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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 142

1902 - Karlsruhe : Lang
— 142 — mit Bismarck, konnte ihn jedoch nicht zur Gewährung günstigerer Bedingungen für sein Heer bewegen. Er wünschte eine Zusammenkunft mit König Wilhelm I., die dieser auch zugestand, jedoch erst nach Abschluß der Kapitulation. Diese erfolgte mittags um 12 Uhr. Das srauzösische Heer legte die Waffen nieder; 1 Marschall, 39 Generale, säst 3000 Offiziere und 83000 Mann*) wurden kriegsgefangen nach Deutschland geführt, 10 000 Pferde, 330 Feldgeschütze, 184 Festungsgeschütze, 70 Mitrailleusen fielen in die Hände der Sieger. Um 1 Uhr kam König Wilhelm mit dem gefangenen Kaiser in dem Schlößchen Bellevue bei Donchery zusammen. Der König schrieb darüber an seine Gemahlin: „Um 1 Uhr setzte ich mich mit Fritz in Bewegung, von der Kavallerie-Stabswache begleitet. Ich stieg vor dem Schlößchen ab, wo der Kaiser mir entgegenkam. Der Besuch währte eine Viertelstunde; wir waren beide sehr bewegt Über dieses Wiedersehen. Was ich alles empfand, nachdem ich noch vor drei Jahren Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht gesehen hatte, kann ich nicht beschreiben." Dem gefangenen Kaiser wurde das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zum Aufenthalte angewiesen. Straßburg, Metz, Paris. Nach dem herrlichen Siege von Sedan hofften und wünschten die Deutschen, daß der Krieg so bald als möglich durch einen ehrenvollen Frieden abgeschlossen werde. Allein er begann von neuem. Auf die Nachricht von der Niederlage und Gefangenschaft Napoleons wurde in Paris die Republik ausgerufen. Die Kaiserin Eugenie, seit Napoleons Abwesenheit Regentin, verließ mit den Ministern die Stadt; das Kaiserreich war zu Ende. Die republikanische Regierung knüpfte Friedensunterhandlungen an; als aber König Wilhelm I. die Abtretung von Elsaß und Deutsch-Lothringen forderte, beschloß sie, den Krieg fortzusetzen. Wenige Tage nach der Schlacht bei Wörth erhielt ein Teil der dritten Armee, hauptsächlich Badener, die Aufgabe, Straßburg zu nehmen. Da dies weder durch Überrumpelung, noch durch Einschließung möglich war, mußte man zur förmlichen Belagerung schreiten. Das Belagerungsheer wurde von General Werder befehligt. Am 12. August wurde die Stadt eingeschlossen, und die folgenden 46 Tage hatte sie alle Schrecken der Belagerung auszustehen, so am 18. August und wieder am 23. und in der Nacht zum 24. eine heftige Beschießung. Der französische Kommandant Uhrich verweigerte hartnäckig die Übergabe. Am 26. September hatten die Belagerer 40 Batterien errichtet; in denselben waren 119 gezogene Kanonen, 42 schwere und 40 kleine *) Ohne die 20 000 Mann, die während des Kampfes gefangen worden waren.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 136

1900 - Karlsruhe : Lang
— 136 — Wimpffen beit Oberbefehl des französischen Heeres übernommen. Er kam um 10 llfjr abends ins deutsche Hauptquartier, um mit Bismarck und Moltke wegen der Kapitulation zu uuterhanbeln. Er verlangte freien Abzug seines Heeres mit Waffen und Gepäck und allen kriegerischen Ehren. Bismarck erwiederte ihm, daß man dem Heldenmute des französischen Heeres alle Anerkennung zuteil werden lasse, daß aber Deutschlanbs Sicherheit gewahrt und barum die vorgeschlagenen Bedingungen verworfen werben müßten. „Ihre Armee legt die W-tffen nieber und wirb kriegsgefangen nach Deutschland geführt/' Dagegen erklärte Wimpffen, lieber lasse das französische Heer es nochmals ans die Entscheidung der Waffen ankommen. Nun nahm Moltke das Wort: „Jeder Widerstand von Ihrer Seite ist vergebens. Sie haben keine Lebensmittel, die Munition ist erschöpft, die Reihen Ihres Heeres sind gelichtet, zudem umfaßt unsere Artillerie die Stadt von allen Seiten, sie vernichtet Ihre Truppen, noch ehe sie fähig gewesen sind, auch nur eine einzige Bewegung auszuführen/' Moltke stellte es dem französischen Ge-nerstl frei, einen feiner Offiziere die bentsche Stellung besichtigen zu lassen, und schloß mit der Bemerkung, die Beschießung beginne mit Anbruch des Tages tvieber, wenn bis bcthin die Übergabe nicht erfolgt fei. Nach längerem Verhanbeln bat Wimpffen um Bedenkzeit bis am andern Morgen 9 Uhr, die ihm benn auch gewährt würde. Am 2. September in aller Frühe fuhr der Kaiser Napoleon aus seban hinaus ins bentsche Lager und hatte eine Besprechung mit Bismarck, konnte ihn jeboch nicht zur Gewährung günstigerer Bebingungen für fein Heer bewegen. Er wünschte eine Zusammenkunft mit König _ Wilhelm 1., die biefer auch zugestand, jeboch erst nach Abschluß der Kapitulation Diese erfolgte mittags um 12 Uhr. Das französische Heer legte die Waffen nieber; 1 Marfchall, 39 Generale, fast 3000 Offiziere und 83 000 Mann*) rourben kriegsgefangen nach Deutschland geführt, 10 000 Pferbe, 330 Feldgeschütze, 184 Festungsgeschütze, 70 Mitrailleusen fielen in die Hänbe der Sieger, ihn 1 Uhr kam König Wilhelm mit dem gefangenen Kaiser in dem Schlößchen Bellevue bei Donchery zusammen. Der König schrieb darüber an seine Gemahlin: „Um 1 Uhr setzte ich mich mit Fritz in Bewegung, von der Kavallerie-Stabswache begleitet. Ich stieg vor dem Schlößchen ab, wo der Kaiser mir entgegenkam. Der Besuch währte eine Viertelstunde; wir waren beide sehr bewegt Über dieses Wiedersehen. Was ich alles empfand, nachdem ich noch vor drei Jahren Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht gesehen hatte, kann ich nicht beschreiben." Dem gefangenen *) Ohne die 20000 Mann, die währenb des Kampfes gefangen worben waren.

3. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 75

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 75 — 70. Der Rastatter Gesandtenmord. (Obser: Denkwürdigkeiten des Markgrafen Wilhelm b. Baden. Heidelberg 1906. S. 11 f.) Den 28. April 1799 löste sich der Kongreß (zu Rastatt) durch den Gesandtenmord plötzlich auf. Recht wohl erinnere ich mich, wie der Kutscher Glaßner, der mit Pferden meines Vaters die französischen Gesandten Bonnier, Roberjot und Jean Debry gefahren hatte, von dem schrecklichen Ereignis erzählte, das meinen Vater in große Verlegenheit setzte. Am 13. April war der kaiserliche Bevollmächtigte von Rastatt abgereist, nachdem er den Kongreß für vertagt erklärt hatte. Die übrigen deutschen Gesandten wollten anfangs in Verbindung mit den französischen den Kongreß fortsetzen, hoben ihn aber schon zehn Tage nachher ebenfalls auf. Die französischen Gesandten reisten hierauf am 28. April abends von Rastatt ab, nachdem ihnen der österreichische Oberst Barbaczy, welcher die in der Umgegend stehenden kaiserlichen Truppen befehligte, den längeren Aufenthalt untersagt hatte. Eine Viertelstunde vor Rastatt wurden sie von Reitern, welche die Uniformen der Szeklerhufaren trugen, überfallen und aller ihrer Papiere beraubt. Sie selbst wurden aus den Wagen gerissen, zwei von ihnen getötet; Jean Debry rettete sich nur dadurch, daß er in einen Graben kroch. Die Frauen und Diener dursten ihre Reise fortsetzen. Man hielt diesen Gesandtenmord für ein Werk der französischen Direktoren, welche dadurch den Volkshaß gegen Österreich hätten wecken wollen. Der Platz, wo dies geschah, liegt bei dem Dorfe Rheinau, auf dem Weg nach Steinmauern und Selz. (Die Ansicht der meisten Geschichtsforscher ist heute die, daß die Tat wirklich durch österreichische Husaren begangen wurde, aber nur auf ein Mißverständnis, d. h. auf einen falsch verstandenen Befehl zurückzuführen ist.) 71. Die Gefechte bei Renchen und Oberkirch am 4. Juli 1799. (Polit. Korrespondenz Karl Friedrichs. Bd. Iii, 259.) Um 2 Uhr griffen die Franzosen zwischen Appenweier und Renchen mit 4 Bataillonen Infanterie, meist Grenadiers, und

4. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 76

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 76 — Cavallerie die Kaiserlichen, so nur 1 Bataillon Gradiskaner und Blankensteinhusaren stark waren, an, warfen solche anfangs bis gegen Oberkirch zurück, hierauf hieben die Blankensteinhusaren in die Grenadiers ein und nahmen gegen 400 Gefangene, worauf sie sich zurückzogen. Bei Appenweier wurden sie auch wieder zurückgedrückt, doch ist die Bergstraße dadurch gesperrt, da Appenweier zwischen den Vorposten liegt. Die Bauern (Landsturm) kamen zu spät, sonst wäre eine größere Anzahl gefangen worden, alle Ortschaften standen auf, und in der ganzen Ortenau ist der Landsturm angeordnet. (Bericht des Majors ü. Harrant.) 72. Der Friede von Luneville, 1801. (Guido von Meyer: Staatsakten für Geschichte und öffentliches Recht des deutschen Bundes. Frankfurt a. M. 1833, S. 5 f.) (Der Vertrag enthält 19 Artikel; die auf das heutige Baden bezüglichen lauten:) Art. Iv. ... Sa Majeste l’Empereur et Roi s’oblige a ceder au duc de Modene, en indemnite des pays que ce prince et ses heritiers avaient en Italie, le Brisgau, qu’il possedera aux memes conditions que celles en vertu des-quelles il possedait le Modenois. Art. X I. Sa Majeste l’Empereur et Roi, tant en son nom qu’en celui de l’Empire germanique, consent ä ce que la Republique franqaise possede desormais, en toute sou-verainete et propriete les pays et domaines situes ä la rive gauche du Rhin et qui faisaient partie de l’Empire germanique ; de maniere qu’en conformite de ce qui avait ete expressement consenti au congres de Rastatt par la deputation de l’Empire, et approuve par l’Empereur, le Thalweg du Rhin soit desormais la limite entre la Republique frangaise et l'empire germanique, savoir: depuis l’endroit oü de Rhin quitte le territoire helvetique, jusqua’ä celui oü il entre dans le territoire batave. En consequence de quoi la Republique frangaise renonce formellement ä toute possession quelcon-que sur la rive droite du Rhin et consent ä restituer ä qui il appartient, les places de Düsseldorf, Ehrenbreitstein, Phi-

5. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 88

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 88 - scheu Brüder fechten würde. Er steht in Pforzheim und man sagt, er würde wegen diesem allem kassiert werden. Diejenigen Herrn Offiziers, so sich an mich in Karlsruhe vor meiner Abreise gewendet, sind folgende: Lieutenant Medi-cus, Braun und Graf Leutrum." 2. Bericht des russischen Gesandten v. Maltitz, Hanau, 6./18. Okt. 1805. „Le major Becke, chef d’un bataillon de chasseurs, le capitaine de Leutrum et plusieurs officiers badois ont demande et obtenu leur retraite, puisqu’ils n’ont pas voulu servir contre les armees de S. M. l’Empereur et Roi; cette intonation de vigueur et de patriotisme s’est aussi commu-niquee aux soldats; plus de 300 badois ont deserte pour se ranger du cöte de la bonne cause; le reste n’attand qu’une occasion favorable pour suivre cet exemple et se detacher d une alliance si honteuse pour la nation germanique. 82. Staatsvertrag zwischen Baden und Frankreich. (Polit. Korrespondenz Karl Friedrichs. Bd. V. 405 ff.) Wien, 29 frimaire an 14 (20 Dez. 1805). Article ier. S. M. l’Empereur des Francais, Roi d’Italie, s’engage a faire ceder ä S. A. S. l’Electeur de Bade par le futur traite de paix avec S. M. l’Empereur d’Allemagne et d’Autriche, le Brisgau (ä 1 exception de la partie faisant enclave dans les possessions de W urtemberg et situee ä Fest d’une ligne tiree depuis le Schlegelberg jusqu’ä Molbach et ses dependances, a l’exception des villes et territoires de W i 1-lingen et Breunlingen, l’O rtenau, la ville de Constance et la commanderie de Meinau. Article 2. S. M. l’Empereur des Frangais, Roi d’Italie, s’engage ä faire inserer dans le futur traite de paix un article par le-quel S. M. l’Empereur d’Allemagne et d’Autriche renon-cera, tant pour lui, ses heritiers et successeurs que pour les princes de sa maison, leurs heritiers et successeurs respec-tifs ä tout droit, soit de suzerainete, soit de souverainete, ä

6. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 89

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 89 — toute pretention quelconque, actuelle ou eventuelle, sur tous les etats sans exception que S. M. l’Electeur de Bade pos-sede maintenant et possedera en consequence du futur traite de paix. Article 3. S. A. S. l’Electeur de Bade jouira dans tous ses etats, tant sur ceux qui’l possede actuellement, que sur ceux qu’il possedera en consequence du futur traite de paix et du present traite de la plenitude de la souverainete et de tous les droits qui en derivent ainsi et de la meme maniere qu’en jouissent S. M. l’Empereur d’Allemagne et d’Autriche et S. M. le Roi de Prusse sur leurs etats allemands. S. M. l’Empereur des Frangais, Roi d’Italie, garantit ä S. A. S. l’Electeur de Bade la possession et la jouissance des dits droits qu’il aurait faits ou pourrait faire en consequence. Article 4. Immediatement apres l’echange des ratifications du present traite, S. A. S. entrera en possession des pays et terri-toires que S. M. l’Empereur des Frangais, Roi d’Italie, s’est engage par l’article ier du present traite ä lui faire ceder par le futur traite de paix avec S. M.l’Empereur d’Allemagne et d’Autriche, et y exercera tous les droits de souverainete ainsi qu’il est dit dans l’article precedent. Article 5. S. A. S. l’Electeur de Bade declare qu’il ne formera aucune pretention sur les iles du Rhin occupees par la France. Article 6. S. M. l’Empereur des Frangais, Roi d’Italie, s’engageant en sa double qualite pour lui, ses heritiers et süccesseurs, garantit a. S. A. S. l’Electeur de Bade l’integrite de ses pos-sessions dans l’etat ou elles se trouveront en consequence du traite de paix ä l’intervenir. Article 7. S. A. S. l’Electeur de Bade garantit l’integrite des pos-sessions actuelles de la France sur le continent, du meme que l'integrite du royaume d’Italie dans l’etat ou il sera apres la paix qui terminera la presente guerre.

7. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 134

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 134 — (Der Vertrag vom 23. April sollte der Schlußakte des Wiener Kongresses einverleibt werden, wogegen aber Baden Einspruch erhob. Gestützt wurde dieser Einspruch dadurch, daß Baden ein Truppencorps von 16 000 Mann am Oberrhein, der Festung Straßburg gegenüber, hatte und außerdem die Landwehr zum Abmarsch sich rüstete. Mit Rücksicht auf den Vorteil, den die Verbündeten im Augenblick des neuen Ausbruchs eines Krieges mit Napoleon hatten, wenn Baden auf ihrer Seite blieb, verzichteten die Vertragsmächte auf die Durchführung ihres Vertrags. So trat auch Baden am 12. Mai 1815 dem Bündnis der Mächte gegen Napoleon bei.) c) Badischer Beitritlsvertrag, Wien, 12. Mai 1815. Art. V. Sa Majeste Imperiale et Royale Apostolique s’engage des L. L. M. M. l’Empereur de toutes les Russies, du roi du Royaume-uni de la Grande-Bretagne et d’Irlande, et du Roi de Prusse, ä ne poser les armes sans avoir particulierement egard aux interets de S. A. R. le Grand-Duc de Bade, et a ne point souffrir qu’il soit porte atteinte ä l’existence poli-tique du Grand-Duche. d) Am 8. Juni 1815 wurde in Wien die deutsche Bundesakte unterzeichnet, durch welche in Art. 11 die Bundesgenossen einander gegenseitig ihre sämtlichen Besitzungen garantierten und zugleich (in Art. 2) die Erhaltung der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten für einen Teil des Bundeszweckes erklärten. Die Bundesakte wurde dann am 9. Juni in die Schlußakte des Wiener Kongresses eingerückt. Trotzdem kam am nächsten Tag folgendes Protokoll zwischen den Bevollmächtigten der fünf Mächte (Österreich-Rußland-Großbritanien-Frankreich-Preußen) zustande: ,,Les Puissances prennent ä cette occasion l’engage-ment formel, quoique secret, d’appuyer Sa Majeste Imperiale, Royale et Apostolique dans toutes les negotiations qu’Elle pourrait entamer ä l’avenir avec la Baviere pour recuperer l’Innviertel, le Hundsruckviertel, et le pays de Salzbourg.“ ,,Elles assurent eventuellement ä la maison d’Autriche la reversion du Palatinat, a Vexeption des parties cedees ä S. M. Prussienne, et du Brisgau, comme moyen de compen-sation dans les arrangements futurs en Allemagne. Elles consentent enfin ä ce que les objets destines ä des com-

8. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 175

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 175 — Schlüsse des Liedes, neue, begeisterte Hochrufe. Der-Großherzog dankte nun mit einigen Worten und brachte ein Hurrah auf den Führer der Südarmee, den Kronprinzen von Preußen, aus, in welches das Volk in nicht enden wollenden begeisterten Iubelrusen einstimmte. Auf den laut ausgesprochenen Wunsch des Großherzogs wurde nun von dem versammelten Volke das Lied: „Nun danket alle Gott" gesungen. Es war ein überwältigend feierlicher Moment, als das Volk dastand, baarhaupt, in nächtlicher Stunde unter freiem Himmel um seinen Fürsten versammelt und dem allmächtigen Lenker der Schlachten in Demuth dankend für den großen Sieg, den er an diesem denkwürdigen Tag uns Deutschen verliehen. Manches sonst eherne Gesicht sah ich von Thränen der Rührung benetzt. — Nachdem die hohen Herrschaften unter nicht enden wollenden Jubelrufen sich zurückgezogen hatten, wurde noch die „Wacht am Rhein" und die badische Volkshymne gesungen, und dann zog sich die Menge feierlich und in lautloser Stille zurück. Am Karl-Friedrichs-Denkmal wurde nochmals Halt gemacht, und einer der Anwesenden sprach noch einige patriotische Worte, die mit einem Hoch aus das große, einige Deutschland schlossen, welches uns Napoleon mit einem Schlage geschossen. 139. Das Gefecht bei Nompatelize. 6. Okt. 1870. (Karlsruher Zeitung No. 247. 9. Okt. 1870.) Telegramm an Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Baden. Etival, 7. Oktober. Gestern heftiges, siegreiches Gefecht von 1210 Uhr früh bis 4 Uhr Mittags bei St. Remy und Nompatelize gegen französische Linie und Garde mobile. Der Feind nach 4 Uhr in voller Flucht auf Rambervillers geworfen. Im Gefecht 3. Regiment (1. und Füsilierbataillon), 1. Leib-Grena-dierregiment und Füsilierbataillon 6. Regiments, 2 Eskadronen vom Leibdragonerregiment, Batterie Göbel und Knntz. Der Feind mehr als doppelt so stark mit 2 Batterien nach Aussage der Gefangenen mindestens 14 000 Mann durch Bataillone aus dem Süden unter General Petevin. Haltung der Truppen über alles Lob vorzüglich. St. Remy, Nompatelize und Bois des Jumelles mit dem Bajonett genommen, drei heftige feindliche

9. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 176

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 176 — Offensiostöße energisch abgewiesen. Verluste beträchtlich: 20 Offiziere, 410 Mann todt und verwundet. Verlust des Gegners mehr als dreifach. Unverwundet 6 Offiziere und 600 Mann, meist Linie, gefangen. Zahlreiche Waffen. Die Truppen biwakirten auf dem eroberten Schlachtfelde. Ein glorreicher Tag für die badischen Waffen! v. Degenfeld, Generalmajor. 140. Die Gefechte am Cignoit, 22. Oktober 1870. (Extrablatt der Karlsruher Zeitung No. 264. 26. Oft. 1870.) Telegramm an Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Baden. Epinal, 25. Oktober. Den 22. d. siegreiche Gefechte am Oignon-Fluß bei Voray, Etuz, Cussey, Auxon und Gencuille. Der Feind wurde mit starken Verlusten überall zurückgeworfen. Im Gefechte waren Bataillone des 1., 3., 4., 5. Regiments und drei Batterien. Diesseitiger Verlust etwa 7 Todte und 38 Verwundete. Wir machten an unverwundeten Gefangenen 2 Stabs-, 11 Oberoffiziere und gegen 200 Mann. Die Haltung der Truppen war vortrefflich. Das Divisions-Stabsquartier ist heute den 23. in Etuz. v. Beyer, Generallieutenant. 141. Die Kämpfe um Dijon im Oktober 1870. (Extrablatt der Karlsruher Zeitung. 3. November 1870 Morgens.) Telegramm an den Großherzog von Baden. Gray, 31. Oktober, Nachmittags 5 Uhr. Dijon ist durch Generalleutnant v. Beyer mit den Brigaden Prinz Wilhelm und Keller nach heftigem Gefecht in Besitz genommen. Als am 29. höherer Weisung gemäß der Rückmarsch auf Vefoul bereits befohlen war, erfuhr ich durch Recognoszirung, daß Dijon nicht besetzt sei. General v. Beyer erhielt deshalb Befehl, den Ort in Besitz zu nehmen. In der Nacht zum 30. war der Feind auf drei Bahnen wieder in Dijon eingerückt und setzte dem Anmarsch hartnäckigen Widerstand entgegen. Fünf Bataillone des Prinzen Wilhelm unterstützt von sechs Batterien nahmen die Höhen von St. Apolinaire. Das Leibgrenadier-

10. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 45

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 45 — selben Waffen gefegenbt, unbt obwohl sie ein groß blut gekostet, so ist selber boch also beschaffen, daß man den Verlust oerschmer-tzen kan, inbem gegen Ihren Verlust der Unserige nichts zu Rechnen, und sie hoffentlich durch biesen streich in solchen staub werben gebracht sein, daß sie schwerlich vor bießes Jahr große Sprunk thun werben. Wie alles abgeloffen, geruhen Euer K. M. von dem Herrn Prinz Vobemont allergnebigst zu vernehmen, inbeme selbigem nichts aufzuhalten, allergehorsamst vor bißeß mahl nichts weiters schristligen berichte, alß daß nicht glaube, daß in bißem seculo ein scherffers und blutigers gefecht vorbey-gegangen, in beme die Türken wie verzweiffelte leut gefochten unbt mehr alß ein ftunbt lang so zu sagen die üictori in hänben gehabt, daß mererste ist der große Verlust der Officieren, welcher unsere armee nicht verbesseret, bannoch wirbt man sehen, wie man, so gut man kan, der sachen hilff und zu weitern opera-tionen sich in staubt setzet, wovon mit nechsten Euer K. M. sambt einer ausfürlichen relation allergehorsamst zu benachrichtigen nicht ermangeln werbe, und verbleibe . . . P. S. Auch, allergnäbigster Herr, muß ich Euer K. M. den Printz Vobemont in Specie loben, der sich wie ein löw bey der infanteri erzeiget." 43. Befehl des Markgrafen Ludwig Wilhelm an den Kommandanten zu Heidelberg v. Heddersdorf. 16. Mai 1693. (schulte: Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden und der Reichskrieg gegen Frankreich. Bd. Ii. 14 f). An (Sommanbanten von Hebersborff und sämtliche Guarnison. Expebirt Eßlingen, den 16. May 1693. Hierburch wirb dem General und der gesambten guarnison bebeutet, daß der selbe und Sye im fahl der feinb, wie die Kunt-schafften gehen, selbigen posto attaquiren solte, so Jeboch noch zu gewarten stehet, ohne Einzige Wiberrebt und exeption als brave leüth und Soldaten ihre pflichten und treü schulbigst beobachten und sich biß auf den legten Mann befensiren sollen; und wirb hiemit dem Herrn General Gewalt und Vollmacht geben, in wibrigen so wohl Officir als Gemeine zu verarretiren, auch nach befunb der fachen den Prozeß alßbalb machen zu lassen.
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