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1. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 13

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland und Italien. Die Kreu;;Uge. 13 „Gott will es!" Die „Kreuzfahrer" erhalten Ablaß von Sünden, die Hörigen unter ihnen werden Freie. Rotes Kreuz auf der rechten Schulter. I)) Teilnehmer: Gegen 400 000 bewaffnete Knappen, Bauern, Knechte, Mönche und 100 000 meist italienische, normannische und französische Ritter. 1. Vorausziehende Scharen unter Peter von Amiens und Walther ohne Habe; meist auf dem Wege, in Ungarn, Bulgarien und Kleinasien, aufgerieben (Frühjahr 1096). 2. Das Hauptheer — unter Gottfried von Bouillon, Herz. von Niederlothringen (Enkel Gottfrieds des Bärtigen, § 93, 2), einem tapfern, großmütigen und frommen Fürsten, und seinen Brüdern Eustachius und Balduin; dann Robert von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers, £uqo von Ver-mandois, Bruder Philipps I. von Frankreich, der reiche Graf Xaimutib von Toulouse, Bohcmund von Tarent, Sohn Robert Guiscards, mit seinem ritterlichen Neffen Tancred, und Bischof Ademar von Puy, Vertreter des Papstes, — kommt im Spät-jahre 1096 auf verschiedenen Wegen teils zu Land, teils zu Wasser 1096 in Konstantinopel an. e) Erfolg: 1. Die Kreuzfahrer leisten dem griechischen Kaiser Alexius 1 Romnenus den Lehnseid für ihre asiatischen Eroberungen; beschwerdevoller Zug durch Kleiu-asieu und Syrien. a) Hicaa, Hptst. des Seldschuckensultans von Jkonien, wird erobert; der Sultan bei Dorylaum besiegt (1097). b) Edejsa jenseits des Euphrats wird von einem Teil der Kreuzfahrer unter Balduin erobert, der daselbst eine Grafschaft gründet (1098). c) Das Hauptheer erobert nach neunmonatlicher Belagerung Antiochia (Juni 1098), wird selbst aber bald darauf von Kerbuga, Statthalter von Moful (am Tigris), in der Stadt eingeschlossen und erst nach Auffindung der h. Lanze befreit. — Fürstentum Antiochia unter Bohemund. 2. Erstürmung Jerusalems nach einer 39tägigen Um-1099 lagernng und einem 2tägigen Sturm durch 21 00015*3uii* kampffähige Kreuzfahrer. Furchtbares Blutbad unter den Saracenen; dann Wallfahrt der Christen nach der Auserstehungskirche. a) Gottsried von Bouillon, „Beschützer des H. Grabes", besiegt bei Askalon (12. August) den Vezier des ägypt. Sultans. b) Gottfried f schon 1100; sein Bruder, der Graf von Edessa, wird als Balduin I. (t 1 ll8) König von Jerusalem. Weitere Eroberungen (Akko, Tripolis, Berytus), ermöglicht durch Zuzüge aus dem Abendland, besonders aus Pisa, Genua und Venedig.

2. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 22

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
§ 100—101. Mittlere Geschichte. Zweite Periode, 843—1273. § 100. 3. Heinrich Vi., 1190—1197, hochstrebend, aber voll Herrschbegierde, hart und grausam; a) nach seiner Krönung in Rom (1191) erringt er sich das Erbe seiner Gemahlin Konstanze, Neapel und ©teilten, erst durch fünfjährige blutige Kämpfe gegen Tancred von Leece (t 1194), Konstanzens Neffen; Grausamkeit des Siegers; b) er giebt K. Richard Löwen herz erst gegen Lösegeld frei . (§ 96) und unterdrückt die neue Empörung Heinrichs d. L. (§ 99); c) sucht, jedoch vergeblich, die deutsche Kaiserkrone in setnem Hause erblich zu machen, verspricht dafür Neapel und Sicilien mit Deutschland zu vereinen; d) stirbt unter den Plänen zu einer Weltherrschaft, 32 Jahre alt, in Messina; hinterläßt einen dreijährigen Sohn Friedrich (Ii.). 4a) Philipp von Schwaben 1198—1208, jüngster Bruder Heinrichs Vi, von der ghibellinischen Partei gewählt, kämpft zehn Jahre um die Kaiserkrone mit dem Welsen 4b) Otto Iv. 1198—1215, Heinrichs des Löwen zweitem Sohn, für den sich auch der Papst erklärt. Der leutselige Philipp gewinnt immer mehr Anhänger, wird aber durch den Pfalzgrasen Otto von Wittelsbach bei Bamberg ermordet (1208); nun wird der tapfere, aber stolze und heftige Otto Iv. allgemein anerkannt. a) Otto Iv. vermählt sich mit Beatrix, Tochter K. Philipps; wird von dem willensstarken und staatsklugen Papst cenz Iii. (1198—1216) gekrönt 1209, bald aber wegen seines Angriffes auf die staufischen Güter in Unterhalten gebannt (1210); b) unterliegt in Deutschland gegen den Sohn Heinrichs Vi., 8ric-drich Ii. (Innocenz' Iii. Mündel), dem die meisten deutschen Fürsten als König huldigen (1212); c) Otto Iv. verliert mit seinem Oheim Johann ohne Land, K. von England, gegen Philipp August von Frankreich die Schlacht bei Bouvines in Flandern 1214 (§ 107); d) lebt seit 1215 in seinen Erblanden; f 1218 auf der Harzburg. § 101. 5. Friedrich H 1215—1250, in Aachen nochmals zum König (1215), in Rom (1220) zum Kaiser gekrönt; hochgebildet, freisinnig, tapfer; lebt meist in Sicilien; Kämpfe mit den Päpsten und den lombardischen Städten.

3. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 23

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland und Italien. — Die Hohenstaufen und die Welfen. 23 a) Bis 1234 meist friedliche Regierung. 1. Friedrich Ii. verleiht die Pfalz an Ludwig I. den Kel- 1214 heimer, Herzog von Bayern, und dessen Sohn Otto Ii. den Erlauchten als Erblehen 1214; 2. er übergiebt trotz seines Versprechens seinem Sohne Kön. Heinrich nicht Sicilien, sondern die Regentschaft in Deutschland ; 3. oerspricht dem P. Innocenz Iii. und dann dem P. Hono-rms Iii. (1216—27) einen Kreuzzug, den er aber, obwohl nun von P. Gregor Ix. (1227—41) gebannt, erst 1228 ausführt (§ 97); Aussöhnung mit Gregor Ix. zu St. Germano nördl. v. Neapel, 1230; 4. sorgt in ©teilten mit Hilfe seines Kanzlers Peter de Vineis (Vinea) für gute Gesetze; Vertretung der Städte durch Abgeordnete. Gelehrte, Künstler und provenhalische Dichter am Hofe in Palermo. — Blüte der deutschen Dichtkunst (§ 106). b) Empörnngenheinrichs und der Lombarden (feit 1234). 1. König Heinrich, der sich im Bunde mit dem niedern deutschen Adel und den Lombarden empört, wird unterworfen 1235 1235 (f 1242 im Gefängnis in Apulien). Allgemeines Landfriedensgesetz in latein. und deutscher Sprache (Mainz 1235); Friedrichs Vermählung mit Jsabella, Schwester Heinrichs Iii. von England (Worms 1235); Braunschw eig wird Herzogtum. Rottraö, Friedrichs Ii. Sohn, König von Deutschland 1237. 2. Der Erzbischos von Bremen unterwirft dten bereits von Friedrich Ii. geächteten republikanischen Stedinger, einen frie- sischen Bauernstamm (zwischen Weser und Hunte), 1234. 3. Spaltung der Italiener in Ghibellinen (kaiserlich gesinnte) und Guelfen (päpstliche). 4. Gegen die Lombarden siegt Friedrich Ii. bei (Lortcrmom am Oglio unweit Cremona (1237), unterstützt von Sarazenen und dem grausamen Markgrafen Ezzel'ino. Neue Ver- feindung Friedrichs mit P. Gregor Ix. (1239). c) Neue Unruhen in Deutschland und Italien. Gegen- könige. 1. Vordringen der Mongolen nach Deutschland 1241 (s. § Hl, f.). 2. Durch P. Innocenz Iv. (1243—54) wird auf der Kirchen-1245 Versammlung zu Lyon der Kaiser als Ketzer abgesetzt (1245); päpstlicher Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen (t 1247). — Aus dem westlichen Teil Thüringens wird die Landgrafschaft Hessen gebildet. 3. Im Treffen am Bache Fossalta (unweit Modena, 1249) tnird Friedrichs Ii. Sohn Enzio, König von Sardinien, von

4. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
24 § 102—104. Mittlere Geschichte. Zweite Periode, 843—1273. den Bolognesen gefangen und bis zu seinem Tod (1272) in Haft gehalten. — Verrat Peters de Vincis (t 1249). 4. Der jugendliche Graf Wilhelm von Holland, Gegenmig seit 1247. Frie drich Ii. stirbt zu Firenzuolu bei Luceria in Apulien. § 102. 6. 2\onvab Iv, 1250—1254; machtlos und unbedeutend. Sein Sohn Konradin, der letzte Hohenstaufe. a) Kon^ad Iv. (Gemahlin Elisabeth, T. Ottos Zi. von Bayern) kämpft im Verein mit seinem Bruder Manfred um das hohen-staufische Erbe, stirbt aber, erst 26 Jahre alt, in Apulien. b) Manfred, König von Neapel und Sicilien, fällt gegen den vom P. Urban Iv. mit Neapel belehnten Barl von Anjou, Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, in der Schlacht bei Benevent (1266). c) Ronradin zieht, 16 Jahre alt, mit einem Heere über die Alpen, um feine Erblande zu erobern, verliert aber die Schlacht bei Tagliacozzo (in der Ebene Scurcola in den Abruzzen). — Untergang der Hohenstaufen. Durch Verrat des Römers Frangipani wird Konradin bei Astura (südlich von Rom) gefangen genommen und mit feinem Freunde Friedrich von Baden (von Österreich) auf Anjous Befehl in Neapel enthauptet (29. Okt. 1268). Rascher Verfall des unter Friedrich Ii. blühenden sici-lifchett Königreichs durch die Tyrannei Karls von Anjou. d) Unter dem Einfluß des Ghibellinen Joh. von Procida Verschwörung der Sicilianer, die am Ostermontag 1282 in der sicilianischen Vesper alle Franzosen auf Sicilien erschlagen und die Insel dem Schwiegersöhne Manfreds, Peter (Iii.) von Aragonien, übergeben. § 103. e) Das große Interregnum. — Faustrecht. Raubritter. 1. Wilhelm von Holland, ohne Ansehen in Deutschland, fällt in einer Privatfehde gegen die Friesen 1256. 2. Richard von Lornwalliö (1257—72), Bruder K. Heinrichs Iii. von England (§ 108), wird von Köln (Mainz und Bayern), 3. Alfons X. der Weise, König von Kastilien (t 1284), Sohn einer Tochter des Königs Philipp von Schwaben, wird von Trier (Sachsen, Brandenburg und Böhmen) zum Kaiser gewählt. — Richard kommt nur viermal mit reichen Geldspenden für feine Wähler, Alfons X. aber gar nie nach Deutschland.

5. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 71

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
L Deutschland. B. Karls V. Kriege. 71 protestantischen Reichsstädte, besonders Magdeburgs, gegen das Interim. b) Moritz, durch die Gefangenhaltung seines Schwiegervaters gekränkt, verbündet sich mit Heinrich Ii. von Frankreich, der die lothringischen Bistümer Metz, To ul, Verdun und Cambray besetzt (§ 137), und zieht mit einem gegen Magdeburg gesammelten Heere gegen den Kaiser in Innsbruck, der kaum nach Villach in Kärnten entkommt. c) Der Kaiser, zur Freigabe der gefangenen Fürsten genötigt, vermittelt durch seinen Bruder Ferdinand den pafsauer Vertrag — bestätigt im Augsburger Religionsfrieden. — Die Reichsstände Augsburger Konfession (nicht aber die Reformierten) erhalten Religionsfreiheit und Rechtsgleichheit mit den Katholischen; jedoch wird durch den geistlichen Vorbehalt" (reservätum ecclesiasticum) den aus der katholischen Kirche austretenden geistlichen Fürsten Land und Stand abgesprochen. 3. Letzte Lebenszeit Karls V. und des Kurfürsten Moritz. a) Da Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, bisher Moritzens Bundesgenosse, den Passauer Vertrag nicht anerkennt, vielmehr Franken und Niedersachsen plündert, wird er von Moritz bei Sivershausen (unweit Celle in Hannover) besiegt, Moritz aber tödlich verwundet 1553. b) Durch das Mißlingen seiner Pläne (die Religionsparteien zu vereinen; Metz zurück zu erobern 1553) gebeugt, 1. übergiebt Karl V. seinem bereits mit Mailand belehnten Sohne Philipp die Niederlande 1555, Spanien mit Westindien und Neapel 1556; 2. seinem Bruder Ferdinand I. die Reichsverwaltung und die deutschen habsburgischen Besitzungen 1556; *) Sächsische Kurfürsten und Herzoge aus dem Hause Wettin (§ 115): Friedrich I. der Streitbare von Meißen, Kurf. 1423—1428. Kurf. Friedrich Ii. der «Sanftmütige, f 1464. Hrz. Wilhelm. Kurf. Ernst + I486. Hrz. Albert der Beherzte, + 1500. Krs. Friedrich Krs. Johann Hrz. Georg f 1539. Hrz. Heinrich + 1541. 6. Weise, f 1525. d. Beständige, f 1532. Joh.friedrichd. Großmütige, 547 - 53 Krs. August + 1586.' Kurf, bis 1547,1-1554. (Agnes, T. Philipps v. Hesfem I , ' ' Krs. Christian I. + 1591. Hrz. Joh. Friedrich Hrz. Joh. Wilhelm Krs. Christian Ii. Krf. Joh. Georg I. zu Gotha, f 1595. zu Weimar, + 1573. + 1611. + 1656. Königl. Linie. 1552 1555

6. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 47

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland. B. Kaiser aus dem Hause Habsburg. 47 losgelösten) Herzogtum Burgund (Bourgogne) und der Freigrafschaft Burgund (Franche-Comtö) entstandenes Gebiet zu einem Königreiche erheben, erobert Lothringen, wird aber von den Schweizern in den Schlachten bei (ßratifort und Itfurtcn (westlich und östlich 1476 vom Neuenburger See) 1476 geschlagen; 2. Karl fällt in der Schlacht bei Nancy gegen die Schweizer und den lothringer Herzog Rene, der sein Land wieder erobert hatte; 3. hierauf kommt das Herzogtum und die Freigrafschaft Burgund an Frankreich, die Niederlande durch zwei Siege Maximilians über die Franzosen bei Guinegate in Artois 1479 und 1513 (Sporenschlacht) an Habsburg. (Empörung der Niederlande nach Marias Tod 1482; Maximilian kurze Zeit gefangen in Brügge; vom Kaiser befreit 1488.) § 117. 3. Maximilian L 1493—1519, Friedrichs Hl Sohn, begabt und voll feurigen Mutes, „der letzte Ritter", aber ohne kluge Besonnenheit und feste Ausbaner. a) Auswärtige Hänbel: 1. Max I. (vorher verlobt mit Anna von Bretagne, § 121) wird durch seine 2. Heirat mit Blanka Maria Sforza, Enkelin des Franz I. Sforza, des Usurpators von Mailand (§ 116, 2, b) und Nichte von dessen herrschsüchtigem Sohne L u d o v i c o Moro, in die italienisch-französischen Händel verwickelt (f. die Tafel 120). 2. Max I. schließt mit Ludwig Xii. von Frankreich, der als ein Enkel einer Visconti 1499 Mailand sich erobert hatte, mit Ferdinand von Aragonien und Pabst Julius Ii. die Ligue von Lambray (a. d. Schelde) gegen die Vene- 1477 ttaner 1508, die dem Kaiser bei seiner beabsichtigten Römerfahrt den Durchzug durch ihr Gebiet verwehrt hatten; daher nur „erwählter römischer Kaiser". 3. Bald darauf stiftet Venedig mit dem Papst und Aragon (1511), mit England und dem Kaiser (1513) die h. Ligue zur Vertreibung der Franzosen aus Italien, 1508 die nun Mailand an Max Sforza, Ludovicos Sohn, verlieren ; 4. jedoch gewinnt Franzi., K. von Frankreich, Mailand wieder durch seinen Sieg über Sforzas tapfere Schweizersöldner in der Schlacht bei Ittarignano (südöstl. von Mailand). 1511 b)3n Dentschlanb wirb zur Herstellung der Ruhe und Orbnung auf dem Reichstage zu Worms (1495) 1. der ewige Landfrieden ongeorbnet und das Fehbe- 1495 recht mtbebingt aufgehoben,

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
186 § 181—183. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. Regierungsantritt 2. Jan. 1871. Kurz vorher Prim von Meuchelmördern tödlich verwundet. 1873 e) Amadeus legt die Krone freiwillig nieder (11. Febr. 1873). Spanien Republik (Präsident Serrano). Thronöestrebnngen Don Karlos (Vii.), eines Enkels Karls V.; unterstützt durch die Basken. Kämpfe gegen die Republik. ä) Alfons Xu, Jsabellas Ii. Sohn (geb. 28. Nov. 1857), läßt sich zum König proklamieren, 30. Dez. 1874. Fortdauer des Kriegs gegen die Karlisten. Don Karlos (Vii.) verläßt Spanien März 1876. C. Portugal (s. § 176). a) Auf Maria da Gloria (t 1853) folgt deren Gemahl Ferdinand als Regent für seinen Sohn Dom Pedro V., welcher 1855 den Thron besteigt. Konstitutionelle Regierung. b) Nach Dom Pedros V. Tod (t 1861) folgt dessen Bruder Dom Ludwig I. Philipp. Sowohl in Spanien als in Portugal trotz des fruchtbaren Bodens nur geringer Wohlstand; Gewerbe und Handel unbedeutend; wenig Volksbildung. m. Der Norden Europas. § 182. A. Großbritannien (f. § 177, V.). Ungemeiner Aufschwung des 'englischen Land- und Seehandels und der Industrie (Weltausstellungen in London 1851 und 1862). a) Beteiligung am Krimkriege 1853—56 (f. § 180, B.). Lord Palmerston, Premierminister (1855—65). 1857 b) Militaraufstand in Ostindien, besonders in Bengalen, Allahabad, Madras und Bombay. 1. Veranlassung: die indischen Soldaten, die Sipahis, weigern sich, mit Ochsenfett bestrichene Patronen anzunehmen. Grausamkeit der Sipahis, besondes des Nana Sahib in Cawnpoor. 2. Delhi, welches die Aufständischen eingeschlossen hatten, wird durch General Wilson wieder genommen, 11. Sept. 1857. 3. Zutrictv, Hauptstadt des Königreichs Au dh, von Nana Sahib belagert, von Henry Lawrence verteidigt, wird durch den General Havelock, „den Retter Indiens" (t 1857), und vollständig durch Colin Campbell (Lord Clyde) den Feinden entrissen 1858. 1858 4. Aufhebung der Privilegien der ostindischen Handels- gesellschaft.

8. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 14

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
14 § 95 96. Mittlere Geschichte. Zweite Periode, 843—1273. c) Anüochia (unter Bohemund), Liberias, Edessa und Tripolis stehen nur in lockerem Lehnsverbande mit dem (bis 1187 bestehenden) Königreich Jerusalem. — Uneinigkeit der Kreuzfahrer unter einander und mit den Griechen. Könige von Jerusalem: Balduin I. f 1118, dessen Vetter Balduin Ii. f 1131, Balduins Ii. Schwiegersohn Fulco von Anjou — 1142, unter ihm größte Ausdehnung des Reichs; Fulcos Söhne: Balduin in. f 1162, Amalrich — 1174; Amalrichs Sohn Balduin Iv t llg5; dessen Neffe Balduin V. f 1186; Balduins V. Stiefvater Guido von Lusignan — 1187. 3. Stiftung der geistlichen Ritterorden mit der Pflicht der Beschütznng der Pilgrime gegen die Ungläubigen und den Mönchs g elübdeu der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams; drei Klassen der Ordensglieder: Priester, Ritter, dienende Brüder. 1- Johanniter (Hospitaliter), entstanden aus einem von italienischen Kaufleuten aus Amalfi in Jerusalem eingerichteten Hospitium; Ritterorden seit 1118; schwarzer Mantel, weißes Kreuz; 1291 auf Cypern, 1310 auf Rhodus, 1530—1798 auf Malta. 2. Templer, 1118 durch französische Ritter gestiftet, weißer Mantel, rotes Kreuz; bald sehr reich; 1291 nach Cypern; Ordenshäuser in Spanien und Frankreich; 1312 aufgehoben durch Philipp Iv. von Frankreick und P. Clemens V. (s. § 121). 3. Deutschherrcn oder Marianerritter, entstanden aus einem (seit 1128 bestehenden) deutschen Hospital in Jerusalem; zum Ritterorden erhoben durch Friedrich von Schwaben vor Akko auf dem 3. Kreuzzuge 1190; weißer Mantel, schwarzes Kreuz; seit 1227 zur Zeit des Hochmeisters Hermann von Salza wirkt der Orden in Preußen (§ 111), wohin auch der Hochmeister 1309 feinen Sitz (Marienburg) verlegt. (1525 das Ordensland lutherisch und säkularisiert; der katholische Teil noch bis 1809 in Mergentheim.) Bemerkung: Um 1090 die räuberische mohammedanische Sekte der Assassinen auf dem Libanon; Oberhaupt: „der Alte vom Berge"; ausgerottet 1272. § 96. Ii. Rreuzzug, 1147—1149: Ludwig der Vii., Konrad Iii a) Anlaß: Edessa durch den Seldschucken Zenki, Beherrscher von Mosul, erobert (1144) und durch seinen Sohn Nureddin zerstört. Kreuzpredigt des Abtes Bernhard von Clairvaux (im Speirer Dorn). d) Teilnehmer: Ludwig Vii. von Frankreich und der Hohen-stanfe Kaiser Konrad Iii. (§ 99). — Zug durch Ungarn über Konstantinopel nach Kleinasien.

9. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 15

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland und Italien- Die Kreuzzüge. 15 c) Erfolg: Keiner; nach Konrads Iii. Niederlage in Phrygien durch den Sultan von Jkonium und nach seiner Überwinterung in Konstantinopel mißglückt die Belagerung von Damaskus (ebenso ein Angriff auf Askalo n) besonders durch die Treulosigkeit der Pullanen (Nachkommen von Europäern und Syrern). Ih. Areuzzuz, 1189—1192. Friedrich Barbarossa, Richard Löwenherz, Philipp August. a) Anlaß: Uneinigkeit der Christen; sie werden bei *jittin am See Genezareth besiegt (4. Juli 1187), Akko, Askalon und Jerusalem erobert durch Galadm, Eyubs Sohn, den tapfern, gebildeten und edelmütigen Sultan von Ägypten. Oft. b) Teilnehmer: 1. Der 67jährige deutsche Kaiser Friedrich I.barbar-rossa (von Regensburg aus, 1189) zu Land; er ertrinkt nach der Eroberung Ikoninms im Flnsfcio.yuni. Kalykadnns (Seles) in Cilicien. 2. Richard Löw euherz, König von England, mit 3. Philipp ü. August, K. von Frankreich, zur See 1191. c) Erfo lg: 1. Friedrich von Schwaben, Barbarossas Sohn, stirbt (Jan. 1191) bei der Belagerung von Akko (- Ptolemais, Acre). Stiftung des Deutschherrenordens 1190 (s. § 95). 2. Nach Ankunft Philipps und Richards (April und Juni 1191) wird Akko er ob er t. Entzweiung der Eroberer. Heimkehr Philipps (im August), dann des von Richard beleidigten Herzogs Leopold Vi. von Österreich mit den Deutschen. 3. Richard schließt Waffenstillstand mit Saladin, der Jerusalem behält, die Küste von Joppe bis Akko den Christen überläßt, den Besuch der h. Orte gestattet. Cypern, das Richard den Byzantinern entrissen, erhält Guido v. Lusignan, Der bisherige König von Jerusalem, als englisches Lehen (Königr. Cypern 1191—1485). Richard durch Hrz. Leopold Vi. und dann durch K. Heinrich Vi. (zu Trisels in der Pfalz) 13 Monate gefangen gehalten 1192—94; erst gegen hohes Lösegeld frei. (Sage von Richards getreuem Sänger Blondel.) Iv. sogen. 2\veu35ugz 1202—1204. Lateinisches Kaisertum. a) Anlaß: Verlust der im dritten Kreuzzuge errungenen Vorteile an Saladins Nachkommen. Aufforderung des Papstes Innocenz Iii. und seines Legaten Fulco von Nenilly (an der Marne). d) Teilnehmer: Graf Balduin von Flandern und Markgraf Bonifaz von Monts errat (östl. von Turin) mit französischen,

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 17

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland und Italien. Die Kreuzzüge. 17 Titel fortan den deutschen Kaisern bleibt, muß aber heimkehren zum Schutze seines sicilischen Reiches gegen die päpstlichen Soldaten. Vi. Areuzzug, 1248—54. — Vh. Rreuzzug, 1270. Ludwig Ix. b. H. a) Anlaß: Jerusalem auf immer für bte Christen verloren (1244), erobert durch bte von bett Mongolen aus der Heimat (Parthien) verdrängten türkischen Chowaresmier (§ Hl). d) Unternehmer: der fromme, weise und kräftige Lub-wig Ix. der Heilige, König von Frankreich. c) Erfolg des 6. Zugs: Ludwig Ix. erobert Damiette in Ägypten (1249); er wird jedoch bei Kairo gefangen (1252) und erst gegen Zahlung schweren Lösegeldes und die Räumung Damiettes wieder frei; er verweilt noch bis 1254 in Akko, lehrt auf die Nachricht vom Tode seiner Mutter Blanca in die Heimat zurück. d) Siebenter Kreuzzug: Als die Mamelukken, türkische Leibwächter des Sultans Eyub, die nach dessen Tod das Sultanat Ägypten an sich gerissen (1250), die Christen in Palästina bedrängen, unternimmt Ludwig Ix» noch einen Kreuzzug; zunächst geht er, aufgefordert von seinem Bruder Karl von Anjou in Neapel, nach Tunis in der Hoffnung, das Christentum daselbst zu pflanzen, stirbt aber vor dieser Stadt an einer Seuche (1270). Akko uttb sämtliche Besitzungen der Christen in Palä- 1291 fttna g e h ert an bte Mamelnkken verloren. Folgen der Kreuzzüge. a) Hinsichtlich der einzelnen Stänbe: 1. Hebung des päpstlichen Ansehens und der Macht der Geistlichkeit, aus deren Aufforderung die Kreuzzüge unternommen wurden • zugleich Vermehrung des Reichtums der Kirche. 2. Erweiterung der Hausmacht der Fürsten durch Heimsall von Lehen und Entfernung widerspenstiger Vasallen. Lockerung der Lebns-verhältnisse. 3. Aufschwung des Rittertums. 4. Entstehen und Gedeihen von bürgerlichen Gemeinden und Städten. 5. Aufkommen eines freien Bauernstandes. d) Hinsichtlich der Kulturentwickelung des Abenblanbes. 1. Blüte des Handels (Venedig, Genua); Mehrung der Lebensbedürfnisse (Seidenbau, Wasserbaukunst, Windmühlen). 2 Höherer Aufschwung des geistigen Lebens. Erweiterung des geistigen Gesichtskreises. Hebung der Wissenschaft (Geographie, Naturkunde, Medizin) und der Poesie. 3. Erhebung und Stärkung des christlichen Glaubens durch die allgemeine Begeisterung und Opferwilligkeit für die heilige Sache in ©utrnann. Weltgeschichte. Ii. 3. Aufl. 2
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