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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 110

1877 - Altenburg : Pierer
110 Mittlere Geschichte. Zweiter Abschnitt. Sicilien von den Griechen um ihren Antheil an der Beute betrogen wurden, eroberte Wilhelm von Hauteville (Eisenarm) 1040 Apulien. Ihm folgten seine Brder: Humfried wurde durch den Papst Leo Ix. mit Allem, was die Normannen in Unter-Italien und Sicilien er-obern wrden, belehnt; Robert Guiscard (der Schlaue) wurde 1060 vom Papste zum Herzog von Apulien und Calabrien ernannt; Roger nannte sich nach Besiegung der Saracenen Grograf von Sicilien. Sein Sohn Roger Ii. vereinigte Sicilien mit Apulien und Calabrien, wurde 1130 durch den Papst König, und legte so den Grund zum Knigreich Neapel. Auch das letzte lombardische Herzogthum in Unter-Italien, Capua, wurde im zwlften Jahrhundert durch die normannischen Könige erobert; Benevent nahmen die Ppste. Das Knigreich Neapel kam 1190 an die Hohenstaufen, 1266 an das Haus Anjou, welches in Sicilien bis 1282, in Neapel bis 1435 regierte. (. 74.) 3. Im Jahre 1066 wurden die Normannen auch in England das herrschende Volk. Die sieben angelschsischen Knigreiche (Heptarchie) waren nach langen Kriegen 827 durch Egbert von Wessex vereinigt worden. Die Dnen, welche fast jhrlich die Ksten plnderten, wurden durch Alfred dengroen (871901), nachdem er lange als Flchtling umhergeirrt war, zurckgeschlagen oder angesiedelt. Alfred stellte die zerstrten Burgen und die Eintheilung des Landes in Grafschaften wieder her und sorgte fr Volksbildung und Be-lebung des Handels. Unter Alfreds Nachfolgern wurden zwar anfangs die Dnen, welche ihre Einflle erneuerten, zurckgeschlagen; als aber 1002 viele derselben auf Be-fehl des Knigs Ethelred ermordet wurden (Danemord), eroberte S w en, König von Dnemark, (1013) die ganze Insel. Sein Sohn Kanud der Groe (10141035), König von Dnemark, England und Norwegen, herrschte gerecht und krftig, und lie sich mit vielen dnischen Groen taufen. Nach der kurzen Herrschaft seiner Shne Harald und Hardikund wurde (1042) Ethelreds Sohn, Eduard der Bekenner, zum König gekrnt, und nach seinem Tode 1066 ri sein Schwager, Graf Harald, die Krone an sich. Wilhelm, Herzog von der Normandie, Eduards Vetter, landete 1066 mit 3000 Schiffen in England und gewann durch die blutige Schlacht bei Hastings, in welcher Harald fiel, die Krone und den Beinamen des Eroberers. Er theilte das ganze Land in viele grere und kleinere Lehen, veranlate aber durch Verleihung derselben an normannische und franzsische Ritter hufige Emprungen der unter-drckten Englnder. Durch Vermischung des Angelschsischen mit dem Franzsischen, welches Hof- und Geschftssprache wurde, entstand die englische Sprache. Der normnnische Stamm regierte in England bis 1154. Auf Wilhelm den Eroberer folgten seine Shne Wilhelm Ii. (1087)

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 120

1877 - Altenburg : Pierer
120 Mittlere Geschichte. Dritter Abschnitt. shn, zu werben. 1282 brach ein Aufstand aus (sicilianische Vesper), in welchem alle Franzosen auf der Insel ermordet wurden. In Sicilien herrschten bis 1409 Könige aus aragonischem Stamme; darauf wurde die Insel mit dem Knigreich Aragonien vereinigt (. 85). 3. Das Interregnum in Deutschland 12541273. In, Deutschland wurden nach dem Tode Wilhelms von Holland (der 1256 bei den Friesen seinen Tod fand) zwei fremde Fürsten, Richard von Cornwallis, Bruder Heinrichs Iii. von England, und Alfons X. von Ca stillen, zu Knigen erwhlt. Ersterer kam nur auf kurze Zeit, letzterer gar nicht nach Deutschland. Im ganzen Reiche herrschte die grte Verwirrung; das Faustrecht galt als Gesetz. Mit der Wahl Rudolfs von Habsburg 1273 endete die kaiserlose Zeit. . 75. Der zweite, dritte und vierte Kreuzzug. 1147. 1189. 1228. Zweiter Kreuzzug 1147. Edessa war (1144) durch den mchtigen Emadeddin Zenki, den seldschuckischen Fürsten von Mosul, erobert und viele Christen in die Sklaverei verkauft worden. Dies und die Fortschritte seines Sohnes und Nachfolgers Nureddin erregten einen neuen Eifer unter den Europern. Der heilige Bern-Harb, Abt zu Clairvaux, bewog Ludwig Vii. von Frankreich und Kaiser Konrad Iii. zu einem Kreuzzuge. 1147 zogen sie mit einem Heere von 100,000 Rittern durch Klein-Asien; doch kamen fast alle durch Mangel an Lebensmitteln und Kmpfe mit den Seld-fchucken in Klein-Asien um. Die beiden Könige gingen zwar zu Schiffe nach Jerusalem, kehrten aber (1149) zurck, ohne etwas aus-gerichtet zu haben. Beim Tode Nureddins 1173 eroberte dessen Statthalter in Aegypten, Salahdin, ein edler, gerechter und tapferer Fürst, allmhlich alle Lnder Nureddins, und wurde Emir al Omrah. Als ihn der König von Jerusalem, Veit von Lusignan, beleidigte, eroberte er nach dem Siege bei Tiberias 1187 Jerusalem. Dritter Kreuzzug 1189. Zur Befreiung Jerusalems zog 1189 Kaiser Friedrich Barbarossa mit 150,000 Mann nach Asien, eroberte Jconium, starb aber 1190 im Flusse Saleph in Cilieien. Auch sein Sohn Friedrich kam 1190 mit dem grten Theile des Heeres vor Ptolemais um. Unterde waren Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich zur See nach Palstina gekommen, und eroberten mit dem Babenberger Leopold Vi. von Oestreich 1191 Ptolemais. Leopold, durch Richard beleidigt, ging zurck; auch von Philipp August verlassen, mute Richard vor Jerusalem um-kehren. Das von ihm eroberte Knigreich Cypern berlie er an Veit von Lusignan.

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 121

1877 - Altenburg : Pierer
Das lateinische Kaiserthum. 121 Auf dem Rckwege gerieth Richard in Leopolds Gewalt, und wurde (bis 1194) durch Kaiser Heinrich Vi. gefangen gehalten. 1212 wurden Tausende von Knaben, die aus Frankreich und Deutschland nach Asien zogen, in die Sklaverei verkauft. Auch der Kreuzzug des Knigs Andreas von Ungarn (1218) blieb ohne Erfolg. Vierter Kreuzzug 1228. - Kaiser Friedrich Ii. (. 73) zog 1228 im Bann nach Jerusalem, das ihm der Sultan Kamel von Aegypten, nebst Bethlehem und Nazareth durch Vertrag berlie. Nach seiner Rckkehr entstanden neue Streitigkeiten unter den Christen in Palstina. 1244 eroberten die Chowaresmier Jerusalem, das nie wieder von den Christen besetzt wurde. . 76. Das lateinische Kaiserthum. 12041261. In Constantinopel herrschte 10571204 der krftige Stamm der Comnenen (. 55.). Gegen Alexius Iii., der (1195) seinen Bruder Isaak vom Throne gestoen und geblendet hatte, rief des Letzteren Sohn Alexius die in Venedig zu einem Kreuzzuge versam-melten franzsischen Ritter zu Hlfe. Whrend diese auf einer vom Dogen Dandolo gefhrten Flotte vor Constantinopel erschienen und Alexius Iii. entfloh, setzte das Volk den blinden Isaak wieder auf den Thron; als aber bei einem Aufstand der junge Alexius er-schlagen wurde, erstrmten die Kreuzfahrer 1204 Constantinopel, plnderten die Stadt, theilten die ungeheuren Schtze mit den Vene-tianern und hoben das griechische Kaiserthum auf. Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser erwhlt; Venedig bekam Dalmatien, einen Theil von Morea und mehrere Inseln; das Uebrige gab Balduin den franzsischen Rittern zum Lehen. Das lateinische Kaiserthum bestand von 12041261. Die Kaiser waren fast alle in der drckendsten Roth; das Reich wurde durch die Bulgaren verwstet. In N i c a und T r a p e z u n t erhielten sich unter-de unabhngige griechische Herrschaften. Michael Palologus, Kaiser zu Nica, eroberte 1261 mit Hlfe der Genueser Constan-tinopel und stellte das griechische Kaiserthum wieder her. Das Haus der Palologeu regierte bis 1453; doch ging nun eine Provinz nach der andern an die osmanischen Trken verloren, welche ums Jahr 1300 Klein-Asien sich unterwarfen, 1365 Adrianopel zu ihrer Residenz machten und 1453 Constantinopel eroberten (. 83). . 77. Ludwig der Heilige. Ende der Kreuzzge. 1291. Die letzte bedeutende Unternehmung gegen die Unglubigen ging von Ludwig Ix. dem Heiligen, König von Frankreich, aus. Frankreich unter Capetingern, seit 987 (Z. 64). Die ersten Cape-tinger (Hugo Capet 987, der fromme Robert 996, Heinrich I. 1031, Philipp I. 10601108) waren zwar als Herzge von Francien die mch-

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 161

1877 - Altenburg : Pierer
Die spanische Inquisition. Religionskriege in Frankreich. 161 lern Hause Oranien durch Handel und Gewerbe in hoher Blthe, und namentlich im 17ten Jahrhundert durch eine groe Zahl von Gelehrten und Knstlern berhmt: der Philosoph Spinoza (f 1677); die Maler Rubens (t 1640), van Dyck (f 1641), Rembrandt (f 1674), Teniers (t 1690). Die sdlichen Provinzen (das jetzige Belgien) blieben bis 1713 spanisch, und kamen dann an Oestreich. Philipp Ii., nach der Vernichtung der trkischen Flotte bei Lepanto durch Don Juan d'austria 1571 im Besitz der grten Seemacht, seit 1580 auch König von Portugal, vernichtete durch seine Tyrannei und seinen Fana-tismus den Wohlstand des Landes. Er nahm (1592) den Aragonesen ihre freie Verfassung, und während die langen Kriege die Finanzen erschpften, erstarb durch die Unterdrckung der Denkfreiheit alles wissenschaftliche Leben. Unter seinen Nachfolgern schneller Verfall. Die spanische Inquisition hatte unter der Regierung Ferdinands und Jsabellas durch die Errichtung eines permanenten Gerichtshofs und durch die Einfhrung neuer, grausamer Gesetze eine so furchtbare Ausdehnung er-langt, da schon der erste Gro-Jnquisitor-General Torqnemada (1481-1498) der zehntausend Angeklagte lebendig verbrennen und gegen hunderttausend zum Gesngni und zur Eonfiscat'ion ihres Vermgens verurtheilen lie. Besonders wthete die Inquisition gegen die zum Christeuthume bekehrten Mauren und Juden; aber auch Männer aus den edelsten Familien wurden verfolgt, da die Könige, namentlich Ferdinand der Katholische und Philipp Ii., das heilige Officium zur Befriedigung ihrer Habsucht und zur Unterdrckung der Volksfreiheit durch Entfernung einflureicher Männer benutzten. Bald wurde es Sitte, jeden hohen Festtag durch ein Autodafe zu feiern, und nicht selten starben ganze Familien zusammen den Feuertod. Die Furcht vor dem grausamen Verfahren der Inquisition veranlate zahllose Auswanderungen; unter Philipp Iii. aber wurden smmtliche Moriskos (Nachkommen der Mauren), der eine Million der geschicktesten Handwerker und der fleiigsten Ackerbauer aus Spanien verbannt. Erst im 18ten Jahrhundert lie die Inquisition von ihrer frheren Strenge nach; 1808 wurde sie durch ein Decret Napoleons aufgehoben und, nachdem sie 1814 durch Ferdinand Vii. wiedereingesetzt worden war, 1820 nach Einfhrung der Constitution gnz-lich abgeschafft. . 97. Religionskriege in Frankreich. 1. Das ltere Haus Orleans, das mit Ludwig Xii. (. 84) den franzsischen Thron bestieg, eine Nebenlinie der Valois, reaierte von 14981589. Auf den ritterlichen, aber leichtsinnigen und genuliebenden Franz I. (15151547), war sein Sohn Heinrich Ii. (15471559) Qqotgt, der, mit Moritz von Sachsen verbunden, den Krieg gegen Spanien erneuerte und, obgleich (1557) bei St. Quentin und (1558) oet Gravelingen vom Grasen Egmont geschlagen, im Frieden von Lhateau Cambresis 1559 Calais, Toul, Metz und Verdun gewann. Dielitz, Grundr. 11

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 163

1877 - Altenburg : Pierer
Reformation in England. 163 . 98. Die Reformation in England. 1. Heinrich Viii. (15091547), Sohn Heinrichs Vii. aus dem Hause Tubor (. 87), ein leidenschaftlicher, despotischer Fürst, schrieb erst gegen Luther (defensor fidei), sagte sich aber dann von dem Papste los, ba biefer ihn nicht von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien scheiden wollte, und erklrte sich fr das Oberhaupt der englischen Kirche. Alle Geistlichen muten ihm den Supremats-eib leisten; die Klster wrben eingezogen, Katholiken wie Protestanten lunter ihnen der eble Thomas More) hingerichtet, wenn sie die sechs Glaubensartikel (Christi Gegenwart im Abenbmahl, Kelchentziehung fr die Laien, Beibehaltung der Mnchsgelbde, der Ohrenbeichte, des Clibats und der Stillmessen) nicht beschwuren. Von seinen sechs Gemahlinnen lie Heinrich zwei (Anna Boleyn und Katharina Ho-warb) enthaupten. Unter Eduard Vi. (15471553), dem Sohne Heinrichs und der Johanna Seymour, leitete der Erzbischof Cranmer die Reformation. ^...Maria (1553 1558), Heinrichs lteste Tochter, Gemahlin Philipps Ii. von Spanien, lie die durch ihren Bruder zur Thron-folge bestimmte Johanna Gray enthaupten und nach Herstellung der katholischen Kirche Cranmer und viele anbete Protestanten verbrennen. Elisabeth (1558 1603), Tochter Heinrichs und der Anna Boleyn, lie sich gleich nach ihrer Thronbesteigung den Supremats-etb leisten, und begrnbete die bischfliche (Episcopal-) ober hohe Kirche in England. Von dieser trennten sich die Puritaner ober Presbyterianer, welche, an Calvin sich anschlieenb, Vereinfachung des Gottesdienstes verlangten und den Suprematseib verweigerten. Whrenb Elisabeths willkrlicher, boch wohlthtiger Regierung fachte zuerst der Schifffahrts- und Hanbelsgeist, durch den England seine sptere Gre erreichte. Der Sieg der Philipps rmaba 1588 legte den Grnnb zur englischen Seemacht; Franz Drake umschiffte (1580) bte Erbe; (1584) wurde in Norb-Amerika Vtrgtmen und (1600) die ostinbische Compagnie gegrnbet. Stuart, Knigin von Schottland, erst mit Franz n. von Frankreich, dann mit ihrem Vetter Darnleh, endlich mit dessen Mrder -othwell vermhlt, floh, von ihren Unterthanen gefangen gesetzt und ent-thront, (1568) zu Elisabeth, wurde von diefer 19 Jahre gefangen gehalten, und 1587 enthauptet. . 2- Mit Jakob I. (als König von Schottland Jakob Vi.), dem Urenkel etner Schwester Heinrichs Viii., bent Sohne der nano ? ' $am das Haus Stuart auf den englischen Thron Uoud1714). Jakob I. (16031625) vereinigte England mit Schottland; 11*

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 142

1877 - Altenburg : Pierer
142 Mittlere Geschichte. Vierter Abschnitt. 2. Könige aus dem Hause Valois 13281589. Bei der Thronbesteigung Philipps Vi. (13281350) machte Eduard Iii. von England, Enkel Philipps Iv. von der Jsabella, Ansprche auf Frankreich, siegte durch seine Bogenschtzen und die Tapferkeit seines Sohnes, des schwarzen Prinzen, 1346 bei Crecy und eroberte Calais. Philipp Vi. gewann fr die Krone die Champagne und Dauphins. Johann der Gute (13501364) wurde durch den schwarzen Prinzen 1356 bei Poitiers oder Maupertuis geschlagen und gefangen genommen, und belehnte, nachdem er durch den Frieden zu Bretigny (1360) befreit worden war, seinen Sohn Philipp den Khnen (1363) mit Burgund. Ein Ausstand der durch den Adel hart bedrngten Bauern (Jacquerie) war (1358) mit Grausamkeit unterdrckt worden. Karl V. der Weise (13641380) vertrieb, als der schwarze Prinz (f 1376) nach England zurckgekehrt war, durch die Kamerad-schaften unter Bertrand du Guesclin die Englnder, die nur Calais und Bordeaux behielten. Karl Vi. (13801422) verfiel (1392) in Wahnsinn, worauf des Knigs Bruder, Ludwig von Orleans (1407 ermordet), und Johann der Unerschrockene von Burgund um die Vormundschaft stritten. Unterde erneuerte Heinrich V. von England den Krieg, siegte 1415 bei Azincourt, und schlo (1420) mit Philipp dem Guten von Burgund (der 1419 auf seinen durch die Begleitung des Dauphins ermordeten Vater gefolgt war) den Vertrag von Trohes, in welchem der König von England als Regent und Thronfolger in Frankreich anerkannt wurde. Unter Karl Vii. (1422 1461) ging das ganze nrdliche Frankreich an die Englnder unter dem Herzog von Bedford ver-loren. Talbot belagerte Orleans, wurde aber 1429 durch Johanna d'arc, die Tochter eines lothringischen Landmanns, zu-rckgedrngt. Nach Karls Krnung zu Rheims wurde Johanna bei Compiegne gefangen und 1431 als Zauberin verbrannt; doch setzte Dunois das begonnene Werk fort, Philipp der Gute trat im Frieden zu Arras (1435) auf Frankreichs Seite, und 1453 waren die Englnder, nachdem auch Talbot gefallen, auf Calais beschrnkt, das sie noch bis 1558 behielten. Ludwig Xi. (14611483), ein verstndiger und schlauer, aber eben so treuloser und grausamer Regent, wute durch Gewalt und Bestechung die Macht der groen Vasallen zu brechen. Beim Tode Karls des Khnen 1477 vereinigte er Burgund mit der Krone, und 1481 erbte er von Renatus die Provence, Anjou und Ansprche auf Neapel. Durch die Vermhlung Karls Viii. (1483-1498) mit der Erbin von Bretagne kam das letzte groe Lehen an die Krone. So war ganz Frankreich zu einem Reiche vereinigt.

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 148

1877 - Altenburg : Pierer
148 Mittlere Geschichte. Vierter Abschnitt. und die Abgeordneten der Städte ein groes Uebergewicht. Unter Ferdinand dem Katholischen wurde die Macht des Adels gebrochen, besonders durch die Einfhrung der Inquisition und durch die Entdeckung Amerikas. In den Kriegen der christlichen Staaten mit den Arabern hatten nmlich fast immer Christen und Muhamedaner mit einander gemischt auf beiden Seiten gefochten, und dadurch war eine groe religise Gleichgltigkeit entstanden. Dieser entgegenzuarbeiten und die Reinheit des Glaubens wieder herzustellen, war der nchste Zweck der Inquisition; doch wurde sie von Ferdinand und seinen Nachfolgern auch zur Unterdrckung der Groen des Reichs und zu anderen weltlichen Zwecken gemibraucht. Durch die Entdeckung Amerikas wurde dem kriegerischen Abel eine neue Bahn fr Grothaten erffnet und viele ange-sehene Familien aus Spanien entfernt, während die groen Reichthtimer, welche aus den eroberten Lndern in die Hnbe des Knigs flssen, den Ein-flu und die Macht der Krone vermehrten. So wurde es Karl I. mglich, sich nach Unterdrckung eines gefhrlichen Aufstandes zum unumfchrnk-ten Herrn Kastiliens zu machen; Aragonien aber behielt noch bis 1592 in dem Oberrichter (Justicia) einen Hter seiner freien Verfassung. 89. Portugal. Entdeckung des Seewegs nach Ostindien. 1498. 1. Graf Heinrich von Burgund hatte 1094 die Grasschaft Portugal (Porto Cale) von seinem Schwiegersohn Alfons Vi. von Kastilien zum Lehen erhalten, und machte sich nach dem Tode desselben 1109 unabhngig. Sein Sohn Alfons nannte sich nach dem Siege bei Ourique 1139 König von Portugal; 1250 wurde den Arabern Algarve entrissen, und ums Jahr 1300 war Portugal unter Dionys dem Gerechten schon eins der blhendsten Lnder von Europa. 2. Unter den Knigen des nncht burgundisch en Stammes (13851580) begann die Reihe von Entdeckungen, welche den Euro-pern einen groen Schauplatz neuer Thtigkeit erffneten. Um mit Ostindien in unmittelbaren Hendelsverkehr zu treten, versuchte man einen Seeweg um Afrika aufzufinden. Der Infant Heinrich der Seefahrer sandte nach der Eroberung von Centa 1415 zuerst Schiffe aus Entdeckungen aus; durch diese wurden (1418) Porto Santo, Madeira und (1439) die Azoren entdeckt und das Cap Bojador um-schifft. Vor Heinrichs Tode (1460) erreichten die Portugiesen noch den Senegal, die Eapverdischen Inseln und Guinea. 3. Im Jahre 1486 umsegelte Bartholomus Diaz das Capo tormeutoso, von König Johann das Vorgebirge der guten Hoff-nutig genannt, und 1498 unter Emanuel dem Groen fand Vasco de Gama den Seeweg nach Ostindien. Von Kalikut aus eroberten Almeida und Albuquerque Goa, Malacca und die Molncken, und bald darauf traten die Portugiesen mit China und Japan in Handels-Verbindungen. Unmittelbar nach diesen Entdeckungen begann die goldene Zeit fr Por-tugal. Der Handel blhte schnell auf, wurde jedoch fast nur durch knigliche

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 109

1877 - Altenburg : Pierer
Frnkische Kaiser. Fortsetzung. Die Normannen. 109 noch Eigenthum des Reichs; der bei weitem grere war Fürsten und Herren oder Klstern zum Lehen gegeben, und davon war wieder ein groer Theil als Afterlehen an Kirchen, Stifter und Ritter vergeben. Eine noch grere Ausdehnung hatte das Lehnswesen dadurch erhalten, da nicht blos Lnde-reien. sondern auch Gerichtsbarkeit, Zlle, Befreiung von gemeinsamen Lasten?c. als Lehen ertheilt wurde. Die durch das Herkommen schon lngst eingefhrte Erblichkeit der kleineren Lehen wurde bald auch auf die greren ausgedehnt, und durch Konrad Ii. fr Italien durch ein Gesetz bestimmt. Einzelnen wurde sogar die Vererbung ihrer Lehen auf weibliche Verwandte gestattet. Durch das Lehnsverhltni waren die Vasallen zur Treue gegen den Lehnsherrn und zur Sorge fr seine Ehre und Sicherheit verpflichtet; sie muten bestimmte Kriegsdienste leisten, bei den Gerichtssitzungen des Lehns-Herrn erscheinen und ihm Hlfsgelder zahlen. Verletzung dieser Pflichten zog den Verlust des Lehens nach sich. Der Lehnsherr dagegen mute den Vasallen in seinen Rechten und seiner Ehre schtzen. Whrend der unruhigen Zeiten unter Heinrich Iv. begannen die Städte sich zu heben. Am ltesten waren die rmischen Städte am Rhein und an der Donau; im mittleren, nrdlichen und stlichen Deutschland entstanden sie meist bei Bischoffitzen oder kniglichen Pfalzen, um welche sich die gemeinen Freien ansiedelten, die sich nicht unter die Dienstmannschaft des Adels be-geben wollten. Dagegen gerieth der Bauernstand, der gegen die Be-drckungen der Vasallen bei den Knigen keinen Schutz mehr fand, fast ber-all in das Verhltni der Hrigkeit. Anfangs konnte Jeder dadurch feine Freiheit wiedererlangen, da er den Grundbesitz, an dem die Dienstbarkeit haftete, aufgab; bald aber wurde die Unfreiheit der Grundstcke auch auf die Personen ausgedehnt, und das Hrigkeitsverhltni artete in vllige Leib-Eigenschaft und nicht selten in die hrteste Sklaverei aus. 69. Die Normannen. Die Normannen (in England Dnen genannt), ein in Nor-wegen, Schweden und Dnemark wohnendes germanisches Volk, er-schienen zuerst ums Jahr 800. Von dieser Zeit an plnderten sie jhrlich die Ksten Deutschlands, Frankreichs und Englands (f. . 64). Im loten und Ilten Jahrhundert wurden sie im nrdlichen Frankreich, in Unter-Italien und in England das herrschende Volk. 1. Nach vielen Plnderungszgen erhielten die Normannen 911 durch Karl den Einfltigen im nrdlichen Frankreich Wohnsitze. Ihr Anfhrer Rollo (in der Taufe Robert genannt) wurde als Herzog mit der Normandie und der Lehnshoheit der die Bretagne belehnt; sie selbst nahmen schnell die Sprache und Sitte der Eingeborenen an. 2. Vom Jahre 1000 an waren Pilger aus der Normandie nach Unter-Italien gekommen, und hatten dort in den Kmpfen der Laugo-barden, Griechen und Saracenen mitgefochten. Es folgten ihnen viele ihrer Landsleute, alle tapfer und listig, unter Anfhrung der Grafen von Hauteville. Als sie nach einem Zuge gegen die Araber auf

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 111

1877 - Altenburg : Pierer
Die Normannen. 111 und Heinrich I. (1100) und sein Tochtersohn Stephan von Blois (1135). Unter Heinrich I. wurden die groen Lehen erblich; mit dem Sohn seiner Tochter Mathilde, Heinrich Ii., kam 1154 das Haus Anjou oder Plantagenet auf den Thron, welches bis 1485 herrschte. Heinrich Ii. (11441189), ein kluger und krftiger Fürst, besa in Frank-reich die Normandie, Bretagne, Anjou, Poitou, Guienne, Maine und Touraine. Er unterwarf 1172 Irland; doch scheiterte fein Versuch, die Geistlichen feiner Gerichtsbarkeit zu unterwerfen, an dem Widerstand des (darauf ermordeten und heilig gesprochenen) Erzbifchofs Thomas Beck et voncanterbury. Unter feinen Shnen Richard Lwenherz (11891199, s. .75) und Johann ohne Land (11991216) nahm die Macht der Barone zu. Der trge und grausame Johann verlor, als er seinen Neffen Arthur von Bretagne, den rechtmigen Thronerben, ermorden lie, die Normandie, Anjou, Maine, Touraine, Poitou und Bretagne an Frankreich. Durch das Jnterdict des Papstes Innocenz Iii. wurde er genthigt, sein Land als ppstliches Lehen anzunehmen; die Barone aber erzwangen von ihm 1215 die magna Charta libertatum (durch welche die Hlfsgelder fr jedes Lehnsverhltni bestimmt, die Rechte der Geistlichen Städte und Flecken besttigt und zugleich festge-fetzt wurde, da die freien Männer nur nach den Landesgesetzen und dem Urtheil ihrer Standesgenossen gerichtet werden sollten). Heinrich Iii. (12161272), war in gleicher Abhngigkeit von den Ba-ronen, wie fein Vater Johann. Eduard I. (12721307), ein trefflicher Fürst, unterwarf 1282 Wales und verwickelte England in den fchottifchen Thronstreit der Huser Baliol und Bruce, der noch unter feinen Nachfolgern Eduard Ii. (1307 1327) und Eduard Iii. (1327 1377) fortdauerte. Unter Eduard Iii. begannen die Kriege um die franzsische Krone. (. 87.)

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 118

1877 - Altenburg : Pierer
118 Mittlere Geschichte. Dritter Abschnitt. hatte der Papst nicht nur die Unternehmungen Friedrichs in Palstina zu lhmen gesucht, sondern lie auch durch ppstliche Truppen (Schlssel-foldaten) die kaiserlichen Erblnder in Unteritalien angreifen. Bei seiner Rckkehr Vertrieb Friedrich die ppstliche Kriegsmacht und bedrohte die Grenzen des Kirchenstaates, doch kam durch die geschickte Vermittlung Hermanns von Salza (Langensalza), des ausge-zeichneten Hochmeisters des deutschen Ritterordens, 1230 zu S. Germans der Friede zwischen Kaiser und Papst zu Stande. Gesetz-gebung fr das Knigreich beider teilten. (Petrus de Vineis und Jakob von Capua arbeiten das Gesetzbuch aus.) Whrend Friedrichs Abwesenheit hatte in Deutschland zuerst der Erzbischof Engelbert von Kln, der Erzieher des jungen Knigs Heinrich, dann Herzog Ludwig von Baiern die Reichsverweserschaft gefhrt. (Fehde mit Waldemar Ii. von Dnemark. Der Inquisitor Konrad von Marburg 1233 erschlagen. Die niederschsischen Stedinger werden ihrer Gemeindefreiheit beraubt. Strenge Gesetzgebung gegen die Ketzer.) Als 1231 Heinrich selbst die Regierung bernommen, versuchte er eine Emprung gegen seinen Vater, und verband sich deshalb mit den Lombarden. Aber der Kaiser nahm ihn bei Worms gefangen (1235) und lie ihn nach Apnlien in die Gefangenschaft führen, wo er (1242) starb. Vermhlung Friedrichs mit Elisabeth von England zu Worms; glnzender Reichstag zu Mainz (1235) (allgemeines Landfriedensgesetz). Nachdem Friedrich seinen Sohn Konrad (den Sohn Jolanthas) zum rmischen König hatte whlen lassen, verlie er Deutschland, um nie wieder dahin zurckzukehren. Jetzt zog Friedrich nach Italien (1236), um die Lombarden zu unterwerfen. Untersttzt von den Ghibellinen und den treuen Saracenen, die er in Apulien angesiedelt, siegte er am 26. und 27. Nov. 1237 bei Cortenuova (am Oglio) der die Lombarden, und stand nun auf dem Gipfel seiner Macht. Aber als er von den lombardischen Stdten ihre Unterwerfung auf Gnade und Ungnade verlangte, setzten diese den Krieg fort, und der Papst, eiferschtig auf Friedrichs Macht und beleidigt durch die Erhebung Enzios, eines natrlichen Sohnes Friedrichs, zum Könige von Sardinien (auf welches frher saracenische Land der Vapst Ansprche erhob), verband sich mit den Lombarden und sprach 1239 von Neuem den Bann der den Kaiser aus. Da berlie der Kaiser den Krieg in Ober-Italien seinem Schwiegersohne Ezzelino da Romano und seinem Sohne Enzio, eroberte alle Städte Mittelitaliens, und lagerte schon in der Nhe Roms, als der neunzigjhrige Gregor am 21. Aug. 1241 starb. Sein Nachfolger Innocenz Iv. (12431254) erneuerte auf der Kirchenversammlung zu Lyon den Bann, sprach die Ab-setznng des Kaisers aus, bedrohte alle seine Anhnger mit dem Fluch der Kirche und betrieb (1246) die Wahl des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen, der jedoch schon 1247 starb. Die allgemeine Verwirrung im Reich wurde noch durch die Aufreizungen der Bettel-
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