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1. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 72

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
72 B. praktischer Teil Süden zuzuziehen: damals war sie von den bösen nachdringenden wenden ge- fangen und mit Gewalt zurückgehalten worden, um als Geisel für die davon-- gezogenen Feinde zu dienen. Das Edelfräulein war sehr schön, hatte goldenes haar, und die Leute, die es einmal angeschaut, vergaßen es nicht wieder. Zwar selten kamen Menschen auf die Burg, meist nur Fischer, die ihr Nahrung brachten. Doch alle hundert Jahre, um die Frühlingszeit, wenn die Welt am schönsten wird, wenn der Flieder blüht und die Nachtigallen singen, wenn die Seerosen und die gelben Mummeln neugierig aus dem lvasser schauen und der Froschkönig sein altes „(Huak, (Huak" ertönen läßt, dann dürfen edle Kitter es wagen, ohne Hindernis in die Burg vorzudringen und versuchen, das schöne Kind zu gewinnen und mit ihrer Hand die ganze umliegende Gegend. Sie hatten aber eine Bedingung zu erfüllen, nämlich einen King, den Mecht-- hildis, so hieß die Maid, trug, von ihrem Finger zu streifen, ohne ihr wehe zu tun,' aber es machte keiner recht, der King saß wie angewachsen, und viele Kitter zogen traurig ihres Weges, und traurig erwartete schön Mechthild ihren nächsten Frühling. Nun waren wieder hundert Jahre ins Land gegangen, und sinnend ging das schöne Königskind an den Fluß, weinte leise und klagte dem Kauschen- den ihr Leid, und dabei klirrten die unsichtbaren Ketten, durch die der Ring an der Insel befestigt war. Da schwamm ein Fischlein heran — damals verstanden die noch die Men° schen — und fragte mitleidig, warum das prinzeßlein weine. „5lch," sagte sie, „ich bin so traurig, daß kein Kitter mich befreit; ich bin ja hier verbannt, und heute sind nun wieder hundert Jahre vergangen, und der Tag ist wieder ge. kommen, wo ich mein Glück erwarten soll und auf Erlösung hoffen kann." „Und welches ist denn das Mittel, dich frei zu machen?", fragte der Fisch, „flch," sagte da- Mädchen, „ich darf den Menschen mein Geheimnis nicht verraten, aber dir will ich's sagen, denn du bist ja nur ein Fisch mit kaltem Blut. Sieh einmal, du lieber Wicht, wenn ich nun dem Kitter, der mich begrüßt, diese Hand reiche, so muß er auch den King küssen, der daran sitzt, sonst fällt der Zauber nicht ab. Ia, die Hand küssen sie wohl, aber nicht die Fessel, die mich umgibt." „5lch, 5>as ist traurig," meinte das Fischlein, „die Menschen sind doch sonst so klug, aber sie sehen bei dir wohl nur die Hand und nicht das Kleinod und was ihnen noch da- mit geboten wurde, lvie muß denn dein Kitter aussehen, liebes Kind?" „Za, das will ich dir auch noch berichten. Im Traum sah ich ihn oft,' blauäugig und blondhaarig, ein Deutscher und von edler Gestalt muß er sein. Mle, die bisher kamen, waren finstere wenden und gar nicht gut." „So, dann hole mich doch ein- mal herauf zu dir, ich möchte mir das Kinglein einmal näher anschauen." Sie tat's und griff den Fisch, und siehe da, auf einmal, wohl infolge ihrer Berüh- rung, stand ein schöner Mann vor ihr, so wie sie ihn sich erträumt, blond und herrlich zu schauen. Der faßte nun schnell nach dem Kinglein und küßte es. Das Wunder war geschehen, das Kinglein fiel ab, und beinahe hätten die unsichtbaren Ketten, die ins Wasser fielen, es nachgezogen, wenn der Kitter den Ring nicht an seiner eigenen Hand befestigt hätte. Der Stein aber in dem Kinge zeigte ein Wappen, einen spitzwinklig gebrochenen goldenen Sparren in rotem Felde, und das tragen des Kitters Nachkommen bis auf den heutigen Tag. Der Ritter aber, Krnold hieß er, nahm bald darauf seine Erlöserin zum Lhegemahl und ergriff Besitz von der Burg und dem umliegenden Lande. Q)ft saßen die beiden nun am Ufer des Drageflusses, träumten da von ihrer Liebe und beschlossen endlich, als Dank für ihre Errettung ein Kirchlein zu gründen, um das herum sich bald Menschen ansiedelten, und ein Grt entstand. Die Spur des kleinen Kirchleins ist längst dahin, aber heute steht an derselben Stelle ein großes Gotteshaus, und die Stadt trägt noch den Namen Dravenburg. Kings herum aber sind viele deutsche

2. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 80

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
80 B. praktischer Teil die Estrade und sagte, daß er die Kaiserkrone annehme. Darauf verlas sein erster Minister, Otto von Bismarck, ein Schriftstück, in welchem dem Volk die Erhebung Deutschlands zum Kaisertum mitgeteilt werden sollte. Nun wurde ein begeistertes hoch auf den neuen Kaiser ausgebracht, und alle huldigten ihm. Km Nachmittage aber fand eine Festtafel statt. Weil Wilhelm I. so viele Schlachten gewonnen hat und Kaiser geworden ist, darum nennt man ihn auch Wilhelm den Großen und hat ihm hier dies Denkmal errichtet. (Lesestück: „Kaiser Wilhelm in Essen", „Kaiser Wilhelms I. Lieblingsblume".) b) Das ttriegerdenkmal steht auf dem Eckplatz neben der Kirche. Be° schreibe es! (Sockel mit den Namen der Gefallenen, vorn ein eisernes Kreuz mit einem Lorbeerkranz, oben eine Engelsfigur, die in erhobener Hand einen Lorbeerkranz, in der anderen die Friedenspalme hält.) Dieses Denkmal stimmt uns sehr ernst- es ist zu Ehren der Krieger errichtet, die den Tod fürs Vaterland gestorben sind, tvenn Krieg ausbricht, dann läuten alle Glocken, große Plakate mit der Überschrift „Mobilmachung" wer- den überall angeschlagen, Boten reiten nach den Dörfern und Gütern, alle Menschen eilen von ihrer Krbeit nach Hause, und es ist eine große 5luf-i regung in der Stadt und in allen Häusern, viele Eltern weinen - denn ihre erwachsenen Söhne müssen mit in den Krieg. Die Mutter kann ihnen nur noch etwas Essen und Wäsche mitgeben und der Vater Geld. Vater und Mutter umarmen ihre Kinder mit bewegtem herzen und segnen sie, und wenn sie in den Zug gestiegen und zu ihrem Regiment gefahren sind, weinen die Eltern erst recht - wer weiß, ob sie ihre Kinder jemals wiedersehen werden. Ein harter Kampf folgt (vorlesen aus der Fröschweiler Ehronik oder aus Liliencrons Kriegsnovellen), und viele tapfere Taten geschehen, der König belohnt die tapfersten Helden mit dem „eisernen Kreuz" (be- schreiben!). 5lber nicht alle sind so glücklich. Manchen trifft die Kugel ins herz, und dann wird er mit vielen anderen Toten in ein stilles Soldaten- grab gelegt. Dort schläft er unter grünem Nasen, aus dem sich ein ein- faches schwarzes Grabkreuz erhebt. Noch schlimmer geht es den Soldaten, welche verwundet werden. Sie haben große Schmerzen und müssen manchmal lange auf Hilfe warten. Wenn dann aber Ärzte und Barm- herzige Schwestern kommen, so nehmen sie sie auf, verbinden ihnen die Wunden und tragen sie ins Lazarett (Einrichtung erklären!), um sie zu pflegen. Krankenträger, Ärzte und Schwestern tragen als Kenn- zeichen eine weiße Linde mit rotem Kreuz (Sanitätskolonne), und manche Krieger versicherten später, daß ihnen die Leute mit dem roten Kreuz wie Engel aus dem Himmel erschienen wären, viele verwundete werden im Lazarett ausgeheilt. W ir aber einen 5lrm oder ein Bein ver- loren hat oder sonst kampfunfähig geworden ist, der wird Invalide, und der Staat zahlt ihm ein Invalidengeld. (Lesestücke: „Ich hatt' einen Kameraden", „Morgenrot", „Ein 5lbschiedsbrief".)

3. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 81

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 81 Oos beste Nreuz. 1. Ein eisern Kreuz, wie stattlich hängt's an eines Tapfern Brust! Der König schickt's, der Mann empfängt's und trägt's mit stolzer Lust und freut sich, bis den Ehrenlohn die Mutter und die Braut am schmucken Schatz, am braven Sohn beim Siegesheimzug schaut. 2. Doch pfiff das Blei, daß blutig- wund ein Krieger wankt und sinkt: Ein rotes Kreuz auf weißem Grund ist's, was ihm tröstlich winkt' ihn stützt und führt aus heißer Schlacht ein rotbekreuzter Krm dahin, wo schon sein Bett gemacht, da ruht er weich und warm. I. Und wen ins herz die Kugel traf, ist ledig aller Pein. Still senken ihn zum letzten Schlaf die Kameraden ein. Ein schwarzes Kreuz auf grünem Plan verkündet's an der Stell': hier liegt ein Held und schläft heran den himmlischen Kppell. 4. Doch seht ihr all die Kreuze gern: vergeht, ihr Krieger, nicht das beste Kreuz, das Kreuz des Herrn, das allen heil verspricht! Dem Kämpfer gibt es tapfern Mut, den wunden kühlt's den Schmerz, dem Toten dient's zur Grabeshut und deutet himmelwärts. K. v. Gerok. Damit die Heinde nicht in unser Land einfallen, muß der Kaiser auch heute noch viele Soldaten halten. Sie wohnen in Kasernen. Das sind große Gebäude mit vielen Zimmern. In jedem Zimmer liegen 12 bis 15 Soldaten, und ein Gefreiter (Knöpfe am Kragen) oder ein Unter- offizier (Tressen an Kragen und Ärmeln) oder ein Sergeant (älterer Unteroffizier, Knopfe und Tressen) führt die Kufsicht. Soldaten kommen oft zu uns auf Urlaub- sage, wie sie aussehen! (Bunter Rock, Helm, Säbel oder Seitengewehr, Gewehr, Tornister.) In den Zim- mern putzen sie ihre Sachen, essen und schlafen. Jeder Soldat bekommt seine Kleidung, seine Waffen, Essen und alle zehn Tage seine Lohnung. Tin Unteroffizier erhält monatlich 45 Kt., ein Sergeant 60 M., dazu Wohnungsgeld oder freie Wohnung. (Preisberechnung!) Kuf dem Ka- sernenhofe oder auf dem Exerzierplatz muß der Soldat exerzieren und auf dem S ch i e ß st a n d (beschreiben !) schießen. Seine Lehrer sind die Unter- Offiziere und die Offiziere (Leutnant, Oberleutnant, Haupt- mann bzw. Kittmeister- Abzeichen silberdurchwirkte Achselstücke, der Oberleutnant mit einem, der Hauptmann mit zwei Sternen darauf). Ein Unteroffizier führt eine Korporalschaft (12 bis 15 Mann), ein Leut- nant einen Zug (30 bis 40 Mann), ein Hauptmann (Rittmeister) eine Kompagnie (Schwadron) (120 bis 150 Mann). Oer vizefeldwebel (Tressen, Knöpfe, Offiziersäbel) vertritt meist einen Leutnant - der Held- webel (doppelte Tressen am 5lrm) verrichtet die schriftlichen Arbeiten und zahlt die Löhnung aus. Wenn Manöver ist (beschreiben!), dann könnt ihr auch die einzelnen Truppengattungen sehen. Unterscheide Infanterie (Garde, Jäger), Kavallerie (Kürassiere, Ulanen, Dragoner, Jäger zu Pferde) und Artillerie!

4. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 160

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
160 B. praktischer Teil so erhält er bei der Gemeinde-Krankenkasse freie ärztliche Behandlung, freie Krzenei und vom 3. Tage an die Hälfte des Lohnes als Krankengeiö; geht er ins Krankenhaus, so erhält die Familie das halbe Urankengeld und der Erkrankte Arzt, Apotheke und Pflege frei. Stirbt der Kranke, so wird der 20tägige Lohn als Sterbegeld gezahlt. Aufgaben. Zeichne Fieberthermometer, tlrzeneiflasche, Holunderblatt, Blüte der echten Kamille, die Wurzel des Wasserschierlings (einiges farbig), Achselstücke eines Sanitätsoffiziers. Für die Naturaliensammlung eignen sich Krzeneiflasche und Vriefrvage (Kbb. 24). J8. Post und Briefbote. a) Postgebäude. Idir gehen zur Poststraße, Woran erkennst du das Postgebäude? (viel Drähte gehen hin, Schild mit Reichsadler auf goldenem Grund.) Beschreibe den Reichsadler ! (Langer, geöffneter Schnabel, Abb. 24. I. Fieberthermometer, 2. Krzeneiglas, 3. Achselstück eines Sanitätsoffiziers, 4. Lriefwage, 5. Holunderblüte, 6. lvurzelstock des Wasserschierlings, 7. Blüte der echten Uamille. Flügel und Beine gespreizt; in der einen Klaue hält er das Zepter, in der anderen den Reichsapfel.) Zepter und Reichsapfel sind Kennzeichen der Königs- und Kaisermacht. Nenne noch andere Zeichen derselben! (Krone, Purpurmantel, Schwert.) Erzähle, wie Wilhelm I. Kaiser wurde (vgl. S.79). Unser Kaiser ist aber auch König vonpreußen. Er stammt aus dem Hause der hohenzollern. Diese nahmen die Zeichen der Königsmacht am 18. Januar 1701 an. (Kurze Schilderung der Krönung zu Königsberg l) Unterscheide den preußischen und den Reichs- adler (Bilder zeigen!), die preußischen und die deutschen Landesfarben (Fahnen), Preußen und Deutschland ! Warum steht da K a i s e r l i ch e Post? (Sie ist deutsch, nicht preußisch.) hier in der Mauer des Gebäudes ist eine blaue Eisenplatte mit Schlitz und Deckel eingelassen. Zweck? (Briefeinwurf.) Wo bleiben die Briefe denn, wenn du sie da hineinwirfst? (Sie fallen in einen großen Korb, werden gesammelt und verschickt.) Dort an jener Straßenecke ist auch ein Briefkasten. Beschreibe ihn! (Blauer Eisenkasten, doppelter Einwurf, vorn die Zeitangaben über das Leeren des Kastens.) Welchen Zweck haben

5. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 168

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
168 B. praktischer Teil Prozeß leichter gewinnen, weil er alle Gesetze kennt- aber er ist auch sehr teuer. Glaubt der verurteilte, daß ihm Unrecht geschehen sei, so kann er bei einem höheren Gericht Berufung einlegen. (Lesestück: „Der kluge Richter".) Sprichwörter. Cin magerer vergleich ist besser als ein fetter Prozeß. Vorbei an der Kirch' und dem Zchulhaus geht der kürzeste Weg ins Zuchthaus. Zanken zwei, so haben beide unrecht. Wer Zank und Streit abtut, verwandelt Fluch in Legen. Friede er- nährt, Unfriede verzehrt. Zornes Ausgang ist der Heue Knfang. Man muß nicht nach jeder Mücke schlagen. Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch endlich an die Sonnen. Hache schläft nicht. Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. d) In früheren Zeiten wurden die Gerichtstage nicht in besonderen Gebäuden, sondern unter freiem Himmel und am hellen Mittag abgehalten, und die Richter waren nicht gelehrte Leute, sondern einfache Bürger, Edle und Grafen, vor etwa 1000 Jahren lebte ein mächtiger Herrscher im deutschen Land- er hieß Uarl der Grohe. Dieser teilte sein großes Land in viele kleinere Landschaften (Gaue), und über jeden derselben setzte er einen Grafen (Gaugrafen) als Herrscher und Richter, von Zeit zu Zeit sandte der König aber auch zwei große Herren als seine Vertreter in den Gau, einen Sendgrafen und einen Erzbischof (hoher Geistlicher). Diese „Königsboten" wurden hoch geehrt und hielten im Gau ein Sendgrafen- gericht ab. Wie es dabei zuging, zeigt uns dieses Bild. („Sendgrafen- gericht zur Zeit Karls des Großen" von 5l. Lehmann.) Beschreibe den Gerichtsplatz! (Lichtung im Wald, dicke (Eiche; daneben den Galgen.) Welche Personen sind auf dem Bilde? Die beiden Königs- boten und der Gaugraf find an ihrem Stirnreif zu erkennen. Der Send- graf sitzt, und der Crzbischof hält in der einen Hand den Hirtenstab und die Bibel, in der anderen das Kreuz des Erlösers, auf das ein freier Ger- mane die Hand zum Schwur legt. Rechts neben dem Sendgrafen sitzen auf einer Steinbank die sieben Schöffen,- hinter ihm stehen der Gaugraf und Kriegsleute. Links fitzt ein Schreiber, und dann folgt die Menge des Volkes, der „Umstand", vorn liegen die Waffen der Schöffen- denn am Gerichtstage herrscht der Königsfriede, und wer hier Händel an- fängt, wird schwer bestraft. Wir wollen nun sehen, wie so ein Gerichtstag verlief! Zu- nächst hing der Sendgraf seinen Schild an die Gerichtseiche, und das Volk trat ehrerbietig zurück. Dann setzte sich der Richter aus den Richterstuhl, schlug das rechte Bein über das linke, ergriff den weißen Richterstab und gebot Stille. Währenddessen hatten die Schöffen ihre langen Richtermäntel angezogen und die Schöffenbank besetzt. Da der Angeklagte des Aufruhrs beschuldigt wird, so erhebt der Graf Klage. Run darf der Angeklagte sprechen. Cr sagt, er hätte nur seine Freunde zu einem fröhlichen Gelage

6. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 68

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
68 B. praktischer Teil schreibe das Aussehen der Mönche nach dem anderen Bilde! (vom Fasten abgezehrte Körper, kahlgeschorenes Haupt, einfaches Mönchsgewand, durch einen Strick zusammengehalten, Rosenkranz.) Immer können die Mönche auch nicht beten- was tun sie hier? Malen, Bäume einpflanzen, Kranke pflegen und ihnen das heilige Abendmahl geben.) Einer von ihnen ist Arzt. fluch eine Schule gab's im Kloster; hier unterrichteten die fleißigen Mönche Kinder und Jünglinge; andere wieder schrieben Bücher ab; denn drucken konnte man damals noch nicht. Alle diese fleißigen und frommen Leute gehorchten einem Herrn, dem Abt. hier seht ihr ihn; es ist ein alter, ernster Herr, der früher selbst ein einfacher Mönch war; dort wohnt er. 5luch von unferm Oramburger Kloster wird viel Segen ins Land gegangen sein; denn die Mönche halfen den Kranken, beschenkten die Armen, brachten den Kindern Bildchen und beteten mit ihren Eltern zu Gott. Auf unserer Wanderung durch die Stadt kommen wir auch durch die Burgstraße und sehen einen Teil der alten Mauer und des Wall- grabens, die noch aus früherer Zeit erhalten find. Das waren böse Zeiten vor etwa 500 oder 600 Jahren; denn Krieg war überall im Lande; jeder Bürger hatte zu Hause Schwert und Spieß, Armbrust und Handschleuder, und der Gutsherr auf dem Lande kaufte sich einen Eisenpanzer dazu, nannte sich Ritter und zog mit seinen Knechten gegen die Stadt, um in sie einzudringen und den Bürgern alles fortzu- nehmen. Da bauten denn die Bürger mit großen Kosten dicke Mauern um die Städte, hoben breite Gräben aus und füllten sie, wenn die Feinde kamen, voll Wasser; sie selbst aber griffen zu den Waffen und stürmten zur Verteidigung auf die Stadtmauer. Wie es in einem solchen Kampfe Zuging, zeigt uns dieses Bild (Belagerung einer Stadt, von Ad. Lehmann). Beschreibe die Stadt, das Ritterheer, die Belagernngswerkzeuge (Widder, Schleuder, Belagerungsturm), den Gang des Kampfes und die Er- stürmung und Plünderung der Stadt! Endlich bekam unsere Stadt einen starken Schutz. Im heiligen Lande war eine Vereinigung von frommen deutschen Ritterbrüdern entstanden. Sie bildeten einen „Orden" und nannten sich, weil sie aus Deutschland waren, den „Deutschen Ritterorden", über ihrem Stahlkleide trugen sie einen weißen Mantel und auf der Brust und auf dem Schild ein großes schwarzes Kreuz; ihren obersten Herrn nannten sie Hochmeister. Sie kämpften tapfer gegen die Heiden und halfen den Kranken und verfolgten. Im benachbarten preußenlande gründeten sie ein großes Reich und kamen auch vor etwa 500 Jahren in unsere Vaterstadt, um sie vor ihren Fein- den zu schützen. An der Lurgstraße bauten sie ein festes Haus mit dicken Mauern und Türmen. Run konnten die Leute hier sicher wohnen. d) Die Straße. Wir sehen uns nun die Straßen selbst an. Dort wird eben eine ausgebessert. Gib an, wie das gemacht wird! (Unten liegt Kies; darauf legt man Kopfsteine; diese werden mit einem Hammer

7. Bd. 4 - S. 28

1913 - München : Seyfried
die Zeichnung des Holzes nicht auch schon Zchmuck? In der Be- schränkung zeigt sich auch hier der Meister. 6. Dom denkenden Arbeiten. Bei unserem handfertigkeitsunterricht handelt es sich nicht um eine rein mechanische Tätigkeit, wie man ihr mitunter noch nach- rühmen zu müssen glaubt. Die Zchüler sollen vielmehr denkend arbeiten und arbeitend denken lernen, hierfür einige praktische Beispiele: Unsere Unfänger sollen lernen, wie sie ihr Lesebuch am zweckmäßigsten ein- binden. Daß man hiezu nicht weißes oder sonst empfindliches Papier wählt, leuchtet ihnen recht bald ein. Gut, wir wählen ein möglichst dauerhaftes blaues Papier. So, hier liegt ein ganzer Bogen,- versucht einmal, wie wir das Material am zweckmäßigsten ausnützen! Der eine bringt vier, ein anderer sechs Umschläge heraus. Für den letzten Umschlag bleibt etwas mehr übrig. Unser kleiner Schlaumeier würde es vielleicht auf die Größe der anderen Umschläge zustutzen,- aber schließlich kommt doch einer darauf, daß es schade wäre für den Ubfall, nachdem er doch dem Buche mehr Schutz gewährt, wenn wir ihn dortlassen. Der Einband ist fertig. ,,h. L. darf ich ein Schildchen aufkleben?" „ldarum dies?" ,,ll)eil man auf dem blauen Papier meinen Namen mit Tinte nicht wohl sieht." U)ird gemacht und zwar von ihm selbst. Nur eine hübsche Form und am richtigen Platz. Unser Kleiner hat also an gar viel zu denken, selbst bei dieser unscheinbaren Urbeit. — In der Papparbeit soll eine § ch a ch t e l mit Übersturzdeckel gefertigt werden. Nun geht's zuerst wiederum ans Überlegen. Melcher Bestimmung soll dieselbe zugeführt werden? Davon hängt schon Form und Größe ab. Wird sie viel benützt, bedienen wir uns eines weniger empfindlichen Papiers. Zoll sie -aber der Mutter Schmucksachen aufnehmen, können wir vielleicht ein recht duftiges Muster verwenden. Diese Zachen geben Stoff zum

8. Bd. 4 - S. 40

1913 - München : Seyfried
40 2. Ki. Apfel, Ziegelstein, Haus, Grabstein, Lchuhe und Stiefel, Bierfaß, Glocke, Osterei, Hufeisen, Blumentopf, Brunnentrog. 5. Kl. Tor mit Stadtmauer, Wehrgang und Lchießscharten, wall, wehr mit Lchleuse, Anhöhe, Hügel, Berg, Belief von Augsburg. 4. Kl. Apfel mit Querschnitt, Lcharrfuß, Lchwimmfuß, Schnecken- haus, Hammer, Tannenzapfen, Torfstich, Zirbelnuß, Augsburger Hoch- feld, Lech- und Wertachtal, Gebirgskette, Wasserscheide (Fichtelgebirge). 5. Kl. Pferdehuf, Hufeisen, Kopf und Fuß des Adlers, Kopf der Eule, Muschel, Fische, Pilze, Eichel, Eichenblatt, Lindenblatt, römisch-germanische Gefäße, Gberrhein. Tiefebene, Elbegebiet, Lin- dauer Hafen. 6. Kl. Kehfuß, Walnuß, Kieferzapfen, Haselwurzblatt. Flieder- blatt, Zitrone, Maiskolben, Hörner. 7. Kl. Efeublatt, Haff- und Deltamündung, Kartoffel, menschl. Ohr, herz, Fußknochen von Kind und Pferd, Zähne vom Kind. B. Papier- und Kartonarbeiten. 2. Kl. Helm, Hürde, Lebkuchen, Winkel, Turm, Kirche, Hammer, Beil, Blumentopf. 3. Kl. Bucheinband, Grundriß des Lchulzimmers (Maßstab 2 :l 00), Tore, Ztarenhäuschen, Ltadtwappen, Eisenbahnwagen, Wegweiser und Kilometerstein. 4. Kl. Zierleisten mit Kechtecken, Quadraten und Dreiecken, Lchild und Fahne in den Landesfarben, Damenbrett, Ausschmücken von quadratischen und rechteckigen Flächen, Meßstreifen. 5. Kl. Ausschneiden von (Quadraten und Kechtecken in verschie- denen Größen, Übungen im Bilden von Keihungen und Zierformen, Zchulzimmer im Maßstab 1 :200. 6. Ki. Mappe mit Kreisen, Dreiecken, Ouadrat, Kechteck, Parallel- trapez, Ouadratdezimeter, Zierleiste mit Flieder- und haselwurzblättern. 7. Kl. Kubikdezimeter, Kubikzentimeter (1000), Würfel, recht- eckige und kreisrunde Läule, hiezu Keß mit Berechnung, Lchachtel mit Übersturzdeckel, Federschale. o

9. Bd. 4 - S. 60

1913 - München : Seyfried
60 2. Hänschen als Solöat. (Auf den kleinen Bruder, nach dem Lesen eines Lichendorff'fchen Gedichtes.) 1. Schön und stolz Z. Er marschiert Steif wie holz Zu dem Wirt, Zieht das Kleine Hänschen da. Der ihn arg bewundern muß. Ein Solöat, vorwärts marsch! Der ja hat Ruft Hans barsch, Ulles, was man braucht. Hurra! Angesetzt den linken Fuß! 2. Ein Gewehr, 4. Er marschiert 0), so schwer, Und verliert Daß er's kaum noch tragen kann. Die so himmellange hos. Doch der wicht Hänschen klein, Uchtet nicht Geh doch heim Darauf, vorwärts, kleiner Mann! Zu der Mutter schönem Schoß! Stäbchenlegen. von G. Liebhaber, Ingolstadt. Die Schüler legen im Anschauungsunterrichte auf der Schiefertafel als Uechtecksgrundlage mit Stäbchen den vriefum schlag. Ferner zeigt das Bild noch von Schülern selbstgefertigte Lese- rahmen mit ebensolchen Druckbuchstaben (Mitlaute schwarz, Selbstlaute rot.) Außerdem ist die Veranschaulichung im Rechnen durch Zahlbilder, sowie die Versinnbildlichung des Einmaleins mit 6 zu sehen.

10. Bd. 4 - S. 128

1913 - München : Seyfried
128 Vergleichen, Messen, Enthaltensein und Teilen. Die Farbe ent- spricht der des Gegenstandes. Bei aller technischen Genauigkeit ordnen sich die Ausgaben sachlich den Themen des Lehrplanes unter. Gewöhnlich wird eine Aufgabe in einer Unterrichtszeit erledigt. Lehrplan. 1. Von der Kinderstube in die S chu lstu b e. Kreuz. Vorbild im Schulzimmer. — Messen: 2 Streifen, Handspanne, Fingerlange, 2 Finger breit. — Rechnen: Zahl 2, lan- ger Streifen zweimal kurzer Streifen. — Hilfsform: Maßstab. — Anordnung nach Augenmaß (Luftspannen!). — Farbe: holzgelb. Antritt. Muster im Schulzimmer. — Messen: 2 Streifen wie bei der vorigen Aufgabe. Daumen- und Zeigefingerlänge. - Zahl 2, zählen. - - Hilfsform: Maßstab. — Anordnung selbständig. - Farbpapier wie vorher. (Es empfiehlt sich, bei Auswahl der Aufgaben darauf Rücksicht zu nehmen, daß, die Kinder einmal gekauftes Papier bald wieder verwenden können.). Säbel. Vorbild: von den Kindern gefertigter Holzsäbel. Maße wie beim Kreuz, nur kürzere Arme und Hauptbalken unten zugespitzt. — Rechnen: 2, 3 und 4, 2 + 2. — Farbe: gelb wie bisher oder braun. — Die bessere Abteilung kann, weiter fort- schreitend, fingerbreite Streifen machen und den Griff oben ab- runden oder sonst handlicher gestalten. — Hilfsformen können die zum Rechnen benützten Legestäbchen abgeben. Fahne. Spielfähnlein. — Handspanne, fingerbreiter Strei- fen, oben zugespitzt. Farbe gelb oder braun. — Wimpel nach Hilfsform Rechteck, Einschnitt frei wählen. Farbe rot, blau oder weiß, nach Lieblingsfarbe. Anordnung abschätzen. Rechnen: 4, 6; 2 + 4. 2. Inr Turnsaal und auf dem Spielhof. Kletterstangen. 2 fingerbreite Streifen, spannenlang, schwarz; oben durch Querholz oder -eisen gehalten, ebenfalls finger- breiter Streifen, handlang. m _ 2 + t Reck: 2 doppelfinger- breite Streifen, oben abge- rundet. Holzfarbe. — Fin- gerbreiter Querstreifen, Ei- senfarbe. — Einfügung:
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