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1. Die neuere Zeit - S. 7

1872 - Coblenz : Baedeker
I Cortez. Magalkaens. §. 2. -er westlich von Haïti das asiatische Festland anzutreffen gedachte tmd dadurch das Festland von Mittelamerika (beim Cap Hon- daras) entdeckte, welches er für den Ostrand Asiens (für Ma- laka) hielt. Er starb, von Gram über Undank niedergebeugt, zu Valladolid (1506). — Amerika wurde der neu entdeckte Erdtheil nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, welcher eine bedeutende Küstenstrecke Südamerikas entdeckt hatte, zu- erst von deutschen Gelehrten benannt. b) Von Cuba aus (dessen Eroberung Velasquez beendet hatte) landete Ferdinand Cortez1) 1519 in dem von acker- bauenden Völkerschaften bewohnten mexicanischen Reiche. Er drang ohne Widerstand in die Hauptstadt und nahm den König Montezuma gefangen; aber bald machten sich die Spanier durch Grausamkeit verhasst, und als Cortez die Stadt verlassen hatte, um dem zu seinem Nachfolger ernannten Narvaee entgegen zu gehen, fand er (nach dessen Gefangennehmung) bei seiner Rück- kehr' bedeutenden Widerstand, namentlich an Montezuma’s uner- schrockenem (Neffen und) Nachfolger Guatimozin. Erst nach- dem dieser als Kriegsgefangener in Cortez’ Gewalt gefallen war, wurde die Stadt abermals erobert, und die Provinzen ergaben sich ohne bedeutenden Widerstand (1521). Damit vereinigte er noch Guatemala und erhielt von Karl V. die Statthalterschaft über das Ganze, dem er den Namen Neuspanien gab. Nach- dem er vergeblich eine Durchfahrt durch Mittelamerika von beiden Meeren aus hatte suchen lassen, rüstete er mehrere Unter- nehmungen nach einander aus, um die Begrenzung der Westküste Nordamerika's zu ermitteln. So entdeckte er die Halbinsel Cali- fornien (1535), doch misslang sein Versuch, dort eine Nieder- lassung zu gründen. Karl V., eifersüchtig auf die Macht seines Statthalters, theilte dieselbe und liess dem Cortez nur die Lei- tung des Kriegswesens in Neuspanien. Dieser kehrte nach Spanien zurück, wo er, in Gram über den Undank seines Herrn, starb (zu Sevilla 1547). c) Inzwischen hatte der Portugiese Ferdinand Magalhaens, welcher (aus Missvergnügen mit seiner Regierung) in spanische Dienste getreten war, den Plan, eine Durchfahrt nach Indien History of the conquest of Mexico. By W. Prescott, in 3 volumes. 1843. Aus dem Engl, übers, von Eberty. 2 Bde. 1845.

2. Die neuere Zeit - S. 18

1872 - Coblenz : Baedeker
18 Die Kirchentrennung in der Schweiz und in Frankreich. §. 3. niss und der Rath bedrohte Jeden, der die Beschwörung der Bekenntnissformel ablehnte, mit Ausweisung. Durch eine Gegen- partei, welche bei den nächsten Magistratswahlen siegte, ward er vertrieben, kehrte aber nach 3 Jahren, als seine Hauptfeinde von der Regierung ausgeschlossen worden waren, nach Genf zurück und regierte von da an bis zu seinem Tode (1541 bis 64) als geistlicher und weltlicher Gesetzgeber den kleinen Freistaat. Mit unerbittlicher Strenge führte er seine in mehreren wesent- lichen Punkten (Praedestination, Abendmahl1) von Luther's und Zwingli s Dogmen abweichende (radicalere) Lehre und die auf der kirchlichen Souverainetät der Gemeinde beruhende Pres- byterialverfassung durch, während zugleich die zahlreichen Schüler, welche der Ruf seiner Gelehrsamkeit aus Frankreich, Deutsch- land, den Niederlanden, Schottland herbeizog, seine Lehre nach fernen Ländern verbreiteten. Frankreich erhielt von Genf aus Calvin’s Lehre, deren Be- kenner, hier Hugenotten genannt, unter den schwachen Regierungen Franz’ Ii. und Karl’s Ix. zu einer mächtigen und furchtbaren Partei, namentlich in den mittlern und hohem Ständen, er- starkten. Nach den Niederlanden, welche schon durch ihre Lage und ihren ausgebreiteten Handel den neuen Lehren leicht zu- gänglich waren, wanderten (Wiedertäufer aus Deutschland und) ganze Schaaren von Calvinisten aus Frankreich ein. Philipp’s n. Versuche, die Alleinherrschaft des Katholicismus herzustellen, hatten den Abfall der 7 nördlichen Provinzen von der spanischen Herrschaft zur Folge (s. §. 7), welche den Calvinismus bei- behielten, während die südlichen Provinzen katholisch blieben. In England rächte sich Heinrich Viii, früher der hef- tigste Gegner Luther’s, am Papste für die Verweigerung einer Ehescheidung dadurch, dass er alle Verbindung mit Rom abbrach und, als darauf der Bann erfolgte (1534), sich zum Oberhaupte' der englischen Kirche erklären liess; die, welche den Supremats- eid verweigerten, wurden theils hingerichtet (so der Bischof Fisher und der Kanzler Thomas Moore), theils des Landes ver- wiesen, oder starben im Gefängnisse. Die (500) Klöster Eng- *) *) Er lehrte, dass die Seele der Christen geistig mit dem Leibe Christi gespeist werde und eine gewisse übernatürliche Kraft erhalte, wenn der Mund das Brod empfange.

3. Die neuere Zeit - S. 19

1872 - Coblenz : Baedeker
Die Kirchentrenirang in England. §. 3. 19 lands wurden aufgehoben, und ihr Vermögen dem Könige zuge- sprochen. Seiner frühem Abneigung gegen die protestantische Lehre getreu bleibend (s. S. 12), behielt Heinrich im Uebrigen die katholische Lehre bei. Erst während der minderjährigen Regierung seines Sohnes Eduard’s Vi. begann die eigentliche Reformation in England und Cranmer, Erzbischof von Canterbury, führte Calvin’s Lehre ein. Unter Eduard’s Vi. Nachfolgerin, seiner Schwester Maria, wurde die katholische Religion und die Verbindung mit Rom wieder hergestellt. Doch ihre Nachfolgerin Elisabeth vollendete, als der Papst ihre Anerkennung verweigerte, die Reformation (die 4. Religionsänderung innerhalb 30 J.). Der Anglicanische Lehrbegriff wurde in 39 Artikeln abgefasst, worin von der katholischen Kirche die bischöfliche Verfassung beibehalten war. Aber eine streng calvinistische Partei verwarf die Obergewalt der Bischöfe, und da sie nur Aelteste (Presbyter) als Vorsteher anerkannte, so erhielt sie den Namen Presbyterianer oder Puritaner, im Gegensatz zu den Episcopalen. Dazu kamen unter Karl I. noch die radicalen Independenten, eine Secte mit stark mystischer Färbung, welche im Gegensätze zu jeder Hierarchie die strengste demokratische Gleichheit aller Einzelnen verlangte und jeden Gläubigen als Priester ansah. In Schottland betrieb Joh. Knox, ein Freund Calvin’s, die Trennung von der katholischen Kirche. Die wiederholten gewaltsamen Versuche der englischen Re- gierung, auch in dem ihr (seit 1603 ganz) unterworfenen Irland den Protestantismus einzuführen, blieben von geringem Erfolge, bis Elisabeth und noch mehr Jacob I. in der Confiscation von grossen Länderstrecken und der Ansiedlung englischer Colonisten ein wirksameres Mittel zur Unterdrückung der Religion fanden, welcher die Eingeborenen aber trotz des härtesten Druckes getreu blieben. 5. Von Deutschland aus verbreitete sich die Reformation nach den östlichen Ländern: Polen, Liefland, Curland, Ungarn und Siebenbürgen. 2* I

4. Die neuere Zeit - S. 21

1872 - Coblenz : Baedeker
Krieg gegen Venedig. §. 4. 21 gemeinschaftlichen Eroberung. Der durch dieses Bündniss über- raschte König (Friedrich Ii.) wurde von seinen Anhängern bald verlassen, nach Frankreich geführt und erhielt bis zu seinem Tode (f 1504) ein Jahrgehalt. Aber die Franzosen und Spanier entzweiten sich über die Theilung ihrer Beute, der spanische Feldherr Gonzalvo von Cordova schlug die Franzosen (am Flusse Garigliano) und nöthigte Ludwig Xii. auf Neapel zu verzichten (1504), welches nun über 200 J. (bis 1713) im Besitze Spaniens blieb. d) Krieg gegen Venedig (1508—1509). Obgleich Ludwig Xii. den Yenetianern die Eroberung Mailands verdankte und er sich den Besitz desselben nicht besser hätte sichern können, als durch fortdauernde Freundschaft mit Venedig, so veranlasste ihn doch eine unbedeutende Kränkung und Eroberungslust, einen Bund zur Vernichtung der Macht Venedigs zu stiften. Er schloss nämlich mit dem Kaiser Maximilian, dem Papste (Julius Ii.) und Ferdinand dem Katholischen die Ligue zu Cambrai zur Vertreibung cfer Venetianer vom Festlande. Schon im Voraus theilten die Verbündeten das Gebiet der Republik. Allein kaum hatte der Krieg zum Nachtheil der Venetianer (mit ihrer Nieder- lage bei Agnadello) begonnen, als diese das unnatürliche Bünd- niss zu trennen wussten, indem sie dem Papste und Ferdinand das früher gewaltsam Entrissene (jenem die Städte Faenza und Rimini in der Romagna, diesem einige Seestädte in Apulien) Zurückgaben und sich mit beiden (und mit England) e) in der heiligen Ligue (1511 —1513) zur Vertreibung der Franzosen aus Italien vereinigten. Diese verloren zwar Mailand an Maximilian Sforza (nachdem ihr Anführer Gaston de Foix bei Ravenna siegend gefallen war)-, aber mit dem Tode des Papstes Julius Ii. löste sich die heil. Ligue auf, indem der folgende Papst, Leo X., eine Aussöhnung zwischen Frankreich und Venedig zu Stande brachte. So gesichert, versuchte Ludwig Xii. noch- mals Mailand zu erobern, aber sein Heer wurde (bei Novara) durch die Schweizer Maximilian Sforza's (1513) geschlagen, während die in Frankreich gelandeten Engländer kurz vorher in der sog. Sporenschlacht bei Guinegate gesiegt hatten und Ferdi- nand von Aragonien Navarra eroberte. Erst sein Nachfolger, Franz I., gewann mit Hülfe der Venetianer und verstärkt durch deutsche (!) Landsknechte nach einer zweitägigen siegreichen

5. Die neuere Zeit - S. 24

1872 - Coblenz : Baedeker
24 Maximilian I. §.5. dass es auf dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen gab. Böhmen mit seinen Nebenländern (Mähren, Schlesien und der Lausitz) war nicht in diese Kreisverfassung aufgenommen und der Gerichts- barkeit des Kammergerichts nicht unterworfen. Dagegen gelang es Maximilian nicht, für die Angelegen- heiten Italiens die Stände des Reiches zur kräftigen Theilnahme anzuregen. Deshalb konnte er nicht verhindern, dass Ludwig Xii. von Frankreich Mailand eroberte (s. S. 20) und musste sich sogar dazu verstehen, Ludwig Xii., der den Oheim (Ludwig Moro) von Maximilian’s Gemahlin gefangen mit nach Frankreich nahmr mit dem Herzogthum Mailand zu belehnen. Ja selbst, als er den Römerzug vorschützend die Hülfe der Stände begehrte, fiel diese so unbedeutend aus, dass die Venetianer ihm den Durch- zug durch ihr Gebiet mit seinem Heere verweigerten. Deshalb nahm er (1507) den Titel eines erwählten römischen Kaisers an, und seine Nachfolger legten sich den kaiserlichen Titel un- mittelbar nach ihrer Krönung in Aachen bei, nur ein einziger (Karl V.) ist noch vom Papste gekrönt worden. Um sich an den Venetianern zu rächen (obgleich diese die beste Schutz- wehr gegen die zunehmende Macht der Osmanen bildeten), schloss Maximilian sich der Ligue zu Cambrai an, die jedoch ihren Zweck nicht erreichte (s. S. 21). Am vollständigsten gelang ihm sein dritter Plan, die Ver- mehrung der Hausmacht Oesterreichs, durch vortheil- hafte Verheirathung seiner männlichen Nachkommen. Seinen Sohn Philipp vermählte er mit Johanna, der Tochter Ferdinand’s des Katholischen und Erbin von Castilien, und dessen Sohn Karl ward nach dem Tode Ferdinand’s des Katholischen König des von nun an vereinigten Spaniens und seiner Nebenländer in und ausser Europa. Auch leitete er ein die Vermählung seines zweiten Enkels Ferdinand mit der Schwester (Anna) des letzten Königs von Böhmen und Ungarn (Ludwig’s Ii.),. welcher Ferdinand’s Schwester (Maria) heirathete. Durch diese Doppelheirath kamen beide Reiche in der Folge an Oesterreich, dessen Vermehrung durch Vermählungen zum Sprichworte ward („Bella gerant alii, tu felix Austria nube“). 2. Karl V., 1519—1556. Nach Maximilians Tode bewarben sich um die Kaiserkrone zwei Ausländer: sein Enkel Karl I., König von Spanien, Neapel

6. Die neuere Zeit - S. 26

1872 - Coblenz : Baedeker
26 Erster Krieg Karl’s Y. mit Franz I. §.5. und Sicilien, und Franz I., König von Frankreich, letzterer im Vertrauen auf sein Ansehen durch den glücklichen Krieg in Italien, auf seine Freundschaft mit dem Papste und auf seine Verbindungen mit einzelnen deutschen Fürsten; auch versprach er den Kurfürsten sehr bedeutende Geldgeschenke und kräftiges Auftreten gegen die Türken. Doch auch Karl sparte weder Geld noch Versprechungen, und es gelang die Kurfürsten umzu- stimmen, so dass Karl einstimmig gewählt wurde, freilich unter Bedingungen, welche (in einer „Wahlcapitulation“ zusammen- gefasst) seine Befugnisse zu Gunsten der Kurfürsten beschränkte. Durch diese Vereinigung der deutschen mit der spanischen Krone erhielt Frankreich an drei Seiten dieselbe riesige Macht zur Nachbarin. Karl’s Kriege. Erster Krieg mit Franz I., 1521 —1526. Der Krieg zwi- schen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die habsburgischen Ansprüche auf das Herzogthum Bur- gund (welches Ludwig Xi. dessen Grossmutter entrissen hatte), und auf Mailand erneuerte. Durch die Unentschlossenheit des französischen Anführers (Lautrec), der die Vereinigung der päpst- lichen, kaiserlichen und Schweizer Truppen nicht hinderte und von deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg (bei Bicocca in der Nähe von Mailand) geschlagen wurde, verlor Franz das Herzogthum Mailand, welches Franz Sforza als kaiserliches Lehen erhielt: Als Franz I. sich zur Wiedereroberung Mailands rüstete, trat sein naher Verwandterund mächtigster Vasall, der Connetable Karl von Bourbon, welcher (vorzüglich auf Veranlassung der von ihm verschmähten Königin Mutter) auf mancherlei Weise gekränkt worden war, zum Kaiser über und verabredete mit diesem eine Theilung Frankreichs. Die Franzosen (unter Bonnivet) rückten in Italien bis vor Mailand (1523), wurden aber im nächsten Frühjahre zum Rückzuge genöthigt (auf welchem Bayard „der Ritter ohne Furcht und Tadel“ fiel), und die Kaiserlichen wagten auf Bourbon’s Rath einen Einfall in das südliche Frankreich, der aber auch misslang. Um diesen Zeitpunkt zu einem letzten Versuche der Wiedereroberung Mailands zu benutzen, brach Franz selbst nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstand

7. Die neuere Zeit - S. 29

1872 - Coblenz : Baedeker
Dritter Krieg Karl’s Y. mit Franz I. §. 5. 29 Pforte festgesetzt hatte, vertrieben worden. Als dieser nun mit einer Flotte auch die Küsten Spaniens und Süditaliens durch Seeräubereien heimsuchte und den Johannitern, denen Karl, nach dem Verluste von Rhodus, Malta, Gozzo und Tripolis in Afrika1) unter der Bedingung eines beständigen Kampfes gegen die Ungläubigen als Lehen eingeräumt hatte, überlegen war, rüstete Karl V. eine spanisch-italienische Flotte (von 420 Segeln) aus. Nach tapferer Gegenwehr erstürmte er Chaireddin’s festes Hafen- schloss Goletta, schlug sein Landheer, eroberte auch Tunis, unter- stützt durch die in der Stadt aus ihren Gefängnissen hervor- brechenden Christensklaven, gab das Innere des Landes dem Muley Hassan zurück und behielt für sich selbst Goletta und die Küste. Dritter Krieg mit Franz I., 1536—1538. Als Franz Sforza von Mailand kinderlos gestorben war und den Kaiser zum Erben eingesetzt hatte, erneuerte Franz I. seine Ansprüche auf das Herzogthum Mailand und verlangte zugleich von dem Herzog von Savoyen (Karls V. Schwager) freien Durchzug nach Mailand und Abtretung eines Theiles von Savoyen (auf welchen er alte Ansprüche von seinem mütterlichen Grossvater, Philipp von Savoyen, lierleitete). Er brach plötzlich in Savoyen und Piemont ein und verbündete sich mit dem türkischen Sultan zum Kriege gegen den Kaiser. Karl fiel von Italien aus in Südfrankreich ein, musste aber, da (nach des Connetable Montmorency Rathe) die Provence gänzlich verwüstet worden war, wegen Mangels an Lebensmitteln zurückkehren und schloss mit Franz einen Waffen- stillstand zu Nizza, 1538, demzufolge Jeder das behielt, was er bis dahin eingenommen hatte (Franz also einen Theil von Savoyen und Piemont). Philipp, Kaits Sohn, erhielt Mailand als Reichslehen (1540). Als Johann Zapolya starb, sollte gemäss des zwischen ihm und Ferdinand geschlossenen Friedens Ferdinand, des Kaisers Bru- der, ganz Ungarn erhalten, aber die Vormünder von Zapolya’s Sohn (Johann Sigmund) liessen dieses unmündige Kind zum Könige von Ungarn ausrufen und erhielten zu dessen Schutze die Hülfe des Sultans. Dieser eroberte Ofen, Gran, Stuhlweissenburg, behielt das Eroberte aber für sich, und Ferdinand musste für den Besitz des klei- nen Theiles von Ungarn, der ihm blieb, einen jährlichen Tribut zahlen. 0 Tripolis ging schon 1551 an die Corsaren verloren.

8. Die neuere Zeit - S. 34

1872 - Coblenz : Baedeker
34 Philipp Ii. §. 6. Padilla geleiteten Aufstand gegen die (von Karl’s niederländischen Ministern ausgeschriebenen) erhöhten Besteuerungen und vereinigte sich in einen Bund, „die heil. Junta", aber deren Heer wurde bei Villalar (1521) geschlagen, Padilla gefangen und hingerichtet. Karl verkündete bei seiner Rückkehr eine fast allgemeine Amnestie; doch wurden in Castilien die königlichen Rechte auf Kosten der Volks- freiheiten erhöht, die Reichsstände (Cortes) bestanden zwar fort, verloren aber Ansehen und Macht dadurch, dass künftig die Be- schwerden (Petitionen) erst nach der Bewilligung der Steuern vor- gebracht werden durften. Nicht nur durch Erweiterung der königlichen Rechte, son- dern noch mehr durch auswärtige Erwerbungen erhob Karl die Macht der spanischen Krone zur ersten in Europa. Zu den von seinen Vorfahren ererbten spanischen, niederländischen und öster- reichischen Besitzungen erwarb er das Herzogthum Mailand, ver- mehrte die burgundische Erbschaft durch Utrecht, Overyssel und Groeningen, und auf dem Festlande von Amerika liess er die grössten und reichsten Länder: Mexico, Peru nebst Quito, Chile, Neu-Granada für Spanien in Besitz nehmen *). Diese ganze Ländermasse, mit Ausnahme der österreichischen, — also Spanien mit den amerikanischen Colonien, die Niederlande, Burgund. Mailand, Neapel und Sicilien — übertrug er seinem einzigen Sohne, 3) Philipp Ii.2), 1556 — 1598. Dieser setzte den von seinem Vater ererbten Krieg mit Frankreich mit Hülfe Eng- lands fort und beendete ihn, nach einem zweimaligen Siege des Grafen Egmont, bei St. Quentin (zu dessen Andenken der König einem Gelübde zufolge das Escurial erbauen liess) und bei Gravelingen (vgl. §. 8), durch den Frieden zu Cäteau-Cam- bresis, 1559, demzufolge er (gegen Rückgabe seiner Eroberungen in der Picardie) mehrere befestigte Grenzplätze theils in Italien, theils in den Niederlanden erhielt. Damals hatte Spanien, dessen Hauptstadt von jetzt an Madrid war, den höchsten Gipfel seiner politischen Macht erreicht, von dem es jedoch schnell wieder herabsank. Zwar wurde die Seemacht der Türken, welche die Plün- derung der italienischen und spanischen Küsten durch die afri- B S. v. Sprimer’s historisch-geographischen Handatlas. 41. Blatt. 2] Prescott, W., Gesch. Philipp’s Ii. Deutsch von Scherr, 1856.

9. Die neuere Zeit - S. 35

1872 - Coblenz : Baedeker
Philipp Iii. §. 6. 35 kanischen Raubstaaten begünstigten und den Venetianern Cypern entrissen hatten, durch den Sieg bei Lepanto, 1571, den Philipp’s natürlicher Bruder Don Juan d’Austria (in Verbindung mit der venetianischen und päpstlichen Flotte) erfocht, vernichtet, aber der Sieg durch die Zwietracht unter den Verbündeten nicht benutzt. Auch gewann Philipp Ii. Portugal, nach dem Aussterben der burgundischen Dynastie, 1580. Als nämlich König Sebastian, welcher den höchsten Ruhm in einem Kampfe mit den Ungläu- bigen suchte, im Kriege gegen den König von Fez und Marokko bei Alkassar (1578) Schlacht und Leben (?) verloren hatte (und nach einer kurzen Regierung seines Grossoheims, des Cardinais Heinrich), entstanden mannichfache Ansprüche auf den Thron von Portugal; auch Philipp Ii. erhob solche als Enkel Emanuel’s d. Gr. von mütterlicher Seite und liess das Reich durch den Herzog Alba für sich in Besitz nehmen. Dagegen scheiterte sein Hauptunternehmen, die unbedingte Alleinherrschaft des Katholicismus in den westeuropäischen Ländern herzustellen, sowohl in Frankreich, wo er vergebens die Liguisten gegen Heinrich Iv. unterstützte (s. §. 8), als in den Niederlanden, deren nördliche Provinzen von Spanien abfielen (s. §. 7). In England gelang die Herstellung des Katholicismus durch seine Gemahlin Maria Tudor nur vorübergehend (s. §. 9) und der Krieg gegen die protestantische Königin Elisabeth, welche die abgefallenen Niederlande gegen Spanien unterstützte und zugleich die spanischen Colonien in Amerika angreifen liess, endete mit dem Untergange der Armada oder der sog. unüberwindlichen Flotte (von 180 Schiffen), 1588. Während das Mutterland durch die unglücklichen Kriege und den Abfall seines reichsten Neben- landes immer tiefer sank, entsprach in den Colonien der Ertrag keineswegs dem Reichthum derselben in Folge einer strengen Militärherrschaft und des gänzlichen Mangels an bürgerlicher Gesetzgebung. 4) Philipp Iii. (1598—1621) beschleunigte den Verfall der Macht Spaniens durch die gänzliche Vertreibung der Moriscos (getaufter Mauren), der gewerbfleissigsten Einwohner Spaniens. Mit den Niederländern musste (1609) ein Waffenstillstand auf 12 J. (s. S. 40) eingegangen werden, wonach jeder Theil be- hielt, was er hatte. Während die spanische Dichtkunst, Bau- 3*

10. Die neuere Zeit - S. 36

1872 - Coblenz : Baedeker
36 Philipp Iv. Frühere Geschichte der Niederlande. §. 6. 7. kunst und Malerei noch einen ausserordentlichen Aufschwung nahm, wurde unter 5) Philipp Iv. (1621 —1665), der die Regierung ganz seinem Minister, dem Grafen von Olivarez, überliess, durch den gleichzeitigen Aufstand der Catalonier (die erst nach 12jähriger Fehde sich wieder unterwarfen) und Portugals die äussere Macht- stellung Spaniens vernichtet. Eine fast unblutige Revolution in Lissabon erhob das Haus Braganza auf den Thron, und alle Versuche der Spanier, das kleine verachtete Königreich wieder zu gewinnen, blieben ohne Erfolg. Nach solchen Unfällen wurde Olivarez entlassen, allein die Verwaltung seines Nach- folgers (Luis de Haro) war wenig besser: den härtesten Druck litten die Nebenländer durch Besetzung aller Aemter mit Spaniern und durch wiederholte Gelderpressungen. Die Erhebung einer neuen Steuer erzeugte einen Aufstand in Neapel (1647) unter Anführung des Fischers Thomas Aniello, ge- wöhnlich Masaniello genannt, der den spanischen Statthalter zwang, fast alle seine Forderungen zu bewilligen, dann aber von seinen Feinden ermordet wurde; deshalb begann der Aufruhr von Neuem, bis eine vor dem Hafen erscheinende spanische Flotte die Ruhe herstellte und von den früheren Bewilligungen kam wenig zur Aus- führung. Der Krieg mit den Niederlanden, welcher nach Ab- lauf des 12jährigen Waffenstillstandes wieder ausgebrochen war, endete mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik durch Spanien im westfälischen Frieden, 1648. Die Unter- stützung Oesterreichs im 30jährigen Kriege verwickelte Spanien in einen langwierigen Krieg mit Frankreich, der erst mit dem pvrenäischen Frieden endete, 1659; vgl. §. 16. S- 7. Die Biiederlaude1). Der französische König Johann der Gute hatte (abweichend von dem in Frankreich befolgten Princip, die grossen Lehen allmählich mit der Krone zu vereinigen) das erledigte Herzogthum Burgund seinem jüngsten Sohne Philipp dem Kühnen verliehen (s. 2. Bd. §. 41). Dessen Nachkommen erwarben durch Erbschaft, Kauf und Eroberung allmählich 14 niederländische Provinzen (4 Herzogthümer: Brabant, Limburg, Luxemburg und Geldern, 7 Grafschaften: Flandern, Artois, 1) Van Kämpen, N. G., Geschichte der Niederlande. 2 Bde. 1831—1833.
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