Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 134

1873 - Köln : Schwann
— 134 — Gustav Adolph bet Nürnberg gegenüber. Drei Monate beobachteten sich hier beide Feldherren, ohne etwas Entscheidendes zu unternehmen. Da beschloß Gustav Adolph, Wallenstein in seinen: Lager anzugreifen. Aber fürchterlich wurden die Schweden von den schweren österreichischen Geschützen empfangen. Nach zehnstündiger Anstrengung mußte der König mit schweren Verlusten den Kampf abbrechen. Noch 14 Tage wartete er hierauf, um zu sehen, ob Wallenstein nicht aus seinem Lager herauskommen werde; aber dieser blieb unbeweglich. Da verließ Gustav Adolph selbst sein Lager und marschirte mit klingendem Spiele an Wallenstein vorbei, der ihn ruhig ziehen ließ. Als die Schweden fort waren, brach Wallenstein auf und eilte nach Sachsen. Der bedrängte Kurfürst rief schnell Gustav Adolph zu Hülse. Gustav Adolph kam und verschanzte sich bei Naumburg. Es war schon im November, es brach große Kälte ein, deshalb glaubte Wallenstein, Gustav Adolph werde keinen Angriff unternehmen und schickte den Grafen Pappenheim mit einer Abtheilung feines Heeres nach Halle. Aber kaum hatte Gustav Adolph dies gehört, so brach er gegen Wallenstein auf, der bei Lützen stand. Dieser schickte sofort Eilboten an Pappenheim mit dem Befehle, zurück zu kehren. Als der Morgen des 16. Novembers anbrach, bedeckte ein dichter Nebel das Gefilde bei Lützen. Noch im Dunkel ordneten die beiden Feldherren ihre Schaaren. Um 10 Uhr fiel der Nebel, die Sonne blickte hervor und die Heere standen schlagfertig einander gegenüber. Die Schlacht begann. Es war ein harter Kanrpf. Nach vierstündiger blutiger Arbeit glaubte Gustav Adolph schon den Sieg errungen zu haben, da langte Pappenheim mit seinen Reitern an. Seine Truppen erneuerten das Treffen, Wallenstein . brachte seine flüchtigen Reihen wieder zum Stehen, und die Schweden wurden zurückgedrängt. Der König eilt in die weichenden Reihen, um die Ordnung wieder herzustellen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn zu nahe an den Feind; er erhält einen Schuß in den rechten

2. Bd. 2 - S. 160

1873 - Köln : Schwann
— 160 — Morgen. Den 5. August in der Frühe brachen die Kaiserlichen hervor und kämpften bis Mittag; um 12 Uhr war der Sieg entschieden. Die Türken verloren 168 Kanonen, an Todten und Verwundeten 30,000 Mann. Im Frühjahr 1617 beschloß Eugen Belgrad zu belagern, überschritt die Donau und erschien Mitte Juni vor dieser Stadt mit nahe an 100,000 Mann. Belgrad zählte eine Besatzung von 20,000 Türken. Die Festung war eine der stärksten der Türkei, und das Unternehmen Eugens schien daher gefährlich und gewagt, denn die Türken hatten sich wieder gerüstet, und eben zog der Großvezier mit 200,000 Mann heran. Fiel daher Belgrad nicht vor Ankunft des Großveziers, so stand zu befürchten, daß das kaiserliche Heer zwischen zwei Feuer gerathe. Gleichwohl legte Eugen frisch Hand an. Bei brennender Sonnenhitze wurde die Festung mit einem doppelten Kreise von Wällen umgürtet, der eine gegen die anrückenden Türken, der andere gegen die Besatzung bestimmt. Der Großvezier errichtete, eine halbe Stunde Weges von den Kaiserlichen entfernt, ein befestigtes Lager und trieb Laufgräben gegen Eugens Stellung. Eugen befand sich in einer gefährlichen Lage; draußen standen 200,000 Mann, drinnen 30,000, die sich in die Hände arbeiteten. Eugen faßte rasch den Entschluß, dem Feinde zuvorzukommen und des Veziers Linien zu stürmen. Ein Theil des Heeres mußte zurückbleiben, um einen Ausfall der Besatzung zurückzuweisen. Der Rest rückte aus zum Kampfe gegen den Großvezier. Es waren 70,000 Mann, die beinahe alle, Eugen mit einbegriffen, an der Ruhr litten, eine Folge der entsetzlichen Hitze und der feuchten Gegend. Nie ist mit halbkranken Soldaten ein so glorreicher Sieg über einen dreimal stärkern Feind erfochten worden. Ant 16. August morgens 6 Uhr gerieth man aneinander, um 10 Uhr stellte Eugen bereits sein siegreiches Heer auf den erstürmten Höhen auf, welche das türkische Lager begrenzten. Der Feind floh nach allen Seiten. Von den Schätzen des eroberten Lagers sielen dem Staate 131 Kanonen und 3000 beladene Wagen zu. Nach der Niederlage des

3. Bd. 3 - S. 76

1873 - Neuß : Schwann
— 76 — 700 Geschützen verfügen. Die Südarmee der Verbündeten lagerte in einem weiten Halbkreise südlich von Leipzig. Mit dem ersten Morgengrauen des 16. Oktober weckten Alarmschüsse die Hunderttausende, die zum Kampfe bereit waren. Ein grauer, dünner Nebel lag über den Gefilden ausgebreitet; als aber der Kanonendonner die Luft erschütterte, zertheilte sich das Gewölk, und die Sonne beleuchtete den Schauplatz der zunehmenden Zerstörung. Auf einer Anhöhe bei Wachau, im Mittelpunkte semer Stellung, saß der große Kriegsmeister Napoleon an einem Feldtische, auf welchen: die Karte der Gegend ausgebreitet lag. Berühmte Offiziere seines Stabes waren um ihn versammelt. Bald rollte der Donner der Geschütze der ganzen Linie entlang; die Verbündeten drangen stürmend und siegreich vor. So heftig war der Stoß ihrer vereinten Kräfte, daß die Franzosen aus Lieberwolkwitz, Wachau und Markleeberg und von den einzelnen Höhenpunkten kämpfend zurückzogen. Je mehr sie aber zusammengedrängt wurden, desto kräftiger und nachhaltiger ward ihr Widerstand. Erst nach mörderischem Kampfe nahmen die Preußen unter Kleist von Nollendorf das Dorf Markleeberg und behaupteten es mit verzweifeltein Muthe gegen alle Angriffe der liebermacht. Dagegen konnten sich die Preußen und Rufsen in Wachau gegen die wiederholten Angriffe der Franzofen nicht behaupten. Wie zwei Ringer, die einander an Kräften gewachsen sind, stritten die Krieger lange um den Besitz des Dorfes. Gegen Mittag versuchte Napoleon, die Reihen der Verbündeten in mehreren Punkten zu durchbrechen. Zwei gewaltige Heeressäulen, aus Infanterie, hauptsächlich aber aus Kavallerie und zahlreichem Geschütz zusammengeballt, brachen plötzlich rechts und links von Wachau hervor. Ihre Geschütze sprühten Feuer und Rauch, Tod und Zerschmetterung. Vernichtung ging vor ihnen her, Verödung lag hinter ihnen. Eine unerhörte Kanonade begann auf der ganzen Linie und ward von beiden Seiten ohne Unterbrechung fortgesetzt, fünf Stunden lang, so daß der Boden zuweilen im eigentlichen Sinne des Wortes erbebte. In

4. Bd. 3 - S. 77

1873 - Neuß : Schwann
— 77 — Leipzig klirrten und zersprangen die Fensterscheiben; alle Linien waren in Rauch und Dampf gehüllt, durch die nur noch die Flammenspitzen wie feurige Zungen hervorblitzten. Napoleon selbst kam mit seinen Garden so nahe dein feindlichen Feuer, daß mehrere seines Gefolges den feindlichen Kugeln erlagen. Es war in der That eine Unmöglichkeit, jene furchtbaren Massen in ihrem ersten Andrange zu hemmen. Die Kämpfer, die sich bisher fest und todesmuthig gehalten, sahen sich genöthigt zu weichen, ihre Geschütze lagen zertrümmert am Boden. Die Schlacht schien entschieden. Napoleon sandte und 3 Uhr nachmittags eine Siegesbotschaft an den König von Sachsen und ließ in Leipzig alle Glocken läuten. Doch kaum hatte Schwarzenberg die Noth seiner Truppen wahrgenommen, so schickte er die zur Unterstützung bestimmten Regimenter in die weichenden Reihen und brachte den Kampf zuin Stehen; mit abwechselndem Glücke wurde sortgestritten. Da mit einem Male bricht Murat an der Spitze von 6000 Reitern plötzlich wieder von Wachau hervor. Zwischen den Vierecken jagt der wilde Reitersturm durch, überreitet mehrere russische Bataillone und wirft die russische Kavallerie über den Haufen; 26 Kanonen müssen von Seiten der Verbündeten preisgegeben werden. Unaufhaltsam, mit reißender Schnelligkeit, dringt die feindliche Reiterei gegen Gossa vor. Das Centrum der verbündeten Armee ist durchbrochen, die Schlacht scheint abermals verloren. Schon war der Feind kaum noch einige hundert Schritt von den beiden Monarchen entfernt, dem Kaiser von Rußland und dem Könige von Preußen. Schwarzenberg, der an ihrer Seite hielt, bat sie, sich rückwärts zu begeben, zog dann seinen Degen und sprengte hinab in die Schlachtlinie, um es im ritterlichen Kampfe mit dein kühnen Murat aufzunehmen. Es gelang ihm, durch herbeigeführte 400 Mann russischer Garde und des neumär-kischeu Dragonerregiments die entstandene Lücke wieder auszufüllen. Von dem Muthe und der Ausdauer dieser Truppen hing die Sicherheit des Königs und des Kaisers

5. Bd. 3 - S. 78

1873 - Neuß : Schwann
— 78 — ab. Lange schwankte das Handgemenge; doch die Garden und Dragoner wichen nicht und brachten endlich nach heldenmütiger Anstrengung die französischen Reihen zum Wanken. Die Schlacht war gerettet, und am Abend standen die Heere in denselben Stellungen, wie bei Anbruch des Tages. Die. Nacht machte dem langen, blutigen Kampfe ein Ende. Ihre Schatten lagerten sich über die erschöpften Lebenden und die Tausende von Verwundeten und Todten. An demselben Tage, an welchem der vorhin beschriebene Kampf südlich von Leipzig stattfand, hatte Blücher mit Jork im Norden bei Möckern die Franzosen entschieden geschlagen. Als er am Morgen des 16. von der Südseite Leipzigs Kanonendonner hörte, ritt er mit seinem Gefolge die Linien der Artillerie entlang, da und dort in seiner derben Art zu den Truppen sprechend: „Kinder, heut haut einmal nach altpreußischer Art ein! Wer heutet Abend nicht entweder todt oder wonnetrunken ist, der hat sich geschlagen wie ein infamer Kerl" Jork saß eben mit seinen Offizieren bei einem warmen Frühstück, als er die Befehle Blüchers erhielt. Der General stand sogleich auf, leerte mit den Worten: „Anfang, Mitte und Ende, Herr Gott, zum Besten wende!" das Glas und setzte es still hin. In feierlich - ernster Stimmung ging er zur Schlacht. Blücher glaubte die Hauptstärke des Feindes weiter links nach Breitenfeld zu. Unter Lindenthal gegen Möckern rückte daher nur das Jork'sche Corps, etwa 21000 Mann, gegen den stark verschanzten Feind. Major Hitler stürmte zuerst gegen das Dorf, aber jedes Haus, jede Mauer war zur Vertheidigung eingerichtet und durch französische Grenadiere stark besetzt und auf's äußerste vertheidigt. Man mußte zurück. Von neuem sammelte Hiller die Truppen und griff mit gefälltem Bajonnet unter dem Ruf: „Es lebe der König!" den in zwei Kolonnen an. rückenden Feind an. Dennoch mußte er abermals weichen, und zum dritten Male stürzten sich die Bataillone über die Leichen ihrer Brüder hinweg mit Hurrahgeschrei auf den Feind. Ungeachtet der Muth der Truppen auf's höchste

6. Bd. 3 - S. 80

1873 - Neuß : Schwann
— 80 — Raum weniger Stunden zusammengedrängt waren. Den ganzen Tag des 17. goß der Regen in Strömen vom Himmel. Auf beiden Seiten wurden die Anordnungen für den folgenden Tag getroffen. Am Morgen des 18. wollte Napoleon eben sein Frühstück nehmen, als Kanonendonner ihm verkündete, daß die Blutarbeit von neuem beginne. Die Franzosen hatten sich enge um Leipzig zusammengezogen und auch die Verbündeten ihren Halbkreis enger geschlossen. Art diesem Tage fand bei dem Dorfe Probstheide der hartnäckigste Kampf statt. Unter lautem Hurrahruf drangen Preußen und Russen auf das Dorf ein, und es gelang den Preußen, sich eines Theiles von Probstheida zu bemächtigen. Aber der Feind setzte alle Kräfte in Bewegung, die in stetem Vorwärtsschreiten begriffenen Tapfern von dem errungenen Boden wieder abzudrängen. Es gelingt, die Preußen müssen weichen. Und so werden sieben Stürme auf Probstheida unternommen: alle vergeblich. Hunderte von Feuerschlünden wettern durch die langen und breiten Gassen und auf das Feld hinaus. Hügel von Verwun deten und Todten bedecken die Zugänge des Dorfes; die Kämpfenden waten int Blut und können kaum noch über die Leichname der Erschlagenen wegsteigen. Der Löwe vertheidigte in Probstheida seinen letzten Schlupfwinkel. Die verbündeten Monarchen gaben end lieh die Versuche auf, ihn hier zu vertreiben. Dagegen strengten auch die Franzosen sich vergeblich an, aus dem Dorfe hervorzubrechen und die Verbündeten zu zerspren gen. Sobald sie Anstalt machten, weiter vorzudringen, wurden sie vom feindlichen Geschützfeuer niedergeschmettert. Während also in und bei Probstheida durch die wiederholten ungestümen Sturmläufe der tapfern Preußen und Russen die besten Kräfte Napoleons festgehalten wur den, war es den übrigen Heerestheilen möglich geworden, an anderen Punkten vorzudringen, und die endliche Entscheidung herbeizuführen. Blücher fand bei dem Dorfe Schönefeld, das von den Franzosen trefflich vertheidigt wurde, hartnäckigen Widerstand. Dreimal wurde das Dorf

7. Bd. 3 - S. 113

1873 - Neuß : Schwann
— 113 — Am Morgen des 3. Juli begann die Schlacht von Königsgrätz. Der König hielt mit seinem Streitroß auf einer Anhöhe, um den Gang der Schlacht zu überblicken. In seiner Begleitung befand sich Graf Bismarck. Der König ritt auf der Seite vor, auf welcher das Feuer der Oesterreicher furchtbar wüthete, so daß er plötzlich überall vom Granatfeuer umsauft wurde. Bismarck, der ihm folgte, bat ihn, umzukehren, worauf der König lächelnd seitwärts ritt. In demselben Augenblicke schlug eine Granate auf die Stelle, die er soeben verlassen hatte. Der Kampf schwankte, da die Oesterreicher sich tapfer schlugen, Gewehrsalven wechselten mit dem Dröhnen der Kanonen, auf beiden Seiten wurde mit dem größten Heldenmuthe gekämpft. Das weite Schlachtfeld färbte sich mit dem Blute der Todten und Verwundeten — die Verluste auf beiden Linien waren entsetzlich. Um 2 Uhr Mittags wollte der Kronprinz mit seinen Truppen auf dem Kampfplatze sein! Die Stunde kam, aber noch immer war nichts vom Kronprinzen zu erspähen! Um diese Zeit trat eine Pause ein, die Schlacht stand. Da erscheint König Wilhelm mitten unter den Truppen — er grüßt sie und da er seit dein vorigen Abend nichts genossen hat, fragt er die Umstehenden: „Hat niemand etwas zu essen bei sich?" Ein Soldat reicht ihm Brod, ein Osficier etwas Wurst und ein Jäger des Königs hat noch einige Schlucke Wein. Der König hält mitten unter den Soldaten sein einfaches Frühstück, dann sprengt er weiter in das neu erwachende Getümmel der Schlacht. Noch immer ist nichts von der Armee des Kronprinzen zu sehen, keine Fahne flattert, kein Bajonnet blitzt am Horizont auf. Moltke, der die Unruhe des Königs und sein Ausspähen bemerkt hat, ruft endlich: „Noch fünf Minuten, und die Schlacht ist gewonnen" — aber die Erwartung steigert sich immer mehr. — „So Majestät," ruft Moltke mit seinem ewig ruhigen, saltenreichen Gesicht, „jetzt ist's geschehen, der Kronprinz ist da!" Kaum hat er diese Worte gesprochen, als wirklich auch der Kronprinz auf den Höhen beim Centrum der österreichischen Aufstellung erscheint. Diese Höhen werden genommen, das Centrum der Oesterreicher Klei», Bilder a. d. vaterl. Geschichte. Iii. e

8. Bd. 3 - S. 116

1873 - Neuß : Schwann
— 116 — unter dem Prinzen Friedrich Karl, die dritte unter dem Kronprinzen von Preußen. Ehe der König mit seinen Schaaren in die Schlacht zog, setzte er einen allgemeinen Bettag an, um den Segen des Himmels für die deutschen Waffen zu erflehen. Er selbst ging am Bettage nach Charlottenburg zum Grabe seiner Mutter, neben ihm sein einziger Sohn und sein Bruder. Was er dort seinem Sohne gesagt, wie er dort gebetet und den Schutz des Allmächtigen angefleht, wird uns nicht erzählt. Aber es mögen wohl heiße, innige Bitten gewesen sein, die er zum Himmel sandte, Bitten für sein Volk, sein Land und sein Haus. Und die Gebete des Königs und seines Volkes haben Erhönmg gefunden. Am 27. Juli reifte der König nach dem Rheine. Am 4. und 6. August kam es bei Weißenburg, Wörth und Saarbrücken zu heißen Kämpfen. Die Franzosen wurden geschlagen und wandten Deutschland den Rücken. Die Deutschen zogen ihnen nach und packten sie ant 14., 16. und 18. August bei Metz, unter der persönlichen Führung des Königs. Das waren blutige Tage. Am 18. August stieg der König früh morgens um 4 Uhr zu Pferde und der Abend traf den greifen Helden noch auf dem Schlachtfelde von Gravelotte. Wiederholt fetzte er sich dem feindlichen Feuer so aus, daß ihn die Granaten umsausten und der Kriegsminister ihn dringend bat, sich aus der augenscheinlichen Gefahr zu entfernen. Nach zwölfstündiger harter Arbeit wogte ant Abende noch der Kampf, noch war es unentschieden, wer den Sieg erringen werde. Da führte Moltke die eben angekommenen treuen Pommern dem Feinde entgegen. Ein furchtbarer Augenblick der Entscheibung trat ein. Prinz Karl, die Großherzoge von Mecklenburg und Weimar, die Minister Bismarck und von Roon stanben in banger Erwartung um bett König und schauten unruhig in die Ferne. Da kommt Moltke herangesprengt, steigt vom Pferbe, tritt zum Könige und spricht: „Majestät, wir haben gesiegt! Der Feittb ist aus allen feinen Stellungen zurück geworfen." Ein lautes Hurrah beantwortete die Freubenbotschaft. Beim ftaefernben Scheine eines Wacht-

9. Bd. 3 - S. 50

1873 - Neuß : Schwann
— 50 —' Schon am dritten Tage nach der Schlacht trennte sich der Kurfürst von Sachsen von seinem Unglücksgefährten; er trat zum Rheinbünde über und ward zum Lohne dafür von Napoleon mit dem Königstitel beschenkt. Die Trümmer des preußischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder mit einen: unterdeß angekommenen russischen Hülfsheere. Aber Napoleon rückte mit seiner siegreichen Armee ihnen nach, und am 7. und 8. Februar 1807 wurde bei Eylau in dem Regierungsbezirke Königsberg eine blutige Schlacht geschlagen, in welcher die Preußen ihren alten Waffenruhm behaupteten. Beide Theile rühmten sich des Sieges, und beide Theile zogen sich zurück. Am 14. Juni desselben Jahres kam es bei Friedland abermals zu einer Schlacht. Hier mußten die Preußen und Russen unterliegen. Erschüttert bat der russische Kaiser Alexander, als er den Furchtbaren den Grenzen seines Reiches schon nahe sah, um Waffenstillstand und Frieden. Napoleon bewilligte beides und kam mit ihm und dem gebeugten Könige von Preußen auf dem Flusse Niemen zusammen, um das Nähere persönlich zu besprechen. Zu Tilsit wurde dann der Friede geschlossen. Aber welch ein trauriger Friede! Preußen verlor alle Länder zwischen der Elbe und dem Rheine, dann sein polnisches Gebiet mit der Stadt Danzig; es mußte 140 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen und durfte nur ein Heer von 42000 Mann halten. Alle von den Franzosen besetzte preußischen Festungen blieben so lange in ihren Händen, und eine große französische Armee sollte so lange Preußen besetzen und auf Kosten des Landes leben, bis die ungeheure Kriegssteuer bezahlt sei. Aus Hannover, Braunschweig, Hessen und den preußischen Ländern zwischen Rhein und Elbe machte Napoleon das Königreich Westphalen, das er seinem Bruder Hieronymus gab. So stand jetzt ein kleines Frankreich im. Herzen Deutschlands.

10. Bd. 3 - S. 51

1873 - Neuß : Schwann
4. Oesterreich verliert abermals 2000 Quadrat- apoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht; er r - verschenkte Länder und Kronen wie Waaren an seine. Verwandten und Generäle. Sein Bruder Joseph war bereits König von Neapel, sein Bruder Ludwig König von Holland, sein Schwager Mürat Großherzog von Berg und Kleve, sein Bruder Hieronymus König von Westpha-len. Im Jahre 1807 eroberte er Portugal, nahm den Kirchenstaat weg und führte den Papst gefangen nach Frankreich. Dann stürzte er 1808 die königliche Familie in Spanien vom Throne und gab das Land seinem Bruder-Joseph. Während dieser Zeit hatte Kaiser Franz von Oesterreich gegen ihn gerüstet, weil er bemerkte, daß der Eroberer mit dem Gedanken umging, die ganze österreichische Monarchie zu vernichten. Die Rheinbundstaaten waren bereits Vasallen Napoleons, Preußen um die Hälfte seiner Länder verkürzt, jetzt sollte an Oesterreich die Reihe kommen. Aber der österreichische Kaiser beschloß, den Plänen Napoleons zuvorzukommen und rief im Jahre 1809 sein Volk zum Kampfe auf. Bald standen 400000 Mann unter den Waffen. ^ Die Welt erstaunte, als sie diese furchtbaren Heermassen erblickte. Der österreichische Erzherzog Karl erließ einen Aufruf an die ganze deutsche Nation und sagte: ,Mr kämpfen für Deutschlands Freiheit und Ehre. Unsere Sache ist die Sache Deutschlands." Aber die Stunde der Erlösung hatte noch nicht geschlagen. Napoleon gebot den Fürsten des Rheinbundes, ihre Armee gegen Oesterreich zu führen, und sie gehorchten schmachvoll dem fremden Eroberer. Preußen lag darnieder von den letzten Schlägen, und so stand Oesterreich allein gegen den Erbfeind. Zwar drang der Erzherzog Karl siegreich gegen die Rheinbundfürsten vor; aber schnell eilte Napoleon selbst herbei und warf sich mit seinen Heeren den Oesterreichern entgegen. Fünf Tage, vom 19. bis 23. April 1809, wurde schrecklich gekämpft und endlich der Erzherzog Karl meilen.
   bis 10 von 135 weiter»  »»
135 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 135 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 5
3 1
4 0
5 3
6 0
7 10
8 4
9 0
10 20
11 2
12 19
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 7
26 0
27 0
28 126
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 15
35 17
36 0
37 8
38 0
39 1
40 5
41 0
42 0
43 0
44 6
45 6
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 1
3 0
4 0
5 3
6 0
7 0
8 17
9 12
10 0
11 0
12 4
13 0
14 0
15 10
16 29
17 14
18 7
19 66
20 0
21 9
22 0
23 48
24 0
25 0
26 0
27 2
28 2
29 48
30 3
31 0
32 1
33 4
34 1
35 0
36 2
37 0
38 4
39 0
40 1
41 0
42 2
43 0
44 7
45 11
46 0
47 0
48 3
49 1
50 0
51 92
52 3
53 0
54 0
55 0
56 0
57 2
58 0
59 3
60 11
61 0
62 4
63 0
64 0
65 0
66 2
67 6
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 2
74 6
75 0
76 1
77 8
78 6
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 9
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 0
92 38
93 6
94 2
95 0
96 5
97 1
98 29
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 575
1 52
2 158
3 93
4 109
5 186
6 594
7 471
8 26
9 339
10 198
11 137
12 176
13 104
14 58
15 170
16 363
17 135
18 97
19 225
20 107
21 157
22 129
23 45
24 200
25 256
26 216
27 180
28 64
29 266
30 153
31 110
32 220
33 1133
34 310
35 126
36 58
37 146
38 26
39 349
40 137
41 108
42 92
43 178
44 131
45 168
46 80
47 176
48 216
49 293
50 168
51 374
52 145
53 97
54 263
55 130
56 78
57 69
58 139
59 1358
60 72
61 174
62 351
63 104
64 205
65 143
66 13
67 355
68 94
69 24
70 19
71 212
72 110
73 866
74 106
75 194
76 180
77 246
78 55
79 193
80 270
81 2023
82 127
83 226
84 45
85 207
86 105
87 172
88 417
89 128
90 142
91 353
92 116
93 74
94 10
95 112
96 16
97 141
98 507
99 76
100 834
101 15
102 290
103 382
104 96
105 58
106 57
107 54
108 153
109 304
110 140
111 128
112 160
113 63
114 68
115 167
116 175
117 75
118 124
119 250
120 118
121 434
122 96
123 152
124 119
125 100
126 246
127 947
128 177
129 402
130 11
131 619
132 180
133 152
134 230
135 19
136 1887
137 32
138 114
139 105
140 523
141 88
142 338
143 391
144 64
145 155
146 163
147 36
148 216
149 50
150 192
151 143
152 293
153 182
154 65
155 381
156 558
157 162
158 147
159 246
160 140
161 27
162 143
163 102
164 37
165 194
166 645
167 131
168 63
169 127
170 59
171 236
172 201
173 659
174 60
175 1299
176 306
177 1294
178 145
179 395
180 57
181 116
182 1688
183 1089
184 189
185 83
186 209
187 117
188 153
189 197
190 46
191 207
192 164
193 452
194 85
195 88
196 179
197 281
198 213
199 125