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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1824 - Bonn : Weber
Grundriß der Geschichte Mittelalters, als Leitfaden des geschichtlichen Unterrichts für Divisions- und Militairschulen überhaupt und andere höhere Bildungsanstalten, von W. F o l l e n i u s, Königs. Preusi. Divisions -Prediger und Studien-Director der Schule der l6ten Division. Bonn, bei Eduard Weber 1824.

2. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 191

1915 - Bonn : Hanstein
191 Deger malte später noch die Kapelle auf Schloß Stolzenfels aus, und K. Müllers später geschaffene Bilder „Die hl. Familie bei der Arbeit“ und „Die hl. Familie auf der Rast“, sowie Ittenbachs: „Unsere liebe Frau vom Herzen Jesu“, sind in Reproduktionen fast durch die ganze Welt verbreitet. Den katholisch-religiösen Malern stellt sich der protestantische Maler Eduard von Gebhard (Kreuzigung, Der ungläubige Thomas, Auferweckung des Lazarus, Die Jünger in Emaus und Wandgemälde in der Friedenskirche zu Düsseldorf) würdig an die Seite. Auf dem Gebiete der Genremalerei erlangten Schrödter (Rheinisches Wirtshaus, Don Quichote-Bilder, Auerbachs Keller), Hasenclever (Selbstbildnis, Bilder zu Kortüms Job-siade, Die Weinprobe und Die entzweiten Spieler), Rudolf Jordan (Bilder aus dem Fischerleben), Hübner (Die Weber, Das Jagdrecht), Jakob Becker (Landleute vom Gewitter erschreckt), Böttcher (Abend am Rhein, Sommernacht am Rhein, Auszug zur Weinlese), Ludwig Knaus (Leichenzug im Walde, In tausend Ängsten, Leichenbegängnis im Winter), Benjamin Vautier (Der Gast in der Herrenstube, Bange Stunden, Am Brunnen, Im Trauerhause, Antiquitätensammler, Die letzte Fahrt, Fruchtlose Strafpredigt), Wilh. und Karl Sohn einen weitreichenden Ruf. Andreas Achenbach (Gebirgslandschaft, Festtag in Ostende, Mondnacht) und Oswald Achenbach (Bilder aus Italien) sind Düsseldorfs bedeutendste Landschaftsmaler. Wilhelm Kamphausen (Parade in Potsdam, Das Dragonerregiment Anspach-Baireuth, Blüchers Rheinübergang und Kaiser Wilhelms Einmarsch in Frankreich), Emil Hünten (Rekognoszierung bei Bois commun, Die 39er bei Gravelotte), Peter Janssen (Wandgemälde in der Aula der Universität Marburg), Fritz Roeber (Heinrich Iv. Empfang bei den Bürgern Cölns und Ein toller Tag König Wenzels) und Th. Rocholl (Episode aus der Schlacht bei Vionville, Nachzügler bei siegreicher Attake, Waldrast), gehören zu den bedeutendsten Ge-schichtsmalern der neueren Zeit. Im letzten Jahrzehnt hat die Düsseldorfer Kunst einen bedeutenden Aufschwung genommen, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, geht sie einer neuen Blüte entgegen. Namen wie Liesegang, Claren-bach, Wille, Nikutowski, Bretz, Hermanns, Mühlig, E. Kampf, Schreuer u. a, bürgen dafür.

3. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 172

1915 - Bonn : Hanstein
172 pfälzischen und dann badischen Freischärler ein. In Gefangenschaft geraten, wurde er vom Kriegsgericht in Rastatt zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt, aber von seinem Freunde Karl Schurz (geboren 1829 zu Liblar) aus dem Zuchthause in Spandau befreit. 15 Jahre verbrachte Kinkel im Exil in London, dann erhielt er eine Professur in Zürich, die er bis zu seinem Tode 1882 innehatte. Karl Schurz wanderte 1852 nach Amerika aus. Hier wurde er nacheinander Rechtsanwalt und Gesandter, General und Journalist, Redakteur und Senator. Er brachte es sogar bis zum Staatssekretär des Innern, und nur deshalb, weil er kein eingeborener Amerikaner war, wurde er nicht Präsident. Schurz starb im Jahre 1906. Im Jahre 1913 errichtete man ihm in New-York ein Denkmal. Erfolgreicher als der Zug der Freischärler unter Kinkel war der unter dem Advokaten Schily aus Trier nach Prüm. Die Kompagnie des Landwehrbataillons, die das Zeughaus verteidigen sollte, ging zu den Plünderern über, und so wurde das Prümer Zeughaus am 18. Mai 1849 erstürmt. In den unruhigen Maitagen 1849 brach auch in Aachen, Cöln, Elberfeld, Düsseldorf, M. Gladbach, Essen u. a. 0. offener Aufruhr aus, denn die Landwehr weigerte sich dort, der Einberufung durch das preußische Ministerium zu folgen. Wie anderswo, so endeten auch bald am Rhein die Unruhen, um einer natürlichen Entwicklung Raum zu geben. Wenn in den bewegten Tagen von 1848 und 49 sich auch viel Idealismus zeigte, so war der ergebnislose Ausgang doch von vornherein vorauszusehen. Nicht einmal das Ziel, das man erreichen wollte, war den meisten klar, geschweige denn, daß man imstande war, die Mittel dazu bereitzustellen. Eins aber hatte diese Zeit doch gelehrt: auf diesem Wege konnte kein einiges Deutschland geschaffen werden. Für die Rheinländer hatte die Bewegung bei allen Schattenseiten doch einen besonderen Vorteil: sie waren durch das gemeinsame politische Streben ihren preußischen Brüdern näher gerückt, sie waren weiter in Preußen hineingewachsen. Nachdem der Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., im Jahre 1849 den Aufstand in der Pfalz und in Baden bezwungen hatte, wurde er am 15. September desselben Jahres Militärgouverneur von Rheinland und Westfalen: er wohnte von 1850—58 in Coblenz. Diese

4. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 136

1915 - Bonn : Hanstein
136 bach geschlagen worden waren, zogen sie sich nach Westfalen und Thüringen zurück. Hier zwang sie der Herzog Ferdinand von Braunschweig zum weiteren Rückzuge. Unter Führung des Grafen Clermont machten sie erst am Rhein Halt. Clermont besetzte Wesel. Andere Abteilungen zogen nach Kaiserswerth und Düsseldorf. Die Preußen und Hannoveraner unter Ferdinand von Braunschweig verfolgten die Fliehenden. Unweit Cleve überschritt die Armee des Herzogs auf gemieteten Fahrzeugen am 1. Juni 1758 den Rhein. Clermont vermied eine Schlacht und verschanzte sein Heer bei Rheinberg. Von dort vertrieb ihn Herzog Ferdinand und zwang ihn am 23. Juni zur Schlacht bei Crefeld. Hier standen 47 000 Franzosen gegen 33 000 Verbündete. Der Hauptkampf entwickelte sich auf dem linken Flügel der Franzosen in einem Gehölz, in dem auf französischer Seite der General St. Germain befehligte. Ihm wurde das Grenadierkorps zu Hilfe gesandt. Da es jedoch den V^eg verfehlte, blieb der General allein, und als der Erbprinz von Braunschweig mit seiner Infanterie in das Gehölz eindrang, mußten die Franzosen nach dreistündigem, hartem Kampfe weichen. Der Verlust der französischen Armee betrug 4000 Mann. Die Verbündeten hatten 1600 Tote und Verwundete. Nach der Schlacht ging Herzog Ferdinand über die Walstatt, und indem er die verstümmelten Leichname betrachtete, sprach er zu den ihn begleitenden Offizieren: „Das ist das zehnte Schauspiel dieser Art, das ich in meinem Leben sehe. Wollte Gott, daß es das letzte wäre!“ Die Franzosen flohen nach Neuß und Worringen, und nachdem einzelne Scharen der Verbündeten bis nach Brüssel vorgedrungen waren, wurden Düsseldorf und Kaiserswerth eingenommen und Deutz besetzt. Clermont mußte den Oberbefehl niederlegen und Contades trat an seine Stelle. Der Versuch, Düsseldorf und Kaiserswerth zurückzugewinnen, mißlang ihm, und als der General Chevert nach diesem vergeblichen Versuch an Duisburg vorbei gegen Wesel zog, wurde er von dem Hannoverschen General Imhoff zurückgeschlagen. Als aber beim Einfall der Russen im Osten der Herzog von Braunschweig seine Truppen vom Rhein zurückzog, besetzten die Franzosen die verlassenen Festungen Deutz, Düsseldorf und Kaiserswerth. Im Oktober bezogen die französischen Truppen am Rhein Winterquartiere. Vor den rohen Horden war

5. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 151

1915 - Bonn : Hanstein
151 bei Neuwied. Jourdan verlegte sein Hauptquartier zu Anfang des Jahres 1795 von Crefeld nach Bonn. Das linke Rheinufer war von französischen Truppen besetzt; auf dem rechten standen die Kaiserlichen. Am 30. August machten die Franzosen bei Andernach einen Scheinversuch, den Rhein zu überschreiten. Während sie hier aberdenfeind täuschten, setzte Bernadotte bei Neuwied über den Rhein. Inzwischen wurde der Übergang der französischen Truppen am Niederrhein von Lefebvre bei Eikelskamp vorbereitet und in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1795 auf Gierbrücken, Schiffen und Kähnen ohne Widerstand vollzogen. Die Preußen, deren Vorposten teilweise die Demarkationslinie überschritten hatten, wurden hinter diese zurückgedrängt. Die Kaiserlichen räumten ihr Lager, während wenige Kompagnien gegen 20 000 Franzosen mehrere Stunden lang den Rückzug deckten. An der Angerbrücke bei Spiek wurden die Heere der Republikaner zurückgeschlagen, und die kaiserlichen Truppen zogen in bester Ordnung ab, um sich jenseits der Sieg mit dem Korps des Prinzen von Württemberg zu vereinigen. Die Festung Düsseldorf fiel widerstandslos in die Hände der Franzosen, und ohne Hindernisse überschritten die Reste der vier Divisionen, die jetzt unter Kleber standen, den Rhein. Zwar wies Clairfait die Franzosen jenseits der Sieg blutig zurück. Er verfolgte sie jedoch nur bis zur Agger. Plündernd verteilten sich die Scharen der Republikaner in die Rheingegenden, die sie über fünf Jahre lang mit ihrer Anwesenheit „beehrten“ und gänzlich aussogen. Der junge Advokat Ferdinand Stücker zu Bensberg versuchte im Verein mit dem Vikar Ommerborn die Bildung eines Landsturms, der den kaiserlichen Truppen zu Hilfe kommen sollte. Da das Unternehmen aber mißglückte, trat Stücker als Offizier und Ommerborn als Feldprediger in das kaiserliche Heer ein. Am 2, Juni 1796 schlug die französische Kavallerie die Kaiserlichen bei Altenkirchen. Jourdan drang dann bis zur Lahn vor. Bei Wetzlar wurde er vom Erzherzoge Karl, der nach Clairfait den Oberbefehl über die Reichstruppen führte, geschlagen und zum Rückzuge genötigt. Als aber Moreau den Erzherzog Karl bis nach Ingolstadt zurückdrängte, unternahm Jourdan einen neuen Vorstoß über die Lahn und den Main. Der Erzherzog trieb ihn aber durch den Sieg bei Würzburg über den Rhein zurück.

6. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 173

1915 - Bonn : Hanstein
173 Zeit brachte ihn und seine edle Gemahlin Augusta den Herzen der Rheinländer so nahe. Die herrlichen Rheinanlagen, der Evangelische Frauenverein, das Evangelische Stift und der Verein St. Barbara zu Coblenz, die Kinderbewahranstalt und das Knabenwaisenhaus Kemperhof bei Coblenz, das Hospital und das Waisenhaus in Ehrenbreitstein, die Armenschule von St. Andreas und die Flora in Cöln, die Taubstummen-Anstalt in Aachen und der Königin Augusta-Verein in Wesel sind teils eigene Gründungen der damaligen Prinzessin von Preußen, teils sind sie unter ihrem Protektorate ins Leben getreten. In den Rheinanlagen zu Coblenz steht ein prächtiges Denkmal der ersten deutschen Kaiserin, und am deutschen Eck erhebt sich das wuchtige Monument Kaiser Wilhelms I., das die Rheinprovinz, ,,an der sein Herz gehangen und mit der er gelebt und gelitten“, ihrem Beschützer setzte. Seit der Einverleibung der Rheinlande in das Königreich Preußen hat das Hohenzollernhaus stets innige Fühlung mit dem Rhein behalten. Friedrich Iii., Wilhelm Ii., der jetzige Kronprinz, sowie die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm vollendeten ihre wissenschaftlichen Studien an der Bonner Universität, und wie sehr der Kaiser die Rheinländer in sein Herz geschlossen hat, beweist seine häufige Anwesenheit am Rhein und seine lebhafte Teilnahme, die er allenfragen entgegenbringt, die unsere Rheinprovinz betreffen. Die Kriege von 1864 und 1866 forderten auch aus den Rheinlanden ihre Opfer. Nach dem am 12, Juni 1866 zwischen Frankreich und Österreich abgeschlossenen Vertrage sollten im Falle einer Niederlage Preußens die Rheinlande an Frankreich fallen. So hat Preußen bei Königgrätz den Rhein verteidigt. In besonders große Gefahr kam die Rheinprovinz beim Ausbruch des Französischen Krieges 1870. Das erste Gefecht des glorreichen Feldzuges fand in ihrem Gebiete bei Saarbrücken statt. Oberstleutnant von Pestei wußte mit drei Schwadronen der 7. rheinischen Ulanen und einem Bataillon Vierziger die Franzosen vierzehn Tage lang zu täuschen. Am 2. August kam es zum Gefecht. Die preußischen Truppen räumten gegen die zehnfache französische Übermacht allmählich ihre Stellung und zogen über

7. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 150

1915 - Bonn : Hanstein
150 baum. Dieser sollte ein Zeichen sein, daß der Frühling der Freiheit seinen Einzug gehalten habe. Doch die Freiheit sollte den Rheinländern recht teuer werden. Am 22. Dezember 1794 wurde den eroberten Ländern eine Kriegssteuer von 25 Millionen Livres auf erlegt. Da es jedoch unmöglich war, diese hohe Summe einzutreiben, wurde sie am 21. März des folgenden Jahres auf 8 Millionen ermäßigt. Seit der Besitznahme durch die Franzosen zeigt sich in allen amtlichen Schriftstücken die republikanische Zeitrechnung1). 1795 kamen die linksrheinischen Länder von Kurtrier unter französische Verwaltung. Preußen schloß 1795 mit Frankreich den Sonderfrieden zubasel. Gegen das Versprechen der Entschädigung trat es seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve, Mörs, Crefeld, Geldern) an Frankreich ab. Gleichzeitig gab es das Versprechen der Neutralität, wenn Frankreich die Demarkationslinie, die 1796 zu Berlin festgesetzt wurde, nicht überschreite2). Seit Clairfait sich auf die östliche Rheinseite zurückgezogen hatte, bildete der Rhein die Verteidigungslinie. Die Preußen hatten ihre Vorpostenkette bis zur Demarkationslinie vorgeschoben. Die französischen Truppen setzten sich in den linksseitigen Rheinlanden fest. Unterhalb Neuß stand die Sambre- und Maas-Armee unter General Jourdan in vier Divisionen. Championette an der Mündung der Erft, Lefebvre, Grenier und Collaud bei Ürdingen befehligten diese. Der linke Flügel der französischen Armee stand Eikelskamp gegenüber auf der linken Rheinseite oberhalb der Ruhrmündung. Etwa 40 000 Mann der Armee Jourdans standen unter Bernadotte 1) Das Jahr I begann am 22. September 1792. Die Monate des Jahres zu je 30 Tagen (drei Dekaden) waren folgende: Vendemiaire (Weinmonat), Brumaire (Nebelmonat), Frimaire (Reifmonat); Nivöse (Schneemonat), Pluviöse (Regenmonat), Ventöse (Windmonat); Germinal (Keimmonat), Floreal (Blütenmonat), Prairial (Wiesenmonat); Messidor (Erntemonat), Thermidor (Hitzemonat), Fructidor (Fruchtmonat). Jeder Monat des französischen Jahres reichte aus einem in den anderen Monat des Jahres nach dem Gregorianischen Kalender. Am Schluß des Jahres wurden fünf bis sechs Schalttage zum Ausgleich eingeschoben. 2) Die Demarkationslinie zog sich von der Yssel rheinaufwärts bis Duisburg, von dort nach Werden, die Grenze der Grafschaft Mark und die Wupper entlang über Homburg, Altenkirchen, Limburg a. d. Lahn nach Frankfurt.

8. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 108

1904 - Bonn : Hanstein
108 teidigungsstellung ein. Der Erzbischof von Köln floh von seiner Residenz zu Bonn aus mit seinem Hofstaat und seinen Beamten über Siegburg-, Mülheim am Rhein und Düsseldorf nach Recklinghausen. Das linke Rheinufer wurde der Republik ein verleibt. Am 24. November 1794 wurde in Aachen die „Zentralverwaltung der Länder zwischen Maas und Rhein“ als oberste Regierungsbehörde eingesetzt. Seit der Besitznahme durch die Franzosen zeigt sich in allen amtlichen Schriftstücken die republikanische Zeitrechnung1). 1795 kamen die linksrheinischen Länder von Kurtrier unter französische Verwaltung. Preußen schloß 1795 mit Frankreich den Sonderfrieden zu Basel. Gegen das Versprechen der Entschädigung trat es in diesem Frieden seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve, Mörs, Krefeld, Geldern) an Frankreich ab. Gleichzeitig gab es das Versprechen der Neutralität, wenn Frankreich die Demarkationslinie, die 1796 zu Berlin festgesetzt wurde, nicht überschreite2). Der Rhein bildete, seit Clerfayt auf die östliche Rheinseite sich zurückgezogen, .die Verteidigungslinie. Die Preußen hatten ihre Vorpostenkette bis zur Demarkationslinie vorgeschoben. Die französischen Truppen setzten sich in den linksseitigen Rheinlanden fest. Unterhalb Neuß stand die Sambre- und Maas-Armee unter General Jourdan in vier Divisionen. Championette an der Mündung der Erft, Lefevre, Grenier und Tilly bei Uerdingen befehligten dieselben; der linke Flügel der französischen Armee stand bei Eikelskamp auf der linken Rheinseite unter-*, halb der Ruhrmündung. Etwa 40000 Mann der Armee Jour- *) Das Jahr I begann am 22. September 1792. Die Monate des Jahres zu je 30 Tagen (drei Dekaden) waren folgende: Yendemaire (Wein-monat), Brumaire (Nebelmonat), Frimaire (Keifmonat), Nivöse (Schneemonat), Pluviöse (Regenmonat), Ventöse (Windmonat), Germinal (Keim-roonat), Floreal (Blütenmonat), Prairial (Wiesenmonat), Messidor (Erntemonat), Thermidor (Hitzemonat), Fructidor (Fruchtmonat). Jeder Monat des französischen Jahres reichte aus einem in den anderen Monat des Jahres nach dem Gregorianischen Kalender. Am Schluß des Jahres wurden fünf bis sechs Schalttage zum Ausgleich eingeschoben. 2) Die Demarkationslinie zog sich von der Yssel rheinaufwärts bis Duisburg, von dort nach Werden, die Grenze der Grafschaft Mark und die Wupper entlang über Homburg, Altenkirchen, Limburg a. d. Lahn nach Frankfurt.

9. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 138

1904 - Bonn : Hanstein
138 hausen (Parade in Potsdam, Das Dragonerregiment Anspach-Baireuth, Blüchers Rheinübergang und Kaiser Wilhelms Einmarsch in Frankreich), Emil Hunten (Rekognoszierung bei Bois commun, Die 39er bei Gravelotte), Peter Janssen (Wandgemälde in der Aula der Universität Marburg), Fritz Roeber (Heinrichs Iv. Empfang bei den Bürgern Kölns und Ein toller Tag König Wenzels) und Th. Rocholl (Episode aus der Schlacht bei Vionville, Nachzügler bei siegreicher Attaque, Waldrast), gehören zu den bedeutendsten Geschichtsmalern der neueren Zeit. Der Pflege der Musik dient vor allem das Konservatorium für Musik in Köln und die Organistenschule in Aachen. Auch die Bonner Universität hat einen Lehrstuhl für Musik. Das geistige Leben der Rheinlande findet auch einen beredten Ausdruck in den zahlreichen Dichtungen, die rheinische Dichter besonders um die Mitte des 19. Jahrhunderts ihren heimischen Landsleuten schenkten. Außer Arndt, Schenkendorf und Freiligrath, die keine geborenen Rheinländer sind, wären neben Heine unter den Rheinpoeten besonders Simrock, W. Müller und E. Rittershaus zu nennen. Sind sie es doch auch, deren Wiege am Rheinstrom stand, deren Leben sich vorzugsweise in der engeren Heimat abwickelte und deren sterbliche Reste der heimatliche Boden liebevoll umschlossen hält. Karl Joseph Simrock wurde zur Zeit der Franzosenherrschaft 1802 in Bonn geboren. Trotzdem seine Erziehung von französischen Einflüssen nicht frei blieb, entwickelte sich seine Persönlichkeit zu einer ausgeprägt deutschen. Nachdem er das französische Lyceum in Bonn besucht hatte, gehörte er zu den ersten Schülern der neugegründeten Bonner Hochschule. Er studierte die Rechte, deren Studium er später in Berlin fortsetzte. August W. von Schlegels Vorlesungen über deutsche Sprache und Literatur in Bonn und Lachmanns 'V orlesungen in Berlin, die Simrock eifrig besuchte, blieben auf ihn nicht ohne Einfluß. Schon als 25jähriger Jüngling gab er 1827 seine Uebersetzung des Nibelungenliedes heraus, die von dem Dichterfürsten Goethe als eine wohlgelungene bezeichnet wurde, und die uns dies größte Heldengedicht deutscher Zunge wieder lebendig machte. Mit dieser Arbeit betrat Simrock das Gebiet, das er später so fleißig und er-

10. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 109

1904 - Bonn : Hanstein
109 dans standen bei Neuwied. Jourdan verlegte sein Hauptquartier 1795 von Krefeld nach Koblenz, um glauben zu machen, der bevorstehende Uebergang solle in der dortigen Gegend stattfinden. Inzwischen aber wurde der Uebergang der Divisionen Lefevre, Grenier und Tilly am Niederrhein bei Eikelskamp vorbereitet und in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1795 auf Gierbrücken, Schiffen und Kähnen ohne Widerstand vollzogen. Die Preußen, deren Vorposten teilweise die Demarkationslinie überschiitten hatten, wurden hinter dieselbe zurückgedrängt. Die Kaiserlichen räumten ihr Lager, während wenige Kompagnien gegen 20 000 Franzosen mehrere Stunden lang den Rückzug deckten. An der Angerbrücke bei Spiek wurden die Heere der Republikaner zurückgeschlagen, und die kaiserlichen Truppen zogen in bester Ordnung ab, um sich jenseits der Sieg mit dem Korps des Prinzen von Württemberg zu vereinigen. Die Festung Düsseldorf fiel widerstandslos in die Hände der Franzosen, und ohne Hindernisse überschritten die Reste der vier Divisionen, die jetzt unter Kleber standen, den Rhein. Zwar wies Clerfayt die Franzosen jenseits der Sieg blutig zurück: er verfolgte sie jedoch nur bis zur Agger. Plündernd verteilten sich die Scharen der Republikaner in die Rheingegenden, die sie über fünf Jahre lang mit ihrer „Anwesenheit beehrten“ und gänzlich aussogen. Am 2. Juni 1796 schlug die französische Kavallerie die Kaiserlichen bei Altenkirchen. In der bald darauf folgenden Schlacht am Käsberge jenseits Altenkirchen aber schlug der Erzherzog Karl die Franzosen in die Flucht: die Franzosen mußten sich wieder bis nördlich von der Agger zurückziehen. Als es 1797 hieß, Frankreich werde das linke Rheinufer nicht erhalten, versuchten republikanisch gesinnte Rheinländer, die linksrheinischen Gebiete in eine selbständige cisrhenanische Republik zu verwandeln. Der größte Teil der Bevölkerung war jedoch für dieses Streben nicht zu gewinnen, und der Plan scheiterte. Den Oberbefehl über die Maas- und Sambre-Armee übernahm 1797 der General La Hoche; er hatte seinen Sitz in Köln und war zugleich oberster Träger der Zivilgewalt in den französischen Rheinlanden; ihm folgte der General Augereau in demselben Jahre; sein strenges Regiment aber dauerte nur wenige Wochen. Die französische Regierung war inzwischen zu der Einsicht
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