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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 165

1874 - Kreuznach : Voigtländer
165 Muster zu grnden. Am Ende unserer Periode vergrerte der Papst Julius Ii. den Kirchenstaat durch einige benachbarte Gebiete. t). In Florenz wurde seit 1400 die reiche Kaufmannsfamilie dermediceer mchtig. Cosmo von Medici und sein Enkel Lorenzo lenkten fast während des ganzen lten Jahrhunderts den Staat und machten durch Frderung der Knste und Wissenschaften Florenz zu einem zweiten Athen. 3. In Neapel herrschte das Haus Anjou ( 83, 6), bis (1442) Alfons V. von Aragonien das Land eroberte. 1504 wurde es durch Ferdinand den Katholischen mit Aragonien vereinigt. Die geistige Bildung erreichte im 14. Jahrh. in Dante (dem Dichter der gttlichen Komdie") und Petrarca (dem Sonetten-dichter) und dann im 15. Jahrh. durch Wiederherstellung der Wissenschaften ( 93, 3) eine hohe Stufe. Die Baukunst schuf in Mailand den prchtigen Marmordom, in Venedig den Dogenpalast und eine Reihe anderer Prachtbauten; die Bildnerei die berhmten Bronzethren des Ghiberti zu Florenz; die Malerei eilte ihrem Hhe-punkte (im Anfange des 16. Jahrh. 103, 2) entgegen. Ii. Frankreich (s. 85). Philipp Iv. der Schne (12851314), Ludwigs des Heiligen zweiter Nachfolger, bewirkte, da der Papst 1305 in Frankreich (seit 1309 zu Avignon) seinen Sitz nahm und den Orden der Tempelherren aufhob ( 88, 2, b). 1328 starb mit Philipps Shnen die gerade Linie der Capetinger aus, und es folgten nun Könige aus dem Hause Valois (13281589). Da der König von England, als Enkel Philipps Iv., Ansprche auf den franzsischen Thron machte, so entstand ein mehr als hundert-jhriger Krieg zwischen Frankreich und England. In demselben war besonders unter Karl Vii. Frankreich durch die Englnder hart bedrngt; da flte 1429 die Jungfrau von Orleans (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen) den franzsischen Kriegern neuen Mnth ein, befreite die Stadt Orleans von der Belagerung der Feinde und fhrte den König zur Kr-uung nach Rheims. Sie wurde zwar von den Feinden gefangen und als Zauberin verbrannt, aber die Franzosen behielten von nun an die Oberhand, und 1453 endete der Krieg damit, da die

2. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 181

1874 - Kreuznach : Voigtländer
181 t)ie Eroberung der reichen Lnder in der neuen Welt erstiegen hatte, schnell herab. Die grausame Verfolgung der Morisko's unter Philipp Ii. verwstete das Land, die Inquisition unterdrckte das geistige Leben, die Kriege verschlangen Geld und Menschen. Der Seesieg bei Lepanto unter Juan d'anstria der die Trken wurde nicht weiter benutzt. Die Besitznahme Por-tugals schien zwar Philipps Macht zu vermehren; aber auch dessen Wohlstand schwand durch Gelderpressung und Strung sei-ues Handels mehr und mehr dahin. Durch die Vernichtung der gegen England gesandten Armada (der unberwindlichen Flotte) endlich wurde Spaniens Macht gebrochen. Unter den ^ folgenden Knigen Philipp I1l und Philipp Iv^gerieth das Land in noch tiefern Verfall. Auch Portugal fiil Omo) wieder ab. ' <? . 98. Frankreich. (f. 92, 2). 1. Die letzten Könige aus dem Hause Vcklois bis 1589. Der auf Franz I. ( 95, 1) folgende König Heinrich Ii. (15471559) erneuerte, mit Moritz von Sachsen verbunden, den Krieg gegen Kaiser Karl V. und ri in demselben 1532 Metz, Toul und Verdnn vom deutscheu Reiche los. Auf ihn folgten nacheinander seine drei Shne Franz Ii., Karl Ix. und Hein-rieh Iii., unter welchen 30 Jahre lang blutige Religions- Und Brgerkriege wiitheten. Die Reformation hatte nmlich, besonders durch Cal-vins Wirken, auch in Frankreich Eingang gefunden. Ihre An-Hnger, die Hugenotten, an deren Spitze die Bourbonen Anton von Ravarra und dessen Bruder, der Prinz von Conds, fowie der Admiral Coligny sich befanden, bildeten die eine Par-tei; ihr gegenber stand die katholische Partei unter Leitung der mchtigen Familie der Guiseu. Nach mehrjhrigen Kmpfen, in denen Anton, Conds und Franz von Guise gefallen waren, schien t)er Hof den Frieden durch eilte Vermhlung Heinrichs von

3. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 257

1874 - Kreuznach : Voigtländer
Ii. Die neueste Zeit 18151874. 135. Innere Kmpfe in Spanien, Portugal und Italien. Die nach dem Sturze der napoleonischen Herrschaft an die Spitze der europischen Angelegenheiten tretenden fnf Gro-mchte: England, Frankreich, Oestreich, Preußen und Rußland wuten lngere Zeit den Frieden zwischen den einzelnen Staaten aufrecht zu erhalten; doch wurde in mehreren derselben die innere Ruhe durch Aufstnde und heftige Parteikmpfe gestrt. Zunchst wurden die Staaten im sdlichen Europa der Schauplatz von Thron- und Verfassungsstreitigkeiten, die bis zum Brger-kriege fhrten. 1. Spanien gerieth unter Ferdinand Vii. ( 130), der die von den Cortes 1812 dem Lande gegebene Verfassung aufhob und die Inquisition und Tortur wieder einfhrte, in innere Wir-reit, unter welchen der Wohlstand des Landes immer tiefer fank. Durch einen Aufstand im Heere wurde der König zwar gezwungen, die Cortesverfafsuug anzunehmen (1820); allein eine auf Beschlu des Cougresses zu Verona (1822) in Spanien einrckende franzsische Armee bewirkte die Wiederherstellung der uuumschruk-ten Knigsgewalt. Doch dauerten die Unruhen im Lande fort, Handel und Gewerbe stockten, die Geldngth nahm stets zu. Nach Ferdinands Tode (1833) brach ein Brgerkrieg der das unglckliche Land herein. Der König hatte nmlich (unter dem Einflu seiner vierten Gemahlin Christine von Neapel) das sogenannte salische Gesetz, welches das weibliche Geschlecht von der Thronfolge ausschliet, aufgehoben und seine Tochter Jsabella zu seiner Nachfolgerin bestimmt. So wurde, als Ferdi-nand starb, mit Umgehung seines Bruders Don Carlos, die dreijhrige Jsabella Ii. unter der Regentschaft ihrer Mutter Christine Knigin von Spanien. Allein Don Carlos nahm den Knigstitel als Karl V. an, einige Provinzen erklrten sich fr ihn, und zwischen den Carlisten und den Anhngern der Knigin (Christinos) entstand ein Krieg, der sieben Jahre lang das Land zerrttete. Erst 1840 endete der Kampf mit dem durch den Ge- Andr, Grundritz der Weltgeschichte. lote Auflage. 17

4. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 140

1874 - Kreuznach : Voigtländer
140 Dickennochein-mal mit Deutsch-land zu einem Reiche vereint war, trennte es sich nach Karls Entthronung wie-der von jenem u. erhob Karl den Einfltigen (En-kel Karls des Kahlen) zum K nige. Dieser ver-lieh 911 dem Nor- mannenfrsten Rollo die Nor-mandie als Lehen. Rollo wurde Christ unter dem Namen Robert. Seit987 Herr-schaft der Cape-tinger. Erster K-ntg dieseshauses: Hugo Capet. Macht der groen Vasallen. Hufige Kriege derselben gegen die Könige. | Der Gottesfriede (1033) vermochte die bestndigen Fehden im Lande nur wenig zu be-schrnken. Wessex in eines als Knigreich England. Al-fred der Groe 871901 schlug die Einflle der Dnen (Norman-nett) zurck und cnltivirte sein Volk. Nach seinem Tode aber kehrten die Angriffe der Dnen wieder. Unter Kanut dem Groen 1016 und seinen Shnen war England der Herr-schaft der Dnen unterworfen. Von 1042 an herrschten wieder angel-schsische Könige. Aber 1066 wurde Harald durch den Herzog von der Normandie, Wilhelm den Er-oberer, in der Schlacht bei H astin gs ge-schlagen und Eng-land Norman nischen Knigen unterworfen. schaften (namentlich Mathema-tik, Astronomie und Medin) blhten auf, ebenso die Bau-kirnst und Poesie, der Handel und das Gewerbe, der Acker-bau und Bergbau. Auer-ordentlich die Pracht der Hof-Haltung und der kniglichen Palste. Aber allmhlich wur-den die Statthalter zu mchtig und grndeten eigene Reiche, die alle, auer Saragossa, von dem Könige von Marokko (1087) erobert wurden. 2. Das von den West-gothen gestiftete ( 69, 2) christliche Knigreichastu-rien (auch Knigreich Leon . genannt) fiel nach dem Aus-sterben der Knigslinie an Caftilien (3). 3. Aus der von Karl dem Groen gestifteten spanischen Mark ( 75,1, c.) gingen zuletzt die Knigreiche Eastilien und Aragonieu hervor. Die Könige dieser Lnder be-kmpften die Araber so glck-lich (der Cid), da diese den König von Marokko zu Hlfe riefen, der sie zwar vor den Christen rettete, aber seiner eigenen Herrschaft unterwarf.

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 143

1874 - Kreuznach : Voigtländer
143 feiten damit beendet, da der Kaiser einen groen Theil der Hoheitsrechte den Stdten berlie. b. Heinrich der Lwe hatte von Friedrich auch das Herzogthum Bayern zurckerhalten und durch allmhliche Bezwingung slavischer Vlkerschaften (in Holstein, Mecklenburg und Pom-mern), bei welchen er das Christenthum befestigte und deutsche Sitte einfhrte, seine Herrschaft so vergrert, da sie im Norden bis zur Ostsee, im Sden bis zu den Alpen sich erstreckte (Mnchens Grndung). Da er vor der Schlacht bei Legnano sich mit seinen Streitkrften von dem Kaiser trennte, dessen fufllige Bitten verachtend, und sich dann auf des Kaisers wiederholte Vorladung zur Verantwortung nicht einstellte, wurde er mit der Reichsacht belegt; das Herzogthum Bayern erhielt Otto von Wittelsbach (1180), Sachsen wurde zerstckelt, den stlichen Theil empfing mit dem Herzogstitel der Graf Bernhard von As-kamen, Albrechts des Bren Sohn. Heinrich, nach zweijh-rigem Kampfe vom Kaiser besiegt und gedemthigt, behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg, mute aus drei Jahre das Reich verlassen und ging nach Eng-land. Er starb nach seiner Rckkehr zu Braunschweig (1195). c. Friedrich machte den dritten Kreuzzug, auf welchem er starb (s. 86, 3). (Die Sage von seiner Verzauberung im Kyffhuser). 3. Heinrich Vi. 1190^-1197, Friedrichs Sohn, vermhlt mit Konstantia, der Erbin des Knigreichs Neapel und Sicilien, gelangte erst nach blutigem Kriege und grausamen Hinrichtungen vieler Groen in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in seinem Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der Fürsten. Er starb noch jung zu Messina. ^ 4. Philipp von Schwaben 11981208 und Otto Iv. 1198 -^1215. Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghibellinen dessen Bruder Philipp, die Welsen Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegeneinander behielt im Ganzen Philipp die Oberhand, obgleich Otto von dem Papste Inno-eenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch

6. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 145

1874 - Kreuznach : Voigtländer
145 Konrad nach Italien, wo er bald starb. Da sein Sohn Konradin noch ein unmndiges Kind war, so nahm, vom Papste herbeige-rufen, der Graf Karl von Anjou, Bruder des Knigs Lud-wig des Heiligen von Frankreich ( 85), Neapel in Besitz. Kon-radin, zum Jngling herangewachsen, kam zur Eroberung seiner Erblande mit einem Heere der die Alpen, wurde aber in der Nhe von Tagliaeozzo geschlagen und 1268 mit seinem Freunde Friedrich von Baden auf Befehl Karls von Anjou zu Neapel hingerichtet. So erlosch das Haus der Hohenstaufen. Karls tyrannische Regierung veranlate einen Aufstand auf Si-eilten, die sicilische Vesper 1282 (Johann von Proeida), der seiner Herrschaft auf der Insel ein Ende machte. Peter von Aragonien, durch seine Gemahlin den Hohenstaufen verwandt, erhielt die Krone von Sieilien. 84. Das Interregnum in Deutschland 12561273. Mit dem Falle der Hohenstaufen war die Herrlichkeit des Reiches dahin. Ihr Streben, die kaiserliche Macht mglichst zu heben und zu unumschrnkter monarchischer Gewalt auszubilden, war vereitelt worden durch die Uebermacht des Papstes, die Eifer-sucht der Fürsten, den Freiheitssinn der Städte. Von nun an hat das Kaiserthum seine hhere Bedeutung verloren. Besonders erniedrigt wurde es durch das unglckselige Interregnum. Als nmlich, zwei Jahre nach Konrads Iv. Tode, sein Gegen-knig Wilhelm von Holland auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, whlte ein Theil der (bestochenen)^ deutschen Fürsten den Grafen Richard von Cornwallis (Bruder des Knigs von England), der andere den König Alfons von Castilien als Kaiser. Keiner dieser Auslnder aber gewann Ansehen im Reiche: Richard kam selten, Alfons nie-mals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten verloren, soda Deutschland seitdem nicht mehr ein krftiges einheitliches Reich bildete, sondern in eine Menge einzelner Landesgebiete sich aufzulsen begann. Im Innern herrschte die grte Unordnung und Verwirruuc recht und Raubritterwesen nahmen berhand. Andr, Grundri der Weltgeschichte. lote Auflage. ^|tu vtyuuu. njm wirruua^Mmt- Jh

7. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 146

1874 - Kreuznach : Voigtländer
146 85. Frankreich, England und Spanien 10961273. (s. 81.) Frankreich. Die Könige aus demhanse Capet waren bemht, die Macht der groen Vasallen zu unter-drcken. Philipp' Ii. England. ! Spanien. Die normannischen Könige! Die regierten bis 1154, wo mit Heinrich Ii. j m a n r i - schen Be-sitznngen minder-ten sich durch das Vordrin-gen der das Haus Aujou oder Plantage-net (11541399) auf den Thron gelangte. Heinrich Ii. eroberte Irland und be-sa in Frankreich, auer der Norman-A u g u st nahm ^ die, von seinem Vater groe Gebiete Theil am dritten j (den westlichen Theil von Frankreich). Kreuzzuge 1189 ( Richardlwenherz(11891199) 86, 3) und entri | machte den dritten Kreuzzug mit und j Christen den Englndern j brachte dann zwei Jahre in deutscher mehr und Gefangenschaft zu (86, 3). Sein Bru- ^......v der Johann ohne Land (bis 1216) verlor an Philipp August fast alle eng ihre meisten Be-sitzungen in Frank-reich. Ludwig Ix. der Heilige (bis 1270), ein trefflicher König, nn-terdrckte die Feh-en der Groen ^lnd dehnte die knigliche Macht weiter aus. Er machte die beiden letzten Kreuzzge ( 86, 6 und 7). mehr, und am Ende dieser Pe- tischen Besitzungen in Frankreich. Von! riode wa-Jnnocenz Iii. mit dem Banne belegt, | ren die nahm er England und Irland vom Mauren Papste als Lehen an. Die Groen sei-nes Reiches zwangen ihn 1215 die Magnacharta zu gewhren, d. h. den Freiheitsbrief, der die Grundlage der englischen Verfassung enthlt. Die- selbe wurde unter seinem schwachen Nachfolger Heinrich Iii. (1216 1272) unter Kmpfen zwischen König und Volk weiter gebildet. (Unterhaus.) ,, 86. Die Krenzznge 10961270 (1291). 1. Der erste Kreuzzug 10961100. Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten, besonders aber fast einzig auf das (1238 gestiftete) Knigreich Granada be- Hi

8. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 147

1874 - Kreuznach : Voigtländer
147 seit Constantins Zeiten (dessen Mutter, die Kaiserin Helena, die heilige Grabeskirche erbaute) fanden Wallfahrten nach Jerusalem Statt. Sie dauerten auch nach der Eroberung Palstinas durch die Araber (637) ungestrt fort. Als aber die seldschnckischen Trken ( 74, 2. Anm.) sich des Landes bemchtigt hatten (1076), wurden die Christen im Morgenlande hart bedrngt und die Pilger grausam gemihandelt. Ihre Klagen erweckten in den abendlndischen Christen das Verlangen, das heilige Land von der Trkenherrschast zu befreien. Besonders regte der Einsiedler Peter von Amiens dazu an. Auf der Kirchenverfammlnng zu Clermont 1095 unter Papst Urban Ii. wurde mit dem Rufe: Gott will es!" ein Zug zur Eroberung Jerusalems gelobt und Unzhlige hefteten sich ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter. So kam es zum ersten Kreuzzug. Au ihm nahmen Vorzugs-weise Franzosen Theil. Voraus zog im Frhjahr 1096 unter Peter von Amiens und Walter von Habenichts eine zgellose Schaar von Kreuzfahrern, die in Ungarn und Kleinasien fast gnzlich aufgerieben wurde. Besser geordnet war der nachfolgende Hauptzug unter Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederloth-ringen, an dem sich viele franzsische und italienische Fürsten und Ritter beteiligten (wie Gottfrieds Bruder, Balduin von Flan-dern; Robert von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers; Raimund von Toulouse; Bosmmtd von Tarent, Sohn Robert Guiscards; dessen Neffe Tanered :e. tc.) Das Heer bestand aus 500,000 Streitern, die auf verschiedenen Wegen, theils durch Ungarn, theils durch Italien und Dalmatien) nach Constantinopeo^ gelangten. In Kleinasien wurde Nica erstrmt, nach groen Mh-salen die wohlbefestigte syrische Hauptstadt Autiochia eingenommen und durch einen glnzenden Sieg der ein zahlreiches Trkenheer behauptet (heilige Lanze), endlich von den noch brigen 20,000 Kreuzfahrern nach 39tgiger Belagerung Jerusalem erobert 1099, 15. Juli. Gottfried von Bouillon weigerte sich, die Knigskrone da anzunehmen, wo der Heiland die Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich Beschtzer des heiligen Grabes". Bos-mund erhielt Antiochia, Raimund Tripolis, Balduin Edessa (jen-seit des Euphrats). Nach Gottfrieds Tode 1100 wurde sein 10*

9. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 148

1874 - Kreuznach : Voigtländer
148 Bruder Balduin König von Jerusalem. Das Knigreich erhielt die abendlndische Lehnsverfassung. 2. Der zweite Kreuzzug 11471149. Im Jahre 1144 wurde den Christen Edessa wieder entrissen und ihre Besitzungen in Asien waren vielfach bedroht. Daher predigte der Abt Bernhard von Clairvaux einen neuen Kreuzzug, den Ludwig Vii. von Frankreich und Kaiser Konrad Iii. 1147 unternahmen. Sie zogen mit zwei groen Heeren durch Ungarn der Constantinopel nach Kleinasien. Dort aber gingen dieselben durch Verrtherei der Griechen, Angriffe der Feinde und mancherlei Elend fast ganz zu Grunde. Die Könige kamen zwar zu Schiffe nach Jerusalem, kehrten aber 1149 zurck, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. 3. Der dritte Kreuzzug 11891192. Der Sultan Saladin von Aegypten, den der König von Jerusalem, Guido (Veit) von Lusignan, beleidigt hatte, schlug die Christen in der Schlacht bei Tiberias (1187), eroberte die Stadt Jerusalem und machte der christlichen Herrschaft ein Ende. Dies veranlagte den Kaiser Friedrich Barba-rossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zum dritten Kreuzzuge. Kaiser Friedrich zog mit 150,000 Streitern durch das griechische Reich nach Kleinasien, eroberte Jconium, fand aber 1190 im Flusse Saleph in Cilicien seinen Tod. Sein Sohn Friedrich starb mit dem grten Theil seines Heeres während der Belagerung von Akkon (Ptolemais) an der Pest. Die beiden Könige, unterde zur See angekommen, eroberten mit Herzog Leopold von Oestreich Akkon. Aber Leopold, von Richard beleidigt, ging zurck; auch Philipp August kehrte heim, und Richard, von allen Seiten ver-lassen und von Philipp August mit einem Angriff auf die englischen Besitzungen in Frankreich bedroht, sah sich genthigt, einen Waffen-stillstand mit Saladin einzugehen, in welchem den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon blieb und der Besuch der heiligtn Oerter zugestanden wurde. Auf der Rckfahrt litt Richard Schiffbruch, wurde auf' dem Wege durch Oestreich von Leopold gefangen genommen, dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und nur

10. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 243

1874 - Kreuznach : Voigtländer
243 an Bayern ab. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche. Preußen mute Ansbach, Cleve und Neuschatel abgeben und da-fr Hannover annehmen. 3. Weil Neapel während des Krieges die Landung einer rnssisch-englischen Flotte zugelassen hatte, erklrte Napoleon von Schnbrunn aus: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren" und gab dessen Land (mit Ausnahme von Sicilien, in dessen Besitz der König sich behauptete) seinem Bruder Joseph. Die batavische Republik als Knigreich Holland erhielt sein Bruder Ludwig; sein Schwager Joachim Mnrat wurde Groherzog von Berg. 4. Um Deutschlands Abhngigkeit zu sichern, schuf dann Napoleon den Rheinbund, dem 16 deutsche Fürsten angehrten unter seinem Protektorate (der bisherige Reichserzkanzler Dalberg Fürst Primas"). Hierdurch wurde die Auflsung des tausend-jhrigen deutschen Reiches bewirkt: der Kaiser Franz Ii. legte 1806 (6. August) die deutsche Kaiserwrde nieder und fhrte hin-fort nur den Titel eines erblichen Kaisers (Franz I.) von O est reich, den er bereits 1804 angenommen hatte. Napoleon aber nannte sich jetzt: Kaiser der Franzosen, König von Italien, Protector des Rheinbundes, Vermittler der Schweiz. 128. Preuens Erniedrigung. 1. Preußen vou 17861806. Unter Friedrich Wilhelm Ii. 17861797 ( 116, 1) hatte sich Preußen durch die beiden letzten Theilnngen Polens { H8, 2) und 1792 durch die Erwerbung der Frstenthmer Ansbach und Baireuth (rother Adlerorden) an Umfang bedeutend vergrert (5550 Q.-M. mit 8v* Mill. Bewohnern). Das schon von Friedrich dem Groen vorbereitete Gesetzbuch, das allgemeine Landrecht, war erlassen worden und ein Religions-edict (Wllner) hatte dem gesunkenen Zustande der Religion und Kirche aufhelfen sollen. Allein durch Ueppigkeit und Verschwen- 16*
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