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1918

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1918 - Leipzig : Voigtländer
sie habe darum gewußt, und stellte sie vor ein Gericht, das sie zum Tode verurteilte. Marias Schuld war nicht erwiesen; dennoch ließ Elisabeth das Urteil vollstrecken (1587), nachdem sie ihre Feindin 18 Jahre lang gefangen gehalten hatte. 5. Oie unüberwindliche Flotte (1588). Um Marias Tod zu röchen und zugleich England dafür zu bestrafen, daß es den Niederländern Beistand geleistet hatte, rüstete Philipp Ii. von Spanien eine ungeheure Flotte aus. In seinem Übermute nannte er sie selber „die unüberwindliche Armada". Ganz (England erschrak, als der gewaltige Feind seinen Küsten nahte. (Elisabeth konnte den Riesenschiffen der Spanier nur kleine unansehnliche Fahrzeuge entgegenstellen, Aber Wind und Id etter wurden (Englands Bundesgenossen. (Ein entsetzlicher Sturm fuhr in die spanische Flotte, zerstreute sie und trieb eine Menge von Schiffen auf Klippen, an denen sie rettungslos zerschellten. Was die Meereswogen nicht verschlangen, das fiel den (Engländern in die Hände, welche die versprengten feindlichen Schiffe stink angriffen und wegnahmen. So endigte der ganze stolze Kriegszug- mit einer furchtbaren Niederlage der Spanier, und (England wurde fortan neben Holland zur großen Seemacht. 6. Vereinigung Englands und Schottlands. Elisabeth war nie vermählt. Nach ihrem Tode folgte Maria Stuarts Sohn Jakob, König von Schottland, auf dem Throne (Englands. Hierdurch wurden beide Reiche unter dem Namen Großbritannien vereinigt. 41. Heinrich Iv. von Frankreich. t. Die Hugenotten. Die Reformation war von der Schweiz her nach Frankreich gedrungen (s. Nr. 37, 2). Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. Sie hatten von Anfang an eine schwere Lage, da die große Mehrzahl des Volkes am alten Glauben festhielt, und die französischen Könige mit Strenge gegen die Anhänger der neuen Lehre verfuhren. Doch gehörten auch sehr viele Große des Reiches zu den Hugenotten, so der junge Prinz Heinrich übn Navarra, ein verwandter der Königsfamilie. Da beschloß die ränkevolle Königin Katharina, die ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., ganz in ihrer Gewalt hatte, die neue Religionspartei völlig auszurotten. „(Es ist Seit," sagte sie arglistig, „daß Friede werde zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die Aussöhnung zu besiegeln, will ich dem Prinzen Heinrich von Navarra meine Tochter zum Weibe geben." Der Prinz nahm das Anerbieten an und lud die
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2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — Philipp von Schwaben und Konrad Iv. in deutschen und italienischen Kämpfen aus, in denen schließlich die deutsche Kaiser-Macht zum Vorteil der Päpste für einige Jahrzehnte zugrunde ging. Nach Konrads Iv. Tode war von dem hohenstaufischen Hause nur noch ein unmündiger Knabe übrig, Konradin, d. i. der kleine Konrad. Dessen Crbland, das Königreich Neapel, gab der Papst dem französischen Prinzen Karlvonknjou. Sobald Konradin in Deutschland Zum Jüngling herangewachsen war, zog er mit seinem treuen Freunde Friedrich von Baden aus, um das väterliche Erbe in Italien wiederzugewinnen. Schon glaubte er in einer Schlacht gesiegt zu haben, da zerstreuten sich seine Krieger zum plündern, und ein hervorbrechender Hinterhalt des Gegners wendete den Lieg zur Niederlage. Konradm und sein Freund wurden auf der Flucht durch verrat gefangen und an Karl von Rnjou ausgeliefert. Im Angesicht von Neapel, inmitten aller Herrlichkeit und Schönheit von Konradins Landen, ließ lein Gegner das Schaffott erbauen, auf dem die Häupter Konradins und Friedrichs fielen. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht oer Hohenstaufen (1268). 3. Ende und folgen der Kreuzzüge. Nach Barbarossas öerhängnisdoiiein Zuge in das Heilige Land wurden noch mehrere ^reuzzüge unternommen; allein sie hatten keinen dauernden (Erfolg. Jiöch und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder M die Hände der Türken. Das war der Rusgang der Kreuzzüge, die einahe 200 Jahre gedauert und 6 Millionen Christen das Leben ge-ostet haben. Trotzdem waren diese Heereszüge von den wichtigsten folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man viele bis dahin ganz fremde Länder kennen und mit diesen zugleich die Sitten, Gebräuche Jmb (Einrichtungen anderer Völker. Manche Erzeugnisse des Morgendes wurden nach Europa gebracht, manche Kunst dahin verpflanzt, esonders wichtig wurde der Handelsverkehr, der sich seit jener Zwischen den europäischen Ländern am Mittelmeere und Rstert anbahnte, von den Seestädten Italiens, namentlich von Venedig, der onigitt des Meeres, gingen ganze Flotten nach dem Morgenlande, Tuhrten Kriegsheere dahin und versorgten die Kreuzfahrer mit Lebens-Mitteln. Durch den mächtigen Rufschwung, den der Handel in dieser eit nahm, gelangten zahlreiche Städte zu blühendem Wohlstände. — or allem aber förderten die Kreuzzüge die Macht der Kirche und Papstes. Sie wurden ja von der Kirche angeregt, zu ihrer Rus-ret un9 und Verherrlichung unternommen, und die Päpste galten als Änbra' Erzählungen aus btt Weltgeschichte. Ii. flusg. A. 4
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3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 95

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 95 — vornehmsten seiner Glaubensgenossen zur Feier seiner Hochzeit nach Paris. Die Hugenotten kamen zahlreich zu dem Feste in der Meinung, daß nun ihre Bedrängnis ein Ende haben sollte. 2. Die pariser Vluthochzeit. Rber die Königin hatte das $est nur veranstaltet, um die Angesehensten der Hugenotten auf einmal Zu ermorden. Sie bestimmte dazu die Bartholomäusnacht. Die Rächt kam heran. Da läutete plötzlich die Glocke vom Turme einer Kirche nahe dem Schlosse. Das war das verabredete Zeichen. Sogleich stürzten bewaffnete Banden durch die Straßen, jagten die Hugenotten aus den Häusern hervor und metzelten sie nieder. Don den Straßen drang man in die Häuser und setzte hier das Würgen fort. Der neu vermählte Prinz Heinrich entging nur dadurch dem Tode, daß er sich in eine katholische Kirche flüchtete. Drei Tage dauerte das Gemetzel, das auch in andern Städten Frankreichs nachgeahmt wurde. Das war die Pariser Bluthochzeit (23./24. August 1572). 3. Heinrich von Navarra wird König. Der Zweck der Greueltat wurde nicht erreicht. Die entronnenen Hugenotten scharten sich zusammen und verteidigten sich in befestigten Orten. Bürgerkriege erfüllten das fand mit Blut und Schrecken. Während dieser Kämpfe starben König Karl Ix. und sein Bruder Heinrich 111., der ihm auf dem Throne gefolgt war. Jetzt war Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, rechtmäßiger König von Frankreich. Allein die Katholiken wollten ihn nicht als König anerkennen; Heinrich war gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Jahrelang focht er mit ritterlicher Tapfer« keil gegen seine Feinde und war fast immer siegreich. Ais die entscheidende Schlacht beginnen sollte, fiel er auf die Kniee nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er voraus wisse, daß er ein schlechter König sein werde. Dann sprengte er durch die Reihen, feuerte den Mut seiner Krieger an und rief ihnen zu: „Schaut Kur nach meinem weißen Federbusche' ihr werdet ihn immer auf dem stiege der (Ehre und des Sieges finden." Wirklich gewann er den Sieg. Rur Paris schloß ihm noch die Tore. Da riet man dem König, feine Gegner dadurch zu entwaffnen, daß er den katholischen Glauben annehme. Heinrich tat das, um dem Lande den Frieden zu geben. Nun empfing ihn Paris mit Jubel. Seinen Feinden verzieh er. „3ch will alles vergessen," rief er. „Meine Siege kommen von Gott. (Er vergibt Uns, wenn triir es auch nicht verdienen; wie sollte ich meinen Untertanen Nicht verzeihen?" Durch solche Milde gewann er dieherzenseines volkes. 4. Das Edikt von Nantes. König Heinrich Iv. verdiente die 1
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4. Geschichte für sächsische Schulen - S. 94

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 — 94 — Kirche bekannte, wurde aus Gnade vor dem Verbrennen erdrosselt. Schon zu Karls V. Zeiten kamen an 100 000 Menschen durch das Ketzergericht um. Philipp richtete in (Spanien zwölf Ketzergerichte ein. Täglich wurden Menschen hin-gerichtet, und so gelang es ihm, in Spanien die evangelische Lehre vollständig auszurotten. b) 3« den Niederlanden. Anders als in Spanien aber entwickelten sich die Dinge in den Niederlanden, deren Herrscher ebenfalls Philipp Ii. war. Hier wuchs die Zahl der Protestanten trotz aller Verfolgung von Jahr zu Jahr. Philipp geriet darüber in förmliche Wut. Er schickte seinen General, den grausamen Herzog Alba, dahin, damit dieser alle Anhänger der evangelischen Lehre vertilge. Dieser Unmensch setzte den sogenannten „Blutrat" zur Verfolgung der Evangelischen ein, und nun häuften sich Greuel auf Greuel. Täglich wurden Hunderte auf den Hinrichtungsplatz geschleppt, und das Verbrennen und Köpfen schien kein Ende zu nehmen. Alba rühmte sich später, daß er 18 000 Menschen in den Niederlanden habe hinrichten lassen. — Doch Philipp erreichte sein Ziel nicht. Als das Maß des Greuels voll war, empörten sich die Niederländer und rissen sich unter Anführung Wilhelms von 1581 Oranien, eines deutschen Prinzen, von Spanien los. (1581.) Sie bildeten nun einen Freistaat, an dessen Spitze Wilhelm von Oranien stand. c) )n Frankreich. 1. Die Hugenotten. Auch in Frankreich war die Reformation eingedrungen. Die dortigen Protestanten waren Anhänger der Lehre Calvins und wurden Hugenotten genannt. Bald erhob sich auch gegen diese eine furchtbare Verfolgung. Die Ketzergerichte nannte das Volk hier „Feuerkammern", weil sie ohne weiteres jeden Angeklagten zum Feuertode verurteilten. 1572 2. Die Bartholomäusnacht (Pariser Bluthochzeit) 1572. Den höchsten Gipfel erreichten diese Greuel in der Bartholomäusnacht 1572. Zu dieser Zeit lebte in Frankreich Katharina von Medici, die Mutter des 22jährigen Königs Karl Ix. Diese war den Hugenotten besonders feindlich gesinnt. An der Spitze der Hugenotten standen mehrere reformierte Prinzen aus dem Hause der Bourbonen, wie Heinrich von Navarra u. a. Als Katharina sah, daß sie den Hugenotten mit Gewalt nicht gut beikommen konnte, versuchte sie es mit List. Sie stellte sich freundlich zu ihnen, es wurde ihnen Religionsfreiheit gewährt, ja sie gab sogar dem Prinzen Heinrich von Navarra ihre Tochter zur Gemahlin. Zugleich aber faßte sie den schändlichen Plan, alle Hugenotten durch ihre Mithelfer in einer Nacht überfallen und ermorden zu lassen. Nur Heinrich von Navarra und noch ein anderer Prinz sollten gerettet werden. Und es gelang ihr, auch den König für diesen Mordplan zu gewinnen. Zur Ausführung der grauenvollen Bluttat erwählte man die Bartholomäusnacht (24. August). Die katholischen Bürger wurden heimlich von allem unterrichtet. Eine Glocke sollte das Zeichen geben. Das Abzeichen der Katholiken war ein weißes Tuch um den Arm. Endlich naht die Mitternacht. Die Glocke ertönt, und das Blutbad beginnt. 300 geharnischte Mörder rücken zum Morden vor. Auch die katholischen Bürger fallen über die Hugenotten her. Wirte erstechen ihre Mietsleute, Dienstboten ihre Herrschaften. Ein Goldschmied rühmte sich, über 400 Ketzer ums Leben gebracht zu haben. Überall lagen Leichen, überall zuckende Sterbende. Der König selbst schoß von seinem Fenster aus auf die Fliehenden. Als er seinen Schwager Heinrich von Navarra erblickte, rief er ihm zu: „Messe oder Tod!" Und Heinrich schwur in der Todesangst seinen Glauben ab. Mehrere Tage dauerte das Morden, und als es in der Stadt fein Ende erreicht hatte, wurde es auf dem Lande fortgesetzt. Mehr als 30 000 Hugenotten sollen ums Leben gekommen sein. Da diese Greueltat einige Tage nach der Hochzeit Heinrichs von Navarra geschah, so nannte man sie die „Pariser Bluthochzeit". 1698 3. Edikt von Nantes. 1598. Später gelangte Heinrich von Navarra als Heinrich Iv. auf den Thron Frankreichs. Er erließ das Edikt von Nantes, worin den Hugenotten . gleiche Rechte mit den Katholiken zugesichert wurden.
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5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 87

1918 - Paderborn : Schöningh
87 nchstigen Erbin des Normanenreiches. Sditalien, nach dessen Erwerb die Ottonen vergebens gestrebt hatten, gedachte er so an sein Haus zu bringen und dadurch diesem den Weg zur Herrschaft der Italien und zur Weltherrschaft zu bahnen. Der Kaiser starb auf seinem Kreuzzuge (1190). Lange wollte man in Deutschland nicht an den Tod des gefeierten Herrschers glauben, und die Sage dichtete spter, er schlafe im Kyffhuserberge, aber dereinst werde er und mit ihm das Reich zu neuer Herrlichkeit erwachen.1 4. Der dritte Kreuzzug (11891192). a) Der Verlust Jerusalems. Nach dem 2. Kreuzzuge verfiel das Knigreich Jerusalem in Ohnmacht. Die Christen verweichlichten in Schwelgerei und Laster, und selbst die geistlichen Ritterorden, die Templer und die Johanniter, lagen miteinander im Hader. Der Sultan Sa lad in von gypten, ein Fürst, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Gromut und Mildttigkeit, umklammerte durch die Eroberung Syriens das christliche Knigreich. der die Ausplnderung einer Karawane, bei der Saladins Schwester sich befand, aufgebracht, berzog der Sultan den schwachen König Guido (Veit) von Jerusalem mit Krieg, besiegte ihn und nahm ihn selbst gefangen. Infolge dieses Sieges ergaben sich die meisten Kstenstdte, unter ihnen das feste A k k o n, ohne Schwert streich. Selbst die Hauptstadt Jerusalem wurde, wenngleich erst nach einigem Widerstnde, erobert (1187). Der Fall Jerusalems erregte im christlichen Abendlande allgemeine Teilnahme, und Richard Lwenherz von England, Philipp August Ii. von Frank reich und der Kaiser Friedrich I. nahmen das Kreuz. b) Die deutsche Kreuzfahrt. Nachdem Friedrich seinen Sohn Hein-rich zum Reichsverweser ernannt hatte, brach er mit einem gewaltigen, wohlgersteten Ritterheere nach dem Heiligen Lande auf. Der Zug ging durch Ungarn und die Valkanhalbinfel. Der griechische Kaiser (Isaak Angelus) nutzte sich bequemen, das Heer nach Kleinasien berzusetzen. Friedrich zog in das Innere des Landes und schlug den Sultan von Ikonium bei feiner Hauptstadt. Da fand der Kaiser in dem kalten Wasser des Kalykadnus (Saleph) in Eilicien einen pltzlichen Tod (1190). Viele Kreuzfahrer kehrten darauf nach Hause zurck. Auf dem weiteren Zuge, den des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von 1 Der ursprngliche Trger dieser Sage ist brigens nicht Friedrich I., sondern sein Enkel Friedrich Ii.
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6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 147

1918 - Paderborn : Schöningh
147 frau von Orleans von einem Inquisitionsgericht als Ketzerin und Zauberin verurteilen und zu Rouen zum Feuertode führen (1431). Aber das Waffenglck neigte sich nicht lnger auf die Seite der Eng-lnder; alle franzsischen Besitzungen auer Calais und den norman-tuschen Inseln wurden ihnen entrissen. 3. Strkung der franzsischen Knigsgewalt. Auch im Innern hob sich die Macht des franzsischen Knigtums empor. Zwar bestand neben der kniglichen Gewalt wie in Deutschland ein N e i ch s t a g , der in drei gesondert beratende Gruppen (der hheren Geistlichkeit, des Adels und der Städte) zerfiel. Aber König Karl Vii. machte sich von diesem unabhngiger, da es ihm gelang, eine bleibende teuer einzufhren und ein stehendes Heer einzurichten, das erste Beispiel dieser Einrichtung im Abendlande. Bald darauf hatte das Herrscherhaus das Glck, fast alle groen Frstentmer (Anjou, Bretagne) mit dem schon bedeutenden Kronlande zu verbinden. Als mit Karl dem Khnen der Mannesstamm des verwandten burgundischen Hauses erlosch (1477), fiel das Herzogtum Bourgogne an Franko reich. Unter Franz I. wurde Mailand erobert. 4. Englische Thronwirren. jn England verbanden sich mit dem auswrtigen Kriege gegen Frankreich unheilvolle Wirren im Innern. Hader in der knig-lichen Familie und die Unbotmigkeit des in den Kriegen verwilderten Adels hatten zur Folge, da das Parlament den König Richard Ii, den letzten Plantagenet, absetzte und die Krone dem verwandten Hause Lancaster (fpr. L'nkster) bertrug (1399). Als König Heinrich Vi, unter dem die Englnder fast alle Erobe-rungen in Frankreich wieder verloren, in eine Gemtskrankheit verfiel, erhob der Herzog von York Ansprche auf den Thron. Damit begann der dreiigjhrige Brgerkrieg der roten Rose (Lancaster) und der weien Rose (York. 1455-1485). In den inneren Kmpfen zerfleischten sich in wildem Fanatismus die Mitglieder der Knigsfamilien und der englische Adel. Der letzte König aus dem <rmufe York, der Verwandtenmrder Richard Iii, wurde im Kampfe mit Heinrich Tudor (bei Bosworth, spr. Bswr, 1485) gettet. Der oieger, der durch feine Mutier dem Hause Lancaster angehrte, bestieg als Heinrich Vii. den Thron und machte endlich dem verderblichen Wten des Brgerkrieges ein Ende. 10*
1918

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 89 gegangen, kehrte aber eidbrchig nach Deutschland zurck und begann den Aufstand. König Heinrich zog siegreich gegen ihn, erneuerte jedoch, weil er fr Italien freie Hand haben wollte, mit ihm den frheren Vertrag. Aber bald bildete sich gegen den jungen Herrscher eine weitverzweigte Frstenverschwrung, die an den Welsen und ihrem Verwandten, dem Könige Richard Lwenherz von England, eine starke Sttze hatte. In dieser Not brachte die Gefangennahme des englischen Knigs durch Leopold von sterreich dem Kaiser unerwartete Rettung. Die feindselige Verbindung der deutschen Fürsten lste sich auf, und auch die Welsen shnten sich mit Heinrich aus. Der alte Heinrich der Lwe starb bald danach auf seiner Allodialbesitzung Braunschweig. b) Die Erwerbung des Normannenreiches (1194). Als der König Wilhelm Ii. von Sditalien ohne Nachkommen gestorben war, wollte Heinrich Vi. das erledigte Reich als Erbe seiner Gemahlin Konstanze in Besitz nehmen. Doch die normannischen Edeln, einem deutschen Herrscher abhold, whlten Tankred, einen einheimischen Verwandten ihres Frstenhauses, zum Könige. Aus seinem ersten Zuge nach Italien erlangte Heinrich vom Papste die Kaiserkrnung. Dann belagerte er Neapel, mute aber, da eine furchtbare Seuche in seinem Heere ausbrach, nach Deutschland zurckkehren. Nach Tankreds Tode gewann der Kaiser aus einem zweiten Zuge (1194) fast ohne Schwertstreich Unteritalien und Sicilien. Mehrere Verschwrungen und Aufstandsversuche einer nationalen Partei gegen die deutsche Herrschaft wurden rasch unterdrckt und hart gestraft. c) Der Plan der Universalherrschaft. Gesttzt aus den groen stau-fischen Hausbesitz in Deutschland und im Besitze des Erbreiches Stellten, in unbestrittenem Ansehen in seinen Knigreichen Deutschland, Bur-gund und Italien, verfolgte seitdem Heinrich Vi. hochfliegende Plne fr seine kaiserliche Stellung. Wie er England zur Lehnsabhngigkeit gebracht hatte, so gedachte er die Lnder weit und breit unter seine Oberherrschaft zu beugen. Frankreich, die jungen christlichen Reiche auf der Pyrenenhalbinsel, wie auch das absterbende ostrmische Kaiserreich auf der Balkanhalbinsel sollten dem abendlndischen Kaisertum Untertan werden. Ein gewaltiger Kreuzzug, zu dem er die Vorbereitungen traf, sollte ihn als Vorkmpfer der Christenheit zeigey. Whrend er so mit seinen Plnen das ganze Mittelmeer umspannte, dachte er auch daran, der Grundlage seiner Macht, die auf der Be-
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8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1918 - Paderborn : Schöningh
98 Das deutsche Reich bis zum Eude des Interregnums. Durch Rummer und Krankheit niedergebeugt, verlor der Kaiser dennoch nicht die geistige Spannkraft. Aber mitten unter neuen Nstun-gen berraschte ihn in Apulien der Tod (1250). <>7. 10. Untergang der Staufen. a) Ronrod Iv. (12501254). Bald nach dem Tode seines Vaters zog Konrad aus Deutschland nach Italien, mo er im Verein mit seinem Bruder Manfred sein unteritalisches Reich gegen den Papst behauptete. Er starb schon 1254 und hinterlie nur einen unmndigen Sohn Konrad. von den Italienern Conradino genannt, der in Deutschland am Hofe der Wittelsbacher erzogen wurde. b) Manfred und Konradin. Im Kampfe mit dem Papste behielt Manfred in Unteritalien lange die Oberhand und nahm selbst die Knigskrone. Doch der Papst bertrug einem franzsischen Prinzen, Karl von Anjou. die Mische Knigsrvrde als Lehen. Gegen ihn verlor Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266) Krone und Leben. Nun rief die ghibellinische Partei den jungen Konradin nach Italien, dafe er fein vterliches Erbe in Besitz nehme. Dieser folgte der verfnglichen Einladung und zog. von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere der die Alpen. Aber er wurde von Karl von Anjou bei T a g l i a c o z z o (fpr. Taljakozo) besiegt und gefangen genommen (1268). Wenngleich ein zum Scheine eingesetztes Gericht ihn fr unschuldig erklrte, liefe der grausame Sieger ihn dennoch nebst seinem Freunde Friedrich auf dem Markte von Neapel hinrichten. So endete der letzte Sprosse des einst so blhenden Geschlechtes der Staufen auf dem Blutgerste (1268). Die Strafe fr dieses Verbrechen liefe nicht lange auf sich warten. c) Die sicilianische Vefper (1282). Die Unzufriedenheit mit der Fremdherrschaft kam auf Sicilien in der Ermordung aller Fr an -zofen in Palermo (am Ostermontag 1282, zur Zeit der Nach-mittags-Vesper) zum offenen Ausbruch. der die ganze Insel verbreitete sich der Aufruhr. Man rief Peter von Aragonien, den Gemahl von Manfreds Tochter, der sich bereits mit der ghibellinischen Partei verstndigt hatte, zum Könige aus. Nach einem wechselvollen Kriege blieb er im Besitze Siethens, während Karl von Anjou das festlndische Unteritalien behielt. d) Das Interregnum in Deutschland (12541273). Nach dem Tode des Hohenstaufen Konrad Iv. regierte Wilhelm von Holland allein in Deutschland, aber er gewann bei seiner kleinen Macht nur
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9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 165

1918 - Paderborn : Schöningh
165 Sicilien, Neapel, Sardinien und die neuerworbenen Besitzun-gen in Amerika), auerdem die habsburgisch-sterreichischen Lande. Der neue Herrscher nutzte sich aber bei seiner Wahl zu einem Ver-trage1 verstehen, der die kniglichen Rechte in Deutschland noch mehr einengte. Er nutzte oersprechen, keine fremden ftriegsvlfer ins Reich zu führen, ohne Zustimmung der Rurfrsten feinen Reichskrieg zu führen, feinen Reichstag zu halten und feine Steuern auszuschreiben, die Reichsmter nur an einheimische Edle zu vergeben u. a. 2. Das Wormser Edikt (1521). Der junge Kaiser mar anfangs zu strengem Verfahren gegen den gebannten khnen Augustinermnch geneigt. Aber durch die zu Worms auf einem Reichstage versammelten Reichsstnde Uetz er sich bestimmen, Luther unter dem Schutze sicheren Geleites vor den Reichstag zu laden. Hier wurde dieser ausgefordert, feine Schriften zu widerrufen. Da er nach kurzem Bedenken den Widerruf mit Entschiedenheit verweigerte, wenn man ihn nicht aus der Heiligen Schrift widerlege, schritt der Kaiser gegen Luther als Ketzer ein, verhngte in dem Wormser Edikt" der ihn und seine Anhnger die Reichsacht und verbot die weitere Verbreitung seiner Lehre (1521). Aber das Edift blieb ohne Wirfung. Luther wurde bei seiner Heimfehr vom Reichstage auf Veranlassung seines Gnners, des Kur-frsten Friedrich des Weifen, von oerfappten Rittern auf die Wartburg gebracht. Hier arbeitete er, mitten in der Einfamfeit des Th-ringer Waldes den Augen der streitenden Parteien entzogen, feine Lehre weiter aus und begann feine durch Kraft der Sprache ausgezeichnete Bibelbersetzung. Gleich nach dem Schlutz des Reichstages zu Worms verliefe der Kaiser Deutschland und bergab die Regierung einem Reichsregiment unter dem Vorfitze seines Bruders Ferdinand, dem er auch die sterreichischen Lnder berliefe. Der Kampf gegen den König Franz I. von Franfreich nahm ihn fr die nchsten acht xsahre in Anspruch. Bei seiner langen Abwesenheit aus dem Reiche konnte sich die lutherische Lehre ungestrt ausbreiten. Iii. Die zwei erste Kriege Karls V. gegen Frankreich (15311536 mtb 15371539). 1. Die Veranlassung. Ein Grund zur Feindschaft zwischen Karl V. und dem franzsischen Könige Franz I. war schon dadurch gelegt, datz 1 Solche Abmachungen wurden seitdem unter dem Namen Wahlkapitu-lationen" bei der Erhebung der deutschen Kaiser blich.
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10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 113

1918 - Paderborn : Schöningh
England und Frankreich. 113 unter die Herrschaft des Dnenknigs Knut, der auch Norwegen und einen Teil Schwedens beherrschte. Nachdem die englische Krone an das angelschsische Haus zurckgefallen war, brachen Thronstreitigkeiten aus. Gegen Harald machte der Herzog Wilhelm von der Normandie Ansprche auf die Herr-schaft und besiegte seinen Gegner bei Hostings (1066), wo Harald fiel. Durch die starke normannische Einwanderung wandelte sich die Sprache der Angelsachsen in eine germanisch-romanische Mischsprache um. Das Verhltnis zwischen Frankreich und England spitzte sich noch mehr zu, seitdem die englische Krone an den Urenkel Wilhelms 1., Heinrich Ii. aus dem Hause Anjou (oder Plantagenet), gefallen mar (1154). Denn Heinrich besa die Hlfte Frankreichs. Als Erbe der normannischen Könige hatte er die Normandie, von seinem Vater erbte er dazu Anjou, Maine und Touraine, und durch Heirat gewann er noch Poitou, Guyenne und Eascogne. Diese ungeheure Macht ihres Vasallen nutzte die franzsischen Könige zu immer neuen Feinseligkeiten gegen England anreizen. 2. Der Sieg Frankreichs. Nach dem Tode des englischen Knigs Richard Lwenherz fhrte der König Philipp August von Frankreich (11801223) den Krieg gegen dessen Nachfolger und Bruder Johann ohne Sand1 mit groem Erfolge und entri ihm den grten Teil seines festlndischen Besitzes. Als Idhann gleichzeitig Das Haus der normannischen Herzge und das Hans Plantagenet in England. _1. Wilhelm I. der Eroberer, seit 1066._ Robert, 2. Wilhelm Ii. 3. Heinrich I. Adelheid. Hz. v. d. Normandie. | _J Mathilde, 4. Stephan Gem. (1.) Kaiser Heinrich V., v. Blois, (2.) Gottfried Plantagenet. f 1154. (2.) I. Heinrich Ii. _Gem. Eleonore v. Poitou._ Mathilde, 2. Richard I. Lwenh erz^ 3. Johann o. Land. Gem. Heinrich d. Lwe. 4. Heinrich Iii. Richard v. Cornwallis, 5. Eduard T deutscher König, f 1307. t 1272. 6. Eduard Ii., 7. Eduard Iii. 1 Er hatte diesen Beinamen, weil er beim Tode feines Vaters als Minder jhriger noch keine Lehen besa. Stein, Geschichte. C. Tv. 8 Otto Iv., Kaiser, t 1218.
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