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1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 69

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
69 partieen treffen wir auf unserem Wege noch mehrfach an und kommen bald, nachdem wir die Parkmauer auf einer befestigten, eisernen Leiter überstiegen haben, bei dem freundlichen Jagdfchlosse in der Nähe von Springe au. Die Tage, an welchen unser Kaiser hier weilt, sind uns in srendiger Erinnerung; denn mit einem Hoch und mit Hurra! habeu wir bei seiner Reise durch Hannover in jedem Jahre seinen will- kommenen Befehl begrüßt: „Die Schule wird heute ausgesetzt." Der „Große Deister" ist ein sechs Stunden langer Gebirgszug, welcher sich von Springe und Bennigsen bis Nenndorf hin erstreckt. Auf eiue Stunde Weges rechnen wir 5 km, wie die Soldaten es auf ihreu Märschen innehalten müssen. Das ganze Gebirge ist bis aus deu Rücken dicht bewaldet, daher hat man, um Fernsichten zu gewinnen, an den schönsten Punkten 4 Aussichtstürme gebaut, nämlich die Deister- warte bei Springe, den Annaturm bei Kölnischfeld, den Nordmanns- türm bei Barsinghausen und den Aussichtsturm im Tannenwäldchen bei Nenndorf. Wir besteigen diese Aussichtstürme und überschauen die Umgebung nach allen Seiten, mit besonders weitein Blicke nach Norden. Es wird kein Gebirge von Hannover aus so viel besucht, wie der Deister, und deshalb fahren von Pfingsten ab von Hannover Sonderzüge und andere mit ermäßigten Rundreisekarten nach den ver- schiedenen Bahnhöfen in der Nähe des Deisters z. B. Barsinghausen— Nenndorf, Egestorfs—springe, Barsinghausen—egestorfs und andere. In den Kohlenbergwerken von Barsinghausen und Bantorf, in den vielen Sandsteinbrüchen und in den ausgedehnten Wäldern ver- dienen die Anwohner des Deisters dauernd ihr täglich Brot. Ebenfalls werden in der bedeutenden Glashütte auf dem Stein- krnge bei Bennigsen eine Menge Arbeiter beschäftigt. Von dem Süd^ rande der Berge in der' Nähe des Steinkruges hat man eine schöne Aussicht auf den eben von uns durchwanderten Saupark mit dem Jagdfchlosse. Zwischen dem Deister und Hannover liegen der Gehrdener-' und Benther Berg. Beide Berge sind mit hohen Eichen und Buchen be- wachsen und werden im Sommer tagtäglich von den Bewohnern Hannovers ausgesucht, entweder zu Fuß oder über den Bahnhof Ronnenberg. Der Weg bis an die Berge ist freilich sonnig; aber alle Mühe und Anstrengung unseres Marsches wird belohnt durch die

2. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 192

1862 - Hannover : Meyer
192 Scharen der Hannoveraner, Russen und Engländer unter dem engli- schen Marschall Graf Wallmoden-Gimborn waren zu schwach, um etwas ausrichten zu können. Da hörte Wallmoden, daß ein franzö- sischer General mit 6000 Mann die Elbe überschritten habe, um den Weg nach Magdeburg offen zu erhalten. Er setzte sogleich mit 5000 Mann Fußvolks und einer Reiterschar über die Elbe. Bei der Göhrde im Lüneburgischen, wo die Heidhügel lind aufsteigen, traf er auf den Feind und griff so tapfer an, daß 2000 Franzosen erschlagen und 1500 gefangen wurden. Das war am 16. September. Der Hauptkampf aber wurde bei Leipzig ausgekämpft. Dort hatte Napoleon seine Scharen gesammelt, um wieder zu gewinnen, was verloren war. An den drei Tagen des 14., 16. und 18. October ward er gänzlich geschlagen und floh zum Rhein. (Vergl. Nr. 36 im dritten Abschnitt des dritten Theils.) Er mußte abdanken und wurde auf die Insel Elba verbannt. Aber im Frühjahr 1815 entwich er von dort und kehrte nach Frank- reich zurück. Er mußte aufs neue unschädlich gemacht werden. Das geschah bei Waterloo, wo Hannoveraner tapfer mitgekämpft haben. 5. Schon im Sommer 1813 befanden sich 7000 Mann der deutschen Legion und unter dem General von Alten 14000 Hanno- veraner, die'im Solde Englands standen, in den Niederlanden. Zu ihnen stießen jetzt 9000 hannoversche Landweyrmänner und die braun- schweigische Schar unter Herzog Friedrich Wilhelm. Mit ihnen ver- einigten sich das englische Heer unter Wellington und das preußische unter Blücher. Am 12. Iunius 1815 verließ Napoleon Paris und ging zu seinem über 100000 Mann starken Heere, das den Verbündeten gegenüber- stand. Am 15. Iunius stürmte er gegen sie an; die Kämpfe dieses und des folgenden Tages brachten keine Entscheidung, aber große Verluste; auch der tapfere Herzog von Braunschweig siel, und weinend trugen seine Krieger die geliebte Leiche fort, daß sie dem Feinde nicht zur'beute werde. — Da kam der 18. Iunius heran. Rings um den Ort Waterloo breitet sich eine weite Ebene aus, die hin und wieder von sanften Anschwellungen durchzogen ist; sie hatte Wellington sich zum Schlachtfelde ausersehen. Es war eine kalte, stürmische Nacht, die dem 18. Iunius vorher- ging; Blitze zuckten hernieder, und der Regen ergoß sich mit Heftigkeit auf die hohen Ährenfelder und duldete kein Wachtfeuer. Ringsum Stille; aller Herzen voll Erwartung. Napoleon stieg um acht Uhr zu Pferde, um zu sehen, wo die Verbündeten standen. Das wußte er wohl: wenn er heute nicht siegte, so war er verloren, denn schon nahe- ten die Heere der Russen und Österreicher. Um 11 Uhr gab Napoleon seinen Soldaten das Zeichen zum An- griff. ' — Stürmisch griffen die Franzosen an; aber die Verbün- deten standen fest. Lange schon hatte Wellington auf die Preußen gewartet; da tönte sechs Uhr nachmittags das Feuer derselben zu dem englisch-hannoverschen Heere herüber. Immer heftiger tobte die Schlacht; die Reihen der Verbündeten wurden dünner, näher der

3. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 193

1862 - Hannover : Meyer
103 Tod, starrer der Muth. Da nahte der Vortrab des preußischen Heeres und drang im Sturmlauf vor, und Wellington mit seinem ganzen Heere brach ein. Die Franzosen wurden zurückgeworfen und nahmen die Flucht; Napoleon wurde gewaltsam in die Flucht mit fortgerissen. Die Preußen, welche noch wenig geschwächt waren, und die braunsch- weigischen Husaren, welche den Tod ihres geliebten Herrn rächen woll- ten, übernahmen die Verfolgung. Napoleon wurde auf eine einsame kleine afrikanische Insel, St. Helena, verbannt und dort von den Engländern bewacht. Deutsch- land war frei geworden von dem fremden Joche. Den hannoverschen Kriegern von Waterloo wurde später in der Hauptstadt eine Ehren- säule errichtet. 62. Reiters Morgenlied. 1. Morgenroth, Leuchtest mir zum fruhen Tod? Bald wird die Trompete blasen, Dann must ich mein Leben lassen, Jch und mancher Kamerad! 3. Ach, wie bald Schwindet Schönheit und Gestalt! Thust du stolz mit deinen Wangen, Die wie Milch und Purpur prangen? Ach, die Rosen welken all.' 2. Kaum gedacht. War der Lust ein End gemacht! Gestern noch auf stolzen Rossen, Heute durch die Brust geschossen. Morgen in das kühle Grab. 4. Und was ist Aller Menschen Freud und List? Unter Kummer, unter Sorgen Sich bemühn vom frühen Morgen Bis der Tag vorüber ist. 5. Darum still Füg ich mich, wie Gott es will! Nun, so will ich wacker streiten. Und sollt ich den Tod erleiden. Stirbt ein braver Reitersmann. 63. Soldatenehre. Ein wackerer Soldat und Kriegsmann soll für seinen löblichen und gerechten König und Herrn und für dessen Reich und Ruhm sterben und aushalten bis in den Tod. — Ein wackerer Soldat so!! sein Vaterland und sein Volk über alles lieben, und gern seinen letzten Blutstropfen verspritzen, wenn das liebe Vaterland in Gefahr steht. — Ein wackerer Soldat soll immer Gott vor Augen haben, und Gottes Gebote tief ins Herz geschrieben tragen, daß auch keine Gewalt ihn zwingen könne, wider Gottes Gebote zu thun. — Ein wackerer Soldat soll die Gerechtigkeit und Freiheit über alles lieben und für diese freudig das Schwert ziehen; denn ein anderer Krieg gefällt Gott mcht, der einst von jedem Tropfen unschuldig vergossenes Blutes Rechenschaft fordern wird. — Ein wackerer Soldat soll nicht prunken mit der äußeren Ehre, noch sich auf Eitelkeit blähen; sondern die Treue gegen das Vaterland soll seine Ehre sein, und sein stiller Muth seine höchste Zierde. 9

4. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 299

1862 - Hannover : Meyer
299 Morgen lagen Haufen Erfrorener um die ausgebrannten Wachtfeuer. Die ermatteten Krieger konnten sich kaum weiterschleppen; Tausende blieben zurück und sielen von den Waffen der Russen oder wurden eine Beute der Wölfe. Als das erschöpfte Heer über die Beresina zog, da brachen die Brücken, und Tausende fanden in den Fluten ihr Grab. — Da verließ Napoleon heimlich das Heer und fuhr in einem Schlitten nach Frankreich. Die Hand des Herrn hatte ihn getroffen. Der hatte gesagt: Vis hieher, und nicht weiter; hier sollen sich legen deine siolzen Wellen. 36. Die Schlacht bei Leipzig. Äus dem Verderben Napoleons in Rußland erkannte das deutsche Volk, daß Gott nun die Schmach von ihm nehmen und die Völkergeißel zerbrechen wolle. Da erließ zuerst der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen einen Aufruf an sein Volk, in welchem er es zu den Waffen forderte. Preußen und Rußland verbündeten sich gegen.die Franzosen; bald traten England und Schweden und sodann auch Österreich bei. Napoleon war nach Dresden gezogen; er zog sein Heer run Leip- zig zusammen. In verschiedenen Gefechten hatten die Verbündeten schon vorher gesiegt; jetzt standen sie den Franzosen bei Leipzig gegen- über, die Österreicher unter Schwarzenberg, die Preußen unter Blücher, die Russen unter Wittgenstein, die Schweden unter ihrem Kronprinzen, zusammen 300000 Mann; der Franzosen waren 200000 Mann. Völ- ker von den fernen Grenzen Asiens und vom mittelländischen und atlantischen Meere trafen hier zusammen; daher nennt man diese Schlacht die Völkerschlacht. Sie begann am 16. Oktober 1813. Die Erde erbebte in weitem Umkreise von dem Donner der Geschütze, und mit gewaltiger Anstren- gung und rühmlichem Heldenmuthe wurde auf beiden Seiten gekämpft. Am Nachmittag schien es, als werde Napoleon siegen; schon ließ er mit allen Glocken in Leipzig läuten. Aber er triumphierte zu früh; denn bis zum Abend errang Blücher bei dem Dorfe Möckern die größ- ten Vortheile. Am Abend beleuchteten acht brennende Dörfer und Städte das blutige Schlachtfeld: wie Leichenkerzen flackerten die Wacht- feuer in der weiten Todtenstille. In ernster Erwartung sah alles dem folgenden Tage entgegen. Der Morgen des 17. Octöbers — er war ein Sonntag — brach an; doch führte dieser Tag die Heere nicht zu neuem Kampfe. Napoleon machte Friedensvorschläge, die aber nicht angenommen wurden. Da erschien der 18. October, der das fremde Joch mit blutigen Schlägen zertrümmerte. Napoleon hielt auf einem Hügel, auf wel- chem eine Windmühle stand, und leitete von da aus die Schlacht. In nicht gar weiter Entfernung ihm gegenüber weilten auf einem Hügel Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und die beiden Kaiser Franz von Österreich und Alexander von Rußland. Noch deckte ein dichter Nebel das weite Feld. Als der erste furchtbare Kanonendonner erscholl, brach die klare Herbstsonne durch und beleuchtete die Walstatt. Heftig

5. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 300

1862 - Hannover : Meyer
entbiaunte btt Kanrpf; l)ut wurden brennende Dörfer angegriffen oder umgangen; dort nickte das Fußvolk gegen einander; da sprengten Reiterregimenter auf den Feind los; das Kreuzfeuer der Artillerie wüthete. Wahrend der Schlacht gingen auch die sächsischen Truppen, welche nur gezwungen dem fremden Machthaber gefolgt waren, mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen zu ihren deutschen Brüdern über. — Sckon neigte sich der Tag; es war 5 Uhr nachmittags, da thaten die Fürsten dem Blutvergießen Einhalt. Napoleon war gänz- lich gescklagen; finster und in sich gekehrt saß er auf dem Windmühlen- hügel; stumm und düster umstanden seine Generale das Wachtfeuer. Dann ritt er nach Leipzig zurück. Die drei verbündeten Monarchen aber, als sie von ihrem Hügel herab an allen Orten ihre siegreichen Banner hatten daherwehen sehen, da waren sie auf ihre Kniee ge- sunken und hatten dem Herrn gedankt, dessen Arm der guten Sache den Sieg gab. Am 19. October morgens zog der fremde Unterdrücker mit dem Neste seines geschlagenen Heeres dem Rheine zu. Die verbündeten Herrscher beschlossen, da sein Hochmuth noch immer nicht erschüttert war, ihn in Frankreich selbst auszusuchen. Am 31. März 1814 zogen sie in Paris ein, hinter ihnen ein großer Theil ihrer Armeen mit flie- genden Fahnen und klingendem Spiel, in schönster kriegerischer Hal- tung. Das gesinnungslose Volk, welches fur§ zuvor noch den Napoleon auf den Händen getragen hatte, jauchzte jetzt den Verbündeten als Errettern von der langen Tyrannei entgegen und empfing sie mit Blu- menschmuck und allerlei demüthigen Schmeicheleien. Napoleon mußte abdanken. Die Insel Elba im Mittelmeere wurde ibm zum Wohnsitz angewiesen. (Bergt. Nr. 61 des dritten Abschnittes im zweiten Theile.) 37. Eines christlichen Kriegers Morgenlied. 1. Erbebt euch von der Erde, Ihr Schläfer, aus der Ruh! Schon wiehern uns die Pferde Den „Guten Morgen" zu. Die lieben Waffen glänzen So hell im Morgenroth; Man träumt von Sicgeskränzcn, Man denkt auch an den Tod. 2. Du, reicher Gott, in Gnaden Schau her vom blauen Zelt: Du selbst hast uns geladen In dieses Waffenfeld. Laß uns vor dir bestehen. Und gib uns heute Sieg; Die Christenbanner wehen. Dein ist, o Herr, der Krieg! 3. Ein Morgen soll noch kommen. Ein Morgen mild und klar; Sein harren alle Frommen, Ihn schaut der Engel Schar. Bald scheint er sonder Hülle Aus jeden deutschen Mann: O brich, du Tag der Fülle, Du Freihcitstag, brich an! 4. Dann Klang von allen Türmen, Und Klang aus jeder Brust, Und Ruhe nach den Stürmen, Und Lieb und Lebenslust. Es schallt auf allen Wegen Dann frohes Siegsgeschrei; Und wir, ihr wackern Degen, Wir waren auch dabei!

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 369

1864 - Hannover : Hahn
369 williger Jäger, von Beaulieu ein ähnliches Fußcorps, und der Oberstlieutenant von Estorf ein nach ihm benanntes Hnsaren- regiment. Ueberall drängte man sich zum Eintritt in diese Scharen. Allein die obigen Erfolge hielten nicht lange Stand. Davonst näherte von Magdeburg, ihm zog Morand entgegen, und der Ver- einigung Beider mußten die noch ungeübten und minder zahl- reichen Truppen der Verbündeten weichen. Lüneburg fiel sofort den Franzosen in die Hände. Aber der General Dörnberg, der sich dem Heere Wittgenstein's angeschlosscn,im Verein mit Czernitschess und Benckcndorf, stürmte die Stadt wieder am 2. April 1813, wobei der französische General Morand den Tod und seine Bri- gade völlige Austösung fand. Es war diese Tbat eines der ersten siegreichen Gefechte, welche die Verbündeten in diesem Jahre gegen Franzoseil bestanden, in denen sie lernten, daß der Geist, der die deutschen Gemnther beseelte, zum Segen und jur Freiheit und nie wieder zur Unterdrückung nnb zur Knechtschaft führen könne. Freilich gelangte noch einmal im Monat April durch concen- trirte Uebermacht die frailzösische Herrschaft augenblicklich ivieder zur Geltung. Montbrun besetzte Lüneburg, Davonst Hamburg, von wo ans er durch eine bis Harburg geschlagene Brücke beide Elb- ufer beherrschte. Dann folgte das ewig denkwürdige Jahr 1813 mit seinen großen Thaten. Die Schlachten von Lützen und Bautzen eröffneteil den Reigen. Dann folgte der Waffeilstillstand von Prisch- witz, der vom 4. Jlini bis 17. August dauern sollte. Während desselben war der Vertrag von Rcichenbach am 14. Juni, in welchem Preußen an England gegen Subsidien alle dessen alten deutschen Provinzen mit entsprechender Vergrößerung in einem demnächstigcn Frieden garantirte. Der Prager Friedenscongreß, der gleichfalls in diese Zeit fällt, ward, als verfehlt, schon am 10. August aufgehoben. Dann folgten die Schlachten von Großbeeren, an der Katzbach, bei Dresden, Clilm, Dennewitz und endlich die Völkerschlacht bei Leipzig, welche die Gewalt der Fremden über Deutschland mit einem Schlage und hoffentlich für immer gebrochen hat. In unfern Gegenden hatte während dieser Zeit das stark be- festigte Hamburg noch immer eineil Hauptstützpunkt für die Franzosen gebildet. Davonst daselbst und Vandamme in Harburg hielten sich hier, und siichten sogar anf dem linken Elbnfer ihre Macht weiter ansznbreiten. Allein die Schlacht bei der Göhrde, am 16. Sep- tember 1813, in welcher die Division Pechenp, welche zu diesem 24

7. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 374

1864 - Hannover : Hahn
374 demselben stand ein englisches Corps unter Sir Thomas Pieton, ein Theil des hannoverschen Heeres unter dem General von Alten und die Brannschweiger unter ihrem Herzoge. Hier war es, wo der Letztere von der tödtlichen Kngel getroffen wurde. Diese blutige Schlacht hatte gar keine Entscheidung zu Wege gebracht und die Stellung der Heere der Verbündeten war weder zerrissen noch sonst beeinträchtigt dadurch. Somit folgte dann am nächsten Tage, den 18. Juni, der Hanptangriss Napolevn's gegen die englische Hauptmacht bei Wa- terloo. Um 8 Uhr Morgens besichtigte er die Linie der Engländer. Vor ihr, zum Schutze, lagen 2 Pachthöfe, Hongnemont, von eng- lischen Garden, und la Haie Sainte vom 2. leichten Bataillon der hannoverschen Legion unter Oberstlientenant Baring besetzt. Dies tapfere Corps, das bei der Vertheidigung dieser Stellung und bei 7 wüthenden Angriffen der Franzosen fast 'ganz anfgerieben ist, hat an diesem Schlachttage zugleich seinen eignen höchsten Ehren- tag gehabt. Der Verlauf der eigentlichen Schlacht, in der ans jeder Seite ungefähr 70,000 Streiter mit 230—240 Geschützen standen, ist be- kannt. Als Wellington schon am Siege verzweifelte, erschienen int Rücken Napolevn's die von Ligtty heranziehenden Preußen, und mm war Flucht und Auffösuug des französischen Heeres die Folge, und weiter noch: Ende der kurzeit hunderttägigen Herrschaft Na- poleon's auf alle Zeiten. Um 9 Uhr Abends, als sich Blücher ttitd Wellington bei Belle-Allniiice trafen, war Alles entschieden. Die Preußen und Brannschweiger besorgten die Verfolgung der geschlagenen Franzosen, ttnd am 9. Jtili kamen die nachrückenden Heere vor Paris an. Widerstand fand nicht statt wie vor einem Jahre, sondern schitcll wurdeit die altett Verhältnisse wieder her- gestellt, die Bourbons eingesetzt und im zweiten pariser Frieden abermals die europäischen Verhältnisse ans Grundlage der in Wien vvrangegangenen Verhandlungen wieder eingerichtet. Man hatte nun in diesem zweiten pariser Frieden eine vor- treffliche Gelegenheit gehabt, alles, was beim wiener Congreß ver- seheit war, wieder herznstellen, indem alle unterhandelnden Mächte ganz dieselben geblieben waren. Allein auch hier hatte man sich bedeutend übereilt. Herr von Genz, der die erste Proklamation gegen Napoleon entworfen, erklärte im Namen aller Monarchen, daß der Krieg nur diesem persönlich gelte und daß Frankreich in

8. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 410

1864 - Hannover : Hahn
410 fofurt in Bewegung setzen. Doch konnte es in der Eile nicht vermieden werden, daß mehrere Corps, der schlechten Wege und Entfernungen wegen, nicht zur rechten Zeit auf dem in der Marsch- ordre bestimmten Sammelplätze eintrafen. Wellington und der Herzog waren dem Corps voraufgeritten nach Quatrcbras, woselbst die Holländer mit der französischen Armee das Gefecht begonnen hatten, und erst gegen Mittag trafen die Braunschweiger erschöpft in der nicht weit von Qnatrebras liegenden Stadt Genappe ein, um hier den Befehl zum Vorrücken abzuwarten, der erst Nachmittags eintraf. Belgische, hannoverische und englische Truppen führten noch den Kampf gegen den Feind, und die Brannschweiger bildeten das zweite Treffen. Doch auch ste kamen bald in den Kampf, der immer heftiger ward. Der Herzog stand dabei, der Warnungen von Offizieren ungeachtet, stets im dichtesten Kugelregen. Der Feind versuchte gegen Abend neue Trnppentheile iiüs Treffen zu schieben, deren Angriff der Herzog nicht abwarten durfte, weshalb er den Rückzug befahl. Hierbei sollte auch sein Geschick sich endlich erfüllen. Eine feindliche Kugel traf ihn, imb durch sie ward der baldige Tod des Fürsten herbeigeführt. Das Gefecht bei Qnatrebras blieb unentschieden. Da nach dem Tode des Herzogs seine beiden Söhne, Karl und Wilhelm, noch unmündig zurückgeblieben lvaren, und der König von England als ihr nächster Verwandter auch ihr Vor- mund wurde, so wurden auch die nächsten Schicksale des brann- schweiger Landes, wie sie ans den ans dem wiener Congresse und im nachfolgenden zweiten pariser Frieden getroffenen Bestimmungen hervorgingen, zunächst durch die Vermittlung Englands geordnet. In Braunschweig selbst wurden die Regiernngsgeschäfte anftrags- weise vom geheimen Rath von Schmidt-Phiseldeck geführt. Dies dauerte bis 1823, in welchem Jahre der damals 19jährige Herzog Karl die Negierung antrat. Der junge Fürst fand neben einem bedeutenden Privatvermögen die Finanzen des Landes im besten Stande, so daß sich die Bevölkerung wohl der Hoffnung hingeben konnte, daß die Stenern, die während der Kriegsjahre so bedeu- tend erhöht waren, nunmehr wiederum vermindert werden würden. Der

9. Mit zwey illuminirten Charten - S. 288

1789 - Hannover : Pockwitz
288 Geographie. irrer schauten von den nahen Gebirgen herab, den jüngsten Tag von Gibraltar mit anznsehen. Aber der tapfere Com» Mandant der Festung, General Elliot mit seinen Englän, dern und unfern z Bataillons Hannoveranern schoflen alle io schwimmende Batterien in den Grund. So giengen also diese Feuerspeyer am ersten Tage ihrer Geburt auch wiederum zu Grunde, die Festung wurde nicht erobert, und die gaffenden Grandes von Spanien nahmen demüthig die Brille von der Nase und giengen nach Hause. Seit dieser Z.-ir heissen die z Bataillons Hannoveraner, die in Gibraltar gewesen sind, diegibrallartschen bis auf ewige Zeiten. Die Grenadiers tragen diesen ehrenvollen Namen an ihrer Mütze, die Füsiliers aber am Ermel. In den Felsenhölen bey Gibraltar giebt es eine Art Affen, welche Hundsköpfr heissen. Dies ist der einzige Ors in Europa, Kinder, wo Ihr diesen Halbbruder des Men« scheu antreffet. Cordova mit 27,020 E. Von dieser Stadt hat dar Corduanleder, welches aus Ziegenfell bereitet wird, seinen Namen. In dieser Gegend bringen 8 Millionen Schaafe den Winter zu. Des Sommers wandern sie in die Felder von Segovia, ohne je des Nachts in einen Stall zu kommen. Valencia mit 50,000 E., die sehr fleißige Seidenwe« der sind, welche, wie man sagt, an 4000 Stühle im Gange haben. Im Jahr 1784 hatten sie 1,027,000 Pfund zu Zeugen, Bändern, Tüchern, Strümpfen, Flor rc. verar« beitet. Die Stadt handelt daher mitseidenwaaren, des« gleichen mit Reis, Wein und Rosinen. Barcello na, mit 6z,ooo Einwohnern, die in ganz Spanien Fleiß und Industrie am meisten lieben. Es wer«

10. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 32

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
uberzeugt," sprach er, „habe ich bis jetzt den Wunsch meines Herzens unter-1 drückt, zu euch zu reden. Ich besorgte mit Recht, daß euer gerechter }< Eifer euch zu srüh der Rache des Feindes aussetzen würde. Ihr seid * rühmlichst meinem Rufe zuvorgekommen. Es ist für alle, die nicht! Altersschwäche lähmt, Pflicht, zu den Waffen zu greifen. Statt duldender Festigkeit zeigt jetzt die thätige Kraft, die entehrende Fesseln bricht'" -Dem Rufe folgten Scharen von Freiwilligen. Und als dann im lj November nach Preußens Vorbild eine allgemeine Landwehr eingerichtet I werden sollte, hieß es: „Es ist ein heiliger Kamps, zu dem wir auf-1 fordern, ein Kampf für König und Vaterland, für Ehre und Freiheit, | für Weib und Kind, für Hans und Hof, für alles, was dem Herzen I das teuerste ist". Alle kampfesfähigen Jünglinge und Männer folgten 1 freudig und willig dem Rufe, und in wenigen Wochen standen 30 Bataillone Landwehr und Landsturm marschfertig da. 24 Sannoveraner in der Schlacht bei Waterloo. Napoleon kehrte von Elba zurück; der Krieg entbrannte aufs I neue; 30 000 Hannoveraner, welche mit Engländern, Holländern und Braunschweigern unter dem Herzog Wellington vereinigt waren, ' nahmen an diesem Kampfe teil. Von der denkwürdigen Schlacht bei ; Waterloo berichtet ein alter hannoverscher Landwehrmann folgendes: | „Vor uns im Thale beleuchtete die Sonne die unübersehbaren Reihen f der Feinde. Zischend sausten die Kanonenkugeln über unsern Köpfen f dahin. Da rief Pechholz aus Göttingen: ,Auf, ihr Brüder, habet j Mut, färbt eure Säbel mit Franzosenblut!' Kaum hatte er ausge- ; sprechen, als eine Kanonenkugel ihm und seinem Hintermanne den I Kopf fortriß ... Es war nachmittags gegen 4 Uhr, da wütete die | Schlacht ant furchtbarsten; Sturm auf Sturm erfolgte von den Frau- I zosen gegen unsre Anhöhe; aber alle ihre Angriffe wurden zurück- f geschlagen, so sehr sich unsre Reihen auch lichteten. Immer neue 1 Truppen schob der Feind vor; wir hielten Stand. Plötzlich erscholl § die Kunde: ,Die Preußen kommen!' Mit welcher Freude diese Nachricht | von uns aufgenommen wurde, läßt sich kaum beschreiben; denn unsre j Kraft begann zu ermatten . . . Gegen 7 Uhr abends stiegen neue feind- I liche Truppen aus dem Pulverdampf'hervor. Ein Adjutant sprengte heran und ries: ,Leute, feuert kräftig, damit der Feind nicht glaubt, ; ihr hättet den Mut verloren! Hurrah, Deutschland? Und .Hurrah1 ■ scholl es ihm dreifach aus unsern Kehlen entgegen. Die Worte wirkten. Wir boten den letzten Rest unsrer Kräfte auf. Der Feind stutzte, : geriet in Unordnung, unsre Kavallerie stürzte sich in seine Reihen, I und jetzt rückte die ganze Armee siegesmutig die Anhöhe hinunter, um . j den Feind zu erdrücken". Den Liegern zum Dank und Andenken , I wurde in Hannover 1832 die Waterloosäule errichtet.
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