Julin und Vineta genannt auf der Insel Wollin). •. 6. Am grofsartigsten entwickelte sich seit 862 die Schöpfung des russischen Reiches durch die Waräger. Später verwuchsen diese mit den Slawen und machten Kiew zur Residenz, Beziehungen zu Konstantinopel. C. Die Haupteigeftschaften der Normannen, Tapferkeit, Unterordnung unter die Interessen der Kirche und Unternehmungslust, geben ihnen gerade im Mittelalter eine besonders bedeutende Stellung. Dementsprechend waren sie auch an den Kreuzzügen hervorragend beteiligt.

7. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Nr. 1. Nr. 2 a. Nr. 2 b. ’ittenberg-. '^B;5 47 \ 'ühlfterg 54/4 47\ Frankenh^usön. Vweimar senach Schmal] Plauen Bl V f\ /^T. Hil dbu/gftausen( V., 0 Coburg }" Kaden 34 Frankfurt Rhein Irms 21 llandstjrhm vo.23--. Königshofen Amberg J Oberjpfalz X\Xis „v Lauffien ^ Hrz.ij Stuf»; Wurtteml Strafsburi Landshut .ugsburg jbellinzona /y'z^7xiu~ Rhone B\eocca_. w i Y O u §( Mailand Verona Turin Parma 'Genua Spezzia Florenz ’arseille Toulon aingen 1594 'Harlingen iwolle. trecht v3579> ovqsnabfiick Zgl °Breda^^C®oj ?Z! - 1565 . bantwerp^Ii Y p •' 1585/ jf"’ \omecheln f Sbrüssel; . 1566o/^\üthch y^^trembloux Jt; 1578- \ oarras '-x Can] cs,; luxemburgj [aris Äufsere Geschichte der Reformation. 1552 Passauer Vertrag. Vorläufig Friede und Freilassung der gefangenen Fürsten. 1555 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede. 1. Nur die Lutheraner erhalten die freie Religionsübung. 2. „Cuius regio, eius religio.“ (Recht der Auswanderung gewährt.) — Für geistliche Besitzungen wird 3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, aber evan-gelischerseits nicht zugestanden. Der Freilieitstrieg der Niederlande 1567/1609. Philpp Ii. (1555/1598), König von Spanien und den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 Chateau-Cambresis) die Niederlande 1. von Deutschland trennen und 2. katholisieren. A. Ausgangspunkte: 1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert und 1561 zugestanden. 2. Abberufung Granvellas verlangt. — 1564 gewährt. 3. Beseitigung der 3 Erzbistümer (Utrecht, Hecheln, Cambray) und der 15 Bistümer endgültig abgelehnt. 4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) führt zum Compromifs von Breda (1565) und dieser 1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; infolge davon demonstriert das Volk in seiner Weise und zerstört 400 Kirchen und Kapellen. B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Ge- walt und sendet 1567/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge. 1. Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — Egmont und Hoorn hingerichtet. 2. Besteuerungen (1 %, 5 %, 10 %). Water-geusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg genommen.) 1573/76 Requesens. Milde und Ordnung. 1574 Er siegt auf der Mooker Heide, kämpft aber unglücklich vor Leiden 1575 (Universität). 1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische Mittel. 1576 Genter Pacifikation: Politische Fx*ei-heiten und Entfernung der Truppen erstrebt. 1577 Don Juan erkennt die Pacifikation an, steigert aber dadurch den religiösen Gegensatz der nördlichen Provinzen. 1578 Auch die Niederlage bei Gembloux entmutigt Wilhelm von Oranien nicht. 1578/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent. 1579 Utrechter Union. 1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594). 1584 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — (1583 Neufs genommen u. Truchsefs’scher Krieg beendet.) — 1585 Antwerpen fällt, aber es kommt 1586 Leicester und als 1587 Maria Stuart hingerichtet wird, 1588 sendet Philipp Ii. gegen England die Armada. B. Umschwung. 1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach 3 Seiten. England, Holland, Frankreich. (Krieg der 3 Heinriche.) 2. Alexander Farnese f 1592- Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der Niederlande durch Übertragung derselben an eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von Österreich und die Infantin Klara Isabella.) 1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieuwpoort und ihr verzweifelter Widerstand in Ostende führt 1609 zum Waffenstillstand und 1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens. C. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung. 1. politisch: siehe den 30jährigen Krieg und Ludwig Xiv. 2. merkantil: Ostindische Compagnie 1602. 3. wissenschaftlich: Leiden. 4. künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a. 5. kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch Sektenbildung und Verfolgung (Arminianer). Karls V. Kriege mit dem Anslande. Das Verhalten Karls V. zur Reformation ist wesentlich heeinüufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von Frankreich und mit den Mohammedanern). A. Frankreich, jetzt einig und groß, will nicht die Umklammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträglicher geworden. Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) und Navarra (1512). B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen. 1» Krieg 1521/1525. 1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem Herzogtum Mailand. 1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand an-' greift, doch können sie 1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, wieder vergehen und nach dem Siege an der Sesia (Bayard) bis in die Provence Vordringen. jünuvsk ■ 1525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch neue Verstärkungen von Frundsberg und Bourbon gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben. C. 1526 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cambray. 2. Krieg 1527/1529. A. Rache an dem Papst, dem Haupte der heiligen Ligue — Geldnot. B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen Plünderungszug nach Rom und stirbt beim Sturm. — Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon vor dem Angriff auf diese Stadt am Schlage gestorben. 1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung wegen der Pest und die Einschlielsung auf dem Wasser wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben. C. Damenfriede zu Cambray. Burgund verbleibt bei Franz. Mailand vom Kaiser an Franz Sforza. Dem Kaiser 2 Mill. Kronen für Auslieferung der Söhne des französ. Königs. — 1535 Karl V., der den Johannitern gegen die Verpflichtung, die Ungläubigen zu bekämpfen, Malta gegeben hatte, wird in einen Krieg gegen den Korsaren Chaireddin Barbarossa in Tunis verwickelt. — 20 000 gefangene Christen befreit. -- Franz Sforza f. 3. Krieg 1536/1538. A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene Mailand. B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das verödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält. C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont. 1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier. 4. Krieg 1542/1544. A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand. B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) vom Kaiser 1543 bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich Viii. von England nicht über Boulogne hinaus. C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in Aussicht gestellt. Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in Deutschland die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe den Sehmalkaldischen Krieg.) A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung. 1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses. 1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegensatzes zu der Autorität des Papstes und der Konzilien bewufst). — Das Zwiegespräch führt zum Bann 1520 und zur 1521 Acht in Worms. Luthers Lehre trotzdem im Reiche aufgenommen von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten. 1523 Landstuhl. Bewegung der Ritter niedergeschlagen. 1525 Königshofen u. Frankenhausen. Bauernaufstand unterdrückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preußen u. a.) wenden sich der Reformation zu und bringen dieselbe zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte. 1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutschlands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.) 1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch einer Verständigung Luth.ers mit Zwingli und den Schweizern. Reichstag zu Speier verbietet weitere Ausbreitung. (Cambray: Friede mit Frankreich.) 1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — Apologia) Rückkehr zur kathol. Kirche binnen 1 Jahre! 1531 Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot verhindert. 1532 Nürnberger Religionsfriede. B. Weitere Ausbreitung der Reformation. 1534 Württemberg und viele Reichsstädte. 1535 Münster. Die mafslose Bewegung wird gemeinsam niedergeschlagen. 1536 Pommern; ebenso 1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg. 1543 Cleve und Köln. 1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen, dazu die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident zu besuchen, führt zur C. Gewaltsamen Auseinandersetzung. I. Kaiser im Vorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47. a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der drei zögernden Gruppen der Schmalkaldener: 1. Die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, deren Führer Schärtlin von Burtenbach die „Ehrenbürger Klause“ zeitig sperren will. 2. Der energische, allezeit schlagfertige Landgraf Philipp von Hessen dringt ebenfalls mit seinen Vorschlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch. 3. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, lange zögernd, kehrt endlich nach Hause, sobald Herzog Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt. Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unterstützung aus Italien und b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener. 1. Die Südwestdeutschen, einzeln uberwunden, werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen. 2. Johann Friedrich, gefangen bei Mühlberg 1547, mufs die Kurwürde an Moritz von Sachsen abtreten. 3. Philipp von Hessen in Halle gefangen genommen. 1548 Augsburger' Interim (Laienkelch und Priesterehe zugestanden) vom Kaiser diktiert. Ii. Kaiser im Nachteil. 1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauftragt, verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulmbach und Heinrich von Frankreich --gegen den Kaiser. (Metz, Toul, Verdun.) Schmalkaldischer Krieg 1546/47. Berlin Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die Gegner und bezwingt sie dann einzeln. f

8. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Der zweite schlesische Krieg 1744/45. Nr. 13' Darizil iostock Berlin Potsdam ifrankfurt Jplster. Torgau Friedrich leipzis .Meissl Görlit; K. H Breslau' •wem) erg 'Hohenfriedberg i q 4/6 45 ifecjiweidnitz fiimar. esselsdorj vvickau erajir Königgrätz \ J . „-"'0 Bohdatiitsch J’rag ^ \. .7/9 44^Kuttenberg ochruato ;? o /^fczasiau jkrk Ot^^ischt Marscho^witz \ iamberg Pilsen Olmütz Jablunka Mirotitz --------------O'v v, Lothringen/' Tabor Wajdmünchen Brünn Keaen Budweis Prefsburg Wien München Tüssen 22/4 45 Zweiter scllesmer Krieg 17m/45. A, Die Bedrängnis des Kaisers Karl Vii., nach dessen Sturz ein Angriff auf Preußen zu erwarten stand, sowie Österreichs Verhandlungen mit Sachsen über eine territoriale Verbindung des letzteren mit Polen, veranlassen Friedrich Ii. zur Erneuerung des Krieges (und damit zum Bündnis mit Frankreich). B. 1744 Friedrich nimmt Prag und das ganze Böhmen, wird aber durch die geschickten Bewegungen Karls von Lothringen, den die Franzosen unverfolgt vom Ehein abziehen lassen, aus Böhmen vollständig hinausmanövriert. (Abdrängung von Schlesien. Sperrung der sächsischen Grenze. Die Bevölkerung ihm feindlich. Eine Schlacht wird nicht angenommen.) 1745 Der Tod Karls Vii. und der Friede der Kaiserin mit Baiern (Füssen 22/4 45), sowie der glänzende und unblutige Erfolg des Vorjahres ermutigen Karl von Lothringen und die Sachsen zur Fortsetzung der Operationen in Schlesien, um den „bösen Mann“ auch aus diesem Lande zu verdrängen. Die Niederlagen bei Hohenfriedberg (Gefsler, 67 Fahnen) und Soor (Überfall geplant) schrecken die Österreicher noch nicht völlig zurück. — Die darnach aufgenommene, grofs-gemeinte Offensive auf Berlin wird bei K. Hennersdorf und Kesselsdorf endgültig zurückgewiesen. C. Friede zu Dresden 25/12 45: Schlesien und Glatz bleiben bei Preußen. Franz Stephan als Kaiser anerkannt. Frankreich setzt in den Niederlanden (Fontenoy 1745> Rocoux 1746, Maastricht 1748) durch den Marschall von Sachsen (Halbbruder des Kurfürsten und des Generals Rutowski) den Krieg glücklich fort. Mifserfolge hat dagegen sein Schützling, der ritterliche >3tuart Karl Eduard (Culloden 1746) in Schottland. Friede zu Aachen (Okt. 48): Sämtliche Eroberungen zurückgegeben. — Stuarts von Frankreich nicht mehr unterstützt. — Dresdener Friede anerkannt. — Österreich giebt Parma, Piacenza und Guastalla an Don Philipp von Spanien.

9. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Nr. 1. hilipp Ii. von Spanien 1555/98. Philipp Ii. von Spanien 1555/98. A. Philipp Ii. hatte von seinem Vater Karl V. ein gewaltiges Reich geerbt, das später sogar vorübergehend auch England umfafste. Unbestritten überragte dieses Spanien alle Länder, auch Frankreich, das von demselben vollständig umschlossen wurde. Wie die großen Entdeckungen von Spanien aus- gegangen waren, so schien auch weiter in der Entwicklung der Ideen Spanien die führende Rolle übernehmen zu sollen. In Wirklichkeit aber war der Erfolg ein ganz anderer. — Philipp stellte sich drei Aufgaben. 1. Dem Katholizismus überall den Sieg zu verschaffen. 2. Spanien zur gebietenden Macht über alle katholischen Länder zu erheben. 3. In diesem katholischen .Spanien selbst mit unbeschränk- tester Gewalt zu herrschen. Zur Ausführung stand ihm eine lange Regierungszeit zur Verfügung, in der er mit ungewöhnlicher Arbeitslust und einer fast starrsinnigen Ausdauer die ungeheueren kriegerischen und finanziellen Mittel des Reiches in Bewegung setzte; und doch erreichte er schliefslich in wahrhaft tragischer Weise fast nur das Gegenteil seiner Wünsche. B. Es gelang ihm allerdings nach und nach durch die furchtbaren Autos da fe den Protestantismus in Spanien zu unterdrücken und 1568/70 die Moriscos, fleifsige und ruhige maurische Untertanen, zum großen Teile aus dem Lande zu ver- drängen; aber gerade diese Politik führte zu dem raschen Verfalle Spaniens, das trotz aller Silberflotten an Geld und trotz allen Glanzes an Menschen verarmte. Und obwohl das Volk wie so manches andere im Zurückgehen noch eine Frankreich in den Religionskriegen 1562/1598. Heinrich Ii. Katharina von Medici Franz П. (G. Maria Stuart) f 1660 17j ähr. Elisabeth (G. Phil. П. v. Span.) reiche Nachblüte in Kunst und Wissenschaft erlebte (Velasquez und Murillo, Cervantes und Lope de Vega, Calderon, Mendoza), so verlor es doch endlich alle Regsamkeit und Spannkraft und wurde von Holland, England und Frankreich in dem Mafse Überholt, dafs sogar e/10 des spanischen Handels in die Hände der Fremden übergingen. Es gelang Philipp H., den Katholizismus in den südlichen Niederlanden zu erhalten, aber der Norden derselben ging darüber verloren und dieser entfaltete sich ebenso herrlich, wie der Süden an Handel und sonstiger Bedeutung verlor. Man vergleiche nur das damalige Amsterdam und Antwerpen, Leyden und Mecheln, Rotterdam und Gent. Es gelang Philipp Ii., durch die Heirat der Königin Maria England in seine Interessen hineinzuziehen; um so rückhalts- loser aber wurde darnach von der Königin Elisabeth die ent- gegengesetzte Politik eingeschlagen (Unterstützung Hollands, Armada). Elisabeths Politik blieb in England volksbeliebt; dagegen hat das Land die Heirat der Königin Maria 1558 mit dem Verluste von Calais bezahlen müssen. Es hat Philipp durch sein Eingreifen in die französischen Wirren wesentlich geholfen, dafs Heinrich Iv. schliefslich doch als katholischer König den Thron bestieg, aber das kirchlich geeinte Frankreich wurde dafür als Nebenbuhler um so gefährlicher und kam sogar bald in die Lage, sich im Norden, Osten und Süden auf Kosten Spaniens auszudehnen. Philipp H. hat allerdings 1580 Portugal an Spanien zu bringen gewufst, aber die Verbindung war nicht dauernd fest- zuhalten (bis 1640) und hinterliefs in Portugal selber, da sie zu dein Verluste der wertvollsten Kolonien an die Holländer führte, nur die bittersten Erinnerungen. Es gelang ihm ferner, durch seinen Halbbruder Don Juan d’Austria im Bunde mit Venedig und dem Papste die Türken 1571 bei Lepanto zu schlagen, aber sein Mifstrauen brachte die Christenheit um alle Erfolge, so dafs die Türken schliefslich doch die Sieger blieben und 1573 Cypern zurückgewannen. Dasselbe Unglück hatte Philipp im eigenen Hause (Don Carlos), und als endlich der überall gefürchtete und nirgends geliebte Herrscher 1598 nach langer, qualvoller Krankheit (er rang 53 Tage mit dem Tode) in seinem Prachtschlosse Escurial starb, hinterliefs er aus seinen zahlreichen Ehen nur Einen schwächlichen Erben, den Philipp Ii. selber als den Schatten eines Prinzen bezeichnete. Philipp Iii. (1598/1621) und dessen Nachfolger Philipp Iv. (1621/1665) brachten dem Lande keinen Gewinn, aber schwere Verluste. Denn Philipp Hi. entfernte 1609 die gewerbfleifsigen Moriscos vollständig aus dem Lande und Philipp Iv. verlor 1640 Portugal und 1659 an Frankreich andere wertvolle Länder, sowie die Vormachts- stellung in Europa. Auf kirchlichem Gebiete hat Philipp H. hier und da seinen Willen durchgesetzt, auf allen anderen Gebieten aber hat seine Regierung kläglich Schiffbruch gelitten. Seltsamer Weise jedoch hat sich das spanische Wesen trotz aller Mifs- erfolge in Äufserlichkeiten länger in Europa behauptet. (Tracht, Etikette, krankhafter Ehrbegriff, sinnloses Duell.) Karl Ix. — Heinr. Iii. — Franz v. Alençon — Margaî^ (G. Heinr. Iv.) t 1574 24j. f 1589 f 1584 Die Guisen. Die Bourbonen. / \ Hzg. Franz Kardinal v. Lothr. Heinrich Karl v. Mayenne Guise. Anton (Gern. Joh. d’Albret) Condé Heinrich Iv. Frankreich in den Religionskriegen. A. Heinrich Ii. (1547/59) verband sich mit Moritz von Sachsen gegen das umklammernde Habsburg. Dem Kaiser Karl V. gewann er Metz, Toul und Verdun ab, dessen Nachfolger, dem Könige Philipp Ii., bezw. den Engländern Calais. Er starb infolge der Beteiligung an einem Turnier, das den Friedensakt von Chateau - Cambresis beschliefsen sollte, und hinterliefs durch einen frühzeitigen Tod die Regierung tatsächlich seiner wankelmütigen Gemahlin Katharina. Sein Sohn und Nachfolger Franz Ii., der trotz seiner Jugend bereits verheiratet war, starb 17 Jahre alt im Jahre 1560. Es folgte unter der Vormundschaft Katharinens der 11jährige Karl Ix. Diese Vorgänge begünstigten den Ausbruch der furchtbarsten Religionskriege, als einerseits die von Calvin und seinem Schüler Beza von Genf aus verbreitete reformierte Lehre namentlich in dem früheren Albigenser- boden (Nimes), sowie in den Gebieten der Johanna d’Albret und an der Küste festen Fufs fafste und englischer Einflufs hier nachhalf, andrerseits das streng katholische Haus der Guisen, von der Sorbonne und der Hauptstadt unterstützt, die Neuerung lebhaft bekämpfte. Dem Protestantismus kam zu Hülfe, dafs der französische Adel vielfach in der katliolisierenden Tätigkeit Philipps Ii., welcher der natürliche Gegner Frankreichs war, einen Antrieb fand, sich der reformierenden Strömung hinzugeben. Auch die Herkunft der Guisen, die als Ausländer galten, war der Reformation nicht ungünstig. Um- gekehrt war die kampfeslustige, demokratische Richtung des Calvinis- mus wohl geeignet, den Hof auf die katholische Seite zu drängen. Die Führer der Parteien sind die Guisen (Katholiken) und die Bourbonen (Hugenotten). B. Der durch das Blutbad von Vassy 1562 zum Ausbruch gekommene Krieg hatte gleich anfangs die Häupter beider Parteien beseitigt; trotzdem dauerte er mit Unterbrechungen in 8 Abschnitten bis etwa 1598. 1569 Die Hugenotten erreichen in ihrer religiösen Begeisterung, ihrer sittlichen Stärke und ihrer militärischen Kraft den Höhepunkt, und wenn sie auch in ihren Kämpfen von la Rochelle aus, wo Johanna d’Albret, die Mutter Heinrichs von Navarra, ihren Hof hielt, wiederholt unglücklich kämpfen, so erzwingen sie doch 1570 den Frieden von St. Germain, der ihnen ähnlich wie später das Edikt von Nantes weitgehende Rechte gewährt und namentlich Colignis Einflufs auf den König steigert. — Bedrohlich werden dann aber der Reformation drei Vorgänge: 1572 a) Die Bartholomäusnacht beseitigt 20000 Hugenotten, aber sie steigert auch die Erbitterung der Übrigbleibenden. 1576 b) Die Stiftung der heiligen Eigne bezweckt die allgemeine Auf- rechterhaltung der katholischen Religion. Sie wird veranlaßt durch den Rücktritt Heinrichs von Navarra zum Protestantismus. Aber der schwächliche König Heinrich Iii. mufs doch den Huge- notten zu Poitiers 1577 die alten Freiheiten weiter gewähren. 1585 c) Die Ligue der 16, veranlaßt durch den Tod Alenpons 1584, will die katholische Thronfolge sichern, kann aber doch, nachdem in dem Kriege der drei Heinriche 1588 Heinrich Guise ermordet und 1589 aus Rache das Gleiche mit Heinrich Ih. geschehen, die Nach- folge Heinrichs Iv. von Navarra nicht hindern. Zunächst siegt dieser 1590 bei Ivry im offenen Felde, dann gewinnt er 1593 durch den Übertritt zur katholischen Kirche Paris und den Papst 1598 und setzt sich endlich zu Nantes in wohlwollender Weise mit den Hugenotten und zu Vervins auch mit Philipp H. auseinander. Nachdem so der Friede nach aufsen und im Lande gesichert worden, ist Heinrich in glücklichster Weise bemüht, sein Land zu heben im Innern: 1. Durch Steigerung der Königsmacht gegen den Adel, die Städte und die Beamten. (Trotz der damals noch mehr ausgedehnten Paulette.) 2. Durch strengste Ordnung und Sparsamkeit in den Finanzen. Sully, der auf diesem Gebiete besonders mitwirkte, hatte im Jahre 1609 fast die Hälfte der Einnahmen an Überschüssen. Der Jülich-Clevische Erbfolgestreit 1609/1666. 3. Durch die Pflege der . Künste und Wissenschaften (Casaubonus, Scaliger, Aubigné), noch mehr aber durch die Förderung aller Erwerbsquellen, so der Industrie (Seiden- und sonstige Luxus- industrie), des Handels (Marseille, das „Emporium Europas“, über- holte Venedig), auch der Kolonisation (Champlain legte Quebec an). Ganz besonders aber bemühte sich Heinrich Iv. um den Ackerbau und die Viehzucht, so dafs nirgends „die Felder reicheren Ertrag, die Wiesen ein frischeres Grün hatten und die Bäume voller von Früchten waren“. So konnte drum auch jeder Bauer Sonntags sein „Hühnchen im Topfe“ haben. 4. Durch ein freundliches Verkehren auch mit den Geringsten. Er wurde, trotz persönlicher Schwächen, die man aber in Frankreich nachsichtiger beurteilte, so volksbeliebt, dafs man selbst in Äufser- lichkeiten ihn nachahmte und beispielsweise seine Barttracht sogar bis zur Gegenwart festhielt. Nach aufsen bekämpft er das Übergewicht Habsburgs und ist eben im Begriff, im Jahre 1610 im Jülich-Clevischen Erbfolgestreit zu Gunsten der „possedierenden“ Evangelischen in den Krieg zu ziehen, als ihn, der nicht ohne Grund den Katholischen unzuver- lässig erschien, für die Unterstützung der „Ketzer“ die Mörderhand Ravaillacs trifft. C. Heinrich hat als Staatsmann und Politiker die Politik eingeleitet, die dem Könige Ludwig Xtv. die führende Stellung in Europa einbrachte. Der Jülich-Clevische Erbfolgestreit. Wilhelm^der Reiche (Alb. Friedr.) Marie Eleonore — Johann Wilh. —Anna (Phil.ludw. v. Neuburg) v.preufsèh-—' ¡f 1608 f 1609 4----x (Joh. Sig. Kurf.) Anna Wolfgang Wilhelm Als im Jahre 1609 die sechs wertvollen Länder am Niederrhein durch den Tod Johann Wilhelms frei geworden, meldeten sich so viele Bewerber für die Erbschaft, dafs der Kaiser sie einstweilen — selber durch seinen Bruder Leopold in Jülich an sich zu nehmen suchte. Die zwei prote- stantischen Mächte Brandenburg und Pfalz-Neuburg kamen ihm in- dessen zuvor und suchten nun als „im Besitz befindliche“ Mächte sich untereinander zu verständigen. Brandenburg machte dabei geltend, dafs die Rechte der älteren Schwester Marie Eleonore die wertvolleren spien, Pfalz-Neuburg, dafs die Rechte der direkten Abstammung der noch lebenden jüngeren Schwester Anna vorangehen müfsten. Das zu Dortmund 1609 beschlossene Kondominat wurde 1614 zu Xanten mit einer vor- läufigen Teilung und endlich 1666 zu Cleve mit einer endgültigen dahin erledigt, dafs Brandenburg die vier nördlichen Gebiete (blau) und Pfalz- Neuburg die zwei südlichen (grün) bekam.

10. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Äufsere Geschichte der Reformation. A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung. 1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses. 1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegen- satzes zu der Autorität des Papstes und der Kon- zilien bewufst). — Das Zwiegespräch führt 1520 zum Bann und 1521 in Worms zur Ächtung Luthers. Trotzdem wird seine Lehre im Reiche aufgenommen und zwar von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten. 1523 Landstuhl; Bewegung der Ritter niedergeschlagen. 1525 Königshofen u. Frankenhausen; Bauernaufstand unter- drückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preußen u. a.) wenden sich der Reformation zu und bringen sie auch zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte. 1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutschlands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.) 1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch einer Verständigung Luthers mit Zwingli und den Schweizern. Der Reichstag zu Speier verbietet wei- tere Ausbreitung. (Cambrai: Friede mit Frankreich.) 1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — Apologia.) Rückkehr zur kath. Kirche binnen 1 Jahre! 1531 Die Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot verhindert. 1532 Nürnberger Religionsfriede. B. Weitere Ausbreitung der Reformation. 1534 Württemberg und viele Reichsstädte. 1535 Münster. Die mafslose Bewegung in dieser Stadt wird von katholischen und evangelischen Fürsten gemeinsam niedergeschlagen. 1586 Pommern; ebenso 1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg, 1543 Cleve und Köln. Endlich auch 1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen’ dazu die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident zu besuchen, führen zur C. Gewaltsamen Auseinandersetzung. I. Kaiser im Yorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47. a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der 3 zögern- den Gruppen der Schmalkaldener. Es sind: 1. die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, deren Führer Schärtlin von Burtenbach die „Ehrenberger Klause“ zeitig sperren will; 2. der energische, allzeit schlagfertige Landgraf Philipp von Hessen, der ebenfalls mit seinen Vor- schlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch- dfingt; 3. der lange zögernde Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen. Dieser kehrt endlich nach Hause, als Herzog Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt. Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unter- stützung aus Italien und b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener. 1. Die Südwestdeutschen, einzeln überwunden, werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen. 2. Johann Friedrich, bei Mühlberg 1547 gefangen, mufs die Kur und Wittenberg an Moritz abtreten. 3. Philipp von Hessen in Halle in Haft genommen. 1548 Augsburger Interim, das einstweilig den Laien- kelch und die Priesterehe zugesteht, wird vom Kaiser angeordnet. Ii. Kaiser im Nachteil. 1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauf- tragt, verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulmbach und Heinrich von Frankreich gegen den Kaiser. (Metz, Toul, Verdun.) Scbmallamischer Krieg 1546/47. Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die Gegner und bezwingt sie dann einzeln. Münster 1535c Braunschweig 1545 f '..Weimar Y M^nach ^'kjuft 1 ^af&rg '\ . , } / r\ yschmalkaldemv J ! n » v- Hi ]db urgiiausén [ \ °Koburg f V, J ww Bayreuth©^; --, 1 \ Obärw ^_¡Sp* % ^ M Herzogtum iqiiim Vlisstb Liefkenshoel m*/ obergen op Zoom ^ o * K osanvliot .'9pstabroeck _ Mi Q Ili* A3 obrügge •£> _ O Parma vssa»^Äa”‘ä wf. i)" 1552 Passauer Vertrag. Vorläufiger Friede und Frei- lassung der gefangenen Fürsten. 1565 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede. 1. Die Lutheraner, (aber nur diese,) erhalten die freie Religionsübung. 2. „Cuius regio, eius-religio.“ (Recht der Aus- wanderung gewährt.) — Für geistliche Be- sitzungen wird 3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, evan- gelischerseits allerdings nicht zugestanden, aber von Ferdinand doch verfügt. Karls V. Kriege mit dem Auslände. Das Verhalten Karls Y. zur Reformation ist wesentlich beein- flufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von Frankreich und mit den Mohammedanern). A. Frankreich, jetzt einig und groß, will nicht die Umklammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträglicher geworden. Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) u. Navarra (1512). B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen. 1. Krieg 1521/1525. 1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem Herzogtum Mailand. 1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand angreift, doch können sie 1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, wieder Vorgehen und nach dem Siege an der Sesia (Bayard) bis in die Provence Vordringen. T525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch neue Ver- stärkungen von Frundsberg und Bourbon gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben. C. 1626 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cognac. 2. Krieg 1527/1529. A. Rache an dem Papste, dem Haupte der heiligen Ligue. — Geldnot. B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen Plünderungs- zug nach Rom und stirbt beim Sturm. — Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon vor dem Angriff auf diese Stadt vom Schlage getroffen und nach seinem Schlosse Mindelheim zurückgebracht, wo er nach einiger Zeit starb. — Wüste Plünderung Roms. N Stekene St. Nicolas0 Sreno Borcht Lilli Ordara Antwerpen £ Herenl^als Rupelmonde. fsaftingen v£ v. d. Spaniern vorher genommen, v. d. Holländern wieder genommen. Kanal von Parma gebaut. f № S i Willebrot^k/ Scheide 'endermonde \ /L J * Aalst £ i's e /y M. Filvoorden Löwenc Brüssel1 1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung wegen der Pest und die Einschliefsung auf dem Wasser wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben. C. Damenfriede zu Cambrai. Burgund verbleibt bei Franz. Mailand vom Kaiser an Franz Sforza, Dem Kaiser 2 Millionen Kronen für die Auslieferung der Söhne des französischen Königs. — 1535 Karl V., der den Johannitern für den Kampf mit den Un- gläubigen Malta gegeben hatte, wird selber in einen Krieg mit dem Korsaren Chaireddin Barbarossa in Tunis ver- wickelt. — 20 000 gefangene Christen befreit. — Franz Sforza j. Also Mailand wieder zu vergeben. 3. Krieg 1536/1588. A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene Mailand. B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das ver- ödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält. C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont. 1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier. 4. Krieg 1542/1544. A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand. B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) 1543 vom Kaiser bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich Vni. von England nicht über Boulogne hinaus. C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in Aussicht gestellt. Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in Deutsch- land die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe den Schmal- kaldischen Krieg.) Die Belagerung Antwerpens 1584/85. (n. Schiller.) A. Die glänzendste Waffentat Alexanders von Parma ist die Ein- nahme Antwerpens. B. Das eigentl. Mittel war Aushunge- rung, indem zunächst nach dem Lande zu, namentlich die Schelde hinauf, die Stadt von jeder Zufuhr abgesperrt wurde und dann, unter Benutzung einer neuen, direkten Wasserstrafse von Gent her, das- selbe auch die Schelde abwärts ge- schah. Die Flufssperre wurde hier bei Calloo vermittelst einer Brücke bewirkt. Als der Versuch der Ant- werpener, unter dem Schutze des Forts Lillo durch Öffnung des Cowensteinschen Dammes eine neue, mehr östliche Meeresverbin- dung zu schaffen, ebenfalls mifs- glückt war, mufste die hart be- drängte Feste fallen. C. Antwerpens Einnahme veranlaßt zunächst die Verlegung d. Handels nach Amsterdam und Rotterdam, dann aber mittelbar auch das Ein- greifen des Auslandes und damit die glückliche Wendung d. Krieges. Der Freiheitskrieg der Niederlande 1567/1609. Philipp Ii. (1555/1598), König von Spanien und den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 Chateau-Cam- bresis) die Niederlande 1. von Deutschland trennen und 2. katholisieren. A. Ausgangspunkte : 1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert und 1561 zugestanden. 2. Abberufung Granvellas verlangt. —1564 gewährt. 3. Beseitigung der drei Erzbistümer (Utrecht, Mecheln, Cambrai) und der 15 Bistümer end- gültig abgelehnt. 4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) führt zum Kompromifs von Breda (1565) und dieser 1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; dadurch erregt, macht das Volk in seiner Weise Kund- gebungen und zerstört 400 Kirchen u. Kapellen. B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Gewalt und sendet 1667/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge. L Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — Egmont und Hoorn hingerichtet. 2. Besteuerungen (l°/o, 5°/o, 100/»)- Watergeusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg befreit.) 1573/76 Requesens. Milde und Ordnung. 1574 Er siegt auf der Mooker Heide, kämpft aber 1575 unglücklich vor Leyden. (Universität) 1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische Mittel. 1576 Genter Pazifikation : Politische Freiheiten und Entfernung der Truppen erstrebt. 1577 Don Juan erkennt die Pazifikation an, steigert aber dadurch den religiösen Gegen- satz der nördlichen Provinzen. 1578 Auch die Niederlage bei Gembloux ent- mutigt Wilhelm von Oranien nicht. 1678/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent. 1579 Utrechter Union. 1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594). 1684 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — (1583 Neufs genommen und Truchsefs’scher Krieg beendet.) — 1585 Antwerpen fällt, aber es kommt 1586 Leicester, und als 1587 Maria Stuart hingerichtet wird, 1588 bringt die Entsendung der Armada gegen England- weitere Erleichterung. Umschwung. . 1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach drei Seiten. England, Holland, Frankreich. (Krieg der drei Heinriche.) 2. Alexander Farnese f 1592. Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der Nieder- lande durch Übertragung der Regierung an eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von Öster- reich und die Infantin Klara Isabella.) 1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieupoort und ihr verzweifelter Widerstand in Ostende führt 1609 zum Waffenstillstand und 1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung: 1. Politisch: siehe den 30jährigen Krieg und Ludwig Xiv. 2. Kaufmännisch: Ostindische Kompanie 1602. 3. Wissenschaftlich: Leyden. 4. Künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a. 5. Kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch Sekten- bildung und Verfolgung. (Arminianer.)
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