Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
Geschlecht (WdK): koedukativ
204
16. Juni preußische Truppen in Sachsen, Hannover und Kurhessen ein. Das
Signal zum deutschen Kriege war gegeben.
In Sachsen und Knrhessen fanden die Preußen keinen besonderen Wider-
stand, denn die sächsische Armee (23 000 Mann) hatte sich in Böhmen mit den
Österreichern und die kurhessische (18 000 Mann) am Main mit der Bundes-
armee vereinigt. Der hannoverschen Armee (18 000 Mann) war dies noch
nicht gelungen, und sie wurde nach einem am 27. Juni bei Langensalza
stattgefundenen Gefechte, das trotz der hartnäckigsten Gegenwehr aus beiden
Seiten keine Entscheidung herbeigeführt hatte, am 28. Juni von den Preußen
eingeschlossen, zur Kapitulation gezwungen, entwaffnet und nach gegebenem
Versprechen, gegen Preußen nicht zu dienen, in die Heimat geschickt.
Die preußische Hauptarmee war in drei Heerhaufen geteilt. Den
rechten Flügel, die Elbarmee, führte der General Herwarth von Bittenfeldt,
das Centrum, die 1. Armee, Prinz Friedrich Karl und den linken Flügel,
die 2. Armee, der Kronprinz. Ehe die siegesgewissen Österreicher, deren
Hauptmacht Feldzeugmeister Benedek zwischen den Festungen Olmütz, Königgrätz
und Josephstadt aufgestellt hatte, zum recht eigentlichen Handeln kam, hatten
die Preußen nicht allein ganz Norddeutschland unterworfen, sondern es war
die Elbarmee von Dresden aus und Prinz Friedrich Karl von Görlitz her
nach Böhmen vorgedrungen, während sich die Armee des Kronprinzen zum
Teil durch die Grafschaft Glatz über Nachod und Braunau, zum Teil über
Landeshut und Liebau Eingang in des Feindes Land erzwang.. Solche
„affenartige Geschwindigkeit", wie die Österreicher die raschen Bewegungen
der Preußen mit erkünsteltem Spotte nannten, überraschte denn doch, zumal
dadurch der Plan Benedeks vereitelt wurde, der darauf gerichtet war, in
Schlesien einzufallen, dort siegreich vorzudringen und dann geradeswegs auf
Berlin loszumarschieren.
Nachdem die Österreicher in einem Zeitraum von nur vier Tagen
in mehreren blutigen Gefechten, so am 26. Juni bei Liebenau und Podol
(1. A.) — am 27. bei Hühnerwasser (Elb-A.) und bei Nachod (2. A.) —
am 27. und 28. bei Trautenau (2. Ä.), ferner am 28. noch bei Skalitz
(2. A.) und bei Münchengrätz (1. und Elb-A.) — am 29. bei Königinhof
(2. A.) und bei Gitschin (1. A.) besiegt worden, hatte man sie zugleich gegen
14 Meilen zurückgedrängt und die Vereinigung der drei preußischen Armeeen
erzielt. Die Österreicher hatten sich jedoch bei Königgrätz gleichfalls in be-
deutender Stärke konzentriert und dazu eine begünstigte Stellung eingenommen,
so daß man annehmen durfte, daß sie sich zu einem gewaltigen Angriffe an-
schickten. Als Prinz Friedrich Karl darüber sichere Kenntnis erlangt hatte, ließ
er dem Könige, der an demselben Tage von Berlin kommend bei, der Armee
eingetroffen war, die Bitte vortragen, an: nächsten Morgen den Österreichern
mit einem Angriffe zuvorkommen zu dürfen. Es war nachts 11 Uhr, als diese
Meldung im Hauptquartiere des Königs einging. Sofort wurde Kriegsrat
gehalten, und um Mitternacht ergingen an sämtliche drei Armeeen die Befehle
zum gemeinsamen Vorrücken am folgenden Morgen. Nach den getroffenen
Dispositionen griff Prinz Friedrich Karl im Centrum an, während Herwarth
von Bittenfeldt dem Feinde in die linke Flanke, der Kronprinz aber in die rechte
Flanke fallen sollte. Alles ging nach Berechnung; doch hatte das Centrum
einen schweren Stand gegen die terrassenförmig aufgestellte österreichische Artillerie,
die mit ihren 600 Geschützen ein Feuer von der entsetzlichsten Wirkung unter-
hielt. Mit heißein Verlangen wartete man, zumal eine Zeit lang die Lage der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeldt Friedrich_Karl Friedrich Karl Feldzeugmeister_Benedek Friedrich_Karl_von_Görlitz Friedrich Karl Benedeks Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth
von_Bittenfeldt
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Hannover Kurhessen Sachsen Main Langensalza Olmütz Königgrätz Norddeutschland Dresden Braunau Landeshut Berlin Liebenau Königinhof Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
Geschlecht (WdK): koedukativ
346
Associe - Geschäftsteilhaber,
assortieren - aussondern, mit Waren gut
versehen.
Atelier (Atellje) - Künstlerwerkstätte.
Atheist - Gottesläugner.
Äther - eine alle Körper durchdringende,
unwägbare Materie, Gruppe chemischer
Verbindungen.
ätherische Öle - flüchtige Öle, Essenzen.
Atmosphäre - Dunstkreis, Lufthülle.
Atome - Urstoff, die kleinsten nicht mehr
wahrnehmbaren Teile eines Körpers.
Attentat - Angriff auf jemand.
Attest - Zeugnis.
Audienz - Gehör, Zutritt.
Autorität - Würde, Ansehen.
autorisieren - beauftragen, bevollmächtigen.
avancieren (awangßieren) - vorwärtsschreiten.
Aversion - Abneigung.
avisieren - anzeigen, benachrichtigen.
M.
Bacchanal - Fest des Bacchus, Trinkgelage.
Bagage (Bagahsche) - Gepäck.
Bagatell - Kleinigkeit.
Balance (Balangß) - Gleichgewicht, Abschluß
einer Rechnung.
Ballotage (hsche) - Abstimmung durch Kugeln.
Bandage (hsche) - Verband, Eisenbahn-
Radreif.
Bankerott - Zahlungsunfähigkeit.
Banquier (Bankjeh) - Geldwechsler.
Basis - Grundlage.
Basrelief(Barelljeff)- halberhabenes Bildwerk
Bassin (Bassäng) - Wasserbehälter.
Batterie - Geschützabteilung, eine Flaschen-
rcihe zu elektrischen Versuchen.
Belt - Meerbusen, Meerenge, insbesondere
die beiden Meerengen zwiscken den dänischen
Inseln Seeland und Fühnen und dem
festen Lande von Dänemark.
Bibliothek - Büchersammlung,
bigott - scheinheilig, leidenschaftlich fromm.
Billet (Billjett) - Zettel, Einlaßkarte.
Biographie - Lebensbeschreibung.
Blockhaus - ein von Blöcken oder Balken
verfertigtes Haus.
Botanik - Pflanzenkunde.
Branche (Brangsche) - Zweig, Fach.
Bravour (uhr) - Tapferkeit.
Budget (Büdschäh) - Anschlag der jährlichen
Ein- und Ausgaben eines Staates.
Bulletin (Bülltängh) - Tagesbericht.
Bureau (Büroh) - Schreibtisch, Schreibstube.
Büste - Brustbild aus Marmor oder Gips.
C-
Campagne (Kangpanj) - Feld.
cedieren - eine Forderung übergeben, abtreten.
Centrum - Mittel-, Eingangspunkt,
cernieren - umzingeln.
Chaussee (Schossee) - Kunststraße.
Chef (Scheff) - Vorgesetzter.
Chemie (Gemieh) - Scheidekunst.
Cwkular (Z) - Rundschreiben,
citieren - vorladen, eine Stelle aus einem
Schriftsteller anführen,
civil - bürgerlich.
Civilisation - Bildung.
Colporteur (tör) - Herumträger.
Commis - Handlungsdiener.
Comptoir (oa) - Geschäftsstube der Kaufleute.
Corps (Kohr) - ein Körper, Heeresabteilung.
Courtage (Kurtahsche) - Maklergebühr.
debattieren -> streiten, verhandeln.
Debit (Debih) - Absatz, Verkauf.
Decennium - Jahrzehnt.
Decharge (Descharsche) erteilen, - bescheinigen^
daß Einnahmen und Ausgaben richtig sind.
Deficit (z) - die Fehlsumme,
definitiv - entscheidend, bestimmt,
defensiv - verteidigend.
Defraudation - Betrug an Steuern,
deklarieren - etwas erklären, angeben.
Dekoration - Verzierung.
Dekret - Beschluß, Befehl, Verordnung.
Demission - Entlassung, Abschied.
Demokratie - Volksherrschaft.
Denunziant - der Angeber.
Deputation - Gesandtschaft,
desinfizieren - entgiften, von Ansteckungsstoff
befreien.
despotisch - unumschränkt.
Dessin (ssäng) - Entwurf, Muster,
destillieren - wässerige Teile durch Verdampfen
ausscheiden.
Detail (Detahje) - das Einzelne, en detail
und en gros (ang groh) im einzelnen und
im großen verkaufen.
diät leben - so wie es zur Gesundheit er-
forderlich ist.
Diäten - Tagesgelder.
Diarrhöe - Durchfall,
differieren - unterschieden sein.
Differenz - Unterschied, Streit.
Dimension - Größenverhältnis, Abstand,.
Raum.
Diner (Dineh) - Mittagsmahl.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
4. Und mögen sie mich verspotten,
du bleibst mir teuer doch;
denn wo die Fetzen herunter hangen,
sind die Kugeln hindurch gegangen,
jede Kugel, die machte ein Loch.
5. Und wenn die letzte Kugel schlägt
ins deutsche Herz hinein,
lieber Mantel, laß dich mit mir begraben,
weiter will ich von dir nichts mehr haben,
in dich hüllen sie mich ein.
6. Da liegen wir zwei beide
bis zum Appell im Grab;
der Appell macht alles lebendig,
da ist es denn auch ganz notwendig,
daß ich meinen Mantel hab'! Holtey.
E. Prinz Eugen. *
Prinz Eugenius, der edle Ritter,
Wollt hem Kaiser wied'rum kriegen
Stadt und Festung Belgarad.**)
Er ließ schlagen einen Brucken,
Daß man kunt hinüber rucken
Mit d'r Armee wohl für die Stadt.
Als der Brucken nun war geschlagen.
Daß man kunt mit Stuck und Wagen
Frei passieren den Donaufluß:
Bei Semmolin***) schlug man das Lager,
Alle Türken zu verjagen
Jhn'n zum Spott und zum Verdruß.
Am 21. August soeben
Kam ein Spion bei Sturm und Regen,
Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an,
Daß die Türken futragieren,
Soviel als man kunt verspüren,
An die 300000 Mann.
* Vor Belgrad 1717. *•) Belgrad. ***) Semlin.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Holtey Eugen Eugen Eugenius August
57
Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs ge-
lebter Herr, sprach: Mein Land hat kleine Städte,
lägt nicht Berge, silberschwer;
Doch ein Kleinod hält's verborgen, daß in Wal-
ern, noch so groß, ich mein Haupt kann kühnlich
lgen jedem Unterthan in Schoß.
Und es rief der Herr von Sachsen, der von
Zähern, der vom Rhein: Graf im Bart, Ihr seid der
Reichste, Euer Land trägt Edelstein. Kerner. u>«ai. 87>
63. Der treue Unterthan.
Als die Franzosen im Jahre 1809 gegen Wien vor-
drangen, sollte ein Bauer der Führer einer Truppenabteilung
Werden. Mit ihr gedachte der Feind durch einen Nachtmarsch
einen wichtigen Plan auszusühren. Allein der Bauer war
seinem Vaterlande und seinem Kaiser getreuer, als der
Feind vermutete. Gott bewahre mich, sagte er. das thue
tch nimmermehr! Heftig drang der französische Offizier, der
den Vortrab befehligte, in ihn; aber der Bauer blieb bei
[einer Weigerung. Der Offizier bestürmte ihn mit Ver-
sprechungen; er bot ihm sogar einen vollen Beutel mit Gold
on, alles vergebens. — Inzwischen langte der Hauptzug
der Feinde an, und ihr General war sehr erzürnt, den
Bortrab noch hier zu treffen. Als er erfuhr, daß der einzige
des Weges kundige Mann sich durchaus nicht bewegen lasse,
ihr Wegweiser zu sein, ließ er den Bauer vorführen. Ent-
weder, rief er ihm zu, du zeigst uns den rechten Weg, oder
*4 lasse dich erschießen! — In Gottes Namen! erwiderte
der Bauer, so sterbe ich als treuer Unterthan meines Kaisers
Und brauche nicht Landesverräter zu sein. Da reichte ihm
der erstaunte General die Hand und sprach: Geh' heim,
wackerer Mann, wir wollen uns ohne Führer behelfen!
64. Volkstreue.
R sprach der große König: Wo nehm ich nun Soldaten
Ae Schlacht ich wohl gewann, und Regimenter her?
Doch hat sie mich gekostet Österreich darf Schlesien
Uuch manchen guten Mann. Bekommen nimmermehr!
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Eberhard
Extrahierte Ortsnamen: Württembergs Schoß Sachsen Rhein Wien Gottes
— 178 —
der Polenfürst Poniatowsky stand, begann der Kampf.
Jeder Fuß Landes wird mit Strömen Bluts erkauft; rast-
los drangen die Verbündeten vorwärts bis an die Haupt-
stellung der Franzosen bei Probstheida. Hier aber, wo
Maßen gegen Massen stürmen, die einen mit Erbitterung
und Siegesfreude, die andern mit Verzweiflung und kalter
Todesverachtung, hier war der Kampf nicht Schlacht, ein
Schlachten war's zu nennen. Angriff auf Angriff, 300
französische Kanonen donnern gegen die Verbündeten, Berge
von Leichen und Verwundeten türmen sich an den Dorf-
eingängen. Da ließen die in der Nähe weilenden Monarchen,
Zuschauer dieses furchtbaren Kampfes, diesen selbst ein-
stellen. Desto unglücklicher war die französische Arinee bei
Abtnaundorf, Paunsdorf und Stötteritz. Ganze Regimenter
wurden vernichtet. Der Kronprinz von Schweden hat beim
Vorwerke „heiterer Blick" den vom Marschall Ney komman-
dierten Mittelpunkt der französischen Armee durchbrochen, und
furchtbare Heeresmassen drängen die Besiegten vor sich her.
Gräßlich war der Kampf um den Besitz des Dorfes
Schönefeld, das von den Russen unter Langeron angegriffen
wird. Siebenmal rückt man mit Sturmschritt vor, es steht
das große, breite Dorf in Flammen, noch wich der Marschall
Marmont nicht. Da macht der Abend dem grausigen
Würgen ein Ende, es ziehen sich die Franzosen nach Volk-
marsdorf und Reudnitz zurück. Um das Unglück voll zu
machen, hatten zwei Regimenter Württemberger und das
sächsische Armeekorps die Reihen der Franzosen verlassen,
letzteres längst grollend wegen alles Elendes, das die
Franzosen über Sachsen gebracht hatten, und ergriffen von
Begeisterung für die deutsche Sache. Kanonenschüße in ihre
Reihen waren der Scheidegruß; aber auch die sächsische
Artillerie wendet ihr Geschütz und sendet tausendfach den
Tod in jene Scharen, mit denen sie soeben noch gestritten.
Dies hemmt den Lauf der feindlichen Regimenter, Ver-
wirrung bricht herein, sie müssen weichen und verlaßen am
andern Morgen selbst Stötteritz und Probstheida.
Es war um 8 Uhr abends, da ritt der Feldmarschall
Fürst Schwarzenberg nach der Höhe von Meusdorf, von
wo aus die verbündeten Fürsten dem Getümmel der Schlacht
zugesehen hatten, und verkündigte den vollständigen Sieg.
Da stiegen sie von ihren Roßen, entblößten die Häupter
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
181
9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus!
Du, reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus dem
Siege entgegen zum Rhein, über'n Rhein, du tapferer Degen,
in Frankreich hinein! Arndt.
131. Die Schlacht bei Königgrätz (1866).
Nachdem die Preussen die ersten glänzenden Waffen-
erfolge über die Österreicher errungen hatten, eilte
König Wilhelm trotz seiner siebenzig Jahre nach
Böhmen, um für die bevorstehende Hauptschlacht selbst
den Oberbefehl zu übernehmen. Am 2. Juli traf er
in Gitschin ein; in seinem Gefolge befanden sich
Graf Bismarck, General von Moltke und der
Kriegsminister von Roon.
Benedek, der Feldherr der Österreicher, hatte eine
äusserst feste Stellung auf den Hügeln eingenommen,
die sich südöstlich von Sadowa jenseits des Baches
Bistritz bis in die Nähe der Elbfestung Königgrätz
hinziehen; auf eine Linie von etwa 2 Meilen Aus-
dehnung hatte er seine gesamte Macht, ungefähr 250 000
Mann, zusammengezogen. In der Nacht vom 2. auf
den 3. Juli empfing der König die sichere Nachricht,
dass Benedek einen Angriff auf die erste Armee unter-
nehmen wolle. Er hätte seinen durch die Schlachten
und Märsche erschöpften Truppen gern einige Rasttage
gegönnt, aber nun galt es, dem Feinde zuvorzukom-
men. Prinz Friedrich Karl, der den Österreichern
zunächst stand, sollte frühmorgens den ersten Angriff
machen; General Herwarth sollte den Feind an
seinem linken Flügel packen, wo die Sachsen standen;
der Kronprinz aber, dessen Truppen fast einen ganzen
Tagemarsch entfernt lagen, sollte schliesslich von
Osten her eingreifen und wo möglich die Entscheidung
bringen.
Der verhängnisvolle Tag brach an; dunkle Wolken
bedeckten den Himmel, den ganzen Tag hielt ein
starker Regen an, der die Wege fast bodenlos machte.
Um 7 Uhr fiel von Sadowa her der erste Kanonenschuss
und der grosse Kampf begann. Der König selbst
übernahm die Oberleitung der Schlacht. Ruhig und
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Arndt König_Wilhelm Wilhelm Graf_Bismarck Moltke Benedek Benedek Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth
Extrahierte Ortsnamen: Rhein über'n_Rhein Frankreich Gitschin Sachsen
176
Meeres. Hier wüteten mehr als 1000 Feuerschlünde drei
Tage lang unter 500 000 Soldaten, von denen die einen
voll hoher Begeisterung und voll Mut für die heilige Sache
des Vaterlandes, die anderen für Ehre und vieljäbrigen
Waffenruhm stritten.
2. Im Süden Leipzigs, bei Konnewitz und Liebertwolk-
witz beginnt der Kampf; Österreicher und Russen unter
Fürst Schwarzenbergs Oberbefehle eröffnen ihn. Bald hört
man nicht mehr die einzelnen Schüsse, ein unaufhörliches
Rollen erschüttert die Luft und macht die Feste der mit
Rauchwolken bedeckten Erde erbeben; in weitem Umkreise
klirren die Fenster, und die ältesten Soldaten erinnern sich
solches furchtbaren Geschützdonners nicht. Die Hurrahs
der Angreifenden mischen sich in die Schmerzensrufe der Ver-
wundeten und Sterbenden, das Raffeln der Kanonen und
Geschützwagen in den Marsch der Vordringenden, die Trommel-
wirbel, die Horn- und Trompetensignale der Streiter zu
Fuß und Roß in das unaufhörliche Knattern der Gewehre.
Adjutanten fliegen hin und her! Verwundete kommen
blutend oder werden von anderen hinter die Angriffslinien
gebracht! Tod und Schrecken, Angst, Freude, Wut und
Verwirrung auf allen Seilen, in allen pulvergeschwärzten
Gesichtern der Streiter! Schon werden die Franzosen zurück-
gedrängt, aber ungeheure Heeresmaffen eilen im Sturm-
schritt den bedrängten Punkten zu, und die französische
Reiterei, von Wachau hervorstürzend, wirft endlich alles
vor sich nieder. Es ist nachmittags 3 Uhr. Siegesboten,
von Napoleon gesendet, fliegen nach Leipzig zu, künden den
Sieg, und in den Donner der Geschütze tönt das Sieges-
läuten der Glocken von Leipzig. Doch im Buche des Schick-
sals stand eine andere Losung! Den kühnen Streitern fehlte
der Nachdruck, und Kosacken entrissen ihnen mit unglaub-
licher Kühnheit die gewonnene Beute an Geschütz. Ver-
geblich waren alle wiederholten Anstrengungen der Franzosen;
die Schlacht war zum Stehen gekommen.
Unterdessen hatte der Kampf auch auf der West- und
Rordostseite von Leipzig bei Lindenau und Möckern getobt.
Mehr als 50 Feuerschlünde sind bei dem letzteren Dorfe
aufgepflanzt und senden unaufhörlich Tod und Verderben
in die Reihen der Preußen. Wiederholt und lange wird
das Dorf vergeblich gestürmt. Endlich wirft sich die preußische
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
182
majestätisch sass er hoch zu Rosse, der Anblick dieser
Heldengestalt erfüllte die Seinigen mit Begeisterung.
Auf der ganzen Linie tobte die Schlacht, am blu-
tigsten vor Sadowa und dem dichten Gehölz, aus dem
ein furchtbares Geschützfeuer die anstürmenden Preussen
empfing. Diese nahmen eine Höhe nach der andern,
aber um Mittag stand die Schlacht; vorwärts konn-
ten die Preussen nicht weiter, rückwärts wollten sie
nicht. Sehnsuchtsvoll schauten alle nach der linken
Seite hin, von woher der Kronprinz kommen sollte.
Da zeigten sich endlich um 1 Uhr weit links hinter
den Anhöhen aufschiebende Rauchwölkchen! „Der
Kronprinz, der Kronprinz, er ist es !u so lief es von
Mund zu Mund, und neuer Mut und neue Kraft durch-
strömte die ermatteten Preussen.
Der Kronprinz war zur rechten Zeit aufgebrochen,
aber die grundlosen Wege und eine starke feindliche
Abteilung hatten seinen Marsch aufgehalten. Dennoch
war er mit den Garden zur bestimmten Stunde da,
und zwischen 2 und 3 Uhr war seine ganze Armee
im Kampfe. Nun gab es kein Halten mehr für die
Österreicher. Ihre linke Flanke war von General
Herwarth, ihre rechte vom Kronprinzen gesprengt; das
preussische Geschütz erschien nun auf den Höhen und
räumte furchtbar unter den Fliehenden auf.
Jetzt stellte sich König Wilhelm selbst an die
Spitze seiner Reiterei, um den Sieg zu vollenden.
Wie der greise Held dahinflog, umbrauste ihn tausend-
stimmiger Jubel; „Heil dir im Siegerkranz“ erscholl
es, wohin er kam. Und noch an demselben Abend
begegnete er auf dem Schlachtfelde seinem siegge-
krönten Sohne, dem Kronprinzen, den er nach Wochen
so zum erstenmale wiedersah. Vater und Sohn stürzten
sich in die Arme, und heisse Thränen der Freude
strömten über ihre Wangen.
Das war die ungeheuere Schlacht von Königgrätz,
in welcher 500 000 Mann miteinander um den Sieg
gerungen hatten. Die Preussen erbeuteten über 150
Geschütze und 11 Fahnen und machten etwa 20 000
Gefangene, ebenso viele Österreicher und Sachsen be-
deckten tot oder verwundet das Schlachtfeld. Auch
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Herwarth König_Wilhelm Wilhelm
1ü4
133. Die Schlacht von Sedan.
Zlrief des Königs von Preußen.
Der Königin Augusta in Berlin.
Vendresse, südlich Sedan, 3. September.
Du kennst nun durch meine Telegramme den ganzen
Umfang des großen geschichtlichen Ereignisses, das sich zu-
getragen hat. Es ist wie ein Traum, selbst wenn man es
«Stunde für Stunde hat abrollen sehen!
Wenn ich mir denke, daß nach einem großen, glücklichen
Kriege ich während meiner Negierung nichts Ruhmreicheres
mehr erwarten konnte, und ich nun diesen weltgeschichtlichen
Akt erfolgt sehe, so beuge ich mich vor Gott, der allein
mich, mein Heer und meine Mitverbündeten ausersehen
hat, das Geschehene zu vollbringen, und uns zu Werkzeugen
seines Willens bestellt hat. Nur in diesem Sinne vermag
ich das Werk aufzufassen, um in Demut Gottes Führung
und seine Gnade zu preisen.
Nun folge ein Bild der Schlacht und deren Folge in
gedrängter Kürze.
Die Armee war am Abend des 31. August und am
1. September früh in den vorgeschriebenen Stellungen an-
gelangt, rund um Sedan. Die Bayern hatten den linken
Flügel bei Bazeilles an der Maas, daneben die Sachsen
gegen Moncelleunddaigny, die Garde war gegen Givonne noch
im Anmarsche, das V. und Xi. Korps gegen St.-Meuges
und Fleigneux; da hier die Maas einen scharfen Bogen
macht, so war von St.-Meuges bis Donchery kein Korps
aufgestellt, in diesem Orte aber Württemberger, die zugleich
den Rücken gegen Ausfälle von Mezilres deckten. Kavallerie-
division Graf Stolberg in der Ebene von Donchery als
rechter Flügel. In der Front gegen Sedan der Rest der
Bayern.
Der Kampf begann trotz dichten Nebels bei Bazeilles
schon früh am Morgen, und es entspann sich nach und
nach ein sehr heftiges Gefecht, wobei Haus für Haus ge-
nommen werden mußte, was fast den ganzen Tag dauerte,
und in welches die Erfurter Division Schüler (aus der
Reserve, Iv. Corps) eingreifen mußte. Als ich um 8 Uhr
auf der Front vor Sedan eintraf, begann die große Batterie
gerade ihr Feuer gegen die Festungswerke. Auf allen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: August Donchery
Extrahierte Ortsnamen: Sedan Berlin Sedan Gottes Sedan Sachsen St.-Meuges Donchery Stolberg Sedan Bayern Sedan
185
Punkten entspann sich nun ein gewaltiger Geschützkampf,
der stundenlang währte, und während desien von unserer
Seite nach und nach Terrain gewonnen wurde. Die genannten
Dörfer wurden genommen.
Sehr tief eingeschnittene Schluchten mit Wäldern
erschwerten das Vordringen der Infanterie und begünstigten
die Verteidigung. Die Dörfer Jlly und Floing wurden
genommen, und es zog sich allmählich der Feuerkreis immer
enger um Sedan zusammen. Es war ein grandioser Anblick
von unserer Stellung auf einer dominierenden Höhe hinter
jener genannten Batterie, rechts vom Dorfe Frönois vor-
wärts, oberhalb Torcy. Der heftige Widerstand des
Feindes sing allmählich an nachzulasien, was wir an den
aufgelösten Bataillonen erkennen konnten, die eiligst aus
den Wäldern und Dörfern zurückliefen. Die Kavallerie
suchte einige Bataillone unseres Xi. Corps anzugreifen, die
vortreffliche Haltung bewahrten; die Kavallerie jagte durch
die Bataillonsintervalle durch, kehrte dann um und auf
demselben Wege zurück, was sich dreimal von verschiedenen
Regimentern wiederholte, so daß das Feld mit Leichen und
Pferden besäet war, was wir alles von unserem Stand-
punkte genau mit ansehen konnten.
Da sich der Rückzug des Feindes auf vielen Stellen
in Flucht auflöste, und alles, Infanterie, Kavallerie und
Artillerie, in die Stadt und nächste Umgebungen sich zusammen-
drängte, aber immer noch keine Andeutung sich zeigte, daß
der Feind sich durch Kapitulation aus dieser verzweifelten
Lage zu ziehen beabsichtige, so blieb nichts übrig, als durch
die genannte Batterie die Stadt bombardieren zu lasten.
Da es nach 20 Minuten ungefähr an mehreren Stellen
bereits brannte, was mit den vielen brennenden Dörfern
in dem ganzen Schlachtkreise einen erschütternden Eindruck
machte, so ließ ich das Feuer schweigen und sendete den
Oberstlieutenant v. Bronsart vom Generalstabe als Parla-
mentär mit weißer Fahne ab, der Armee und Festung die
Kapitulation antragend. Ihm begegnete bereits ein
bayerischer Offizier, der mir meldete, daß ein französischer
Parlamentär mit weißer Fahne am Thore sich gemeldet
habe. Der Oberstlieutenant v. Bronsart wurde eingelaffen,
und auf seine Frage nach dem General-en-edok ward er
unerwartet vor den Kaiser geführt, der ihm sofort einen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]