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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 30 Karten zur deutschen Geschichte - S. 9

1898 - Düsseldorf : Bagel
touillon Rouen Hegensburg Clermont 1095 o Rftim t-. Genua) Marseillj Belgrad Nissa Icomedien .Tarent »ryläum X1097 [koniian Mosul iochien „•>1008 Die Kreuzzüge. 9 3. 4. Köln Mainz A. Die Kreuzzüge sind veranlaßt einerseits durch die wachsende Bedrückung der Pilger im Gelobten-Lande, wohin zu wallfahrten nach den Regeln von Cluny für besonders verdienstlich galt, andrerseits durch die zunehmende Kraft und den mit den Erfolgen steigenden Wagemut der christlichen Völker. B. 2. Kr. 1147/1149: Teilnehmer Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. — Ergebn. 0. 3. Kr. 1189/1182: Teiln. Barbarossa, Phil. Ii. Aug. v. Frankr. u. Rieh. Löwenherz v. England. — Erg. Küstenstrich Tyrus-Joppe, Besuch Jerusalems gestattet. 4. Kr. 1202/1204: Balduin von Flandern und Bonifazius von Monteferrato. — Lat. Kaisertum in Byzanz. (Kcmstantinopel.) 5. Kr. 1228/1229: Friedrich Ii. richtet das Königreich Jerusalem wieder auf. 6. Kr. 1248/1254: Ludwig Ix. von Frankreich über Ägypten nach Akkon. — Ergebn. 0. 7. Kr. 1270: Ludwig Ix. nach Tunis. — Ergebn. 0. Erster Kreuzzug 1096/99. Kreuzprediger: Peter von Amiens. Teilnehmer: Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Boemund von Tarent, Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, u. a. Hauptsächl. Franzosen. Auf getrennten Wegen ziehen 8—400000 Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Nicäa dem byzantinischen Kaiser erobert. — Sieg bei Doryläum durch Gottfrieds Hinzukommen. — Balduin gründet die Grafschaft Edessa. — Boöinund behält Antiochien, bei dessen Verteidigung er sich hervorgethan. — Grafschaft Tripolis. — Jerusalem erstürmt 1099. — Entsatzheer bei Askalon besiegt. Königreich Jerusalem gegründet. An dem Regiment des vielköpfigen Zwergstaates beteiligt : Prälaten, weltliche Fürsten und italien. Städte. Gesetzes- und Landessprache: Französisch. Das ursprüngliche Ziel, das heil. Land, ging freilich (1291 völlig) wieder verloren. Trotzdem haben die Kreuzzüge f. alle Stände des Abendlandes, namentlich aber für die Ritter und die Städte die wohlthätigsten Folgen gehabt. Jene wurden jetzt die^ Träger der Bildung (höfisches Wesen, Troubadours, Minnesänger), auch traten sie in den Dienst der Kirche (Ritterorden). Die Städte aber blühten auf durch den Handel, so Amalfi und Pisa, Genua und Venedig, Mar* seille u. Regensburg u. v. a.

2. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 11

1880 - Gotha : Perthes
V0kbemebkus&E1í Zu Sprïïner-Меже Hasb-Atlas: Mittelalter Usb Neuere Zeit. (17) Iberische Halbinsel Nr. Iv. Iberische Halbinsel yoii 1367 bis zur Vereinigung топ Castilien und Leon 147» und zum Fall des König- reichs Granada 1493. — Nebenkarten: 1. Gra- nada, — 2. Königreich Granada. — 3. Grenze von Gataluna. Von K. v. Spruner. Aragon verlor durch den oben erwähnten Vertrag vom Jahre 1258 den grössten Theil seiner südfranzö&ischen Besitzungen bis auf Carlat und Montpellier, erwarb aber dafür die Unabhängigkeit von französischer Lehnsherrschaft für die eatalonischen Lande. Eine Nebenlinie des Hauses erhielt 1262 unter Oberhoheit der aragonischen Herrscher das Königreich Mallorca, aus diesen Inseln sowie Rous- sillon, Cerdagne, Conflans und den in Frankreich noch übrigen Gebieten bestehend, welches Reich jedoch 1849 wieder an die Hauptlinie zurückfiel. In demselben Jahre wurden die französischen Besitzungen an die Krone Frankreich verkauft. Waren auch die Grenzen des aragonischen Besitzes auf der Halbinsel selbst nach vollendeter Eroberung von Valencia nur noch durch die 1305 im Vertrag von Campillo (oder Torelias) bedungene Abtretung des seit 1266 streitigen Östlichen Murcia’s mit den Städten Ali- cante, Orihuela, Elche etc. erweitert worden, so wurde dagegen in dieser Periode reiche Entschädigung für das in Frankreich Verlorene in Italien gefunden, aber frei- lich in Behauptung und Erstrebung dieses auswärtigen Besitzes dem Vaterlande die besten Kräfte entzogen. So ward 1282 das herrliche Sicilien den Angiovinen ent- rissen. 1297 erfolgte Seitens des Pabstes die Belehnung mit Sardinien und Corsica, doch konnte Corsica nie den Genuesern abgenommen werden, und Sardinien ward erst im Laufe des Xiv. Jahrhunderts nach harten Kämpfen mit Genua und Pisa zur völligen Unterwerfung gebracht. Alfonso V. erobert endlich auch 1442 Neapel, welches Reich aber erst nach langen Kriegen mit den Franzosen dauernd behauptet werden konnte. Mit Ferdinand, dem Neffen Alfonso’s, schliesst die Reihe der besonderen ara- gonischen Könige. Er war mit der eastilischen Thronerbin Isabella vermählt, und im Jahre 1479 erfolgte die Ver- einigung der beiden Reiche. Die grossen eatalonischen Grafschaften fielen allmälig an die Krone Aragon und wurden jüngeren Prinzen als Apanagen zugewiesen. Castilien litt in diesem ganzen Zeitraum an innerer Zerrüttung. durch die Thronfolgekämpfe mit den unrecht- mässig ausgeschlossenen Nachkommen Alfonso’s X., den 1 а Cerda, und durch die Parteiungen übermächtiger Adels- geschlechter, besonders der Lara und Наго. Die Eintheilung von Castilien und Leon ist nach den Bestimmungen des 1349 zu Alcala de Henares gehaltenen Landtages getroffen, wo als Hauptstädte für Castilien Burgos, Soria, Segovia, Avila und Valladolid, für Leon Leon, Toro, Zamora und Salamanca, für Toledo (später Neu - Castilien) Toledo, Madrid und Guadalaxara und für Andalusia Sevilla, Cordova, Jaen und Murcia aufgeführt werden. Extremadura erscheint erst seit dem Xvh. Jahrhundert als besondere Provinz und war früher zwischen Alt-Castilien und Leon getheilt; Galicien aber zählte zu Leon. ,. Die Kämpfe mit den Mauren, denen, nachdem die Almohaden mit der Eroberung von Sevilla 1248 unter- legen und der Vasallen-König ihres Geschlechtes 1257 aus dem Reiche Nibla vertrieben war, diesseit der Meerenge nur noch das 1238 zu Arjona gestiftete Königreich Granada und das kleine Gebiet von Alicante, die jedoch beide Castilien Huldigung leisten mussten, verblieben war, dauerten mit wenigen kurzen Zwischenräumen ununterbrochen fort. In ihnen wurden 1285 Tarifa, 1310 Quesada und Bedmar — die schon 1224 castilisch gewesen, aber 1298 wieder verloren gingen—, 1309 das wichtige Gibraltar erobert, 1340, im Verein mit Aragon und Portugal, der Sieg am Salado-Flusse bei Tarifa über die vereinigten Granadiner und die mächtigen Meriniden oder Zeneten aus Fes erfochten, 1344 Ageziras und das elf Jahre früher wieder verlorene Gibraltar eingenommen, 1410 Antequera und 1430 das seit 1298 in den Händen der Mohren befindliche Huescar nebst den umhegenden Burgen errungen. 1493 fiel endlich das Königreich Granada. Navarra, in seinen alten Grenzen verbleibend, fiel nach dem Tode Sancbo’s Vii. durch die Heirat seiner Schwester Bianca an das Haus der Grafen von Champagne aus dem Stamme Vermandois und von diesem durch die Erbin Johanna, welche 1276 mit König Philipp dem Schönen von Frankreich verlobt wurde, an das Haus Capet. Die Tochter Ludwig’s X., Johanna Ii., brachte es 1329 ihrem Gernahle Philipp, Grafen von Evreux, zu. Durch die Letzte dieser Regentenreihe, Bianca, welche den In- fanten Johann von Aragon ehelichte, kam das Königreich an dieses Haus, und als ihr Sohn und bestimmter Thron- folger Karl von Viana 1461 — und Johanna selbst 1479 gestorben war, mit dessen Tochter Eleonore an das Haus Grailly. Portugal erfreute sich unter einer Reihe tüchtiger Regenten bis zum Tode Fernäo’s 1383 eines immer zuneh- menden Flors. Nach dem Tode dieses Regenten entstand ein heftiger Krieg mit Castilien wegen der Thronfolge, den jedoch der Protector des Reichs, und nachmalige König Joäo durch den Sieg bei Aljubarota 1385 zu Gunsten Portugals entschied. Mit ihm und seinem Connetable Pereira begann die eigentliche Heldenperiode dieses Landes, unübertrefflich schön geschildert im 2. Theile von Schäfer s Geschichte Portugals. Ceuta ward 1415 erobert; mit Heinrich, dem dritten Sohne des Königs, begannen die be- deutenden Entdeckungen an Africa’s Westküste, welche den grossen Ruf der Portugiesen als Seefahrer im Mittelalter begründeten. 1418 ward das, übrigens nebst den Azoren seit 1351 bekannte Madeira wieder entdeckt, 1431 die Azoren besetzt, unter Alfons V., dem Africaner, 1443 das grüne Vorgebirge, 1456 dessen Inseln und Guinea aufgefunden. Alcazar es Seghir neben Ceuta wurde 1460, Arzilla und Tanger 1471 erobert und aus diesen Eroberungen in Mauretanien das Königreich Algarbe jenseit des Meeres gebildet. Der Plan von Granada ist aus dem grossen Prachtwerke Alexander de la Bordes reduciert. (18) Iberische Halbinsel Nr. V. Iberische Halbinsel; kirchliche Eintheilung seit der maurischen Zeit. — Nebenkarte: Kirchliche Eintheilung in der gothischen Zeit. Von K. v. Spruner; Revision und Nebenkarte von Th. Menke. Ueber eine grosse Anzahl von Diöcesen der Haupt- karte lieferte namentlich die España sagrada sehr reiches Material, ausserdem von den Diöcesen Ovieto, Tuy, Astorga, Lérida und Barbastro besondere Karten. Die Grenze in Extremadura, die von Avila, Pampiluna, Saragossa, Valencia, Cuenca, Murcia, Sevilla, Cadix sind den Karten von Güsse- feld und Lopez entlehnt; die von Malaga, Granada, Guadix und Almería nach einem Aufsatz im zweiten Theile von Büsching’s Magazin für neue Historie und Geographie eingetragen. Die ältere kirchliche Einthei- lung zur Zeit der Gothen stimmt ganz mit der damaligen politischen zusammen. Die Grenzen von Salamanca, Zamora, Ciudad Rodrigo, Valladolid, Osma, Segontia uüd Segovia dürften, soweit der Umfang der umliegenden Diöcesen nicht aus zuverlässigen Quellen bestimmt wurde, noch mancher Berichtigung im Einzelnen Unterliegen. Die Begrenzungen der portugiesischen Bis- thümer fanden sich auf einer alten, aus dem Ende des Xvii. Jahrhunderts herrührenden Karte dieses Landes von de Witt angezeigt. (19) Iberische Halbinsel Nr. Vi. Iberische Halbinsel seit dem Anfänge des Xvi. Jahrhunderts. — Nebenkarten: 1. Umgegend von Lissabon.— 2. Na- varra und die Vascongadas. Von K. v. Spruner; Revision von Tb. Menke. Nach Vereinigung der beiden Königreiche von Casti- lien und Aragon, für die jetzt der Name Spanien üblich wurde, eroberte Philipp I. 1512 den diesseit der Pyrenäen liegenden Theil von Navarra, nämlich die Merindades von Pampiluna, Estella, Olite, Sanguessa und Tudela. Der jenseitige — die Merindad de ultra puertos — blieb dem Hause Albret, den Erben der Foix, kam au die Bourbons und mit dem ersten Regenten dieses Hauses, Heinrich Iv., nebst dem Titel von Navarra an die fran- zösischen Könige. Noch weit bedeutender war die Vergrösserung der spanischen Besitzungen im Auslande. Durch die 1496 er- folgte Vermählung Philipp’s von Habsburg-Oesterreich mit Verlag Von Justus Perthes In Gotha. il

3. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 12

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkuhgei Zïï Spruher-Mehke Hmd-Atlas: Mittelalter Um Heuere Zeit. Johanna, der Tochter Ferdinand’s und Isabellens, war die Vereinigung der österreichischen Staaten mit dem spani- schen Reiche erfolgt. 1501 wurde Neapel, 1509 Oran in Africa und von 1492 bis 1532 die neue Welt Spanien unterworfen, und so war endlich unter Karl V. jenes un- geheuere Reich gebildet, in dem die Sonne niemals unter- ging, und auf welches sich das Uebergewicht des Habs- burgischen Hauses im Xvi. und Xvii. Jahrhundert grün- dete. 1540 wurde auch Mailand dauernd den spanischen Besitzungen einverleibt. 1556 erfolgte die Theilung des Reichs, durch welche Karl V. die eigentlichen österreichischen Erb-Staaten — mit Ausnahme der burgundischen Lande und der Franche- Comté — nebst dem römischen Kaiserthum seinem Bruder Ferdinand überliess. Unter Karl’s Nachfolger in Spanien, Philipp Ii., wurden 1571 die Manilen (1520 entdeckt und nun ihm zu Ehren Philippinen genannt) besetzt, die americanischen Besitzungen immer mehr erweitert und 1581 Portugal erobert ; aber der nördliche Theil der Niederlande riss sich von der spanischen Herrschaft los. Andauernde Religions-Kriege mit den Niederländern, mit England und in Deutschland, an denen Spanien thätigen Antheil nahm, sowie die Vertreibung der Moriscos unter Philipp Iii. schwächten die Kräfte des Landes, das nun immer tiefer sank. 1640 trennte sich Portugal von Spanien und bildete unter Herrschaft der Braganza wieder einen eigenen Staat. 1640 gingen Artois und mehrere Grenzfestungen in den Niederlanden, 1659 die Grafschaften Roussillon mit Conflans und einem Theile von Cerdagne an Frank- reich verloren, welches 1678 im Nymweger Frieden auch die Franche-Comté mitcharolais erhielt. Der 1700 erfolgte Tod Karl’s Ii., des Letzten der Habsburg-spanischen Linie, gab endlich das Signal der Zersplitterung der grossen Monarchie. Nach dreizehnjährigem, durch den Utrechter Frieden beendeten Erbfolgekriege erhielt Ludwig’s Xiv. Enkel, Philipp von Anjou, die spanischen Länder, von denen jedoch Minor ca und Gibraltar den Engländern abgetreten werden mussten, dann die Besitzungen in Asien, Africa und America, letztere gleichfalls durch Holland und England geschmälert. Die italienischen und nie- derländischen Provinzen fielen theils an die deutsche Linie de3 Hauses Habsburg, theils an Savoyen ; doch er- hielt Philipp V. für seinen Sohn Carlos, und somit die Spanisch-Bourbonische Linie, 1736neapelund Sicilien als abgesondertes Königreich wieder zurück, und Ferdinand Vi. erwarb seinem Halbbruder Philipp 1748 die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla. 1782 räumten auch die Engländer M i n o r c a wieder. Die im grossen französisch-spanischen Kriege von 1808 bis 1814, sowie die in der neuesten Zeit merkwürdig ge- wordenen Orte sind auf dem Blatte vermerkt. Portugal hatte in den letzten Jahren des Xv. Jahr- hunderts, besonders aber in den ersten Decennien des Xvi., gleichzeitig mit den Eroberungen der Spanier in der neuen Welt, einen grossen Theil der Küsten von Mittel- und Süd-Africa und unter den heldenmüthigen Führern Pereira, Albuquerque und Atayde die wichtigsten Besitzungen in Arabien, Ostindien und auf dessen Inseln errungen, so wie es auch durch Pabst Alexander’s Vi. bekannte De- marcations-Linie und durch Cabral’s Entdeckung von Bra- silien 1500 diesen herrlichen Antheil der neuen Welt erhielt, dessen Werth jedoch erst gegen Ende des Xyi. Jahrhunderts gehörig erkannt und benutzt wurde. Die Hauptzüge der Geschichte Portugals sind bereits bei Spanien aufgeführt worden, und bleibt hier nur noch nachzuholen, dass das transmarine Algarbe nach dem Tode Sebastian’s bis auf Ceuta verloren ging und diese Stadt auch bei der Thronbesteigung der Braganza bei Spanien blieb, dem auch die wichtige Grenzfestung Oli- ve nga 1801 abgetreten werden musßte. (20) Iberische Halbinsel Nr. Vii. Besitzungen der Spanier und Portugiesen im Xvi. Jahr- hundert. — Nebenkarten : 1. Peru zur Zeit des Pizarro. — 2. Mexico zur Zeit des Gottes. — 3. Um- gegend der Stadt Mexico zur Zeit des Cortes. — 4. Gebiete des Hauses Moisburg in Europa um die Mitte des Xvi. Jahrhunderts. — 5. Hindostan um 1520. Von K. v. Spruner; Rev. von Th. Menke. Was Nr. V der Section „Britische Inseln“ für das Xix. Jahrhundert, das soll vorliegendes Blatt für das Xvi. bieten, in welchem die Spanier und Portugiesen die meorbeherrscbenden Völker waren. Die auf allen Punkten der Erde zerstreuten Besitzungen von Portugal und Spanien sind nebst den, durch sie oder andere in jener Zeit ge- machten, wichtigen Entdeckungen nach Barrot, Humboldt, Schäfer, Dato, den fleissigen Zusammenstellungen in Wimmer 8 und Merlekers Werken, dem Pierer sehen Lexikon, in Baum- gartens Welthistorie, Daniels Handbuch der Geographie etc. angegeben. Von den Nebenkarten dient das Gebiet des Hauses Habsburg in Europa um die Mitte des Xvi. Jahrhunderts zur Uebersicht der grossen Ländermasse, über welche Karl's V. Scepter gebot; die Details finden sich auf den betreffenden Blättern von Deutschland, Frank- reich, Italien und Spanien. Die Mexico und Peru betreffenden Nebenkarten sind nach Prescott, Hindostan um 1 520, nach Jodo de Barro’s Asia und Daw’s Geschichte von Hindostan entworfen, wobei auch „ Breitenbauch’s Ergänzungen der Geschichte von Asien und Africa im mittleren Zeitalter“ benutzt wurden. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 12

4. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 31

1880 - Gotha : Perthes
Voïffiemerkïïït&Eh Zu Speunee-Meme Hand-Atlas : Mittelalter Usb Neuere Zeit. Britische Inseln. 5 Karten. Laufende Nummern des Atlas: Nr. 58 bis 62. (58) Britische Inseln Nr. I Britische Inseln Ms auf Wilhelm den Eroberer 1060. — Neben- karte: 1. Die Reiche und Völker der Britischen Inseln im Viii. Jahrhundert. — 2. Das Gebiet um den Firth of Forth. — 3. Die Orkney - Inseln. Von K. v. Spruner. Die Zeichnung vorliegender Karte beruht bezüglich der Grenzen und Nomenklatur fast ausschliesslich auf einer Neubearbeitung der in erster Auflage befindlichen Karte gleichen Titels. Diese hatte Herr Gen. - Lieutenant Dr. K. von Spruner in München Anfang der sechziger Jahre selbst besorgt und als endgültige Zeichnungs- Vorlagen für die neue Ausgabe an die Redaction einzusenden die Güte ge- habt. — Die Quellen, worauf er sich hauptsächlich dabei gestützt hat, sind die vortrefflichen, die. Geschichte und Geographie jedes einzelnen County und Ortschaft erschöpfende; „Topographioal Dictionaries” von Samuel Lewis: „comprising the several counties, cities, boroughs, corporate and market towns, parishes, chapelries and townships, with historical and statistical descriptions, illustrated by maps of the different counties aud islands”. England umfasst 4 Quart- bände 1881; Schottland 2 Bände 1846; Wales 2 Bände i 1883 und Irland 2 Bände 1840. Ausser diesen, auf Herrn von Spruner’s Veranlassung uns aus der Königlichen Bibliothek zu München aufs bereit- willigste zur Verfügung gestellten Dictionären wurde be- nutzt : G. L. B. Freeman: An historical map of Anglo-Saxon and Roman-Britain 1838. Mat. 1:1000000, und Lappenberg’s Geschichte von England in Heeren und Ukert's Geschichte der Europäischen Staaten 1834. (59) Britische Inseln Nr. Ii. Die Britischen Inseln 1066 bis 1485, von Wilhelm dem Froherer bis zum Regierungsantritt des Hauses Tudor. — Neben- karten: 1. Die Britischen Inseln und das Eng- lische Gebiet in Frankreich unter Heinrich Ii, 1145 bis 1189. — 2. Die Britischen Inseln nach 1172. — 3. Desgl. nach 1282. — 4. Die Orkney- Inseln. — 5. Die untere Themse. — 6. London im Mittelalter. — 7. Die Schlacht bei Bannock- burn, 24. Juni 1314. Von K. v. Spruner. Die Zeiohnung der Hauptkarte beruht auch bei diesem Blatt, wie bei der Karte Brit. Inseln I, auf einer theil* weisen Neubearbeitung des Herrn Gen.-Lieutenant Dr. K. v. Spruner in München. Die Quellen sind, einer brieflichen Mittheilung desselben zufolge, vorzugsweise die bereits früher erwähnten bände- reichen, eine Ueberfülle von historisch-topographischen Daten beibringenden Gazetteers von Lewis, über England, Schott- land, Irland und Wales; dann für Schottland und -Nord- england eine zwar alte, doch äusserst sorgfältig und kritisch bearbeitete Karte: Historical Map of Scotland with the north part of England adapted to the year 1400 and con- structed from the most authentic materials attainable by David Macpherson. London 1796; mit sehr speciellem Common tar: Geographical Illustrations of Scottish History, &c. &c. Benutzt wurden dann ferner bei der Zeichnung Lappenberg und Pauli Geschichte von England Bd. Ii, Iii u. Iv, William Longman: Lectures on the History of England, London 1863; desselben Verfassers: History of the Life and times of Edward the Third, 2 Vols. Lon- don 1869; — W. Hughes’ Geography of British History; a geographical description of the British Islands at successive periods. London 1866. Die Karte soll dem Studium dienen einer an inneren Staatsumwälzungen und blutigen Kriegen ausserordentlich reichen und interessanten Zeitperiode von fast fünf Jahr- hunderten. Es versteht sich da wohl von selbst, und war für die Klarheit und Lesbarkeit der Karte erstes Erforder- niss, dass aus der übergrossen Fülle der historischen Nomen- klatur, z. B. bei Pauli, — neben den grossen Städten nur die wichtigsten Schlachtorte, Burgen und Klöster aufgenommen werden konnten, von denen wieder zur leichteren Auf- suchung die hervorragendsten unterstrichen wurden. Für die erste Hälfte des dargestellten Zeitraums fallen die in der englischen Geschichte merkwürdigen und glorreichen Schlachtfelder grösstentheils auf französischen Boden und müssen auf der Karte Frankreich Ii aufgesucht werden. Wegen des ausserordentlichen Umfangs der dargestellten Periode schien es uns gerathen, für das politische Kolorit statt des Beginns der Normannenherrsohaft (1066) lieber einen Zeitpunkt zu wählen, welcher die erste Hälfte ab- schliessend mit dem Beginn des 14. Jahrhunderts und beim Tode Eduard’B I., 1307, eine neue und wichtige Phase in der politischen Geschichte der Englischen Nation beginnt Nachdem unter Wilhelm dem Eroberer im „Domesdaybook” die Grenzen der englischen Grafschaften definitiv festgestellt, 1157 die schottischen Grafschaften Cumberland und West- moreland mit England, das Königreich der Inseln 1266 mit Schottland vereinigt war, gelangte 1282 auch Wales endlich nach langen Kämpfen mit den einheimischen tapfe- ren Fürsten unter die Krone Eduard’s I. Das Gebiet der Engländer in Irland, das sogenannte Pale, erstreckte sich um diese Zeit — nachdem schon 1166 englisch-normannische Barone sich im Süden festgesetzt und seit 1172 Heinrich Il förmlich Besitz von der Herrschaft Irland genommen hatte — bis zum Ende der Periode nicht weit über den süd- lichen und südöstlichen Theil der Insel ins Innere. Der ganze Norden und Nordwesten, Ulster und Connaught, noch unter einheimischen Fürsten verblieben, haben deshalb im Innern der Insel volles Kolorit mit besonderen Farben er- halten, während durch blasborangefarbigen Wasserrand an den Westgrenzen die Ansprüche der englischen Krone an- gedeutet werden sollten. Wie bei mehreren der früher publicierten Karten von Spanion, Italien und Frankreich, so wurde auch im vor- liegenden Blatt besondere Aufmerksamkeit auf die Angabe der Stammsitze der vorzüglichsten Geschlechter verwandt; sie Bind durch französische Schrift und besondere Schloss- Signatur deutlich erkennbar. Zum Verständniss vieler in dieser und in der folgenden Periode vorkommenden Begebenheiten dient der kleine Plan von London und der Carton des unteren Themselaufes. Beide sind aus der ersten Auflage des Atlas beibehalten und beruht der erstere auf einem genauen 1826 erschiene- nen Plan in vier Blättern zu dem Werke Pennant’s; die im zweiten Carton in Klammern eingeschlossenen Benen- nungen sind jene der angelsächsischen Zeit. Das Planchen der Schlacht bei Bannookburn wurde nach einer in Longman’s Lectures on the History of England enthaltenen Skizze auf die Generalstabskarte von Schott- Yerlag Von Justus Perthes In Gotha. 3*

5. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 29

1861 - Glogau : Flemming
29 rieh Plantagenet nämlich, Graf von Anjou, Maine und Touraine und seit 1150 auch Herzog der Nor- mandie, hatte sich 1152 mit Eleonore (geschieden von Ludwig Vii. von Frankreich), der Erbin von Aquitanien und Gascogne, vermählt, 1154 die eng- lische Königskrone und 1169 auch das Herzogth. Bretagne erworben. Der Stifter oder vielmehr Erneuerer des Königr. Burgund war Boso, Graf von Vienne 879. Wäh- rend dev Minderjährigkeit seines Sohnes machte sich Rudolph, Statthalter in Hochburgund, 888 unabhängig, wodurch das Reich in Burgundia transjurana (Hochburgund) und Burg, cisjurana (Niederburgund) zerfiel. Rudolph Ii. vereinigte 933 beide Reiche wieder (Kgr. Arelat von der Re- sidenz Arles genannt). Nach dem Tode des kin- derlosen Rudolph Iii. kam dies 1032 an Deutsch- land, stand jedoch mit ihm nur in geringer Ver- bindung. Seine Hauptbestandtheile waren die Freigrafsch. Burgund, das Herzogthum Klein-Bur- gund, die Grafschaften von Genf, Savoyen, Orange, Venaissin, Valence, Provence. Jst 59. Frankreich von 1 180 bis zum Regie- gierungsantritt Ludwigs Xi. 1461. Die französischen Könige hatten durch die Kieuzzüge und durch die Kriege mit den Albi- gensern und Engländern ihre Macht zu erweitern und zu befestigen, so wie auch die grossen Lehne unter ihre unmittelbare Gewalt zu bringen gesucht, obschon sie mehrere derselben wieder an einzelne Glieder ihres Hauses ausgethan hatten. ' Philipp Ii. Augustus (1180—1223) vereinigte 1204—5 die Normandie, Anjou, Maine, Touraine und einen Theil von Poitou, — Ludwig Ix. der Heilige (1226 — 70) den östl. Theil der Grafsch. Toulouse, — Philipp Iii. (1270 — 85) den Rest der Grafsch. Toulouse, ferner Poitou und Auvergne und den nördl. Theil der Provence mit der Krone. Philipp Iv. der Schöne (1285 —1314), durch seine Gemahlin auch König von Navarra, zog 1312 die bedeutenden Güter der Tempelherren ein. Phi- lipp Vi. von Valois (1328 — 50) gab Navarra an Ludwig’s X. Tochter Johanna, Gemahlin Philipp’s von Evreux, und brachte 1349 die Dauphiné an sein Haus. Unter ihm machte Eduard Iii. von England Ansprüche auf die französische Krone und führte einen langen Krieg herbei, an dessen Ende im Frieden von Bretigny 1360 er auf jene verzichtete und Calais, Poitou, Limousin, Gui- enne etc. (wie auf der Karte angegeben ist) erhielt. Unter Karl Vi. (1380 — 1422) begann der Krieg 1414 abermals und endete damit, dass die Eng- länder 1453 alle ihre französischen Besitzungen bis auf Calais (das 1558 auch verloren ging) ein- büssten. Das 1362 erledigte Herzogth. Burgund über- gab Johann der Gute seinem Sohne Philipp dem Kühnen 1363, der durch Heirath Flandern, Ar- tois, Mecheln etc. erhielt und der Stifter der zwei- ten Dynastie der burgundischen Herzoge ist. Der letzte derselben, Karl der Kühne, besass das Ge- biet, welches auf der Karte blau umzogen ist (vgl. Jv? 56). jw 60. Frankreich von 146 1 — 1789. In dieser Zeit hatte die königliche Macht sich nicht nur befestigt und zum Absolutismus erwei- tert, sondern auch nach Aussen den grössten Ein- fluss erlangt und Frankreich bedeutend vergrössert. Ludwig Xi. (1461—83) zog nach dem Tode Karl’s des Kühnen 1477 das Herzogth. Burgund ein und erbte 1481 die Provence, Anjou, Maine. Mit der Thronbesteigung Heinrich’s des Vierten von Bourbon, Titularkönigs von Navarra, 1589 kam dessen ansehnlicher Besitz (Navarra und Bearn, Foix, ein grosser Theil von Gascogne und Guienne, das Herzogthum Vendôme etc.) an die Krone. Durch den westphäl. Frieden 1648 erhielt Frankreich den österreichischen Eisass ausser den Reichsstädten, den Sundgau, Breisach, die Bestä- tigung der im schmalkaldischen Kriege erworbenen Stifter Metz, Toul und Verdun, — durch den pyrenäischen Frieden 1659 Roussillon nebst Cer- daigne, fast ganz Artois, — durch den aachener Frieden 1668 Lille, Tournay, Courtray u. a. nie- derländische Städte, — durch den nymweger Frie- den 1678 die Franche Comté und 16 niederlän- dische Festungen (Valenciennes, Cambray etc.), — durch den ryswicker Frieden 1697 die Anerken- nung der elsasser Reunionen. — Lothringen nebst Bar, das im Wiener Frieden 1738 dem ehemaligen König von Polen, Stanislaus Lesczinsky, dem Schwiegervater Ludwig’s Xv., auf Lebenszeit ge- geben war, fiel nach dessen Tode 1766 an Frank- reich. — Corsica ward 1768 den Genuesen ab- gekauft. Jw 61. Frankreich nach seiner älteren Ein- theilung. Jw 62. Die Umgebungen von Paris, Blatt Xxiii. Jv? 63. Die hesperische Halbinsel von 711 bis zum Sturz der Ommayaden 1028. Die Westgothen hatten durch Chlodowig alle ihre gallischen Besitzungen bis auf Sepfimanien verloren, dagegen 585 das suevische Reich erobert (vgl. Bl. Ix. Jw 26). Ihrer Herrschaft machten

6. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 30

1861 - Glogau : Flemming
30 die Araber durch den Sieg bei Xeres de la Frontera 711 ein Ende. Abderrhaman I., der letzte Om- mayade, der dem durch die Abassiden in seinem Stamme angerichteten Blutbade glücklich nach Spanien 755 entkommen war, gründete hier ein von dem Khalifat zu Bagdad unabhängiges Kha- lifat zu Cordova. Aus Unzufriedenheit mit seiner Herrschaft riefen die Statthalter von Sara- gossa und Huesca Karl den Gr. zu Hülfe, der auch 778 die Pyrenäen überschritt, das Land bis zum Ebro eroberte und hier die marca liispanica gründete (vgl. Bl. X. .,Y-‘ 30). Nach dem Untergange des ommayadischen Ge- schlechts 1028 zerfiel die maurische Herrschaft in viele kleine Staaten (Huesca, Saragossa, Tortosa, Toledos, Badajoz, Sevilla, Granada, Niebla, Al- garbien, Mallorca), deren Namen auf der Karte mit stehender Schrift bezeichnet sind. Die Gründung neuer christlicher Staaten auf der iberischen Halbinsel ging theils von den Westgothen, theils von der spanischen Mark aus. Nachkommen der westgothischen Könige hat- ten sich bei der Eroberung des Landes durch die Araber in die cantabrischen und asturischen Ge- birge geflüchtet, hier Reiche gegründet und deren Grenzen durch glückliche Kämpfe immer weiter nach S. ausgedehnt. Beim Sturz der Ommayaden waren sie bereits bis zum Duero vorgedrungen, hatten auch, wenngleich nur vorübergehend, Er- oberungen südlich dieses Flusses gemacht. — Pe- layo hatte 718 das Königr. Asturien (Resid. Gijon) gegründet; seine Nachfolger erweiterten es durch Galicien und wählten seit 792 Oviedo (daher Königr. Oviedo), seit 917 Leon (daher Königr. Leon) zur Residenz. — Die Grafschaft Burgos, später Castilien genannt, war anfangs ein Theil von Leon, erkämpfte sich aber 923 ihre Unabhän- gigkeit; 1028 fiel sie an König Sancho Iii. den Grossen von Navarra. Aus der span. Mark gingen drei Reiche her- vor. Die Grafen von Pampelona nahmen um die Mitte des 9ten Jahrhunderts den Königstitel an und nannten sich später Könige von Navarra; ihnen gehörte auch Rioja, Alava, Viscaya, Guy- puzcoa. Durch Heirath erwarben sie noch Ara- gonien. Sancho Iii. der Gr. (1000 — 35) er- oberte Sobrarbe und Ribagorza und erbte 1028 die Grafsch. Castilien, so dass er das auf der Karte mit blauer Farbe umzogene Gebiet besass. Aber noch vor seinem Tode theilte er dies 1034 unter seine vier Söhne. — Die Grafen von Barcelona hat- ten ihr Gebiet durch Gerona, Urgel etc. erweitert. Jw 64. Die hesperische Halbinsel bis zum Tode Alfons Vh. 1157. Die Araber, von den Christen immer härter bedrängt, riefen die Morabethen oder Almoraviden aus Marocco zu Hülfe, die 1087 auch herüber- kamen, aber sich zugleich des arabischen Spaniens bemächtigten. Sie konnten jedoch die Fortschritte der Christen, die bis über die Guadiana drangen, nicht aufhalten und erlagen seit 1144 den gleich- falls aus Afrika herübergekommen Almohaden oder Muahedin. Der zweite Sohn Sancho’s Iii., Ferdinand I., welcher Castilien erhalten hatte (1035 — 65), bemächtigte sich nach dem Tode seines Schwagers, des letzten Königs von Leon, 1037 auch dieses Landes, ferner des nördl. Portugals. Alfons Vi. (1072 —1109) eroberte 1085 Toledo, 1092 Santa- rem und gab seinem Schwiegersöhne, dem Grafen Heinrich von Burgund, für geleistete Kriegsdienste das Land zwischen Minho und Duero und über diesen hinaus als erbliche Grafschaft. Alfons Vii. (1112 — 57) liess sich 1135 zum Kaiser von Spa- nien krönen, eroberte die ganze Mancha und machte sich mehrere arabische Fürsten zinsbar. Alfons I. (1112 — 85), Sohn Heinrich’s von Portugal, nahm nach dem glänzenden Siege über die Mauren bei Ourique 1139 den Königstitel an, entzog sich aller Abhängigkeit von Castilien und eroberte 1147 mit Hülfe der Kreuzfahrer Lissabon. Zu Aragonien, das 1034 der vierte Sohn Sancho’s Iii. erhielt, kam später auch Sobrarbe und Navarra. Alfons I. el Batallador (1104—34) eroberte 1115 Saragossa (Residenz). Nach seinem Tode trennte sich Navarra von Aragonien, und dieses fiel an den Grafen von Barcelona, dessen Land bereits bis an den Ebro reichte. So bestanden also bei dem Tode Alfons Vii. vier christliche Reiche auf der hesperischen Halb- insel, Portugal, Leon und Castilien, Aragonien und Barcelona, Navarra. Jw 65. Die hesperische Halbinsel bis zum Tode Ferdinands des Heiligen 1252. Nach dem Tode Alfons Vii. zerfiel sein Reich in das Königr. Leon nebst Galicien und Asturien und in das Königr. Castilien. Beide, mit Arago- uien und Navarra verbündet, versetzten der ara- bischen Herrschaft durch die Schlacht bei Tolosa 1212 den Todesstoss. Ferdinand Iii. der Heilige (1217 — 52) vereinigte 1230 Leon und Castilien, machte Untheilbarkeit des Reichs zum Gesetze und eroberte 1236 Cordova, 1243 Murcia, 1248 Sevilla, 1250 Xeres und Cadix. Navarra hatte, durch die Macht der Nachbar- reiche gehindert, sein Gebiet nicht nur nicht er- weitert, sondern vielmehr Alava, Biscaya und Rioja an Castilien verloren. Aragonien hatte sich nord- und südwärts ausgebreitet; im südlichen Frankreich besass es ein ansehnliches Gebiet; die Balearen und Pityusen, sowie das Königr. Valencia wurden unter Jacob I. (1213 — 76) erobert.

7. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 31

1861 - Glogau : Flemming
31 Portugal hatte 1249 Algarve den Mauren ent- rissen. So waren diese allmälig bis auf Granada eingeschränkt worden ; hier erhielten sie sich nur noch durch die Uneinigkeit der christlichen Reiche unter sich. Jw 66. Die h«sperische Halbinsel seit 1252. Aragonien verlor zwar 1258 die südfranzös. Besitzungen, erwarb aber 1282 Sicilien, das an eine Nebenlinie kam, aber 1409 wieder zurückiiel (vgl. J\s‘ 31), ferner durch päpstliche Belehnung 1297 Sardinien und 1442 Neapel. Durch die 1469 erfolgte Vermählung des Thronerben Ferdinand mit Isabella von Castilien wurde die Vereinigung Aragoniens und Castiliens vorbereitet. Sie erfolgte 1479. Die so vereinte span. Macht vertrieb 1492 die Araber aus Granada, setzte sich 1501 in den Besitz Neapels und 1502 in den Obernavarra’s (d. h. des südlich von den Pyrenäen liegenden Theils ; der nördlich gelegene kam später an das Haus Bourbon, das mit Heinrich Iv. den französ. Thron bestieg). Nach dem frühen Tode der Toch- ter Ferdinand’s und Isabella’s und des Gemahls derselben, Philipp’s von Oesterreich, kam mit deren Sohn Karl V. das österreichisch-habsburgsche Haus 1516 zur Regierung. Karl V. besass bereits die burgundischen Lande als väterliches Erbe und er- warb noch unermessliches Gebiet in Amerika. Sein Sohn Philipp Ii. (1556 — 98) erhielt Spanien, die Niederlande, Franche Comté, Mayland, Neapel. Er eroberte noch die Manillen und Portugal, allein die nördl. Niederlande erkämpften ihre Unabhän- gigkeit. Unter ihm beginnt der Verfall Spaniens. Im pyrenäischen Frieden 1659 gingen Roussillon und fast ganz Artois, — im nymweger Frieden 1678 die Franche Comté und 16 niederl. Plätze an Frankreich verloren ; 1640 riss sich Portugal los. — Nach dem Erlöschen des habsburgschen Hauses gelangte das Haus Bourbon auf den Thron, es musste im Frieden zu Utrecht 1713 Gibraltar und Minorca an England und Sicilien an Savoyen, und im Frieden zu Rastadt 1714 Neapel, Sardi- dinien, Mayland, Belgien an Oesterreich abtreten. Philipp V. erhielt im Wiener Frieden 1738 Neapel und Sicilien als besonderes, mit Spanien niemals zu vereinigendes Königreich, für seinen Sohn, und Ferdinand 1748 die Herzogthümer Parma, Pia- cenza und Guastalla für seinen Halbbruder Phi- lipp; 1782 fiel auch Minorca wieder an Spanien. In Portugal war nach dem Aussterben der directen Nachkommen Heinrich’s von Burgund das sogenannte unächt burgundische Haus 1385 zur Regierung gelangt. Unter ihm machten die Por- tugiesen, besonders durch Heinrich den Seefahrer aufgemuntert, die wichtigsten Entdeckungen und bedeutende Eroberungen in Ostindien; 1415 nah- men sie Ceuta und 1471 Tanger ein und bildeten daraus das Königr. Algarbien jenseit des Meeres (siehe Blatt Xi.). — Nach dem Erlöschen des un- ächt burgundischen Hauses liess Philipp Ii. von Spanien 1580 Portugal in Besitz nehmen, das nun während der unglücklichen span. Herrschaft seine schönsten Kolonieen verlor; 1640 machte es sich frei und erhob mit Johann Iv. das Haus Braganza auf den Thron. Blatt Xxiv. Jv? 67. Osteuropa um das Jahr 12 50. Die in der Gegend des uralten Nowgorod woh- nenden Slaven hatten zur Beendigung innerer Käm- pfe den Brüdern Russ aus dem Stamme der nor- mannischen Waräger oder Wäringer 862 die Herr- schaft angeboten. Diese gingen darauf ein, und ihr Fürst Rurik wurde bald Alleinherr. Seine Nachfolger erweiterten ihre Herrschaft und erhoben Kiew, das 864 den Chazaren (Seit 680 im südl. Russland) entrissen war, zur Residenz. Wladi- mir der Gr. (980 -1015) führte mit Gewalt das Christenthum in sein Reich ein, das sich bereits vom Dnjepr bis zum Ladoga-See erstreckte. Aber durch Erbtheilungen *) und innere Kriege verlor es seine Kraft, musste bedeutende Länderstrecken an die streitbaren Nachbarvölker abtreten und wurde zuletzt von 1237 —1477 den Mongolen zinspflichtig. Litthauen, anfangs nur bis zur Wilia sich erstreckend und den P’ürsten von Poloczk zinsbar, aber seit 1030 unabhängig unter mehreren Für- sten, breitete sich seit 1217 auf Kosten der Rus- sen weiter aus. Ringold vereinigte nun 1230 die verschiedenen Reiche und wusste bei dem Ein- brüche der Mongolen seine Selbständigkeit zu be- haupten. Seit 1158 hatten sich Bremer Kaufleute an der Mündung der Düna niedergelassen, Bischof Al- bert gründete 1200 Riga und 1202 den Orden der Schwertritter, der ganz Liefland eroberte, indess die Dänen sich Esthland unterwarfen. Als der Orden durch Ringold fast aufgerieben war, schloss er sich 1237 an den deutschen Ritterorden in Preussen an, der Liefland durch Heermeister re- gieren liess. Polen wurde seit der Mitte des 9ten Jahrh. von den Piasten beherrscht. Seit der Bekehrung des Herzogs Miesko (964— 92) zum Christenthum galt es für ein deutsches Reichslehen, hing aber nur lose mit Deutschland zusammen. Boleslaw I. *) Seit 1157 gab es zwei Grossfürstenthümer Kiew oder Klein-Russland und Wladimir (früher Susdal) oder Gross- Russland und mehr als 50 Theilfürstenthümer (Tscherni- gow, Severien, Perejeslawl, Twer, Minsk, Halicz etc. — Murom, Jaroslawl, Rjäsan etc.), ausserdem noch die un- abhängigen Fürstenthümer Smolensk, Poloczk, dierepublik Nowgorod nebst Pskow (Pleskow).

8. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 26

1861 - Glogau : Flemming
26 Ii. Die zugewandten Orte. Die Abtei St. Gallen nebst der Grafsch. Tog- genburg, die Städte St. Gallen, Biel, Mühl- hausen, die 3 Bünde von Graubündten (der graue, Zehngerichts- und Gottesbausbund) nebst den ihnen unterthänigen Veltlin, Cläven und Worms, das Walliserland, Fürstenth. Neuen- burg, Herz. Genf, eintheil desbisth. Basel etc. Jv? 51. Die Schweiz in ihrer jetzigen Ge- stalt. In Folge der Revolution rückten die Franzosen 1798 in die Schweiz ein, lösten die bisherige Eid- genossenschaft auf und wandelten sie in die Eine untheilbare Republik Helvetien um. Aber schon 1803 erhielt sie durch Napoleon eine neue Ver- fassung, nach welcher 19 von einander unabhän- gige Staaten einen Bundesstaat bilden sollten. Neuenburg wurde als souveränes Fürstenthum dem Marschall Berthier übergeben und Wallis und Genf mit Frankreich vereinigt (vgl. Blatt Xiii. Jw 33). Mit dem Sturze Napoleons stürzte auch diese Ver- fassung. Seit dem Wiener Congress 1815 besteht die Schweiz aus 22 souveränen C an tonen. Jy? 52. Italien um das Jahr 1500. Venedig, durch Flüchtlinge gegründet, welche in den Stürmen der Völkerwanderung auf die La- gunen des adriatischen Meeres geflüchtet waren, bildete sich zu einer Republik aus, an deren Spitze seit 697 ein Doge stand. Es machte Eroberungen in Dalmatien, gewann durch den vierten Kreuzzug (vgl. Blatt Xxv. Jvi* 75) 1204 Candia, Negro- ponte u. a. Ins., so wie Theile von Morea und ging aus den mit Genua von 1250—1381 geführ- ten Kriegen siegreich hervor. Durazzo und Corfu unterwarfensich 1386 freiwillig, Verona und Padua wurden 1405, Bergamo und Brescia 1428, Ravenna 1441, Friaul 1420 erobert, Cyporn, dessen Königin Catharina Cornaro von der Republik adoptirt war, 1489 in Besitz genommen. In Mayland breitete die Familie-Visconti ihre Herrschaft weit aus. Matteo Galeazzo Visconti, seit 1395 mit der Herzogswürde bekleidet, besass den grössten Theil Oberitaliens. Nach seinem Tode 1402 gingen aber während der Minderjährigkeit seiner Söhne viele Besitungen an die Venetianer verloren. Nach dem Aussterben der Visconti’s 1447 erkämpfte sich Franz Sforza die Nachfolge. Die Rep. Genua war in den Besitz eines nicht unbedeutenden Gebietes auf dem Festlande gekom- men; bei der Wiederherstellung des griech. Kaiser- thums 1261 erhielt sie grosse Handels vortheile und mehrere Besitzungen am schwarzen Meere (Azow, Kaffa), von den Pisanern 1299 Corsica und den grössten Theil Sardiniens. Durch die Kriege mit Venedig und durch innere Parteikämpfe geschwächt, kam sie bald unter mayländische (1415 — 35, 1464 — 99), bald unter französische (1458 — 61, 1499—1513, 1515 — 28) Herzhaft und verlor die auswärtigen Besitzungen. Die Grafen von Savoyen erhielten 1235 Tu- rin, 1268 Waadt, 1363 Piemont, 1401 die Graf- schaft Genf und 1416 die Herzogswürde. Das Haus Gonzaga, das 1328 in Mantua zur Herrschaft gelangt war, wurde 1432 vom Kaiser Sigismund in den Markgrafenstand erhoben. Das Haus Este erwarb Ferrara 1208, Modena 1228 und vom Kaiser Friedrich Iii. 1452 die Herzogswürde. Toscana, fortwährend durch Parteiungen zer- rüttet, war zwischen den Republiken Florenz und Siena getheilt. In jener hatten die Mediceer durch Johann (t 1427) die Leitung der öffentlichen An- gelegenheiten erlangt. Im Kirchenstaate hatten sich die Romagna und die Mark Ancona der päpstl. Herrschaft all- mälig entzogen und waren in viele kleine Herr- schaften zerfallen. Nach der Zurück Verlegung des päpstl. Stuhls von Avignon nach Rom wurde die Oberherrschaft des Papstes wieder hergestellt. In Unteritalien waren durch die Normannen zu Anfang des Ilten Jahrh. neue Staaten gegrün- det worden (Grafsch. Aversa, Fürstenth. Capua, Grafsch. Apulien); Roger Ii., Grossgraf von Sici- lien, vereinigte dieselben und eihielt 1130 vom Papste den Titel eines Königs von Sicilien. Nach dem Aussterben des normannischen Regentenhauses 1189 kam das Reich durch Erbschaft an die Hohenstaufen und nach deren Erlöschen durch päpstliche Belehnung an Karl von Anjou 1265. Sicilien entzog sich jedoch seiner Herrschaft (si- cilianische Vesper 1282), kam an eine Nebenlinie des Hauses Aragon und 1409 wieder an die Ilaupt- linie (vgl. Jy? 31). Ж 53. Italien um das Jahr 17 92. Venedig sank mehr und mehr, seitdem der Handel neue Wege einschlug. Es musste Ravenna an den Papst, Cypern 1573, Candia 1669, Morea 1718 an die Türken abtreten. Savoyen hatte zwar Waadt, Genf und Unter- wallis an die Schweizer verloren, dagegen 1703 einen Theil von Mayland und im utrechter Frie- den 1713 die Königswürde und Sicilien erhalten, das es aber 1720 an Oesterreich gegen Sardinien umtauschte. Mayland hatte bedeutend an Umfang ver- loren. Es hatte Bellinzona und Veltlin 1513 an die Schweizer und Parma und Piacenza 1521 an den Papst abgetreten, der damit seinen natürlichen Sohn Farnese als Herzog belehnte; 1540 wurde es von Kaiser Karl V. an Philipp (nachherigen König von Spanien) übergeben, 1708 durch das Herzogth. Mantua vergrössert und 1713 im utrech- ter Frieden dem Hause Oesterreich überlassen.

9. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 27

1861 - Glogau : Flemming
27 Als Modena 1598 durch kaiserliche Beleh- nung an eine Nebenlinie des Hauses Este gekom- men war, zog der Papst Ferrara als päpstliches Lehen wieder ein. Modena wurde 1741 mit Massa und Carara vergrössert. Die Rep. Siena war 1554 von Kaiser Karl V. erobert und an seinen Sohn Philipp Ii, abgetreten worden. Dieser zog das Ftlrstenth. Piombino und Stato degli Presidii zu Neapel und überliess 1557 Siena an Cosmus I. von Toscana, der 1569 vom Papste zum Grossherzog ernannt ward. Nach dem Aussterben der Mediceer 1737 kam Toscana an Franz Stephan von Lothringen, der 1745 zum deutschen Kaiser erwählt, es seinem zweiten Sohne überliess. Neapel war 1501 von Ferdinand dem Katho- lischen erobert und mit Spanien vereinigt worden. Nach dem span. Erbfolgekriege erhielt Oesterreich das Königreich beider Sicilien, trat es aber schon 1785 an den span. Infanten Karl von Bourbon ab. Blatt Xxi. Jv? 54. Die britischen Inseln im 8ten Jahr- hundert. Als die Römer in Folge der Völkerwanderung ihre Legionen 426 aus Britannien zurückriefen, nahmen die verheerenden Ueberfälle der Caledonier (Picten und Scoten) überhand. Die Briten, un- vermögend, sich selbst zu schützen, riefen daher die Sachsen zu Hülfe, die 449 herüber- kamen, die Caledonier schlugen, sich aber im Lande festsetzten; durch nachfolgende Sachsen, Angeln und Jüten verstärkt, machten sie weitere Eroberungen, drängten die Briten theils nach Cum- hria, Cambria (Wales) und Westwales (Cornwales) zurück, theils nöthigten sie dieselben zur Aus- wanderung nach Armorica (Bretagne) und grün- deten nach und nach 7 Reiche. Die Sachsen Hessen sich in Kent, Sussex, Wessex, Essex, — die Angeln in Ostangeln, Mercia, Northumber- land (entstanden aus Bernicia und Deira), — die Jüten in einem Theile von Wessex und auf der Insel Wight nieder. Die 7 Reiche wurden durch Egbert 827 zu Einem (Anglia) vereinigt. In Schottland hatten sich im Niederlande die Reiche der Picten, im Hochlande die der aus Irland eingewanderten Scoten gebildet, welche häufige Kriege nicht nur unter sich, sondern auch mit den Sachsen führten. Kenneth Ii. vereinigte sie 838 unter seinem Zepter. Irland zerfiel in das Oberkönigreich Meath mit der Hptst. Themora und in 4 Unterkönigreiche Ulster, Connaught, Mounster und Leinster. Jy? 55. Die britischen Inseln bis auf die Jetztzeit. Die vereinigten sächsischen Reiche waren nicht im Stande, den seit 832 immer häufiger werden- den verheerenden Einfällen der Dänen (Norman- nen) Einhalt zu thun. Diese setzten sich im Lande fest und machten es sich zuletzt ganz unterwürfig. Ihre Herrschaft endete Eduard Iii., der Bekenner (1041 — 66). Nach seinem Tode bemächtigte sich Wilhelm I. von der Normandie (1066 — 87) durch die Schlacht bei Hastings des Thrones, stürzte die angelsächsische Verfassung um, richtete das nor- mannische Feudalsystem ein und belehnte seine Begleiter mit den Gütern der Sachsen. Nach dem Erlöschen seines Hauses erhielt das mit demselben verwandte Haus Plantagenet Anjou (1154—1485) die Krone. Durch seine weit ausgedehnten fran- zösischen Besitzungen (vgl. Blatt Xxii. J\?' 58) verwickelte es das Land in viele Kriege mit Frank- reich, an deren Ende ihm nur noch Calais übrig blich, das aber 1558 auch verloren ging. — W a- les, das seit langer Zeit in Abhängigkeit von Eng- land gestanden hatte, wurde 1284 ganz unterwor- fen. — Nach den blutigen Bürgerkriegen zwischen den Häusern Lancaster (rothe Rose) und York (weisse Rose) erhob Heinrich Vii. (1485 —1507), der beide Häuser vereinigte, das Haus Tudor auf den Thron. Heinrich Viii. führte die Reformation ein, Elisabeth (1558 —1603) befestigte dieselbe, schuf eine Seemacht und legte dadurch den Grund zur Grösse Englands. Nach ihr kam mit Jacob I. von Schottland das Haus Stuart zur Regierung. Dieses vereinigte zwar Schottland mit England, rief aber durch seine Hinneigung zum Katholicis- mus und sein Streben nach unumschränkter Ge- walt einen Bürgerkrieg hervor, in dem Karl I. 1649 enthauptet wurde. Oliver Cromwell trat als Protector an die Spitze der Republik, gründete durch die Navigationsakte die Herrschaft Englands zur See und entriss 1655 Jamaica den Spaniern. Nach seinem Tode wurde 1660 Karl Ii. auf den väterlichen Thron zurückgerufen (Restauration). Er aber, so wie später sein Bruder Jacob Ii., suchten die politischen und kirchlichen Freiheiten zu untergraben. Deshalb wurde 1689 der Prinz von Oranien, des Letzteren Schwiegersohn, zum König erhoben (Revolution). Nach dem Tode Anna’s 1714 kam das Haus Hannover mit Georg I. auf den Thron. Seit dieser Zeit hat Englands Macht und Wohlstand mit reissender Schnelligkeit zuffenommen. Im utrechter Frieden 1713 erhielt O es Gibraltar, Neufoundland, Akadien nach seinen alten Grenzen, die Hudsonsbayländer und im pa- riser Frieden 1763 Canada und mehrere westindi- sche Inseln, die Küste am Senegal, Florida. Zwar musste es 1783 die Unabhängigkeit der nordame- rikanischen Kolonieen anerkennen, erweiterte aber bald darauf ungemein seine Macht in Ostindien und gelangte in den Besitz des Welthandels. 4*

10. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 35

1861 - Glogau : Flemming
35 Pisaner, Genuesen, Venetianer und der geistlichen Ritterorden. Sie wurden seit 1127 durch Zenghi und dessen Sohn Nureddin (Atabeken in Syrien von 1127 — 81), die 1144edessa und einen grossen Theil des Fürstenth. Antiochia eroberten, beunru- higt. Dies veranlasste die Könige Conrad Iii, von Deutschland und Ludwig Vii. von Frank- reich zum zweiten Kreuzzuge, 1147 — 49, der aber durch die Feindseligkeiten der Griechen, durch die Drangsale in Kl.-Asien, durch Eifersucht und Rang- streit der Christen, namentlich aber durch den Ver- ratli der Pullanen (d. h. der im Morgenlande ge- borenen Franken) scheiterte. Dennoch erhielt sich das Königr. Jerusalem. Aber bald erwuchs ihm bei innerer Uneinigkeit ein mächtiger Feind in dem tapfern Ejubiten Saladin. In der Schl, bei Tibe- rias 1187 vertilgte er den Kern des christlichen Heeres, nahm den König Guido (Veit von Lusignan) gefangen und bemächtigte sich bald darauf der christlichen Besitzungen bis auf Antiochien, Tyrus, Tripolis. Die Kunde von diesem Unglücke ver- anlasste den dritten Kreuzzug, 1189 — 92, unter Frie- drich I, Barbarossa, Philipp August von Frank- reich und Richard Löwenherz von England. Auf demselben erfolgte zwar die Eroberung von Ptole- mais (Akkon, Akre), aber nicht von Jerusalem. In einem 1192 geschlossenen Vertrage ward den Christen der Küstenstrich von Tyrus bis Joppe und der ungestörte Besuch der heiligen Oerter zugesi- chert. Cypern, das Richard Löwenherz erobert hatte, gab er an König Guido von Lusignan, dessen Nachkommen drei Jahrhunderte den Besitz behaupteten. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 4, erreichte gar nicht das heilige Land, sondern blieb in Con- stantinopel, wo er das lateinische Kaiserthum (1201 bis 1261) gründete. Der Kaiser Balduin von Flan- dern erhielt den vierten Theil des Landes, die übrigen drei Viertheile wurden als Lehen unter die fränkischen Fürsten vertheilt (Kgr. Thessalo- nich unter Bonifacius von Montferrat, Fürstenth. Morea oder Achaja, Grafseh. Cephalonia, Herzog- thum Niksia). Den grössten' Vortheil zogen die Venetianer, die den ganzen Handel der Levante erhielten. Epirus und Aetolien behaupteten sich unter Michael Angelus unabhängig. Im griechischen Kl.-Asien entstanden zwei neue Reiche. Theodor Laskaris gründete das Kaiserth. Nicaea, welches allmälig erstarkte, das innerlich uneinige und verhasste lateinische Kaiserthum mehr und mehr einschränkte und endlich 1261 unter Michael Paläologus gänzlich auflöste. — Das Kaiserth. Trapezunt, von Nachkommen der Komnenen gegründet, erblühte durch Handel, stand aber in Abhängigkeit von den Sultanen von Iconium und wurde 1461 von Muhamed Ii. erobert. Das Kgr. Armenien im alten Cilicien hatte schon vor den Kreuzzügen Selbständigkeit erlangt und erhielt sich bis 1371, wo es den Mamelucken erlag. — Das Kgr. Georgien oder Iberien kam beim Verfall der seldschuckischen Herrschaft wieder empor. Die Darstellung dieser eben genannten Verhält- nisse ist auf Karte Jw 75. Der fünfte Kreuzzug, 1228 — 29 unter Kaiser Friedrich Ii. Diesem gelang es, mit dem Sultan Kamel von Aegypten einen Vertrag auf 10 Jahre zu schliessen, nach welchem Jerusalem, Bethlehem und Nazareth sammt ihren Gebieten und der ganze Küstenstrich von Joppe bis Sidon den Christen abgetreten wurden. Er setzte sich hierauf selbst am heiligen Grabe die Krone von Jerusalem auf, wodurch der Titel eines Königs von Jerusalem auf die deutschen Kaiser forterbte. Je- rusalem war von 1229 — 39 und dann von 1243 bis 1247 in den Händen der Christen. Als die Mongolen das chowaresmische Reich gestürzt hatten, trat eine Schaar flüchtiger Cho- waresmier in die Dienste des ägyptischen Sultans Saleh, eroberte Jerusalem, verwüstete Palästina und vernichtete in der Schlacht bei Gaza 1244 den Kern der beiden Ritterorden. Da unternahm den sechsten Kreuzzug, 1248 — 54, Lud- wig Ix., der Heilige. Er suchte von Aegypten aus Palästina zu erobern, gerieth aber mit seinem ganzen Heere in Gefangenschaft, aus der er nur gegen ein hohes Lösegeld entlassen wurde. Zwar wandte er sich hierauf noch nach Palästina, konnte aber daselbst nichts ausrichten. Dies wurde nun sich selbst überlassen. Die Mamelucken, welche sich 1250 der Herrschaft in Aegypten bemächtigt hatten, eroberten nach und nach die fränkischen Besitzungen und 1291 die letzte, Ptolemais. Die geistlichen Ritterorden verlegten hierauf ihre Sitze, die Johanniter 1310 nach Rhodus und nach dessen Eroberung durch die Türken 1522 nach Malta; die Templer nach Cypern und 1306 nach Paris, wo sie durch Philipp Iv. vernichtet wurden; die deutschen Ritter nach Venedig und 1309 nach Marienburg. № 76. Das osmanische Reich nebst den Schutzstaaten nach seiner grössten Ausdehnung 1682. Nach der Zerstörung des seldschuckischen Rei- ches Iconium oder Rum durch die Mongolen bil- deten sich mehrere kleinere Reiche, unter deren Fürsten um 1300 Osman, Haupt einer türkischen Horde, in Karahissar, hervortrat ; er eroberte einen Theil von Bithynien und machte 1326 Prusa zur Residenz. Seine Nachfolger verbesserten das Kriegs- wesen (Janitscharen) und dehnten die Eroberungen weiter aus; sie unternahmen Streifzüge nach Eu- ropa und setzten sich daselbst 1357 durch die Ein- nahme von Gallipoli fest; 1361 verlegten sie ihre Residenz nach Adrianopel, kämpften siegreich
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