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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 46

1880 - Halle : Anton
46 ewzigen Diener begleitet, die Reise nach Italien. Nur auf Umwegen konnte er dahin gelangen, denn die eigentlichen aus Deutschland nach Italien führenden Alpenpässe hielten feine Feinde besetzt, um es ihm unmöglich zu machen, sich vom Banne zu lösen. Die Reise war mit furchtbaren Schwierigkeiten verbunden, denn sie führte über hohe, in die Wolken ragende Berge, über verschneite Abgründe und über mächtige Lrsselder und Gletscher. Auf Händen und Füßen kriechend, aus dem Bauche oder Rücken die Abhänge hinabgleitend, suchte man vorwärts zu kommen; die Kaiserin mußte in Ochsenhäute gewickelt und so herabgeschleift werden; den Pferden band man die Beine zusammen und zog sie an Stricken herab. Endlich war Italien erreicht. Gregor befand sich eben ans dem Wege nach Deutschland. Da er nicht wußte, in welcher Absicht Heinrich kam, begab er sich nach dem festen Schlösse Canossa. Hierher lenkte der gebannte König feine Schritte. Aber der Papst wollte von keiner Aussöhnung wissen. Heinrich, der keinen andern Ausweg wußte, bentütbißte sich tief vor ihm: Drei Tage laug staub er in bittrer Winterkälte — es war im Januar des Jahres 1g77 — im Büßer-gewaude, mit nackten Füßen und bloßem Haupte, ohne Speise und Trank unter freiem Himmel im Schloßhofe zu Canossa und bat um Einlaß. Erst am vierten Tage ließ sich Gregor durch die Bitten seiner Umgebung erweichen. Heinrich erhielt Zutritt und wurde vorläufig vom Banne losgesprochen; doch mußte er vorher versprechen, der Regierung so lange zu entsagen, bis Gregor auf einem Reichstage entschieden haben würde, ob er König bleibe könne oder nicht. — Dieser Aussöhnung solgte ein feierlicher Gottesdienst. Nach Beendigung desselben rief der Papst Heinnch an den Altar, nahm vor den Augen der versammelten Menge eine Hostie, zerbrach sie in zwei Stücke und genoß die eine Hälfte, indem er Gott anrief, er möge ihn eines augenblicklichen Todes sterben lassen, wenn er der Verbrechen wirklich schuldig sei, die ihm der König zur Last gelegt habe. Darauf reichte er dem letzteren die andere Hälfte und forderte ihn auf, dasselbe zu thun. Das konnte der König freilich nicht; er wies die Hostie zurück, und voll Zorn und Ingrimm über diese neue Schmach und Kränkung schied er von Gregor. 5. Die deutschen Fürsten warteten die päpstliche Entscheidung nicht ab; sie erklärten vielmehr Heinrich für ab gesetzt und wählten den Herzog Rudolf von Schwaben zum König. Als Heinrich dies hörte, kehrte er fofort aus Italien nach Deutschland zurück; er war entschlossen, feine Krone aufs äußerste zu vertheidigen. Während sein Gegner namentlich die Sachsen ans seiner Seite hatte, wurde er besonders von den rheinischen Städten unterstützt. Bei Mölsen (— unweit Merseburg —) kam es zum Eulscheidungskampse; zwar wurde Heinrich besiegt, aber Rudolf empfing eine tödtliche Wunde: er verlor die rechte Hand, und ein gewaltiger Streich traf den Unterleib. Sterbend hob er die abgehauene Rechte mit der Linken

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 17

1880 - Halle : Anton
17 tobten Darauf meldete et die Schanbthat dem Chlodwig und versprach ihm von den ererbten Schätzen, so viel er begehre. Chlobwig schickte Gesanbte zu ihm, bencn jener die Schätze zeigte; als er sich aber über einen mit Golb gefüllten Kasten herabbog, zerschmetterte ihm einer der Abgesanbten mit der Streitaxt den Kopf. Sogleich eilte Chlobwig herbei, versicherte dem zusammengerufenen Bolke, er sei selbstverstänblich an der ganzen Sache unschulbig, schlug ihm vor, sich unter seinen Schutz zu begeben iinb würde als König auf den Schilb gehoben. Einen andern der Frankenkönige ließ er fammt seinem Bruder durch Hofleute, die er mit unechtem Schinucke bestochen hatte, gefangen nehmen. Gebunben würden Beibe vor ihn geführt. „Wie konntest du", sprach Chlobwig zum Könige, „unser königliches Geschleckt so herabwür-bigen, daß bu bich binben ließest? Besser der Tod!" Und mit geschwungener Streitaxt spaltete er ihm den Kopf. Darauf wrnibte er sich zu dem Brnber des Getödteten mit den Worten: „Wenn bu beinem Bruder Hilfe geleistet hättest, so würde er nicht gebunben worben sein," und hieb auch ihn niebet. Jenen verräterischen Hofleuten aber, die zu spät erst gewahr würden, daß sie unächtes Golb empfangen halten, und sick nun ihm gegenüber beklagten, erwiberte er: „Für falsche That gebührt euch falsches Golb. Seib zusrieben, daß ich euch nicht hinrichten lasse, wie ihr es verbieut habt." Noch viele anbre Könige, sogar seine eigenen Verwandten, ließ Chlodwig, von Herrschsucht verleitet, umbringen. Ja, in einer öffentlichen Versammlung ries er einst mit erheuchelter Traurigkeit aus: „Wehe mir, beiß ich keinen theuren Verwanbten mehr habe, der mir im Unglück Beistanb leisten könnte." So sprach er aber nur, um zu erfahren, ob sich nicht noch jemand sinben würde, den er umzubringen vergessen hätte. — Aus solche Weise grünbete Chlobwig ein einheitliches Frankenreich, zu dessen Hanptstabt er Paris erhob. Dasselbe umfaßte Deutschland zu beiben Seiten des Rheins und ganz Gallien mit Ausnahme des Gebiets der Burgunber, welches blos tri= butpslichtig war, und bessen der Westgothen Küstenstrich von den Pyrenäen bis zum Rhone). Anßerbem besaßen die Ostgothen den süd-östlichen Küstenstrich Galliens als besonbere „Provinz;" heute noch Beißt berselbe „Provence." Chlobwigs Nachfolger hießen — nach ihrem gemeinsamen Stammvater Meroväns - Merovinger. Unter ihrer Herrschaft wurde das Frankenreich noch Bedeutend vergrößert. Sie eroberten das Gebiet der Burgunder, auch überlteßen ihnen die Ost-gothen ihre gallische Provinz. Die späteren Merovinger waren Blose Schein- und Schattenkönige. In ihrem Palaste führten sie ein müssiges, schwelgerisches Men; nur einmal im Jahre, im Monat März, bei Gelegenheit der allgemeinen Volksversammlung erschienen sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen und zeigten sich im königlichen Schmucke dem Volke. Die Regierung überließen sie im'übrigen ihrem 2

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 19

1880 - Halle : Anton
19 10. Der oströmische Kaiser Znstinian Betrachtete sich als den Erben Westroms. Deshalb sendete er seinen Feldherrn Belisar nach Afrika, um das Vandalenreich zu er = db er n. E s gelang diesem leicht, die Vandalen zu Besiegen, denn unter der heißen Sonne Afrikas war ihre Kraft verfallen. Ihr König Gelimer suchte in einer Bergfestung Zuflucht. Von den Feinden eingeschlossen und von dem Hunger Bezwungen, sandte er einen Boten in Belifars Lager und Bat um ein Stück Brod, um einen Schwamm und um eine Laute: das Brob, um seinen Hunger zu stillen; den Schwamm, nm seine Thränen zu trocknen; die Laute, um zu ihren Klängen das Lieb seines Jammers zu singen. Gelimer mußte sich er-geben, und das Bandalenreich wurde — im Jahre 534 — oströmische Provinz. Hieraus saubte Iustiuian den Belisar gegen die Ostgothen nach Italien. Zwanzig Jahre lang leisteten diese tapferen Widerstand, Bis sie am Ende von Belisar und seinem Nachfolger Narses allmählich aufgerieben wurden. Der kleine Gothenrest erbat sich enblich freien Abzug aus Italien; benn, sagten sie, sie sähen ein, daß Gott ihnen bieses schöne Land nicht Beschieben habe. Von Bewunbernng für so tapfere Männer erfüllt, gestattete ihnen Narses, mit Waffen und Habe ehrenvoll abzu-ziehen. So ging 554 das Oftgotheureich zu Grunde; Italien würde eine oströmische Provinz; Narses verwaltete sie als Statthalter. Narses, ein Mann von kleinem, schwächlichem Körper, ctber von großem Geiste, würde später von der o ströintscheit Kaiserin gröblich Bel eibigt. Sie ließ ihm sagen, er möge das Regieren Männern überlassen und lieber nach Konstantinopel zurückkehren, Frauenkleiber anziehen und mit ihren Mägben Wolle spinnen. Darauf er-wiberte Narses, er wolle ihr einen Faben spinnen, an dem sie lange abzuwickelu haben werbe. Aus Rache rief er die Langobarden nach Italien. Dieselben hatten ursprünglich im Nor den Deutsch-laubs gewohnt und saßen bamals in Ungarn. Im Jahre 568 kamen sie unter ihrem König Albom und grünbeten in Oberitalien das langobarbis che ober lotn Barbische Königreich mit der Hauptstaubt Pavia. Lange weigerte sich diese Stadt, dem Alboin die Thore zu öffnen; drei Jahre hindurch leistete sie hartnäckigen Widerstand. Da schwur Alboin im Zorn, er wolle, wenn sie in seine Hände fallen würde, alle Bewohner niederhauen lassen. Endlich mußte sich Pavia ergeben. Als aber der König einziehen wollte, stürzte sein Pferd mitten im Thor; weder durch Sporen noch durch Schläge konnte es wieder auf die Beine gebracht werden. Da rief ein Langobarde: „Brich, o König, dein Gelübde, und ungehindert wirst du deinen Einzug halten können." Der König Befolgte diesen Rath, und sogleich erhob sich das Roß und trug trug ihn in die Stadt, beren Bewohner ihn nun mit Freube empfingen. 2*

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 55

1880 - Halle : Anton
55 „Herr", sprach der Hirt, „die Raben umkreisen noch die Höhn, Den Aar, den konnt' ich nimmer, wie weit ich sah, erspähn." Da seufzte Rothbart düster: „Dann sind's noch hundert Jahr! Schlaf ein, du müde Seele, noch schläft des Nordens Aar." Weber. (Vergl. auch das Gedicht von Rückert „Friedrich Barbarossa.") Iv. Wohl umgaben Barbarossa und die ihm folgenden Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron mit Glanz und Pracht; aber ihre Regierungszeit war zum größten Theil mit Kämpfen in Italien ausgefüllt, und Deutschland ging leer aus. Während jene im fremden Lande ihre Macht ausrecht zu erhalten suchten, herrschte hier die größte Verwirrung. „Es freuten sich die Räuber; die Pflugfchaareu wurden in Schwerter, die Sensen in Lanzen umgewandelt. Keiner war, der nicht Stahl und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand stiften zu können." Im Jahre 1254 starb der letzte hohenstaufifche Kaiser, Konrad Iv. Er hinterließ ein Söhnlein, Konradin5 das nach des Vaters Tode still und unbemerkt bei feiner Mutter zum Jüngling heranwuchs. 16 Jahr alt, zog Konradin mit feinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien, um feine Erb-läuder, Neapel undsicilien, zurückzuerkämpfen. Ein französischer Prinz, der freche Thronenräuber Karl (— von Anjou —) hatte sie auf Geheiß des Papstes an sich gerissen. Jubelnd empfingen die Römer den jungen Hohenstaufen; grollend aber rief der Papst: „Des Knaben Größe wird vergehn tote Rauch; er zieht gen Apulien zur Schlachtbank". Bald stand Konradin dem Gegner gegenüber. Die Franzosen wurden geschlagen; aber zu schnell überließen sich die Deutschen der Plünderung des feindlichen Lagers. Aus einem Hinterhalte brach der schlaue Karl noch einmal hervor und schlug sie in die Flucht. Konradin und fein Freund Friedrich flohen dem Meere zu; schon waren sie beinahe in Sicherheit, da verrieth sie ein Edler, der fein ganzes Glück den Hohenstaufen zu verdanken hatte, für schnödes Gold an Karl von Anjou; sie wurden gefangen und vor Gericht gestellt. Alle Richter, mit Ausnahme eines einzigen, sprachen sie frei; Karl folgte der Stimme des Einen und v er urtheilte sie zum Tode. Eilig wurde das Blutgerüst auf dem Markte zu Neapel errichtet. Mit bloßen Füßen und mit aufgestreiften Aermeln erwartete der Henker feine Opfer. Als die Verurtheilten auf dem Schaffet standen, verlas jener ungerechte Richter noch einmal das Todesurtheil. Da ergrimmte sogar Karls Schwiegersohn und rief ihm zu: „Wie darfst du, frecher ungerechter Schurke, einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" Und von feinem Schwerte getroffen, sank der Elende blutend zu Boden. Trotzdem aber wurde auf Karls Befehl das Urtheil vollzogen. Konradin umarmte feine Todesgenoffen, hob Arme und Augen gen Himmel und rief: „Jesus Christus, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll,

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 24

1880 - Halle : Anton
24 Dret Jahre lang theilte er die Herrschaft mit seinem Bruder Karl-rnann; nach dessen Tode wurde er Alleinherrscher des Frankenreichs. Karl wurde nicht umsonst „der Große" genannt: er war groß als Kriegsheld. 1. Aus Wunsch seiner Mutter hatte er die Tochter des Langobarden konigs Desiderius geheirathet, sie aber nach kurzer Zeit wieder nach Hause geschickt. Desiderius war darüber sehr erzürnt. Mit Freuden nahm er darum Karlmanns Wittwe mit ihren beiden Söhnen aus und verlangte vom Papste, er solle dieselben zu Königen der Franken salben; und_ als dieser der Forderung nicht nackkam, besetzte er den größten Theil des Kirchenstaates. Vom Papste zu Hilfe gerufen, zog nun Karl als Schirmherr desselben gegen den Langobardenkönig Deflderius und belagerte ihn in ^seiner Hauptstadt Pavia. Als Desiderius von der Ankunft Karls hörte, stieg er mit einem Ritter, welcher einst vor des Frankenkönigs Zorn zu ihm geflohen war, auf einen hohen Thurm, von wo sie die Ankommenden weit und breit erblicken konnten. Eine nach der andern erschienen die verschiedenen Abtheilungen des Frankenheeres; jedesmal fragte Desiderius mit steigender Angst, ob Karl unter den Kommenden sei, aber jedesmal erhielt er zur Antwort: „Noch nicht." Endlich zeigte es sich im Westen wie eine finstere Wolke: das war der eiserne Karl mit seinen eisernen Rittern — aus dem Haupte den eisernen Helm, die Arme mit eisernen Schienen bedeckt, Brust und Schultern durch eisernen Harnisch geschützt, in der Linken die hochaufgerichtete eiserne Lanze, die Rechte am Griff des eisernen Schwertes. So erfüllte Eisen die Felder und Wege, und die Strahlen der Sonne wurden durch feinen Glanz zurückgeworfen. Da sprach des Desiderus Begleiter: „Siehe, da ist er, nach dem dn so lange geforscht hast." Desiderius aber stürzte bei diesen Worten fast leblos zusammen. Karl eroberte Pavia, schickte Desiderius in ein Kloster und ließ sich mit der eisernen Krone zum König der Lombarden krönen. Wohl war diese Krone auch von Gold, aber im Innern derselben befand sich ein eiserner Reis, welcher angeblich aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet worden war; darum hieß sie die eiserne Krone. So wurde im Jahre 774 das lombardische Reich Hem Frankenreiche einverleibt. 2. Nachbarn der Franken waren die Sachsen. Sie wohnten zwischen Harz und Nordsee vom Niederrhein bis zur Elbe und zerfielen in die Westfalen (- zwischen Rhein und Weser), die Engern (= am Harz und im Weserthal) und die Ostfalen (— rechts von den Engern bis zur Elbe). Sie lebten noch ganz nach der Weise der alten Germanen; Städte und Dörfer gab es bei ihnen nicht; vielmehr wohnten sie in einzelnen Höfen, welche in der Mitte der zu ihnen gehörigen Felder, Wiesen und Wälder lagen. Könige hatten sie nicht, sondern Herzöge, welche jedoch nur für die Dauer eines Kriegszugs gewählt wurden. Als geschworene Feinde der Franken fielen sie häufig in deren Gebiet ein.

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 94

1880 - Halle : Anton
94 und die verstand der gewöhnliche Mann ja nicht. — Später hat Luther das große Werk vollendet und dem deutschen Volke damit einen herrlichen Schatz in die Hände gegeben. Zehn Monate hielt sich der Reformator verborgen; dann verließ er plötzlich gegen den Willen des Kurfürsten die Wartburg. In Wittenberg waren nämlich arge Unruhen ausgebrochen. Ein Anhänger der neuen Lehre, ein gewisser Dr. Karlstadt, wollte mit Gewalt alles wegschaffen, was noch an den katholischen Gottesdienst erinnerte. An der Spitze eines wilden Hansens drang er in die Gotteshäuser, zertrümmerte die Altäre, vernichtete die geweihten Gefäße und warf Heiligenbilder und Beichtstühle aus den Kirchen. Auf die Nachricht von K.ütl= stadts Bilderstürmerei kehrte Luther nach Wittenberg zurück. Noch als Nittersmann gekleidet, in Panzer und Bart, kam er; acht Tage hintereinander predigte er gegen den Unfug; damit stellte er die Ruhe wieder her. Von nun an blieb er in Wittenberg. Er legte sein Mönchsgewand ab und verheirathete sich mit einer ehemaligen Nonne, Katharina von Bora. 4. Luther hatte aus Grund des göttlichen Wortes gefordert, der Christ müsse sich frei machen, frei von Aberglauben und Sünde. Die armen, gequälten Bauern aber, die Tage lang in jeder Woche ihren Gutsherren unentgeltliche Frondienste leisten und eine Menge unsinnige Abgaben an dieselben zahlen mußten, so daß ihnen kaum genug zum Leben übrig blieb, verstanden das Wort von der Freiheit falsch: sie meinten, sie dürften sich nun auch leiblich frei machen, und als ihnen ihre billigen Forderungen nicht bewilligt wurden, erhoben sie sich gegen ihre weltlich en und geistlichen Herren. Unter ihren Führern — in ihrem Banner befanb sich ein Rab, barmn hießen sie Rädelsführer — zerstörten sie Burgen und Klöster und nahmen an Rittern und Geistlichen furchtbare Rache. So entbrannte in ganz Deutschland der Bauernkrieg. Auch in Thüringen entstanden Unruhen. Ein ehemaliger Prediger aus Zwickau, Thomas Münzer, und ein ehemaliger Mönch, Pfeiffer, stellten sich hier an die Spitze der aufstäubt scheu Bauern. Luther, der lange zur Sühne gerebet hatte, forderte nun selbst die Fürsten auf, die Mordbrenner wie tolle Hunde todtzuschlagen. Ein Heer wurde ausgerüstet. Bei Frankenhausen traf es mit den Baueruschaaren zusammen. Noch einmal versuchten die Fürsten, in Güte mit den Irregeleiteten und Verblendeten zu unterhandeln. Allein umsonst; durch feurige Ansprache erfüllte Thomas Münzer die Herzen der Seinen mit wilder Begeisterung; einen Regenbogen, ver eben am Himmel stand, deutete er als Zeichen göttlicher Hilfe; auch versprach er, alle Kugeln in seinem Mantel aufzufangen. So mußte das Schwert entscheiben. Nach kurzem Kampfe würden die Baueru geschlagen (— 1525 —). Münzer war einer der ersten, welche flohen. Auf einem Oberboben fanben ihn plünbernde Soldaten im

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 78

1880 - Halle : Anton
78 scheu Kaiser Siegisinund empfing er einen sogenannten freien Geleitsbrief, in welchem ihm sichere Hin- und Rückreise versprochen wurde. Auch der Papst gab ihm die Versicherung, es sollte ihm nichts geschehen, wenn er auch seinen eigenen Bruder ermordet hätte. Als er aber nach Costnitz kam, wurde er trotzdem sofort in den Kerker geworfen. Kaiser Siegismund war wohl anfangs unwillig; allein er beruhigte sich bald, als Papst und Geistlichkeit ihm versicherten' einem Ketzer brauche mau nicht Wort zu halten. Nach balbjäbriger'harter Gefangenschaft wurde Huß vor das'concil Kirchenversammlung) geführt. Man forderte von ihm, er solle seine Ansichten und Lehren als Irrthümer widerrufen. Huß aber entgegnete, er könne dies nicht, so lange man ihm nicht aus der Schrift nachgewiesen, daß er wirklich geirrt habe. Da verdammte ihn das Concil als einen Ketzer und ver-urtheilte ihn zum Feuertode. Man entkleidete ihn des Priesterschmuckes und setzte ihm eine Papiermütze aus, welche mit drei Teufeln bemalt und mit der Aufschrift „Erzketzer" versehen war. „Nun übergeben wir deine Seele dem Satan", sprachen die Bischöfe. „Und ich", antwortete Huß, „befehle sie in die Hände meines Herrn Jesu Christi". Betend schritt er durch eine unzählige Menge zum Scheiterhaufen. Man band ihn an einen Pfahl und legte ihm eine alte rostige Kette mn den Hals. Mit lachendem Munde sagte er: „Mein Herr Christus ist mit einer viel härteren Kette um meinetwillen gebunden worden, warum wollte ich mich schämen, mit einer solchen Kette gebunden zu werden?" Nun legte man zwei Bündel Reisig unter seine Füße und rings um seinen Körper Holz und Stroh bis an den Hals. Hierauf zündeten die Henker das Feuer an. Als die Gluth an ihm emporstieg, rief er laut: „Christe, du Sohn Gottes, erbarme dich mein!" Dreimal wiederholte er dieselben Worte, dann benahm ihm die Lohe die Sprache, und er verschied. Seine Asche wurde in den Rhein gestreut, damit niemand sie als theures Andenken mit nach Hause nehmen möchte. So starb Huß 1415 auf dem Scheiterhaufen. Ein Jahr später hatte sein Freund Hieronymus dasselbe Schicksal. Ii. 1. Die Anhänger des Huß in Böhmen — sie nannten sich nach ihm Hussiten — geriethen in grenzenlosen Zorn, als sie den Tod des geliebten Lehrers erfuhren. Sie versagten dem wortbrüchigen Siegismund, der einige Jahre später die böhmische Krone erbte, die Anerkennung als König von Böhmen und begannen den fürchterlichen Hussitenkrieg, der 16 Jahre hindurch (— von 1420 —1436 —) unser deutsches Vaterland schrecklich verwüstete. Vor allen Dingen wollten sie sich den Kelch im Abendmahle erstreiten. Den Kelch in der Hand, zogen ihre Priester von Ort zu Ort und riesen zum Kampf für die heilige Sache, und das Bild des Kelches prangte auf ihren flatternden Fahnen. Fünf große Heere schickte Siegismund gegen die „Ketzer", aber uuter ihren schrecklichen Führern, dem einäugigen Ziska und dem wilden Procopius, gewannen sie Sieg auf Sieg. Mit Sensen, Keulen und eisernen Dreschflegeln

8. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 109

1880 - Halle : Anton
109 milian von Baiern bestürmt, Wallenstein zu entlasten. Er mußte, wenn auch ungern, ihrem Drängen nachgeben. Wallen st ein wurde abgesetzt, Tilly wurde oberster kaiserlicher Feldherr. Ruhig und gefaßt empfing der Herzog die Gesandten des Kaisers, die ihm die Botschaft brachten; er habe sie bereits in den Sternen gelesen , behauptete er. Stolz zog er sich auf seine Güter in Böhmen zurück; zu Gitschin, der Hauptstadt seines Herzogthums Friedland, lebte er in kaiserlicher Pracht; 20 Kammerherrn bedienten ihn; 60 Edelknaben, in hellblauen, mit Gold und Seide gestickten Sammet gekleidet, warteten an jseiner Tafel auf; 50 Hellebardiere standen als Leibwache in seinem Schoßhof; 300 stattliche Pferde fraßen in seinen Ställen aus marmornen Krippen; 50 sechsspännige Kutschen führte er mit sich, wenn er feine Güter besuchte. So erwartete er die Zeit, da der Kaiser seiner wieder bedürfen werde. Iii. 1. Gerade jetzt aber, als der Kaiser seinen tüchtigsten Feldherrn^enl-lassen hatte, trat plötzlich ein neuer Kämpfer für die evangelische Sache aus: Gustav Adolf, König von Schweden, kam den deutschen Protestanten zu Hilfe. „Von Mitternacht, da komm' ich her, Zn streiten ist all mein Begehr, Will allzeit halten gute Wacht, I Gottes Engel nehmen mich in Acht." So sang er selbst in einem von ihm gedichteten Liede. Im Jahre 1630 landete er mit 15000 Mann an der pommerschen Küste. Das erste, was er auf deutschem Boden that, war, daß er Gott kniend für die glückliche Uebersahrt dankte. Ueberhaupt war sein Wahlspruch: „Fleißig gebetet, ist halb gestritten." Darum begann er nie eine Schlacht, ohne vorher Gott um Hilfe anzuflehen; für jeden gewonnenen Sieg gab er aber auch dem Herrn die Ehre. Wie er selber einen untadelhaften Wandel führte, so hielt er auch streuge Mannszucht in seinem Heere und forderte, daß seine Soldaten auch die Feinde menschlich behandelten. Mit leichter Mühe vertrieb er die Kaiserlichen aus Pommern und Mecklenburg. Wollte er aber weiter in Deutschland vordringen, so mußte er befreundete Länder im Rücken haben, auf die er sich stützen konnte. Der Kurfürst von Brandenburg jedoch und der Kur- fürst von Sachsen (— Johann Georg I. —) zögerten, sich mit ihm zu verbinden. Darum war es ihm nicht möglich, den Fall Magdeburgs zu hindern. Im Jahre 1631 wurde es durch Tilly und seinen Unterfeldherrn Pappenheim zerstört. Von jeher hatte Magdeburg großen Eifer für die protestantische Sache gezeigt. Wie einst dem Interim, so widersetzte es sich jetzt dem von Ferdinand erlassenen Edikte. Dafür wurde es vom Kaiser in die

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 5

1880 - Halle : Anton
Stuhle sitzend, zum Zeichen seiner Gewalt einen Stab in der Hand —, umgeben von den Beisitzern oder Geschwornen, sprach er nach altem Brauche das Recht. Diese Beisitzer waren freie Männer, die ihm daß Urtheil finden halfen; sie schöpften gleichsam das Recht, darum hießen sie Schöpfen, Schöppen oder Schöffen. Verbrechen wurden durch Wehrgeld gebüßt (Eigentlich „Wergeld^, d. h. Manngeld, denn „Wer" war die Bezeichnung des waffenfähigen Mannes.) Eigentlich geprägtes Geld hatte man freilich noch nicht; der Verbrecher mußte seine That durch Erlegung von Vieh oder Waffen sühnen. Die Höhe des Wehrgeldes richtete sich nach der Größe des Verbrechens und nach dem Stande des Beleidigten: wer Richter, Edle und Freie kränkte, mußte doppelt und dreifach so viel zahlen, als wer unfreie Männer und zumal Sklaven versehrt hatte. In unklaren Fällen entschied das Gottesurtheil. Man setzte dabei voraus, die allezeit gerechte Gottheit werde dem Unschuldigen beistehen, ihn im Kampfe siegen lassen oder in der mit ihm vorzunehmenden Probe durch ein Wunder retten. Für freie Männer galt der Zweikampf als Probe. Kläger und Angeklagter kämpften mit einander; siegte der letztere, so war seine Unschuld bewiesen. Frauen und Sklaven mußten sich der Wasser- oder Feuer- oder Kreuzcsprobe unterwerfen. Bei der heißen Wafferprobe mußte der Angeklagte aus einem Kessel voll siedenden Wassers (— daher auch Kefselprobe genannt —) einen Ring oder Stein mit blosem Arme herausholen; blieb er unversehrt, so galt er als unschuldig. Bei der kalten Wasserprobe aber wurde er in's Wasser geworfen; sank er unter, so war er unschuldig; schwamm er oben, so war seine Schuld erwiesen (— er war in dem letzteren Falle gleichsam vom Wasser ausgeworfen worden, denn nach dem altheidnischen Volksglauben nahm die reine Fluth keinen Missethäter in sich auf). Bei der Feuerprobe mußte der Angeklagte die blose Hand eine Zeit lang in's Feuer halten und dann zum Beweise seiner Unschuld unversehrt wieder herausziehen — over er mußte im blosen Hemd durch einen brennenden Holzstoß oder mit blosen Füßen über glühendes Eisen gehen oder auch wohl das letztere mit blosen Händen eine Strecke weit tragen. — Wenn endlich die Kreuzesprobe vorgenommen wurde, so hatten Kläger und Angeklagter regungslos mit erhobenen Armen cm einem Kreuz zu stehen; wer zuerst die Hände rührte oder die Arme sinken ließ, hatte verloren. 9. Die alten Germanen waren Heiden. Ihre Gottesdienste hielten sie auf Bergesgipfeln und in Hainen, also unter freiem Himmel ab. Hier opferten sie Früchte, Thiere, sogar Menschen (— Kriegsgefangene). Ein Gang nach dem heiligen Haine hieß „Waldfahrt". In unserem „Wallfahrt" klingt Wort und Sache wieder. Wodann oder Odin war der Himmelsgott, der Allvater. Er trägt den grauen Wolkenhut und den blauen Sturm- mantel; alles weiß er, denn auf seinen Schultern sitzen zwei Raben — Gedanke und Erinnerung —, die ihm Kunde von allem, was sie

10. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 106

1880 - Halle : Anton
106 Laufbahn. Seme Gestalt war klein und hager; er hatte eine breite, runzlige Stirn, große und funkelnde Augen, hohle Backen und stark hervortretende Backenknochen. Ein starker Schnurr- und ein langer Kinnbart gaben ihm ein kriegerisch-wildes Ansehen. Er trug ein knapp anliegendes Wamms und auf dem kurzen, grauen Haare einen spitzen Hut, von welchem eine lange Feder herabwallte. Streng war er gegen sich selbst, enthaltsam und mäßig, so daß er sich rühmen konnte, nie Wein gekostet zu haben. Seine Soldaten verehrten ihn wie einen Vater. Am weißen Berge bei Prag kam es 1620 zwischen dem böhmischen und dem ligistischen Heere zur entscheidenden Schlacht. Binnen einer Stunde war sie entschieden: die Böhmen wurden geschlagen. Sorglos saß unterdeß König Friedrich an der Tafel; als er die Kunde von der Niederlage erhielt, begab er sich auf den Wall; beim Anblick seiner fliehenden Krieger gab er alles verloren und eilte, so schnell er konnte, mit seiner Gemahlin aus Böhmen nach Holland. Nur einen Winter hatte seine Herrlichkeit gedauert, darum nannte man ihn seitdem spottend den „Winterkönig." Die Acht, die der Kaiser Uber ihn aussprach, raubte ihm auch noch sein Kurfürstenthum, die Pfalz. Ganz Böhmen mußte sich jetzt Ferdinand unterwerfen; mit eiserner Strenge waltete derselbe in dem bezwungenen Lande: mit eigener Hand zerriß er den Majestätsbrief; 27 der vornehmsten Edelleute ließ er hinrichten; viele andere verloren ihre Güter; die Kirchen der Evangelischen wurden geschloffen und ihre Geistlichen vertrieben; wer nicht katholisch werden wollte, mußte das Land verlassen. Ii. 1. Der Kaiser war als Sieger aus dem Kampfe hervorgegangen: Böhmen war bezwungen, Friedrich geächtet, die Union hatte sich aufgelöst. So schien der Krieg zu Ende. Allein für den geächteten Böhmenkönig traten drei Vertheidiger auf: Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Friedrich von Baden und Herzog Christian von Braunfchweig. Der letztere ergriff, wie er behauptete, allein für die unglückliche Königin die Waffen; darum trug er als ihr Ritter ihren Handschuh am Hute. Um sein Heer erhalten zu können, beraubte er namentlich die Kirchen und Klöster. In Paderborn nahm er die silbernen Bildsäulen der zwölf Apvstel vom Altar, indem er sagte: „Ihr seid bestimmt, in alle Welt auszugehen, und nicht, hier müßig zu stehen." Den Münzen, die er aus ihnen prägen ließ, gab er zur Aufschrift: „Gottes Freund, der Pfaffen Feind." Raubend und plündernd durchzogen die Schaaren dieser Führer (— man nannte sie Landsknechte oder nach ihrer Bewaffnung Spießbuben, daher unser „Spitzbube" —) von neuem das deutsche Land; denn Sold empfingen sie nicht, die Heere mußten sich selbst erhalten. Ja, selbst der niedersächsische Kreis, den Tilly wie Feindesland behandelte, erhob sich unter seinem Obersten, dem König Christian von Dänemark (— derselbe war als Herzog von Schleswig-Holstein zugleich deutscher Fürst —) gegen den .Kaiser. Zwar ver-
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