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1. Kaiser Friedrich III. - S. 4

1888 - Wittenberg : Herrosé
4 und am 11. Juni desselben Jahres ihr unter dem Donner der Geschütze und dem zustimmenden Jubel der Berliner Bevölkerung am Traualtars die Hand für ein langes, reich gesegnetes Ehe- leben reichte. Am 18. Oktober 1831 öffneten die Kanonen abermals ihren ehernen Mund und gaben, weit hin dröhnend durch die sandigen Ebenen der Mark, Kunde von einem neuen frohen Ereignis. Dort in jenem herrlichen Schlosse in der Nähe von Potsdam, dem von Friedrich dem Großen erbauten und mit hohem Schön- heitssinn ausgeführten prachtvollen „Neuen Palais" hatten Eltern- glück und Elternfreude Einkehr gehalten: die Prinzessin Augusta hatte ihren hohen Gemahl mit einem Sohn beschenkt. Der 18. Oktober, der Jahrestag der Schlacht bei Leipzig, jener Schlacht, in der die Völker Europas dem ländergierigen Korsen ein donnerndes Halt zuriefen, wurde der Geburtstag eines ritterlichen Helden, unsers, ach, so früh verschiedenen geliebten Kaisers Friedrich. Das Ereignis im „Neuen Palais", dem jetzigen Schlosse „Friedrichskron", wurde nicht nur von der Berliner Bevölkerung, sondern auch weithin im ganzen preußischen Vaterlande mit um so größerer Freude begrüßt, als die Ehe des Kronprinzen und nachmaligen Königs Friedrich Wilhelm Iv. bisher kinderlos ge- blieben war. Die Geburt dieses Prinzen sicherte, wenn Gott ihm das Leben ließ, dem preußischen Königsthrone in jedem Falle einen Erben, und die Hoffnung, daß er wachsen und gedeihen werde, war eine durchaus wohlbegründete, denn der kleine Fritz, wie er später genannt wurde, war mit seinen roten Bausbäckchen und den milden, treuen Augen ein gar herrlicher Prinz. Am Sonntage den 13. November fand an der Geburtsstätte die Tauffeierlichkeit statt. Es waren zu diesem festlichen Akte folgende Taufzeugen erschienen: Der König Friedrich Wilhelm Iii., der Kronprinz und die Kronprinzessin, der Prinz und die Prin- zessin Karl, der Prinz August, letzter Neffe des großen Königs, Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz, jüngster Bruder der Königin Luise, und die Fürstin von Liegnitz, zweite Gemahlin des könig- lichen Großvaters. Eingeladen aber nicht erschienen, sondern nur vertreten waren endlich der Kaiser Nikolaus von Nußland und der Kaiser Franz von Österreich. Die dem jungen Prinzen in der Taufe beigelegten Namen waren Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl. Die Taufrede hielt Bischof Eylert, und als während der

2. Kaiser Friedrich III. - S. 64

1888 - Wittenberg : Herrosé
Vi. Uaifer Krleürlchs Weurftllgßell. Friedrich war ein edler Mensch! Warm schlug sein sür seine Mitmenschen, und in allerhand Sorgen und Nöten stand er gern helfend ihnen zur Seite. Dazu kam das Leutselige in seinem Wesen neben seiner vollendeten Ritter- lichkeit. Jener Stolz, der verächtlich herabschaut auf alles niedriger Geborene, war ihm völlig unbekannt; dafür aber beseelte ihn eine herz- gewinnende Freundlichkeit gegen jedermann, auch gegen den Ärmsten und Geringsten. In zahllosen Beispielen wird uns diese Leut- seligkeit des hohen Entschlafenen vor die Augen geführt. Möge eine kleine Auswahl solcher Beispiele hier in bunter Reihe folgen. Der Kronprinz und der Fähnrich. Im Jahre 1877 wohnte der damalige Kronprinz dem Kaiser- manöver des ersten Armeekorps in der Umgegend von Königsberg in Ostpreußen bei. Am 2. September fand auf dem großen Exerzierplätze daselbst die Parade vor Kaiser Wilhelm statt. Die weit zerstreut liegenden Truppen waren mit Tagesgrauen ausgerückt und kehrten erst mit Sonnenuntergang in die Quartiere zurück. Die höchsten Herrschaften wohnten im Stadtschloß der altehrwürdigen Krönungsstadt. Der Degenfähnrich vom ** ten Regiment hatte neben einem älteren Offizier die Ehrenwache im Schlosse. Während letzterer die An- und Abfahrten regelte und der andrängenden Menschenmenge wehrte, lag dem Fähnrich der

3. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 65

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 65 — 9. Die Völkerschlacht bei Leipzig den 16—19. Oktober 1813. Bei Leipzig kamen fast alle Völker Europas zusammen,,,um die eisexnen Würfel über „Knechtschaft oder Freiheit" zu werfen. Über ]/2 Million Streiter mit) 1500 Kanonen thaten ihre Arbeit. Die Verbündeten waren Zwar stärker an Zahl, Napoleon aber war es durch die Einheit der Führung. Drei Kanonenschüsse gaben an dem nebligen Morgen des 16. Oktober das Zeichen zum Begiun der Waffenarbeit. Von dem Kanonendonner erbebte die Erde und zersprangen die Fenster. Drei Schlachten entspannen sich: bei Wachau, Liudeuau und Möckern; in den beiden ersten war,Napoleon int Vortheil, ja durch einen Sturmangriff brachte sein Schwager Mürat, König von Neapel, Friedrich Wilhelm und Alexander von Russland in Gefahr. Napoleon ließ die Glocken läuteu und sandte Siegesboten nach Paris. Aber zu früh! Bei Möckern hatte Blücher einen vollständigen Sieg nach den furchtbarsten Anstrengungen gewonnen. Brennende Dörfer und Tausende von Wachtsenern erhellten die Nacht. Der 17. Oktober war ein Sonntag, und die Waffen ruhten. Vergeblich bemühte sich Napoleon, durch glänzende Versprechungen Oesterreich zum Abfall zu bringen. Am 18. Oktober entbrannte der Kampf mit entsetzlicher Heftigkeit; mit unglaublicher Tapferkeit vertheidigten die Franzosen den Schlüssel ihrer Stellung bei Probstheida. Aber gegen Abend liefen von allen Seiten die Siegesbotschaften auf dem Monarchenhügel ein, wo Friedrich Wilhelm Iii., Franz I. und Alexander standen. Da sanken die 3 Monarchen aus die Kniee und dankten dem Herrn der Heerschaaren. Aus einem hölzernen Schemel neben einer zerschossenen Windmühle saß Napoleon und diktirte beim Scheine des Wachtfeuers die Befehle zum Rückzüge! Am 19. Oktober ging der Rückzug in wilder Hast durch Leipzig. Zu früh flog die Elsterbrücke in die Lust, und Tausende ertranken oder fielen in Gefangenschaft. Der König von Sachsen wurde als Gefangener nach Berlin geschickt; seine Truppen waren zu den Verbündeten übergegangen. Die flüchtigen Franzofen eilten unaufhaltsam nach dem Rheine. U 10. Die Kämpfe in Frankreich. „All Deutschland in Frankreich hinein!" mahnte Blücher die zögernden Monarchen. In der Nen-jahrsnacht 1814 ging er bei Caub über den Rhein. Viele Schlachten wurden geschlagen, zum Theil glücklich für Napoleon. Schon prahlte er: „Ich bin Mainz näher als Paris!" Nach einigen Niederlagen, z. B. bei Laon (spr. Lang), warf er sich in den Rücken der Verbündeten und wollte sie an den Rhein locken. Aber man schickte ihm nur ein kleines Heer nach und ging mit der Hauptmacht auf Paris, stürmte den Montmartre (spr. Mongmartr) und zog den 31. März 1814 in Paris ein. Napoleon wurde entsetzt, nahm rührenden Abschied von den Garden und ging in die Verbannung auf die Insel Elba. Der Bruder des ermordeten Königs kehrte als Ludwig Xviii. aus den Thron zurück. Po lack, Realienbuch. (Geschichte). k

4. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 71

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 71 — österreichische Oberfeldherr Benedek auf die befestigten Höhen von Chlnm und Sadowa bei der Festung Königgrätz zurück. 6. Tie Entscheidung erfolgte den 3. Juli 1866 bei Königgrätz, nachdem Tags vorher der greise Preußenkönig bei der Armee erschienen war und den Oberbefehl übernommen hatte. Früh rückte die Armee Friedrich Karls durch den Wald und das regennasse Feld den befestigten Höhen entgegen, aber ein entsetzlicher Eisenhagel begrüßte sie aus den österreichischen Kanonen, für welche alle Entfernungen abgemessen und Zeichen an Bäumen eingeschnitten waren. Schaurig war der Sturmlauf durch den Wald von Sadowa unter den saufenden Kugeln und krachenden Ästen. So tapfer auch gestritten wurde, Boden war nicht zu gewinnen. Nur die Elbarmee hatte auf dem rechten Flügel die tapfern Sachsen etwas zurückgedrängt. Auf einer Anhöhe überwachte der König den Gang der Schlacht. „So sieht ein König aus, der siegen will!" Als ihn Bismarck aus dem Granatenfeuer führen wollte, entgegnete er: „Ich kann doch nicht' davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Um Mittag stand die Schlacht — nicht hoffnungsreich! Aller Augen sahen nach Osten, woher der Kronprinz kommen sollte. Er hatte erst früh 4 Uhr den Marschbefehl erhalten und sich ungesäumt aus den Weg gemacht. Plötzlich ging die Kunde durch die Armee: „Der Kronprinz ist da!" Neue Kraft durchdrang die erschöpften Krieger, und unwiderstehlich ging es vorwärts. Als es dem Kronprinzen gelang, Chlum, den Schlüssel der feindlichen Stellung, zu nehmen, da sah Benedek, dass die Schlacht verloren war, und gab den Befehl zum Rückzüge, der zuletzt in die wildeste Flucht ausartete. Mit unbeschreiblichem Jubel wurde der König von den siegreichen Truppen auf dem Schlachtfelde begrüßt. Den Oesterreichern hatte der Tag 41,000 Todte, Verwundete und Gefangene, 174 Kanonen und 11 Fahnen, den Preußen 10,000 Mann gekostet. d. Ter Friede wurde in Nikolsburg vereinbart und in Prag geschlossen. Es blieb dem erschöpften Oesterreich nichts weiter übrig. Im Siegesfluge waren die Preußen den Flüchtigen gefolgt und bereits im Angesichte Wiens und Pressburgs erschienen. In Italien hatte Oesterreich zwar zu Lande und Wasser über Viktor Emauuel gesiegt, aber doch trat Kaiser Franz Joseph Ii. Venetien an Napoleon ab, um dessen Hülfe zu gewinnen; allein vergeblich! Mit der Mainarmee hatte Vogel von Falken st ein durch Schnelligkeit und Tapferkeit die uneinigen und schlecht geführten süddeutschen Truppen bei Dermbach, Kissingen und Aschaffenburg besiegt. Im Frieden von Prag schied Oesterreich aus Deutschland, verzichtete aus Schleswig-Holstein und zahlte 90 Millionen Mark Kriegskosten. Preußen vereinigte nun alle Staaten nördlich vom Maine in dem norddeutschen Bunde und schloss mit den süddeutschen Fürsten nach einem billigen Frieden ein Schutz- und Trutzbündnis. Schleswig

5. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 54

1910 - Wittenberg : Herrosé
54 mit anderen Feldherren, mit eigenen oder mit fremden Truppen, selbständig oder von höherem Befehl abhängig, immer dringt er entschlossen ans den Feind, keine politische und keine persönliche Ge- fahr kennend und durch keinen Gedanken an Verantwortung in den kühnsten Wagnissen gehemmt. Von seinem Gleichmut in Gefechten und von seiner Todes- verachtung werden viele Züge erzählt. Im stärksten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Er sprengte oft blindlings in Gefahren hinein, und seine Umgebung hatte immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Teilnahme an einzelnen An- griffen zurückzuhalten, besonders wenn ein Gefecht ungünstig aus- fiel; dann wollte er zuletzt immer persönlich mit Reiterei alles wieder umlenken, und indem er etwa sagte: „Ich werde sie gleich 'mal anders fassen," oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrig nach der nächsten Reiterei um und rief die Anführer herbei, denen er das meiste zutraute. Oft war kaum zu verhindern, seinen für das Ganze vielleicht schon zwecklosen, für die Truppen aber selbst im Gelingen verderblichen Anschlag auszuführen. Diese Unerschrockenheit und dieser Gleich- mut bedurften nicht der Spannung, die das Schlachtfeld in der Seele zuweilen erst erweckt. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, ebenso un- erwartete als kühne Bewegung ausführe, antwortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen," gab einige für den Fall nötigen Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite zum Wiedereinschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk; der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugetan; selbst in Frankreich fühlte das Volk eine Art Vorliehe für ihn. Ihm war besonders die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu ermuntern und anzufeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durch- zuckte er die rohesten Gemüter. Einst wollte er kurz vor einem Sturme seine Truppen anordnen, da siel ihm ihr schmutziges Aus- sehen aus, und sogleich an diesen Eindruck anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Kerls, ihr seht aus wie die Schweine. Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heute wieder schlagen, denn sonst sind wir alle ver- loren, also, frisch drauf, Kinder!" Ebenso glücklich trafen oft seine Scherzworte, z. V. wenn er einem Bataillon Pommern, das heim Eindringen in Frankreich überaus brav getan, aber auch sehr ge- litten hatte und in ernster, fast düsterer Haltung einherzog, ver- tröstend zurief: „Nun, Kinder, sollt ihr auch so lange in Frankreich bleiben, his ihr alle französisch könnt!" Das ganze Bataillon war augenblicklich in gute Laune versetzt. Mit seinen Offizieren ging er ebenso vertraulich, ja ganz kameradschaftlich um. — Geselliges Zu- sammensein mit Kriegskameraden und anderen jungen Leuten, die

6. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 61

1897 - Wittenberg : Herrosé
61 nehmend hielt. Er ließ sich ihre Entwürfe zu Märschen, Stellungen und Schlachten vorlegen und faßte alles schnell auf. Hatte er sie ge- billigt und die Disposition unterschrieben, so nahm er keinen fremden Rat an, und keine geäußerten Besorgnisse machten den geringsten Ein- druck auf ihn. Er führte eine fremde Idee, die er gut geheißen hatte, ganz wie seine eigene aus. Es ist dagegen nicht zu leugnen, daß er infolge seines Temperaments in allen Schlachten zu lebhaft, zu unruhig war. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten, und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam. Es war nicht ratsam, ihm den Entwurf einer Schlacht vorzulegen, deren Dauer auf den ganzen Tag und deren Entscheidung auf den Abend berechnet war. Sein Charakter verlangte schnellere Entscheidung. Die Reiterei war seine Lieblingswaffe. Er begünstigte sie zwar nie auf Rechnung der übrigen, allein eine Schlacht, in der die Reiterei nicht entschieden hatte, schien ihm für sie ein Vorwurf zu sein." Seine Kriegsführung zeigte überall denselben Charakter des Eifers und der Kühnheit; sein Heer ist immer angestrengt, sehr oft in allzu große Fernen verteilt, zum Angriff und zur Verteidigung zu weit auseinander; er selbst wird häusig überfallen. Aber sein unaufhalt- samer Mut und sein rastloser Drang eilen über alle Fehler hinweg, überbieten alle Berechnungen; für sich allein oder verbunden mit anderen Feldherren, mit eigenen oder mit fremden Truppen, selbständig oder von höherem Befehl abhängig, immer dringt er entschlossen auf den Feind, keine politische und keine persönliche Gefahr kennend und durch keinen Gedanken an Verantwortung in den kühnsten Wagnissen gehemmt. Von seinem Gleichmut in Gefechten und von seiner Todes- verachtung werden viele Züge erzählt. Im stärksten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Er sprengte oft blindlings in Gefahren hinein, und seine Umgebung hatte immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Teilnahme an einzelnen Angriffen zurückzuhalten, besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel; dann wollte er zuletzt immer persönlich mit Reiterei alles wieder umlenken, und indem er etwa sagte: „Ich werde sie gleich 'mal anders fassen," oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst nach der nächsten Reiterei um und rief die Anführer herbei, denen er das meiste zutraute. Oft war kaum zu verhindern, seinen für das Ganze vielleicht schon zwecklosen, für die Truppen aber selbst im Gelingen verderblichen Anschlag auszuführen. Diese Unerschrockenheit und dieser Gleichmut bedurften nicht der Spannung, die das Schlacht- feld in der Seele zuweilen erst erweckt. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, ebenso uner- wartete als kühne Bewegung ausführe, antwortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen," gab einige für den Fall nötigen Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite znm Wiedereinschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk; der gemeine

7. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 283

1897 - Wittenberg : Herrosé
283 Der Alte von Kaprern ließ sich blenden, hielt die Brigade für die ganze Macht, und nachmittags begann die Schlacht, die ach! für uns sv traurig sollte enden. 4. Die Einnndztvanz'ger ans dein rechten Flügel des ersten Treffens hatten schwer Gefecht, wir also vor! und grade recht, mit „Hurrah!" nahmen wir die Hügel; dem Feinde auf der Ferse ging's verwegen bis in die Vorstadt Dijons jetzt hinein, hier aber aus der Häuser Reih'n kam mörderisches Feuer uns entgegen. 5. Im Steinbruch, mit dem Bajonett genommen, da fanden wir vor eines Ausfalls Wucht, zum Sammeln durch die steile Schlucht gedeckt, notdürftig Unterkommen, doch die Fabrik dort in der rechten Flanke wie eine Festung auf uns Feuer spie. „Vorwärts! die fünfte Kompagnie zum Sturm auf die Fabrik, und keiner wanke!" 6. Der Tambour schlägt, es geht wie zur Parade. Die Fahne fliegt uns hoch und stolz voran, doch klopft das Herz manch treuem Mann beim raschen Schritt auf diesem Pfade. Wie Salven rollt und pfeift es in die Glieder, es rast der Schnitter Tod und fällt und mäht, und wie er seine Reihen säst da sinkt die Fahne und ihr Träger nieder. 7. Aus dem Gedräng' ein Offizier sie rettest „mir nach!" so ruft er und stürmt kühn voraus, doch aus dem unglückseligen Haus grüßt ihn der Tod, der eilig bettet. Selbst blutend, springt der Adjutant vom Pferde, erfaßt die Fahne, schwingt sie hoch empor, — da deckt fein Auge dunkler Flor, und sterbend küßt fein bleicher Mund die Erde. 8. Was fällt, das fällt! vorwärts! durch Tod und Flammen Zwei brave Musketiere greifen zu, der eine stürzt: „Versuch es du!" doch auch der andre bricht zusammen. Nun fällt der Führer auch, wir müssen weichen; ein Häuflein war der Rest, vom Feind umringt, das schlägt sich durch, und es gelingt, den Steinbruch endlich wieder zu erreichen.
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