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Die Spartaner bebauten ihre Aecker nicht selber, sondern ließen sie
durch ihre Sclaven bearbeiten, da sie Handarbeit für eine Schande und
nur Kampf und kriegerische Uebungen freier Männer würdig hielten. Darum
war der Krieg auch ihr Element, das ungebundene Leben im Lager ihre
Freude und der Tod fürs Vaterland ihr größter Ruhm. Wer geflohen
oder aus dem Gliede entwichen war, wurde mit Spott und Hohn bedeckt,
und eine spartanische Mutter sah ihren Sohn lieber auf dem Schilde
d. h. schwer verwundet oder todt zurückgebracht werden, als ohne densel-
den heimkehren. Lycurg hatte verboten, Sparta mit Mauern zu umgeben,
da ihm die Tapferkeit seiner Bürger zum einzigen Bollwerk dienen sollte.
Diese Gesetzgebung Lycurg's hat fünf Jahrhunderte überdauert und
Sparta durch strenge militärische Zucht lange Zeit zum Haupte Griechen-
lands erhoben; sie hat Wunder gewirkt: die stärksten Naturtriebe unter-
jocht, heroische Thaten erzeugt, die tapfersten Krieger, begeisterte Patrioten
und heldenmütige Weiber gebildet. Allein sie erzeugte auch Stolz, Härte
und Grausamkeit, sie erkannte die Menschenwürde und Menschenrechte in
der Mehrzahl der Staatsangehörigen nicht an und konnte darum auch den
Spartanern zu keiner wahrhaft menschlichen Bildung verhelfen. Wie sehr
übrigens die Spartaner nach der Besiegung der Messenier in der frucht-
baren Landschaft Messenien in zwei mörderischen Kriegen (743 — 668 v.
Chr.) an Macht und Ansehn im ganzen Peleponnes gewannen und auch
außerhalb desselben mit Ruhm genannt wurden, werden wir daraus sehen,
daß auch fremde Könige, wie der reiche Crösus von Lydien, sich an Sparta,
als den mächtigsten griechischen Staat, um Hülfe wandten.
Iv. Solon, Athen's Gesetzgeber (594 v. Chr.).
Wir wenden uns nun von den Spartanern zu dem Hauptvolke des
ionischen Stammes, den Athenern (Atheniensern). Die Athener
besaßen zwar nur weniges Land, die kleine gebirgige und allein an Oel-
bäumen reiche Halbinsel Attica (41 115 Meilen), aber bald dehnten sie durch
ihre Tapferkeit ihre Herrschaft weiter aus und haben sich besonders durch
ihre Meisterschaft in den Künsten und Wissenschaften einen großen Namen
gemacht. Auch Athen verdankt den besten Theil seiner Größe seinem Ge-
setzgeber Solon.
Als Athens letzter König Kodrus bei einem Einfalle der Dorier in
Attica um 1068 fürs Vaterland gefallen war, erklärten die der republika-
nischen Staatsform sich zuneigenden Athener, daß hinfort kein Sterblicher
mehr würdig sei, der Nachfolger eines solchen Königs, wie Kodrus, zu sein,
und Keiner als Zeus (Jupiter, ihr höchster Gott) solle von nun an in
Athen regieren. Man schaffte demnach die königliche Würde ab und stellte
Kodrus' ältesten Sohn M e d o n unter dem Titel eines A r ch o n d. h. eines
lebenslänglichen und erblichen, aber verantwortlichen Regenten an die Spitze
des Staats. Nach einem Zeitraum von 300 Jahren wurden die Archonten
nur auf zehn Jahre und seil 682 v. Chr. statt eines Archonten neun
auf jedesmal nur ein Jahr ernannt. Dadurch erhielten die edlen Fami-
lien ein aristokratisches Uebergewicht, suchten sich mit glühendem Ehrgeiz die
Herrschaft über Athen streitig zu machen und drückten das Volk. Um der
Willkühr zu steuern, sehnte man sich daher nach einer festen Gesetzgebung.
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schäften und Gaben. Hierdurch ward er einer der außerordentlicbsten Men-
schen, welche Griechenland hervorgebracht hat. Allein das höchste Ziel sei-
nes Strebens war ihm nicht des Vaterlandes Wohl, sondern die Befriedi-
gung seiner persönlichen Leidenschaften, seiner Eitelkeit, seines Ehrgeizes
öder seiner Rachsucht. Schon aus seiner Jugend kennt man Beispiele von
Geistesgegenwart, Keckheit, Eigensinn und Uebermuth, wie er z. B. als
Knabe einen Fuhrmann, der ihn auf der Straße im Würfelspiel seinen
Wurf nicht vollenden lassen wollte, dadurch zum Anhalten zwang, daß er
sich quer vor die Pferde warf. In allen seinen Bewegungen besaß er hohen
Anstand und Gewandtheit, in seiner Stimme einen hinreißenden Schmeichel-
ton und übte auf die Menschen, welche er für sich gewinnen wollte, einen
bezaubernden Einfluß aus. So erzählt man, daß er dem Hipponikus, einem
angesehenen und würdigen Manne, um eine Wette zu gewinnen, auf öffent-
licher Straße einen Schimpf anthat, am andern Morgen aber zu ihm ging
und durch seine Schmeichelrede ihn so für sich einnahm, daß ihm jener seine
Tochter Hipparete zur Frau gab. Allein für den flatterhaften und aus-
schweifenden Alcibiades paßte diese stille, häusliche Frau nicht, und durch
sein Betragen beleidigt, gab sie bei dem Archon öffentlich eine Scheidungs-
klage ein. Da erschien plötzlich Alcibiades, faßte die Klägerin um den Leib
und trug sie versöhnt nach Hause. — Nach der Schlacht bei Mantinea
gegen die Argiver (417) und ihre athenischen Bundesgenossen, in welcher
die Spartaner ihr altes Uebergewieht fühlen ließen, merkten die Athener,
daß nun die Reihe wieder an sie kommen würde, wenn sie nicht durch ein
kühnes Unternehmen einem neuen Verheerungszuge der Spartaner nach
Attica zuvorkämen. Dies war ein Zug nach der Insel Sieilien. Es er-
schienen nämlich zu Athen Männer aus der sicilischen Stadt Egesta, welche
um Hülfe gegen Selinus und das mächtige Syrakus baten. Dieses
letztere, eine korinthische Colonie, war unter seinen Königen, wie dem edlen
Gelon, dein Dichterfreunde Hiero, seinem Bruder Thrasyüul und
nach der Vertreibung desselben unter einer democratischen Verfassung zur
ersten Stadt der Insel geworden und stritt mit Karthago um die Ober-
herrschaft. Alcibiades, der in seinem Geiste große Entwürfe hegen und an
Athens Oberherrschaft über ganz Griechenland und noch weiter denken
mochte, und seine gleichgesinnten Freunde drängten und lockten zu dem
Zuge. Das Volk von Athen ließ sich leicht dazu bewegen und rüstete eine
wohlbemannte Flotte von mehr als 100 Dreiruderern aus, wie Athen noch
keine in so weite Ferne entsandt hatte. Zum Unglück aber wählte man
statt Eines drei Flottenführer: Nic ias, Alcibiades, Laura chus, uns
lähmte dadurch die Einheit des Oberbefehls. Mit freudigen Hoffnungen
und unter feierlichen Opfern und Gebeten zu den Göttern sah das Volk
von Athen seine stolze Flotte davon segeln (415). Ein unglückseliges Er-
eigniß, welches kurz vorher in Athen vorgekommen war, wurde von den
Feinden des Alcibiades zu seiner Verdächtigung benutzt, und mit unverzeih-
licher Leidenschaft ries das Volk seinen siegträumenden Feldherrn zu seiner
Verantwortung zurück. Racheglühend floh Alcibiades zu den Lacedämoniern
und trieb sie znr Unterstützung der Syrakuser und zu geschärfter Erneuerung
des Kriegs in Griechenland selbst (414). Da trafen Athen ungeheuere
Unfälle. Während der Feind sechs Stunden von der Stadt mitten in
Attica sich festsetzte, fand in Sieilien jene schöne Flotte und das schönste
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Extrahierte Personennamen: Fuhrmann Mantinea Hiero Alcibiades Laura
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Extrahierte Personennamen: Hassan_Sa Alamuth Emadeddin_Zenki Eugen_Iii Eugen Bernhard von_Clairvaux
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Frankreich Asien Edessa Brescia Frankreich
Abkömmling der Welfen, der auf dem letzten Kreuzzuge Proben großer und
seltener Eigenschaften abgelegt hatte, ward am 4. März 1152 zu Frankfurt
am Main in voller Fürstenversammlung unter dem Zujauchzen des Volks
zum Kaiser erwählt und darauf zu Aachen mit aller Pracht gekrönt.
Friedrich 1. (wegen seines blonden, ins Röthliche spielenden Bartes
von den Jtaliänern Barbarossa, von den Deutschen der Rothbart
genannt) war an Geist und Kraft einer der größten deutschen Kaiser. Schon
in seinem Aeußern, deutsch und edel, zeigte er seine Hoheit und Würde:
sein Wuchs war schlank und hoch, unter seinem kurzen blonden Haar
wölbte sich eine edle gedankenreiche Stirn über blauen Augen von tief ein-
dringendem Blicke; der wohlgebaute Körper war fest wie Eisen und wohl-
geübt in jeder Leibes- und Waffenübung. Aber er war auch klug und
von großem Verstände, unbeugsam in der Kraft des Willens, von Gesin-
nung fromm, aber streng gegen die Uebergriffe der Geistlichen, ein Lieb-
baber der Künste und Wissenschaften, ein Sänger und ein Held. . Karl der
Große und die Ottonen wurden die Vorbilder seines, wiewohl oft ver-
fehlten, Strebens.
Um die Majestät des Reichs in Italien und nach Außen wiederherzu-
stellen, stieg er schon 1154 mit einem prächtigen Heere über die Alpen und
berief die Abgeordneten der italiänischen Städte und sämmtliche Reichsva-
sallen zu einem Reichstage auf den ron ca lisch en Feldern bei
Piacenza. Wer nicht erschien, sollte seines Lehens verlustig gehen. Die
kaiserlich Gesinnten oder G hi belli neu gesellten sich zu ihm, die päpstlich
Gesinnten oder Guelphen blieben aus. Am meisten trotzte das mächtige
Mailand und -das feste Tortona, welche letztere Stadt der Kaiser nach
einer langwierigen Belagerung eroberte und zum abschreckenden Beispiele
der Erde gleich machen ließ. In der Lombardenhauptstadt Pavia empfing
er (1155) aus der Hand des Bischofs die Krone von Italien und rückte
dann mit großer Schnelligkeit gegen Rom vor.
Auf dem heiligen Stuhle saß um diese Zeit Hadrian Iv. (1154 —
1159), der erst seit Kurzem wieder in seine noch in zwei Parteien getheilte
Residenz zurückgekehrt war. Damals hatte nämlich Arnold von Bres-
cia, ein Freund der Freiheit und in Kirchensachen kühner Reformator,
durch seine Feuerworte das Volk von Brescia, bald auch jenes von Rom
begeistert und eine Revolution bewirkt, wodurch dem Papste alle Gewalt
in weltlichen Dingen genommen und seine Macht auf das Amt eines See-
lenhirten beschränkt werden sollte. Fünf Päpste hatten vor dem gemeinen
Priester gezittert, der das zu einer weltlichen Republik umgestaltete Rom
zehn Jahre lang fast unumschränkt beherrscht hatte. Friedrich I., der im
Glauben seiner Zeit an die göttliche Einsetzung des Papstthums sich zum
Schirmherrn der römischen Kirche berufen fühlte, sah in der ganzen durch
Arnold hervorgebrachten Aufregung und in dem Schattenbild einer römischen
Republik nur eine italiänische Komödie, überlieferte den Ketzer als politischen
und kirchlichen Empörer dem Henker und antwortete den Gesandten jener
republikanischen Römer, welche mit der alten Roma republikanischen Tugen-
den und Freiheit prahlten und ihm nur gegen eine Zahlung von 5000
Pfund Silber die Krone des Erdkreises reichen wollten, mit gerechtem
Hohn: „Nicht bei euch, die ihr verweichlicht und voll Trug seid, sondern
bei den Deutschen, bei uns, die wir voll Kraft und Treue sind, ist das
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_1._( Friedrich Jtaliänern_Barbarossa Barbarossa Karl Arnold_von_Bres- Friedrich_I. Friedrich_I. Arnold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt
am_Main Italien Piacenza Mailand Tortona Pavia Italien Rom Brescia Rom
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kerten Inseln Island und Grönland drang schon damals das Christenthum
vor. Die eigentlichen Apostel der slavischen Volker und zwar zunächst oer
Mähren wurden die Brüder Cyrillus und Methodius (863), zwei
treffliche Mönche aus Constantinopel. Von Mähren kam das Christenthum
nach Böhmen, wo der Herzog Borziwoi sich 894 von Methodius tau-
fen ließ. Aber erst Boleslaw Ii. verlieh dem Christenthuin festen Be-
stand durch Gründung des Erzbisthums Prag (973). Nach Polen ge-
langte das Christenthum durch die böhmische Prinzessin Dambrowka,
deren Gemahl, Fürst Mi es ko I., aus dem Hause der Piasten, sich sammt
seinem Volk im Jahr 966 taufen ließ und das Bisthum Posen gründete.
Zu den Wenden an der Elbe, Saale, Havel und Oder drang das Evan-
gelium mit dem Schwert der deutschen Eroberer, wie wir im Leben Otto's I.
sehen werden. Zu den Ungarn kam das Christenthum von Constantinopel
aus (950); aber erst Stephan der Heilige (gest. 1038) brachte es
in Ungarn, Siebenbürgen und Walachei zum vollen Siege und schloß,
indem er die ungarische Königskrone vom Papste entgegennahm, die unga-
rische Kirche als ein engverbundenes Glied der römischen Hierarchie an.
Ebenso zu den Russen, deren Großfürst Wladimir der Apostel-
gleiche, des Normannen Nurik Urenkel, vom Dnjepr bis zur Düna
herrschte und nebst seinem Volke im Jahre 988 die griechisch-katholische
Religion annahm, nachdem seine Gesandten in der Sophienkirche zu Con-
stantinopel die volle Herrlichkeit des griechischen Gottesdienstes beobachtet
hatten. Uebrigens wurde auch für die slavischen Völker die neue Religion
die Vermittlerin aller ächt menschlichen Bildung; denn wie einst Ulphilas
den Gothen, so erfand der Mönch Cyrill den Slaven ein Alphabet und
wurde durch Uebersetzung der heiligen Schrift der Gründer der slavischen
Schriftsprache, und in dem Höhlenkloster (Petschera) zu Kiew schrieb der
russische Mönch Nestor am Ende des elften Jahrhunderts seine Annalen
(geschichtliche Jahrbücher) in der Landessprache.
§ 51. Karl's des Großen Nachfolger aus seinem Hause.
I. Kaiser Ludwig der Fromme (gest. 840) und seine Söhne.
Kaiser Ludwig war 36 Jahre alt, als er seinem Vater im Reiche
nachfolgte. Er hat wegen seiner den Stempel des Zeitalters an sich tragen-
den Frömmigkeit den Beinamen des Frommen erhalten, und es unterliegt
keinem Zweifel, daß er einer der geachtetsten Regenten gewesen wäre, wenn
er in friedlichen Zeiten etwa einen kleinen Staat zu verwalten gehabt hätte.
Allein aus der Verborgenheit einer fernen Provinz (Aquitanien) plötzlich nn
den Hos seines sterbenden Vaters berufen, war er nicht im Stande ein Reich
zu regieren, das aus den verschiedenartigsten Bestandtheilen zusammengesetzt
war, und über Völker zu herrschen, welche durch seines großen Vaters unab-
lässige Kriege kämpf- und streitlustig geworden waren. Vielmehr hat er
durch seine Schwäche, durch Mangel an Scharfsinn und Willensfestigkeit die
Auflösung des Reichs herbeigeführt. Schon im Jahre 817 schritt er, durch
übel angebrachte Zärtlichkeit bewogen, zur Theilung seines Reichs unter
seine drei Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig. Kurz nachher war
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Extrahierte Personennamen: Apostel Volker Methodius Borziwoi Methodius Boleslaw Dambrowka Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Lothar Ludwig Ludwig
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war. Traf der Bann einen Regenten, so war er für abgesetzt erklärt und
die Unterthanen durften ihm nicht länger gehorchen. Wer dem Gebannten
anhing oder ihn schützte, verfiel in dieselben Strafen. Wurde der Kirchen-
dann auf ein ganzes Land ausgedehnt, so hieß er Interdikt. Während
der Dauer des Jnterdicts hörten alle kirchlichen Handlungen auf, nur mit
Ausnahme der Taufe. Keine Glocke durfte geläutet und das Abendmahl
selbst den Sterbenden nicht gereicht werden; die Beerdigungen mußten ohne
kirchliche Gebräuche vollzogen, aller Kirchenschmuck verhüllt oder entfernt
werden. Ein ganzes Gebiet mußte dann für irgend einen in feiner Mitte
begangenen oder geduldeten Frevel büßen, und selten vermochte das Volk
diesen drückenden Zustand lange zu ertragen.
Derjenige Papst, welcher das Papstthum zum denkbar höchsten Gipfel
der Macht und des Glanzes brachte, war Innocenz 111. aus dem erlauch-
ten römischen Hause der Conti, ein geistvoller und willensgewaltiger Mann,
der, gebildet auf den Hochschulen zu Rom, Paris und Bologna, noch im
kräftigen Mannesalter zum Haupte der Kirche erhoben wurde und dieselbe
von 1198—1216 regierte. Als Gottes- und Rechtsgelehrter einer der
ersten seiner Zeit, stand er an Frömmigkeit, sittlichem Ernst, an Begeiste-
rung und Hingebung für die Kirche im Sinne des Papstthums einem
Gregor Vh. nicht nach, an Gelehrsamkeit, Scharfblick und Gewandtheit
ihn noch übertreffend. Als das sichtbare Oberhaupt der Christenheit griff
er in alle Staaten Europas, ja bis nach Konstantinopel hin, ordnend und
richtend ein. In seinem Leben streng, war er ein Rächer jeglichen Un-
rechts, ein Vater der Wittwen und Waisen und als Stellvertreter des höch-
sten Versöhners, oft ein Vermittler des Friedens zwischen Völkern und
Fürsten. Selbst arm und einfach lebend, sammelte er ungeheure Schätze
zur Verwirklichung seiner geistlichen Weltherrschaft, wobei er seinen Ruhm
freilich arg befleckte durch fein unchristliches und unmenschliches Verfahren
gegen die s. g. Ketzer. Wie wir in der Geschichte des Hohenstaufen Kaiser
Friedrich's Ii. sehen werden, trachtete Innocenz Iii. vor Allem dahin, den
päpstlichen Stuhl durch Befestigung des Kirchenstaats, durch Befreiung Ita-
liens von ausländischer Herrschaft und Trennung Neapels und Sieiliens
von Deutschland politisch unabhängig zu machen. Nächftdem waren die
Rettung der Kirche im Morgenlande, die Bevormundung des christlichen
Staatenvereins, die Ausrottung der Ketzer und die strenge Ordnung der
Kirche die Hauptgedanken seines Lebens. Davon ist ihm auch Vieles ge-
lungen, und Dicht hat noch einmal durch ihn die gebildete Welt beherrscht.
Vor ihm, der den Thron der Deutschen nach Gutdünken besetzte, neigten
sich, wenn auch noch so unwillig, alle königlichen Häupter: einen König,
Alphons Ix. von Leon, zwang er durch Bann lind Interdikt, seine
gesetzwidrige Ehe mit seiner Nichte aufzulösen; Philipp August von
Frankreich mußte seine verstoßene Gemahlin Jngeburgis, die Schwester des
Dänenkönigs Kanut, wieder annehmen; die Könige Peter Ii. von Ara-
gonien und Johann von England erklärten ihre Reiche für zinsbare
Lehen des römischen Stuhls. Am Ende seiner Tage, im Rückblick auf das
glorreiche Werk seines Lebens, versammelte Innocenz Iii. um sich die Re-
präsentanten der Christenheit auf der glänzenden vierten Lateransynode
(der zwölften ökumenischen 1215), wo die Gesandten fast aller christlichen
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Conti Ernst Gregor Innocenz_Iii Innocenz Alphons_Ix Leon Philipp_August_von
Frankreich Philipp August Jngeburgis Peter_Ii Johann_von_England Johann Innocenz_Iii Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Rom Paris Bologna Europas Konstantinopel Neapels Deutschland
ein tüchtiger und tapferer Mann sein, aber ein solcher, welcher der Kaiser-
macht nicht durch eignen großen Länderlesitz Nachdruck geben könnte. Als
sich nun die Fürsten zur Wahl eines neuen Kaisers versammelten, trat Erz-
bischof Werner von Mainz auf und empfahl mit eindringender Beredtsam-
keit seinen Freund, den Liedern Grafen Rudolf von Habsburg. Auf
seine Empfehlung ward er auch von den Fürsten gewählt.
In der Schweiz, da wo die Alpen ihre schneebedeckten Gipfel hoch in
die Wolken emporstrecken und die reißende Aar ihre wilden Bergwasser
durch den Aargau dahinstürzt, erhebt sich noch heute auf sanfter, waldiger
Anhöhe die Ruine der ehrwürdigen, schon im elften Jahrhundert erbauten
Habsburg oder Habichtsburg. Dort und am Oberrhein herrschte über an-
sehnliche Landschaften das edle Geschlecht der Grafen von Habsburg. Da-
selbst war am l. Mai 1218 Rudolf geboren. Sein Pathe war Kaiser
Friedrich Ii., und unter der Leitung seines Vaters, Albrecht's des Weisen,
zur Frömmigkeit und ritterlichen Tapferkeit erzogen, wuchs er heran zu ei-
nein schönen Manne von hoher, stattlicher Figur, kräftig und stark, einfach
und bieder. Blaue feurige Augen gaben dem bleichen Gesicht mit der groß-
ßen Adlernase einen edlen Ausdruck. Seine Jugend war, nach der Sitte
der Zeit, unter zahllosen ritterlichen Fehden verflossen; dem Kaiser Frie-
drich Ii. war er ein treuer Mitstreiter in Italien, dem König Ottokar von
Böhmen ein tapferer Gefährte gegen die Ungarn gewesen; bald hatte er
für den Adel gegen die Städte Straßburg und Basel, bald wieder für die
Bürger von Straßburg gegen den Bischof und den Adel um Sold, bald
in eigner Fehde, aber immer mit Tapferkeit und Klugheit gefochten. So
stand er in jener ganzen Gegend in hohem Ansehn. Vorzüglich rühmte
man im Volke seine Ehrfurcht für die Religion und ihre Diener und er-
zählte von ihm, wie er einst auf der Jagd einem Priester begegnet sei, der
mit der letzten Wegzehrung zu einem Sterbenden eilte. Wegen des ange-
schwollenen Waldwassers war der Weg schlüpfrig und unsicher geworden.
Da sprang Graf Rudolf von seinem Rosse, ließ den Priester aufsteigen und
führte demuthsvoll selbst das Thier am Zügel bis vor das Haus des Kranken.
Hier wartete er, bis die heilige Handlung vollbracht war, und geleitete
dann den Priester zurück. Das Pferd aber widmete er von nun an dem
Dienste der Kirche; denn er hielt sich für unwürdig, je wieder das Thier
zu besteigen, das die geweihete Hostie, den Leib seines Herrn und Schöpfers
getragen hätte. Ein andermal geleitete er den Erzbischof Werner von
Mainz, welcher nach Rom reiste, in jenen unsichern Zeiten bis an die Al-
pen. Beim Abschiede reichte ihm der Erzbischof freundlich die Hand und
sagte: „Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch so lange, daß ich euch den
mir geleisteten Dienst vergelten könnte!" Wie dieser Wunsch dem Erz-
bischof erfüllt war, haben wir oben erzählt.
Rudolf war eben in einer Fehde mit der Stadt Basel begriffen, als
ihm sein Schwager, Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von
Nürnberg, die unerwartete Nachricht der auf ihn gefallenen Kaiserwahl
überbrachte. Er nahm die Krone an mit der Bedingung, dem Papste zu
gehorchen, Italien aufzugeben, dem Hause Anjou und den Guelfcn sich zu
verbünden, den deutschen Fürsten die an sich gebrachten Länder und Ho-
heitsrechte zu gewährleisten und überdies dreien der angesehensten Reichs-
fürsten seine drei Töchter zur Ehe zu geben. Also einpfing er noch in dem-
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Extrahierte Personennamen: Werner_von_Mainz Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Friedrich_Ii Friedrich Ottokar_von
Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf Werner_von
Mainz Graf Rudolf Rudolf Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Burggraf_von
Nürnberg
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Habichtsburg Habsburg Italien Basel Rom Basel Italien
Vierte Periode der Geschichte des Mittelalters.
Von Kaiser Rudolf von Habsburg bis auf die Entdeckung von Ame-
rika und die Reformation (1273—1492 und 1317).
§ 67. Allgemeine Uebersicht dieser Periode.
Das Kaiserthum verlor immer mehr an seiner Macht und seinem
Glanze. Wohl bot Deutschland in einzelnen fürstlichen Häusern, Gemein-
den , Städten, Ländern ein erstannenswerthes, reiches und mannichfaches
Leben dar, aber vor der Entwicklung dieser Mannichfaltigkeit konnte man
nicht zur Einheit und zur Freiheit gelangen. Mit dem Kaiserthum sank
auch die Macht des Papstthums dahin, und es konnte kaum noch in
einen Kampf mit der weltlichen Macht sich einlassen. In den Hochgebirgen,
welche Deutschland, Italien und Frankreich scheiden, werden wir unter sol-
chen Umständen einen neuen Staat entstehen sehen: die schweizerische
Eidgenossenschaft. In Frankreich trug ein langer Krieg mit Eng-
land dazu bei, die königliche Macht mit Hülse der Städte zu erheben und
die volksthümliche Ausbildung zu fördern, wie aus der Darstellung König
Philipp's Iv. des Schönen und der Jungfrau von Orleans
erhellen wird. In Italien zeigte sich fortwährend und überall ein reges
Leben in Handel und Gewerben, in Künsten und Wissenschaften; aber zwi-
schen den einzelnen Städten und Gemeinden, ja innerhalb einzelner Städte
und Gemeinden herrschte eine blinde Parteiwuth, vor welcher die Jtaliäner
weder zu volksthümlicher Einheit noch zur Freiheit gelangen konnten. Der
aristokratische Freistaat Venedig, wo blos die Adelsfamilien oder Nobili
mit einem Dogen an der Spitze regierten, war während der Kreuzzüge
die erste Seemacht und nach langen siegreichen Kämpfen mit Genua,
nach Eroberung der meisten griechischen Inseln (darunter Kandia, Cypern,
Korfu), Dalmatiens, der östlichen Lombardei und nach einem Vertrage mit
Aegypten über den Alleinhandel nach Indien am Ende des Zeitraums im
Besitze des Welthandels. Aus Furcht vor Verschwörungen zum Um-
stürze der Verfassung und um jede Unternehmung dieser Art gleich im
Keime zu ersticken, führte man in Venedig jene furchtbare geheime Po-
lizei der drei Staatsinquisitoren ein, welche Jedermann, selbst
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien Venedig Genua Cypern Korfu Dalmatiens Indien Venedig
mit zweien seiner vertrautesten Mönche seine kühnen Reformversnche in den
Flammen und starb in frommer Ergebung mit freudigem Vertrauen auf
Den, der für ihn gestorben. Unter den ihm Schuld gegebenen Ketze-
reien war auch die, daß er die Rechtfertigung durch den Glauben ge-
lehrt habe.
Mit der Zerstreuung seiner Asche in den Arno schienen auch die Spu-
ren seiner Wirksamkeit verloschen zu sein; denn kurz darauf kehrten die Me-
diceer nach Florenz zurück, behaupteten unter allen Stürmen die Herrschaft
und Alexander von Medici wurde durch Kaiser Karl V. nach Ver-
nichtung der republikanischen Formen zum Herzog erhoben (1530). Noch
viel weniger war Savonarola und die durch ihn hervorgebrachte Bewegung
im Stande gewesen, auf das Papstthum einen erneuernden und reinigenden
Einfluß auszuüben. Denn auf Alexander Vi. folgte der kriegerische Ju-
lius Ii. (gest. 1513), der, gleich einem weltlichen Fürsten, selbst ins Feld
zog und durch Erwerbung von Bologna, Ancona, Ferrara und andern Land-
schaften dem Kirchenstaate seinen heutigen Umfang gab. Ihm folgte Leo X.
(gest. 1521) aus dem erlauchten Hause der Mediceer, der im Vatikan allen
Glanz der Kunst und Bildung als ein Erbtheil seines Hauses vereinigte.
Allein über den klassischen Studien des griechischen und römischen Heiden-
thums, über seinem üppigen, prachtvollen und verschwenderischen Leben ver-
lor er allen Sinn für Religion und Kirche, und dennoch benutzte er den
heiligen Stuhl zu Rom und den frommen Glauben der Völker als ein
Mittel, Geld zur Befriedigung seiner Pracht- und Kunstliebe zu erpressen.
Noch im Jahre 1517 hatte er auf einem glänzenden Lateranconcil den
Triumph, die unbeschränkte Papstmacht selbst von König Franz I. von Frank-
reich anerkannt zu sehen und die Verdammung des Kostnitzer und Baseler
Concils zu erneuern, —• es war dasselbe Jahr, in welchem einige Monate
später das Wort des armen deutschen Mönchs zu Wittenberg ausrichtete,
was die vereinten Kräfte aller Nationen des Abendlandes in jenen gewal-
tigen reformatorischen Concilien des fünfzehnten Jahrhunderts nicht zu er-
reichen vermocht hatten.
§ 76. Die Jungfrau von Orleans (1429).
Zu derselben Zeit, als der Hussitenkrieg in Deutschland wüthete, wurde
auch zwischen Franzosen und Engländern heftig gekämpft. In Frankreich
war nämlich nach dem schnellen Hinsterben von Philipp's des Schönen drei
Söhnen die Capetingische Hauptlinie erloschen und mit Philipp's Bru-
derssohne, Philipp Vi., das Haus Valois (1328 — 1589) auf den Thron
gekommen. Unter ihm brach der Haß gegen England in einem langwierigen
Kriege aus (1337— 1444), in welchem die Engländer unter ihrem König
Eduard Iii. im Jahre 1346 bei Crecy (zum ersten Mal mit Hülfe der
Kanonen) siegten und Calais eroberten, ja, unter Eduard's Sohne, dem
schwarzen Prinzen, ganze Provinzen von Frankreich abrissen. Zwar
trat König Karl V. von Frankreich wieder kräftiger auf und sein tapferer
Feldherr Bertrand du Guesclin entriß sogar den Engländern ihre
meisten Eroberungen. Als aber bei seinem Sohn und Nachfolger, Karl Vi.,
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Extrahierte Personennamen: Arno Alexander_von_Medici Alexander Karl_V. Karl_V. Alexander_Vi Alexander Leo_X Leo Franz_I._von_Frank- Franz_I. Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Karl_V._von_Frankreich Karl_V. Bertrand_du_Guesclin Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Bologna Ancona Ferrara Rom Baseler
Concils Wittenberg Deutschland Frankreich England Crecy Frankreich
Schon sehr früh kannten die Chinesen den Comp aß, das Schieß-
pulver und eine Art Bücherdruck, und waren von Alters her berühmt
im Seidenbau, in der Bereitung von feinem Porzellan, von Schreib-
materialien, Lackwaarcn und anderen Gewerbserzeugnissen. Der Ackerbau
wurde von jeher mit ungemeinem Fleiße betrieben und steht unter der unmit-
telbaren Obhut des Kaisers, der jährlich ein bestimmtes Stück Land selbst
bebaut und bepflügt. Als ein treuer Abdruck des Wesens und Charakters
der Chinesen erscheint ihre seltsame Sprache und Schrift. Ihr ganzer
Sprachschatz besteht nämlich nur aus 450 einsylbigen Wörtern, die durch
vier verschiedene Betonungen 1203 Wortlaute geben und, genau auf dieselbe
Weise ausgesprochen, manchmal 30 — 40 verschiedene Bedeutungen haben,
was die Verständigung außerordentlich erschwert. Ihre Schrift besteht nicht
aus Buchstaben, sondern aus 80,000 künstlich zusammengesetzten, einen Be-
griff, nicht ein Wort oder einen Laut, ausdrückenden Zeichen oder Bildern
(Chiffern), so daß zum bloßen Lesenlernen Jahre erforderlich sind!
Trotz ihrer uralten Bildung sind die Chinesen früh stehen geblieben
und schon seit Jahrtausenden in eine geistige Erstarrung gefallen, so daß sie
jene Erfindungen weder zu rechter Entwicklung gebracht, noch in den bilden-
den Künsten die Stufe treuer, aber steifer Naturnachahmung überschritten
haben. Der fast göttlich verehrte Kaiser und ein in neun Rangstufen ge-
theilter Gelehrten- und Beamtenstand (Mandarinen) halten das mit
großer Verachtung behandelte Volk bei dem Herkömmlichen fest und schließen
es ängstlich von allem Verkehr mit andern Völkern ab. So kommt Vieles
zusammen, um dieses Volk zu einem Volke feiger und kriechender Knechte
ohne Thatkraft, Ehrgefühl und geistigen Aufschwung zu machen, das aber
dennoch in dünkelhafter Selbstbewunderung und hochmüthiger Verachtung
andere Völker insgesammt Barbaren nennt. Aber auch für dieses Land und
Volk ist das freimachende Evangelium von Jesus Christus die Macht, welche
den seit Jahrtausenden auf ihm ruhenden Zauber lösen und seine Geistes-
fesseln sprengen wird, wozu jetzt um so größere Hoffnung vorhanden ist,
nachdem das Schwert und die Kanonen der Engländer seit 1842 allen
europäischen Flaggen den Zugang zum „himmlischen Reiche" erzwungen
haben.
§ 5. Arier. Inder.
Gleichfalls in uralter Zeit finden wir im tibetanischen Hochlande, in
den Quellgebieten der Flüsse Dsjihun und Gihun (des Opus und
Japartes der Alten, des Amu und Sir der Neuern) ein wohlgestaltetes,
bildungsfähiges Nomadenvolk, die Arier. Als sie späterhin ihre Ursitze
verließen, siedelte sich ein Theil von ihnen in dem nordwärts vom Hindu-
kuschgebirge (dem Paropamisus der Alten) gelegenen Niederungen des Opus
und Jaxartes, in den nachmaligen Landschaften Sogdiana, Bactrien, Hyrca-
nien und Arachosien an, ein anderer Theil aber durchwanderte die südwest-
lichen Pässe dieses Gebirgs und bemächtigte sich des reichen und fruchtbaren
Vorderindiens. Jene, auch Jranier oder von ihrer Sprache das Zend-
Volk genannt, bildeten unter dem Priesterkönig Dsjemschid und seinen
Nachkommen einen Priesterstaat, dessen durch Zoroaster reformirte Religions-
und Rechtsverfassung auf die späteren Besieger des Zend-Volks, die Meder
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