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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 98

1888 - Leipzig : Teubner
98 - Grndung Alessandrias. Italien war so gut wie verloren fr den Kaiser^ . 117. Unterdessen hatte Heinrich der Lwe von Sachsen aus eine segensreiche Wirksamkeit entfaltet, er trug deutsche Kultur nach dem slavischen Holstein, Mecklenburg und Pommern; Lbeck blhte auf. Denke an den Gegensatz zwischen der deutschen Politik des Lwen und. der italienischen des Kaisers! Doch geriet Heinrich durch seine strenge, gewaltthtige Herrschaft mit vielen mchtigen Nachbarn in Streit (der Lwe vor der Burg in Braunschweig); Friedrich ver-shnte die Feinde nach seiner Rckkehr aus Italien. Heinrichs Wallfahrt nach Jerusalem ist von der Sage ausgeschmckt. Nach sieben Jahren nahm Friedrich seine italienischen Plne wieder auf. Heinrich der Lwe verweigerte (bei einer persnlichen Zusammenkunft) die Heeresfolge (dies war kein eigentlicher Treu-bruch, weil die Meinung herrschend geworden war, da die Vasallen nur zu einem Rmerzuge verpflichtet seien! was hat wohl Heinrich zu der Weigerung veranlat?). Friedrich wurde von den lombardischen Stdten bei Legnano gnzlich geschlagen 1176; er vershnte sich mit Alexander Iii. in Venedig und gewhrte den Lombarden gegen Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit fast alle Forderungen (was hat ihn zu diesem schnellen Nachgeben bewogen?). Heinrich der Lwe wurde gechtet und seiner Herzogtmer beraubt; demtigte sich vor dem Kaiser zu Erfurt; zog auf drei Jahre in die Verbannung nach England zu seinem Schwiegervater. Bayern kam an die Wittelsbacher, Sachsen wurde zerstckelt; Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg. Friedrich feierte 1184 die Schwertleite seiner Shne durch ein glnzendes Reichsfest in Mainz; auf seinem sechsten friedlichen Rmerzuge vermhlte er seinen zweiten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien. Die kaiserliche Macht schien befestigt. . 118. Friedrich krnt sein thatenreiches Leben durch den dritten Kreuzzug 1189; der edle, gromtige Sultan Saladin von gypten (Lessings Nathan) hatte Jerusalem wiedererobert. Friedrich im Bunde mit dem franzsischen König und mit Richard Lwen-herz von England, die jedoch den Seeweg whlen. Friedrich ertrinkt im Saleph 1190 (der Kysshuser). Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrt das Heer vor Akkon, legt den ersten Grund zum Orden der Deutschherren (weier Mantel mit schwarzem Kreuz), stirbt an der Pest. Leopold von Ostreich, welcher

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 99

1888 - Leipzig : Teubner
- 99 - von Richard Lwenherz beleidigt wird (wodurch?), kehrt zurck, nimmt Richard, der unterwegs Schiffbruch gelitten hatte, gefangen und liefert ihn an Friedrichs Sohn Heinrich (Vi.) aus. (Richard Lwenherz war der Schwager Heinrichs des Lwen; die Sage vom Snger Blondel.) Jerusalem bleibt im Besitz der Mnhammedaner; doch die Christen knnen ungefhrdet zum heiligen Grabe pilgern. Heinrich Yi. (11901197) erkmpft sich mit blutiger Hrte . 119. das Erbe seiner Gemahlin in Unteritalien, stirbt daselbst. Nach seinem Tod beginnt der Kampf zwischen Welfen und Hohenstaufen von neuem durch die Doppelwahl Philipps von Schwaben und Ottos It. von Braunschwcig. Philipp, Friedrichs I. dritter Sohn; Otto, Heinrichs des Lwen Sohn. In den Streit mischt sich der gewaltigste der mittelalterlichen Ppste, Innocenz Iii.; er stellt sich auf Ottos Seite. Innocenz vergleicht das Papsttum mit der Sonne, das Kaisertum mit dem Mond; setzt das Ketzergericht der Inquisition ein (spter in den Hnden der Dominikaner, die mit den Franziskanern zusammen die sogen. Bettelorden bilden); Innocenz will ganz Italien vllig vorn deutschen Reiche trennen. Philipp wurde von Otto von Wittelsbach 1208 aus persnlicher Rache ermordet (seine Gemahlin, die griechische Irene, die Rose ohne Dorn, die Taube sonder Galle"; denke auch an andere Zeitgedichte Walters von der Vogelweide). Auch Otto Iv. entzweite sich mit dem Papst. Da lie Innocenz den Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Ii. (1215 1250), fr den er als Vormund und . 120. Oberlehnsherr sein unteritalisches Knigreich verwaltete, als Gegen-knig aufstellen. Friedrich geriet mit den Nachfolgern Innocenz' Iii. in Streit, weil er einen gelobten Kreuzzug auszufhren zgerte und gegen sein Versprechen die Vereinigung von Deutschland und Sizilien anstrebte. Im Bann unternahm er den fnften Kreuz-zug 1228 und erlangte die Knigskrone von Jerusalem; nach seiner Rckkehr wurde er vom Bann gelst. (Jerusalem ging nach kurzer Zeit auf immer fr die Christen verloren.) Friedrich war mehr Italiener als Deutscher, der Kirche fern-stehend fhrte er in feiner glnzenden Hauptstadt Palermo ein durch Knste und Wissenschaften verschntes Leben mit orientalischem Anstrich. In Deutschland schlug er den Aufstaut) seines Sohnes Heinrich nieder, der in der Gefangenschaft starb. In Italien wollte er die lombardischen Städte wieder unter die kaiserliche Oberhoheit zurck- 7*

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 100

1888 - Leipzig : Teubner
100 führen, kam aber dadurch von neuem in Feindschaft mit dem Papst. Wiederholter Bannfluch; Absetzung und Wahl von Gegenknigen. Entsetzliche Brgerkriege in beiden Lndern. Friedrichs schner Sohn Enzio (Heinz) wurde von den Bologuesen gefangen und bis zu seinem Tod in Haft gehalten. Friedrich Ii. starb 1250 in Italien (sein Grabmal in Palermo). Sein Sohn Konrad Iv. fhrte den Kampf in Unteritalien weiter, wo er 1254 starb. . 121. Whrend der Regierung Friedrichs Ii. wurde das Abendland von einem furchtbaren Einfall asiatischer Barbaren in Schrecken gesetzt. Denke an den frheren Einbruch der Hunnen, auch an die Einflle der Normannen und Ungarn! Die Mongolen berfielen von der Hochebene Hinterasiens aus ' das chinesische Reich und drangen unter furchtbaren Verheerungen gegen Europa vor. Rußland, Polen und Ungarn wurden ver-wstet, Moskau verbrannt. 1241 fiel Herzog Heinrich der Fromme in der Schlacht bei Wahlstatt (Liegnitz). Das Abendland war in groer Gefahr, Kaiser und Papst in Streit. Da gingen die Mongolen nach Asien zurck und warfen sich auf das Kalifat von Bagdad, das sie vernichteten. In Deutschland begann das Interregnum; in Italien rief der Papst den Bruder des franzsischen Knigs, Karl von Anjou, zum Kampf gegen die Hohenstaufen herbei. Da zog der Jngling Konradin, Konrads Iv. Sohn, trotz des Flehens seiner Mutter der die Alpen, um das Erbe seiner Vter zu erkmpfen. Bei Tagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, wurde er 1268 mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel hingerichtet, der letzte der Hohenstaufen. 1282 ging Sizilien durch die sizilianische Vesper fr den grausamen Karl verloren. Peter von Aragonien wurde König der Insel. (Gegen Ende des Mittelalters kam auch Neapel an Aragonien.) Das Nibelungenlied, ein Spiegel deutschen Wesens im Mittelalter.") . 122. Um die Wende des 12. und 13. Jahrhunderts ist das Nibelungenlied aufgezeichnet worden. Es ist geschpft aus den *) Das Nibelungenlied, Schulausgabe von Holdermann. Reuther, Karlsruhe.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 124

1888 - Leipzig : Teubner
124 brgerliche Rechte, innerhalb bestimmter Grenzen auch freie Religions-bung. Der gute König Heinrich; was wnschte er jedem seiner Bauern? Gegenber der Habsburgischen Macht verfolgte er die Plne seiner Vorgnger (denke an Franz I. und Heinrich Il). 1610 wurde er von einem fanatischen Katholiken, Ravaillac, ermordet (weswegen?). England und Schottland in der Reformationszeit. . 154. Erzhle von den frheren Geschicken Grobritanniens mit Hilfe der folgenden Angaben: Csar in Britannien, die Angel-sachsen 450, 1066 Wilhelm von der Normandie erobert England, 1190 dritter Kreuzzug, 1429 die Jungfrau von Orleans. Zur Zeit Luthers regierte in England Heinrich Viii. aus dem Hause Tudor (1509 1547), ein grausamer Gewaltherrscher. Er sagte sich von Rom los, um die Ehescheidung von seiner Ge-mahlin, Katharina von Aragonien, zu erzwingen. Der König das Oberhaupt der englischen Kirche. Seine zweite Frau, Anna Boleyn, lie er hinrichten; dasselbe Geschick hatte noch eine andere seiner sechs Gemahlinnen. / * Die Reformation, die unter feinem Sohne Eduard Fort-schritte machte, wurde wieder unterdrckt von feiner Tochter, der blutigen Maria, der Gemahlin Philipps Ii. von Spanien. Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und Anna Boleyns (15581603),' in der Schule der Leiden aufgewachsen, durch ernste Studien gebildet, von mnnlichem, gebieterischem Sinn. Sie begrndet die englische Hochkirche oder Episkopalkirche; erklre den Namen (episcopus Bischof). Gegner derselben sind die Puritaner (pure) oder Presbyterianer (denke an die Stellung der Gemeindeltesten in der christlichen Urkirchel). . 155. Zu derselben Zeit herrschen in Schottland die Stuarts. Auf Jakob V. folgt seine Tochter Maria Stuart, frh vermhlt mit Franz Ii. von Frankreich, am ppigen Hof der Katharina von Medici in aller Freuden Flle aufgewachsen. Mit den Tudor verwandt, macht sie gegenber Elisabeth Ansprche auf den englischen Thron. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrt sie nach Schottland zurck, wo der strengste Calvinismus (Presbyterianer) bereits die Oberhand gewonnen hatte. Maria, ein Werkzeug der Gegenreformation, in heimlicher Verbindung mit Rom, Frankreich und Spanien. Welche Gefahr fr England? Sie vermhlt sich mit ihrem Vetter Darnley;

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 162

1888 - Leipzig : Teubner
- 162 - Kaiser der Franzosen erklrt, durch Volksabstimmung besttigt, vom Papst Pius Vii. am 2. Dezember in Paris gesalbt. 1805 krnt er sich in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien; sein Stiefsohn Eugen Beauharuais Vicekuig von Italien. Die Errungenschaften der Revolution waren damit fr Frank-reich verloren. Das Kaisertum kehrte zu der absoluten Re-gierung des alten Knigtums und seinen Formen zurck (der neue Adel). Das Kaisertum Napoleons I. . 210, Der Friede, den auch Rußland (1801) und England (1802) mit Frankreich gemacht hatten, war nicht von Bestand. Die Eng-lnder gaben Malta nicht heraus. Napoleon, auerdem gereizt durch die englische Presse, bedrohte England mit einer Landung von Boulogne aus und besetzte Hannover. Der englische Minister Pitt brachte die dritte Koalition 1805 zwischen England, Rußland, Ostreich und Schweden zur Herstellung des europischen Gleichgewichts zusammen. Preußen, wo seit 1797 Friedrich Wilhelm Iii. herrschte, beharrte auf seiner Neutralitt. Napoleon geht in Eilmrschen nach Oberdeutschland, verbndet sich mit Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau und zwingt die streicher in Ulm zur Ergebung (Verletzung des neutralen ansbachischen Gebiets von Preußen durch Bernadotte!). 1805 (Oktober) vernichtet Nelson die franzsische und spanische Flotte bei Trafalgar und fllt. Murat besetzt Wien. Napoleon schlgt am 2. Dezember 1805 die Russen und streicher in der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlih. Ostreich tritt im Frieden zu Preburg Venetien an Italien ab, Tirol an Bayern, wofr es Salzburg erhlt. Bayern und Wrttem-berg Knigreiche. Die Bourbouen in Neapel, die die Landung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatten, werden entthront (La dynastie de Naples a cesse de regner"); Napoleons Bruder Joseph König von Neapel, Ludwig (Gemahl der Hortense Beanharnais) König von Holland. 1806 Napoleon Protektor des Rheinbundes (Bayern, Wrttem-berg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.).

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 123

1888 - Leipzig : Teubner
123 Spanien und Portugal (das von 1581 1640 spanische Provinz war) fortgefhrt, viele der ostindischen Kolonieen Portugals erobert (Ceylon, Malakka), die nordstliche Durchfahrt (wohin?) gesucht; es begann der zweite glnzende Abschnitt des Zeitalters der Ent-bedungen. 1601 die ostindische Handelskompanie; 1606 Neu-Holland; Batavia auf Java, die Molukkeu; das Kap der guten Hoffnung als Zwischenstation besetzt. So wurde den Spaniern und den Portugiesen der Herrscherstab der Meere entrungen. Herings- und Walfischfang führen in die nrdlichen Meere. Das reiche Amsterdam der Sitz des Welthandels. Mchtiger Aufschwung der heimischen Gewerbe; Kanalbauten; Gott hat das Meer, der Hollnder die Ksten geschaffen". In den Kolonieen fhrt das Streben nach Gewinn zu schmutziger, roher Habgier (tote bei den Spaniern und Portugiesen); im Mutter-lande steht ein hohes geistiges Schaffen dem berma des Reich-tnms zu Seite. In dem freien Brgertum lebt geistige Freiheit, auf den Hochschulen blhen die Wissenschaften. Die Kunst der Maler spiegelt die Wirklichkeit des heimischen Lebens und Landes in naturgetreuen Bildern wieder. (An dieser Blte der Knste nehmen auch die sdlichen Provinzen teil; vergleiche die Zeittafel!) Die Religionskmpfe in Frankreich. Die Calvinisten in Frankreich wurden Hugenotten genannt. . 153. An ihrer Spitze standen die Bonrbonen, Verwandte des Knigs-Hauses Valois, die in Navarra herrschen, und der Admiral Coligny. Um die blutigen Kriege zwischen den beiden Parteien zu be-endigen, wurde Heinrich von Navarra mit Margarete von Valois, der Schwester Karls Ix., vermhlt, der seinem Bruder Franz Ii., dem Gemahl der Maria Stuart, gefolgt war. Aber die Mutter des Knigs, Katharina von Metrie:, stiftete die Pariser Bluthochzeit an, Bartholomusnacht 24. August 1572; Coligny ermordet; Heinrich von Navarra rettete sich durch scheinbaren bertritt zur katholischen Kirche. Der Brgerkrieg tobte weiter unter Karl Ix., dem das Gewissen keine Ruhe lie, und seinem Bruder Heinrich Iii. Nach dessen Ermordung gelangten mit Heinrich It. (15891610) die Bonrbonen auf den Thron. Derselbe trat zum Katholizismus der (weswegen?). Das Edikt von Nantes 1598 gab den Hugenotten gleiche

7. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 11

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Der ctbfall der Niederlande 1 ] an dem gleichen Orte habt vornehmen lassen. ... Ich kann daraus nur erwidern, daß ich diese Pflicht der Gerechtigkeit durchaus so, wie es sich ge- hört, erfüllt und Eure Erwägung sehr richtig finde,... so sehr ich gewünscht hätte, daß diese Dinge zu einem anderen Ende hätten kommen können, und daß jeder sich hätte entschuldigen und rechtfertigen können, wie es sich für ihn gehörte, und wiewohl ich nicht habe unterlassen können, sehr zu bedauern, daß das, was mit den genannten Grafen Egmont und Horn geschehen ist, geschehen mußte, und daß es sich zu meiner Zeit zugetragen hat. Über niemand darf sich dem, wozu er verpflichtet ist, entziehen wollen. Und ich habe gern gehört, daß sie, wie Ihr schreibt, so gut und katholisch gestorben sind___ c) Lardinal v. Granveüa an den König. 13. Hov. 1579.1 ... Jedoch könnte man auf den besagten Prinzen (von (Dranien) einen preis von 30—40000 escudos setzen, für den, der ihn umbrächte oder lebendig überlieferte, wie alle Potentaten in Italien tun; dann würde er schon aus Furcht davor, kleinmütig wie er ist, bald von selbst sterben, oder irgend ein verzweifelter würde, um den preis zu gewinnen, wenn man das in Italien und Frankreich bekannt macht, die Tat vollbringen_______________ d) Der König an den Prinzen von Parma. 30. Nov. 1579? ... (Es scheint mir, daß man den Krieg mit allen erdenklichen Mitteln gegen ihn führen muß. ... Und deshalb habe ich gedacht,... daß es nicht übel wäre, nach dem vorbilde der Reichsacht ein Edikt gegen ihn von mir aus zu erlassen, das sich auf die Übel und Schäden gründet, die er verursacht hat— Und zum Schluß nach dem vorbilde der besagten Hcht seine Person und die ihm gehörigen Güter jedem beliebigen preisgeben, ungestraft seine Person zu verletzen und die Güter, die ihm noch gehören, in Besitz zu nehmen... .3 3. Die Bartholomäusnacht (23.-24. Huguft) 1572. a) Bericht des päpstlichen Nuntius in Paris Salviati an den Kardinal v. domo in Rom. 24. August 1572/ Nachdem am 22. (Ruguft) auf den Hömiral (dolignt)) ein Schuß abgegeben worden war, der ihn an der rechten Hand und dem linken 5lrm nicht ungefährlich verletzte, habe ich Ihnen Nachricht gegeben, indem ich an demselben Abend den Brief zur Post gab...; aber in dieser Nacht sind zwei Stunden nach Mitternacht auf Befehl des Königs alle Hugenotten in Stücke gehauen worden________ Wenn der Schuß den Rdmiral sofort getötet hätte, kann ich mich nicht entschließen zu glauben, daß so viel auf einmal vollbracht worden wäre—5 1 Correspondance du Cardinal de Granveile Vll 496 = Collection de chro-niques Beiges inedites 19, 7, Bruxelles 1889. 2 Ebenda 503—506. 3 Die flchtserhärung erfolgte am 15. März 1580; daraus sagten sich die in der Utrechter Union verbundenen „Staaten“ am 22. Iuli 1581 förmlich von Spanien los. 4 Italienischer Text bei Augustin Theiner, Annales ecclesiastici 1 (Rom 1856) 328f. vgl. Hi. philippson, Die Römische Kurie und t>iebartholomäusnacht,Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Vii (1892) 108—137. 5 3n einem Schrei- den vom 2. September (a. a. (D. 331) erläutert das Saluiati mit folgenden Worten: ,,Da der Schuß (auf Anstiften der Königin)... mit Wissen des Herzogs von Hnjou, aber nicht des Königs erfolgt war, und da die Regentin sah, daß 2*

8. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 13

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15 hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________ 4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth. Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.] [12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg. 1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1887 - Leipzig : Teubner
Der erste Kreuzzug 1096—1099. 125 H von Perejo, genannt von Habenichts, führte, einem wilden, stets wachsenden Strome gleich, durch Süddeutschland dem Osten zu. Aber diesem Hansen von Menschen A fehlte der ordnende Geist, der sie zusammengehalten hätte. Wie Räuber zogen sie durch die Länder und wurden wie Räuber behandelt. Viele kamen um auf dem Zuge durch Ungarn nach Konstantinopel; was übrig blieb, setzte über nach Kleinasien. Hunger und Krankheit und das Schwert der Türken verzehrte hier die meisten. Von mehr als 100 000 Menschen retteten sich nur 3000 unter Peters Führung nach Konstantinopel zurück, wo sie die Ankunft des regelmäßigen Kreuzheeres abwarteten. Diese regelmäßigen und wohlgerüsteten Scharen der Fürsten und Ritter brachen erst im Spätsommer des 1.1096 a' , aus der Heimat auf. Gottfried von Bouillon, der edle und tapfere Herzog von Niederlothringen, zog am v 15. August mit einem wohlgeordneten, mit allen Bedürfnissen reichlich versehenen Heere von 80 000 Mann zu Fuß und 10 000 Reitern von den Ufern der Maas aus und gelangte durch die Länder der Donau nach Konstantinopel. Hier stießen auf verschiedenen Wegen zu Wasser und zu Land die übrigen Fürsten mit ihren Scharen zu ihm: Graf Hugo von Vermandois, Bruder des Königs Philipp I. von Frankreich, Graf Raimund von Toulouse, der reichste Fürst seiner Zeit, Herzog Robert von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers, Graf Robert von Flandern, Fürst Bohemuud von Tarent, Sohn des Robert Gniseard, und dessen Vetter, der fromme und tapfere Tancred von Bruudusium, u. a. Mit Gottfried von Bouillon zogen seine Brüder Balduin und j* Eustachius. Das ganze Heer betrug über 300 000 Mann zu Fuß, über 100 000 Reiter; mit Weibern und Kindern, Mönchen und Knechten mochte es eine Masse von 600 000 Menschen sein. Der griechische Kaiser Alexius, der kurz vorher die Christen des Abendlandes um Hilfe gegen die Türken gebeten hatte, behandelte die Kreuzfahrer mit Argwohn und

10. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1887 - Leipzig : Teubner
Ausnahme des Herzogtums Burgund im engeren Sinn (Bourgogne), welches der französische König als Lehen einzog und mit Gewalt der Waffen behauptete. Auf Friedrich Iii. folgte in der deutschen Kaiserwürbe"" sein Sohn Maximilian I. (1493—1519), der mit dem einen Fuße gleichsam noch im Mittelalter, mit dem andern bereits in der neuen Zeit steht. Man nannte ihn „den letzten Ritter". Er war lebhaft und feurig, tapfer und kühn und von rastloser Thätigkeit; aber es fehlte ihm die Standhaftigkeit und Ausbauer in der Verfolgung seiner Pläne. Deutschland blieb unter ihm zerstückelt und zerspaltet, so daß der Kaiser die Macht des Reiches nicht mit Nachdruck nach außen verwenden konnte. Im Innern stellte er einigermaßen die Ordnung her durch Aushebung des Fehderechts und Stiftung eines ewigen Landfriedens (1495). Die Reichsglieder sollten hinfort ihre Streitigkeiten nicht mit den Waffen ausfechten, sondern von einem Reichskammergericht entscheiden lassen, das aus einem Kammerrichter und 16 andern Richtern bestand und anfangs in Frankfurt, dann in Speier und feit 1689 zu Wetzlar seinen Sitz hatte. Damit der Landfrieden besser gehandhabt werden könne, wurde im I. 1512 Deutschland in 10 Kreise geteilt, von denen jeder an der Spitze einen Hauptmann mit einigen Raten hatte. Die Kreise waren: der östreichische, bayrische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrheinische oder niederrheinische, burgundische, westfälische, niedersächsische, obersächsische. Am glücklichsten war Maximilian in der Vermehrung ^seiner Hausmacht. Im I. 1496 vermählte er seinen Sohn Philipp, aus der Ehe mit Maria von Burgund, mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien und der Königin Jsabella von Castilieu, und ba-burch würde Philipp nach Jsabellens Tod (1504) König von Castilieu; boch er starb schon zwei Jahre nachher. Philipps ältester Sohn Karl, der schon seit 1506 die Niederlande besaß, bereinigte nach dem Tode seines Großvaters Ferdinand die Kronen Castilieu und Aragonien
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