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1. Görlitzer Heimatkunde - S. 75

1906 - Breslau : Hirt
§ U4. A. Geschichtlicher Überblick. 75 ihr durch unaufhörliche Rückzugsgefechte schwere Verluste bei. Besonders erbittert war das Gefecht bei Reichenbach am 22. Mai. Die Nachhut des russischen Heeres besetzte die hinter dem Städtchen ansteigenden Höhen, namentlich den Töpferberg, und sandte durch mörderisches Artilleriefeuer Tod und Verderben in die Reihen der nachrückenden Franzosen. Dem Divisionsgeneral Brut) eres, einem kühnen Reiter- fuhrer, der sich schon in den italienischen Feldzügen Bonapartes aus- gezeichnet hatte, wurden durch eine Kanonenkugel beide Beine zer- schmettert.*) Erst als die Russen befürchten mußten, von der feindlichen Übermacht umgangen zu werden, räumteu sie den Töpferberg und besetzten zwischen Reichenbach und Markersdorf eine andere Anhöhe, von der aus sie das schnelle Vordringen der Franzosen zu hindern suchten. Beim Angriff auf diese Stellung geriet Napoleon selbst in Lebensgefahr, indem mehrere Kanonenkugeln in seiner unmittelbaren Nähe einschlugen. Endlich aber wichen die Russen den überlegenen Streitkräften der Feinde und zogen sich durch Markersdorf auf Rausch- walde zurück. Das Geschützfeuer begann zu schweigen, und die französischen Kolonnen rückten zu beiden Seiten von Markersdorf vor. Plötzlich es war in der sechsten Stunde abends — erdröhnte auf einmal wieder Kanonendonner. Hinter Holtendorf hatte auf dem sogenannten Hother- berge die reitende Batterie des Generals Nikitin, wie der Herzog Eugen von Württemberg, der Führer der russischen Nachhut, als Augenzeuge berichtet, Stellung genommen und sandte, eigentlich nur, um die Entfernung zu messen, ein paar Probeschüsse auf die in Markersdorf einrückenden Franzosen. Die eine Kugel sauste am Kaiser Napoleon vorüber, der gerade an der Spitze seines Gefolges auf der Landstraße in das Dorf ritt, und schlug ungefähr 50 Schritt hinter ihm in einen Baumstamm. Von diesem abprallend, traf sie den General des Geniekorps Kirchner, der auf der Stelle tot blieb, während sie Duroe, den Herzog von Friaul und Großmarschall des Palastes, schwer verletzte und ihm die Eingeweide zerriß.**) Man brachte den tödlich verwundeten General sogleich in ein über der Straße gelegenes Gehöft; aber erst nach vierzehn qualvollen Stunden wurde er durch den Tod von seinen Leiden erlöst. Napoleon besuchte Duroc, der *) Er wurde am 23. Mai nach Görlitz in das Hans des Amtssekretärs Baumeister, Nosenstraße 4, gebracht, wo ihn Napoleon noch am selbigen Tage besuchte. Nachdem er am 5. Juui seiner schweren Verwundung erlegen war, wurde er am Nachmittage des 6. Juni mit militärischen Ehren auf dem Nikolaikirchhof beerdigt. **) Die Stelle an der Markersdorfer Straße, wo Duroc und Küchner gefallen sind, wird fetzt dnrch einen Granit Würfel, der beider Namen trägt, bezeichnet.

2. Görlitzer Heimatkunde - S. 71

1906 - Breslau : Hirt
H 143. A. Geschichtlicher Überblick. 71 Leider sollte gegen alles Erwarten der Friede nur verhältnismäßig kurze Zeit währen; schon 1756 entbrannte der Siebenjährige Krieg. Wiederum wurde die Oberlausitz in nicht geringem Maße in Mit- Leidenschaft gezogen. Bereits am 30. August rückten die Preußen in Görlitz ein. Frühmorgens 2 Uhr blies plötzlich ein Postillion vor dem Laubaner Tore. Da die wackeren Stadtsoldaten auf der Tor- wache glaubten, daß von Bunzlau her eine Extrapost ankomme, öffneten sie schnell das Tor; aber zu ihrem großen Schrecken sprengten preußische Husaren herein. Diese bemächtigten sich sofort der Stadttore und belegten alle in der Stadt befindlichen Kassen mit Beschlag. Görlitz blieb bis zum folgenden Sommer ununterbrochen von preußischen Truppen besetzt. Zugleich fanden fortwährend, namentlich aber im Frühjahr 1757, starke Durchmärsche statt. Besonders bemerkenswert ist noch aus dieser Zeit, daß am 17. Mai die Leiche des in der Schlacht bei Prag gefallenen Generalfeldmarschalls Schwerin nach Görlitz gebracht und bis zum 20. Mai im Gasthof zum weißen Roß auf bewahrt wurde. Gegen Ende Jnli 1757 verließen die Preußen die Stadt, da sie sich von Zittau aus durch überlegene österreichische Streitkräfte bedroht sahen. Nun wurde vom 23. Juli bis 14. August Görlitz von den Österreichern besetzt. Als aber von Ostritz und Bernstadt her die preußischen Truppen sich wieder näherten, zogen sie eiligst ab. Die Stadt erhielt von neuem preußische Besatzung, und am 30. August erschien sogar die gesamte preußische Armee unter dem Herzog von Braunschweig Bevern in einer Stärke von 43 000 Mann vor den Toren. Die Hauptmacht unter dem Herzog selbst schlug südwestlich von der Stadt ein Lager auf, das sich bis zur Landeskrone hinzog und durch Anlegung von Schanzen auf den Weinbergen und den abschüssigen Rändern des Biesnitzer Tales gegen jeden feindlichen Angriff von Süden her gesichert wurde. Jenseits der Neiße lagerte der Generalleutnant von Winter- feldt mit etwa 10 000 Mann, um die Verbindung mit Schlesien offen zu halten. Die Stellung des Winterfeldtschen Korps bildete einen nach Südosten geöffneten stumpfen Winkel und erstreckte sich von Niedermoys über den Rücken des Feldberges bis ungefähr an das Ende der heutigen Laubaner Straße, Leopoldshain gegenüber. Als vorgeschobener Posten wurde der Holz- oder Jäkelsberg bei Mops mit zwei Bataillonen Infanterie besetzt und durch Verschanzungen befestigt. Während nun am 7. September vormittags Winterfeldt sich gerade im Hauptquartier beim Herzog von Bevern befand, rückte

3. Görlitzer Heimatkunde - S. 72

1906 - Breslau : Hirt
72 4. Abschnitt. Bewohner. § H3_ unerwartet der österreichische. General Nadasdy mit mehr als- 20 000 Mann und 24 Geschützen, bei dichtein Nebel und gedeckt durch den Schönbrunner Busch, gegen den Jäkelsberg heran und warf die darauf befindlichen beiden Jnfanteriebataillone nach hartnäckigem Kampfe den Berg hinab. Winterfeldt, der eben vomherzoge zurückkam und in der Machschen Buchhandlung, jetzt Brüderstraße 4, mit mehreren Offizieren Landkarten kaufte, eilte auf den Schall des Kanonendonners- rasch nach Moys hinaus und beschloß, sofort einen Angriff auf den Jäkelsberg zu machen, um den verlorenen Posten wiederzugewinnen. Aber im Begriff, gegen die überlegenen Streitkräfte des Feindes Ver- stärkungen heranzuholen, wurde er am Fuße des Berges durch die Kugel eines Kroaten, der im Straßengraben lag, tödlich verwundet. Das Geschoß drang ihm unter der rechten Schulter in den Rücken und blieb in der Brust stecken. Ihres heldenmütigen Führers beraubt, kämpften die preußischen Truppen zwar tapfer weiter und retteten so ihre Waffenehre, mußten aber endlich der feindlichen Übermacht weichen und den Jäkelsberg den Österreichern überlassen. Sie verloren in diesem blutigen Kampfe fünf Geschütze und gegen 2000 Mann, während der Verlust der Österreicher ungefähr 1600 Mann betrug. Winterfeldt war unterdes bewußtlos vom Schlachtfelve nach Görlitz in das Haus des Gürtlers Fischer am Reichenbacher Turm, jetzt Demianiplatz 3, gebracht worden. Am 8. September gegen l/23 Uhr morgens, nachdem er das Bewußtsein auf kurze Zeit wieder erlangt und noch einmal seine Offiziere um sich versammelt hatte, erlag er unter den heftigsten Schmerzen seiner schweren Verwundung.*) Wenige Tage darauf verließ der Herzog von Bevern aus Ver- pflegungsrücksichten seine bisherige Stellung und zog sich noch Schlesien zurück. Görlitz blieb jetzt im Besitz der Österreicher itnb Sachsen, bis Friedrich der Große nach seinem Siege bei Roßbach (5. November 1757) auf dem Marsche nach Schlesien die Feinde wieder verschetlchte (23. und 24. November). Die Stadt mußte diesmal eine hohe Kriegskontribution zahlen, und es wurden ihr überdies noch große Lieferungen an das preußische Heer auferlegt. Nach dem Aufbruch des Königs aber trat wenigstens für den Rest des Jahres Ruhe ein. Die folgende Zeit brachte neue Drangsale; die fortwährenden Hin- und Hermärsche der österreichischen und preußischen Armee waren *) An der Schönbrunner Landstraße, in der Nähe der Stelle, wo Winterfeldt von dem mörderischen Geschoß getroffen wurde, ist später ein Denkmal in Gestalt eines Granitwürfels gesetzt worden, das die einfache Inschrift trägt: Hier fiel Winterfeldt. 7. Septbr. 1757.

4. Görlitzer Heimatkunde - S. 109

1906 - Breslau : Hirt
■§ 176. I). Einwohnerzahl von Görlitz. 109 4. Das Prinz-Friedrich-Karl-Denkmal wurde am 27. Oktober 1891 vor dem Blockhause enthüllt. Es ist nach einem Entwürfe von Ochs hergestellt; der Guß der Bronzesigur ward durch das berühmte Hüttenwerk Lauchhammer ausgeführt. Die in Überlebensgröße aus- geführte Statue steht auf einem vier Meter hohen Sockel aus schwedischem Granit und stellt den Prinzen in Husarenuniform dar, wie er im Vorwärtsschreiten den rechten Arm ausstreckt. Die Rückseite des Sockels trägt seinen Wahlspruch: „Ich wag's, Gott walt's!" 5. Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms 1. (s. Abbildung 7), von Pfuhl, ward am 18. Mai 1893 in Anwesenheit unseres jetzigen Kaisers enthüllt und ist die größte Zierde des Obermarktes, zugleich eins der bedeutendsten Denkmäler von Görlitz. Es ist 11j/2 m hoch und stellt den Monarchen hoch zu Roß und gehüllt in den Mantel so dar, wie ihn seine Zeitgenossen oft gesehen haben. Zu beiden Seiten des Granitpostaments stehen die Figuren Bismarcks und Moltkes. Die Ostseite des Sockels ist geziert mit den Wappen der preußischen Oberlausitz und der Stadt Görlitz und trägt die Inschrift: „Dem Einiger Deutschlands die getreue und dankbare preußische Ober- lausitz. 1893." 6. Das Roon-Denkmal, von Pfuhl, ward am 25. Juni 1895 aus dem Wilhelmsplatz enthüllt. Auf einem Granitsockel erhebt sich das in Lebensgröße ausgeführte Standbild des Generalfeldmarschalls mit dem Marschallstab in der Hand. 7. Das Jakob-Böhme-Denkmal, ebenfalls von Pfuhl, in der Nähe der Reichenbergerbrücke und des Parkes, ward am 3 l. Oktober 1898 enthüllt. Die lebensgroße Bronzefigur zeigt uns den ehrsamen Schuhmachermeister auf seinem dreibeinigen Arbeitsschemel sitzend, in gewal- tigem Faltenrock, unter sich Hammer und Stiefel als Zeichen seines Hand- werks. Auf dem linken Knie liegt die aufgeschlagene Bibel, die Quelle seines Forschens, während er die rechte Hand auf die Brust hält, als wollte er einen soeben getanen Ausspruch auf diese Weise bekräftigen. I). Linwaljnerzafil von Görlitz. Um 1120 hatte die Stadt etwa 7800 Einwohner, um 1-172 etwa 8300.. Für 1533 ist die Einwohnerzahl ans 10 600 zu schätzen, um 1570 war sie um 500 gestiegen. 1585 betrug sie vor der Pest 9069, nach der Pest 6614; also 2455 Menschen erlagen der Seuche. 1641 zählte die Stadt etwa 5000 Ein- wohner, 1717 etwa 5500, 1791 wieder 7665. Für 1800 werden 9000 Einwohner ohne Militär angegeben. Es ergab sich bei den Volkszählungen
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