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1. Hessische Geschichte - S. 121

1897 - Gießen : Ricker
— 121 — Doch neue Schwärme drängen hervor, Kolonne folgt auf Kolonne, Und dichter ballt sich der Pulverdampf, Und blutigrot leuchtet die Sonne. Und blutigrot leuchtet die Sonne herab Und blutigrot färbt sich der Boden. Die Shrapnels sausen, die Chassepot pfeift, Das Schlachtfeld füllt sich mit Toten. Es donnert die Schlacht. Kanonengebrüll, Das Rauschen der Mitraillensen Und Chassepotgeknatter, sie hören sich an Wie Kehraus der höllischen Bösen. In Flammen lodert Champenois, Die Balken stürzen und krachen. „Vorwärts auf den Feind! Vorwärts auf den Feind!" Vorwärts dem Tod in den Rachen! Nicht wankt der Franzose, nicht wanken wir, Und rings naht Tod und Verderben, Was ficht uns der Tod, das Verderben an? Wir siegen oder wir sterben! Wir nehmen das Vorwerk und jagen den Feind Aus rauchendem Balkengetrümmer. Im Hurrahgeschrei der Sieger verhallt Der Sterbenden Klagegewimmer. — Für uns ist das blutige Tagwerk vollbracht, Indessen noch schwankt die Entscheidung; Am linken Flügel bei St. Privat, Dort liegt des Tages Bedeutung. Seit Stunden schon steht die Garde im Kamps, Die Tapferen, furchtlos, entschlossen, Das Bollwerk zu nehmen mit stürmender Hand, Sie trotzen des Feindes Geschossen. Und furchtbar lichtet dieser die Reih'n, Sein Feuer schmettert sie nieder; Doch trotzig, verbissen halten sie stand Und stürmen wieder und wieder. Vergebens! Würdig und eingedenk Des Ruhmes vergangener Tage, Wirft stets der Feind die Garde zurück, Und kritisch fürwahr ist die Lage.

2. Hessische Geschichte - S. 127

1897 - Gießen : Ricker
— 127 — Griesheim fortgesetzt wurde. Am 20. Juni erließ die Division folgenden Befehl: „Nach einem ruhmvollen Feldzug der deutschen Armee, an welchem die Großherzogliche Division den thätigsten Anteil genommen hat, wird uns am morgenden Tage die Gnade zuteil, vor Sr. Königl. Hoheit, dem Großherzog, der bereits ant 3. März d. I. Euch Seine Allerhöchste Zufriedenheit in gnädigster Weise ausgesprochen hat, zu erscheinen. Es gereicht mir zur besonderen Genugthuung, unserem Landes- und Kriegsherrn Seine Division nach einem m der Geschichte ewig denkwürdigen Feldzug als Augenzeuge Eurer Thaten vorführen zu können. In den nächsten Tagen werdet Ihr teilweise m friedlichen Geschäften an den heimatlichen Herd zurückkehren; ich ergreife daher heute die Gelegenheit, sämtlichen Offizieren und Mannschaften der mobilen Division meinen Dank für die Opferfreudigkeit zu sagen, welche zum Gelingen unserer Erfolge wesentlich beigetragen, sowie für das Vertrauen, das mir in den schwierigsten Verhältnissen entgegengebracht wurde. Ich freue mich, Euch Allen meine Anerkennung über die Mannszucht aussprechen zu können, die Ihr während des elfmonatlichen Feldzuges beobachtet. Ihr habt Euch des deutschen Namens in jeder Beziehung würdig gezeigt. Das ganze Vaterland, welches infolge der jüngsten Thaten zu früher nicht gekannter Einheit und Stärke gelangte, erkennt mit Dankbarkeit Eure Leistungen an. Die siegreichen Schlachten und Gefechte, die Strapazen der Märsche und Bivouaks haben empfindliche Lücken in unsere Reihen gerissen. Wir wollen derer stets mit Liebe gedenken, die dem Vater- land ihre Gesundheit und ihr Leben geopfert haben. Ich erwarte, daß wenn Ihr bei erneuerter gefahrvoller Lage des Vaterlandes wieder zum Kampfe aufgerufen werdet, Ihr mit derselben Freudigkeit und Zuversicht Euren Fahnen folgt, wie dies in dem vergangenen Feldzug der Fall war. Seeheim, 20. Juni 1871. Ludwig, Prinz von Hessen." Am 21. fand die Besichtigung der Division durch den Großherzog Ludwig Iii. auf dem Darmstädter Exerzierplätze statt, woran sich dann der Einzug in die reichgeschmückte Stadt schloß. Die folgenden Tage brachten die Beförderung der einzelnen Regimenter in ihre neuen Garnisonsorte und die Entlassung der Reservisten. „Windet die Kränze, den Höchsten zu preisen, Der uns Alle huldvoll bewacht, Sein', des Allgütigen und des Allweisen Sei an dem heutigen Tage gedacht. Er hat den Frieden zurück uns gegeben, Er hat zu Menschen uns wieder gesellt; Drum soll lauter Dank sich erheben Zu dem beglückenden Herrscher der Welt." (Zum 21. Juni 1871.) Goorg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothe^

3. Hessische Geschichte - S. 118

1897 - Gießen : Ricker
— 118 — b) Einmarsch der hessischen Division in Frankreich. Die hessische (25.) Division hatte sich unter ihrem Führer, dem Prinzen Ludwig, dem nachmaligen Großherzoge Ludwig Iv., in Rheinhessen gesammelt. Sie wurde dem Ix. Korps zugeteilt, welches General von Manstein führte. In Verbindung mit diesem marschierte die Division durch die bayerische Pfalz nach Saarbrücken und nahm dann in südwestlicher Richtung ihren Marsch auf Metz. Südlich dieser Festung, in der Umgegend von Pourny-la-Grasse, war die Division am 15. August angekommen. Am 16. August trat die Division ihren Marsch nach Corny an, ohne zu ahnen, daß eine Schlacht bevorstand. Als man hier die Moselbrücke passierte, vernahm man vom rechten Moselufer her heftigen Kanonendonner. Er kam von der Richtung Vionville und pflanzte sich auf der Straße nach Gorze fort. Hter standen bereits seit 11 Uhr Truppen des Iii. und X. Korps in heftigem Feuer, das besonders um den Besitz des Dorfes Vionville eröffnet wurde. Ermüdet waren Teile der hessischen Division hier um 8 Uhr abends angekommen, als sie den Befehl erhielten, nördlich von Gorze vorzudringen und das von dem Feinde besetzte Bois des Oignons zu nehmen. Die bereits einbrechende Nacht erschwerte das Vordringen der Hessen. Ein heftiges Feuergefecht wurde gegen den im Walde verschanzten Feind eröffnet, dessen Chassepotkugeln in die Reihen der Vordringenden gewaltig einschlugen und ihnen namhafte Verluste beibrachten. Unter Hurrah wurde die Barrikade genommen, und der Feind zog sich in das Innere des Waldes zurück, von wo er noch eine Zeit lang das Feuer unterhielt. Die vollständige Dunkelheit machte dem Gefechte ein Ende. „Deutlich vernehmen wir die Kommandorufe der abziehenden Franzosen. Wir suchen den Sammelplatz der Brigade und verbringen die Nacht auf bloßer Erde. Am 17. marschieren wir über das Schlachtfeld von gestern, auf welchem zahlreiche Tote, Freund und Feind, neben einander liegen, vorbei an verwundeten, um Hilfe flehenden Kameraden, nach dem nördlich von Gorze belegenen Rendezvousplatze des Korps und beziehen Biwak bei Vionville." c) Der 18. August. St. privat. ßot8 de !a Cnsse. Um 7 Uhr früh, am 18. August, brach die 25. Division, durch die Nachtruhe gestärkt, von Vionville auf, um in nördlicher Richtung über St. Marcel die Straße zu erreichen, die von Doncourt nach Metz führt. Hier gegen Mittag angelangt, war man soeben mit dem Abkochen und Herrichten des Biwaks beschäftigt, als die Division Befehl erhielt, auf Verneville zu marschieren. Bei diesem Orte stand bereits die 18. Division im Feuer. Während die Garde und die Sachsen den Auftrag erhielten, die rechte Flanke des Feindes, die sich über St. Privat hinaus ausdehnte, von St. Marie aux Chenes zu umfassen, wurde dem Ix. Korps, zu welchem die 18. und 25. Division zählten, die Aufgabe, das Centrum der deutschen Stellung zu behaupten.

4. Hessische Geschichte - S. 120

1897 - Gießen : Ricker
— 120 — Leistungen des Ix. Korps erwähnte der Korpskommandeur, General von Manstein, lobend in folgendem Tagesbefehle: „Ich spreche dem Korps meine volle Anerkennung aus. Ihm war eine schwere Aufgabe zu teil; es hat sie mit Ehren gelöst. Einem überlegenen Feinde gegenüber stand das Korps lange Stunden in hartem Kampfe. Sein zähes Aushalten, sein energisches Vorgehen^ im letzten Momente der Schlacht haben zum Siege entschieden beigetragen." An der Waldlisiere des Bois de la Cusse, wo die braven Hessen den Heldentod erlitten, wurden sie zur ewigen Ruhe gebettet. Über ihrer Grabesstätte erhebt sich ein Denkmal, welches auf einem Sockel und Postamente von Stein einen in Erz gegossenen schlafenden Löwen trägt, ein Zeugnis für das nachkommende Geschlecht von dem Löwen-mute, mit welchem jene Helden hier um des Vaterlandes Ehre stritten. — Zchlacht bei Graveiotte-Zt. privat. (18. August.) Bei Verneville beginnt unser Korps Den Kampf um die Mittagsstunde, Die Garde faßt bei St. Privat den Feind, Kanonendonner bringt Kunde Uns, die wir gelagert zu kurzer Rast, Die Kessel znm Kochen bereitet, Der Feuerschlünde Donnerkonzert Jedoch das Mahl uns verleidet. „Vorwärts!" Und brausender Hurrahruf Durchdonnert die Bataillone. „Marsch! Marsch!" Es grollt und rollt das Geschütz In unheilverkündendem Tone. Und vorwärts gehts ins Bois de la Cusse, Am Eisenbahndamm gilt's zu decken Die Batterien, die Schuß auf Schuß Den Gegner niederstrecken. Der zahlt's zurück und sendet vor Kolonnen von Tirailleuren, Und harten Stand hat die Artillerie, Sich seiner zu erwehren. Wir springen bei und fassen den Feind Schnellfeuernd in seinen Flanken. Zu Wolken ballt sich der Pulverdampf, Die feindlichen Reihen wanken.

5. Hessische Geschichte - S. 122

1897 - Gießen : Ricker
122 ________ Da kommen von Foret de Jaumont her Zu Hülfe endlich die Sachsen. Erleichtert atmet die Garde auf, Jetzt fühlt sie dem Feind sich gewachsen. Und nochmals wirbelt der Sturmesmarsch Für Garde und Sachsen zusammen; Sie werfen den Feind aus dem Bollwerk heraus, St. Privat lodert in Flammen! Damit ist das Ziel des Tages erreicht, Es liegen die Helden gebettet Auf blutiger Wahlstatt Reih' für Reih', Die sterbend die Ehre gerettet! (Aus Feldzugs-Erinnerungen eines Kriegsfreiwilligen der 25. hessischen Division. Herausgegeben v. Dr. M.) d) Aus den Loirekämpfm. aa) Nach der Schlacht bei Sedan (1. Sept.), in welcher sich 85000 französische Soldaten ergaben, hatten die Franzosen kein Heer mehr im Felde. Am 4. September wurde statt des Kaisertums die Republik ausgerufen und aus 'Freiheitsmännern eine Regierung gebildet, welche es Übernahm, „Frankreichs heiligen Boden von den barbarischen Eindringlingen zu säubern." Während die Belagerung der feindlichen Festungen Paris, Straßburg und Metz die deutschen Heere beschäftigte, war es einer Abteilung der republikanischen Regierung in Tours im Süden Frankreichs gelungen, zahlreiche Heeresmassen zu sammeln, um für den Sieg der Freiheit zu kämpfen. Als am 27. Oktober die Festung Metz sich ergab, wurden die deutschen Belagerungstruppen frei, und es konnte nun wirksamer dem Feinde entgegengetreten werden. Die Ii. Armee, zu der auch unsere hessische 25. Division zählte, rückte unter dem Oberbefehle des Feldmarschalls Prinzen Friedrich Karl gegen das Heer, welches der Feind am Loirestrome ausgestellt hatte. Eine Reihe ruhmvoller Schlachten sand bei Orleans an der Loire statt und führte zur Vernichtung der französischen Loire-Armee. bb) Die am linken Loire-User anfangs Dezember südlich von Orleans weiter rückende 25. Division hatte hier schöne Erfolge errungen. Die hessischen Truppen hatten die Mannschaften der französischen Division Manrandy vom Xvi. Korps vor sich hergejagt und starke Gegenstöße blutig abgewiesen. Während ein Teil der geschlagenen französischen Division nach Blois sich zurückzog, erhielt die 2. Brigade, bestehend aus dem 40. Marsch-Regimente, dem 71. Mobilgarden-Regimente und 3 Batterien Befehl, Schloß und Park Ehambord zu verteidigen. Die Erstürmung dieses Schlosses Ehambord am 9. Dezember 1870 durch die wackeren Hessen gehört zu den glänzendsten Waffenthaten jenes glorreichen Krieges, wohl würdig, besonders erwähnt zu werden.

6. Hessische Geschichte - S. 126

1897 - Gießen : Ricker
— 126 — worfen. Nur der heldenmütigen Haltung war es zu danken, daß das Detachement der Gefahr, umzingelt und gefangen zu werden, glücklich entging. Wie die glänzende Waffenthat beim Sturme des Schlosses Cham-bord einzig in der Kriegsgeschichte von 1870/71 dasteht, so ruhmvoll und heldenmütig war auch der Durchbruch des hessischen Detachements bei Briare am 14. Januar 1871. dd) Rückmarsch der Division. Anfangs Mai 1871 war die 25. Division von der Loire aufgebrochen, um sich über Troyes nach den Vogesen in Marsch zu setzen. Am 27. traf ein Telegramm ein des Inhalts: „Se. Maj. der Kaiser haben den Abmarsch des 9. Korps zu befehlen geruht. — Befehle folgen nach." Den Jubel kann man sich denken; ein Hoch und Hurrah folgte dem andern. Mit 1. Juni wurde der Rückmarsch in die Heimat befohlen. Zunächst ging es nach (Spinal an der Mosel, der reizenden Hauptstadt des Departements der Vogesen. Über Rambervilles, woselbst man am 5. Juui eintraf, erreichte man in zwei Tagen die neue deutsch-französische Grenze. Manchen überkam hierbei ein Gefühl des Stolzes, daß er sich sagen konnte: „Du hast auch dazu beigetragen, daß diese herrlichen Lande wieder deutsch geworden sind." Durch das schöne Elsaß an Pfalzburg, Buxweiler, den Schlachtenorten Wörth und Weißenburg vorüber, erreichten die Kolonnen in neun Tagesmärschen die Stadt Landau in der bayerischen Pfalz. Am 15. Juni traf hier folgender Korpsbefehl ein: „Soldaten der Großherzoglich hessischen (25.) Division! Ihr scheidet mit dem heutigen Tage aus dem Verbände des 9. Armeekorps und kehrt an Ruhm und Ehren reich in Eure Heimat zurück. Das Vertrauen, welches ich in Euch setzte, als Ihr vor 11 Monaten unter meine Befehle gestellt und mit der 18. Division vereint den feindlichen Boden betratet, habt Ihr gerechtfertigt; ich danke Euch dafür. Die Reihe Eurer Ehrentage brauche ich nicht aufzuführen. — Ihr werdet sie im Gedächtnis bewahren und dürst dies mit dem Bewußtsein, daß jeder von Euch seine Schuldigkeit gethan und seinen Anteil hat an den Erfolgen dieses denkwürdigen Feldzuges. Lasset aber auch die Erinnerung an die Waffenbrüderschaft mit dem 9. Korps nicht schwinden. Indem ich nunmehr den Herren Ossizieren, Beamten, wie den Mannschaften meinen herzlichen Abschiedsgruß entbiete, hege ich die lebhaftesten Wünsche für das dauernde Wohlergehen Aller! Meine Sympathien für die Großherzoglich hessische Division werden stets lebendig bleiben. So lebt denn wohl, Gott mit Euch! Mainz, den 15. Juni 1871. v. Manstein." Von Landau aus wurden die einzelnen Regimenter durch die Eisenbahn nach Oppenheim befördert, von wo dann der Marsch nach

7. Hessische Geschichte - S. 89

1897 - Gießen : Ricker
— 89 — bireftoren zu empfehlen. Man holte nach, was man seither im Reichsheere versäumt hatte. Als Reichsarmee traten die Truppen der Kreisverbände nach 1757 nicht mehr auf; sie wurden den einzelnen österreichischen Regimentern zugeteilt. Das Kreisregiment Darmstadt wird noch mehrmals rühmend erwähnt, so in dem Treffen bei Torgau am 8. September 1759. Insbesondere hatte sich hier die hessische Artillerie ausgezeichnet. Prinz Stolberg berichtet über das Gefecht an den Landgrafen Ludwig Viii.: „Ew. Liebden geruhen aus dem an hochlöblichen Ober-Rhein-Kreis unterm heutigen Dato abgelassenen Schreiben, so ich in Copia hier anschließe, des Näheren zu ersehen, was sich seit dem 9. huius bei der combinirten Kaiserlichen und der Reichsexecutionsarmee zu getragen, wie derselben Kreis-Regiment sich besonders bei Torgau distinguirt, welchen Verlust dasselbe dabei erlitten und welche Verfügung wegen Anschaffung neuer Zelte, Gerätschaften u. s. w. ich gethan. Jedermann bezeuget indessen, tote dero Regiment in bester Ordnung unter dem andauernden feindlichen Kartätschenfeuer, als durch welches der Feind sich den meisten Vorteil gemacht, gestanden und sich auch in solchem zurückgezogen Hat. Ew. Liebden muß ich dero Regimentsobersten Stutzer wie auch sämtliche Offiziere und Gemeine zu meritirender hohen Gnaden Pflichten halber reeommandiren und contestire Ew. Liebden, daß mir solches zu vielem Vergnügen gereicht. Feldlager bei Wilderuff, 20. September 1759. Carl Prinz zu Stolberg." Noch bleibt das Gefecht bei Kunersdorf in Sachsen am 29. September 1762 zu erwähnen. Der Bericht an den Landgrafen über die Haltung des Regiments lautet: „Ew. Durchlaucht sende ich nebenstehend die Stand- und Diensttabellen von dem verflossenen Monat gewöhnlichermaßen ein und gebe mir die Ehre, dabei zu bemerken, daß sich deroselben löbl. Regiment in der vor etlichen Tagen zu Kunnersdorff vorgefallenen Affaire unter Eommando des Feldmarschalllieutenants Baron von Buttler dergestalt distinguirt und brav gethan hat, daß die dabei gewesenen Generals und Offiziers solches nicht genugsam rühmen können. Es ist mir dieses um so angenehmer zu vernehmen gewesen, da dessen dabei erlittener Verlust sehr gering ist und nur in 2 Blessirten und 1 gefangenen Gemeinen besteht. Carl Prinz zu Stolberg." Nach dem Frieden von Hubertusburg am 21. Februar 1763 kehrte das Kreisregiment zurück und rückte mit seiner Artillerie am 24. März desselben Jahres in seine frühere Garnisonsstadt Gießen ein.

8. Hessische Geschichte - S. 103

1897 - Gießen : Ricker
zwei Regimentern. Am 12. Januar 1813 zählte der Rest der hessischen Division im ganzen (vier Kompagnien und 1 Kanone) 18 Offiziere, 74 Unteroffiziere, 14 Spielleute, 371 Gemeine, 35 Mittelstab usw., Summa 512 Mann. Rapoleölf hatte nach seiner Rückkehr aus Rußland rasch ein neues zahlreiches Heer geschaffen und dieses den Verbündeten Preußen und Russen entgegengeführt. Die ersten Schlachten fanden in Sachsen im Mai 1813 bei Groß-Görschen und Bautzen statt. In der Schlacht bei Groß-Görschen (2. Mai) nahmen die hessischen Regimenter unter Anführung des Prinzen Emil die Dörfer Klein- und Groß-Görschen, wobei sie einen Verlust von 13 Offizieren und 1109 Mann erlitten. In der Schlacht bei Bautzen (21. Mai) bildete die hessische Division nur die Reserve, und hatte sie da, weil dem feindlichen Feuer nur zeitweise ausgesetzt, geringe Verluste. Mehr litten die hessischen Truppen durch den Rückzug aus Schlesien nach Sachsen nach der Schlacht an der Katzbach am 26. August (Blücher gegen Macdonald). Der Übergang über die ausgetretenen schlesischen Gewässer (Neisse, Bober, Queiß) zog verheerende Krankheiten nach sich. In der Schlacht bei Leipzig (16., 18. und 19. Oktober) führte Prinz Emil nur noch 5 hessische Bataillone und die Artillerie. Diese hatten am 18. Oktober die Dörfer Holzhausen und Zuckelhausen zu verteidigen und hielten sich dann in ihrer Stellung vor Stötteritz. Der Verlust der 6 Bataillone betrug bei einer Mannschaft von 1784 Mann 14 Offiziere und 364 Mann. Am 19. Oktober verteidigten die Heften das Grimmaifche Thor von Leipzig. Trotz tapferer Gegenwehr mußten dieselben der feindlichen Übermacht weichen. Der Prinz mit 45 Offizieren sowie 200 Unteroffiziere und Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Nur einer kleinen Zahl gelang es noch zu entweichen. Nach der Schlacht bei Hanau schloß sich Großherzog Ludwig den Verbündeten an. Das Leibregiment der hessischen Division kämpfte tapfer unter des Prinzen Emil Führung in den Gefechten bei St. George, Limondit und Lyon am 18.—20. Mürz 1814 und erlitt dabei einen Verlust von 6 Offizieren und 233 Mann. Im Jahre 1815 nach Napoleons Rückkehr von Elba zählte die großherzogliche Division (5 Infanterie-Regimenter, 2 Batterien), aus 8337 Mann bestehend, zu dem 3. Armeekorps des Kronprinzen von Württemberg. Am 23. Juni fochten die großherzoglichen Truppen tapfer bei Rhein-Zabern und am 28. bei Straßburg, wo sie den Feind hinter die Wälle der Stadt zurücktrieben. Ihr Verlust betrug 16 Offiziere und 311 Mann. Im ganzen haben die großherzoglich-hessischen Truppen von 1792—1815 an 27 Hauptschlachten und 40 kleineren Treffen und Gefechten teilgenommen.

9. Hessische Geschichte - S. 119

1897 - Gießen : Ricker
— 119 — Unterdessen war es der 25. Division gelungen, durch das Bois de la Crsse vorzudringen und seitwärts von diesem Geholze den Eqen-bahndamm der im Bau begriffenen Linie Metz-Verdun zu besetzen. Stundenlang waren hier die Mannschaften der 25. Divywn dem heftigsten Kreuzfeuer des Feindes ausgesetzt, ohne vorrücken zu können. Einer hessischen Abteilung wurde jetzt der Befehl, rechts abzuschwenken und zum Sturme auf Ferme Champenois vorzugehen. Die Geschütze der reitenden Batterie mußten erst den Weg dahin ebnen. Dte^ feindliche Infanterie, die sich in dem Gehöfte gut verschanzt, eröffnete em mörderisches Feuer auf die Batterie, und bald lag ein der Offiziere und Bedienungsmannschaft, von Chassepotkugeln niedergestreckt, am Boden. Der Infanterie gelang es, über l'envie nach der Ferme vorzudringen, freilich mußte jeder Schritt vorwärts mit dem Blute der Braven erkauft werden. Während die Infanterie zum.sturm vorrückte, überschüttete die Artillerie Champenois mit einem Hagel von Geschossen. Bald schlugen die Flammen aus allen Dächern hervor, und der Feind sah sich genötigt, den lang gehaltenen Platz zu verlassen. Während des Sturmes auf Ferme Champönois war es an der Lisiere des Bois de la Cusse ebenfalls heiß hergegangen. Dem Gehölze gegenüber, bei Amanvillers, waren die feindlichen Batterien aufgefahren und donnerten mörderisch gegen die Stellung der hessischen Artillerie am Eisenbahndamme. Die zur Deckung der Artillerie postierte Infanterie hatte gleichfalls einen schweren Stand, da es galt, stundenlang die Offensivstöße der Franzosen zurückzuweisen. Das verheerende Feuer der Chassepots und das Einschlagen der Chrapnels lichteten gewaltig die Reihen der braven Hessen. An ein Vordringen war kaum zu denken. Sprungweise gelang es wohl den Schützenketten, 50 Schritte vorzudringen; dann mußten sie sich wieder niederwerfen, um Deckung zu suchen. Erst als die Garde und die Sachsen ihre Aufgabe bei St. Privat gelöst hatten und von dort ans Unterstützung kam, gelang es, den zähen Gegner aus seiner Stellung zu vertreiben. Bereits war die Nacht hereingebrochen, nach 8 Uhr, und immer noch währte der Kampf. Der Donner der Geschütze ließ sich gleichfalls, wenn auch entfernter, vernehmen; deutlich hörte man die Signale des Feindes. War die Schlacht gewonnen; wird der morgende Tag eine Fortsetzung des Kampfes bringen? Da gegen 8ili Uhr traf die Nachricht von dem Chef der Ii. Armee, Prinzen Friedrich Karl, ein: „Die Schlacht ist gewonnen!" Die Division biwakierte auf blutiger Wahlstatt, „die einen grausigen Anblick gewährt. Ringsum brennende Dörfer und Pachthöfe, überall Haufen von Leichen, Stöhnen und Wehklagen der Verwundeten, Röcheln der Sterbenden. An Nachtruhe auf so furchtbarer Lagerstätte ist kaum zu denken und doch liegen wir bald in bleiernem Schlafe." Der Tod hatte eine furchtbare Ernte unter der Division gehalten. In dieser waren die Verluste verhältnismäßig stärker als bei der Garde und den Sachsen, welche auf St. Privat stürmten. Der 18. August hatte die hessische Division allein 1200 Tote und Verwundete gekostet. Die

10. Hessische Geschichte - S. 125

1897 - Gießen : Ricker
— 125 — Tages dem Prinzen Ludwig von Hessen, der die 4. Schwadron des 1. Reiter-Regiments nach Schloß Chambord entsandte, welche die Überführung der Geschütze und der Munitionswagen übernahm. Unter dem Schutze von ausgestellten Feldposten verbrachten die 3 Kompagnien mit der Schwadron die Nacht in dem Schlosse. Zur Erinnerung an diese ruhmvolle Waffenthat wurde in der Kuppel des hohen Schloßturmes eingezeichnet: „Das Schloß, verteidigt von 3000 Franzosen, wurde am 9. Dezember 1870 von 3 Offizieren und 54 hessischen Soldaten erstürmt, welche 5 Geschütze nahmen und 250 Gefangene machten." Am 23. Januar 1871 trafen die von Lieutenant Neßling und 10 Mann der Kompagnie Kattrein im Schlosse Chambord erbeuteten 5 Kanonen in Darmstadt ein. Letztere wurden von den Truppen der Garnison eingeholt und nach dem Zeughause verbracht. Die Stadt prangte im Flaggenschmuck, und mit Jubel und Hurrahrufen wurden die Sieger vom Volke begrüßt. ec) Gefecht bei Briare am 14. Januar 1871. Morgens 6 Uhr' war von Briare aus südlich eine Abteilung hessischer Infanteristen in der Stärke von 20 Mann zur Rekognoszierung auf der Straße nach Bonny vorgegangen. Dieselbe war infolge des Nachtfrostes mit Glatteis überzogen, so daß schwer vorwärts zu kommen war. Dazu erschwerte der fallende Nebel das Sehen. Kaum war die Mannschaft einige hundert Schritte auf das an der Straße noch vor Bonny liegende Oussou vorgedrungen, als sie Feuer erhielten. Die Abteilung zog sich wieder nach Briare zurück und meldete den Vorfall. Hier angekommen, fanden sie die Kompagnien marschfertig; denn tüte Reiterpatrouille hatte von la Bussie re aus gemeldet, daß der Feind von Osten nach der nördlich von Briare gelegenen Stadt Gien vorrücke. So stand denn dem Detachement in Briare eine furchtbare Katastrophe bevor. In der Front und im Rücken angegriffen, konnte nur ein verzweifelter Durchbruch dasselbe retten. 3 Kompagnien wurden auf der Straße nach Gien vorgesandt, die Artillerie, eine soeben eingetroffene Proviantkolonne und die Kavallerie folgten als Deckung. Den Rücken sicherte eine im Kirchhof zu Briare aufgestellte weitere Kompagnie. 2 Schwadronen Chevauxlegers stürzen sich von Ferme Rivotte aus auf den Feind, durchreiten im Galopp die Linien und hauen sich durch, trotzdem mancher braver Reiter stürzt, und der Führer von einer feindlichen Kugel getroffen zu Boden sinkt. Die nachfolgenden Kompagnien gehen mit Hurrah und „Tambour battantt; auf den Feind los. Mit dem Gewehrkolben und dem Bajonette wird in der Nähe gefochten, bis der Durchbruch gelungen ist. Nachdem das ganze Detachement nach Gien abgezogen war, schlossen sich die am Kirchhof zur Deckung gebliebenen Mannschaften an. Diesen letzteren sandte der Feind vom jenseitigen Loireufer einige heftige Gewehrsalven nach, ohne großen Schaden anzurichten. Um 5 Uhr abends kam die Nachhut in Ouzouer sur Loire an. 2000 Mann hatten einen fünfmal stärkeren Feind ge-
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