48
mit den Lombarden folgte 1183 der Friede zu Konstanz. Die lom-bardischen Städte erkannten zwar die Oberhoheit des Kaisers an, doch blieben sie republikanische Gemeinden mit dem Rechte, ihre Stadtbebrden selbst zu whlen.
4. Als Friedrich nach Deutschland zurckgekehrt war, lie er mehr-mals vergebens Heinrich den Lwen zur Verantwortung laden. Der ungetreue Vasall wurde auf dem Frstentage zu Wrzburg 1180 in die Reichsacht gethan und seiner beiden Herzogtmer Bayern und Sachsen entsetzt. Bayern erhielt der Pfalzgraf Otto von Wittels-bach; von Sachsen kam das Land westlich der Weser an das Erz-bistum Kln, das stliche Gebiet mit dem Herzogtitel an Bernhard von Anhalt, einen Sohn Albrechts des Bren. Heinrich der Lwe wehrte sich tapfer, wurde aber mit Hilfe seiner vielen Feinde zur Er-gebung gentigt und erschien als Flehender auf dem Reichstage zu Erfurt. Heinrich der Lwe empfing nun feine Erblande Braun-schweig und Lneburg zurck und mute auf drei Jahre in die Verbannung gehen. Er begab sich nach England zu seinem Schwieger-vater König Heinrich Ii.
Mit berwltigung des Lwen hatte Barbarossa feine kaiserliche Machtstellung wieder hergestellt. Auf dem glnzenden Reichstage zu Mainz wetteiferten die Groen und Ritter des Reiches, das hohen-stausifche Haus durch ihre Ergebenheit zu verherrlichen. Whrend des sechsten Rmerzuges feierte Friedrich I. in Mailand die Hochzeit feines ltesten Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Unteritalien und Sicilien. Voller Unruhe blickte der Papst auf diesen Ehebund, der auch im Sden ein hohen-staufisches Reich geschaffen hatte. Mit einem Kreuzzuge beschlo der Kaiser die Reihe seiner Thaten.
Der 3. Kreuzzug 11891192. Der Sultan Saladin von gypten hatte 1187 Jerusalem und das ganze heilige Land bis auf wenige Kstenstdte erobert. Die Nachricht von dem Falle Jerusalems weckte den fast erloschenen Kreuzzugseifer der abendlndischen Christen-heit. Der Kaiser Friedrich Barbarossa, die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Lwenherz von England rsteten einen Kreuzzug. Friedrich I. schlug mit seinem Heere den Landweg ein und drang trotz mancher Hindernisse glcklich durch das griechische Reich nach Kleinasien, wo er Jkonium eroberte. Als Friedrich in Cilicien an den Flu Selef oder Kalykadnus gelangte.
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Extrahierte Ortsnamen: Konstanz Deutschland Sachsen Sachsen Erfurt England Mainz Mailand Unteritalien Sicilien Jerusalems Frankreich Kleinasien Cilicien Kalykadnus
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(Sicihen aus trat er den Ostrmern entgegen und machte sie tribut-pflichtig (tributum Alemannicnm). Richard Lwenherz hielt er gefangen und entlie ihn erst nach Zahlung eines Lsegeldes und nach Ablegung des Lehnseides. Auer diesem Könige standen fast alle Fürsten des Abendlandes zu dem Kaiser im Lehnsverhltnisse. Eine moslemische Gesandtschaft aus Nordafrika legte die Ladung von 35 Saumtieren ihm zu Fen. Es fehlten nur die orientalischen Fürsten und Heinrich war Herrscher der Welt. Die Kreuzzugsidee sollte ihm auch noch Asien erwerben. Schon nahmen die Könige von Cypern, Jerusalem, Armenien ihre Reiche vom deutschen Kaiser als Lehen. Da ereilte diesen der Tod. Heinrich starb erst 32 Jahre alt in Messina.
2. Nach dem Tode des willensstarken Regenten erschtterten hef-tige Brgerkriege das deutsche Reich. Da Heinrich Vi. einen erst dreijhrigen Sohn Friedrich (Ii.) hinterlassen hatte, lie sich dessen Oheim, der Hohenstaufe Philipp von Schwaben 1198 1208, zum Könige whlen. Die staufenfeindliche Partei huldigte hingegen dem Sohne Heinrichs des Lwen, Otto Iv. von Braunschweia 11981215, als König.
Um dieselbe Zeit 1198 war Innocenz Iii. zum Papste gewhlt worden. Wie der groe Gregor erstrebte auch dieser kluge und energische Kirchenfrst einen durchgreifenden, nach allen christlichen Lndern hin-reichenden Einflu des Papstes. Um seinem Ziele nher zu kommen, lie er sich von der sterbenden Konstanze zum Vormund ihres Sohnes Friedrich ernennen, den er mit Neapel und Sicilien belehnte, dagegen trat er in Deutschland fr Otto Iv. ein und bannte Philipp.
3. Schon neigte sich das Kriegsglck dem hohenstaufischen König Philipp zu, als dieser von Otto von Wittelsbach, dem Neffen des oben ( 23, 3) erwhnten Wittelsbacher, in Bamberg 1208 um einer persnlichen Beleidigung willen ermordet wurde. Jetzt krnte Innocenz Otto Iv. zum Kaiser. Doch verlor dieser bald die ppst-liche Gunst und wurde sogar in den Bann gcthan, weil er die kaiser-lichen Rechte in Italien wahrte und dem Papste das hohenstausische Erbe in Unteritalien entreien wollte. Nun verbndete sich Innocenz mit dem inzwischen herangewachsenen Hohenstaufen Friedrich. Der-selbe ging nach Deutschland und fand bald einen groen Anhang, hin? gegen sank Otto Iv. immer mehr in der Achtung und starb verlassen auf der Harzburg 1218. Der neugewhlte Friedrich Ii., welcher 1215 Zu Aachen gekrnt wurde, hatte zuvor Innocenz Iii. die Zusage machen
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Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Cypern Jerusalem Armenien Messina Neapel Sicilien Deutschland Bamberg Italien Unteritalien Deutschland Harzburg Aachen
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Die Bischfe Deutschlands whlten auf Gehei des Papstes den Land-grasen Heinrich Raspe von Thringen zum Gegenknig, der zwar durch Verrat der König Konrad siegte, aber bald hernach auf der Wartburg starb. Nach Raspes Tode wurde ein anderer Gegenknig, der Graf Wilhelm von Holland, 1247 gewhlt.
So wtete in Deutschland der Brgerkrieg, während Friedrich in Italien gegen die Lombarden und den Papst zwar mannhaft, aber unglcklich kmpfte. Als nach der Niederlage bei Parma 1248 Friedrichs hochsinniger Sohn Enzio in die Gefangenschaft der Bo-lognesen geriet und selbst des Kaisers vertrautester Ratgeber ein Ver-rter wurde, erlahmte die Kraft des Hohenstaufen. Friedrich H. starb zu Fiorentino in Apulien 1250 und wurde zu Palermo bestattet.
4. Whrend der Regierung dieses Kaisers waren Mongolen-schwrme von Rußland und Ungarn her bis nach Schlesien vor-gedrungen, wandten sich aber trotz ihres Sieges auf der Wahlstatt bei Liegnitz 1241 der den Herzog Heinrich den Frommen von Schlesien wieder durch Ungarn nach Rußland zurck.
5. Konrad Iv. 12501254 konnte seinen Gegenknig Wilhelm von Holland nicht berwltigen, dagegen kmpfte er nicht ohne Glck bis zu seinem Tode in Unteritalien, das sein Halbbruder Manfred verwaltete.
26. Das Interregnum und der Ausgang der Hohenstaufen.
1. Das Interregnum (Zwischenreich) 12541273. Als Wilhelm von Holland 1256 auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, verkauften die Erzbischfe am Rhein die Reichs-regierung an fremde Fürsten, an Richard von Cornwall und Alfons von Castilien, einen Verwandten des staufischen Hauses. Der Englnder kam einige Mal auf kurze Zeit nach Deutschland, Alfons zeigte sich nie. Bei dem Mangel einer obersten Regierungsgewalt ge-nossen die vielen weltlichen und geistlichen Herrschaften, in welche das deutsche Reich sich aufzulsen drohte, vllige Selbstndigkeit, wie sie auch keinen Richter der sich anerkannten. Die Fehden und das Raub-rittertum nahmen infolgedessen jetzt berhand. Wer sich schtzen wollte, mute zur Selbsthilfe greifen und mit anderen Bndnisse schlieen.
2. Ausgang der Hohenstaufen. Whrend Konrads Iv. junger Sohn Konradin bei seiner Mutter in Schwaben lebte, kmpfte Manfred fr die Erhaltung des hohenstaufischen Besitzes in Unter-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Wartburg Holland Deutschland Brgerkrieg Italien Parma Friedrichs Apulien Palermo Ungarn Schlesien Liegnitz Ungarn Holland Unteritalien Holland Rhein Deutschland Schwaben
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Partei des Adels, deren Fhrer Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten waren, verfate er nun die Schriften an den christ-lichen Adel deutscher Nation", von der babylonischen Gefangenschaft" und von der Freiheit eines Christen-Menschen", worin er die Lehre von den sieben Sakramenten, vom Fegefeuer, von der Frbitte der Heiligen, von der Ohrenbeichte angriff und den Glauben als die allein-seligmachende Kraft bezeichnete. Auf den Bann, welchen Eck unterdessen wider seinen Gegner in Rom ausgewirkt hatte, antwortete Luther da-mit, da er am 10. Dezember 1520 an der Spitze der Studenten vor das Elsterthor in Wittenberg zog und die Bannbulle verbrannte. Hierdurch war die Lossagung von Rom offen kund gethan und eine Vershnung unmglich. Dem strmischen Reformator gesellte sich als mildernder Ratgeber, als Helfer und Freund bei Philipp Melanch-thon (Schwarzerd).
38. Karl Y.
Ausbreitung der Deformation.
Das weitere Gedeihen der Reformation hing wesentlich davon ab, wie der Kaiser sich zu der Bewegung stellte.
1. Nach dem Tode Maximilians I. bewarben sich um die Kaiserkrone sein Enkel, Karl I. von Spanien, und Franz I. von Frankreich. Die deutschen Fürsten stimmten aber zuerst fr Friedrich den Weisen von Sachsen. Dieser jedoch lehnte die Wahl ab und lenkte sie auf den mchtigen Habsburger. Von mtterlicher Seite hatte Karl Spanien, Neapel und die neu entdeckten Lnder in Amerika geerbt, vom Vater sterreich, die Franche Comts und die Niederlande. Von seinem Reiche hie es, die Sonne gehe in ihm nicht unter."
Maximilian I. Maria von Burgund. Ferdinand von Aragonien. Jsabella von
t 1519. | Castilien.
Philipp der Schne Johanna die Wahnsinnige. f 1506._ _
Karl V. (I).
t 1558.
Karl V. 15191556 war ein staatskluger Herrscher, verschlagen, ausdauernd und tapfer. Sogleich im Beginne seiner Regierung rstete er zum Kriege gegen Franz I. Ursachen zu diesem Vorgehen waren: 1) die Nebenbuhlerschaft beider gelegentlich der Bewerbung um die
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Wittenberg Rom Sachsen Neapel Amerika Niederlande Aragonien
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Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder Balduin, Herzog Robert von der Normandie, die Grafen Robert von Flandern und Raimund von Toulouse, Fürst Boemund von Tarent und sein Neffe Tankred von Apulien. Das Heer bestand aus beinah 300,000 Streitern, die auf verschiedenen Wegen zu Wasser und zu Lande in Konstantinopel anlangten. In Kleinasien wurde Nica belagert und genommen, dann durch die Schlacht bei Dorylum der Weg nach dem Sden gebahnt. Nun begann der Zug durch die phrygische Wste, in welcher das Heer durch Hitze und Wassermangel furchtbar zu leiden hatte. Indes Balduin mit Truppen nach Ed essa ging, das eine christliche Grafschaft wurde, belagerten die Kreuzfahrer acht Monate lang Antiochia in Syrien. 1098 wurde die Stadt von den Christen erobert, doch erlitten diese durch die Einschlieung der Mohammedaner groe Not, bis ein glcklicher Ausfall (Auffinden der heiligen Lanze) das Belagerungsheer in die Flucht schlug. In Antiochia ward Boemund Fürst, Raimund spter in Tripolis. Als man sich Jerusalem nherte, waren von den Kreuzfahrern nur noch 20,000 Waffenfhige brig. Dennoch wurde die heilige Stadt nach mhevoller Belagerung am s15. Juli 1099 durch einen zweitgigen Sturm. von den Christen genommen. Ein entsetzliches Blutbad folgte dem Siege. Nach dem Tode Gottfrieds von Bouillon, der sich demtig mit dem Titel Beschtzer des heiligen Grabes" begngte, folgte sein Bruder Balduin als König von Jerusalem.
2. Der Bestand des neugegrndeten Knigreiches, der Kolonie des Abendlandes", konnte von keiner Dauer sein, da es rings von mohammedanischen Fürsten umgeben war und die Christen ihre Ver-strkungen aus dem fernen Europa erhielten, wo bald die Begeisterung abnahm. Da sich trotzdem die christliche Herrschaft lngere Zeit im Morgenlande behauptete, ist vornehmlich den in den Kreuzzgen ge-grndeten geistlichen Ritterorden zu danken. Neben den drei Mnchs-gelbden war diesen Brderschaften der Kampf gegen die Unglubigen und der Schutz der Pilger geboten. An der Spitze jedes Ordens stand ein Gromeister oder Hochmeister. Die einzelnen Orden waren: 1) der Johanniterorden (schwarzer Mantel mit weiem Kreuz). Nach dem Verluste Jerusalems gingen die Johanniter nach Rhodus (Rhodiserritter), dann, von hier durch die Trken vertrieben, 1530 nach Malta (Malteserritter).. 2) Der Templerorden (weier Mantel mit rotem Kreuz) gelangte bald zu groen Reichtmern. Als die Templer
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fand der greise Held seinen Tod in den Wellen 1190. Des Kaisers zweiter Sohn Friedrich von Schwaben fhrte die Kreuzritter, welche nicht nach der Heimat zurckkehrten, vor Akkon, starb aber hier an der Pest, nachdem er der Stifter des Deutschen Ritterordens geworden war 1191. Nach Ankunft der Könige von Frankreich und England fiel Akkon. Bald entzweiten sich aber die auf einander eifer-schtigen Sieger. Wie der Fhrer der deutschen Truppen Herzog Leopold von sterreich, kehrte auch Philipp August von Frankreich nach Europa zurck. Jetzt besa Richard Lwenherz den Oberbefehl und wurde der Schrecken der Mohammedaner, konnte aber mit dem ver-minderten Heere keine groen Eroberungen machen. Saladin berlie den Christen die Kste von Joppe bis Tyrus und gestattete den Besuch der heiligen Orte. (Richards Heimkehr und die Sage vom Snger Blondel. 24, 1.)
24. Heinrich Vi., Philipp von Schwaben und Otto Iv.
1. Heinrich Vi. 1190-1197 trgt den Charakter der Staufen am schroffsten in sich, den stolzen Herrschersinn, der keinen Widerspruch duldete, daneben den ganzen Bildungstrieb dieses hochbegabten Ge-schlechtes. In ihm gipfelt die kaiserliche Macht, und die Idee der Welt-Herrschaft wird durch ihn verwirklicht.
In Deutschland hatte der König mit Heinrich dem Lwen zu kmpfen, der aus England heimgekehrt war, um sein altes Besitztum zu erobern. Der Welfe lie sich jedoch fr eine Ausshnung gewinnen und starb 1195 zu Braunschweig.
Am meisten beschftigten die Vorgnge in Italien den jungen König. Als er das normannische Knigreich, das Erbe seiner Ge-mahlin Konstanze, beanspruchte, erhoben sich die Normannen gegen die deutsche Herrschaft und huldigten dem Grafen Tancred von Lecce, einem unechten Sprling ihres Knigsstammes. Erst nach dem Tode Tancreds gelang es Heinrich, auf seinem zweiten Rmerzuge 1194 das normannische Knigreich zu erobern. Eine erneute Emprung unterdrckte er mit grter Strenge und Rachsucht.
Nach Deutschland zurckgekehrt, fate Heinrich den Gedanken, das Wahlkaisertum in ein hohenstaufisches Erbkaisertum umzuwandeln, gewann aber bei der Durchfhrung dieses Planes, trotz mancher Zugestndnisse an die Fürsten, deren Beistand nicht. Heinrich vereinigte zuerst mit der Landmacht eine Seemacht. Von seinem Knigreiche
Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auslage. 4
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Extrahierte Ortsnamen: Akkon Frankreich England Akkon Europa Joppe Tyrus Staufen Deutschland England Italien Lecce Deutschland
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Italien. Als er sich aber in Sicilien zum Könige krnte, belehnte der Papst den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, den Grafen Karl von Anjou, mit Neapel und Sicilien. Dieser kam mit einem wohlgersteten Heere und gewann die Schlacht bei Benevent 1266, in welcher Manfred fiel.
Jetzt wandten sich die Ghibellinen an den sechszehnjhrigen Kon-radin, damit er das Reich seiner Vter zurckerobere. An der Spitze weniger Truppen und in Begleitung seines Freundes Friedrich von Baden zog der Hohenstaufe der die Alpen, fand in Rom eine gln-zende Aufnahme, verlor aber bei Scurcola (Tagliacozzo) 1268 die fr ihn anfangs siegreiche Schlacht durch die List Karls von Anjou. Konradin, auf der Flucht gefangen genommen und wegen Hochverrat angeklagt, wurde auf Befehl seines Gegners mit seinem Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1^ hingerichtet. So fand der letzte Hohen-stause im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende.
3. Der 6. und 7. Kreuzzug 1249 und 1270 wurde von Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen. Zuerst wandte sich der franzsische König nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, nahm auch Damiette ein, geriet dann aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den zweiten Zug richtete Ludwig Ix. gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unternehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch den König hinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Be-sitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht.
27. Kirche, Rittertum und Stdtewesen.
Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters.
1. Die Kirche gelangte während der Kreuzzge zu dem Hhepunkt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abendlndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Interessen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten neue Orden mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen An-sehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Jnnoeenz Iii. gegrndeten
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Sicilien Frankreich Neapel Sicilien Rom Neapel Frankreich Palstina Tunis
\
X
183
.11521190 Friedrich I. Barbarossa.
Heinrich der Lwe von Sachsen wird mit Bayern belehnt, sterreich ein Herzogtum unter Keinricb Iasomiraott. . 154^ Erster Rmerzug. &abvianfi$?
^1158 Zweiter Rmerzug. Mailanv kapituliert.
1162 Zerstrung von Mailand.
67! Grndung des lombardischen Stdtebundes. Alexander Iii. J 1176 Niederlage Friedrichs I. bei Legnano.
/1180 Heinrich der Lwe wegen seines Abfalles gechtet und der Herzogtmer entsetzt. Bayern erhlt der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach.
C zu Konstanz mit den Lombarden.
Vfl87 Saladin erobert Jerusalem.
l 189n92*ritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa, Philipp Ii.
August von Frankreich und Richard Lwenherz von England.
^ 1190 Friedrich Barbarossa ertrinkt im Selef in Cilicien. Stiftung des Deutschen Ritterordens durch Friedrich von ^ Schwaben. ; . i
11901197 Heinrich Vi. ' '
1194 Er gelangt in den Besitz des normannischen Knigreiches. 11981208 Philipp von Schwaben.
11981215 Otto Iv. von Braunschweig.
U[28 Philipps Ermordung durch Otto von Wittelsbach. Papst Innocenz Iii.
12021204 Vierter Kreuzzug.
12041261 Das lateinische Kaisertum.
12151250 Friedrich Ii.
12281229 Fnfter Kreuzzug. Friedrich Ii. König von Jerusalem. 1230 Friede von St. Germano mit Gregor Ix.
1235 Reichstag zu Mainz. Otto das Kind erhlt das Herzog-
tum Braunschweig-Lneburg.
237 Friedrich siegt bei Cortenuova der die Lombardei^) 2dx Die Mongolenschlacht bei Liegnitz. Stiftung der Hansa. 245 Kirchenversammlung zu Lyon. Innocenz Iv.
Die Gegenknige Heinrich Raspe von Thringen und Wilhelm von Holland.
1249 Sechster Kreuzzug. Ludwig Ix. der Heilige von-Frankreich.^
yr
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Mailand Jerusalem Frankreich England Cilicien Schwaben Braunschweig Wittelsbach Jerusalem Mainz Braunschweig-Lneburg Liegnitz Holland
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273.
75
Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende.
51. Der Ausgang der Arenniige.
Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht.
52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen.
Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters.
1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie
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Extrahierte Ortsnamen: Neapel Frankreich Palstina Tunis
74 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273.
50. Das Interregnum und der Ausgang der Hohenstaufen.
1. Konrad Iv. 12501254, Friedrichs Ii. Sohn, konnte sich in Deutschland gegen seinen Gegenknig Wilhelm vo it. Holland nicht halten, er ging deshalb nach Italien, wo er nicht ohne Glck kmpfte, starb aber schon 1254. Wilhelm von Holland wurde zwei Jahre spter ans einem Zuge gegen die Friesen erschlagen.
Nnn brach fr Deutschland die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, die man das Interregnum (Zwischenzeit) nennt; es dauerte von 1254-1273. Allerdings gab es sogar zwei Könige in Deutschland: Richard von Cornwallis und Alfons von Castilien, aber beide waren Auslnder; der Englnder kam nur zweimal vorbergehend, Alfons nie nach Deutschland. Da eine oberste Regierungsgewalt fehlte, so gewannen die vielen weltlichen und -geistlichen Herrschaften, in die das Reich sich aufzulsen drohte, vllige Selbstndigkeit. Die Fehde und das Raubrittertum nahmen berhand (Faustrecht). Wer sich schtzen wollte, mute zur Selbsthilfe greifen und mit anderen Bndnisse schlieen, wie es die deutschen Städte taten (der rheinische Stdtebund). Etwas Bedeutendes wurde in dieser Zeit nur an der Ostgrenze des Reiches ge-schaffen, wo der d e n t f ch e R i t t e r o r d e n das heidnische Preuen-land bekehrte und germanisierte (12301283).
2. Nach Konrads Iv. Tode verwaltete sein Halbbruder Man-f r e d den staufischen Besitz in Unteritalien, kmpfte ruhmvoll gegen seine Feinde und krnte sich in Sicilien zum Könige. Da belehnte der Papst den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, den Grafen Karl von Anjou, mit Neapel und Sicilien. Dieser kam mit einem wohl-gersteten Heere und gewann die Schlacht bei Benevent 1266, in welcher Manfred fiel.
Jetzt wandten sich die Ghibellinen an den sechzehnjhrigen Kon-radin, Konrads Iv. Sohn, damit er das Reich seiner Vter zurck-erobere. An der Spitze weniger Truppen und in Begleitung seines Freuu-des Friedrich von Baden zog der Hohenstaufe der die Alpen, fand in Rom eine glnzende Aufnahme, verlor aber bei Scurcola (Taglia-cozzo) 1268 die fr ihn anfangs siegreiche Schlacht durch die List Karls von Anjou. Konradin, auf der Flucht gefangen genommen und wegen Hochverrats angeklagt, wurde auf Befehl seines Gegners mit seinem
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iv Konrad Friedrichs Wilhelm Wilhelm Richard_von_Cornwallis Alfons_von_Castilien Alfons Konrads Ludwigs Karl_von_Anjou Karl Manfred Konrads Friedrich_von_Baden Friedrich Scurcola Karls_von_Anjou Karls Konradin Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Italien Holland Deutschland Deutschland Deutschland Unteritalien Sicilien Frankreich Neapel Sicilien Rom