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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 56

1904 - Oldenburg : Nonne
— 56 — einen Teil des Herzoglich Oldenburgischen Territorii, und so auch der von der Oldenburgischen Behörde, namentlich von seiten des Elsflether Amtes geschehenen Protestation ungeachtet, den Flecken Elsfleth zu passieren, wobei verschiedenen uns zum Zweck dienenden Requisitionen Ich nicht habe vorbeugen können. Welches offene Attestat Ich auf Verlangen und um eine Mutmaßung der geringsten willkürlichen Teilnahme durchaus zu beseitigen, hiermit habe erteilen wollen. Elsfleth, den 6. August 1809. (L- S.) Wilh. H. v. Braunsch.-Lüneburg. d) Die Einschiffung in Brake. — Festzeitung zum Bundeskriegerfeste in Brake 1891. Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1 S. 124 u. 131. — Bericht des Amtsvogtes. (Die ersten Braunschweiger stellten sich in Brake am Morgen des 6. August ein-S'tn Vortrupp, bestellend aus einem Leutnant und einigen Husaren, postierte sich vor dem Hause des Amtsvogtes Gether, das an der Weserkaje, nahe dem Anlegeplatz der schiffe, belegen war. (Das Haus wurde vor einigen Jahren abgebrochen An feiner Stelle erhebt sich jetzt das Haus der Firma I. Müller.) Nachmitmgs rückten noch 38 Offiziere und 586 Mann, sowie eine Frau in den kleinen Ort ein. Der geplagte Amtsvogt berichtet darüber das Folgende:) „Den Nachmittag folgten Ulanen, ein Rittmeister mit einer Schwadron; von diesem erfuhr ich, daß ein ganzes Regiment Kavallerie, auch einige Kompagnien Infanterie herkommen würden und daß selbe hier zum Transport nach Helligeland (Helgoland) einquartiert werden sollten. Mittelst Bedrohung, daß ich niedergeschossen oder niedergehauen werden sollte, wurde alle Widersetzlichkeit untersagt und thätige Mitwirkung zum Embarquement verlangt. Es war bei diesen Umständen, um alles Unglück von dem hiesigen Orte abzuwenden, und da man der Gewalt weichen mußte, notwendig, dafür Sorge zu tragen, daß die Einquartierung so gut als möglich geschah, und ebenfalls dahin Hilfe zu bringen, daß die nötigen Fahrzeuge und das dazu Erforderliche gewaltsam verschafft werde." Rechnung des Lotsen Jde Addicks. Rechnung. Was mir als herzogl. Lotse wegen der zwangsweisen Schiffsreise mit den herzogl. Braunschweigischen Truppen begleichet, wobei bemerklich mache, daß in Friedenszeiten ein Helgoländer Lotse oft 4 bis 500 Thaler für ein Schiff von da nach der Weser zu bringen, erhält, wo ich mit Lebensgefahr vom 6. August bis 4. Oktober von Hause sein müssen, also über 8 Wochen; in England mich selbst veralimentieren, den Transport zurückbezahlen müssen und weder Heller noch Pfennig erhalten, weshalb folgendes berechne:

2. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 67

1904 - Oldenburg : Nonne
— 67 Art. 7. Das Stadthaus wird erleuchtet werden. Die Einwohner erleuchten die Vorderseiten ihrer Häuser um 9 Uhr abends. Aus dem Bureau der Mairie am 9ten August 1812. Der Maire. Erd mann. Gesehen und genehmigt. Der mit der Verwaltung der Unterpräfektur beauftragte Präfektur-Rat. Pavenstedt. 65. Französische Maßregel gegen die Deserteure. 1813. — Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 255. — „Der Konskribierte Tönjes Meyer, Retardeur von der Klasse 1813, soll sich unter dem Namen seines Bruders, Hinrich Meyer, dessen Geburtsschein er bei sich führt, in den Kantons des Butjadingerlandes aushalten. Alle Einwohner und vorzüglich die Herrn Maires, sind von den Unterzeichneten, welche täglich 8 Franken Exekutionskosten für ihn bezahlen müssen, dringend ersucht, genau aus denselben zu vigilieren, und ihn im Betretungsfalle sofort arretieren zu lassen. (Folgt Beschreibung.) Mairie Warfleth, den 5. August 1813. I. H. Bulling. R. Hayn." „Da uns der Herr maire adjoint Hoffmeyer bekannt gemacht, wie wir, in Gemäßheit erhaltenen Befehls des Herrn Präfekten, Reichsgrasen von Arberg, den Deserteur Heinrich Friedrich v. Lotzow, Sohn von Peter v. Lotzow und dessen Ehefrau Friederike, geborenen Hackhausen, aufsuchen sollen, uni ihn bei der Präfektur iit Bremen abzuliefern; weil bis zur Ablieferung desselben, bei Vermeidung militärischer Exekution, von jedem Unterzeichneten täglich zwei Franken bezahlt werden müssen, und wir selber ihn hier nicht ausfinden können, so ersuchen wir daher alle und jeden, so uns von dessen Aufenthalt, Leben oder Tod einige Kenntnisse zu geben vermag, unter dankbarlicher Vergütung der Kosten, um eine gefällige Anzeige; demjenigen aber, der imstande ist, solchen herbeizuschaffen, so daß er durch uns bei der Präfektur abgeliefert werden könne, versprechen wir eine Prämie von hundert Franken. Oldenburg, deu 2. September 1813. F. Wienken. I. E. Wachtendorff. H. Thöle. Ludwig Meiners." „Jürgen von Minden und Albert Schwarting, beide Konskribierte von 1812, ans der Kommune Strückhausen, Kanton Ovelgönne, welche von ihrem Regiment desertiert sein sollen, werden dringend aufgefordert, 5

3. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 69

1904 - Oldenburg : Nonne
69 - b) Abschiedsbrief d e s Herrn von F i n ck h an seine Frau ii nb Kinder. 1813 April 8. Zum letzten Mal ein Lebewohl, liebe, beste Friederike! Wer hätte gedacht, daß man und für unsere gute Handlung so belohnen würde? Gern hätte ich Dich und die lieben Kinder noch einmal gesehen, aber vielleicht ist es besser, daß es nicht geschieht. Ich hoffe zu Gott, daß es Dir mit den Kindern wohlgehn wird. Ich sterbe gefaßt. Gehe ich doch nur den Schritt etwas eher, den wir alle gehen müssen. Dort ist es besser! Es macht mich traurig, wenn ich mir vorstelle, welchen Eindruck die Nachricht auf Dich machen wird. Fasse Dich, beruhige Dich und erhalte Dich den kleinen Kindern, die dann erst unglücklich sein würden, wenn sie auch Dich verlören. Du kannst unseren Löhnen mit Recht sagen, daß ihr Vater ein rechtlicher Mann war, und ich es nicht ver- diente, den Tod der Strafe zu sterben. Noch einmal Gott befohlen!! C. D. von Finckh. c) Abschiedsbrief des Herrn von Berger an feine Mutter. 1813 April 8. — Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 236. — (Zwei Stunden vor feinem Tode schrieb Herr von Berger, der unverheiratet war, an seine Mutter:) Beste, beste Mutter! Wieviel Sorgen machte ich Ihnen, meine unaussprechlich geliebte Mutter, schon in meinem Leben. Der schrecklichste aller Schläge sollte uns trennen. — Lassen Sie sich, eie beste, liebste, zärtlichste Mutter, bewußt sein der rechtschaffenen Liebe zu Ihnen, wie sie einem dankbaren Sohne nur möglich ist. Feste, feste Zuversicht des Wiedersehens in einem besseren Leben. (Dann folgen noch einige Bitten. Der Schluß lautet:) Wiedersehen in einer besseren Welt. Verzeihung für manche kränkliche Laune. Beste, beste Mutter, leben Sie wohl. — In der Ewigkeit auch Ihr gehorsamer Sohn. Allen Freunden Lebewohl! d) Die Erschießung der Herren von Finckh und von Berger. 1813 April 10. — Betzien, die merkwürdigsten Begebenheiten k. Neuenburg 1837, S. 26. — (Betzien, ein Bockhorner, hielt sich in Bremen auf, um liier etwas Genaueres über die Colonne mobile, die unter dem Cbersten Alouis die Weser hinnntermarfchiert war, zu erfahren.) Den andern Morgen früh 6 Uhr, den 10.- April, sah ich die Herren von Finckh, von Berger, von Negelein, Bulling, Klävernann, in Kutschen zwischen Gendarmen sitzend und zur Seite zu Pferde eskortiert, aus dem Doventor fahren, begleitet von einem Bataillon Infanterie,

4. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 89

1904 - Oldenburg : Nonne
— 89 - daß ein wahrhaft nationales Werk geschaffen werden soll. Nur durch Proklamierung dieses Prinzips ist eine Annäherung an den Süden anzubahnen. Geschieht diese Anbahnung nicht, so wird die Kluft immer größer werden, und ein neuer Bruderkrieg unter Einmischung des Auslandes bedroht uns. Einem deutschen Kaiser kann sich auch ein König von Bayern demnächst unterordnen, denn schon früher haben Könige den Kaiser als ihr Oberhaupt anerkannt; allerdings wird Bayern stets eine selbständigere Stellung einzuräumen sein, aber eine gewisse Unterordnung unter das „Reich" wird es sich gefallen lassen müssen, dazu aber bereiter sein, als zu einer Unterordnung unter Preußen. c) 1870-1871. <M). Proklamation dcs Großherzogs beim Ansmarsch der Oldenburger. 1870 Juli 28. — v. Finckh, Geschichte des Infanterieregiments Nr. 91. Berlin 1881. S. 126. — Bei dem Ausmarsch ans der Garnison rufe Ich Euch, Kameraden, noch ein herzliches Lebewohl zu. Der Erbfeind bedroht wieder unsere Grenzen. Der beginnende Krieg wird über die Zukunft unseres teuren deutschen Vaterlandes entscheiden. Ein schwerer Kampf steht uns gegen den kriegsgewohnten Feind bevor, doch freudigen Mutes gehen wir ihm entgegen in demütigem, aber festem Vertrauen aus Gott, deu Lenker der Schlachten, bauend ans unsere gerechte Sache, gehoben von dem erhebenden Bewußtsein, daß ganz Deutschland sich wie ein Mann in opferwilliger Treue erhoben hat, den plötzlichen Ueberfall abzuwehren. — Ihr seid berufen, mit in den vorderen Reihen zu kämpfen. Ich weiß, daß Ihr dieser Ehre würdig seid. Vergeht nicht, daß der christliche Krieger wie dnrch Tapferkeit im Kampfe durch Ausdauer in Ertragung von Be- schwerden und Entbehrungen, vor allem aber durch strenge Manneszucht sich auszeichnen muß, und daß er dem entwaffneten Feinde und den friedlichen Einwohnern auch im Feindesland schonend begegnen muß. Die oldenbnrger Truppe hat stets diese Soldatentugenden zu eigen gehabt. Ein Hoch dem ruhmreichen königlichen Feldherrn, der alle vereinten deutschen Heere zum Kampfe führt! Hoch unser teures Vaterland! Oldenburg, den 28. Jnli 1870. Nikolaus Friedrich Peter. 91. Ausmarsch. 1870 Juli 30. — Günther Boschen, Kriegserinnerungen eines Einnndnennzigers. Oben1 bnrg 1897, S. 7. — Um 4 Uhr: „Bataillon marsch!" „Tarn taut, Tant tarn." „Muß i denn, muß i denn zum Stndle hinaus," so unter Trommelschall und Pfeifenklang giugs über die Rosenstraße in festem Schritt und Tritt zum Bahnhof hin. Die Straßen waren mit Menschen angefüllt, ein ununterbrochenes Hurra begleitete uus, am Bahnhof stand alles Kops an Kopf,

5. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 92

1904 - Oldenburg : Nonne
— 92 — 93. Kriegsgefangen. 1870 Ang. Iß. — Carl Brand, Tagebuch eines oldenburgischen Füsiliers. Oldenburg 1894 <3. 14. — Jur Busch wieder angelangt, machten wir Halt; unaufhörlich regnete es Kugeln, furchtbar sausten die Granaten. Es mochte gegen 3 Uhr nachmittags sein, als ich und einige Leute vom 78. Regiment beim weiteren Zurückgehen durch das Gehölz auf einen verwundet daliegenden Leutnant stießen, (ich glaube, es war Leutnant Scholz der 12. Kompagnie). Gr war schwer verwundet, und wir konnten ihn deshalb nicht mitnehmen; wir verbanden seine Wunde und hatten uns so ca. 20 Minuten ausgehalten, als plötzlich auf ca. 20 Schritt hinter uns durch das dichte Untergebüsch wohl 30 Franzosen herankamen. Einer der 78er gab dem Leutnant davon Nachricht, und dieser, noch bei völligem Bewußtsein, gab sein weißes Taschentuch dem Soldaten, welcher nun mit diesem den Franzosen, da selbige schon alle ans uns anlegten, entgegenwinkte. Die Franzosen setzten nun ihre Gewehre wieder ab und waren inzwischen auch schon bei uns. Was nun geschah, ist natürlich das, daß wir mit unseren paar Leuten der größeren Uebermacht uns fügen und als Gefangene uns ergeben mußten. . Es waren bei den Franzosen einige Elsässer, welche der deutschen Sprache mächtig waren. Uns wurde gesagt, mitzugehen, es würde uns nichts zu Leide getan. Es war gegen 4 Uhr nachmittags, als ich mit einigen anderen gefangenen Soldaten aus den Tronviller Büschen herauskam und wir zurücktransportiert wurden unter Geleit von französischen Soldaten. Den Leutnant hatten wir zurücklassen müssen; in diesem Angenblick war das Feuer auf dem Schladhtfelde bedeutend mäßiger geworden. Wir kamen an manchen lieben Kameraden, die den ewigen Schlaf schliefen, vorbei; einen Leutnant vom 78. Regiment, welcher einen Schuß durch den Fnß hatte und uns bat, ihn mitzunehmen, legten mir mit Genehmigung der Franzosen auf zwei Gewehre und trugen ihn so mit vier Mann zurück. Bald kamen wir an ganzen Bataillonen und Regimentern französischer Reserven vorbei, auch an höheren zu Pferde haltenden Generälen. Sobald letztere jedoch bemerkten, daß wir einen verwundeten Offizier transportierten, zogen alle ihr Käppi tief ab zur Begrüßung. Als wir nach geraumer Zeit in ein Dorf (wahrscheinlich St. Marcel) gelangten, wurde Halt gemacht. Hier war ein Verbandplatz; unaufhörlich brachte man Verwundete. ...Man hörte, daß in der Ferne das Feuer wieder an Stärke zunahm. Es war Abend geworden, immer mehr Verwundete kamen und auch mehr deutsche Gefangene, unter anderen auch der Füsilier Logemann und der Gefreite Pack von meiner Kompagnie, sowie ca. 50 Mann anderer Regimenter. . . . Von meinem Regiment waren im ganzen 11 Gefangene/ doch kam ich mit einigen davon erst am anderen Tage zusammen. Die Nacht verbrachten wir Gefangenen unter einem Holzschuppen, auf bloßer Erde lagernd. Wir merkten wenig vom schlechten Lager, da wir bald, übermüde, einschliefen. Am andern Morgen, 17. August, wurde weiter marschiert; wie es mit der Schlacht tags zuvor gegangen, wer Sieger war, davon vernahmen

6. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 96

1904 - Oldenburg : Nonne
— 96 — mit feinem Adjntanten und sah schlecht und angegriffen aus; ihm folgten im offenen Wagen der General von Boyen nebst Adjutant und mehrere französische Offiziere, die zum Stabe des Kaisers gehörten. Dann kamen Gepäck- und Küchenwagen, Dienerschaft sowie Kaiserliche Reit- und Wagenpferde. Ein Offizier meiner Schwadron und 2 Mann ritten als „Spitze" des Zuges, um den Weg zu zeigen, der tags zuvor rekognosziert wurde, weil der Kaiser ausdrücklich gebeten hatte, auf der Fahrt die Festung Sedan nicht zu berühren, und wir daher einen großen Umweg machen mußten. Hinter der Spitze und etwa 50 Schritte vor dein Wagen des Kaisers, dem ich persönlich voranritt, folgte eine halbe Eskadron, während die andere halbe Eskadron den Schluß der Wagenkolonne bildete. Unser Wagen führte über Donchery in einem großen, durch die Maas vorgeschriebenen Bogen durch Brianeonrt, St. Menges nach Floiry und von dort über Jlly nach Givonne, wobei wir einen erheblichen Teil des Schlachtfeldes passieren mußten. Die Wege, zum Teil grundlos und zerfahren, waren vollgepropst von marschierenden Truppen, Wagenkolonnen, die sich festgefahren hatten rc., so daß wir oft stundenlang in diesem Knauel halten bleiben mußten oder uns nur langsam vorwärts bewegen konnten, obgleich ich jeder Abteilung den Befehl Seiner Majestät des Königs überbrachte, unter allen Umständen dem Kaiserlichen Wagen Platz zu machen. Dann wieder kamen uns endlose Gefangenentransporte entgegen, alle Waffengattungen durcheinander, auch überholten wir zahllose französische Offiziere, die, auf Ehrenwort entlassen, ohne Waffen mit dem Stabe in der Hand der Grenze zupilgerten. Starr und stumm, oft mit haßerfülltem Blicke, passierten die Gefangenen den Wagen des Kaisers. Eine vereinzelte Stimme ries laut: ,,Vive l’empereur!“ fand damit aber keinen Beifall. Dabei strömte der Regen vom Himmel, als wollte er den Boden von vergossenem Blute reinwaschen, und als wir hinter Givonne in die Ardennen kamen, brach unter Blitz und Donner ein so heftiges Gewitter los, wie ich es selten erlebt habe. Napoleon saß stumm und in sich gekehrt in seinem Wagen. Welche Gefühle mögen ihn auf dieser Fahrt durchströmt haben? An der belgischen Grenze zwischen In Ehapelle und Bouillon, die wir erst S1^ Uhr, also nach 6^/L-stündiger Fahrt, erreichten, hielt die Eskadron zur Seite der Straße ausmarschiert. Wir salutierten, der Kaiser nahm die Stütze ab und verneigte sich grüßend; dann passierte sein Wagen die Grenze. 95. Auszug der Franzosen aus Metz. 29. Okt. 1870. (Aus einem Briefe des Großherzogs.) — Jansen, Großherzog Nikolaus Friedrich Peter vou Oldenburg. Oldenburg 1903, S. 165 f. — An der Chaussee Ladouchamps gegenüber, hielt General von Voigts-Rhetz, umgeben von den Herren des Generalstabs und einer Menge von Offizieren. Soeben war der französische Divisionsgeneral de Villiers mit mehreren Generalstabsoffizieren eingetroffen, um die Übergabe zu vollziehen. Der General, ein kleiner breitschulteriger Herr mit echt französischem Troupiergcsicht und Henri-Quatre, hatte bei St. Privat die

7. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 66

1904 - Oldenburg : Nonne
66 — Eigenschaft eines Franzosen verbunden sind. Ich freue mich der mir ausgesprochenen Gesinnung." :) (Die Abgeordneten verließen mit drei Verbeugungen den Saal und wurden bald darauf der Kaiserin vorgestellt, die sich einige Minuten lang sehr freundlich mit ihnen Uber den Zustand der drei neuen Departements unterhielt.) (>4. Wie iu Clbcittmrn Napoleons Geburtstag gefeiert wurde. 1812 August 15. — Einzelblatt. — Progra m m des Festes, welches am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Sonnabend am 15. August, in Oldenburg gefeiert werden wird. Art. 1. Am 14. August abends verkündigen das Läuten aller Glocken und Kanonenschüsse die Feier des folgenden denkwürdigen Tages. Art. 2. Mit dem Anbruch dieses Tages werden die Kanonenschüsse wiederholet werden. Art. 3. Zwischen 10 und 11 Uhr morgens versammeln sich sämtliche öffentliche Behörden in dem großen Saale des Stadthauses und begeben sich von da um 11 Uhr unter dem Geläute der Glocken im feierlichen Zuge nach der Hauptkirche St. Lamberti, um daselbst ein Tedeum zu singen. Art. 4. Aus dem Schloßplatz ist ein Mastbaum errichtet mit 4 Preisen für diejenigen, welche die Spitze erklimmen. Um 3 Uhr nachmittags wird den Wetteifernden der Zutritt gestattet werden. Art. 5. Um 6 Uhr nimmt der Tanz in den dazu bestimmten Sälen im Hause des Gastwirts Hentz an der Langenstraße seinen Anfang. Art. 6. Es wird ein freies Schauspiel sein für fo viel Personen, als im Schauspielhause Platz haben. Man muß sich deshalb mit Einlaß-Billetten versehen, welche man vom 14ten morgens 9 Uhr an, so lange bis alle Billette ausgegeben sind, im Bureau des Maire abholen kann, ohne Billett wird niemand eingelassen. Der Anfang ist 5 Uhr. i) Ter französische Text dieser Reden bei „Halem, Erinnerungsblätter von einer Reise nach Paris 1811".

8. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 91

1904 - Oldenburg : Nonne
— 91 - Mosen nicht weit von uns fielen; ersterer sofort tot; der zweite von mehreren Kugeln getroffen, sich noch dem Rücken seines Burschen Loge-mctnn anvertrauend, bis ihn, noch eine Kugel traf, die letzte; der dritte im Unterleib in der Lebergegend getroffen, mit den Worten: „Ich gäbe eine" sich zurückwendend; sein letztes Wort war: „Grüßt M'üßt" Einer der edelsten, begeistertsten, befähigtsten Männer Deutschlands war nicht mehr unter den Lebenden. 9£och weiter vorzustürmen wäre Unsinn gewesen, wir mußten uns darauf beschränken, die Visiere des Gehölzes zu besetzen und zu halten, und verteilten uns deshalb längs derselben. Ich speziell kniete neben einer Hecke neben Hauptmann von Gayl; zu seinem Unglück mußte sich Leutnant Wieben noch zu uns gesellen; denn noch nicht lange war er bei uns, so traf ihn, als er sich etwas in^ die Höhe richtete, um über die Hecke zu sehen, eine Kugel gerade ins Herz, mit einem leiten „Ach" sank er hintenüber und hauchte sein Leben aus. Eine Stunde mochten wir dort wohl gestanden oder vielmehr gelegen haben, als das Feuer plötzlich mit noch verdoppelter Heftigkeit begann, wir waren in unserer linken Flanke gefaßt und befanden uns plötzlich im schönsten Kreuzfeuer. Dem konnten mir mit unserer schwachen Anzahl nicht die Stange halten und bekamen, daher den Befehl, uns langsam zurückzuziehen; die Kugeln und ihr Gepfeife waren uns schon gleichgültig geworden, um so schmerzlicher war mir und uns wohl allen dafür, beim Zurückgehen die Gefallenen und Verendeten, die Verwundeten und sich mit Mühe weiter Schleppenden zu sehen. Alles lechzte und rief nach Wasser, um die ausgetrocknete Kehle zu netzen, so besonders die Verwundeten, deren Blutverlust den Zustand noch verschlimmert hatte. _ Gs hatte nämlich eine fürchterliche Hitze während des ganzen Tages geherrscht, und die Feldflasche hatte mit ihrem Inhalt nur kurze Zeit genügen können. Der Länge nach sah ich die Leute sich in einen schmutzigen Graben werfen, um aus dem Schlamm nur etwas Flüssigkeit zu saugen. Ich hatte noch einen Rest Wein in der Flasche und gab ihn dem Leutnant Wolf, den ich am Graben sitzend antraf; sein rechter Unterarm war zerschmettert, und der Blutverlust hatte ihn so geschwächt, daß er für den Augenblick nicht weiter hatte gehen können; ich befestigte noch feinen provisorischen Verband, ließ ihn sich ans mich stützen und führte ihn zurück nach Tronville, beständig von den über uns krepierenden Granaten bedroht. Wie anders sah das Dorf jetzt aus. Das ganze Dorf ein Lazarett, die Häuser vermochten die Verwundeten nicht zu fassen, Scheunen und jeder bedachte Raum wurden gefüllt, die noch ankommenden Unglücklichen mnßtm draußen bleiben. Und welches Loos harrte vielleicht noch allen hier liegenden Verwundeten, wenn die Franzosen nun, nachdem wir den Wald aufgegeben, Besitz von ihm nahmen und von ihm ans auf das Dorf feuerten? Dann es zu verteidigen war unsere feste Absicht.

9. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 93

1904 - Oldenburg : Nonne
wir kein Wörtchen. An unzähligen französischen Soldaten vorbeikommend, gelangten wir gegen 2 Uhr nachmittags in St. Privat an.... In St. Privat, woselbst wir noch mit mehr Gefangenen aller Regimenter und Waffengattungen zusammentrafen und jetzt 120 Mann zählten, waren wir Gefangenen anf einem ca. 12 Meter quadrathaltenden grünen Hofplatz, welcher mit einer ca. 1,20 Meter hohen Mauer eingefriedigt war, zur Lagerung gewiesen. Bewacht wurden wir von mindestens 20 Franzosen, welche teils außerhalb der Mauer mit geladenem Gewehr und aufgepflanztem Haubajonett standen, teils bei uns anf dem Hofplatz waren; letztere beschäftigten sich mit Kochen und Schmoren. . . . Am anderen Morgen, den 18. August, blieben wir Gefangenen auf dem früher erwähnten Platz liegen. Soweit wir noch im Besitz unseres eisernen Bestandes waren, wurde derselbe verbraucht, auch gaben uns die französischen Wachtmannschaften von ihrem Vorrat an Essen und Trinken ab. So war es gegen 10 Uhr morgens geworden, als wir rechts hinter uns in weiter Ferne einen Kanonenschuß hörten, wie ich später gewahr geworden, der Alarmschuß auf deutscher Seite. Im Augenblick danach hörten wir im Halbkreis um uns herum allenthalben Kanonendonner, die große Schlacht hatte angefangen. Es fuhr sehr viel französische Artillerie an uns vorbei; wir, neugierig, was passieren möge, lugten über die uns umgebene Mauer. Uns wurde aber sogleich vou einem französischen Offizier in deutscher Sprache mitgeteilt, daß keiner von uns über die Mauer hinweg sehen dürfe, Zuwiderhandelnde würden unbedingt anf der Stelle erschossen. Als aber nach einiger Zeit die deutschen Granaten so nahe, etwa anf 100 Meter von uns platzten, erhielten wir Befehl aufzustehen und über die Mauer zu springen. Solches geschah, und wir sahen nun, daß die Einwohner von St. Privat teils mit einem kleinen Bündel unterm Arm ihre Wohnungen verließen und auf einen unweit liegenden Busch zuliefen. Anf der Straße in St. Privat ging ein Trupp —- einige 40 Mann — französischer Soldaten, und mitten hinein in diesen Haufen fuhr eine Granate, alles über Kopf werfend. Wir marschierten nun zurück, machten aber auf etwa 1000 Meter von St. Privat in der Nähe des Busches Halt. Von hier ans konnte man, da wir ziemlich hoch standen und das Terrain von uns weg in unabsehbarer Ferne etwas abfiel, alles übersehen. An verschiedenen Stellen in den Dörfern brannte es. Die Franzosen, unzählig viele, ganze Regimenter, konzentrierten sich alle geschlossen rückwärts. Sagen dursten wir ja nichts, aber das Herz lachte uns im Busen; war es für uns doch erfreulich, daß die Franzosen retirierten. Der Kapellmeister einer französieren Regimentsmnsik, mit dem wir Gelegenheit hatten zu sprechen, meinte auch schon, wenn das Ding für sie — die Franzosen — nur kein schlimmes Ende nähme. Da mittlerer Weile das Toben der Schlacht sich uns immer mehr nahte, mußten wir weiter marschieren auf der Chaussee nach Metz zu und verloren so bald das eigentliche Schlachtfeld aus den Augen. Mehrere Stunden gings nun noch weiter in stärkster Sonnenglut, bis wir endlich nachmittags um 4 Uhr durch die Metzer Tore marschierten.

10. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 95

1904 - Oldenburg : Nonne
— 95 — Eine solche Nachricht, so unerwartet, erfüllte uns natürlich mit großer Freude. Die Franzosen sahen wahrscheinlich ein, daß sie uns — 834 Mann — nicht ganz verhungern lassen durften, und selbst, durch unsere sie einschließenden Armeen, darauf angewiesen, möglichst lange mit ihren Lebensrnitteln auszukommen, schafften sie aus solche Weise viele Mit-esser weg. Gegen 9 Uhr abends, es fing an, dunkel zu werden, verließen wir unsere Kasematten; geführt von einem französischen Offizier und mit einem Parlamentär, gingen wir zum Tore hinaus. Viele von uns — auch ich — konnten uns kaum auf den Beinen halten und vorwärts kommen, jedoch wurde dies nach und nach besser. Einen herrlichen Anblick außerhalb der Tore gewährten die vielen kleinen französischen Biwack-feuer. Es war gegen 11 Uhr, als wir bei dem uns in Empfang nehmenden deutschen Offizier und Parlamentär ankamen. Wir mußten uns zu vieren anfassen und wurden so tut Marschieren gezählt und überliefert. Ans der nun zurückzulegenden Chaussee mußten wir alle Arten Hindernisse, welche von den Deutschen gemacht, passieren, bald war die Chaussee gmtz durchstochen, bald lagen gekappte Bäume quer über die Straße it. s. w. Gegen 1 Uhr nachts kamen wir in einem Dorfe an, woselbst Halt gemacht wurde und wir uns lagern durften. Ans einer Scheune holten mir uns Stroh heraus, legten solches in einen Chausseegraben, und bald schliefen wir, übermüde und hungrig, ein. Am andern Morgen sahen wir, daß das nachts geholte Stroh noch garnicht gedroschen war. 94. Die Fahrt Napoleons von Doncherl) zur belgischen Grenze. 1870 Sept. 3, — Generalanzeiger für Oldenburg und Ostfriesland, 1895 Sept. 2. — (Rittmeister E. v. Trampe, ein geborener Oldenburger, der auch längere Zeit in Oldenburg in Garnison stand und Flügeladjutaut des Großherzogs war, schreibt in einem Briefe, datiert Epoge, 1870 Sept. 6, unter anderem folgendes:) Unser Regiment (1. Leibhusarenregiment Nr. 1, die sogenannten Toten-kopshusareu) biwackierte am 2. Sept. bei Donchery, und ich war gerade da, als der kriegsgesangene Korse, bleich und abgespannt, mit seinen Generälen erschien und demnächst in einem kleinem Dorfe vor Sedan Quartier bezog. Da Napoleon gebeten hatte, über Belgien reisen zu dürfen, um sich demnächst wieder an der Grenze bei Aachen als Kriegsgefangener zu stellen, so erhielt unser Regiment den Auftrag, für den folgenden Tag die Eskorte bis zur belgischen Grenze zu geben. Eine starke Eskadron von 130 Pferden, lauter Schimmeln, wnrde aus dem Regiments zusammengestellt, und ich erhielt das Kommando. Trotz des schmutzigen Biwacks und des strömenden Regens hatten wir uns so blank wie möglich gemacht, und sah die Eskadron brillant aus. Am 3. meldete ich mich auf der Chaussee zwischen Donchery und Sedan beim General von Boyen, der den Kaiser begleiten sollte, und übernahm um 9 Uhr morgens den Kaiser und sein Gefolge. Derselbe saß im ersten Wagen
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