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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 174

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
174 wertete. Als indes groe Massen franzsischer Reiterei die Landwehr hart bedrngten, zog Blcher einige Reiterregimenter zusammen und strmte an ihrer Spitze gegen den Feind. Zugleich drangen auch die Regi-menter Yorks und die des russischen Generals Sacken heftig auf die Franzosen ein. Diese vermochten nicht mehr zu widerstehen und wurden den steilen Ufern der hochangeschwollenen Katzbach zugetrieben. Tausende von Franzosen fanden an dem Ufer oder in den Fluten der Katzbach ihren Tod; mit genauer Not rettete sich unter groen Verlusten der Marschall Macdonald. Seit dieser Schlacht hie Blcher bei seinen Soldaten Mar-schall Vorwrts", und der König ernannte ihn zum Feldmarschall, spter zum Fürsten von Wahlstatt."*) An demselben und an dem folgenden Tage (26. und 27. August) ^813 wurde auch bei Dresden eine blutige Schlacht geschlagen. Wie oben be-Aug/merkt, war das bhmische Heer, während Blcher von Napoleon ver-folgt wurde, gegen Dresden aufgebrochen. Napoleons Wort, ich verlasse mich auf die Langsamkeit der sterreicher", bewhrte sich vollstndig, denn Schwarzenberg rckte so langsam vor, da Napoleon Zeit gewann, dem Marschall St. Cyr, der nur mit 20 000 Mann Dresden besetzt hielt, rechtzeitig zu Hlfe zu kommen. Am 26. August, nachmittags 4 Uhr, begann der Angriff auf Dresden. Um 6 Uhr lie Napoleon einen Aus-fall machen, der den Erfolg hatte, da der Feind auf allen Punkten zurck-geworfen wurde. In der Nacht erhielten die Franzosen neue Zuzge, so-da Napoleon am nchsten Morgen mit einer Heeresstrke von 130000 Mann zum Angriff bergehen konnte. Es gelang ihm, die Linien der Gegner zu durchbrechen und ihre beiden Flgel abzuschneiden. Da nun Schwarzenberg um dieselbe Zeit vernahm, da er von Vandamme im Rcken bedroht werde, ordnete er den Rckzug an. Die Gebirgsstraen, auf denen die geschlagene Armee zurck mute, führen in das Thal von Teplitz. In dieses war Vandamme gedrungen, und die einzelnen Ko-knnen des bhmischen Heeres waren in Gefahr, von ihm aufgefangen und 2g.aug. vernichtet zu werden. Sein Angriff bei Kulm am 29. August wurde aber durch ein russisches Corps nicht nur abgewiesen, sondern er wurde auch durch das rechtzeitige Eingreifen der Preußen unter Kleist bei Rollendorf am 30. August gezwungen, sich mit 10000 Mann kriegsgefangen zu geben. Der General Kleist erhielt von seinem Könige den Ehrennamen Kleist von Nollendorf." Noch einmal richtete Napoleon sein Augenmerk auf Berlin. Um diese Stadt in seine Gewalt zu bringen, lie er den Marschall Ney, den Tapfersten der Tapferen," mit einem starken x) In der Nhe des Dorfes Wahlstatt wurde die Schlacht geschlagen.

2. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 187

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
187 lnbern besetzten Hhen von Waterloo lag ein Thalgrnnb von etwa 1800 Schritt Breite. Infolge eines heftigen Regens, der in der Nacht zum 18. Juni die Wege nnb gelber burchtoeicht und die Bewegung der Truppen bedeutend erschwert hatte, trafen Napoleons Truppen nur langsam und mhselig auf den ihnen zum Kampfe angewiesenen Pltzen ein. Erst um Mittag konnte Napoleon den Befehl zum Beginn der Schlacht geben. Bereits nach zwei Stunben hielt Napoleon Wellington fr fo erschttert, ba er bei einem allgemeinen Angriff fein Centrum zu durch-brechen hoffte. Unter dem heftigsten Gefchtzfener brausten die franzsischen Sturmkolonnen heran. Aber Wellingtons Streiter hielten staub, er fhrte selbst seine letzte Reserve ins Gefecht. Die Reiter bor!" tnte es aus Napoleons Mnnbe, und 5000 Reiter jagten gegen die Vierecke Wellingtons. Sie muten zurckweichen, und gegen 41/2 Uhr war es dem Feinde noch nicht gelungen, die beutsch-englische Schlachtreihe zu burchbrechen. Aber immer mehr hatte sie sich gelichtet, und voll Besorgnis rief Wellington aus: Ich wollte, es wre Nacht, ober die Preußen kmen!" Und die Preußen kamen. Blcher war feinem Versprechen gem am 18. Juni frh morgens von Watire in zwei Heereszgen aufgebrochen: der eine, unter Zieten, zog rechts dem linken Flgel Wellingtons zu; der andere, unter Blow und Pirch, ging links dem rechten Flgel Napo-leons in Seite und Rcken; der dritte Heerteil unter Thielmann sollte bei Watire stehen bleiben und nur, wenn dort kein Feind erschien, den brigen als Untersttzung nachrcken. Blcher hatte den 17. im Bette zubringen mssen, am 18. fa er wieder zu Pferde, um mit feinen Truppen zur neuen Schlacht auszurcken. Der Wundarzt wollte ihn erst noch einreiben; Blcher aber sagte: Ach was, noch erst schmieren! Lat nur fein, ob ich heute balsamiert oder unbalsamiert in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen!" Als er fah, wie stark es regnete, rief er: Das sind unsere Verbndeten von der Katzbach, da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver." Und nun ging's vorwrts. Aber gleich anfangs wurde der Marsch durch eine in Watire entstandene Feuersbrunst aufgehalten; die Hauptstrae wurde gesperrt und die Truppen zu Umwegen gentigt. Weiterhin wurde es noch schlimmer, der unaufhrliche Regen hatte den Boden ganz durchweicht, die Bche geschwellt, jede kleinste Vertiefung mit Wasser gefllt. Das Fuvolk und die Reiterei kamen nur mit Mhe fort, das Geschtz machte unsgliche Beschwerden; der Zug rckte zwar immer vor, aber mit solcher Langsamkeit, da zu befrchten war, er wrde zur Schlacht viel zu spt eintreffen. Blcher in heftigen Sorgen, sein gegebenes Wort nicht lsen zu knnen, und benachrichtigt von der

3. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 237

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
237 Mann mit dem Gardekorps) unter dem Kronprinzen Friedrich Wil-Helm von Preußen hatte sich in mehreren Heersulen durch die Ge-birgspsfe des Waldenburger und Glatzer Berglandes hindurchzuwinden und schlug teils die Richtung der Braunau nach Nachod, teils die nach Trautenau ein. Unter Beschwerden aller Art erreichte sie die Ebene, und der tapfere, alte General Steinmetz erfocht bei Nachod (27. Juni) und Skalitz (28. Juni) herrliche Siege. Der General Bonin war freilich bei Trautenau (27. Juni) von Gablenz zurckgedrngt worden, aber schon am folgenden Tage war Gablenz bei demselben Orte von dem Garde-korps unter dem Prinzen August von Wrttemberg vollstndig ge-schlagen worden. Weitere Siege bei Schweinschdel und Jaromierz (29. Juni) nach berschreitung der Aupa und die Erstrmung von Kniginhof (29. Juni) hatten zur Vereinigung aller einzelnen Korps der zweiten Armee gefhrt. Schlacht bei Kniggriitz. (Sadowa.)* Auf diese Weise hatten alle drei Armeen nahe bei einander festen Fu in Bhmen gefat. Am 30. Juni ging der König Wilhelm von Berlin ab, um persnlich den Oberbefehl der seine gesamte Streitmacht zu bernehmen. Am 2. Juli traf er in Gitfchin ein; in seinem Gefolge befanden sich Graf Bismarck, General v. Moltke, der Chef des Generalstabes, und der Kriegsminister von Roon. Der König beabsichtigte, dem Heere einige Tage Erholung zu gnnen, doch schon am Abend des 2. Juli erhielt er vom Prinzen Friedrich Karl die Nachricht, da Benedek seine Gesamtmacht zwischen Kniggrtz und Josephstadt zusammengezogen habe und ebenso bereit zum Angriff wie zur Verteidigung sei. Noch in derselben Nacht erteilte daher der König an alle drei Armeen den Befehl vorzugehen. Benedeks Stellung war mit vieler Umsicht ausgewhlt. Von dem sumpfigen Bistritzbache erhebt sich nach Osten hin wellenfrmig der Boden bis nach Chlum, von wo er allmhlich zur Elbe wieder abfllt. Auf den Hhenzgen hatte Benedek seine zahlreiche Artillerie in drei Terrassen der einander aufgestellt, seine Truppen dazwischen in den Senkungen des Bodens. Sein rechter Flgel lehnte sich an die Elbe, der linke, aus Sachsen bestehend, sdwestlich davon an die Bistritz. Seine Gesamtstrke betrug 170180000 Mann. Am 3. Juli, morgens um 8 Uhr, begannen die erste und die Elb- 318git armee, 110000 Mann stark, den Kampf, ungeachtet der Kronprinz mit seiner Armee wegen des weiten und beschwerlichen Marsches erst zu Mittag erwartet werden konnte. Nur langsam gelang es Herwarth von Bittenfeld, die Bistritz bei Nechanitz zu berschreiten; noch schwieriger war der Angriff im Centrum. Die Division Fransecky (vom 4. Korps) war in besonders gefhrlicher

4. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 248

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
248 Roncourt umgehen und ihm in den Rcken oder in die Seite fallen sollten, erwartete. Endlich, um Uhr trafen sie auf dem Schlachtfelde ein; ihre Artillerie bescho die Stellung der Franzosen bei St. Privat, aber erst spt am Abend, nach 8 Uhr, gelang es der Garde und den Sachsen, St. Privat zu nehmen. Der rechte Flgel der Franzosen war geschlagen, zu gleicher Zeit trat auch auf ihrem linken Flgel der entscheidende Augenblick ein. Hier machte Bazaine mit Aufbietung aller Krfte einen gewaltigen Vorsto gegen Gravelotte hin, aber zur rechten Zeit rckten die Pommern unter Fransecky nach angestrengtem Marsche um 7 Uhr ins Gesecht. Ein neuer allgemeiner Sturm wurde auf der ganzen Linie unternommen. Mit unwiderstehlicher Kraft ging es mit ge-fllten Bajonett von Hhe zu Hhe; der Feind mute seine Stellung rumen und sich nach Metz zurckziehen. Der Sieg war entschieden; aber 40 000 Tote und Verwundete hatte beiden Teilen zusammen der blutige Tag gekostet. Der Knigs schrieb an die Knigin: Ich danke Gott, da er uns den Sieg verlieh!" Napoleon war gleich beim Anmarsch der Deutschen nach Metz entwichen, von da nach Verdun. Mit dieser Flucht verlor er bereits die wirkliche Macht, die nun auf seine Generale und bald in die Hnde seiner politischen Gegner berging. Die Entscheidungsschlacht bei Sedan. Dem Prinzen Friedrich Karl fiel jetzt die Aufgabe zu, die in Metz festgebannten Franzosen vollstndig zu umschlieen. Zu diesem Zwecke wurde ihm der grte Teil der I. und Ii. Armee und die Landwehr-Division Kummer unter-stellt, im ganzen etwa 240000 Mann (1., 2., 3., 7., 8., 9. und 10. Korps). Die Iii. Armee, welche, die fliehenden Franzosen vor sich hertreibend, durch die Vogesenpsse nach Lothringen vorgedrungen war und Nancy besetzt hatte (13. August), blieb während der Schlachttage um Metz in abwartender Stellung zwischen Nancy und Tont und nahm gleich darauf ihre Opera-tioueu gegen die bei Chalons versammelten, durch drei Korps verstrkten Streitkrfte Mac Mahons wieder auf. Gleichzeitig wurde durch Abgabe von drei Korps (4., 12. und Garde) und zwei Kavallerie-Divisionen (5., 6.) von der Armee des Prinzen Friedrich Karl eine Iv. Armee, die Maasarmee, unter dem Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen gebildet, die in der Verbindung mit der des preuischen Kronprinzen unter Ober-anfhruug des Knigs zunchst nach Chalons und dann gegen die fran-zsifche Hauptstadt vorrcken sollte. Unterdessen hatte Mac Mahon von Paris her die Weisung erhalten, x) Die Schlacht bei Gravelotte. Schreiben Wilhelms I. an die Knigin Augusta.

5. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 32

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
32 Heere von 15,000 Mann seinem bedrngten Lande zu Hlfe. Schon am 11. (21.) Juni traf er mit dem Heere in Magdeburg ein und hielt dort Rasttag. Seine Ankunft war den Schweden, die im Gefhle vlliger Sicher-heit lebten, verborgen geblieben. Mit 6000 Reitern, 1200 Musketieren und 13 Stck Geschtz rckte der Kurfürst am folgenden Tage mit Blitzesschnelle gegen die Havel, deren rechtes Ufer von den Schweden von Havelberg bis Brandenburg besetzt gehalten wurde. Er beabsichtigte, diese Linie im Mittel-Punkt bei Rathenow zu durchbrechen, und es gelang der berfall dieser von den Schweden stark besetzten Stadt durch die List und Khnheit Derff-tingers vortrefflich (25. Juni).1) Durch diesen khnen Handstreich war die Macht der Schweden gespalten; die Schweden in Havelberg zogen auf Ruppitt ab, die in Brandenburg suchten Nauen zu erreichen. Dem Kurfrsten mute alles daran liegen, die Bereinigung der Schweden zu verhindern. Sofort brach er von Rathenow auf, nur 500 Musketiere zurcklassend. Eine Reiter-schar entsandte er durch das Havellndische Luch, ein fr grere Truppen-mafsen nicht passierbares Moor, um den Schweden am Rhin, einem Nebenflu der Havel, zuvorzukommen. Doch gelang es dem schwedischen Hauptheere, der Nauen nach dem Stdtchen Fehrbellin am Rhin zu kommen, wo es aber die Rhinbrcke von den Kurfrstlichen bereits zerstrt vorfand und nun gentigt war, stand zu halten. Am Freitag den 18. (28. Juni), im Tagesgrauen, brachen die Brandenburger zum Angriff auf. Der Landgraf 1675 Friedrich von Heffen-Homburg, der die Vortruppen, 1600 Reiter, fhrte, eilte voraus. Nach einer Stunde meldete er, da er den Feind in einer Strke von 4000 Reitern, 700 Mann Fuvolk und 38 Geschtzen bei dem Dorfe Linnm, fast eine Stunde von Fehrbellin, vor sich habe, und bat um die Erlaubnis, den Feind angreifen und ihn so lange beschftigen zu drfen, bis der Kurfürst herankomme. Derfflinger widerriet, weil die Infanterie noch zurck war; als aber die Meldungen des Prinzen dringender wurden, gestattete der Kurfürst fein Unternehmen, und die Dragoner wurden ihm zur Verstrkung vorausgefandt. Die Kolonnen folgten, so schnell es bei den engen Wald- und Bruchwegen mglich war. Unterdessen hatte der Landgraf die Stellung der Schweden in der linken Flanke umgangen, und diese waren gentigt worden, weiter rckwrts bei dem Dorfe Hakenberg neue Stellung zu nehmen. Jetzt war aber auch der Kurfürst mit der Hauptmacht (5600 Reitern nebst 13 Geschtzen) herangekommen. Er bemchtigte sich einiger Sandberge und postierte aus ihnen das Geschtz x) Die Einnahme der Stadt Rathenow am 15. Juni 1675 nach Dieterich Sigismund von Buch.

6. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 177

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
177 Napoleon suchte einen Waffenstillstand zu erhalten und schickte den ge-sangenen General Merveldt, mit Friedensvorschlgen an den Kaiser Franz ab. Aber was er vorbringen lie, sand keine Billigung. So rstete man sich auf beiden Seiten zu neuem Kampfe. Bennigsen traf noch am Abend des 17. Oktobers bei der Hauptarmee ein; der Kronprinz von Schweden war zur selben Zeit in Breitenfeld, anderthalb Stunden von Leipzig, angekommen. Somit geboten die Verbndeten der eine Macht von 300000 Mann, während Napoleon nur 150000 Mann hatte. Das groe Netz konnte nun berall noch enger zusammengezogen werden, nur nach der Abendseite, der Lindenau, blieb den Franzosen ein Ausweg nach den Ufern der Saale und von da an den Rhein. Am 18. Oktober, dem Entscheidungstage der Vlkerschlacht bei Leipzig, hatte Napoleon den Mittelpunkt seiner Stellung bei Probstheida, sdstlich ms von Leipzig, genommen. In der achten Morgenstunde verkndete der rollende18'Dit' Kanonendonner den Beginn der Schlacht. Von allen Seiten drangen die Verbndeten gegen die Franzosen bei Probstheida an. Napoleons Standort war auf dem Hgel bei einer durchlcherten, halbzerstrten Windmhle; nicht weit von ihm hielten die drei verbndeten Monarchen auf dem spter-hin ihnen zu Ehren so genannten Monarchenhgel. Endlich standen nach heiem Kampfe die sterreicher, Russen und Preußen um Mittag vor dem in eine Festung umgewandelten Dorfe, auf dessen Erhaltung die Rettung des franzsischen Heeres beruhte. Mit ungestmer Tapferkeit drangen die preuischen Abteilungen in das Dorf ein; aber sie konnten es nicht behaupten. Immer neue und neue Haufen trieb Murat gegen sie daher, und die Karttschen schmetterten von allen Seiten in ihre Reihen. Vor dem Dorfe ordneten sie sich sogleich wieder und strmten unerschrocken von neuem, aber mit demselben Erfolge. Auch russische Haufen rckten heran und versuchten die blutige Arbeit. Aber sie vermochten eben so wenig des Dorfes Meister zu werden. So entsetzlich war hier das Blutbad, da die Kmpfenden zuletzt nicht mehr der die Haufen der Toten hinwegsteigen konnten. Die drei verbndeten Herrscher sahen die bermenschliche An-strengung der Ihrigen. Um halb 5 Uhr befahlen sie, das Strmen auf-zugeben und der tapferen Krieger zu fchonen; denn der Sieg war fchon an mehreren Orten entschieden, und schon seit 10 Uhr morgens hatte Napoleon dem General Bertrand Befehl gegeben, mit seinem Haufen von Lindenau nach der Saale zu ziehen; das war ein sicheres Zeichen, da er den Rckzug des ganzen Heeres beschlossen hatte. Nach langem Drngen erschien auf dem Schlachtfelde auch endlich um vier Uhr Bernadotte, noch verstrkt durch das halbe Heer Blchers, das Heinze, Die Geschichte. in. 19

7. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 164

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
164 durch Westgalizien Peinlich berhrt, weil er darauf gerechnet hatte, da Galizien, wenn Osterreich es verlieren sollte, nicht anders als russisch werde War dadurch schon der Grund zur Feindschaft zwischen Alexander und Napoleon gelegt, so fhrte die pltzliche Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, des Gemahls der Schwester von Alexanders Mutter, zum vollstndigen Bruch des Freundschaftsbndnisses beider Gewalthaber/ Der Krieg zwischen Napoleon und Alexander war unvermeidlich geworden und beide rsteten zum Kampfe. Napoleon bestimmte, da ihm der Rhein-bund 100000 Mann stellen mute. Leicht gewann er den sterreichischen Minister Grasen Metternich fr ein Bndnis mit seinem Schwieger-vater, dem Kaiser Franz, der 40000 Mann unter dem General Graf Schwarzenberg zu der Groen Armee" stellte. Auch mit Preußen kam ein Bndnis am 24. Februar 1812 zu stnde, nach dem es 24000 Mann zum Kriege gegen Rußland rsten mute. General Jork wurde Befehls-haber des preuischen Hlsscorps und dem Marschall Macdonald zu-gewiesen, der gegen Riga marschierte, um den linken Flgel der groen Armee zu bilden. Schwarzenberg stand auf dem rechten Flgel in Sdpolen. Isis Am 24. Juni fhrte Napoleon ein Heer der den Niemen, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Von den 600000 Mann, die auf dem Marsche nach Rußland waren, berschritten zunchst 450000 Mann die Grenze. Napoleon drang der Wilna in Rußland vor und siegte der den russischen Feldherrn Barclay de Tolly, der sich unter steten Ge-fechten zurckzog und alles hinter sich zerstrte, in der Schlacht bei Smo-lensk (17. und 18. August). Die Russen, aufgebracht der Barclays bestndiges Zurckweichen, bewogen den Kaiser Alexander, dem greisen Kutsow den Oberbefehl zu bertragen, der am 7. September bei Boro-din an der Moskwa mit etwa 130000 Mann gegen ebensoviel Franzosen eine Schlacht annahm. Auf 80000 Mann wurde der beiderseitige Verlust angeschlagen, und dennoch war die russische Armee nicht etwa aufgelst, soudern sie zog sich in Ordnung zurck und stellte sich seitwrts von Mos-kau auf. In diese alte Hauptstadt zog zwar Napoleon am 14. September ein, doch fand er sie fast von allen Bewohnern verlassen, und gleich darauf ging sie auf Veranlassung ihres Gouverneurs Rostopschin in Flammen auf. Bis zum 20. waren zwei Dritteile der Stadt in Asche gelegt und die reichen Vorrte vernichtet, von denen man den Winter der zu zehren gehofft hatte. Dennoch hielt die Hoffnung, Alexander zum Frieden zu zwingen, Napoleon bis zum 18. Oktober hier fest; da endlich war es die hchste Zeit, die 100000 Mann, die im September hier eingezogen waren, durch den Rckzug zu retten.

8. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 185

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
185 Napoleons Zusammensto mit Blcher. Schon am 15. Juni warf sich Napoleon mit seiner Hauptmacht aus die Vorhut des preuischen Heeres und drngte sie infolge der Gefechte bei Charleroi und Gosse-lies zurck; doch zog sie nicht nach dem Rheine ab, sondern nach Norden, um den Anschlu an Wellington zu wahren. Dann griff Napoleon das noch immer nicht ganz vereinte preuische Heer unter Blcher bei Ligny isi am 16. Juni an. Blchers linker Flgel unter Thielmann hatte aus 16'vwu den steilen Rndern des Lignybaches eine sehr feste Stellung eingenommen und wurde deshalb vom Feinde weniger angegriffen; sein rechter Flgel unter Zieten war namentlich durch das Dorf St. Amaudwohl geschtzt, und die jungen preuischen Soldaten fochten hier gegen altversuchte franzsische Truppen fo tapfer, da Napoleon nur mit der grten Anstrengung das Zurckweichen der Seinen verhindern konnte. Des-halb beschlo er, seine ganze Macht gegen Ligny selber zu richten und dort das Centrum der preuischen Stellung zu sprengen. Die Sd-feite dieses Dorfes auf dem rechten Ufer des Lignybaches wurde namentlich der Schauplatz des furchtbarsten Kampfes. Sechs Stunden lang hielt man sich einander das Gleichgewicht, da endlich im Abendduukel während eines schweren Gewitters, als die Preußen die Schlacht schon fr beendigt hielten, gelang es Napoleon, mit feinen Garden und zahlreicher Artillerie unterhalb des Dorfes der den Bach zu dringen. Vergeblich waren die Versuche Blchers, den Feind zurckzuwerfen. An der Spitze des nchsten feiner Reitergeschwader sprengte er gegen die strkeren franzsischen Hausen, aber die kleine Schar vermochte nichts gegen die schwer gepanzerten fran-zsischen Reiter und wurde zurckgeworfen. Des Feldmarschalls Pferd wurde von einer Kugel durchbohrt und strzte im vollen Rennen tot zu Boden. Betubt vom gewaltsamen Sturze lag der Greis unter dem toten Pferde; sein getreuer Adjutant, der Graf Nostiz, war allein bei ihm. Zweimal sprengten die Franzosen vorber, ohne den Feldmarschall zu be-merken, da erst gelang es, ihn mit Hlse einiger Ulanen unter dem toten Pferde hervorzuziehen. Auf einem Ulanenpferd eilte Blcher zu den Seinigen hinter Ligny zurck; aber Ligny mute gerumt werden. In kurzer Entfernung hinter diesem nahm jedoch mit dem Anbruch der Nacht das preuische Heer eine so feste Stellung, da die Verfolgung der Fran-zosen glcklich aufgehalten wurde. Napoleon hielt die Preußen fr so gnzlich geschlagen, da sie sich vor drei Tagen gar nicht wieder wrden sammeln knnen, und da des-halb der Marschall Grouchy mit 32000 Mann durchaus stark genug sei, sie in bestndigem Laufen zu erhalten. Dabei war die Verfolgung so

9. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 186

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
186 nachlssig, da man gar nicht einmal wute, wohin die Preußen sich ge-wandt hatten. Erst am 17. abends erfuhr man, da ein Teil der preuischen Armee seinen Rckzug aus Wavre an der Dyle genommen hatte, während bereits noch am 16. abends die ganze Armee dorthin abmarschiert war, um nicht die Verbindung mit der englischen Armee aufgeben zu mssen. Um eine gnzliche Trennung des preuischen Heeres von dem eng-tischen zu bewirken, hatte Napoleon am 16. Juni frh den Marschall Ney mit 50000 Mann entsandt, um nach Brssel vorzudringen. Im Laufe des Tages erhielt dieser jedoch von Napoleon den Befehl, den Preußen bei Ligny in die Flanke oder in den Rcken zu fallen. Er konnte weder das eine noch das andere mglich machen, vielmehr wurde er bei Quatre-' k>as mit niederlndischen Truppen in ein Gefecht verwickelt, das da-durch sehr hartnckig wurde, da beide Teile allmhlich Untersttzung heranzogen. Auch der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig eilte hier mit seinen Schwarzen ins Gefecht und fiel, als er eine Pltz-lich entstandene Verwirrung unter seinen Truppen wiederherstellen wollte, von einer Kugel durchbohrt, auf dem Felde der Ehre. Als endlich Wellington selber mit neuer Verstrkung erschien, mute Ney vor der bermacht weichen und sich in die Stellung zurckziehen, die er am Morgen gehabt hatte. Die Englnder waren zwar durch ihn verhindert worden, Blcher Hlfe zu leisten, anderseits war es aber auch Ney nicht mglich gewesen, das preuische Heer durch Umgehung in Auflsung zu bringen. Die Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo). Am 17. Juni fhrten Wellington, der bis dahin sein Hauptquartier in Brssel gehabt hatte, und Blcher ihre Heere etwas rckwrts, um enger mit einander vereinigt zu sein. Am 18. stellte Wellington sein Heer auf dem Hhenrcken auf, ls.gmttber sdlich von Waterloo bei dem Vorwerk Mont St. Jean von der Brsseler Chaussee berschritten wird. An dem Sdabhange lag auf seinem rechten Flgel das Schlo Hougomont, vor dem Centrum das Vorwerk la Haye Sainte und vor dem linken Flgel die Vorwerke Papelotte und la Haye, die alle von englischen Truppen besetzt waren. Hier wollte Wellington das Heer Napoleons zur Schlacht erwarten. Das lie er Blcher wissen, im Fall dieser versprechen knnte, mit zwei preni-schen Heeresteilen zur Untersttzung einzutreffen. Blcher antwortete, nicht mit zwei Heeresteilen nur, sondern mit seinem ganzen Heere werde er am 18. der St. Lambert heranrcken, um an diesem Tage den Angriff Na-poleons mitzubestehen. Am 18. war Napoleon entschlossen, die Englnder anzugreifen. Er ordnete sein Heer auf den Hhen von Belle-Alliance, einem Pachthofe, zum Angriff. Zwischen diesen und den von den Eng-

10. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 188

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
188 Bedrngnis der Englnder, rief: Kinder, wir mssen vorwrts! Es heit wohl, es geht nicht, aber es mu gehen, ich Hab' es ja meinem Bruder Wellington versprochen, hrt ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, da ich wortbrchig werden soll?" Und so ging es denn unaufhaltsam vorwrts. Um V2 5 Uhr erffneten 30 Geschtze der Preußen das Feuer gegen die Franzosen, zugleich drangen sie mit groer Heftigkeit gegen das Dorf Planchenois vor. In diesem Augenblicke sammelte Napoleon den Rest seiner Garden, um Wellington den Todessto zu versetzen und sich dann aus die Preußen zu werfen. Schon wurden die Englnder an mehreren Punkten zum Weichen gebracht, da rckte Zieten mit den Preußen der Papelotte vor, lie 24 Geschtze in den Feind schmettern und fhrte seinen Hauptangriff im Sturmschritt unter dem Wirbeln aller Trommeln, die Hhe von Belle-Alliance zur Richtung nehmend, unaufhaltsam vor-wrts. Diese Bewegung war entscheidend, der Feind begann zu weichen. Jetzt befahl Wellington seiner ganzen Schlachtordnung ein allgemeines Vorrcken. Die franzsische Garde, dem allseitigen Sturme erliegend, geriet in Unordnung und wich. Jetzt kam auch der zweite preuische Heerteil unter Pirch und Blow zur Schlacht, und um halb acht Uhr erneuerte sich der Kampf bei Planchenois. Noch leistete der Feind verzweifelte Gegenwehr, aber die Schlacht war schon gewonnen, der Feind berall im Rckzge, er kmpfte nur noch fr seine Rettung. Endlich gegen 9 Uhr eroberten Pirch und Blow vereint das Dorf Planchenois, und das Ver-derben des franzsischen Heeres war entschieden. Der Rckzug artete in wilde Flucht aus, die Truppen aller Waffen, mit Geschtz und Fuhrwerk untermischt, drngten sich aus der Strae von Genappe und Charleroi; die Nacht nahm die Flchtigen auf. Es war schon vllig dunkel, als Blcher und Wellington auf der Hhe von Belle-Alliance zusammen-trafen und sich gegenseitig als Sieger begrten. Blcher nannte die Schlacht nach diesem Punkte; Wellington nannte sie nach dem letzten Hauptquartier die Schlacht von Waterloo, Napoleon die. von Mont-St.-Jean. Die Verfolgung des geschlagenen Feindes bernahm Gneisenau, dem Blcher befohlen hatte, den letzten Hauch von Mensch und Pferd zur Verfolgung aufzubieten." Es durfte Napoleon keine Zeit gelassen werden, seine Truppen zu sammeln. In Genappe hatten sich diese hinter Kanonen und umgeworfenen Wagen verschanzt, aber wenige Kanonenschsse reichten hin, um die Stadt zu nehmen. In Genappe weilte auch der Kaiser, der in seinem Wagen eine Stunde Ruhe genieen wollte. Bei der Erstrmung der Stadt kamen die Preußen hart an den Wagen Napoleons; dieser floh so eilig aus dem Wagen, da er seinen Degen zurcklie und
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