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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 27

1873 - Kempten : Dannheimer
27 reiches Geschlecht. Der erste war Conrad 111 von 1137 bis 1152. Er hatte mit Heinrich dem Stolzen von Sachsen und Bayern zu kam-pfen. Die Anhnger der Hohenstaufen nannten sich bte Wawlmger, in Italien die Ghibelliuen, die der Sachsen die Welsen. Sem Kreuz-tim 1147 fiel nicht glcklich aus. Nach ihm regierte sein Neffe Fried-rich 1, Barbarossa, der Rothbart, der mit den lombardischen Stdten, Mailand an der Spize 1154 1176, viel zu kmpfen hatte. Er starb auf einem Kreuzzug in Kleinasien 1190. Ihm folgte sein Sohn Heinrich Vi, der infolge seiner Heirat Neapel und Sizilien erbte. Erstarb 1197 zu Messina Auf diesen kam Philipp, der 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermordet wurde. Seme Gemahlin war die griechische Prinzessin Irene. Geistreich, fein gebildet und energisch war Friedrich 11. Sein Zwist mit den Ppsten (Gregor Ix, Innocenz Iv) gereichte beiden Theilen zum Nachthetle. Sein Sohn Conrad Iv regierte blo von 1250 bis 1254. Er hin-terlie ein Shnlein, das die Mutter Elisabeth in Deutschland erzog. Das Strebet! der Hohenstaufen, ans Deutschland und Italien Ein Erbreich zu machen, brachte sie zum Fall. Nach ihrem Sturz trat fr Deutschland die traurige Zeit des Interregnums, Zwischenrelches, ein bis 1173. Der Hohenstause Friedich Barb arossa war ein mchti-ger deutscher Kaiser, in der Mitte des 12 Jahrhunderts; erstarb anno 1190 auf einem Kreuzzug in Kleinasien. Von ihm geht die Volks-sage: Barbarossa lebt noch heute verzaubert in einer Hhle des Kyff-haser Berges in Thringen. Er sizt schlummernd an einem mar-mornen Tische, sein langer Bart wallt tief herab , um ihn herum stehen viele Ritter, schw^rtumgrtet, im Harnisch, wie eherne Bildsulen. Alle hundert Jahre erwacht er, schlgt die Augen auf und fragt: Schwrmen die schwarzen Raben noch um den Berg? Wird dies bejaht, so spricht er trauernd: Nun mu ich wieder schlafen ein Jahr-hundert, ehe die Herrlichkeit des deutschen Reiches oder Kaiserthums mglich wird. Diese Sage deutet auf den Kampf der weltlichen Macht (des Staates) mit der Hierarchie hin. Konradin, f den 29 Oktober 1268. Zu Neapel auf dem Marktplaz steht ein dster Blutgerste und es drngt sich eine Menge dicht herum im Schaugelste. Einen Zug von edlen Rittern dringen Sldner hergefhret; Männer zeigen nasse Augen im Gemthe tiefgerhret. Konradin, der Hohenstause, kam aus Schwaben hergezogen,

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 132

1826 - Kempten : Dannheimer
152 o Lin vor ihm prangend seine Heeresmacht. — »Nur Opfer hie re!" — rief der heilige Vater seinen erschro- ckenen Höflingen zu: — „sie wandern zurschlacht- bank!" — Diese böse Weissagung ward in der Ebene von Tagliacozzo am Tag vor St. Bartholomai (23. August 1268' erfüllt. Mehr durch List/ alt» Tapferkeit, ging nach blutiger Schlacht dies muthige Heer zu Grunde. Konradin selbst entrann mit Nolh zum Meere: von da nach Sictlien überfahrend, ereilt ihn ein feindliches Schiff. Gefangen stand er vor Carl von Anjou. Dieser, ztt- ternd vor des Volkes Glauben an den rechtmäßigen Tbron- erben, beschloß dessen Tod, und stiftete ein eigenes Ge- richt, seine Mordlust mit dem Scheine der Gerechtigkeit zu bemänteln. Nur ein einziger Richter batte die Frech- heit den Tod auszusprechen. Konradin vernahm sein Loos unbetroffen beim Schachspiel Auf den, Marktplatz Neapels an der Meeresküste bestieg er fest daö Blutgerüst; Carl mit seinem ganzen Hof war Zuschauer. Derselbe Richter, welcher für den Tod gestimmt, laö das Urtheii; da richtete sich Robert von Flandern voll Webmuth und Unwillens auf und stieß dem feilen Richter das kurze Schwerdt durchs Herz — „Elender, schrie er, dir steht nicht an, solch edelm Herrn den Tod zu sprechen" — Konradin aber auf der Blutbühne warf den Mantel, voll Hochsinn, ab, und rief nach vol- lendetem Gebet: — „Mutter! Mutter! welch ein Schmerz durchbohrt dir die Brust, wenn du -eines Sohnes Schicksal hörst!" — seinen Hand- schuh schleuderte er hierauf unter das weinende Volk und legte sein zartes junges Haupt auf den Todeöblock. — Wie er starben sein Jugendfreund Friedrich, und viele andere treue Herrn! — So gingen die Hohenstaufen unter, die über hundert Jahr der Deutschen Krone ge- tragen. — Vor seinem Abschied auö Baiern seyle Kon- radin die Brüder seiner Mutter Ludwig und Hein- rich zu Erben seiner Güter und Lehen ein, sofern er ohne Nachkommen sterben sollte; durch seinen unglückli- chen Tod wurde die Erbschaft fällig. Beide Brüder er- richteten zur Theilung em Austregalgericht, nach dessen Spruch erhielt Heinrich; Floß, Parkstetn, Weiden und

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 103

1826 - Kempten : Dannheimer
Die Johanniter, unter ihrem ersten Vorsteher, Raymuud Dupuy (Ulis) und die Tempelherrn, unter ihrem ersten Großmeister, Hugo von Payens <1119) bildeten in dieser Zeit eine wunderbare Verbiu. düng von Mönch- und Ritterthum und weihten sich aus schließend dem Schutze der Hilflosen und der Obhut de- heiligen Landes. d) Edessa, Jerusalems Vormauer, fiel in der Christ, nacht (11-14) wieder in die Hände der Sarazenen. Golgatha zu retten, rief Bernhard Abt von Clairvaux den König Ludwig vn. von Frank- reich und den Kaiser Konrad in. zu einem zwei- ten großen Heereszuge (ii47) an. — Am Landtage zu Regensburg erklärten sich die Bischöfe Otto von Freising, Reginbert von Passau, Heinrich von Regensburg, Herzog Heinrich Jasomirgolt von Baieru, Ottokar Markgraf von Sleyer, nebst un- zähligcn Grave» und Rittern, mit vielem Volke, zum Zuge nach dem gelobten Lande bereit; auch Welf der Mörser zog aus seiner Burg Petting im Ammergau mit vielen streitlustigen Rittern zum heiligen Kampfe. Man zählte 70,000 Vaiern im Harnisch, ohne Troß, nur wenige sahen ihre Heimath wieder. Eine Flotte englischer und flammlandischer Kreuzfahrer entriß Lissabon zwar den Sarazenen; die Zwietracht der Franken und der morgenländischen Christen aber vereitelte den Zweck auch dieser Unternehmung m Palästina. Jerusalem fiel (1187) insaladins Gewalt. Dies entflammte nun die Wurh der abens- ländischen Christen, voll toller Begierde, aufs Reue, c) Der dritte große Heerzug begann. Kaiser Fried, rich 1., Barbarossa mit 68 deutschen Fürsten, Richard Löwenherz König der Engländer, und Philipp August König Frankreichs, zogen mit neuen Schaaren, zu sechsmalhunderttausend Mann, 1189 nach Palästina. Allein Kaiser Friedrich fand seinen Tod (10. Juni 1190), als er sich in den Wellen des Saleph badete. Die Könige erober- ten zwar St. Jean d'acre 1191, doch unter sich entzweit, wie in den frühern Zügen, kehrten sie zurück, ohne Jerusalem wieder gewonnen zu haben! Damals

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 104

1826 - Kempten : Dannheimer
104 o- entstanden der deutsche Orden, unter seinem ersten Großmeister: Heinrich Walpot von Passenheim 1190, und das Königreich Cypern. König Richard ver- kaufte nämlich das von ihm eroberte Cypern an den vertriebenen König von Jerusalem Guido Lußgnan, dessen Nachkommen Cypern beherrschten, bis diese Insel 147,3 an Venedig fiel, dem sie 1570 S elim kl. entriß. 6) Einen vierten denkwürdigen Zug unternahm der Doge von Venedig Heinrich Dandolo, je- doch zunächst nur für den Handel und die Herrschaft seiner Vaterstadt. Sein Zweck war Konstantinopel. Dre Kreuzfahrer erstürmten und plünderten diese präch- tige Stadt 1204. Balduin Graf von Flandern, ward von ihnen zuln Kaiser ernannt; allein er und seine Nach- kommen waren zu schwach, das griechische Kaiserthum zu behaupten. Die Griechen eroberten Konstantinopel wieder (126i), wo nun die Paläologen regierten. Durch jene Unternehmung erwarb Venedig den Levan- tehandel und alle Küstenländer vom Hellespont bis zum jonischen Meere, Morea und die griechischen In- fein, Negroponre, Corfu, Kandia und viele kleinere. e) Den fünften Hauptzug führten Andreas König von Ungarn und Leopold von Oesterreich 1217 gegen Aegypten, aber ohne Erfolg, f) darauf den sechsten Kaiser Friederich H. 1228 nach Palästina. Er befreite Jerusalem, auch Beth- lehem, Nazaret und Sidon kehrten unter die Herr- schaft der Christen zurück, aber nur auf kurze Zeit! Denn schon 1242 fiel die heilige Stadt wieder in die Hände der Ungläubigen; und also war auch: g) der siebente Kreuzzug, den Ludwig lx. von Frankreich gegen Aegypten unternommen hatte, durch die Gefangennehmung dieses frommen, ritterlichen Königs und seines Heeres (1250) vereitelt worden. Nun konnten sich die abendländischen Christen in Palästina nicht mehr behaupten. Ihr letztes Boll- werk: Acre, das 1798 Napoleon Bo na parte vergeblich belagerte, ward 1291 von dem Sultan der Mameluken mit Sturm erobert. *) — Der christlich *) 0. Wilken' s Geschichte der Kreuzzüge. Leipzig, 1807 —

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 131

1826 - Kempten : Dannheimer
0 151 der Ludwig und Heinrich durch den Tod des unglücklichen K o n r a d i n? Antw. Am Hofe Ludwigö n. lebte feine Schwe. ster Elisabeth König Conrad, des Erben von Slciiien pnd Neapel, Witlwe, seil 1259 aber nm Meinhard, dem reichen Grafen von Görz und Tyrol vermahlt. Mit zärtlichster Muttcrsorgfalt erzog sie ihren einzigen Sohn erster Ehe, Konradtn, den letzten Sprossen des hoben, staufischen Stammes, den rechtmäßigen Erbeit der beiden Kronen von Neapel und Sictlien. *) Wahrend K o n r a- dins Minderjährigkeit murpirte, durch Einwirkung des Papsteö, Carl von Anjou, der Bruder des Königs von Frankreich, den Thron von Neapel und Sictlien. Konradin, der Urenkel Kaiser Friedrichs l., hatte das sechszehnte Jahr angerreten, da erschienen Bothschafter aus Neapel und forderten sehnsuchtsvoll ihren legitimen König und Herrn, die Städte der Lombardie sicherten Hilfe zu, so daß Ludwig u. und Elisabeth nicht län- ger widerstanden, den blühenden Jüngling über die Alpen nach Italien ziehen zu lassen; Ludwig der Oheim und Meinhard von Görz der Stiefvater, begleiteten den mulhvollen Konradin big Verona. Von da auö zog er mir dreitausend fünfhundert tapsern Kämpfern durch die Lombardie, Friedrich von Baden blieb, als In- gendgefpiel, dem rechtmäßigen Thronerben Neapels treu zur Seite. Mil Freuden empfingen Italiens Völker den liebenswürdigen Prinzen, Sicilien erhob sich voll Haß gegen den verbrecherischen Uebermuth der lasterhaften Franzosen; selbst die Bürger Roms schloßen mit Kon. radin ein Bündniß, während Papst Clemens Iv. verge. beng seinen Bannstrabl gegen ihn schleuderte. Alü der Zug an'viterboö Mauern vorüberkam, erzählt Z sch okke, wohin Papst Clemens geflüchtet war, entfaltete Konra- *) König Heinrich von Hohenstaufen, der Sohn K. Fried- richs I., vermahlte sich 1136 mit der sicilianischen Prin- zessinn Konstantia; durch diese Heirath wurden Hein- rich und spater sein Bruder Conrad, als König Wil- helm (1189) kinderlos starb, Erben der Königreiche Äici? lien und Neapel. 9 *

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 104

1834 - Kempten : Dannheimer
104 Ms D er neuen Zeit I. Periode. Valois (§. loi.) und die Krone kam nun mit Heinrich i58!>dem Iv. an das Haus Bourbon. Dieser große Regent, der beßte Fürst, der je auf Frankreichs Thron gesessen, ein wahrer Vater seiner Un- terthanen, führte endlich die lang ersehnte Ruhe herbei. 1593 Ex gewann die Katholiken durch Abschwörung des refor- mirten Bekenntnisses, und die Protestanten durch das 1598 Edikt von Nantes, das ihnen die Glaubensfreiheit sicherte, und die Religionsunruhen beendigte. Den- ”I# nocl) erstach ihn ein katholischer Meuchler, Franz Ravail- i».Mai ^«k, weil er den edeln König für einen heimlichen Ke- tzer hielt. Nach Heinrichs Tode begann die Verfolgung der Hu- "2o genotten aufs neue. Dieß geschah unter Ludwig dem Xiii. und seinem Minister Richelieu, einem der größten Staatsmänner damaliger Zeit, aber auch durch Härte und Ungerechtigkeit ausgezeichnet. Diese Männer bedräng- ten zwar die Protestanten in Frankreich, gaben aber, um die spanisch-österreichische Uebermacht zu brechen, den deutschen Protestanten Hilfsgelder und Truppen. So wurde zwar der politische Einfluß Frankreichs mächtig gehoben, aber das innere Glück wenig gefördert. 1643 Dieß begann erst zu gedeihen, als Ludwig der Xiv., der ii.mar berühmteste Regent seiner Zeit, den Thron seines Vaters bestiegen hatte, auf dem er 72 Jahre (von 1643—1715) saß. Unter ihm stieg Frankreich zu nie gesehenem Glan- ze. Der Cardinal Mazarini, ein vollendeter Meister in der Politik, der stets mit seinem Rathe dem Könige zur Seite stand, hatte vorzüglichen Antheil an Frankreichs Glück und Ruhm. Spanien und Oesterreich wurden gede- 1548müthiget, und im westphälischen Frieden das Elsaß, bisher eine deutsche Provinz rc. gewonnen. (§. 120.) §. 124. Spanien und die Niederlande. i5i6 Karl der V. (I.) überstrahlte zwar alle Fürsten seiner Zeit an Macht und Reichthum; dennoch war er nicht glücklich. Wiele seiner Plane, besonders sein Streben nach Unumschränktheit in Spanien, wodurch er mit den Ständen des Reiches in einen furchtbaren Kampf gerieth, waren mißlungen; seine Gesundheit war zerrüttet; sein 1556 H^rz ohne Ruhe. Er übergab daher seinem Sohne Phi-

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 105

1834 - Kempten : Dannheimer
Bon Karl V. bis Ferdinand Iii. 105 lipp dem Ii. die Niederlande nebft Spanien und den Nebenländern (1555), im folgenden Jahre aber seinem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone, (die deutsch-österreichischen Länder hatte er diesem schon früher verliehen), und begab sich jetzt in das angenehme Kloster St. Justus in Spanien, wo er nach zweijährigen Buß- übungen am 1. Sept. 1558 starb. 1558 a Spanien wurde zwar von Luthers Lehre nicht be- rührt; das Inquisitions-Gericht hemmte jede Abwei- chung von dem katholischen Glauben. Dagegen hatte die Reformation in den spanischen Niederlanden gar ütelc1568 Anhänger gefunden. Gegen diese kehrte nun der grausame Philipp seine Wuth, um sie zur Wiederannahme des Ka- tholizismus zu zwingen. Mit furchtbarem Terrorismus wü- thete der Herzog von Alba, welchen König Philipp als Statthalter dahin sandte. Der bisherige Statthalter Wil- helm von Oranien wurde geächtet, und innerhalb sechs Jahren über 18,000 Menschen abgeschlachtet. Diese Tirannei brachte die Niederländer zur Empörung; sie schloßen 1579 die Utrecht er Union; der geächtete 1579 Wilhelm stellte sich an die Spitze der Begeisterten, die spanischen Heere wurden geschlagen, und der mächtige König von Spanien mußte einen Waffenstillstand zu- gestchen, und endlich im westphälischen Frieden die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen. So *6« entstand die Republik der vereinigten Niederlande, die nach der größten und reichsten Provinz auch die Repu- blik Holland genannt wurde. §. 125. Spaniens Unmacht. Die Königinn Eli sab et ha von England hatte die em- pörten Niederländer unterstützt. Dafür bereitete Philipp schreckliche Rache. Er rüstete eine ungeheure Flotte aus, und nannte sie in stolzer Zuversicht die unüberwindliche. Sie sollte England und Holland mit einem Streiche zu Boden schlagen. Aber Seestürme, und der brittische Seeheld Dracke vernichteten die stolze Armade, und damit 153» Spaniens Macht und Reichthum auf immer. Zwar war wenige Jahre früher das Königreich Portu- gal nach dem Erlöschen des alten Königsstammes issi gewonnen worden; aber diese Erwerbung war für Spanien

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 106

1834 - Kempten : Dannheimer
K 106 Der neuen Zeit I. Periode. 1600 won geringem Nutzen. Denn die Ni e d e rl änd er eroberten rinter dem spanischen König Philipp dem Iii., der selbst zum Regieren zu träge war, den größten Theil der portu- g iesischen Besitzungen in Ost-Indien, und unter "-r^önig Philipp Iv. (1621—1665) rißen sich die Por- >64» tugiesen, den Herzog Johann von Braganza, der 1. Dec Titel Johann des Iv. annahm, an der Spitze, von de m verhaßten Joche los, und blieben auch für die Folgezeit u nab hängig. 1648 So war denn Spanien um die Zeit des westphä- lischen Friedens durch unglückliche Kriege und schlechte Regenten in dem Grade geschwächt, daß es, entvölkert und in ungeheure Schulden versenkt, den Abfall der Provinzen, Empörungen im Innern und Verlust auf allen Seiten ungerochen erdulden mußte. Der w estphä li- sch e Friede entriß ihm auf immer die reichen und be- triiebsamen Provinzen der vereinigten Nieder- lande; ungern, aber gezwungen mußte Philipp der Iv. deren Unabhängigkeit anerkennen. §. 126. Portugal. Dieses Reich erhielt sich rein von allen Neligions- 1495 Ne uerungen, und genoß unter seinem Könige Emanuel (§. 110.) durch blühenden Handel die höchsten Segnungen des Glückes. Auch die Entdeckungen wurden noch im- mer fortgesetzt. So wurde von Pedro Kabral im Jahre '200 1506' Brasilien in Süd-Amerika, reich an Gold, Dia- i5oi mani en und Farbhölzern entdeckt, und 1501 von Amerig o Ves pucci für Portugal in Besitz genommen. Wenige Jahre 1220 späten machte Magellan die erste Reise um die Welt. i52i Aber mit dem Leben Emanuels war auch Portugals Glück dahin. Es folgten in kurzer Zeit drei elende Regen- 1557 ten: (Johann der Iii. von 1521—1557, Sebastian von 1578 1557-—1578 und Heinrich von 1578—1580.). Mit Kö- nig Heinrich, einem 70jährigen Greis und Kardi- 1580 n a l, starb 1580 der alte Königsstamm aus. Jetzt nahm 158, Phil ipp der Ii., König von Spanien, als Sohn Isabel- lens, des großen Emannels ältester Tochter, das Reich in Besitze und machte dasselbe zur spanischen Provinz. Dueß war Portugals Ruin; denn die Britten, und vorzüglich die Niederländer, die geschwornen Feinde

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 113

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Ferdinand Iii. bis auf Ludwig Xvt. 113 ren der Ruhe entzündete sich ein neuer, schwerer Krieg, genannt: §. 136. Der spanische Erbfolge-Krieg. Karl der Ii., König von Spanien, der letzte Sprosse aus d e,r spanischen Linie des Hauses Oesterreich (§. 116.)/ war alt und ohne Erben. Der Churprinz von Bayern, Joseph Ferdinand, den der König, als Enkel seiner jüngcrn Schwester, der Churfürstin von Bayern, zu seinem Nachfolger ernannt hatte, starb unvermuthet (1699)'™» den 6. Febr., und nun berief der kranke König, durch Lud- wig des Xiv. feine Künste verleitet, dessen Enkel Philipp von Anjou als P h i l i p p den V. auf den Thron Hispaniens.1701 Aber auch Kaiser Leopold der I. forderte denselben für feinen zweiten Sohn Karl, den er sogleich als Karl den Iii. 1701 zum König von Spanien erklärte. Der Krieg war nun entschieden. Bayern, in der Mitte, konnte nicht neutral bleiben; es schloß sich an Frankreich, und zog so den Krieg in das Herz von Deutschland. Er dauerte zwölf Jahre, von 1701—1713. Marlbo-iw» roug und Prinz Eugen erwarben sich in demselben unver- gängliche Lorbeern. Sie vernichteten die bayerisch-französische Armee in den blutigen Schlachten am Schellend erg bei Donauwörth und sodann (13. Aug.) bei Höchstadt, no* und reinigten Bayern und Schwaben von den Feinden.^' 3uii Aber Kaiser Leopolds Tod, (5. Mai 1705 zu Wien), nos wie auch seines ältesten Sohnes, Kaiser Joseph des I., mi frühzeitiges Dahinscheiden (17. April 1711) gaben der Sache plötzlich eine andere Wendung. Denn als nun Leopolds zweiter Sohn, Karl der Iii. von Spanien, auch als Karl der Vi. zum Kaiser von Deutschland erwählt 17,1 ward, traten England und die Niederlande, um nicf)t 12‘Dct' Beförderer der drohenden Uebermacht zu sein, von der' Allianz mit dem Kaiser zurück, und schloßen mit Frankreich zu Utrecht einseitig Frieden. v.m-u Jetzt mußte der verlassene Kaiser, der den Krieg allein noch fortsetzte, auch die Hände zur Versöhnung bieten, und den Frieden zu Rastadt unterzeichnen. Philipp 6.Mar; von Anjou behielt als Philipp der V. Spanien, mußte aber Gibraltar den Engländern, und die spanischen Niederlande, wie auch Mailand, Neapel und Cammcrcrs Weltgeschichte. 6ie elufi. 8 4

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 125

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Ferdinand Ili. bis auf Ludwig Xvi, -125 endlich die ganze Insel für achtzehn Millionen Gulden an Frankreich abgetreten, wozu sie noch gehört. §. 151. Mailand und Savoyen. 3) Das Herzogthum Mailand war seit Karl dem V.-in der Gewalt der spanischen Könige. Nach dem Erlöschen der Habsburger in Spanien ward dieser schöne noo Staat ein Eigenthum Oesterreichs, bei dem er fammi: ni* dem Herzogthume Mantua, das acht Jahre früher in Folge des spanischen Erbfolge-Krieges erworben worden war, bis zur französischen Revolution verblieb. 4) Die Herzogtümer Savoyen und Piemont, ihrer Lage wegen von dem unruhigen Frankreich oft gedrängt und angcfallen, retteten immer wieder ihr politisches Da- sein; ja Herzog Viktor Amadeus der Ii (reg. von 1675 1675 bis 1703) bekam sogar mit der Insel Sizilien den languì ersehnten Königstitel; doch mußte er sich gefallen lassen, Sizilien gegen das ungleich geringere Sardinien an Oe- sterreich abzutrctcn. Sein Nachfolger Karl Emanuel (1730—1773) wußte sich weise in die Zeit zu schicken; er unterstützte Frank- reich, er unterstützte Oesterreich, und beidesmal gewann er ein vergrößertes Staatsgebiet. Sein Nachfolger König Viktor Amadeus der Iii. (1773—1796) regierte ruhig nrs und friedlich bis zum Ende dieses Zeitraumes. §. 152. Toskana und der Kirchenstaat. 5) Dieser Staat vom Papste Pius dem V. im Jahre 1569 zum Groß herzogthume erhoben, und bis auf Io-'s»s Hann Gasto, mit dem der Stamm der Medizeer er-1737 losch, von dieser kunstliebenden Familie beherrscht, kam jetzt als Entschädigung an den bisherigen Herzog von Lothringen, Franz Stephan. Als sich derselbe mit Ma- ms ria Theresia vermählet hatte, und 1745 zur Kaiserkrone gelangt war (§. 137.), machte er das Großherzogthum zur Sekundo-Genitur des Hauses Oesterreich. Bei seinem Tode 1765 erhielt sein zweiter Sohn Leopold (1765 —1791) das Großherzogthum. Dieser ms herrschte so weise, daß er für ein Muster guter Fürsten, und sein Land für das glücklichste in Italien, vielleicht in Europa galt.
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