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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 91

1868 - Wesel : Bagel
feindlichen Haufen zurück, denn die Preußen hatten sie kräftig empfangen; auch da sehen sic ihn nicht. Nun erst wird Blücher unter dem Pferde weggezogcn. Er besteigt rasch ein Dragonerpferd und eilt zu den Seinigen. Langsam ziehen sich diese ungefähr eine halbe.stunde zurück. Und obgleich 15,000 Todte und Verwundete geblieben sind, der Preußen Muth ist noch da, und Ordnung herrscht unter ihnen. Napoleon aber meinte, jetzt sei er mit Blücher fertig. Stolz befahl er einem seiner Generale: „Eil' er, und stürz' er die Preußen in den Rhein!" 48. Tie Schlacht bei Schönbuud oder Belle Attiauce. (Sprich Bell Alliangs.) Blücher zog mit seinem Heere am folgenden Tage nach Wawre, um den Engländern näher zu sein. Auch der englische Herzog ging zurück und stellte sich bei Waterloo auf. Hier wollte er Napo- leon erwarten, schrieb er an Blücher, wenn ihm die Preußen zu Hülfe kommen wollten, und der alte Held antwortete: „Morgen will ich mit meinem ganzen Heere kommen und tüchtig helfen. Und greift uns der Feind nicht an, so wollen wir ihm auf den Hals fallen." Jetzt machte sich Jeder zum Kampfe fertig. Am 16. Juni ging Napoleon auf die Engländer los. Er dachte, sie würden ans Furcht vor ihm davonlaufen, und sagte, als er die englische Linie sah: „Ha, nun Hab' ich sie endlich, diese Eng- länder!" Denn das schien ihm sicher, daß er die ganze englische Armee gefangen nehmen würde, da ja die Preußen im Rheine lagen. Tapfer griffen die -Franzosen die Anhöhen und Meiereien an, welche von Wellington besetzt waren. Mit Gewalt wollte Na- poleon die englische Linie durchbrechen, aber brav hielten die Ver- bündeten Stand und schlugen die Angriffe zurück. Zwar lagen ihrer Tausende schon auf dem Platze, und immer dünner wurden ihre Reihen; zwar waren alle Soldaten schon im Feuer gewesen und sehr müde, Napoleon ließ aber immer mit frischen Truppen die Stürme wagen; dennoch hielt Wellington aus, so gut er konnte. So -ftaub gegen 4 Uhr Nachmittags die Schlacht. Doch immer gefährlicher wurde die Sache, und es fehlte nur noch wenig, so hatte Napoleon sein Spiel gewonnen. Acugstlich sah Wellington nach der Sonne und sagte: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so blitzte das Feuer einer Batterie auf, und in der rechten Seite der Franzosen erhob sich ein starker Kanonendonner. „Nun gottlob," rief Wellington, „da ist der alte Blücher!" Und er war es. Mit dem frühen Morgen hatte er sich aufgemacht, und nachdem er einen Heer- haufen unter dem General Thielemann dem französischen General,

2. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 116

1868 - Wesel : Bagel
116 Deu 29. Juni 1864. Prinz Friedrich Karl, der preußische Held, Um Mitternacht reitet auf Düppel's Feld, Des Rosses Mähnen im Nuchtwind weh'n, Prinz Friedrich Karl — auf Schanze zehn. Und ihre Dämmer wob schweigend die Nacht, Die Preußen, sie rückten heran mit Macht, Am Strand der kühne Führer hält, General Herwarth von Bittenfeld. Westfalen und Brandenburg rückten an, Dicht aufgeschlossen — Mann für Mann, Manstein mit Röder und Gäben zumal, So wie's geordnet hat Blumenthal! Und leise flüstert's von Mund zu Mund: Die Preußen über den Alsensund! Leuchtend nieder im Dämmer späh'n Die Adleraugen von Schanze zehn. Nun rückt es und drückt es mit Schulter und Hand, Dann klatscht es und platscht es verstohlen am Strand, Und endlich schwimmt es in Dämmer und Schein Mit hundert und sechzig Kähnen hinein. Hin zieht es leise, wie Schwanenzug, Doch drüben rauscht es wie Adlerflug. Ein flammender Blitz und ein heller Krach, — Hurrah, die Dänenposten sind wach! Roth zucken die Blitze, doch Schuß auf Schuß Erwidern die schwimmenden Preußen den Gruß; Manstein und Röder und Gäben zumal, Die springen an's Ufer mit blitzendem Stahl. Sie stürmen mit Hurrah und Trommeischall Jauchzend gegen den feindlichen Wall, Sie wirbeln die Dänen in blutigem Strauß Aus allen Werken und Schanzen hinaus. Der Morgen graut und der Wind frischt auf, Da geht es weiter im Siegeslauf, Von Kampf zu Kampfe führt der Held — General Herwarth von Bittenfeld.

3. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 81

1868 - Wesel : Bagel
81 widerstehen. Der Feind wich, der Sieg war errungen. Eine Menge Kanonen und Gefangene war der Sieger Beute. Der preußische General Horn hatte mit der Landwehr und dem zweiten Bataillon des Leibregiments Wunder der Tapferkeit gethan. Jork war außer sich vor Freude. „Die Landwehr sott man den besten Grenadieren gleich schätzen!" rief er, und als das zweite Bataillon des Leib- regimcnts vor ihm voriiberzog, nahm er und Alle, die bei ihm waren, so lange den Hut ab, bis der letzte Mann vorbei war. Zu seiner Umgebung sprach aber Jork: „Dies ist das brave Regiment, vor welchem die ganze Welt Respekt haben muß." Dieser Sieg änderte die ganze Lage der Dinge. Blücher zog gerades Weges in Sachsen vorwärts, und von Böhmen her kamen die Oesterreicher und brachten die Franzosen in die Klemme. Jetzt konnte der französische Kaiser nicht mehr in Dresden bleiben. Er machte sich mit allen seinen Schaaren auf und zog nach Leipzig; hinter ihm her kamen die Verbündeten, lagerten sich auch dort und rüsteten sich zu einem großen Kampfe. Als dies Napoleon sah, lächelte er spöttisch und meinte, nun habe er seine Feinde auf einem Flecke beisammen, jetzt werde er sie schlagen, vernichten und dann siegend Länder und Völker unterjochen. Gott hatte es aber anders beschlossen. 43. Die viertägige Schlacht bei Leipzig. Um Leipzig waren alle Krieger versammelt. Napoleon hatte ihrer an 180,000 mit 600 Kanonen, der Bund an 250,000 mit 1000 Kanonen. Am 16. October begann der Kampf. Ein grauer Herbstnebel lag auf den Feldern, und der Morgen war düster. Gegen 9 Uhr wurde es heller, und nun brachen die Russen und Preußen los. Es fing ein so gräßliches Kanonenfener an, daß die Erde davon erbebte. In den Dörfern, welche südöstlich von Leipzig liegen, kämpfte man mit großer Erbitterung. Napoleon war hier selbst und ermunterte seine Schaaren. Sie fochten auch tapfer. Bald eroberten die Verbündeten die Dörfer, bald die Franzosen; es war ein entsetzliches Drängen und Treiben. Endlich stürmten die Russen und Preußen noch einmal heran, die Franzosen wichen, mehrere Regimenter flohen. Napoleon sah dies mit düsterem Gesicht. „Vor mit dem Geschütz!" rief er, und 150 Kanonen sprengten herbei, hinten nach große Haufen von Garden. Der Angriff war mörderisch, die Verbündeten mußten weichen und den Franzosen die Dörfer überlassen. Als der österreichische Feldherr dies sah, ließ er schnell frische Truppen heranrücken, im Sturmschritt auf die Dörfer los- gchen und abermals den Kampf beginnen. Lange wüthete man gegen einander, endlich wichen die Franzosen. Am Abend stan- Bcrmbaum. Erzählungen 15. Aufl. ß

4. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 92

1868 - Wesel : Bagel
92 welcher die Preußen in den Rhein stürzen sollte, entgegengcschickt, war er mit allen seinen übrigen Soldaten weiter gezogen. Bald kamen Boten über Boten von Thielcmann und baten um Hülfe, denn die Franzosen hatten die Preußen bei Wawre angegriffen; doch Blücher sprach: „Thielemann muß sich wehren! Wir Alle gehen vorwärts." Nach langem Zuge durch schlechte Wege, durch Wasser und Schlamm kamen endlich gegen 4 Uhr Nachmittags die Regimenter an ihren rechten Platz. Sogleich ging es auf die Feiude loö. Diese erschraken nicht wenig. Ein Offizier jagte nach Napoleon und chrachte die Nachricht: Die preußische Armee ist da. Der Kaiser wurde todtenblaß und besaht, Soldaten über Soldaten gegen die Preußen zu schicken. Er selbst ries seine Garden. Mit ihnen wollte er schnell die Reihen der Engländer durchbrechen und so noch den Sieg erjagen; aber Wellington schlug nicht nur den Sturm zurück, sondern rückte nun auch mit den Seinen vor- wärts. Bald bekam er ein sehr leichtes Spiet. Die Preußen hatten tapfer angegriffen, Alles vor sich nicdergeworfen, die Dörfer gewonnen und die Franzosen auseinander gejagt. Diese stoben nach allen Seiten davon. „Es rette sich, wer da kann; rettet die Adler!" schrie man, und alle Ordnung löste sich auf. Kanonen, Wagen, Gepäck, Alles ließen sie im Stiche. Napoleon sah mit grimmigem Blicke in diese Verwirrung. Er wollte die Fliehenden zurückhalten, — vergeblich; er jagte mitten in das feindliche Gewehrfeuer, als suche er den Tod, doch ihn traf keine Kugel. Einer seiner Generale rief ihm zu: „Schonen Sie sich! Sind die Feinde nicht schon glücklich genug?" — aber er hörte nicht daraus. Plötzlich hielt er still, rief: „Es ist Alles verloren!" wendete sein Pferd und sprengte quer über das Feld weg in wilder Flucht. 49. Napoleon flieht und wird verfolgt. Die französische Armee war nicht nur geschlagen, sondern rein ans einander gesprengt. Das schreckliche Gewirr drängte den Kaiser in den Obstgarten eines Meierhofes. Hier trafen ihn zwei Garde- reuter und brachten ihn nach dem Städtchen Genappe. Dort standen seine Wagen. Müde von der entsetzlichen Anstrengung warf er sich hinein, um ein wenig zu schlummern. Er sollte aber sehr unsanft geweckt werden. Blücher und Wellington trafen sich am Abend noch ans der Meierei La Belle Alliance und freuten sich ihres herrlichen Sieges. „Wir müssen die Feinde tapfer verfolgen," rief der alte Blücher, „denn jagen wir sie nicht die ganze Nacht hindurch, so haben wir sie morgen wieder auf dem Halse." Nun setzten sich die Preußen in Bewegung. Der General Gneisenau übernahm die An-

5. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 123

1868 - Wesel : Bagel
123 60* Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Der österreichische Oberbefehlshaber Benedck begriff, daß es jetzt zu einer Hauptschlacht kommen müsse. Er zog daher alle seine Truppen zusammen, stellte sich zwischen der Elbe und der Bistritz auf den Höhen von Königgrätz, Sadowa, Lipa, Chlum und Problus recht fest zurecht, besetzte die vor ihm liegende Sadowaer Waldung stark mit Fußvolk und ließ Bäume umhauen und in die Wege werfen, damit er große Verhaue hatte, hinter welchen seine Truppen gesichert waren. Um den Kanonen eine gute Richtung auf die Preußen zu geben, haute man Lücken durch die Gehölze und machte durch Abschälen der Rinde von den Bäumen Merkzeichen zum Zielen für die Geschütze. Es war eine sehr feste Stellung und in dieser erwartete Benedek das preußische Heer. Es standen 230,000 Oesterreicher, braves, tapferes Fußvolk und, wie man dafür hielt, die beste Reuterei in der Welt, mit 750 Kanonen gegen 240,000 Preußen mit 750 Kanonen. In der Mitternachtsstunde vom 2. zum 3. Juli sprengte ein einzelner Reuter durch die Straßen von Gitschin. Auf dem Markt- platze vor dem einzigen Gasthofe des Städtchens sprang er aus dem Sattel. Der Reuter war der General von Voigts-Rhetz. Er brachte von dem Prinzen Friedrich Karl die Kunde, daß die österreichische Armee auf den Höhen und Feldern von Sadowa und Chlum sich zusammengezogen habe. Im Gasthofe zu Gitschin war kurz vorher unser König Wilhelm eingetroffen; Prinz Friedrich Karl bat, den Feind am folgenden Tage angreifen zu dürfen. General Moltke wurde gerufen, man hielt Kriegsrath und nach 2 Stunden sprengte Voigts-Rhetz wieder in die dunkle Regen- nacht hinaus. Die Schlacht war beschlossen. Der Kronprinz erhielt den Befehl, sogleich mit der zweiten Armee aufzubrechen und den rechten Flügel der Feinde anzugreifen, General Bittenfeld sollte den linken Flügel fassen und die erste Armee auf den Mittelpunkt der Oesterreicher losgehen. Zwischen 7 und 8 Uhr Morgens geschah der erste Kanonenschuß. Prinz Friedrich Karl griff an. Um 8 Uhr kam der König selbst auf das Schlachtfeld. Es regnete des Mor- gens und mit Unterbrechungen fast den ganzen Tag. Die erste Armee ging frisch und muthig vor, doch die österreichischen Kano- nen und das Gewehrfeuer streckten Tausende der Unsern nieder. Dennoch gewann man im Gehölze von Sadowa Boden und setzte sich fest. Neue Schaaren von Feinden rückten an und trieben die Preußen zurück; wieder gingen diese vor, wieder wurden sie zurück- gedrängt. So dauerte das Schlachtringen an 5 Stunden. Es

6. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 124

1868 - Wesel : Bagel
124 war um die Mittagsstunde, als bei dem Dorfe Benetek die Trup- pen des Generals Fransecky vor der fünffachen Uebermacht der Oesterreicher sich zurückziehen mußten. Da rief der General: „Kinder, weiter dürfen wir nicht zurückgehen, hier müssen wir sterben!" „„Ja, ja, wir halten hier Stand!"" riefen Alle und die Braven wichen nicht. So tapfer auch die erste Armee angriff, sie konnte die Feinde nicht zurücktreiben, denn sie hatte bis Mittag die ganze österreichische Macht auf dem Halse. Es sah daher bedenklich aus. Auf der Höhe von Lipa leitete Benedek die Schlacht. Er glaubte, den Sieg fest in den Händen zu haben und Jubel war bei den Oesterreichern. Denn ihr Mittelpunct und ihre Flügel standen fest. Zwar war General Bittenfeld vorgerückt, war bei Nechanitz auf die sächsische Armee gestoßen und hatte tapfer angegriffen, doch die Sachsen wehrten sich brav, die preußischen Regimenter konnten in den Berg- wegen nicht rasch heran und somit wirkte der Angriff nicht be- deutend. Jeder sah daher nach der Gegend, woher der Kronprinz kommen mußte. Er war früh Morgens aufgebrochen, doch die Wege waren überaus schlecht und man konnte nicht so rasch weiter, als man wohl wollte. Endlich rückten gleich nach 12 Uhr Mittags die ersten Truppen des Kronprinzen an den Feind und der General Voigts-Rhetz sprengte heran und rief: „Der Kronprinz ist da!" Sofort griffen die Regimenter an. Die Garden warfen stürmend Alles vor sich nieder und jagten die Oesterreicher aus den Dörfern. Auf der Höhe von Horonwes standen zwei große Linden, die weit- hin zu sehen waren. Der Kronprinz jagte vor die Reihen. „Wo- hin?" ries man ihm zu. „Dort auf die Linden geht's los!" ant- wortete er. „Draus im Laufschritt!" riefen die Soldaten und bald war man auf der Höhe und nahm im Handumdrehen Chlum. Die österreichische Artillerie richtete ein mörderisches Feuer auf die Garden, doch diese hielten standhaft aus. Benedek wollte durchaus Chlum wieder nehmen. Drei Mal ließ er stürmen, drei Mal wurde er zurückgeschlagen. Nun drangen die Preußen aus Chlum hervor und vernichteten ganze österreichische Brigaden. Auch Bitten- feld ging vorwärts und die westfälischen Regimenter erstürmten das Dorf Problus. Prinz Friedrich Karl bekam dadurch Luft und säumte nicht, rasch vorzugehen. So auf allen Seiten zurückge- schlagen, blieb den Feinden nichts übrig, als die Flucht. Der König sammelte die Reuterei und an ihrer Spitze sprengte er auf die Feinde los. Wild flohen diese, die Preußen jagten nach und hieben nieder, was ihnen vorkam. Die Schlacht war glänzend gewonnen. Der König selbst hatte mit Todesverachtung im Kampfe aus- gehalten. Als er in das stärkste feindliche Granatfeuer ritt^

7. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 126

1868 - Wesel : Bagel
126 an, welche Preußen in Deutschland vornimmt und genehmigt den Bund, welchen Preußen mit den Fürsten nördlich vom Main schließt. 62. Der Feldzug der Mainarmee. Der General Vogel von Falckenstcin war nach der Gefangen- nehmung der Hannoveraner rasch weiter geeilt. Die hessischen Truppen hatten sich über Hanau davon gemacht und, wie die Nassauer und Darmstädtcr, mit den süddeutschen Feinden vereinigt. Ihnen allen ging jetzt die Mainarmee entgegen. Die Verbündeten waren an 100,000 Mann stark und in zwei große Haufen ge- theilt. Die baiersche Armee unter dem Prinzen Karl von Baiern stand am rechten Mainufer, die Bundesarmee unter dem Prinzen Alexander von Hessen bei Frankfurt am Main. Es galt zunächst, ihre Vereinigung zu verhindern. Die Preußen brachen von Eisenach in Thüringen auf und gingen auf Fulda los. Bei Hünfeld trafen sie ein Regiment baiersche Kürassiere. Eine Batterie ging vor und der Unteroffizier Schwarz richtete eine Kanone auf die Feinde. Der Schuß fuhr prasselnd zwischen die Pferde und warf mehrere Reuter zu Boden. Im Nu machte das Regiment Kehrt, jagte in wilder Flucht unter dem lauten Gelächter der Preußen davon und hatte einen solchen Schreck bekommen, daß es vier Stun- den weit wegsprengte und dann erst zum Stehen kam. Am 4. Juli focht man bei Dermbach. Die Baiern wehrten sich brav, viele preußische Officiere fielen und eine Kompagnie Soldaten stutzte ob dieser Verluste. Da sprang ein Unterofficier vor die Fronte, rief: „Kerls, hat die Kompagnie bei Düppel gestutzt?" und Hurrah rufen alle, vorwärts geht's und die Feinde werden geschlagen. Am 10. Juli traf General Göben bei Kissingen und Ham- melburg die Baiern. Er griff sie sofort an und nach einem schweren Kampfe trieb er sie auf das linke Mainufer zurück. Das Zündnadelgewehr that große Wirkung. Ein gefangener Baier sagte: „Es ist ja gar kein Feuern, es ist ein unaufhörliches Feuerwerk." Nun wendete sich General Falckenstein gegen die Bundesarmee und schlug sie am 12. Juli bei Laufach und am 14. bei Aschas- fenburg. Hier war der Kampf sehr heftig. Die Stadt wurde gestürmt, viele Gefangene und eine Reihe Kanonen brachte man ein. Nun konnte sich Frankfurt am Main nicht mehr halten. Am 16. Juli hielt Falckenstcin mit den westfälischen Regimentern unter klingendem Spiel den Siegeseinzug in die Stadt. Bald ging's weiter. Bei Tauber bi schoss heim kam's wieder zur Schlacht. Der Kampf tobte besonders um eine Brücke. Viermal stürmten die Feinde, viermal wurden sie zurückgcschlageu. „Nun werden sie nicht wiederkommen!" rief ein Unterofficier. „„Von solchen

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 11

1839 - Wesel : Bagel
Il Tempel des Jupiter Ammon Md der Sonnenbräunen, den schon Hcrodot beschrieben. Im Osten des Nils erstreckt sich der Boden Aegyptens Ln tzebirgigter Wüste bis an die Gestade des rochen Meeres. Hier waren ehedem die Troglodyten, welche Ln Felsengrotten hausten. Da die Wasser des rochen Meers oder des arabischen Meerbusens dreißig Fuß hoher sind, als der Wasserspiegel des mittelländischen Meeres, so wurden die Könige von Aegypten lange abgehalten, dell begonnenen Kanal zur Berbindung der beiden Decere zu vollenden, bis es den Ptolemäern gelang. Napoleon fand die Spuren dieses Werks auf und legte mit seinem Gefolge eine Strecke von vier französischen Meilen in dem Kanal zurück; doch, durch die unerwartete Rückkehr der Fluch über- fallen, gericth er in Gefahr und erreichte geängstigt bei einbrechender Nacht Hadscheroch, wo mehr als 3000 Jahre vorher vor dem Durch- gang der Israeliten durch das rothe Meer des Moses Lager gestanden hatte, welche von Memphis ausgegangen waren und längs dem Meer- busen hinzogen. Wurde bei den alten Aegyptiern ein Krieg begonnen, so flehte wan durch öffentliche Feste den Schutz der Götter an und der König übernahm den Oberbefehl. Ein Trompeter und eine Schaar Schwer- bewaffneter zogen vor einem Wagen her, auf welchem sich ein Mast ^ì'hob, über dem sich ein Widderkopf befand, geschmückt mit der Son- ^uscheibe, das Sinnbild des Gottes Ammon-Ra. Der König folgte kw Gott auf seinem Streitwagen mit seinem Gefolge und einer Bede- ung von Bogenschützen. Die Soldaten waren mit Helm, Bogen, ?^er, Streitart und Lanze bewaffnet. Den Zug eröffnete das schwer- kwaffnete Fußvolk in Schlachtordnung; die leichten Truppen waren ?? den Flanken, und die letzte Linie bildeten die Streitwagen. Der am^n^àd ñch in der Mitte. Im Seekrieg unterstützten die Truppen d jv Marine, welche sich der Ruder und Segel bediente. Bei Ross von einem Siege lenkte der König selbst die reichgeschirrten rffiv ,*"Ppen von Gefangenen giengen vor dem Wagen her und ' Ve^cn große Sonnenschirme über sein Haupt. Sein Einzug m der Stadt Theben geschah zu Fuß und zuerst begab man sich in den empel. Der^ Palast des Königs war herrlich eingerichtet, und die Zierlichkeit und Feinheit des Geräthes war durch allerlei Naturcrzeug- russe verschönert. Vasen mit Blumen zierten die Säle, Gehänge von ^rün vermählten sich mit den reichsten Verzierungen. Gärten mit ásserstücken, Lauben von Reben oder Stauden, mit seltenen Bäumen nv breiten Alleen waren ein Zugehör der Prachtgebäude. Wollte sich cr König beim Ausgehen nicht deö Wagens bedienen, so wurde er in

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 822

1839 - Wesel : Bagel
822 Murat und Eugen, der Vicekönig von Italien; unter Jerome (Scherom) Regnier, Junot, Poniatowsky. Victor zog von der Weichsel, Au- gereau von Berlin heran. Die Oestreicher standen unter Schwarzen- berg , die Preußen unter Port. Die Russen befehligten besonders Barclay de Tolly, Wittgenstein, Pahlen, Bagration und der Kosaken- hetmann Platow. Bald wurde Wilna besetzt und befestigt. Da übrigens Jerome gleich anfangs fehlerhafte Anordnungen machte, mußte er das Heer verlassen. Auch Sebastiani erlitt einen harten Schlag, indem er von Wittgenstein unvermuthet angegriffen und zwei Reiter- regimenter beinahe vernichtet wurden. Der Krieg zog sich nun immer weiter in das Innere des Landes, da die Russen fortwährend zurück- wichen. Indessen dauerten die Rüstungen fort; Moskau stellte allein 60,000, Petersburg 40,000 Streiter. Nachdem Barclay Witepsk verlassen hatte, zog er sich nach Smolensk zurück und das französische Heer ruhte dort von seinen Strapazen aus, erschöpft durch die starken Märsche, schlimme Witterung und geringe Kost. Um mit Sicherheit in das Herz Rußlands eindringen zu können, war eine Unterstützung durch die beiden Flügel nöthig; allein der rechte unter Schwarzenberg wurde durch die leichten Truppen beschäftigt, und Wittgenstein hielt den linken unter Oudinot im Schach. Zu Anfang des Augusts jedoch wurde die zweitägige Schlacht bei Smolensk geschlagen, wobei sich Murat, Ney und Davoust besonders auszeichneten. Dio Stadt, auch die heilige genannt, war durch eine 25 — 30 Fuß hohe Mauer mit 29 Thürmen und einer Citadelle befestigt und wurde von 30,000 Mann vertheidigt. Murat vertrieb die feindliche Reiterei von einem Berge, auf dem nun 60 Stück Geschütz aufgepflanzt wurden, welche die Russen lebhaft beschoßen. Den Polen gelang es nach hartem Kampfe, sie zu verdrängen. Die Stadt selbst stand in vollen Flammen und war bald ein Schutthaufen. Nachdem die Russen sie nach Mitternacht verlassen hatten, trafen Napoleons Krieger nur noch rauchende Trümmer. Am andern Morgen erneuerte sich der Kampf, weil der Uebergang über den Dnieper den Franzosen streitig gemacht wurde. Barclay ließ jedoch die untere Stadt anzünden und zog weiter, von Napoleon eifrig verfolgt. Bei Valontina entspann sich, da es sich um den Besitz einer Vergebene handelte, ein hitziges Gefecht und in den sie umgebenen Niederungen unterhielten 10,000 Mann ein lebhaftes Feuer. Junot blieb unthätig, was den Kaiser äußerst verdroß. Da sich übrigens Barclay immer zurückzog, so wurde das Volk über ihn erbittert und Kutusow kam an seine Stelle. Aber auch dieser konnte den Sieger nicht aufhalten und 30 Stunden von Moskau, wo die äußersten

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 824

1839 - Wesel : Bagel
824 Mantel gehüllt), und fteudig umarmte ihn der Kaiser. Tschitschakoff war indessen bereits an der Beresina angekommen, welche die Franzosen passiren mußten, und hatte die Brückenverschanzung bei Borisow erobert, Wittgenstein war nahe und Platow drängte im Rücken. Doch Oudinot und Victor kamen mit 30,000 Mann noch ziemlich frischer Truppen an und, während Napoleon Tschitschakoff durch einen Scheinangriff täuschte, ließ er durch den General Ebl« weiter oben in der Eile zwei Brücken schlagen, auf denen nun der Uebergang begann. Da aber von beiden Seiten und im Rücken der Feind anrückte, so wurde das Gedränge gegen die Brücken so groß, daß Hunderte in den Fluß geworfen wurden und ertranken, oder sonst ihren Tod fanden. Der Anblick war entsetzlich. Als endlich am Abend der größere Theil des Heers über- gesetzt war, mußte sich der Nachtrab von 7000 Mann ergeben. Napoleon eilte nun Paris zu, wo er am 18ten December anlangte. Immer verfolgt, kam der Rest des Heers in Wilna an. Kälte und Hunger hatten Tausende dahingerafft. Von der ungeheuren Heeresmasse kamen nicht 30,000 Krieger über den Niemen. Murat, mit dem Oberbefehl beauftragt, wollte sich noch an der Weichsel halten; da aber Jork mit dem General von Diebitsch einen Vertrag machte, in Folge dessen er sich, gegen den Willen seines Königs, zwei Monate lang ruhig zu verhalten versprach, und die Russen im Februar 1813 Warschau besetzten, so legte er den Befehl in die Hände des Vicekönigs nieder und kehrte nach Italien zurück. Eine allgemeine Begeisterung hatte besonders die Preußen ergriffen und: Krieg den Franzosen! hallte es wieder. Der Orden des eisernen Kreuzes wurde gestiftet, der die Tapferen belohnen sollte, und Körner ermuthigte durch seine Kriegslieder die kampflustige Jugend. Aber auch Napoleon rüstete sich und erschien zu Ende des April schon wieder an der Saale. Indessen hatten die Verbündeten Dresden besetzt, obgleich Davoust die Elbbrücke sprengen ließ, Wittgenstein und Jork schlugen den Vicekönig und Czernitscheff den General Morand: der tapfere Bessieres fiel bei Weißenfels. Zu Anfang des Mai zog Napoleon Leipzig zu; auf dem Marsche jedoch entspann sich der furchtbare Kampf bei Großgörschen (auch bei Lützen). Des Kaisers Geschütz wüthete schrecklich; aber die preußischen Reitergeschwader rückten muthig gegen seine Garden heran und beinahe wäre er gefangen worden. Der wackere Scharnhorst wurde tödtlich verwundet. Der Kurfürst von Sachsen kehrte zwar nach Dresden zurück, wo Napoleon am 8. Mai einzog» allein der sächsische General Thielemann gieng zu den Russen über. Die verbündeten Heere hatten sich hinter die Elbe zurückgezogen und >
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