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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 103

1892 - Gera : Hofmann
— 103 — einem Hemde; der Mantel besteht aus einem Stück Wollenzeug und im Winter aus einem Pelze. Die Schuhe sind grob und haarig und mit Riemen festgeschnürt. Rechts steckt das kurze Schwert in einer Scheide am Gurte. Die Hand hält den Speer. An einer Halskette hängen Eberzähne, an den Armen goldene Spangen als Schmuck. Manche Jäger gehen mit bloßen Beinen, Armen und Schultern. Dem Hofherrn kommt die Hausfrau entgegen und begrüßt ihn. Sie trügt ein kurzes, leinenes Ober- und ein langes Unterkleid, Ringe und Spangen am Halse und an den Armen, eine große Eisenschere als Zeichen ihres

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 102

1892 - Gera : Hofmann
— 102 — land. Dieser behandelte das Land wie eine eroberte Provinz. Er führte die römische Sprache bei Gericht ein. Seine Diener mußten ihm Ruten und Beile vorantragen zum Zeichen, daß er die Deutschen peitschen und köpfen dürfe. Römische Advokaten, welche die Deutschen nicht verstanden, mußten ihre Sache vor Gericht führen. Da schloß der junge, feurige Cheruskerfürst Hermann mit befreundeten Häuptlingen ein Bündnis, um das Joch der Fremdlinge abzuschütteln. Einige kleine Volksstämme zwischen Weser und Elbe mußten sich zum Schein empören. Hermanns Boten meldeten dies dem Varns und übertrieben die Gefahr. Varus brach mit drei der besten Legionen (etwa 18000 Mann) auf, um den Aufstand zu unterdrücken. Als er in den Schluchten, Wäldern und Sümpfen des Teutoburger Waldes war und nur langsam vorwärts rückte, da überfiel ihn Hermann mit seinen Deutschen. Der Regen goß hernieder und machte die Bogensehnen schlaff und die Wege grundlos. Durch den brausenden Sturm scholl das Kriegsgeheul der Deutschen, das Sausen ihrer Speere und das Krachen ihrer Streitäxte. Die Römer gerieten in Verwirrung, kehrten um und suchten den Rhein wieder zu erreichen. Drei Tage währte dieser Rückzug unter steten Kämpfen. Endlich am dritten Tage war alles verloren. Fast alle Römer wurden niedergemetzelt. Varus stürzte sich voll Verzweiflung in fein eigenes Schwert. Die Deutschen brachen nun die römischen Burgen und opferten viele Gefangene ihren Göttern. Den verhaßten Advokaten rissen sie die Zungen aus mit den Worten: „Nun zische, du römische Natter!" Als Augustus die Unglücksbotschaft hörte, zerriß er sein Kleid, süeß den Kopf gegen die Wand und rief: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" In Rom geriet alles in Schrecken und Verwirrung, weil man die Deutschen schon vor den Thoren sah. Diese aber waren froh, ihr Vaterland befreit zu haben, und gingen nicht einmal über den Rhein. Hermann, der Retter deutscher Sprache, Sitte und Freiheit, wurde später von seinen eigenen Verwandten aus Neid ermordet. 6. Wie unsere Vorfahren wohnten und lebten. Das Bild zeigt einen deutschen Hof in der Zeit vor der großen Völkerwanderung. Er liegt in einem Thale nahe bei Wald, Wiese und Wasser. Ein Zaun aus hohen Pfählen umgiebt, eine alte Eiche beschattet ihn. Das wichtigste Gebäude ist die Wohuhalle. Sie ist einstöckig, aus Eichenholz gebaut und ruht auf einer steinernen Mauer. Die Fächer zwischen dem Holzwerk sind mit einem Gestechte von Ruten ausgefüllt und mit Lehm beworfen. Das Dach ist dicht mit Schilf gedeckt. An der Giebelseite springt das Dach vor und bedeckt eine offene Halle. Auf dieselbe führen Stufen; umgeben ist sie von einem Bretterverschläge. Am Dachfirste kreuzen sich zwei hölzerne Pferdeköpfe. Das Bild zeigt die Heimkehr von der Jagd. Der Hofherr schreitet durch das niedrige Hofthor voran, und seine Begleiter folgen ihm. Es sind hohe, kräftige Gestalten. Das lange, rötliche Haar fällt frei auf die Schultern herab oder ist auf der Seite in einen Knoten geknüpft. Die Hosen sind aus Leinwand; das Unterkleid gleicht

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 16

1909 - Leipzig : Hirt
16 Verkehrsmittel. 34. Chaisentrger. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts begann man in den deutschen Stdten einzelne Straen zu pflastern? solche Straen nannte man Steinweg". Allein bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Pflaster, welches hufig aus spitzen und holprigen Flukieseln bestand, sehr mangelhaft, die Reinigung un-regelmig. Daher war die Portechaise" ein so beliebtes Verkehrsmittel wie im 19. Jahrhundert die Droschke. 35. Reisebild aus Chodowieckis Reise von Berlin nach Danzig. (Endedes 18.Jahrhunderts.) Das Reisen war im 18. Jahrhundert noch recht beschwerlich. Fureisen waren nicht blich, die gewhnlichen Post-Verbindungen selten und die Wagen auf den schlechten Wegen mancherlei Unfllen ausgesetzt. So blieb der Wagen des jungen Goethe auf der Reise von Frankfurt nach Leipzig im Schlamm stecken und mute von den Reisenden herausgearbeitet werden. Viele zogen esvor, zu Pferde zu reisen, eeerg-fcckert-tns tqf Internationale Schulbuchtorschun Braunscnwe.v 6r.nuldur.ndiduotne<

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
:K^fni/ciz Cd Oo 11. Deutsche Wohnstube im Stile des 16. Jahrhunderts. wurden"mtt antiken svw/J2l2?11s""* f 1 b5 Bestreben der Handwerker nach sich, ihren Erzeugnissen schne Formen zu verleihen. Die Wohnrume antiken Dekorationsformen, mit einfachen, eleganten Polstersthlen und einem behaglichen, farbigen Kachelofen ausgestattet. Der untere Teil der Wnde war mit einer Holztfelung versehen, auf deren Gesims das Prunkgert aufgestellt wurde. __

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 9

1909 - Leipzig : Hirt
M Ff * T u 12. Frstliches Zimmer im Rokokostil. Viel hufiger als an Auenwnden erscheint der Rokokostil in der Innendekoration, in den Verzierungen der Wnde und Decken, in Spiegel- und Bilderrahmen, in Tisch- und Stuhlbeinen, in den Erzeugnissen der Porzellan- und Metallindustrie. 3 &> Co

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 26

1902 - Leipzig : Hirt
26 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. auf die Kirchenwnde brachte, arbeiteten Goldschmiede mit Ausdauer und Geschick kunstvolle Kirchengerte (Fig. 74): Kreuze, Leuchter, Kelche, Weihrauchfsser und Reliquienschreine. Als Wandschmuck dienten Tep-piche, in Byzanz gewebt oder durch die emsigen Nadeln deutscher Nonnen mit kirchlichen Bildern geziert. Elfenbeinreliefs kommen an Kirchen-geraten und an Buchdeckeln vor. Das ganze Mittelalter hindurch wurde in den Klstern die Miniaturmalerei in wertvollen Handschriften gepflegt. Mit groer Sorgfalt wurden Anfangsbuchstaben, Randzeichnungen, Schrifteinfassnn-gen und selbstndige Bilder, auch von Frauen, gezeichnet. (Vgl. 38, 4.) 45. Die beiden ersten frnkischen Mischen) Kaiser, 10241056. 1024 Konrab Ii., 10241039. a) Nach dem Aussterben des sch- 1039 Men Hauses whlte die glnzende Versammlung deutscher Fürsten auf ' der Ebene zwischen Worms und Mainz, nachdem lange die Wahl zwischen Konrad dem Jngeren von Franken und seinem Vetter Konrad dem lteren geschwankt hatte, diesen zum König.32) b) Um im Norden Ruhe und gegen die Polen freie Hand zu haben, trat Konrad die Mark Schleswig an den mchtigen Dnen-knig Knut den Groen ab. c) Die bermtigen Polen, welche ruberische Einflle machten, demtigte er und stellte im Osten die deutsche Herrschaft wieder her. d) Nach dem Tode des kinderlosen Knigs Rudolf von Burgund, der schon Heinrich Ii. zum Erben seines Reiches eingesetzt hatte, und mit dem er.durch seine Gemahlin Gisela verwandt war,*) vereinigte Konrad dies Land mit dem deutschen Reiche. Spter zerfiel Burgund in verschiedeneteile, die grtenteils an Frankreich kamen. *) Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Burgund. Konrad, König von Burgund, t 993. Rudolf Iii., König v. Burgund, t 1032 kinderlos. Gisela, verm. mit Heinrich, Herzog v. Bayern. Gerberga, verm. mit Hermann, Herzog v. Schwaben. König Heinrich Ii. Gisela. 1. Gem. Ernst I., 2. Gem. Graf Herzog v. Konrad von Fran-Schwaben. ken, König 1024. Ernst Il, König Heinrich Hi. Herzog bis 1030.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. uncounted

1902 - Leipzig : Hirt
Verlag von Terdinand Ijfrt in Breslau und Terdinand l>frt s Sohn in Leipzig. Dr. T. Ottos Rechenaufgaben fr hhere Jmdcbenschulen. Auf Grund der Reebenaufgaben von Ji. Bttner und . Hircbboff bearbeitet. Reit I: (I. $d>uljabr.) Die Zahlenreihen von 110 und von 120. Ginfhrung in die Zahlenreihe bis 100. 20 Pf. lieft Ii: (2. Schuljahr.) Die Zahlenreihe von 1100. 20 Pf. tieft Iii: (3. Schuljahr.) I.die Zahlenreihe von 11000. Ii. Die Zahlenreihe von 11000000. Die Anfnge des Bruch-rechnens. 25 Pfg. tieft Iv: (4. Schuljahr.) Das Rechnen mit benannten Zahlen. Durchschnitts- und Zeitrechnung. Leichte Aufgaben aus der Regeldetri. 25 Pf. tieft V: (5. und 6. Schuljahr.) Die unbegrenzte Zahlenreihe. Die Dezimal- und gemeine Bruchrechnung und deren Anwendung in der einfachen Regeldetri und Durchschnittsrechnung. Zeitrechnung. 40 Pf. tieft Vi: (7. Schuljahr.) Einfache und zusammengesetzte Regeldetri. reichte Aufgaben aus der Prozent- und er-teilungsrechnung, aus der Raumlehre, Geographie und Geschichte. 25 Pf. tieft Vii: ($. u. 9. [10.] Schuljahr.) I. Hb-schlufo der brgerlichen Rechnungsarten. Ii. Aufgabengruppen aus wichtigen Gebieten d. praktischen Lebens zur wieder-holung und Anwendung der erlernten Rechnungsarten, sowie zur Vermittlung Volkswirtschaft!. Kenntnisse. Kart. $0 Pf. fazitfcikber zu den tieften Iiivii je 35 Pfg. n ,Pr!bl'xtiliplare,e/lnz1elncr oder a,ltr sowie ein Gutachten der dieses Rechenwerk sendet die Verlagsbuchhandlung auf verlangen post- und kostenfrei. Rechenaufgaben fr ditoberenl(ia$$en indcbenscbuient^ ------ Grund der Rechenaufgaben von Buttner und Kirchhoff Ausgabe G eft V und Ausgabe D eft Iv bearbeitet von ti. iuendt, Lehrer an der hh. Cchterschule und am Cebrerinnenseminar zu Elberfeld. Preis 30 Pf. Sazitbeft dazu 25 Pf. nowacks deutsche Sprachlehre u. Rechtschreibung. hherer Cebranstalten. 10. Auflage. Kartoniert 60 Pf. Martins Schulgrammatik neuuth sprach, u. jm u bea,. ---- beitet und erweitert nach den preuischen Cehrplanen fr Prparandenanstalten und Cebrerfeminare vom I. Juli 1901 im verein mit (U. Uorbr odt, Sem.-Direktor. In zwei Geilen einzeln und zusammengebunden. K Cell: Elementar-Grammatik frprlparandenanstalte. wdbd.l,60 mk. Ii. teil: Eautlebre. Mundarten und Sprachgeschichte fr Seminare, mit einer farbigen Rarle der Sprachen und lilund arten Deutschlands und 2 schwarzen Cafein mit erluternden Abbildungen zur Lautlehre. Cwdbd. I,$0 lk. Beide teile in einen Leinwand.band gebunden 3 Mk. Jtls Lehrbuch der fiaushaltungskundt an hheren Mdchenschulen, sowie auch insbesondere fr solche junge Damen, die sich auf die Prfung als Ijaushaltungsl ehrerinnen vorbereiten wollen, sei Cinfiihrung in die fiawshaltungskunfle von Dr. "Friedrich Blumberger. Drei Celle in einem Bande. I. vorbegriffe und Abrife der unorganischen Lhemie. 2. Die menschliche Nahrung. 3. Anleitung zur Errichtung von Schulkchen. mit 19 erluternden Abbildungen im Cexte, sowie 12 Schwarzdrude- und 3 Sarbendrucktafeln. Preis 3,50 mk; in Eeinenband geb. 4 Mk. Per weibliche fianflarbeitsnnterricht mit vielen Abbildungen in 8 kartonierten Ijefien: I: Das einfache Stricken. 30 Pf. Ii: Das erweiterte Stricken. 40 Pf. Iii: Das erweiterte Stricken bis zur einfachen Kunst-Strickerei. 40 Pf. Iv: Das Rkeln. Die Kreuzstichstickerei. 75 Pf. V: Das Nhen. 60 Pf. methodisch bearbeitet von Emma Weyreiher. Ti: Das Zuschneiden und Nhen eines mdchen-hemdes. Die Tilet oder Netzarbeit. 60 Pf. Vii: Das Stopfen, Ausbessern und Einsetzen von Stcken. Der Inaschenstich und die Strick-stopfe. 75 Pf. Viii: Das Wei&sticken. Das Zuschneiden und Nhen eines Yrauenhemdes. 75 Pi. D 3.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 5

1880 - Sondershausen : Eupel
D 3. Er ließ sich selber für mich tödten, vergoß für mich sein theures Blut, steht mir noch bei in allen Nöten und spricht für meine Sünden gut. Drum hab' ich's immer so gemeint: mein Jesus ist der beste Freund. 4. Mein Freund, der mir sein Herze gibct; mein Freund, der mein und ich bin sein; mein Freund, der mich beftcinbig liebet; mein Freund bis in das Grab hinein. Ach, hab' ich's nun nicht recht gemeint? mein Jesus ist der beste Freund. 5. Behalte, Welt, dir deine Freunde! sie sind doch gar zu wandelbar; und hätt' ich hunderttausend Feinde, so krümmen sie mir nicht ein Haar._ Hier immer Freund und nimmer Feind: mein Jesus ist der beste Freund. Schmolcke. 11. Habe Gottes Wort lieb und wert. Im Jahre 1816 scheiterte an der klippcnvollen Küste von Schottland in einem heftigen Sturme ein schwedisches Schiff. Das Volk staub in großen Schaarcn am Strande, hatte eilt Herz zu helfen und war auch sonst der Kämpfe mit dem ungetreuen Elemente gewohnt; aber durch die wilden Wogen wagte sich kein Lotse hindurch. So ward denn ein 'Stück des Schiffes nach dem andern weggerissen, und ein Mann von der Besatzung nach dem andern sank in die kalte Tiefe; die Wellen wurden ihre Grab- hügel. Nur ein Jüngling hatte sich mit Stricken vom Tauwerk an ein Stück vom zerbrochenen Maste gebunden. Die Flut trieb eine Weile mit ihm ihr Spiel; endlich warf sie ihn zwar noch lebend, aber ohne Bewußt- sein an das Land. Das Volk war gleich herbei, ihm hilfreiche Hand zu leisten, ihn von feinem Wrack loszubinden und den glimmenden Funken des Lebeils wieder zur hellen Flamme anzufachen. Da bemerkte man, daß er sich mit einem Tuche ein Bündlein fest um den Leib gebunden hatte. Es tauchte die Frage auf: „Was mag er darin haben?" Einer meinte: „Es ist sein Geld", ein anderer: „Es ist seine Uhr", ein dritter: „Es sind die Schiffspapiere". Und alle hatten unrecht und doch auch recht. Es war das Geld, welches dann noch gilt, wenn alles andere seinen Ge- halt verloren hat. Es war die Uhr, welche allein richtig zeigt, was es in uns, in der Kirche, in der Welt an der Zeit ist. Es waren die Schiffs- papiere, welche angeben, was unser Herzensschisf laden soll, wer der Steuer- mann sein, und welchen Weg es nehmen soll, wenn es glücklich an der Küste des einigen ewigen Festlandes anlanden will. Als man das Bündlein öffnete, war eine viel gebrauchte Bibel darin. Der Vater des Jünglings hatte ans das erste weiße Blatt das Gebet geschrieben, der Herr wolle diese Mitgift dazu dienen lassen, daß sein Sohn vom ewigen Verderben errettet werde. Auf dem letzten weißen Blatte stand von derselben Hand die Erinnerung, daß der Sohn dies theure Buch zu seinem steten Ratgeber machen solle, und zugleich das Bekenntniß, daß der Vater sein Kind nicht habe ans dem Hause lassen können, ohne ihm dies beste Unterpfand seiner Liebe mitzugeben. Ahlfeld.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 79

1880 - Sondershausen : Eupel
79 Denn die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand. Aus der Wolke quillt der Segen, strömt der Regen; aus der Wolke, ohne Wahl, zuckt der Strahl! Hört ihr's wimmern hoch vom Thurm? Das ist Sturm! Rot wie Blut ist der Himmel, das ist nicht des Tages Glut! Welch' Getümmel Straßen aus! Dampf wallt auf! Flackernd steigt die Feuersäule; durch der Straßen lange Zeile wächst es fort mit Windeseile. Kochend , wie aus Ofens Rachen, glühn du Lüfte, Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Thiere wimmern unter Trümmern, alles rennet, rettet, flüchtet; taghell ist die Nacht gelichtet; durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer, hoch im Bogen spritzen Quellen Wasserwogen. Heulend kommt der Sturm geflogen, der die Flamme brausend sucht. Prasselnd in die dürre Frucht fällt sie in des Speichers Räume, in der Sparren dürre Bäume, und als wollte sie im Wehen mit sich fort der Erde Wucht reißen in gcwalt'ger Flucht, wächst sie in des Himmels Höhen riesengroß! — Hoffnungslos weicht der Mensch der Götterstärke; müßig sieht er seine Werke und bewundernd untergehen. Leergebrannt ist die Stätte, wilder Stürme rauhes Bette; in den öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen, und des Himmels Wolken schauen hoch hinein. — Einen Blick nach dem Grabe seiner Habe sendet noch der Mensch zurück, — greift fröhlich dann zum Wanderstabe. Was Feuers Wut ihm auch geraubt, ein süßer Trost ist ihm geblieben: Er zählt die Häupter seiner Lieben, — und sieh! ihm fehlt kein theures Haupt. Schiller. 120. Der Herbst ein Zahlmeister. Der Herbst ist der Zahlmeister des Jahres. Der Sommer hat wohl schon manches ans Abschlag gebracht; aber der Herbst führt doch die Haupt- kasse. Auch hat er nicht bloß einen Zahltag, sondern gar viele, also daß die Menschen beinahe nicht Hände genug zum Einnehmen haben. Wo man den Herbst nur erblickt, da hat er etwas zu verschenken. Und er schenkt nicht wie ein Geiziger, daß man nicht weiß, ob es ihm Ernst sei oder nicht, sondern er hat seine Hände immer offen, so lange er etwas zu verschenken hat. Darum braucht der Herbst keine Lobreden und findet überall fröhliche Gesichter. Wie schön „putzt er aber auch seine Gaben ans! Betrachtet nur die rotbäckigen Äpfel an den Bäumen, große und kleine und von allen Mustern; und dann die Birnen, von denen manche aussehen, als ob sie von Wachs gemacht wären! Aber diese sind nicht immer die besten, und es heißt auch bei ihnen oft: Der Schein trügt. Manche haben eine rauhe schale, sind aber inwendig doch voll Saft und Wohlgeschmack, ähnlich den braven Menschen in groben Kitteln. Die Pflaumen- und Zwetschenbäume hängen oft so voll, daß die Äste die Last kaum tragen können und ordentlich froh sind, wenn die Menschen nur zugreifen. Die Nußbäume warten oft gar nicht darauf; sie haben Monate lang in der Stille geschafft, öffnen jetzt ihre grünen, bittern Schalen und lassen die süßen Kerne zur Erde fallen. Die Haselnnßsträncher haben ebenfalls ihre Nüsse in Bereitschaft und lassen sie aus gar zierlichen, grünen Bechern oben heraussehen, damit die Menschen

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 274

1880 - Sondershausen : Eupel
274 Sophaüberzügen, Mützen u. dergl. daraus. Mit den kurzen Haaren stopft man Sattel, Kissen, Matratzen und Stühle. Die Haut gibt ein gutes Leder. Die Vorderzähne dienen zum Glätten; die Backenzähne werden vom Drechsler verarbeitet. Die starken Sehnen am Fuße kaufen Sattler und Orgelbauer; die Hufe verarbeitet der Horndrechsler. Nach Th. Schcrr. 4. Die Fledermaus. Die Fledermäuse gehören nach ihrer Körperbildung und Lebensweise zu den merkwürdigsten Säugethieren; Kopf und Rumpf sind mit Haaren bedeckt, wie bei den meisten andern Säugethieren; ebenso sitzt das Maul voll spitziger Zähne, aber die Gliedmaßen, zumal die vorderen, sind un- gemein verlängert und durch eine dünne Flughaut verbunden. Im Ge- sichte befinden sich an verschiedenen Stellen Drüsen, aus welchen ein talg- artiger, übelriechender Stoff ausschwitzt, womit sie beim Putzen Haar und Flughaut überall fettig machen, damit Regen und Thau nicht daran haften. Am Tage halten sich die Fledermäuse in alten und wenig bewohnten Ge- bäuden, in Felsenklüsten und hohlen Bäumen ans, des Abends und Nachts dagegen fliegen sie umher und suchen sich Nahrung, die in allerlei In- sekten, namentlich in Nachtschmetterlingen, Mücken und Käfern besteht, also in Thieren, die uns mehr oder weniger schädlich werden. Zu einer Mahlzeit gebrauchen sie etwa ein Dutzend Maikäfer oder 70 bis 80 Fliegen. Wollten wir daher die Fledermäuse tödtcn, weil sie ein etwas häßliches Ansehen haben und manche Menschen sich vor ihnen fürchten, so würden wir uns selbst den größten Schaden dadurch zufügen. In Gegenden, wo man sich seit Menschengedenken nicht um die Naturgeschichte der Thiere bekümmert hat, hält man die Fledermäuse für Speckdiebe und nennt sie deshalb auch wohl Speckmänse. Diese Annahme ist aber ganz unbegründet und dem Rufe der Fledermäuse natürlich eben so schädlich, als wenn man zu einem ehrlichen Menschen sagt, er sei ein Dieb. Es ereignet sich wohl einmal, daß sich eine Fledermaus an einem kalten Herbsttage in einen Schornstein begibt, das geschieht aber nicht des Speckes, sondern lediglich der Wärme halber. Nicht die Fledermäuse, sondern die Mäuse und Ratten fressen Speck und Fleisch an, worüber niemand in Zweifel ist, der sich einmal die Nagezähne dieser Thiere angesehen hat. Bemerkenswert ist, daß die Fledermäuse selbst in der größten Finsternis, ja sogar mit verklebten Angen, mit ungemeiner Sicherheit fliegen, den im Wege stehenden Gegenständen gewandt ausweichen und sich in allen Gängen und Winkeln, wohin sie geraten, zurecht finden. Der Grund dieser Ge- schicklichkeit ist im Bau der Flughaut und der großen Ohrmuscheln zu suchen. Wie diese nämlich von zahlreichen Adern durchzogen werden, so verlaufen in ihnen auch eine außerordentliche Menge von Nervensäden, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man eine ausgespannte Flug- haut gegen das Licht hält. Die Nerven sind aber ebenso bei den Thieren, wie bei uns, die Ursache des Gefühls. Je mehr Nerven nun auf einer Fläche verbreitet find, desto feiner wird daselbst auch die Wahrnehmung durch das Gefühl sein. Bei der Fledermaus hat diese Gefühlsfeinheit in den genannten Häuten einen so hohen Grad erreicht, daß sie im stände
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