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reiches Geschlecht. Der erste war Conrad 111 von 1137 bis 1152. Er hatte mit Heinrich dem Stolzen von Sachsen und Bayern zu kam-pfen. Die Anhnger der Hohenstaufen nannten sich bte Wawlmger, in Italien die Ghibelliuen, die der Sachsen die Welsen. Sem Kreuz-tim 1147 fiel nicht glcklich aus. Nach ihm regierte sein Neffe Fried-rich 1, Barbarossa, der Rothbart, der mit den lombardischen Stdten, Mailand an der Spize 1154 1176, viel zu kmpfen hatte. Er starb auf einem Kreuzzug in Kleinasien 1190. Ihm folgte sein Sohn Heinrich Vi, der infolge seiner Heirat Neapel und Sizilien erbte. Erstarb 1197 zu Messina Auf diesen kam Philipp, der 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermordet wurde. Seme Gemahlin war die griechische Prinzessin Irene. Geistreich, fein gebildet und energisch war Friedrich 11. Sein Zwist mit den Ppsten (Gregor Ix, Innocenz Iv) gereichte beiden Theilen zum Nachthetle. Sein Sohn Conrad Iv regierte blo von 1250 bis 1254. Er hin-terlie ein Shnlein, das die Mutter Elisabeth in Deutschland erzog. Das Strebet! der Hohenstaufen, ans Deutschland und Italien Ein Erbreich zu machen, brachte sie zum Fall. Nach ihrem Sturz trat fr Deutschland die traurige Zeit des Interregnums, Zwischenrelches, ein bis 1173.
Der Hohenstause Friedich Barb arossa war ein mchti-ger deutscher Kaiser, in der Mitte des 12 Jahrhunderts; erstarb anno 1190 auf einem Kreuzzug in Kleinasien. Von ihm geht die Volks-sage: Barbarossa lebt noch heute verzaubert in einer Hhle des Kyff-haser Berges in Thringen. Er sizt schlummernd an einem mar-mornen Tische, sein langer Bart wallt tief herab , um ihn herum stehen viele Ritter, schw^rtumgrtet, im Harnisch, wie eherne Bildsulen. Alle hundert Jahre erwacht er, schlgt die Augen auf und fragt: Schwrmen die schwarzen Raben noch um den Berg? Wird dies bejaht, so spricht er trauernd: Nun mu ich wieder schlafen ein Jahr-hundert, ehe die Herrlichkeit des deutschen Reiches oder Kaiserthums mglich wird. Diese Sage deutet auf den Kampf der weltlichen Macht (des Staates) mit der Hierarchie hin.
Konradin, f den 29 Oktober 1268. Zu Neapel auf dem Marktplaz steht ein dster Blutgerste und es drngt sich eine Menge dicht herum im Schaugelste. Einen Zug von edlen Rittern dringen Sldner hergefhret; Männer zeigen nasse Augen im Gemthe tiefgerhret.
Konradin, der Hohenstause, kam aus Schwaben hergezogen,
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Extrahierte Personennamen: Conrad Heinrich Heinrich Fried-rich Barbarossa Barbarossa Heinrich_Vi Heinrich Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Irene Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Innocenz_Iv Innocenz Conrad_Iv Barbarossa Barbarossa Konradin Konradin Konradin Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Bayern Italien Sachsen Mailand Kleinasien Sizilien Messina Bamberg Deutschland Deutschland Italien Deutschland Kleinasien Thringen Neapel Schwaben
152
o
Lin vor ihm prangend seine Heeresmacht. — »Nur
Opfer hie re!" — rief der heilige Vater seinen erschro-
ckenen Höflingen zu: — „sie wandern zurschlacht-
bank!" — Diese böse Weissagung ward in der Ebene
von Tagliacozzo am Tag vor St. Bartholomai (23.
August 1268' erfüllt. Mehr durch List/ alt» Tapferkeit,
ging nach blutiger Schlacht dies muthige Heer zu Grunde.
Konradin selbst entrann mit Nolh zum Meere: von da
nach Sictlien überfahrend, ereilt ihn ein feindliches Schiff.
Gefangen stand er vor Carl von Anjou. Dieser, ztt-
ternd vor des Volkes Glauben an den rechtmäßigen Tbron-
erben, beschloß dessen Tod, und stiftete ein eigenes Ge-
richt, seine Mordlust mit dem Scheine der Gerechtigkeit
zu bemänteln. Nur ein einziger Richter batte die Frech-
heit den Tod auszusprechen. Konradin vernahm sein
Loos unbetroffen beim Schachspiel Auf den, Marktplatz
Neapels an der Meeresküste bestieg er fest daö Blutgerüst;
Carl mit seinem ganzen Hof war Zuschauer. Derselbe
Richter, welcher für den Tod gestimmt, laö das Urtheii;
da richtete sich Robert von Flandern voll Webmuth
und Unwillens auf und stieß dem feilen Richter das kurze
Schwerdt durchs Herz — „Elender, schrie er, dir
steht nicht an, solch edelm Herrn den Tod
zu sprechen" — Konradin aber auf der Blutbühne
warf den Mantel, voll Hochsinn, ab, und rief nach vol-
lendetem Gebet: — „Mutter! Mutter! welch ein
Schmerz durchbohrt dir die Brust, wenn du
-eines Sohnes Schicksal hörst!" — seinen Hand-
schuh schleuderte er hierauf unter das weinende Volk und
legte sein zartes junges Haupt auf den Todeöblock. —
Wie er starben sein Jugendfreund Friedrich, und viele
andere treue Herrn! — So gingen die Hohenstaufen
unter, die über hundert Jahr der Deutschen Krone ge-
tragen. — Vor seinem Abschied auö Baiern seyle Kon-
radin die Brüder seiner Mutter Ludwig und Hein-
rich zu Erben seiner Güter und Lehen ein, sofern er
ohne Nachkommen sterben sollte; durch seinen unglückli-
chen Tod wurde die Erbschaft fällig. Beide Brüder er-
richteten zur Theilung em Austregalgericht, nach dessen
Spruch erhielt Heinrich; Floß, Parkstetn, Weiden und
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: August Konradin Konradin Carl_von_Anjou Konradin Konradin Carl Robert_von_Flandern Webmuth Schwerdt Konradin Konradin Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich
Die Johanniter, unter ihrem ersten Vorsteher,
Raymuud Dupuy (Ulis) und die Tempelherrn,
unter ihrem ersten Großmeister, Hugo von Payens
<1119) bildeten in dieser Zeit eine wunderbare Verbiu.
düng von Mönch- und Ritterthum und weihten sich aus
schließend dem Schutze der Hilflosen und der Obhut de-
heiligen Landes.
d) Edessa, Jerusalems Vormauer, fiel in der Christ,
nacht (11-14) wieder in die Hände der Sarazenen.
Golgatha zu retten, rief Bernhard Abt von
Clairvaux den König Ludwig vn. von Frank-
reich und den Kaiser Konrad in. zu einem zwei-
ten großen Heereszuge (ii47) an. — Am Landtage
zu Regensburg erklärten sich die Bischöfe Otto von
Freising, Reginbert von Passau, Heinrich von
Regensburg, Herzog Heinrich Jasomirgolt von
Baieru, Ottokar Markgraf von Sleyer, nebst un-
zähligcn Grave» und Rittern, mit vielem Volke, zum
Zuge nach dem gelobten Lande bereit; auch Welf der
Mörser zog aus seiner Burg Petting im Ammergau
mit vielen streitlustigen Rittern zum heiligen Kampfe.
Man zählte 70,000 Vaiern im Harnisch, ohne Troß,
nur wenige sahen ihre Heimath wieder. Eine Flotte
englischer und flammlandischer Kreuzfahrer entriß
Lissabon zwar den Sarazenen; die Zwietracht
der Franken und der morgenländischen Christen aber
vereitelte den Zweck auch dieser Unternehmung m
Palästina. Jerusalem fiel (1187) insaladins
Gewalt. Dies entflammte nun die Wurh der abens-
ländischen Christen, voll toller Begierde, aufs Reue,
c) Der dritte große Heerzug begann. Kaiser Fried,
rich 1., Barbarossa mit 68 deutschen Fürsten,
Richard Löwenherz König der Engländer, und
Philipp August König Frankreichs, zogen mit
neuen Schaaren, zu sechsmalhunderttausend Mann,
1189 nach Palästina. Allein Kaiser Friedrich
fand seinen Tod (10. Juni 1190), als er sich in
den Wellen des Saleph badete. Die Könige erober-
ten zwar St. Jean d'acre 1191, doch unter sich
entzweit, wie in den frühern Zügen, kehrten sie zurück,
ohne Jerusalem wieder gewonnen zu haben! Damals
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Extrahierte Personennamen: Raymuud_Dupuy Hugo_von_Payens Jerusalems_Vormauer Golgatha Bernhard_Abt_von
Clairvaux Ludwig_vn Ludwig Konrad Konrad Otto Reginbert_von_Passau Heinrich_von
Regensburg Heinrich Heinrich_Jasomirgolt_von
Baieru Heinrich Ottokar_Markgraf_von_Sleyer Ottokar Welf_der
Mörser Fried Barbarossa Barbarossa Richard_Löwenherz Philipp_August_König_Frankreichs Philipp August Friedrich Friedrich Jean_d'acre
104
o-
entstanden der deutsche Orden, unter seinem ersten
Großmeister: Heinrich Walpot von Passenheim 1190,
und das Königreich Cypern. König Richard ver-
kaufte nämlich das von ihm eroberte Cypern an den
vertriebenen König von Jerusalem Guido Lußgnan,
dessen Nachkommen Cypern beherrschten, bis diese Insel
147,3 an Venedig fiel, dem sie 1570 S elim kl. entriß.
6) Einen vierten denkwürdigen Zug unternahm der
Doge von Venedig Heinrich Dandolo, je-
doch zunächst nur für den Handel und die Herrschaft
seiner Vaterstadt. Sein Zweck war Konstantinopel.
Dre Kreuzfahrer erstürmten und plünderten diese präch-
tige Stadt 1204. Balduin Graf von Flandern, ward
von ihnen zuln Kaiser ernannt; allein er und seine Nach-
kommen waren zu schwach, das griechische Kaiserthum
zu behaupten. Die Griechen eroberten Konstantinopel
wieder (126i), wo nun die Paläologen regierten.
Durch jene Unternehmung erwarb Venedig den Levan-
tehandel und alle Küstenländer vom Hellespont bis
zum jonischen Meere, Morea und die griechischen In-
fein, Negroponre, Corfu, Kandia und viele kleinere.
e) Den fünften Hauptzug führten Andreas König
von Ungarn und Leopold von Oesterreich
1217 gegen Aegypten, aber ohne Erfolg,
f) darauf den sechsten Kaiser Friederich H. 1228
nach Palästina. Er befreite Jerusalem, auch Beth-
lehem, Nazaret und Sidon kehrten unter die Herr-
schaft der Christen zurück, aber nur auf kurze Zeit!
Denn schon 1242 fiel die heilige Stadt wieder in
die Hände der Ungläubigen; und also war auch:
g) der siebente Kreuzzug, den Ludwig lx. von
Frankreich gegen Aegypten unternommen hatte, durch
die Gefangennehmung dieses frommen, ritterlichen
Königs und seines Heeres (1250) vereitelt worden.
Nun konnten sich die abendländischen Christen in
Palästina nicht mehr behaupten. Ihr letztes Boll-
werk: Acre, das 1798 Napoleon Bo na parte
vergeblich belagerte, ward 1291 von dem Sultan
der Mameluken mit Sturm erobert. *) — Der christlich
*) 0. Wilken' s Geschichte der Kreuzzüge. Leipzig, 1807 —
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Walpot Heinrich Guido_Lußgnan Heinrich_Dandolo Heinrich Balduin_Graf_von_Flandern Andreas_König Leopold_von_Oesterreich Leopold Friederich_H. Ludwig_lx Ludwig Napoleon Wilken
0
151
der Ludwig und Heinrich durch den Tod des
unglücklichen K o n r a d i n?
Antw. Am Hofe Ludwigö n. lebte feine Schwe.
ster Elisabeth König Conrad, des Erben von Slciiien
pnd Neapel, Witlwe, seil 1259 aber nm Meinhard, dem
reichen Grafen von Görz und Tyrol vermahlt. Mit
zärtlichster Muttcrsorgfalt erzog sie ihren einzigen Sohn
erster Ehe, Konradtn, den letzten Sprossen des hoben,
staufischen Stammes, den rechtmäßigen Erbeit der beiden
Kronen von Neapel und Sictlien. *) Wahrend K o n r a-
dins Minderjährigkeit murpirte, durch Einwirkung des
Papsteö, Carl von Anjou, der Bruder des Königs
von Frankreich, den Thron von Neapel und Sictlien.
Konradin, der Urenkel Kaiser Friedrichs l., hatte das
sechszehnte Jahr angerreten, da erschienen Bothschafter
aus Neapel und forderten sehnsuchtsvoll ihren legitimen
König und Herrn, die Städte der Lombardie sicherten
Hilfe zu, so daß Ludwig u. und Elisabeth nicht län-
ger widerstanden, den blühenden Jüngling über die Alpen
nach Italien ziehen zu lassen; Ludwig der Oheim und
Meinhard von Görz der Stiefvater, begleiteten den
mulhvollen Konradin big Verona. Von da auö zog
er mir dreitausend fünfhundert tapsern Kämpfern durch
die Lombardie, Friedrich von Baden blieb, als In-
gendgefpiel, dem rechtmäßigen Thronerben Neapels treu
zur Seite. Mil Freuden empfingen Italiens Völker den
liebenswürdigen Prinzen, Sicilien erhob sich voll Haß
gegen den verbrecherischen Uebermuth der lasterhaften
Franzosen; selbst die Bürger Roms schloßen mit Kon.
radin ein Bündniß, während Papst Clemens Iv. verge.
beng seinen Bannstrabl gegen ihn schleuderte. Alü der
Zug an'viterboö Mauern vorüberkam, erzählt Z sch okke,
wohin Papst Clemens geflüchtet war, entfaltete Konra-
*) König Heinrich von Hohenstaufen, der Sohn K. Fried-
richs I., vermahlte sich 1136 mit der sicilianischen Prin-
zessinn Konstantia; durch diese Heirath wurden Hein-
rich und spater sein Bruder Conrad, als König Wil-
helm (1189) kinderlos starb, Erben der Königreiche Äici?
lien und Neapel.
9 *
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Heinrich Heinrich Elisabeth_König_Conrad Meinhard Carl_von_Anjou Konradin Konradin Friedrichs Friedrichs Ludwig_u. Ludwig Elisabeth Ludwig Meinhard_von_Görz Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Clemens_Iv Clemens Heinrich_von_Hohenstaufen Heinrich Conrad
104
Ms
D
er neuen Zeit I. Periode.
Valois (§. loi.) und die Krone kam nun mit Heinrich
i58!>dem Iv. an das Haus Bourbon.
Dieser große Regent, der beßte Fürst, der je auf
Frankreichs Thron gesessen, ein wahrer Vater seiner Un-
terthanen, führte endlich die lang ersehnte Ruhe herbei.
1593 Ex gewann die Katholiken durch Abschwörung des refor-
mirten Bekenntnisses, und die Protestanten durch das
1598 Edikt von Nantes, das ihnen die Glaubensfreiheit
sicherte, und die Religionsunruhen beendigte. Den-
”I# nocl) erstach ihn ein katholischer Meuchler, Franz Ravail-
i».Mai ^«k, weil er den edeln König für einen heimlichen Ke-
tzer hielt.
Nach Heinrichs Tode begann die Verfolgung der Hu-
"2o genotten aufs neue. Dieß geschah unter Ludwig dem Xiii.
und seinem Minister Richelieu, einem der größten
Staatsmänner damaliger Zeit, aber auch durch Härte
und Ungerechtigkeit ausgezeichnet. Diese Männer bedräng-
ten zwar die Protestanten in Frankreich, gaben aber, um die
spanisch-österreichische Uebermacht zu brechen, den
deutschen Protestanten Hilfsgelder und Truppen.
So wurde zwar der politische Einfluß Frankreichs
mächtig gehoben, aber das innere Glück wenig gefördert.
1643 Dieß begann erst zu gedeihen, als Ludwig der Xiv., der
ii.mar berühmteste Regent seiner Zeit, den Thron seines Vaters
bestiegen hatte, auf dem er 72 Jahre (von 1643—1715) saß.
Unter ihm stieg Frankreich zu nie gesehenem Glan-
ze. Der Cardinal Mazarini, ein vollendeter Meister
in der Politik, der stets mit seinem Rathe dem Könige zur
Seite stand, hatte vorzüglichen Antheil an Frankreichs Glück
und Ruhm. Spanien und Oesterreich wurden gede-
1548müthiget, und im westphälischen Frieden das Elsaß,
bisher eine deutsche Provinz rc. gewonnen. (§. 120.)
§. 124. Spanien und die Niederlande.
i5i6 Karl der V. (I.) überstrahlte zwar alle Fürsten seiner
Zeit an Macht und Reichthum; dennoch war er nicht
glücklich. Wiele seiner Plane, besonders sein Streben nach
Unumschränktheit in Spanien, wodurch er mit den
Ständen des Reiches in einen furchtbaren Kampf gerieth,
waren mißlungen; seine Gesundheit war zerrüttet; sein
1556 H^rz ohne Ruhe. Er übergab daher seinem Sohne Phi-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich
i58 Heinrich Franz_Ravail-
i».Mai_^«k Franz Heinrichs Heinrichs Ludwig Ludwig Richelieu Ludwig_der_Xiv. Ludwig Cardinal_Mazarini Karl_der_V. Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Bourbon Frankreichs Nantes Frankreich Frankreichs Frankreich Frankreichs Spanien Oesterreich Elsaß Spanien Niederlande Spanien
Bon Karl V. bis Ferdinand Iii. 105
lipp dem Ii. die Niederlande nebft Spanien und den
Nebenländern (1555), im folgenden Jahre aber seinem
Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone, (die
deutsch-österreichischen Länder hatte er diesem schon früher
verliehen), und begab sich jetzt in das angenehme Kloster
St. Justus in Spanien, wo er nach zweijährigen Buß-
übungen am 1. Sept. 1558 starb. 1558
a Spanien wurde zwar von Luthers Lehre nicht be-
rührt; das Inquisitions-Gericht hemmte jede Abwei-
chung von dem katholischen Glauben. Dagegen hatte die
Reformation in den spanischen Niederlanden gar ütelc1568
Anhänger gefunden. Gegen diese kehrte nun der grausame
Philipp seine Wuth, um sie zur Wiederannahme des Ka-
tholizismus zu zwingen. Mit furchtbarem Terrorismus wü-
thete der Herzog von Alba, welchen König Philipp als
Statthalter dahin sandte. Der bisherige Statthalter Wil-
helm von Oranien wurde geächtet, und innerhalb sechs
Jahren über 18,000 Menschen abgeschlachtet.
Diese Tirannei brachte die Niederländer zur Empörung;
sie schloßen 1579 die Utrecht er Union; der geächtete 1579
Wilhelm stellte sich an die Spitze der Begeisterten, die
spanischen Heere wurden geschlagen, und der mächtige
König von Spanien mußte einen Waffenstillstand zu-
gestchen, und endlich im westphälischen Frieden die
Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen. So *6«
entstand die Republik der vereinigten Niederlande,
die nach der größten und reichsten Provinz auch die Repu-
blik Holland genannt wurde.
§. 125. Spaniens Unmacht.
Die Königinn Eli sab et ha von England hatte die em-
pörten Niederländer unterstützt. Dafür bereitete Philipp
schreckliche Rache. Er rüstete eine ungeheure Flotte aus,
und nannte sie in stolzer Zuversicht die unüberwindliche.
Sie sollte England und Holland mit einem Streiche
zu Boden schlagen. Aber Seestürme, und der brittische
Seeheld Dracke vernichteten die stolze Armade, und damit 153»
Spaniens Macht und Reichthum auf immer.
Zwar war wenige Jahre früher das Königreich Portu-
gal nach dem Erlöschen des alten Königsstammes issi
gewonnen worden; aber diese Erwerbung war für Spanien
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Iii Ferdinand Ferdinand Ferdinand Justus Luthers Philipp Philipp Philipp Philipp Wilhelm Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Spanien Spanien Spanien Niederlande Niederlande Spaniens England England Holland Spaniens
K
106 Der neuen Zeit I. Periode.
1600 won geringem Nutzen. Denn die Ni e d e rl änd er eroberten
rinter dem spanischen König Philipp dem Iii., der selbst
zum Regieren zu träge war, den größten Theil der portu-
g iesischen Besitzungen in Ost-Indien, und unter
"-r^önig Philipp Iv. (1621—1665) rißen sich die Por-
>64» tugiesen, den Herzog Johann von Braganza, der
1. Dec Titel Johann des Iv. annahm, an der Spitze, von
de m verhaßten Joche los, und blieben auch für die Folgezeit
u nab hängig.
1648 So war denn Spanien um die Zeit des westphä-
lischen Friedens durch unglückliche Kriege und schlechte
Regenten in dem Grade geschwächt, daß es, entvölkert
und in ungeheure Schulden versenkt, den Abfall der
Provinzen, Empörungen im Innern und Verlust auf
allen Seiten ungerochen erdulden mußte. Der w estphä li-
sch e Friede entriß ihm auf immer die reichen und be-
triiebsamen Provinzen der vereinigten Nieder-
lande; ungern, aber gezwungen mußte Philipp der Iv.
deren Unabhängigkeit anerkennen.
§. 126. Portugal.
Dieses Reich erhielt sich rein von allen Neligions-
1495 Ne uerungen, und genoß unter seinem Könige Emanuel
(§. 110.) durch blühenden Handel die höchsten Segnungen
des Glückes. Auch die Entdeckungen wurden noch im-
mer fortgesetzt. So wurde von Pedro Kabral im Jahre
'200 1506' Brasilien in Süd-Amerika, reich an Gold, Dia-
i5oi mani en und Farbhölzern entdeckt, und 1501 von Amerig o
Ves pucci für Portugal in Besitz genommen. Wenige Jahre
1220 späten machte Magellan die erste Reise um die Welt.
i52i Aber mit dem Leben Emanuels war auch Portugals
Glück dahin. Es folgten in kurzer Zeit drei elende Regen-
1557 ten: (Johann der Iii. von 1521—1557, Sebastian von
1578 1557-—1578 und Heinrich von 1578—1580.). Mit Kö-
nig Heinrich, einem 70jährigen Greis und Kardi-
1580 n a l, starb 1580 der alte Königsstamm aus. Jetzt nahm
158, Phil ipp der Ii., König von Spanien, als Sohn Isabel-
lens, des großen Emannels ältester Tochter, das Reich in
Besitze und machte dasselbe zur spanischen Provinz.
Dueß war Portugals Ruin; denn die Britten,
und vorzüglich die Niederländer, die geschwornen Feinde
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp_Iv Philipp Johann_von_Braganza Johann Johann Philipp Philipp Emanuel
( Pedro_Kabral Amerig Magellan Johann Johann Sebastian_von
1578_1557-—1578 Heinrich_von_1578—1580. Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ost-Indien Spanien Portugal Brasilien Süd-Amerika Portugal Spanien
Von Ferdinand Iii. bis auf Ludwig Xvt. 113
ren der Ruhe entzündete sich ein neuer, schwerer Krieg,
genannt:
§. 136. Der spanische Erbfolge-Krieg.
Karl der Ii., König von Spanien, der letzte Sprosse
aus d e,r spanischen Linie des Hauses Oesterreich
(§. 116.)/ war alt und ohne Erben. Der Churprinz von
Bayern, Joseph Ferdinand, den der König, als Enkel
seiner jüngcrn Schwester, der Churfürstin von Bayern, zu
seinem Nachfolger ernannt hatte, starb unvermuthet (1699)'™»
den 6. Febr., und nun berief der kranke König, durch Lud-
wig des Xiv. feine Künste verleitet, dessen Enkel Philipp
von Anjou als P h i l i p p den V. auf den Thron Hispaniens.1701
Aber auch Kaiser Leopold der I. forderte denselben für
feinen zweiten Sohn Karl, den er sogleich als Karl den Iii. 1701
zum König von Spanien erklärte. Der Krieg war nun
entschieden. Bayern, in der Mitte, konnte nicht neutral
bleiben; es schloß sich an Frankreich, und zog so den Krieg
in das Herz von Deutschland.
Er dauerte zwölf Jahre, von 1701—1713. Marlbo-iw»
roug und Prinz Eugen erwarben sich in demselben unver-
gängliche Lorbeern. Sie vernichteten die bayerisch-französische
Armee in den blutigen Schlachten am Schellend erg bei
Donauwörth und sodann (13. Aug.) bei Höchstadt, no*
und reinigten Bayern und Schwaben von den Feinden.^' 3uii
Aber Kaiser Leopolds Tod, (5. Mai 1705 zu Wien), nos
wie auch seines ältesten Sohnes, Kaiser Joseph des I., mi
frühzeitiges Dahinscheiden (17. April 1711) gaben der Sache
plötzlich eine andere Wendung. Denn als nun Leopolds
zweiter Sohn, Karl der Iii. von Spanien, auch als
Karl der Vi. zum Kaiser von Deutschland erwählt 17,1
ward, traten England und die Niederlande, um nicf)t 12‘Dct'
Beförderer der drohenden Uebermacht zu sein, von der'
Allianz mit dem Kaiser zurück, und schloßen mit Frankreich
zu Utrecht einseitig Frieden. v.m-u
Jetzt mußte der verlassene Kaiser, der den Krieg
allein noch fortsetzte, auch die Hände zur Versöhnung bieten,
und den Frieden zu Rastadt unterzeichnen. Philipp 6.Mar;
von Anjou behielt als Philipp der V. Spanien, mußte
aber Gibraltar den Engländern, und die spanischen
Niederlande, wie auch Mailand, Neapel und
Cammcrcrs Weltgeschichte. 6ie elufi. 8
4
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iii Ferdinand Ludwig_Xvt Ludwig Karl_der_Ii Karl Joseph_Ferdinand Ferdinand Churfürstin_von_Bayern Philipp
von_Anjou Philipp Leopold_der_I. Leopold Karl Karl Karl Karl Eugen Eugen Leopolds Joseph_des_I. Leopolds Karl_der_Iii Karl Karl Karl Philipp_6.Mar Philipp Anjou Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Oesterreich Bayern Spanien Frankreich Deutschland Donauwörth Schwaben Leopolds Wien Spanien Deutschland England Niederlande Frankreich Spanien Mailand Neapel
Von Ferdinand Ili. bis auf Ludwig Xvi, -125
endlich die ganze Insel für achtzehn Millionen Gulden an
Frankreich abgetreten, wozu sie noch gehört.
§. 151. Mailand und Savoyen.
3) Das Herzogthum Mailand war seit Karl
dem V.-in der Gewalt der spanischen Könige. Nach
dem Erlöschen der Habsburger in Spanien ward dieser schöne noo
Staat ein Eigenthum Oesterreichs, bei dem er fammi: ni*
dem Herzogthume Mantua, das acht Jahre früher in
Folge des spanischen Erbfolge-Krieges erworben worden war,
bis zur französischen Revolution verblieb.
4) Die Herzogtümer Savoyen und Piemont,
ihrer Lage wegen von dem unruhigen Frankreich oft gedrängt
und angcfallen, retteten immer wieder ihr politisches Da-
sein; ja Herzog Viktor Amadeus der Ii (reg. von 1675 1675
bis 1703) bekam sogar mit der Insel Sizilien den languì
ersehnten Königstitel; doch mußte er sich gefallen lassen,
Sizilien gegen das ungleich geringere Sardinien an Oe-
sterreich abzutrctcn.
Sein Nachfolger Karl Emanuel (1730—1773) wußte
sich weise in die Zeit zu schicken; er unterstützte Frank-
reich, er unterstützte Oesterreich, und beidesmal gewann er
ein vergrößertes Staatsgebiet. Sein Nachfolger König
Viktor Amadeus der Iii. (1773—1796) regierte ruhig nrs
und friedlich bis zum Ende dieses Zeitraumes.
§. 152. Toskana und der Kirchenstaat.
5) Dieser Staat vom Papste Pius dem V. im Jahre
1569 zum Groß herzogthume erhoben, und bis auf Io-'s»s
Hann Gasto, mit dem der Stamm der Medizeer er-1737
losch, von dieser kunstliebenden Familie beherrscht,
kam jetzt als Entschädigung an den bisherigen Herzog von
Lothringen, Franz Stephan. Als sich derselbe mit Ma- ms
ria Theresia vermählet hatte, und 1745 zur Kaiserkrone
gelangt war (§. 137.), machte er das Großherzogthum zur
Sekundo-Genitur des Hauses Oesterreich.
Bei seinem Tode 1765 erhielt sein zweiter Sohn
Leopold (1765 —1791) das Großherzogthum. Dieser ms
herrschte so weise, daß er für ein Muster guter Fürsten,
und sein Land für das glücklichste in Italien, vielleicht
in Europa galt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Ili Ferdinand Ludwig_Xvi Ludwig Karl Karl Viktor_Amadeus Viktor Karl_Emanuel_( Karl Viktor_Amadeus Viktor Franz_Stephan Franz Theresia Leopold_( Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mailand Mailand Spanien Oesterreichs Mantua Frankreich Sizilien Sizilien Oesterreich Toskana Hann_Gasto Lothringen Oesterreich Italien Europa