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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 380

1790 - Halle : Gebauer
38o Europa. 4) Die Stadt und Festung Zütpbett am Einflüsse der Torkel oder Berkel in dieaßck, liegt in der Grafschaft oder dem Quartiere Zülphen, weiches einen Lheil dieser Provinz ans- macht' Ii) In Hollattd. Diese Provinz ist die größte, schönste und volkreichste Provinz in dieser Republik. Ge- gen die Nordsee ist sie fast überall nui Dünen gegen die Sü- dersee, und an den Küsten der südlichen Inseln durch kostbare Dämme verwahrt; im Innern sind viele Graben und Canale, nebst vielen Poldern. Durch das breitewasser her R wird Hol- land in Süd und Nordbolland getheilt. A) In Südholland ist das Wasserbàbobb, wel- ches im Jahr 142t. eingebrochen, wobey 120000 Personen ihr Leben sollen verlohren haben. > a) Dortrecht, auf einer Insel, nach dem Range die erste in Düdholland, an der Merwe. Sie hat 4000 Hauser und einen Hafen. Die Einwohner treiben starken Handel mit Leinwand, Salz, Lachs; und mit Getreide, Wein, Holz rc. aus Deutschland. b) Harlem, mn. W. des Harlemmer Meers, am Fluß Spaaren. Sie hat gegen 8020 Häuser, 42- 50000 Ein- wohner, und siebt durch Canäle mit Amsterdam und Leiden in Verbindung. Die hiesige Hauptkirche ist die größte in Hol- land. Die Orgel darinnen soll 8002 Pfeifen haben. Nach der Behauptung einiger Holländischen Gelehrten soll Lorenz /Ko- ster zu Harlem die Buchdruckerkunst erfunben haben. Auf dem Ralhhause wird noch das erste von ihm gedruckte Buch in einem silbernen Kästchen verwahrt. In eben dem Zimmer ist auch seme Statüe mit einer lateinischen Inschrift. Die hiesige Leinwandbleiche ist tn ganz Europa berühmt, und in Absicht ihrer Wirkung die einzige. Das hiesige mit Salztheilchen ge- schwängerte Wasser dringet bis ins Innere des Fadens, löst jede, such die kleinste Unreinigkeit auf, welche darinnen verwi- ckelt ist, und giebt der Waare eme unnachahmliche Weiße, die man auf auswärtigen Bleichen schwerlich zuwegebringt. Hiezu kommt noch eine Menge von kleinen Künsten mit saurer M'lch, Ccysiallsalz rc. womit die Leinwand zubereitet wird, und eine glänzende Oberfläche erhält. Man findet hier auch gute Sam- met > und Serdenfabriken. c) Delft

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 401

1790 - Halle : Gebauer
Frankreich. 401 der Picardie gegossen werden, arbeiten auf 400 Personen. Die hiesigen Lederfabriken sind in den neuesten Zeiten sehr in Verfall; iy^g. waren noch 40 Lohgerbermeister, mit 280 Arbeitern; im Jahr 1775. zahlte man nur 15 Meister mit 50 Arbeitern.' Die berühmte königl. Lederfabrik von St. Hippolite, in Paris ist auch eingegangen. Ehemals verschickte Frankreich Leder, jetzt lassen es die Franzosen ans Namur, England und Italien kommen.— Man verfertigt hier auch mancherley Gold- und Silberarbeiten, als Dosen, Etuis, Flacons, Uhrketten rc. Seit Jahrhunderten behauptete Paris den Ruhm, daß die Ar- beiten, die seine Künstler in diesem Fache liefern, an Zierlich, keit, Geschmack und Sauberkeit der Zeichnung, alle andere weit übcrtreffen. Man findet hier noch z Porcellaufabriren, welche sett einigen Jahren gutes Porcellan liefern. Die Schriftgießeceyen sind ebenfalls sehr beträchtlich. Die vielen Putzmacherinnen und Modebändlerinnen, liefern die Mvde- waaren nicht nur für alle Städte des Reichs, sondern auch für alle Gegenden von Europa. Die Verfertigung von Gaze, Flor und Marly ans sinesischec Seide, beschafftigt mehrere tausend Arbeiter. Künstliche Blumen und Sträußer werden zwar noch in Menge gemacht, aber jetzt in geringerer Anzahl als sonst, nachdem man dergleichen auch an mehrern Or- ten in Deutschland von vorzüglicher Güte bereitet. Goldne und silberne Spitzen, seidne, weiße und schwarze Kanten ver- fertigt man in der Stadt und in den umliegenden Dörfern in großer Quantität. Von seidnen und reichen Bändern sind hier zahlreiche und ansehnliche Marinfacturen. Seidne Strümpfe, insonderheit weiße, werden hier von vorzüglicher Güte gewebt, und auch außerhalb Landes sehr gesucht. Ein sehr wichtiger Zweig der hiesigen Gewecbsamkeit besteht in der Bereitung der goldnen und silbernen Gallonen, Tressen, des Gold- und Silberdraths, der Gold - und Silberbiätter rc. Paris rst auch wegen seiner feinen Hüte berühmt, zu welchen man blos Castorbaare und Vigognewolle braucht. Die Fächerfabriken sind zahlreich. Glas - und Wachsperlen werden von allen Far- den und von mannigfaltiger Form "verfertigt. Außer diesen verfertigt man hier viel andre Kunstsachen. Paris hat jährlich 2 freye Messen. Handlung wird hier weit weniger als in Lyon und einigen Seestädten getrieben; aber der Buch- handel ist beträchtlich. Cc Z Dir

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 441

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 441 See fallen: Oespottoinus te, mnra? in fignum veri per- petiiique dominii. In Venedig sind keine Soldaten zur Besatzung, statt de- ren sind zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicher- heit die Sbirrcn und andre herzhafte Männer, welche, ohne Unterschied der Kleidung, im Svld^ der Regierung leben und unter dem Befehle der Rathsherrn stehn. "Jur Nothfalle thut das Csrps der Gondslirer, welches überhaupt die kühnsten und verwegensten sind, gute Dienste. So bald als ein Fremder irr Venedig anlangt, zeigen sie der Regierung an, wo sie ihn ein- genommen, und nach welchem Hause sie ihn gebracht haben.— Außer den berühmten Glas - und Cvrallenfabriken, sind die Wachsbleichen und Zuckersiedereyen in Venedig sehr einträglich. Auf den hiesigen Bleichen wird theils ukrainisches, theilö vene- tianrsches verarbeitet» Italienische Seide wird jetzt blos zu ein- heimischem Gebrauche verarbeitet. Uhren, göldne und silberne Tressen werden mittelmäßig gemacht; aber gut genug für die Levante und zum einheimischen Gebrauche. Theciak und einige Apothekerwaaren werden hier und fast im ganzen Venetiani- schen Gebiete für ganz Europa bereitet. Jeder kleine Ort im Vsnetiüttischen har wenigstens z - 4 Apotheker, die davon leben können. Bey Venedig ist eine Porcellanfabrik, welche aber schlechter Porcellan liefern soll, als die Florentinifthen und Nea- politanischen Fabriken. Die hiesigen Corallen sind auch nicht von der Güte, als die zu Livorno. Dw Diamantenschleift'- reyen sind noch schlechter. Beträchtlicher sind die Schriftgie- ßereycn in Venedig, weil nicht nur in der Stadt selbst viele Buchdruckerpressen beständig im Gange sind, sondern auch fast ganz Italien mit Venetianischen Lettern versorgt wird. 2) Auf der Insel fcllutvulo, eine Viertelmeile von der Stadt, sind die berühmten Spiegel - und Glasfabriken. Auch Glasblrmwn, welche ungemein natürlich sind, werden hier verfer- tigt. Die meisten Bouteillen und Glästr,die man in ganz Italien braucht, werden hier gemacht. Vornemliä werden hier Glasperlen in erstaunlicher Menge verfertigt. In Deutschland werden sie Schmelz, auch Glascorallen gemeiniglich genannt. Ehemals war diese Insel ein sehr blühender Platz, und noch jetzt enthalt sie einige Palläste. Das Venetianische Spiegelglas findet jetzt nicht mehr so starken Absatz, nachdem in mehreru Staaten der- gleichen Fabriken angelegt worden sind. Bey

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 458

1790 - Halle : Gebauer
4 sii Europa. Unter andern Helligthümern zeigt man hier ein Kästchen mit Beinen von 174000 Märtyrern, die unter dieser Kirche sol- len begraben liegen, worunter sich 13 Päbste befinden. Merk- würdig ist sie wegen der Catacomben, welche zwar sehr wcit- lauftig, indessen mit den Gewölbern bey Mastricht nicht zu vergleichen sind. Iv) Die Lorenzkirche ist 1430. den Apotheken geschenkt worden, welche sie haben ausbessern und dabey ein Hospital anlegen lassen, worinnen kranke Apotheker unterhalten und verpflegt werden. Am Tage des heiligen Laurentius statten sie einige arme Töchter aus, und geben einer jeden 50 Thaler zum Brautschatz mit. 11) In der Ausustmcrkircde zum heiligen Antonius werden alle Jahre den 17 Januar Pferde und Maulesel aus dem Stalle des Pabstes, der Cardinale und mehrerer vornehmen Herren eingescgnet. 12) Die Iejuskirche ist eine von den schön- sten Kirchen in Rom. Auf dem hohen Altare stehen die Apo- stel statt der Leuchter; und um den Altar auf jeder Seite 6 große metallne Engel, welche ebenfalls die Lichter halten. Das kostbarste in der Kirche ist die Capelle des Ignatius Lojola. Der Fußboden derselben ist vor dem Altar in Blumen oder Laubwerk von kostbaren Steinen eingelegt. Allenthalben fin- det man Marmor, Vergoldungen, Arbeiten aus Lapis lazuli. Von eben diesem Steine ist bte Nische, worinnen die Statue des Ignatius von Silber 9 Fuß hoch, 702 Pfund schwer, steht. Unter dem Altare ist der Leib des Lojola in einem me- rallnen und vergoldetm Sarge. ,3) Die Lucasklrche ist der Mahleracademie 1580. cingeraumt. An dieser Kirche liegen die Zimmer, darinnen sich die Mahleracademie versamm- let und ihre verfertigte Arbeit aufbewahrt. Man findet dar- innen allerley Modelle, Gemählde und Entwürfe, theils von Thon, theils von Holz. 14) Die gewöhnliche Residenz des Pabstes ist gegenwärtig auf dem Monte Cavallo imàul- rinal, welcher wegen der gesunden Luft und schönen Aussicht weit vorzüglicher als der Vatican ist. Dabey sind schöns Garten mit Wasserkünsten, auch eine ansehnliche Gemählde- sammlnng. Den Eingang zieren 2 große Säulen von Mar- mor, darauf der Altan ruht, von welchem der Pabst den Se- gen ertheilt. Auch der dabey befindliche Hof ist mit schönen Säulengängcn versehen. 15) Das Capitoturm oder Campidoglio macht nebst den 2 Flügeln einen ansehnlichen

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 491

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sardinien. 49 t Behauptung, daß Sardinien, so wie Irland, gar keine giftige Thiere habe, ist ungegründet. Man findet hier Scorpione, 2 Arten der Solifuga rc. Landesregierung und Eintbeilung. König von Sardnuen; statt dessen ein Vicekönig in Caglian regiert, wel^ cher z Jahre sich hier anfhalt, und seinen beständigen Sitz irr Eagliarr hat» Die Insel wird von den Einwohnern eingetbeilt i) in das obere Land (Eapo di fopra), 2) in das untere Land ( Capo di iotto) Einwohner. Die Einwohner sind gastfrey, und ha- den dies um so viel nöthigcr, da im ganzen Königreiche nicht ern einziges Wirthshaus ist. Die Garden reisen größrentheils zu Pferde, und allezeit bewaffnet, mit einem Sabel an der Seile, und einer Flinte in der Hand, die sie, wenn sie auch sonst wenig auf Ordnung und Sauberkeit bedacht sind, immer schön und glänzend erhalten; selten lassen sie sich außer dem Hause ohne ein großes Messer sehn, welches in einen ledernen Gürtel gesteckt wird. Kein anständiges Frauenzimmer zeigt sich öffentlich anders als verschleiert; sogar Dienstmädchen, wenn sie zum Brunnen gehn decken erst den Schleier über den Kopf, und setzen die Wasserkanne oben darauf Tänzer sieht man besonders bey ihren Kirchfefteu. In Absicht des Landbaues ist Sardinien noch sehr zurück, noch mehr aber in Künsten und Manufacturen. Die Sarden schicken ihre Haute und Pelze aus dem Lande, und kaufen sie gegerbt wieder. Von ihrer Wolle bereiten zwar die Bauerweiber die nötigsten Kleidungsstücke für if>re Männer, allein die daraus verfertigten Zeuge sind sehr grob. Auf dem Lande hat man nicht einmal die unentbehrlichsten Handwerker. Ueberhaupt sind auch in den wenigen Städten die Handwerker lucht zahl- reich, und diese sind mehrentheils Fremde, die sich auf der In- sel niedergelassen haben. Die Silberschmiede scheinen noch am besten fortzukommen wegen der Menge Silbers, welches das Landvolk au sich zu tragen pflegt. Denn immer ist der Garde ganz gleichgültig, ob er zerlumpt und barfuß umher geht, oder nicht; aber an silberne Knöpfe, Ketten, Haken und sogar Zahn- stocher, die an einer besondern Kette hängen, ist ec wo! ge- wohnt seinen letzten Heller zu wenden. Noch eme besondre Sitte der Salden: Wenn ein Edel- mann von seiner Herrschaft Besitz nimmt, so muß er den Kopf eines

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 510

1790 - Halle : Gebauer
5 io 46 Reihen gestellt sind und von 24 Reihen durchkreuzt werden. Der Hauptaltar ist mit 8 Säulen von Jaspis geziert. Seine Krone und übrige Zicrathen von Bildhaueratbcit, sind von eben dem Steine. Der ehemalige pallafi' der Maurischen Könige ist in eine Stutterey verwandelt worden. Man hat darin Pferdeställe angelegt, die reinlich , Helle und über 200 Schritte lang sind. Gewöhnlich findet man darin über 2oo andalusische Pferde. Ihr Stammbaum wird mit vieler Sorgfalt aufbewahrt, von jedem sieht das Alter und der Name in seinem Räume ungeschrieben. Die hiesigen Sammt- und Seidenfabriken sind einträglich. Noch mehr ist die Stadt berühmt wegen ihrer? schönen Pferde, und'wegen des hier ver- fertigten Corduans, welches in Spanien weit besser zubereitet wird als in Deutschland» In dieser Gegend findet man einen rochen Thon, aus welchem zierliche Trinkgeschirre gemacht werden. Wenn man Wasser hineingießt, so geben sie einen solchen Geruch von sich, als trockne Erde, wenn es im Som- mer regnet. Das Wasser seigt durch die Krüge, und erhalt sich stets frisch. Die spanischen Frauenzimmer sind so außer- ordentliche Liebhaberinnen von diesen Gefäßen, daß sie nicht nur Scherben davon in ihre Dosen legen, um dem Taback ei-. neu angenehmem Geruch zu geben, sondern auch Krüge und aridere Gefäße hievon in ihren Eabinettcn wie Porcellan auft sicllen, und zuweilen Wasser darauf gießen, wodurch ein fri- scher Erdgeruch verbreitet wird. 18) Earthagena, in einer herrlichen Gegend, am Ende eines Meerbusens, mit einem bequemen Hafen, welcher von ei- nigen Festungswerken beschützt wird. Die Stadt hak über 28000 Einwohner, 7 Klöster und ein Schiffbauwerft. Das Zeughaus ist ein weitlänftiges Gebäude, und mit allem, was zu Ausrüstung der Schiffe dient, sehr aut vergehn. Je- des Schiff hat im Zeughause sein besonderes Magazin. Ge- wöhnlich arbeitet eine beträchtliche Anzahl Menschen in den verschiedenen Magazinen und Werkstätten, welche Stricke, Schmiedearbeiten rc. machen. Einige werden für ihre Arbeit bezahlt, andre sind Maurensklaven und Verbrecher, die zu den Galeeren verdammt sind. Man findet hier auch eine starke Anzahl Weberstühle zu Segeltüchern. Die Einwohner treiben ferner starken Handel mit Seide. Me Jahre lau- \ x fcn

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 539

1790 - Halle : Gebauer
Großbritannien und Irland. $ Z $ $) Canterburp (Cänkerbureh), am Fluß Stone in Kents., der Sitz des Erzbischofs und Primas des Reichs, wel- cher aber seine gewöhnliche Residenz in^amhcth msouth- wart bat. Die Cathedralkirche ist eui großes Gebäude. Seit >740. ist hier cur gutes mineralisches Wasser bekandt. In der Nachbarschaft der Stadt wird v>el Hopfen gebaut. 6) Rochejter, ein bischöflicher Sitz; die Einwohner haben viele Nahrung von der Austernsischerey. Nabe an Ro- chester liegt Ehattam mit einem Hafen, welches füglich als die Vorstadt von jenem angesehen werden kann. Jnabsicn der Erbauung und Ausrüstung der Kriegsschiffe ist Chattani einer der wichtigsten Platze in England. Man findet hier große Ma- gazine, und seit einigen Jahren sind neue Schiffswerfke, Mast- häuser, Bootshäuser, Vocrathshäusec, Ankerplätze, Schmie- den, Gießhäuser, Canäle und Gräben angelegt worden. Zur Bequemlichkeit der Besatzung sind Barraken erbaut, welche mit Wall und Graben umgeben sind. 7) (Sivivefanb (Gravesend), an der Themse, ein groß- ßer Marktflecken, wo viele Küchengewachse angebant werden, daber man diesen Ort auch denkücheugarten von London nennt. Die ost- und westindischen Schiffe pflegen sich gewöhnlich hier eine Zeitlang aufzuhalten, um Lebensmittel uno Gerarhschasten eiuzunehmen. 8) Greenwich (Grimüdsch), an der Tbemse mit ei- nem Park, bat 1400 Häuser und ein prächtiges Hospital für Seeleute. Es besteht aus 2 Reihen massiven Gebäuden, wor- innen (im Jahr 1786.) 2169 alte unvermögende Matrosen wohnen, und izo Matrosenjungen in der Schiffarthskunst un- terrichtet werden. Man findet darin schöne Höfe, vorlrefflichs Terrassen, Garten, Sale und Gallerien. Die hier befindli- chen Matrosen erhalten alles unentgeldlich, und noch monatlich an Gelde 4 Schilling zu Tobak. Alle 14 Tage wird ihnen fri- sches Bettzeug gegeben. Auf der Südseite ist ein steiler Berg, auf dessen Gipfel ein Haus steht, welches, von dem berühm- ten Astronomen Aambead, Flamsteadshaus genennt wird. Das darauf befindliche Observatorium ist mir vielen mathema- tischen Instrumenten versehen, und hat unten eine tiefe trockne Höle zu den Beobachtungen der Sterne bey Tage. Dabey ist eine Eisenfabrik. Ostwärts von Greenwich liegt Xoool* wich (Wolwidsch), ein Hauptschiffbauplatz. Ettnbnsge (Ton-

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 591

1790 - Halle : Gebauer
59* Schweden. Rimiläppmark gehört jetzt zu Finnland. Alle Arten von Fiebern, selbst Pocken, sind bey den kap- pen unbekandt. In einigen Plätzen werden Gerichte und Jahrmärkte in bestimmten Zeiten gehalten, und hier findet man theils ordentliche Gerichtsstuben, theilö auch andre Hauser. Gerichte und Jahrmärkte werden zu gleicher Zeit gehalten. Bey den Gerichten sind emige Lappen Beisitzer. E) Das Großfürstenthum Finnland, (Suomi und Guomensaarr) hat 4620 Duadcatmeilen und ist folg- lich fast halb so groß als Deutschland, bat aber doch nicht viel mehr als eine halbe Million Einwohner; viele Landseen, Ge- wässer, große Wälder, weikläuftige Sümpfe und Moräste nehmen noch den größten Theil seiner Oberfläche ein. Doch werden seit einigen Jahren mehr Flecken und Städte angebaut. Es ist eines der besten Getreideländer in Schweden, und hak fast alle Metalle. Dieses Großfürstenthum besteht seit 1775. aus 6 Hauptmannschaften: i) Abo und Björneburg, 2) Ny- land und Tawasiehnus, z) Kymenegard, 4) Savolap und Ca- relen, 5) Wasa, 6) Ulea oder Ostbothnien. Badstuben findet man in Finnland häufig, in Tavastland, Sawolax und Care- lien werden sie von den Landleuten häufiger gebraucht als in Nyland, nemlich fast jeden Tag oder einen um den andern. In den Städten aber sind sie m den letzten Zelten etwas außep Brauch gekommen. In Djrl>0tl)men sind verschiedne Flüsse, in welchen man Perlen findet. In einigen Gegenden dieser Landschaft be- schäftigen sich die Einwohner häufig mit dem Seekälberfange. Die Bauern brauchen das Seekalb, das sie fangen, zuerst i« ihrer Haushaltung, so daß sie aus der Haut die sogenannten Seekalbschuhe machen, welche hier von den Bewohnern der Scheeren des Ufers gebraucht werden. Blutwürste macht man aus dem Blute einiger Seekälber. Das Fletsch wird emgesal- zen, und das Eistgeweide in der Sonne zum Futter für die Schweine getrocknet. Der Speck wird entweder vom Bauer verkauft, oder auch Thran draus gesotten. Aus Ostbothnien kommt auch sehr vieles Tbeer. Im Jahr 1745. bat diese Land- schaft auf $0000 Tonnen geliefert, wozu 5,120000 Fichten- baume verbraucht wurden. Za Pp »

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 592

1790 - Halle : Gebauer
Z9r Europa. Zu den Products« im 2. Th. S. 211. gehören Elend- thiere und Biber in einigen Gegenden; wilde Rennthiere waren sonst häufiger als jetzt, da sich hingegen die Elendthiere vermehrt haben. Fliegende Eichhörnchen sind eben so gewöhn- liche Landthiere als die bekandtere Art Eichhörnchen ohne Flü- gel. Buchweizen wird nur in einigen Gegenden gebaut. Verfertigung hölzerner Geräthe, Abschälung der Rinde zum Dachdechen, Abstreifen des Laubes, Gerberey und etwas Schuhflicken wird in einigen Kirchspielen von je- dem betrieben. Die Beschäftigungen des weiblichen Ge- schlechts sind: Ackerbau, Säen, Fahren und Heuerndten, wie bey den Mannspersonen. Ihre eigne Geschäfte sind ein wenig Spinnen, Nähen, Käse machen rc. Bey der Stadt Alt - (Gamla-) Carlehy wird aus Seewasser Salz gesotten. Die Seestadt Uleñ liegt darinnen. Sie hat eine Kirche und Schiffwerfte. Die Hauptstadt vom Großfürstenthume Finnland ist Abo, am Flusse Aurajocki, (s. 2. Th. S. 212.) in einer ungesunden Gegend. Im Jahr 1760. hatte sie ungefehr 7000 Einwohner, im Jahr t784- 9117. Sie ist der Sitz einec^ Äcademie und einer physiocratischen Gesellschaft, letztere hat Naturgeschichte, Hausbaltungskunst, Erdkunde znm Gegen- stände. Abo treibt starken Handel, unterhält eine Zuckersiede- rey, 2 Tabaksfabriken, eine Tuchfabrik, Strumpfe Zeug- Sei- den- Baumwollcnwebereyen, Seilerbahnen, Schiffswecfte. Masa, eine Seestadt, hat etwas über 2000 Ein- wohner. Raum-, eine Seestadt, wo viele Spitzen geklöppelt Werden. Helsmgfors, eine Handelsstadt auf einer Halbinfel mit einem vortrefflichen Hafen. Gleich dabey ist die wichtige Festung Sweabor§. Vii) Einwohner. Ihre Anzahl schätzt man auf r,800,000, wiewol ganz Schweden bey beßrer Anbauung auf seinem Flächeninhalte von 13500 Duadratmeilen 30 Millionen fassen könnte. Man redet in Schweden die Schwedische, Finni- sche und Lappische Sprache. Die herrschende Religion ist die Lutherische. Doch haben die Glieder der reformirten und Eng- lischen Kirche, auch seit 1779. die Eatholiken (ch Stockholm)

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 604

1790 - Halle : Gebauer
co4 Europa. i>) Das Gslweencment Moskwa, wo Mosk« rva oder Moskau, tue erste Hauptstadt des Reichs an den Flüs- sen Moskwa und Neglina, t>ic Kcönungssiadl und der Sch zweyer Erzbischöfe, einer Universität und einer freyen russischen Gesell- schaft. (s. 2. Th. S- 215.) Ihr Umfang beträat z Meilen. Sie hat breite Gassen, zwar meistens hölzerne Häuser, aber doch auch so viele Palläste und prächtige Häuser , als nur we- nige Städte in Europa. Einwohner zahlt man 277000, Kirchen 484, worunter 2 evangel. lutherische, 29 griechi- sche Klöster mit ihren Kirchen und viele Capellen. Mehrere Kir- chen geben mit ihren vergoldeten Thurmspitzen und Kuppeln einen prächtigen Anblick. Die Stadt wird in 4tbeile getbestr: i) >n den ^xreml, welcher mit sebr hohen und dicken Mauern, Thücmen und Gräben umgeben ist, 2) in Z) in Belorgoröd und 4) in ©cmknoigorcb. Außer- dem sind noch 30 Vorstädte. Inr 2\fcml lst das kaisers. , bey welchem auf einem hohen gewölbten Gebäude ein Garten ist, der wegen der kostbaren Wasserleitun- gen mehrere Tonnen Goldes gekostet hat. Vor dem Schlosse steht die Cathcdralklrcbe, worinuen die kaiserliche Salbung und Krönung zu geschehen pflegt. Mitten in der Ktrche hangt ein silberner Kronleuchter, welcher an 2800 Pfund wiegen soll. Ueberhaupt enthält diese Kirche viele Kostbarkeiten. Der Glo- ckenthurm hängt voller großen Glocken, zu denen im Jahre 1736. eine neue gegossen wurde, die 480,000 Pfund wog. Im Jahre 1772. wurde sie bey einem Brande unbrauchbar. Jetzt liegt sie in einem Loche, über welches ein Gewölbe gebaut ist. Sie ist so geräumig, daß eine Gesellschaft von 6 Perso- nen bequem darunter speisen kann. In der Nttchaeltsklr- che rst das kaiserliche Begrabniß. Die merkwürdigste Kirche in Moskau ist in Artalgorod. Im Jahre 1559. wurde sie so eingerichtet, daß sie aus 9 Kirchen bestand; nachmals sind noch ii Kirchen dazugekommen, so daß sie jetzt aus 20 Kir- chen besteht. Vornemlich bemerken wir noch das Zeughaus, die Münze, die Sternwarte, die Universität, mit welcher ein Gymnasium verbunden ist, wo junge Leute in den Wissenschaf- ten unentgeldlich unterrichtet werden. Auch werden 40 adliche und 40 bürgerliche Kinder darinnen fcey unterhalten, gekleidet, gespeist und in allen Kenntnissen unentgeldlich unterrichtet. Hiezu gehört auch eine adliche Pension. In einer mathematischen Schlste
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