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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 122

1889 - Gotha : Perthes
122 Die letzten Staufer in Italien. Die Regentschaft in Sicilien fr Konradin bernahm Manfred; aber im I. 1258 liefe er sich selbst in Palermo zum Könige krnen und nahm die Kmpfe in Mittel- und Norditalien auf; zu seiner Vernichtung berief das Papsttum den franzsischen Prinzen Karl von Anjou auf den Mischen Thron; er empfing 1265 in Rom die Fahne St. Peters als Zeichen der Investitur und leistete der Kirche den Pasalleneid; Schwrme von Bettelmnchen ergossen sich der Italien, Ha gegen Manfred zu predigen. Bei Benevent kam es zum Kampfe. in dem Man-fred, als er seine Sache verloren sah, den Tod suchte (1266). Das Knigreich Sicilien seufzte bald unter der Gewaltherrschaft Karls und sehnte sich nach dem letzten rechtmfeigen Erben, Konradin, Herzog von Schwaben. Dem lockenden Rufe, der an ihn erging, widerstand der Jngling nicht; aus dem Erlse seiner deutschen Stammgter rstete er ein Heer und gelangte glcklich nach Rom, das ihm (1268) einen glnzenden Einzug be-ratete; man fhrte den letzten Staufer auf das Kapitol und begrfete ihn als Imperator; bald darauf wurde er bei Tagliacozzo [taljat] (Dorf im alten Marserlande) von Karl besiegt (1268); mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach der Kste fliehend, um zu Schiff das befreundete Pisa zu erreichen, wurde er aufgegriffen und Karl ausgeliefert, der ihn mit seinem Freunde zu Neapel enthaupten liefe (1268). . Das Ziel der Ppste war erreicht, die Herrschaft der Deutschen in Italien gebrochen und das Geschlecht der Staufer vernichtet; das rmische Reich deutscher Nation mit seinen universalen Ansprchen bestand kaum dem Namen nach; an seine Stelle war die Weltherrschaft des Papsttums getreten. Freilich, der Geist der Kreuzige, durch den das Papsttum zu solcher Hhe emporgestiegen, war bereits im Erlschen. Die Kreumge. Die Kreuzzge *), in denen Mnchtum und Rittertum ihre hchsten Triumphe gefeiert haben, begannen im 11. Jahrh., als unter dem Einflsse der Cluniacenser die Askese sich verschrfte und gleichzeitig das Rittertum tn leinen feineren Formen sich ausbildete. Bald sah man in der gefahrvollen Wallfahrt die Krone aller sittlichen Verdienste. Schnell erfafete das Papsttum bte Bedeutung der anhebenden Bewegung, und schon Gregor Vii. erkannte die Ikacht, die der Kirche zuflieen wrde, wenn sie die christlichen Völker unter der Fahne Petri gegen die gemeinsamen Feinde der Christenheit zu führen vermchte. Die zunehmende Bedrckung der Pilger durch den Islam erregte den kriegerischen Geist zunchst des franzsischen Rittertums, von dem allmhlich das gesamte christliche Abenblanb in die Krenzzumwegung hineingezogen wurde. " ' . " \ Mit den religisen Antrieben mischten sich von Anfang an weltliche 'Beweggrnde; die Hohen erfafete Lndergier. die Nieberen lockte die 1) Seit d. ltesten christlichen Zeiten besuchten die Glubigen die Sttten, wo Chnstus qewandelt. 326 trat Konstantins Mutter, Helena, etne Pilgerfahrt dorthin an, Konstantin u. Justinian schmckten d. heil. Land mit Prachtbauten; des. besucht waren seitdem die Grabes- u. Auferstehungskirche.

2. Das Mittelalter - S. 111

1889 - Gotha : Perthes
111 zog Barbarossa 1189 nach dem Orient; auf dem Zuge ertrank') er im Flusse Salef bei Seleucia (in Cilicien) (1190). Friedrich I. (Rotbart), Gem.: Beatrix von Hochburgund ___ Heinrich Vi., Friedrich von Schwaben, Philipp von Schwaden, Gem.: Konstanze von Sicilien f 1191 vor Mon, Gem.: Irene von Byzanz Friedrich Ii. Beatrix, Gem.- Otto Iv. Heinrich Vi. (11901197.) Heinrich Vi. (schon 1169 zum Könige gewhlt) zog Ans. 1191 der die Alpen, um in Rom die Kaiserkrone zu empfangen und dann das ihm 1189 mit dem Tode Wilhelms Ii. zugefallene Knigreich teilten in Besitz zu nehmen. Nachdem er in St. Peter zum Kaiser gekrnt worden war (1191), wandte er sich nach Sicilien; doch vor Neapel, das er belagern nutzte, raffte eine Fiebersenche fast sein ganzes Heer hinweg und zwang ihn zur Rckkehr nach Deutschland; hier fand er eine durch sein rcksichtsloses Auftreten hervor-gerufene, weitverbreitete Frstenverschwrung vor, an deren Spitze die Welsen standen. Inmitten dieser groen Gefahr glckte dem Kaiser die Ge-faugennahme des englischen Knigs Richard Lwenherz, des Schwagers Heinrichs des Lwen, der, vom 3. Kreuzzuge heimkehrend, in die Gewalt seines persnlichen Gegners, Leopolds Vi., Herzogs von sterreich und Steier-mark2), geriet (Ende 1192) und von diesem an Heinrich Vi. ausgeliefert wurde; derselbe beutete den ihm gewordenen Vorteil rcksichtslos den Welsen und dem Frstenbunde gegenber aus. Nachdem der letztere sich aufgelst hatte, kam eine Vershnung mit den Welfen (Heinrich d. Lwen) zustande. Richard selbst mute fr sein Knigreich den Vasallen cid leisten und ungeheuere Summen bezahlen; Februar 1194 erfolgte endlich seine Freilassung vom Trifels (Bergkegel am Rande der Haardt). Nachdem die Ruhe in Deutschland hergestellt war. begab sich Heinrich von neuem nach Italien und setzte sich 1194 in den Besitz der sicilischen Lande. Am Weihnachtstage lie er sich im Dome zu Palermo krnen. Mit grausamer Strenge hat er alle weiteren Versuche der Emprung im Knigreiche unterdrckt. Nachdem der Kaiser in Deutschland die Wahl seine? zweijhrigen Sohnes Friedrich (geb. 1194) zum Könige durchgesetzt hatte, nahm er das Werk auf. das sein Vater ihm hinterlassen hatte, die Eroberung Jerusalems. Hhere Ziele indes noch mochte er verfolgen; schon bekannte sich der König von Cypern als Lehnsmann (seit 1196) und hatte sich Byzanz zu einem jhr-lichen Zins verpflichten mssen. 1197 sammelten sich zahlreiche deutsche Kreuzfahrer in den Hfen des sicilischen Knigreiches; bereits steuerten die Flotten nach dem Orient, da starb (1197) nach kurzer Krankheit Heinrich Vi. in Messina; im Dome zu Palermo ward er beigesetzt. Der Tod Heinrichs Vi. erinnert an den Heinrichs Iii.; auf den hchsten Aufschwung des Kaisertums folgt pltzlich der tiefste Niedergang. Whrend 1) Die inneren Teile des Krpers wurden in Tarsus (in Cilicien) beigesetzt; die Gebeine fhrte s. Sohn Friedrich mit sich, um sie in Jerusalem zu begraben; der deren Verbleib steht nichts fest, doch sind sie wahrscheinl. vor Akkon nach Friedrichs Tode bestattet worden. 2) Herz. Ottokar v. Steiermark (f 1192) hatte Leopold zu s. Erben eingesetzt.

3. Das Mittelalter - S. 135

1889 - Gotha : Perthes
135 trat ein Kurfrstenkollegium zusammen, in dem die Laienfrsten l) (4) der die geistlichen Fürsten (die 3 rheinischen Erzbischfe) das bergewicht erlangten. r, Der grere Teil der Kurfrsten whlte Ans. 1257 gegen Auszahlung groer Summen den Bruder des englischen Knigs, Heinrichs Iii., Richard von Cornwallis, die brigen bald darauf Alfons (X.) von Castilien zu Knigen. Der rheinische Bund bewies sich diesen Vorgngen gegenber ohne die ntige Festigkeit; er lste sich 1258 wieder auf; die Städte traten einzeln, von englischem Gelde gewonnen, zu Richard der. Wie die Städte, blieben die reichsunmittelbaren kleineren Basalten ohne Einflu auf die Angelegenheiten des Reichs; seit dem Untergang der Staufer ohne Beschftigung, suchten sie sich von ihren steinernen Burgen aus durch Raub und Bedrckung des Verkehrs aufrecht zu erhalten2). Inmitten der allgemeinen Verwirrung war es Richard von Com-Wallis, der einigemal am Rhein erschien3), nicht mglich, eine feste Stellung im Reiche zu gewinnen; dagegen begrndete in dieser Zeit der König von Bhmen 4), Ottokar Ii., welcher die babenbergische Erbschaft (vgl. S. 121), sterreich und Steiermark, mit Gewalt und auf friedlichem Wege) Krnten und Kratn erwarb, im So. des Reiches eine an Umfang jedes deutsche Frstentum berragende Macht. Da die ffentliche Meinung immer dringender die Herstellung einer festen Zentralgewalt forderte, so traten nach dem Tode Richards von Cornwallis (t 1272) die Kurfrsten zur Wahl eines neuen Knigs zusammen; sie einigten sich auf den Grafen Rudolf von Habs brg), einen Mann aus nicht frstlichem Geschlechte (wie Wilhelm von Holland), der trotz seines nicht unbedeutenden Lnderbesitzes im Elsa und im Thr- und Aargau dem Frstentum nicht gefhrlich schien; auerdem ver-pflichteten sie. wie es scheint, den König, zu den wichtigsten Regierungshand-hingen ihre Zustimmung (die sogen. Wi.llebriefe) einzuholen. In Frank-furt erfolgte 1273 die endgltige Wahl; von hier zog man mit Rudolf nach Aachen zur Krnung. B. pie vergebt. Wersuche der Kerstessung der knigt. ti. kaisert. Gewalt. Rudolf von Habsburg (13731291) erbat vor allem vom Papste die Anerkennung seiner Wahl; er erhielt sie, indem er bereitwilligst alle Ansprche, welche die Kirche auf Italien erhob, zugestand. Diese Verbindung mit der 1) Die groen Frstengeschlechter., welche die Kur beanspruchten, waren neben dem Könige v Bhmen die Askanier (in Brandenburg u. Sachsen) u. die Wittelsbacher (in d. Pfalz u. in Baiern). Der Streit der beiden fchs. Linien (Lauenburg u. Wittenberg) u. der wittelsbachschen ward endgltig durch d. goldene Bulle geregelt. An Stelle der Askanier stehn im 15. Jahrh. die Hohen zollern und Wettin er (vgl. spter die Tern-torialentwickeluug.). 2) Beschftigung u. Versorgung bot einem Teile von ihnen d. deutsche Orden, ferner d. geistl. Frstentmer u. Stifter; auf den bifchsl. Sitzen u. in d. Domkapiteln befanden sich fast nur Mitglieder des Adels. 3) Alfons v. Castilien betrat Deutschland berhaupt nicht. 4) Heinrich Iv. u. Friedrich I. Hatten b. Knigstitel an einzelne bhmische Herzge fr ihre Person verschenkt; d. erbl. Knigswrde erlangte Ottokar I. (1198), dessen Enkel Ottokar Ii. war. ___ _ , 5) S. Freund, d. kinderlose Ulrich v. Krnten (+ 1269), setzte ihn 1268 zum Erben em. 6) Die Habsburg lag in d. Winkel zwifch. d. Aare u. d. einmndenden Reu.

4. Das Mittelalter - S. 226

1889 - Gotha : Perthes
226 mit Gregor Ix. (1227-1241), der ihn wegen Aufgabe des Kreuz-znges bannt, beginnt er d. Kampf. 1228-1229 5. Kreuzzug ; Rckgewinnung Jerusalems. 1230 Friede zu San German o. Das Kaisertum steht dem Papsttum wieder in voller Freiheit gegen-ber. Friedrichs Politik ist nunmehr auf die Unterwerfung Ober- u. Mittel-Italiens gerichtet; Sicilien soll ihm dazu die Gelder liefern, die deutschen Fürsten ihre Vasallen stellen; Sicilien verwandelt er daher in eine absolute Monarchie mit ausgebildeter Verwaltung, in Deutscht, begnstigt er die Ent-Wickelung der frstl. Macht. Aus-gleich des Zwistes mit den Welfen. 1235 Otto, der Knabe, erhlt Braun-schweig-Lneburg alserbl. Herzog-tum; die Emprung König Hein-richs milingt. (Heinrich gefangen gefetzt). Eine kraftvolleleitnng der deutschen Angelegenheiten giebt d. staufische Kaisertum vollkommen auf; der Schutz der Grenzen liegt den territorialen Gewalten ob (Sieg niederdeutsch. Fürsten der Dne-mark bei Bornhvede 1227), die Kolonisation n. Christianisierung d. stl. Lnder, Pommerns, Schle-siens, Preuens erfolgt ohne Be teilignng des Kaisertums. 1237 Sieg Friedrichs der die Lom-barden bei Cortennova. 1239 Friedrich wird von Gregor Ix. gebannt. Das gegen den Kaiser nach Rom berufene Konzil vereitelt Enzio durch den Sieg bei Elba der eine genuesische Flotte. 1241 f Gregor..Ix. machtlos u. ver-lassen. (bergewicht des Kaisers). 1243-1254 Innocenz Iv., flieht heimlich aus Rom. 1245 Ein allgemeines Konzil zu Lyon erklrt Friedrich Ii. fr abgesetzt. 1246 Heinrich Raspe, Landgraf von Thringen wird in Deutscht, zum Gegenknig erhoben. Das Geschlecht der Babenberger stirbt aus (sterr. Erbfolgestreit). 1247 f Heinrich Raspe, der letzte Land-graf von Thringen (thring. Erbfolgestreit). Wilhelm v. Hol-land wird Gegenknig 1248 Friedrichs Lagerstadt Vittoria bei Parma wird ein Raub d. Flammen; Auflsung des kaiferl. Heeres. 1249 Gefangennahme Enzios durch die Bologuefen. 1250 f Friedrich Ii. (bergewicht des Papsttums. 1250-1254 Konrad Iv. (begr. zu Mesfina). 1266 Manfred wird von Karl v. Anjou bei Benevent besiegt (+). 1268 Konradin wird bei Tagliacozzo von Karl v. Anjou besiegt; er wird in Neapel enthauptet Das Papsttum hat mit Hilfe der territorialen Gewalten (der deutschen Fürsten n. lombardischen Städte) der das Kaisertum gesiegt; die ppstl. Theokratie, die nun vollendet ist, beansprucht nicht nur die unumschrnkte Herr-schaft der allgemeinen (kathol.) Kirche, sondern auch die politische Leitung der einzelnen Staaten. Kreuzzge. 1095 Kaiser Alexius ruft zu Piaceuza die Hilfe des Abendlandes gegen die Seldfchnken an. 1095 Urban Ii. fordert in Clermont znr Eroberung Jerusalems auf. 1096-1099 1. Kreuzzug, von franzf. Rittern (vgl. S. 123.) ausgefhrt. 1097 Sieg bei Dorylnm; Balduin grndet die Grafschaft Edesfa. 1098 Eroberung Antiochias; Boemund grndet das Frstentum Ant. 1099 Eroberung Jerusalems. Gottfried v. Bouillon bernimmt b. Knigreich Jerusalem. Als 4. lateinisches Reich wirb b. Grafsch. Tripolis gegrndet; Er-obernng der phniz. Kstenstbte (Accon, Berytns, Sibon, Tyrus). Grnbung der Ritterorben der Johanniter u. Templer. 1144 Emadeddin Zenki erobert Edessa. 1147-1149 2. Kreuzzug, v. Ludwig Vii., K. von Frankreich, und Konrad Iii. ausgefhrt, vgl. S. 124. Edessa bleibt verloren (1146 v. Nurebbin, dem Sohne Emabebbin Z. ein-geschert). Nurebbin erobert Damaskus u. Aegypten; seine Macht gewinnt nach s. Tode s. Statt-Halter Salabin in Aegyten; bers. erobert Syrien mit Damaskus. 1187 Sieg Salabius bei Tiberias der das Knigreich Jerusalem; Eroberung Accons u. Jerusalems.

5. Das Mittelalter - S. 227

1889 - Gotha : Perthes
227 1189-1192 1191 1202-1204 1204-1261 1228-1229 1241 1244 1248-1254 1270 1291 1307 1309 1351-1382 1386 1410 1466 3. Kreuzzug, der Deutschen unter Friedrich Barbarossa (f 1190 im Flusse Salef), der Englnder unter Richard Lwenherz, der Franzosen unter Philipp Ii. Augustus. Eroberung Accons (f Friedrich v. Schwaben); Jerusalem wird nicht zurck erobert. Grndung de deutschen Ritterordens (1198). 4. Kreuzzug; sranzs. Ritter sammeln sich in Venedig. Doge Dandalo erobert mit ihrer Hilfe Dalmatien, lateinisch. Kaisertum in Kon-stantinopel. Friedrich Ii. gewinnt auf dem Wege der Verhandlung mit dem Sultan von gypten Jerusalem. Der Mongole Temudschin errichtet ein astatisches Weltreich; Mon-golenscharen dringen auch in Eu-ropa ein. Heinrich Ii., Herzog v. Niederschlesien, erliegt den Mongolen-scharen bei Liegnitz . Charismische Scharen, von den Mongolen aus Turan vertrieben, werden vom Sultan von gypten in Sold genommen. Eroberung Jerusalems durch die Charismier. Jerusalem bleibt fr die Christenheit verloren. 6. Kreuzzug; Ludwigs Ix. in gypten (vgl. S. 126). 7. Kreuzzug. Ludwig Ix. f vor Tunis. Alle Besitzungen des Christentums in Syrien (Antio-chien, Tripolis, die Kstenstdte) werden erobert. Eroberung Accons. Die Mehr-zahl der Ritter und Kausleuke geht nach Cypern hinber. Templer werden auf Befehl Phi-lipps Iv. in Frankreich verhaftet; 1312 Aufhebung des Ordens, Ja-cob v. Molay wird (1314) in Paris verbrannt. D. Hochmeister des deutsch. Ordens verlegt seinen Sitz von Venedig nach der Marienburg (Eroberung Preuens 1231-1283 vgl. S. 128-131). Winrich v. Kniprode; Bltezeit des deutschen Ordens Vereinigung Littanens u. Polens durch die Vermhlung Jagjellos u. Hedwigs. Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg. Friede zu Thorn; das westl. Preußen kommt an Polen; das stl. Preußen empfngt der Hoch-meister von Polen als Lehen. 1525 Hochmeister Albrecht tritt zur Reformation der u. verwandelt den preuisch. Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum, das indes polnisch. Lehen bleibt. Johanniter setzen den Kampf gegen den Islam, erst von Cypern, dann von Rhodus (Rhodiser) au fort; von hier vertreibt sie Sulei-man Ii. 1522. 1530 Karl V. belehnt die Johanniter mit Malta (Malteser). 2. Periode: Wis zum Augsvurger Keligiousfriedeu (is zur Auflsung der abendlndischen Weokratie). I. Nationale Cntmickelung des Abendlandes auf politischem Gebiete. 1. Deutschland. Ausbildung der Territorial-macht (iusbes. der srstl.) 1254-1273 Interregnum. 1254 rheinischer Stdtebund. 1256 s Wilhelm von Holland. Hervortreten des Kur-fstenlollegiums. Wahlalfons(X.) von Castilien und Richards von Cornwallis. Ottokar Ii., König von Bhmen, erwirbt sterreich, Steiermark, Krnten, Krain. 1273-1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Ottokar wird besiegt bei Drn-krut (t). 1283 Albrecht, Rudolfs Sohn, erhlt sterreich, Steiermark, Krain; Meinhard vontirol erhltkrnten. 1291 Bund der 3 Waldsttte. 1292-1298 Adolf von Nassau, wird von Albrecht bei Gllheim gesiegt (+). 1298-1308 Albrecht I. von sterreich bringt die rheinisch. Kurfrsten zur Unterwerfung; er wird von seinem Steffen Johann (Partieiba) a. b. Reu ermordet. Die Her-^ stellung einer knigl. e-walt ist nach Albrecht kaum noch versucht worden. 1308-1313 Heinrich Vii. von Luxemburg, erwirbt Bhmen fr seinen Sohn Johann; Aufnahme bec italienisch. Politik. 1312 Kaiserkrnung in Rom; H. liegt begraben in Pisa. Die kaiserl. 15*

6. Das Mittelalter - S. 229

1889 - Gotha : Perthes
229 Macht der Fürsten aus, die in der Reformation auch die Lei-tung der kirck. Angelegenheiten bernehmen. Uber die Territorien vgl. 149 156. 2. England. Ausbildung der Parlaments-rtfchen Monarchie. -1066 Angelschsischeknige. 596 Anfang der Bekehrung der Angel-sachsen; Leitung der Kirche durch die Erzbischfe von Canterbury u. 9)or. Egbert von Wesfex (9. Jahrh.) vereinigt die einzelnen Reiche zu einem Staat. An-griffe der Normanen (Dnen). 871-901 Alfred d. Gr., Neubegrnder des Reichs; London wird Hauptstadt. Im 11. Jahrh. Eroberung Englands durch die Dnen (Knud b. Gr.). Wiederherstellung der angelschf. Herrschaft. 1066 Harald wird von Wilhelm v. d. Normandie bei Hastings besiegt u. gettet. 1066-1154 Normannische Könige. Umwandlung des angelfchs. Staates in eine Lehnsmonarchie und der angels. Kirche in hierarchischem Sinne (Primat des Erzbifchofs von Canterbury). 2 Nationen, stehen einand. gegenber, die herrschende normanifch-franzf. u. die unterworfene angelschsische. 1154-1485 Haus Anjou - Plan tage-net. 1154-1189 Heinrich Ii., Graf von Anjou, Herzog der Normanbie, Herr v. Aquitanien, durch die Konstitutionen von Qelarenbon Herr der engl. Kirche. Streit mit Thomas Becket, Erzb. v. Canterbury. 1189-1199 Richatb Lwenherz (3. Kreuzzug). 1199-1216 Johann ohne Land. Streit mit bern Papsttum; von den Groen verlassen, nimmt er das Reich vom Papst zu Lehen und verpflichtet sich ihm zu einem Jahreszins. 1214 Nieberlage bei Bouvines; Johann verliert fmtl. norbsranzf. Gebiete an Philipp Ii. August, König von Frankreich. (Aquitanien bleibt englisch). 1215 magna charta libertatum; Beschrnkung der tnigt. Gewalt durch die 2 oberen Stnbe. 1216-1272 Heinrich Iii. 1265 Simon v. Montfort, Graf von Leicester, vereinigt Vertreter der Ritterschaft n. Stbte mit den Prlaten u. Baronen zum Parlament in Lonbon. 1272-1373 Die 3 Eduarde (I.iii.). Bildung der englisch. Nation. Die Rech te des Parlaments aufsteuer-bewillignng, Gesetzgebung, uere Politik werden anerkannt. (Ober-haus u. Unterhaus ober Haus der Gemeinen). Eduard I. unterwirft Wales (Thronfolger heit fortan Brinz von Wales). Ebuarb Iii. erhebt Ansprche auf den franz. Thron. Ausbruch des 100 jhrigen engl.-franz. Krieges. 1346 Sieg Eduards Iii. und feines Sohnes (des schwarz. Prinzen) bei Crecy der Frankreich. 1356 Sieg bei Maupertuis. 1360 Friede zu Bretigny (Eduard Iii. verzichtet auf den franz. Thron, erhlt aber V Frankreichs zu vollem Eigentum). 1366 Zurckweisung der ppstl. Forde-rang auf die Oberhoheit der England und den Lehnszins. 1373-1399 Richard Ii. (Wictif t 1384). 1399-1461 Hans Lancaster (die 3 Heinriche. Iv.vi.). 1415 Sieg Heinrichs V. bei Azincourt der den franz. Adel. Unter Heinrich Vi. beginnt Unglck gegen Frankreich(Jnngfranvon Orleans) und innerer Zwiespalt (Kampf der weien Rose von Aork und der roten Rose von Lancaster). um 1450 England verliert alle sranzs. Besitzungen bis auf Calais. 1461-1485 Haus York (1485 + Richard Iii. bei Bosworth). 1485-1603 Haus Tudor. 3. Frankreich. Ausbildung des absoluten Knigtums. 843-987 Karolinger. 987-1328 Capetinger. Erbliches Knigtum, Krnung in Reims; Hauptstadt ist Paris. der die groen Vasallen vgl. S. 66. Bei der Schwche derknigl.gewalt herrscht Fehdezustand, dem die Kirche ab-zuhelfen sucht. 1041 treuga Bei (Gottesfriede) in Aquitanien. Im 12. Jahrh. be- ginntdasknigtum(Ludwigvii. 1147-1149 2. Kreuzzug -) zu erstarken, wird aber durch die Macht eine? Vasallen noch einmal vollstndig

7. Das Mittelalter - S. 230

1889 - Gotha : Perthes
in Schatten gestellt, des Heinrich v. Anjou-Plantagenet, Herzogs v. d. Normandie, Herrn v. Aqui--tarnen, (1154) Knigs von England, (1166) Herzogs v. d. Bre-tagne. Philipp Ii. Angustns, Sohn Ludwigs Vii., beginnt den Kampf gegen den Plantagenet Johann ohne Land; derselbe, der Ermordung Arturs v. d Bre-tagne beschuldigt, wird von dem Gericht der Paus verurteilt u. seiner franzsischen Lehen verlustig erklrt. 1214 Philipp siegt der Johann bei Bonvines (nur Aquitanien bleibt englisch, vertragsmig 1259). Das Knigtum erwirbt die Grafsch. Toulouse (in den Albigenser-kriegen) u. die Provence. Aus-bildung einer nationalen Prosa-sprche. 1248-1254 Kreuzzug Ludwigs Ix. (f 1270 vor Tunis), des letzten Vertreters des mittelalterlichen Geistes. Phi-lipp Iv., der Schne, erstrebt rcksichtslos eine unabhngige (nationale) Staatsgewalt gegen die universalen Gewalten des Mittelalters. 1302 Philipp beruft den 1. Reichstag gegen die Herrschastsansprche Bonifatius' Viii. 1303 Reichsversammlung in Paris ver-weigert Bonifatius die weitere Anerkennung. 1307 Philipp verhaftet die Templer in Frankreich (1312 Aufhebung des Ordens). Nochmalige Schwche des srauzs. Reiches und Knigtums. Gegen Philipp Vi. von Valois, Sohn des Bruders Philipps Iv., verlangt Eduard Iii., Sohn der Tochter Philipps Iv., dessen Mannsstamm 1328 ausstirbt, den franz. Thron. 100 jhriger engl-franz. Krieg. 1328-1589 Hans Valois. 1346.1356 Niederlagen des franzsischen Adels bei Crecy und Mau-pertuis. 1360 Friede zu Bretigny. Wiederaus-bruch des Krieges. Unter Karl Vi. Streit zwischen Orleans (im Bunde mit der Ritterschaft unter dem Grafen von Armagnac) u. Burgund (im Bunde mit den Stdten, insbef. Paris). 1415 A. groe Niederlage des franz. Adels bei Azincourt durch Heinrich V. bertritt Burgunds (Philipps des Guten) auf die Seite Englands. (1422 f Heinrich V. ii. Karl Vi.) Rettung des franz. Knigtums (Karls Vii. durch Jeanne Darc (1429 Entsetzung Orleans). 1431 Jeanne Darc wird von den Eng-lndern gefangen u. zu Rouen verbrannt. Burgund tritt zur franzf. Sache der, ebenso Paris. Im An-schlu an ein krftiges Knig-tum findet Frankreich die einzige Rettung. (Um 1450 verliert Engl, alle franz. Besitzungen auer Calais). 1438 Annahme der Baseler Kirchen-reform zu Bourges (pragmatische Sanktion). Begrndung einer franzf. Landeskirche. Errichtung von Ordonanzkom-pagnien. (Anfang der stehenden Heere der modernen Welt). Mit dem stehenden Heer (miles per-petuus) verbindet sich die stehende Steuer; auf der Einheit des Heeres u. der Verwaltung baut sich der moderne (absolute) Staat auf. 1461-1483 Ludwig Xi., Begrnder der absoluten Knigsmacht. Beseitigung der groen Feudalherren. Zu-sammenbrnch der groen bur-gundischen Macht (vgl. S. 185 die einzelnen brg. Gebiete). 1467-1477 Karl der Khne versucht die Er-richtung einesburgundischenknig-reichs zwischen Frankreich und Deutschland. Vergebl. Belage-rung von Nen. Eroberung Lothringens (Hauptstadt Nancy). 1474 Ludwig Xi. gewinnt gegen Jahrgelder Schweizer Hilfstruppen. 1476 Siege der Schweizer bei Gran-fon u. Murten der Karl den Khnen. 1477 f Karl der Khne vor Nancy. Das Herzogtum Burgund kommt an die franzf. Krone (Franche Comte und die Niederlande an Maximilian von sterreich). Das innerlich erstarkte Frankreich wendet sich zur Eroberung nach Italien. 1483-1498 Karl Viii.; erfolgloser Zug nach Neapel (1494-1495). 1498-1515 Ludwig Xii.; er erobert (1499) Mailand. 1508 Liga von Cambray gegen Venedig.

8. Das Mittelalter - S. 232

1889 - Gotha : Perthes
232 1431 Erffnung des Baseler Konzils; Kirchenreform wird ernstl. in An-griff genommen (Freiheit der Kapitelwahlen, Abschaffung der Palliengelder, Annaten). 1433 Prager Kompaktaten (Zugestand-nis des Laienkelchs an diebhmen). 1438 Pragmatische Sanktion (Begrndung einer sranzs. Landeskiche). 1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der Kirchenreform in Deutschland durch Friedrich Iii. (s. Geheimschreiber Enea Silvio de' Piccolo-mini. Pius Ii.) Papsttum geht aus dem Ansturm der Konzilien in seinem geistl. Ansehen wesentl. unverkrzt her-vor; Pius Ii. erklrt (1460) jede Berufung an ein Konzil fr Ketzerei. Ppste erliegen der humanistischen Weltanschauung; Nikolaus V. (1447) ist ein Freund der Huma-nisten, Pius Il (1458) selbst Humanist; das politische Streben der Ppste geht auf Begrndung eines italienisch. Frstentums. 1492-1503 Alexander Vi. (Rodrigo Borgia), geleitet von Sinnenlust u. Herrsch-begier (lein Sohn Cesare Borgia). 1503-1513 Julius Ii., Begrnder der ppstlichen Monarchie. 1512 Im Bunde mit Venedig n. den Schweizern vertreibt Julius Ii. die Franzosen aus Italien 1513-1521 Leo X., sthetischem Genu ergeben; Rom wird die klassische Stadt der Welt (Michelangelo, Rasael). Iii. Erneuerung universaler Kmpfe. 1. Bildung des osmanischen Weltreichs. Ende des 13. Jahrh. grndet der Türke Osman ein Sultanat in Kleinasien; die Byzantiner werden aus Kleinasten vertrieben, um die Mitte des 14. Jahrh. bereits in Europa bedrngt (Verlust von Adrianopel u. Philippopel). Ser-bien u. Bulgarien werden den Osmanen zinspflichtig. 1396 Niederlage des franzs. Ritter-Heeres bei Nikopolis. Die Osmanen werden durch die Au-griffe der Mongolen geschwcht. 1402 Osmane Bajestd wird bei Angora von Timnr besiegt u. gefangen. 1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei Warna. 1453 Mohammed Ii. erobert Konstanti- nopel ; Serbien, Bosnien werden trkische Provinzen. Osmanen dringen erobernd sowohl an der Donau als im mittellndisch. Meere vor. 1517 Selim I. zerstrt das Mamelukenreich in gypten (Vernichtung des Kalifats zu Kairo). Sultan zu Konstantinopel ist fortan geistl. Oberhaupt des Islam. 1521 Snleiman Ii. (15201566) erobert Belgrad. (1522 Rhodos). 1526 Ludwig Ii. von Ungarn wird bei Mohacs besiegt (+). 1529 Snleiman Ii. vor Wien. 3. Bildung des spanischen Weltreichs. Nach dem Sturz der Omaijaden (1031) zersplittert sich die arabische (maurische) Macht in Spanien; siegreich dringen von N. die christl. Reiche vor; im 15. Jahrh. ist die arab. Herrschast auf Granada beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien bildet sich das spanische Reich; die spanische Kirche wird in Mittelalter!. Geiste reformiert und zugleich dem Knig-tum dienstbar; mit Hilfe der Inquisition wird auch jeder poli-tische Widerspruch unterdrckt. _ 1492 Eroberung Granadas durch die katholischen Könige. Entdeckung Amerikas durch Columbus. 1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu Sicilien noch Neapel. 1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als Enkel Ferdinands u. Jsabellas König von Spanien (mit Neapel, Sicilien, der neuen Welt), als Sohn Philipps des Schnen Herr der burgundischen Nieder-lande, vgl. Stammtafel S. 189. 1519 Karl wird zum deutschen Kaiser gewhlt (V.), als Enkel Maximilians Herr der dentsch-habs-burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 1520 Kaiserkrnung Karls V. zu Aachen 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez, 15311533 Perus durch Franz Pizarro. 1521 Karl V. auf dem Reichstag zu Worms; das Haus Habsburg erwirbt das Herzogtum Wrtem-berg; den dentsch-habsbnrgischen Besitz giebt Karl an seinen Bruder Ferdinand; durch dessen Heirat mit Anna, Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Bhmen (t 1526

9. Das Mittelalter - S. 66

1889 - Gotha : Perthes
<50 1. Westfrankeu (Frankreich). A. |>te Schwche des Knigtums. In Westfrankeu whlte 888 ein Teil der Groen den Grafen Odo von Paris, den Sohn Roberts von Anjou, zum Könige, doch brachte er es nicht zu voller Anerkennung; eine groe Partei hielt an dem letzten Karolinger, Karl dem Einfltigen, fest, der auch nach dem Tode Odos (898) die Herrschaft bernahm. Seine Regierung ist durch ein glckliches Ereignis ausgezeichnet; die Normannen-scharen nmlich (wahrscheinl. Dnen), die unter Rollo zu Ronen ihre Wohn-sitze aufgeschlagen hatten und eine dauernde Plage des Reiches zu werden drohten, wurden Sil vertragsmig in den Staat aufgenommen. Rollo trat zum Christentum der (in der Taufe empfing er den Namen Robert) und erhielt das Land an der und. Seine als erbliches Frstentum (Nor-mandie) samt der Lehnsherrschaft der die Bretagne. Die christlichen Normannen des Frankenreichs gewhrten diesem Schutz gegen jeden weiteren Angriff heidnischer Seeknige, den es bisher sich selbst nicht hatte leisten knnen; bald nahmen sie Sprache, Sitte, Kultur von den Romanen an und bertrafen an christlichem Eifer und ritterlichen Tugenden alle Völker. Den Karolingern machten im 10 Jahrh. die Robertiner1) (das Geschlecht Roberts v. Anjou) die Krone abermals streitig, und 987 ging die Herrschaft dauernd auf diese der, die nun nach Hugo (Sapet2) die Capetinger heien (9871328). der ein Jahrh. blieb das Knigtum der neuen Dynastie ebenso schwach, wie das der alten gewesen war; bei seiner Ohnmacht wenig von den Groen beneidet, erbte es regelmig von Vater auf Sohn. Durch diese Erblichkeit und durch die religise Weihe, welche die Kirche dem neuen Herrscher durch Salbung und Krnung in der Kathedrale zu Reims gab, ward es in dem Bewutsein des Volkes altehrwrdig, aber der politische Schwerpunkt war nicht der Knigssitz zu Paris, vielmehr bildete Frankreich eine Menge dem Namen nach vom Könige abhngiger Lehnsstaaten, in der That selbstndiger Frstentmer mit glnzenden Hfen, an denen der Adel sich sammelte; und was in den nchsten Jahrh. an ruhmvollen Thaten geschah, ging nicht von den Knigen, sondern von einzelnen Groen aus. Die bedeutendsten Herzogtmer und Grafschaften, die den mittelalterlichen franzsischen Feudalstaat ausmachten und spterhin in den Kreuzzgen hervor-traten, waren folgende: In Nordfrankreich (nrdl. v. d. Loire. ftl. bis zur Scheide u. Maas, an deren l. Ufer die deutsch-lothringische Grenze hinlief) lagen, am Meere: die westl. Halbinsel einnehmend, das Herzogt. Bretagne, stl. davon auf beiden Seilen der und. Seine fast bls zur Somme das Herzogt. Normandie, im No. zwisch. Scheide u. Meer die Grafsch. Flandern; im Innern: a. d. ob. Somme die Grafsch. Vermandois. a. d. oberlothring. 1) Robert der Tapfere, Markgraf von Anjou Graf Odo von Paris. Rbert, Herzog von Francien + 89sl Hugo der Groe Hugo Lapet, 987 König v. Frankreich. 2) so genannt wahrscheinl. nach der cappa, einem geistl. Kleide, das er als Laienabt des Martinklosters von Tours trug.

10. Das Mittelalter - S. 113

1889 - Gotha : Perthes
113 vernderte; indem derselbe sich zur Verlobung mit der (unmndigen) Tochter Philipps, Beatrix, welche die staufischen Reichsminifterialen als ihre angestammte Herrin betrachteten, bereit erklrte, erhielt er deren Anschlu; bald gewann er die allgemeine Anerkennung in Deutschland. Nunmehr im festen Besitz des stausischen Knigtums, ward Otto Iv. unwillkrlich in die Bahnen der staufischen Politik hinein gezogen. Zunchst freilich im Begriffe, die Kaiserkrone zu erwerben, vermied er jeden Streit mit dem Papsttum und erneuerte sogar die 1201 gemachten Zugestndnisse (1209)x); mit einem tchtigen Reiterheere berschritt er die Alpen, rckte, ohne Wider-stand zu finden, nach Rom und empfing hier 1209 aus den Hnden In-nocenz' Iii. die Kaiserkrone. Darauf aber begann er den Besitzstand des Reiches in Mittelitalien zurckzufordern und berschritt 1210, um die Vereinigung Siciliens mit dem Reiche wieder herzustellen, die apulische Grenze, während pisanische Schiffe zur berfahrt nach der Insel Sicilien in Bereitschaft gesetzt wurden. In der hchsten Erbitterung schleuderte Innocenz Iii. den Bann gegen Otto Iv. (1210), forderte die deutschen Fürsten zur Emprung auf und bezeichnete ihnen Friedrich (Ii.), den er bisher grundstzlich, um die gefhrliche Vereinigung der deutschen und sicilischen Krone zu hindern, vom deutschen Throne ausgeschlossen hatte, als König. In der Thal sagten sich viele Fürsten von Otto Iv. los, der auf die Nachricht von diesen Vorgngen von der berfahrt nach Sicilien abstand und nach Deutschland zurckkehrte. Nachdem Friedrich (Ii.) in Rom persnlich dem Papste den Lehnseid fr das Knigreich Sicilien geleistet und dadurch ausdrcklich auf die Vereinigung des Kaiserreiches mit der sicilischen Monarchie verzichtet hatte, eilte er nach Deutschland. Noch hoffte Otto Iv., der jetzt seine Vermhlung mit Beatrix vollzog (1212), wenigstens die staufische Ministerialitt auf seiner Seite zu erhalten; durch den Tod der Beatrix (1212) lste sich auch dies Band. Durch den glcklichen Fortgang seiner Politik gehoben, ging Innocenz jetzt daran, den Sieg des Papsttums der das Kaisertum zu vollenden; er forderte und erlangte von Friedrich (1213) zu Eger (in Bhmen a. d. ob. Eger) die offene Anerkennung dessen, was ihm von Otto Iv. bisher in geheimen Vertrgen zugestanden war (vgl. Anm. l). Im nchsten Jahre wurde Otto Iv., der sich mit seinem Oheim, dem englischen Könige Johann ohne Land 2), gegen den franzsischen König Philipp Ii. August vereinigt hatte, von diesem bei Bouvines (in Flandern) (1214) entscheidend besiegt; er verlor seitdem allen Anhangs); Friedrich Ii. wurde 1215 zu Aachen gekrnt; das Gelbde des Kreuzzuges, das er am Krnungstage that, 1) Ja, wichtige Zugestndnisse kamen hinzu, die freie Kapitelwahl der Bischfe (vgl. d. Worms. Vertrag), die ungehinderte Appellation der Geistlichen nach Rom, die Verzichtleistung auf das Spolienrecht, d. h. das Recht auf die Einziehung des beweglichen Nachlasses der Bischfe. 2) Heinrich Ii., König von England, 11541189 Richard Lwenherz, Johann ohne Land, Mathilde, Gem.: Heinrich der Lwe König von England, König von England, , v- 1189-1199. 1199-1216. Ott0 Iv 2blu,elm ^ ^ueburg Otto d. Knabe. Herz. v. Braunschw.-Lneb. 3) Otto zog sich in seine Erblande zurck; dem Throne entsagte er nicht; sein frher Tod (1218) machte dem Streite ein Ende. In Brauns chweig ward Otto begraben. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 8
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