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1. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 104

1895 - Elberfeld : Wülfing
104 Su bringen. Napoleon versuchte an diesem Tage, den Kaiser von Osterreich aus seine Seite zu ziehen, indem er ihm groe Versprechungen machte; aber es gelang ihm nicht. c- Der Sieg am 18. Oktober. Am 18. Oktober sing der schreckliche Kamps von neuem an, und nun traf auch der lngst er/vartete Kronprinz von Schweden mit preuischen und schwedischen Soldaten ein. Whrend der Schlacht gingen die Sachsen zu ihren deutschen Brdern der. Am blutigsten war an diesem Tage der Kampf bei dem Dorfe Probstheida, welches die Franzosen stark be-festigt hatten. Wenn dieses Dorf verloren ging, so hatten sie auch die Schlacht verloren; denn dann konnten sie sich nicht mehr halten. Als Napoleon sah, da die Seinigen hier zu weichen begannen, lie er seine alte Garde vorrcken. Aber es half nichts. Zuletzt gewannen die Preußen und ihre Verbndeten doch das Dorf; aber sie schritten hoch der Leichenhaufen hinweg und wateten im rauchenden Blute. Die verbndeten Herrscher sahen von einem Hgel aus die gewaltigen Anstrengungen der Ihrigen. Um halb fnf beschlossen sie, den Kampf einzustellen, denn schon war auch an andern Stellen der Feind zurck-getrieben. . Auf dem Schlachtfelde und in den Lazaretten. Dle Schlacht war gewonnen. Aber grausig sah es auf dem Schlacht-felde aus. Viele, viele Tausende, welche schwer oder leicht verwundet waren, chzten und sthnten jmmerlich. Die Nacht fiel kalt herein, und niemand nahm sich der Armen an. Es fehlte an rzten und Krankenpflegern, und die Soldaten waren todmde. Wohin sollte man die Verwundeten auch alle bringen? In Leipzig saen noch die Franzosen fest, erst andern Tags wurden sie daraus verjagt. Nun erst konnte man fr die Toten und Verwundeten sorgen. Dazu brauchte man mehrere Tage. In der Zeit waren schon viele, die da Tage und Nchte auf der kalten, nassen Erde gelegen hatten, gestorben. Aber auch in den 50 Lazaretten Leipzigs starben noch fast 80000 an ihren Wunden oder am verzehrenden Fieber. So schwere Opfer hat es gekostet, bis unser Vaterland aus der Gewalt der Franzosen erlst worden ist. 4. find! der Entsckeillungsscktaciit (1814. 1815). a. Der bergang der den Rhein. Nach der Schlacht bei Leipzig konnte sich Napoleon nicht lnger in Deutschland halten. Er eilte mit seinem Heere dem Rheine zu. Was jenseits dieses Stromes lag, war franzsisches Land. Denn schon ungefhr 20 Jahre frher (1795) war die ganze linke Rheinseite (Trier, Aachen, Koblenz, Kln, Jlich und Cleve) von franzsischen Heeren erobert und dann mit Frankreich vereinigt worden. Aber auch diese Lnder sollten fr Deutschland wieder gewonnen werden. In der Neujahrsnacht von 1813

2. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 113

1895 - Elberfeld : Wülfing
113 rechten Flgel. Das Centrum, die erste Armee, stand in der Lausitz und wurde von dem Prinzen Friedrich Karl befehligt. Der Kronprinz stand mit seinem Heere, der zweiten Armee, in Schlesien. Dieses bildete also den linken Flgel. Den Oberbefehl fhrte König Wilhelm selbst. Sein oberster Kriegsratgeber war der General Moltke. Die drei Heerhaufen rckten nun von Schlesien und dem Knigreich Sachsen her in Bhmen ein. Obgleich ihnen die sterreicher tapfern Widerstand entgegensetzten, wurden sie doch in^ mehreren grfseren Gefechten berall zurckgedrngt, so dar die Elbarmee sich bald mit der ersten Armee vereinigen konnte. Um aber ihre Vereinigung mit dem Heere des Kronprinzen zu verhindern, wollten die sterreicher sie rasch angreifen und schlagen. d. Die entscheidende Schlacht. Da beschlofs der König, dem Feinde zuvorzukommen und am 3. Juli bei Kniggrtz selbst den Kampf zu beginnen. Um Mitternacht noch erging an smtliche 3 Armeeen der Befehl zum Vorrcken. Der Kronprinz erhielt den Befehl erst um 4 Uhr morgens, als er noch der 20 km vom Schlachtfeld entfernt war, von seiner rechtzeitigen Ankunft hing aber, wie von dem Eintreffen Blchers bei Waterloo, die Entscheidung ab. Die Schlacht begann zwischen 7 und 8 Uhr morgens. Die sterreicher standen 180 000 Mann stark hinter einem von sumpfigen Ufern eingefallen Flfschen. Sie hatten die dahinterliegenden Hhen stark verschanzt und waren dadurch sehr im Vorteil. Prinz Friedrich Karl und General Herwarth mufsten zuerst den Kampf gegen die bermacht der sterreicher allein führen; denn der Kronprinz konnte vor Mittag nicht auf dem Schlachtfelde sein. Es gelang unsern Truppen zwar, dem Feinde standzuhalten, aber einen Vorteil der ihn konnten sie nicht erringen, da sie die festen Stellungen der sterreicher auf den Hhen nicht zu nehmen vermochten. Da erscheint endlich zwischen 1 und 2 Uhr die Armee des Kronprinzen. Sie greift den Feind von der Seite an, und bald wendet sich das sterreichische Heer zum Rckzge. König Wilhelm, der alle Gefahren und Mhen i seiner Truppen geteilt hat, setzt sich an die Spitze der Reiterei, und mit Hurra gehen die Preußen zur Verfolgung i des Feindes der. Bald wird der Rckzug zu regelloser , Flucht. Ein herrlicher Sieg ist erfochten. An einem ein-: zigen Sommertage hat unsre Armee das mchtige sterreich [ niedergeworfen. Die Schlacht heifst in der preufsischen 8

3. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 103

1895 - Elberfeld : Wülfing
103 Erfolg?" rief er. Die Verbndeten zogen sich in geschlossenen Reihen unter bestndigen Gefechten nach Schlesien zurck. b. Der Waffenstillstand. Napoleon wnschte einen Waffenstillstand; er wurde angenommen. Denn auch die Verbndeten bedurften ihn; sie hatten nicht nur bedeutende Verluste erlitten, sondern ihre Heere waren auch nicht vollzhlig. Noch war die preuische Landwehr nicht bewaffnet und zur Stelle, noch fehlte es an Munition. Auch hoffte man inzwischen sterreich zum Beitritt zu be-wegen. Fr viele jedoch war die Nachricht von diesem Stillstand eine traurige Botschaft, die sie unsicher und besorgt machte. c. Katzbach, Grobeeren und Bennewitz. Als im Monat August der Krieg von neuem begann, hatte sich auch der Kaiser Franz von sterreich dem Bunde angeschlossen; 250000 seiner Krieger nahmen teil an dem Kampfe gegen den Unterdrcker Deutsch-lands. Nun folgten die Siegesnachrichten fast Schlag auf Schlag. Held Blcher gewann am 26. August einen groen und ruhmvollen Sieg an der Katzbach. Blow mit der preuischen Landwehr schlug zwei franzsische Heere, die Napoleon gegen Berlin ausgeschickt hatte, das erste bei Grobeeren am 23. August, das zweite bei Bennewitz am 6. September. Das waren Vorbungen zu dem gewaltigen Kampfe, der noch bevorstand gegen den groen Schlachtenmeister, Napoleon selbst. I. Die intfiftemungsfdtiadit Gei Leipzig. a. Die Erfolge am 16. Oktober. Die verbndeten Heere zogen sich nach diesen Siegen immer enger zusammen und suchten Napoleon, der bei Dresden stand, in den Rcken zu kommen. Das merkte er und zog sich nach Leipzig zurck. Dort setzte er sich fest. Die Verbndeten waren ihm gefolgt und hatten ihn von drei Seiten umringt. Da begann am 16. Oktober 1813 die groe Vlkerschlacht bei Leipzig. Mehr als 300 000 Verbndete standen gegen 200 000 Franzosen. Von 9 Uhr morgens an donnerten der 1000 Kanonen gegeneinander, so da die Erde erbebte. Nachmittags 3 Uhr schien es, als ob die Franzosen siegen wrden, und Napoleon sandte schon Eilboten nach Leipzig und lie mit allen Glocken luten. Jedoch gewannen die Verbndeten bald wieder, was sie vorher ver-loten hatten. Besonders war es auf der Nordseite, bei dem Dorfe Mckern, dem tapfern Blcher nach harten Kmpfen immer wieder gelungen, die Franzosen zurckzudrngen. b. Der Ruhetag am 17. Oktober. Am folgenden Tage, den 17. Oktober (es war ein Sonntag), wurde der Kampf nicht fort-gesetzt. Beide Teile waren ermattet. Man hatte Zeit, die Toten zu beerdigen, die Verwundeten notdrftig zu verbinden und in Lazarette

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 118

1895 - Elberfeld : Wülfing
118 erste und zweite Armee in Eilmrschen auf Metz zu, um Bazaine fest zu halten. Schon am 14. August griff Steinmetz die Franzosen auf der Ostseite von Metz an und warf sie mit groem Verlust zurck in die Festung. Prinz Friedrich Karl konnte unterdessen oberhalb Metz der die Mosel gehen. Am 16. August erreichte er die von Metz nach Westen fhrende Strae, bevor das franzsische Heer hatte ab-ziehen knnen. Bei Mars la Tour und Vionville griff Prinz Fried-rich Karl die Franzosen an, verlegte ihnen den Weg und warf sie auf Metz zurck. 5. Die fnffcfieiituiigsfdifacfif. a. Die Vorteile der Franzosen. Die eigentliche Ent-fcheidung jedoch brachte erst die blutige Schlacht bei Gravelotte am 18. August. König Wilhelm leitete selbst an diesem Tage die Schlacht. Die Schlachtreihe des Feindes war mehrere Stunden lang. Sie stand auf den Hhen, die sich westlich von Metz, von Gravelotte im Sden bis St. Privat im Norden, erstrecken. Die Drfer in dem weiten Rume waren in Festungen verwandelt. An den Abhngen der Hhen waren Grben aufgeworfen, welche stufenweise bereinanderlagen. In diesen Grben war die franzsische Infanterie gegen die deutschen Kugeln geschtzt. Zu ihrer Untersttzung waren Kanonen und Kugel-spritzen aufgefahren. Die deutschen Truppen muten meistens weite Mrsche machen, ehe sie den Feind angreifen konnten. Sie kamen mde auf dem Schlachtfelde an, wo die Franzosen sie in festen Stellungen erwarteten. b. Der Kampf bei St. Privat. Um die Mittagsstunde begann die gewaltige Schlacht: 300 000 Krieger kmpften gegen einander. Mehrere Armeecorps griffen die Franzosen im Norden, bei dem Dorfe St. Privat an, andre unter General Steinmetz kmpften im Sden, bei Gravelotte. Die Deutschen stritten auf allen Punkten mit groem Heldenmute. Aber der Feind wehrte sich auch sehr tapfer. St. Privat wurde in Brand geschossen; trotzdem wichen die Franzosen nicht. Unter heien Kmpfen war es bereits Abend ge-worden. Da nahmen die Deutschen St. Privat im Sturm. Von allen Seiten rckten (je in das Dorf ein, in die Straen und Huser, und warfen den Feind hinaus. Damit war hier die Schlacht ent-schieden. c. Der Kampf bei Gravelotte. Nicht so gut sah es um diese Zeit im Sden aus. Die Truppen des Generals Steinmetz hatten zwar zuerst den Feind von Hhe zu Hhe, bis der Gravelotte hinaus getrieben. Hier aber stieen sie auf die feindliche Hauptmacht. Drei Stunden lang konnten sie keinen Fu breit vorrcken. Unsre Soldaten waren bis auf den Tod erschpft. Schon fingen einzelne Truppenteile an zu weichen. Die Granaten platzten in unmittelbarer

5. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 26

1831 - Elberfeld : Büschler
26 1813. Wwiwv\Mwwwvwiwwivmvm/V © l/Wwwwwwwww** Uuuhvk W haben würde, welche er ihm bestimmt hatte. Dieser war mit großer Heftigkeit vorgedrungen, hatte den russischen Feldherr» Barklai de Tolly zum Rückzuge genöthigt und den Gleiner Windmühtenberg, so wie das Dorf Preititz, erobert. Der Augenblick war gefährlich, denn Preititz lag fast im Rücken des Bundesheeres; aber Blücher schickte sogleich den General Kleist dorthin zur Hülfe, und die Preußen erstürmten das Dorf wieder. Da sah Napoleon, daß es noch nicht genug sey, solche Krieger unerwartet an der schwachen Seite anzu- greifen; er mußte daher neue Kolonnen zu Hülfe nehmen, die bisher, in einem tiefliegenden Grunde versteckt, gewartet hat- ten. An ihre Spitze stellte er seinen besten Feldherr^, den Marschall Soult, den er aus Spanien zu sich gerufen hatte; und in dem Augenblicke, da die Preußen durch die Unterstüz- zung des rechten Flügels ihre Mitte geschwächt hatten, mußte Soult diese mit Ungestüm angreifen. Unabsehbare, dunkle Schaarcn des Fußvolks wälzten sich gegen die Höyen von Kreckwitz und Klein-Bautzen, die der Schlüssel der preußischen Stellung waren, hinan; zugleich ließ Napoleon hier wieder, wie bei Lützen, eine Menge Geschütz auf Einen Fleck zusam- menfahren und ein fürchterliches Feuer erheben. Blutig wurde um diese Höhen mit dem Bajonette gestritten und die Franzo- sen verloren außerordentlich viel Menschen; endlich blieben sie durch ihre große Menge Meister derselben. Jetzt mußten die verbündeten Herrscher entweder Alles daran setzen und mit letzter Kraft und gewiß sehr vielem Blute die verlornen Höhen wieder erstürmen, oder die Schlacht abbrechen, weil ihre Stel- lung nun gar zu unvortheilhaft geworden war. Und dieselben Gründe, welche sie, ohne geschlagen zu seyn, bei Lützen zum Rückzuge bewogen, thaten es auch hier. Noch war der Augen- blick nicht gekommen, da es rathsam war, das Aeußerste zu wagen; noch war viel neugerüstetes Volk aus Preußen und Rußland nicht zur Stelle, und vor allen Dingen mußte die Stellung dicht neben Oestreich behauptet werden, dessen Beitritt zur gerechten Sache sehr bald zu erwarten war; seine Rüstung war ihrer Vollendung nahe. Aus diesen Gründen befahlen die beiden Herrscher ihren Heeren, die Schlacht abzubrechen und den Kampfplatz zu verlassen; und es geschah nach 3 Uhr Nach- mittags, bei hellem Tage, mit solcher Ordnung und Ruhe, daß die Franzosen an keine Verfolgung, wie nach einem Siege, denken konnten, nicht ein Stück eroberten, und in der ganzen Schlacht sehr wenige Gefangene machten. Napoleon hatte sich auf einen Hügel bei Niederkayna begeben, und überschaute, auf einer Trommel seiner Garde sitzend, das Schlachtfeld ; mit hastiger Eile trieb er seine Schaaren vorwärts, um grö- ßere Vortheile zu erzwingen; allein die leichte Reuterei der Rus- sen und Preußen, die den Rückzug deckte, hielt die schönste Ordnung, und er mußte zufrieden seyn, daß die Feinde ihm

6. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 76

1831 - Elberfeld : Büschler
76 1814. %\vwv*\\)vuimvimvviwv\muv\©\wvwwvnuwtvmvvvvuvu\uv sogar im Rücken des .Heeres, auf der großen Landstraße, und verschlossen den letzten Ausweg. Da gab es keine Rettung, als in der Kriegskunst der Heerführer und in dein festen Ent- schluß Allier, sich muthig durch den Feind durchzuschlagen. Dichtgeschlossen, ernst und stumm rückte das Fußvolk vorwärts; das Geschütz richtetete sein Feuer auf den Punkt der großen Etraße; alte Gewehre richteten dahin ihre Kugeln; ja, das Fußvolk griff sogar die Neuterei mit dem Bajonett an; — da mußte sie den Durchweg öffnen. Dennoch war die Gefahr noch nicht überstanden, die Angriffe auf die Flanken wurden nur um so heftiger fortgesetzt; allein wenn die Preußen nur auf ihren alten Helden blickten, so mußte guter Muth ihre Herzen erfüllen. So wild auch die Feinde anstürmten und Himmel und Erde bewegten, um die unerschütterlichen Reihen nur erst in Unordnung zu bringen, — immer ritt er ernst, lang- sam, ruhige Zuversicht in seinen Augen, meistens hart am Nach- trabe oder am Vorderzuge, wo die Gefahr am meisten drängte, und ordnete mit seinem trefflichen Gehülfen Gneisenan beson- nen das Ganze. Dadurch ward es möglich, daß auf einer langen Rückzugslinie von vier schweren Stunden, im offenen,' flachen Felde, wo nicht Gräben noch Mauorn gegen die An- griffe der Reuter schützten, unter beständigem Geschütz - und Gewehrfcuer, dennoch kein Viereck durchbrochen wurde und kein Haufe aus seiner Schlachtordnung wich. — Sehr tapfer be- währte sich auch das Geschütz, welches an diesem Tage, aus Mangel der Reuterei, den Vortrab und den Nachtrab des Zu- ges machen und sich mit stürmischer Schnelligkeit bewegen mußte. Wenn die feindliche Neuterei gegen das Fußvolk an- sprengte, sogleich wandte ihr das Geschütz die Verderbensprü- henden Mündungen entgegen und schmetterte seine Kartätschen dazwischen, zerriß die Glieder und trieb sic in eiliger Flucht zurück. Es wurde vorzüglich durch den Prinzen August von Preußen geleitet, welcher mit der kaltblütigsten Tapferkeit, ent- schlossen lieber zu sterben, als gefangen zu werden, immer an der Spitze seiner Ahtheilung daher zog. Als der Zug an den Wald von Etoges kam, hatten sich einige zwanzig französische Kürassiere in der Dämmerung in das Holz geschlichen und fielen plötzlich das Gefolge des Feld- marschalls selbst an; da mußten die Befehlshaber und die Of- fiziere des Generalstabes selbst die Degen ziehen, und sich der ungestümen Gäste erwehren, die auch glücklich niedergemacht oder gefangen wurden. Endlich kam die langersehnte Nacht herbei und versprach den Preußen nach so harter Noth einige Ruhe; aber noch ein- mal wartete ihrer im Dorfe Etoges ein Kampf mit dem fran- zösischen Fußvolke, welches auf Seitenwegen zuvorgekommen war und das Dorf besetzt hatte. Aus allen Gassen und Häu- sern empfing sic ein mörderisches Feuer; aber Kleist bahnte

7. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 43

1831 - Elberfeld : Büschler
Die Schlacht bei Dennewitz. 43 i\vv\vvv\vivi'iw\'vi%vwvv\vvwt\i @ mvvvvi\ ivwvviw » v\i\tvv\vr\vtv schall Ney wirklich, den Kronprinzen von Schweden durch Queerzüge über seine wahre Richtung zu täuschen und die Preu- ßen unter Vülow und Tauenzicn plötzlich mit aller Macht am 6. September bei Dennewitz, in der Nahe von Jüter- bog k, anzugreifen. Es war ein heißer ^Tag für die 40,000 Preußen; sie mußten die heftigsten Angriffe eines ganzen Hee- res fast einen Tag lang aushalten, ehe ihnen die Russen und- Schweden zu Hülfe kommen konnten; und dennoch hatten sic schon den Sieg gewonnen, als jene ankamcn. Da galt e-H gleich den 8000 Russen bei Kulm, und wie eben diese Bü- lowsche Schaar schon bei Großbeeren gethan hatte, nicht die Menge und nicht die Wurh der Feinde zu achten, und nur den Einen Gedanken in der Brust festzithalten, daß ein jeder von ihnen erst als Leiche daliegen müsse, ehe die Franzosen den Weg zur Hauptstadt betreten dürften. Das haben die tapfern Männer ehrlich gehalten. Wenn sie ein Dorf, oder einen Hügel, oder auch nur die Gasse eines Dorfes verloren hatten, so stürzten sie sogleich wieder unerschrocken gegen die andringendcn Haufen und achteten ihr Feuer nicht, sondern trieben sie mit ihren Bajonetten im Sturmschritte zurück. Der erboßre Feind kam in solchen Zorn über ihren Widerstand, daß er sich sogar an den Leichnamen der Gefallenen und an den Verwundeten rächte, wenn cs ihm gelang, einen verlornen Platz auf einen Augenblick wieder zu gewinnen. Und wenn er einen Tobten fand, der das eiserne Kreuz auf seiner Brust trug, so durchstießen ihnen wohl zehne in ihrer Wuth noch mit ihren Bajonetten. Die französischen Anführer selbst strengten die äußersten Kräfte an, den Sieg an sich zu reißen; Ney wagte sich so in's Feuer, daß die Hälfte seines Gefolges getödtet wurde; Oudinot griff selbst, an der Spitze seiner Haufen, das Fußvolk der Tauenzienschen Heerschaar an; und Reynier blieb lange Zeit wie einer, der den Tod wünscht, unter dem Feuer der preußischen Scharfschützen. Aber alles ihr Zürnen und Toben brach sich an dem eisernen Muthe dieser tapfern Krieger. Zn blutiger Arbeit und fast übermenschlicher Anstren- gung eroberten sie nach einander die Dörfer Nieder-Gersdorf, Rohrbeck, Dennewitz und Gehlsdorf; schlugen erst des Fein- des rechten Flügel, daun durchbrachen sie seine Mitte, zuletzt brachten sie auch den linken Flügel zum Weichen. Ein Drit- theil der Preußen lag todt oder verwundet auf der Wahlstatt, aber hoher Ruhm deckte ihre Wunden und das Vaterland wird ihre Namen in allen Zeiten mit Dankbarkeit nennen. Und als nun am Abende die 50 schwedischen und russischen Bataillone mit 6000 Reutern und 120 Stücken Geschütz, die in einem Zuge drei Meilen zurückgelegt hatten, zur Hülfe herbeikamen, und als die ersten Reuter ansprengten, und das fliegende Ge- schütz in den Feind hineindonnerte, da wurde seine Flucht voll- kommen. Da war kein Aufhalten mehr; die Reuter ließen die

8. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 45

1831 - Elberfeld : Büschler
Das Treffen bei Wartenburg 45 'l.ww\ Vw Vvvvvv Vw V\Avwwwww\#Wv W Vvw Wwvw Wwa W\ Vw Wv Vw Krachen des Geschützes, das sie zehnfach verstärkt im Wieder- dalle znrückgaben. Napoleon konnte nicht hindurch, und der östreichische Feldherr Kolloredo nahm ihm noch zehn Kanonen und 2000 Gefangene ab. Da kehrte er um nach Pirna und ist seitdem nicht wieder nach Böhmen gekommen. — Am 22. rückte er noch einmal gegen Blücher vor; der nahm aber eine feste Stellung Himer der Spree, und Napoleon war am 24. schon wieder in Dresden. Das war ein vergebliches Kriegsspiel, wobei der Nach- thcil ans seiner Seite war; und dazu wurde der Mangel in seinem Heere täglich größer. Fast auf allen Seiten war er eingeschlossen und nur eine schmale Straße über Leipzig war noch zu seiner Verbindung mit Frankreich übrig. Auch sie blieb nicht mehr frei; einzelne kühne Anführer von leichten Streif- schaaren, beunruhigten unaufhörlich seinen Rücken. Da war der östreichische Oberste Menzdvrf, der mehrmals Leipzig berannte; der General Thielmann, der den sächsischen Dienst verlassend, der deutschen Sache seinen Arm weihete, und kühne Streifzüge nach Weißenfels, Lützen, Naumburg und Merseburg unternahm; da war der russische General Czernitschef, der mit seinen schnellen und verwegenen Kosacken sogar bis Kassel vordrang , den westphälischen König am 26. September aus dem üppigen Wohlleben seiner Hauptstadt verjagte, und mit vieler Beute beladen wieder nach der Elbe zurückkehrte. Diese kühnen Neckereien waren dem bedrängten Napoleon aufs höchste verdrießlich. Seine Zufuhr wurde abgeschnitten; viele Mannschaften getödtet oder gefangen; alle Wege unsicher; kein Bote der ohne starke Bedeckung reisen konnte; und den- noch wurden manche w-eggefangen, aus deren Briefen nach Frankreich die schlimme Lage und der Mißmuth seines Heeres offenbar wurde. Er versuchte cs, die ungestümen Haufen wie- der zurückzutreiben, und schickte seinen General Lefebre Des- nouettes mit 8000 Mann Fußvolk und Gardereuterei gegen sie ans. Aber bei Zeitz trafen ihn am 28. September der Hettmann Platow und der General Thielmann, und brachten ihm solche Niederlage bei, daß er außer vielen Todten 1500 Mann an Gefangenen verlor, und sich nicht wieder vor ihnen blicken ließ. 14. Das Treffen bei tdadxnburg. Den 3. Oktober. Doch diese Vorfälle, so rühmlich sie für die verbündeten Waffen zeugten, und so schädlich sie auf die Länge den Fran- zosen wurden, entschieden das Schicksal des Krieges nicht schnell genug. Das arme sächsische Land litt fürchterlich unter der Last der großen Heere. Dem jugendlich rastlosen Greise

9. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 88

1831 - Elberfeld : Büschler
88 1814. »uuwvuv vvvvvvvaa uv n\ luiumm vvu vva m tivmivv vv* vaa vav nahe däuchte; er hatte nicht den Muth, nüt den Seinigen ans Leben und Tod ausznhalten. Um Mittag begann auch der Angriff des schlesischen Hee- res auf die Höhen des Montmartre. York, Kleist und Länge- ren trieben die Franzosen ans allen Dörfern, und an diesem Flecke konnte auch die Reuterei einen Antheil an dem Ruhme dieses Tages nehmen; die schwarzen und die brandenbnrgischen Husaren machten einen tapfern Angriff ans die Feinde, die das Dorf La Billette behaupten wollten, und trieben sie flüchtig bis an die Vorstädte zurück. Auch der Montmartre mit seinem Geschütz wurde genommen. Auf dem äußersten linken Flügel war der Kronprinz von Würtemberg, nach beständigem Kampfe mit den Abtheilnngen, die die Zugänge der Stadt von Vincennes her vertheidigtcn, am Nachmittage gleichfalls bis hart an diese Eingänge vorge- drungen; — und so stand nun das ganze Bundcshecr auf den Höhen, die es erobert, von muthiger Siegcssrende erfüllt, den Schlagbäumen gegenüber, bereit, mit gefälltem Gewehr in die Stadt cinzudringen. Aber schon hatten die Marschälle und die Vorsteher der Stadt um Schonung gebeten, und die verbündeten Herrscher, die nur den Urheber "des Unheils und nicht das Volk verderben wollten, gewährten ihre Bitte. Die Stadt sollte am folgenden Morgen übergeben werden und die Trümmer des Heeres von Marmont und Mortier durften ab- ziehen. Die Freude der Pariser, ans so naher und großer Gefabr glücklich gerettet zu seyn, war außerordentlich. Am folgenden Tage, den 31. um Mittag, hielten die bei- den Bnndesfürsten, — der Kaiser Franz war bei seinem Heere in Lyon zurückgeblieben, — mit den Prinzen ihres Hauses, dem Kronprinzen von Würtembcrg, mit vier Marschällen, sehr vielen Generalen und einem Theile ihrer Heere, ihren Sie- ges ein zng in Paris. — Es war ein erhebendes Schau- spiel, wie die Krieger von Mitternacht und von Morgen, die als Kämpfer für die Freiheit Europa'ö ausgczogcn waren, nun im Glanze der Frühlingssonne ihre Herrscher, die Schützer der Gerechtigkeit und Treue, in die gedemüthigte Hauptstadt des trotzigen Feindes einführten! 22. Napoleons Absetzung und der Friede ;u Paris. Ilm ersten April erließ der Kaiser Alexander in seinem und seiner Bundesgenossen Namen eine Erklärung: „daß sie forthin weder mit Napoleon, noch mit einem Gliche seines Hauses, unterhandeln würden; die Franzosen möchten sich da- her eine andere Regierung wählen." Ans dieses Wort erklärte zuerst der Gemcinderath von Paris, daß er sich von dem Gehorsam gegen Napoleon los-

10. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 51

1831 - Elberfeld : Büschler
Die Schlacht bei Leipzig. M Wa H\l\\ w\ Iw Wa Wa Aaa Ava Wa Vw ©Vw Wa Vw Vw Wa Wa Wa Wa Wa Vaaaaa Auf drei Seiten war hauptsächtlich der Kampf. Der größte im Südosten der Stadt, bei Markkleeberg, W a- ch au und Liebertwolkwitz, wo das große verbündete Heer kämpfte; dann im Westen, bei Lindenau, zwischen Gertraud und dem östreichischen General Giulay, und drittens im Nor- den, nach Möckern und Lindenthal zu, zwischen Blücher und dem Marschall Marmont. Dieses war eine Schlacht für sich und wird die Schlacht von Möckern genannt. Fürst Schwarzenberg hatte aus seiner äußersten linken Seite, jenseits der Pleisse, den General Meerveld gestellt, der den rechten französischen Flügel in der Flanke angreifcn sollte; hier stand der Fürst Poniatowöky mit seinen Polen, die noch einmal mit großer Tapferkeit für Napoleon kämpf- ten. — Die Mitte der großen Schlachtordnung hatten die Rus- sen und Preußen unter Witgenstein und Kleist; den rech- ten Flügel die Oestreicher unter K len au'; und alle diese Heeresabtheilnngen rückten am Morgen zum Angriffe vor. Der General Kleist nahm links Markkleeberg weg, der Prinz von Würtembcrg drang im Mittelpunkte mit den Rüsten und Preu- ßen in Wachau ein, die Oestreicher unter Klenan besetzten rechts den Kolmberg bei Liebertwolkwitz; die ganze französische Schlachtreihe wich zurück und Napoleon selbst'mir den Garden kam so nahe an das feindliche Feuer, daß mehrere ans seinem Gefolge durch Kanonenkugeln getödtet wurden. Aber so, nach einem einzigen Sturme den Sieg gewonnen zu geben, war nicht in Napoleons Weise. Still in das Schlachtgetümmel hineinschauend hatte er in seinem Mittelpunkte, rechts und links von Wachau, zwei starke Angriffshaufen ans dem Kerne seines Fußvolkes, seiner Reuterei und seines Geschützes gebil- det, und als es ibm nun die rechte Zeit dünkte, bald gegen Mittag, ließ er diese gewaltigen Schlachtkeile Hervorbrechen. Ihr Angriff, durch ihn geordnet, unter seinen Augen, war so stürmisch, daß die Verbündeten die Dörfer verkästen und sich in die Linie zurückziehen mußten, von wo sie am Morgen den Angriff begonnen hatten. Die Franzosen gewannen sogar meh- rere Anhöhen jenseits der Dörfer, erstürmten die Schäferei * Anenhain, drangen gegen das Dorf Gülden-Gossa vor, und eroberten auf dem äußersten rechten Flügel der Verbündeten die sogenannte Schwedenschanze, eine Anhöhe, welche weit umher die Gegend beherrschte. Der Sieg schien sich entschie- den auf Napoleons Seite zu neigen; schon war der rechte und linke Flügel des Bundesheeres fast von der Mitte der Schlacht- ordnung abgerissen, und Napoleon sendete 3 Uhr Nachmittags eine Sieges - Botschaft an den König von Sachsen und ließ in Leipzig alle Glocken läuten. Das war ein trauriger Klang für die deutschen Herzen derer in der Stadt! — Bald aber wurden sie wieder aufgcrichtet; denn der Kanonendonner schwieg nicht etwa, oder entfernte sich weiter von der Stadt, sondern
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