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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 119

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 119 ft 70. Der Krieg im Jahre 1806. Als Friedrich Wilhelm Iii. im Sommer des Jahres 1806 die Nachricht erhielt, da Napoleon mit Eng-land der den Frieden unterhandle und ihm Hannover angeboten habe, kam er zu der berzeugung, da der Kaiser entschlossen sei, Preußen zu erniedrigen, und setzte, um nicht berfallen zu werden, sein Heer auf den Kriegsfu. Er stellte in Paris ein Ultimatum, auf das er bis zum 10 Oktober Antwort erwarten werde. Inzwischen wurde das preuische Heer unter dem Befehl des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen den Thringer Wald vorgeschoben. Es war m drei Armeen eingeteilt, die unter der Fhrung des Herzogs, des Fürsten Hohenlohe-Jngelfingen und des Generals von Nchel standen, ^n den ersten Tagen des Oktobers nahm das Heer eine Stellung zwischen der Saale und Eisenach ein. Ohne Preuens Forderungen einer Antwort zu wrdigen, zog Napoleon die Truppen, die er nach dem letzten Feldzuge in Sddeutschland zurckgelassen hatte, am oberen Main zusammen und berschritt vom Main her den Thringer- und Frankenwald. Am 10. Oktober wurde die Vorhut des Fürsten Hohenlohe unter dem Befehl des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, der in dem Gefechte sein Leben ver-lor, bei Saalfeld vollstndig geschlagen und auseinander gesprengt. In Eilmrschen erreichte die Spitze der franzsischen Armee Naumburg m der Absicht, die Preußen in ihrer linken Flanke zu umgehen und chnen den Rckzug nach der Elbe abzuschneiden. Auf diese unglcklichen Nach-richten hin befahl der Herzog, den Rckzug anzutreten, den der Fürst Hohenlohe bei Jena decken sollte. Aber unvermutet wurden beide Armeen am 14. Oktober angegriffen. Am Nachmittag des 13. und in der Nacht ^um 14. hatten franzsische Kolonnen, bei denen sich der Kaiser selbst befand den Landgrafenberg bei Jena erklommen. Im Nebel des Herb morgens griffen die Preußen an. Es entspann sich bei dem Dorfe Vier-zehnheiligen ein heftiger Kampf, in welchem 50000 Preußen gegen etwa 100000 Franzosen tapfer, aber ohne Erfolg fochten. Am Nachmittag war sowohl die Armee Hohenlohes als auch das Korps Nchels, das zu ihrer Untersttzung herangezogen worden war, zurckgeworfen, und beide gingen in voller Auflsung zurck. Hinter Weimar gerieten die flchten-den Scharen in den Rckzug der Hauptarmee hinein. Diese war nach ihrem Aufbruch aus Auerstdt bei dem Dorfe Hassenhausen auf das Korps des Marschalls Davot gestoen. Bei Beginn der Schlacht wurde der Herzog von Braunschweig tdlich ver-wnndet. Am Nachmittag befahl der König den Rckzug, der nach Ver-einigung mit der in Auflsung zurckgehenden Armee Hohenlohes in immer grerer Verwirrung ausgefhrt wurde. Die Trmmer der pren-ischen Armee suchten Magdeburg zu gewinnen. Zehn Tage nach der Schlacht zog Napoleon in Potsdam, am 27. Oktober in Berlin ein. Das preuische Heer war der berlegenen Feldherrnkuust Napoleons und der neu ausgebildeten Taktik der Franzosen erlegen, die auf Beweglichkeit und Selbstndigkeit der einzelnen Abteilungen den grten Wert

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 186

1911 - Breslau : Hirt
186 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. berlegenen Krften auf die einzelnen Korps beim Austritt aus dem Ge-birge werfen und sie zurckschlagen werde, ehe sie einander untersttzen knnten. In der Tat wurde das erste Armeekorps am 27. Juni in dem Gefecht bei Trauteuau von Gablenz ins Gebirge zurckgedrngt; aber am folgenden Tage stellte die Garde durch den Sieg bei Soor und Trantenau die Lage wieder her und nahm ferner am 29. Juni Knigin-Hof. Groen Ruhm erwarb sich General von Steinmetz, der Fhrer des fnften Armeekorps, der aus der Grafschaft Glatz durch enge Ge-birgspffe in der Richtung auf Josephstadt vorbrach und einen ber-legeueu Feind am 27. bei Nachod und am 28. bei Skalitz besiegte und auch am folgenden Tage bei Schweinschdel mit Erfolg kmpfte. Zwei Tage darauf stand die ganze kronprinzliche Armee vereinigt an der oberen Elbe. Am 30. Juni verlie der König mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. Juli in Gitschin den Oberbefehl der die gesamte Armee. Der 3. war ursprnglich zu einem Ruhetag fr die durch die ununterbrochenen Mrsche und Gefechte ermdeten Truppen ausersehen. Aber auf die Nachricht, da sich die sterreichische Armee nrdlich von Kniggrtz auf einer in der Front durch den Bistritzbach geschtzten Hhe, mit dem Rcken gegen die Elbe, aufgestellt habe, befahl der König noch in der Nacht nach kurzer Beratung mit Moltke den An-griff fr den folgenden Tag. Die erste Armee sollte in der Mitte, die Elbarmee auf dem rechten Flgel vorgehen und die Entscheidung durch einen Flankenangriff des Kronprinzen von Nordosten herbeigefhrt wer-den. Am Morgen um 8 Uhr erffnete Prinz Friedrich Karl den Kampf. Das Dorf Sadowa wurde genommen, dann aber muten sich seine Truppen damit begngen, das gewonnene Gelnde zu verteidigen. Den schwersten Stand hatte die altmrkische (siebente) Division unter Fransecky im Swiebwalde stlich von Sadowa, die nacheinander von zwei feindlichen Armeekorps angegriffen wurde. Gegen Mittag erreichten die vordersten Kolonnen des kronprinzlichen Heeres das Schlachtfeld. Die erste Gardedivision unter Hill er von Grtringen erstrmte das Zentrum der feindlichen Stellung, das hochgelegene Dorf Chlnm, und wies mehrere Gegenangriffe zurck, wobei der khne Fhrer den Tod fand. Als am Nachmittage .das ganze preuische Heer vorging, war die Schlacht ge-Wonnen. Gegen Abend traf König Wilhelm mit dem Kronprinzen zusammen, umarmte ihn und berreichte ihm den Orden Pour le Merite". Mit dem Siege war der Feldzug entschieden. Die preuische Armee folgte dem geschlagenen Gegner aus Bhmen nach Mhren und ntigte ihn zum Rckzug der die Kleinen Kar-paten; bei Blumenau, unweit Preburg, wurde am 22. Jnli das letzte Gefecht geliefert, das vor der Entscheidung abgebrochen wurde, da in-zwischen eine fnftgige Waffenruhe vereinbart worden war, die sich nach Abschlu der Friedensprliminarien am 26. Juli in den Waffenstillstand von Nikolsburg verwandelte.

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 196

1911 - Breslau : Hirt
I 196 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. geschwenkt war, wurde das franzsische Heer am Nachmittag und Abend in der sehr blutigen Schlacht von Gravelottest.-Privat, an der auch die hessische Division rhmlichen Anteil nahm, durch die erste und zweite Armee unter dem Oberbefehl des Knigs gegen Metz zurckgeworfen. Die Entscheidung fiel auf dem linken (deutschen) Flgel, als die Garde und die Sachsen, die einen langen Umgehungsmarsch der Roncourt auszufhren hatten, freilich unter schweren Opfern, das hochgelegene St.-Privat erstrmten. Das groe Ziel war erreicht: Prinz Friedrich Karl schlo mit der ersten und mit Teilen der zweiten Armee Bazames Heer in die Festung ein. r^r.r, . Ans den verfgbaren Truppen, der Garde, dem 4. spreu.-fachstschen) und dem 12. (knigl. schsischen) Korps, wurde die Maasarmee gebildet und unter den Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen gestellt. Vereint mit der dritten Armee fiel ihr die Aufgabe zu, gegen das fran-zsische Heer vorzugehen, das Mac Mahon bei Chlons neu bildete. Statt hier oder unter den Mauern von Paris den deutschen Angriff zu erwarten, brach der Marschall auf die Nachricht, da Bazaiue einen Durch-bruch durch die Umschlieungstruppeu versuchen wollte, am 21. August mit 135000 Mann aus dem Lager von Chlons auf und marschierte, nach Norden ausbiegend, ihm entgegen. Als er sich wenige Tage spter berzeugt hatte, da sich Bazaine nicht durchgeschlagen habe, ordnete er den Rckzug auf Paris an. Da aber die franzsische Regierung befurch-tete, da die Revolution ausbrechen werde, wenn Bazaine nicht befreit werde, bestimmte sie ihn abermals, lngs der belgischen Grenze nach Osten vorzugehen. Aber der Abmarsch seiner Armee war rechtzeitig von der weit vorauseilenden deutschen Reiterei erkannt worden. Auf Grund ihrer Meldungen waren die dritte Armee sowie die Maasarmee nach Norden eingeschwenkt und schon so nahe herangerckt, da sie den Feind mit sicherem Verderben bedrohten. Am 30. August warf ihn die Maasarmee in der Schlacht bei Beanmont nach Norden zurck. Am 1. September wurde er von den vereinten Armeen bei Sedan angegriffen. Vor Tages-anbrnch berraschten die Bayern den Feind in Bazeilles an der Maas, stromaufwrts von der Festung, und eroberten das Dorf nach erbitterten Kmpfen in den Straen und den einzelnen Husern. Rechts von ihnen griffen allmhlich die Abteilungen der Maasarmee in den Kampfs em, immer weiter im Norden einsetzend. Inzwischen hatten zwei Korps der dritten Armee den Strom unterhalb der Festung berschritten, sie mar-schierten um den gewaltigen Bogen des Flusses herum und gingen von Norden der Floing und Jlly zum Angriff vor. Um Mittag war da.s Schicksal des Feindes besiegelt, um 2 Uhr berhrten sich nordlich von Jlly Teile des von Westen kommenden 5. Korps lposener und Nieder-schlesier) mit der von Osten vordringenden Garde; der eiserne Ring um Sedan war geschlossen, und 500 Feuerschlnde berschtteten die dicht nm die Festung zusammengedrngte feindliche Armee mit Tod und Ver-derben. Die khnen Attacken Gallifets an der Spitze der >5ager zu Pferde

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 146

1911 - Breslau : Hirt
146 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. sterreich, Preußen und Rußland (18141846). Sachsen blieb mit ver-kleinertem Gebiete bestehen. 84. Die Herrschaft der hundert Tage und der zweite Pariser Friede. Im Mrz 1815, als die Spannung zwischen den einzelnen Fürsten auf dem Wiener Kongre aufs hchste gestiegen war, verlie Napoleon, auf ihre Uneinigkeit rechnend, Elba und landete in Sd-frankreich. So wenig hatte sich die neue Herrschaft der Bourbous beliebt gemacht, da er, ohne nennenswerten Widerstand zu finden, schon drei Wochen spter in Paris einziehen konnte. Dieses Ereignis stellte sofort die Einigkeit unter den verbndeten Fürsten wieder her. Es wurde eine Achtserklrung gegen Napoleon ausgesprochen und ein gemeinsamer Krieg beschlossen. Sobald die Franzosen dies erfuhren, wandten sie sich von Napoleon ab. Es gelang ihm nicht, sie fr sich zu gewinnen. Seine einzige Hoff-nung war, mit dem neu gebildeten Heere, dessen Kern seine alten, ihm treu ergebenen Soldaten, die inzwischen aus deutscher und russischer Ge-faugeuschaft heimgekehrt waren, ausmachten, rasch einen entscheidenden Sieg der einen Teil seiner Feinde zu erfechten und ihren Bund auseinander-zusprengen. Er versammelte seine Truppen an der Grenze der Nieder-lande. Hier stand Wellington mit einem aus 30000 Deutschen shan-noveranern, Braunschweigern und Nassauern), 24 000 Englndern und 13000 Niederlndern zusammengesetzten Heere und Blcher mit vier preuischen Korps, während die Hauptmacht der Verbndeten noch weit zurck war. Am 15. Juni berschritt Napoleon pltzlich die Grenze und besiegte am 16. die preuische Armee, die sich nur zum Teil hatte ver-sammeln knnen, bei Ligny. Durch einen Sturz mit dem Pferde geriet Blcher in die grte Lebensgefahr. Gleichzeitig griff Ney die Englnder bei Quatrebras an, wo der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig fiel. Den Rckzug der preuischen Armee leitete Gneisenan so, da sie schon zwei Tage spter in den Entscheidungskampf von Belle-Alliance eingreifen konnte. Einen Tagemarsch sdlich von Brssel nahm Wellington auf mehreren Hgeln eine zur Verteidigung vorzglich geeignete Stellung. Napoleon hatte die Verfolgung der Preußen einem Korps unter Grouchy bertragen und die brigen Truppen diesem Gegner gegenber vereinigt. Erst am Mittag des 18. Juni gab er den Befehl zum Beginn der Schlacht. Trotz der grten Tapferkeit, welche die Franzosen entwickelten, scheiterte Angriff auf Angriff an der festen Stellung der Englnder. Am Nach-mittag trafen die ersten Heeressulen der preuischen Armee, trotzdem die Wege vom Regen erweicht waren und dem Vormarsch fast nnber-windliche Schwierigkeiten bereiteten, von Wawre her auf dem Schlacht-felde noch rechtzeitig ein und eroberten nach erbittertem Kampfe das Dorf Plancenoit. Als am Abend der letzte Angriff der letzten franzsischen Truppen durch Wellingtons Fuvolk zurckgeworfen worden war, war die Schlacht verloren. Da sich die Preußen auf die Rckzugsstrae der

5. Hessische Geschichte - S. 121

1897 - Gießen : Ricker
— 121 — Doch neue Schwärme drängen hervor, Kolonne folgt auf Kolonne, Und dichter ballt sich der Pulverdampf, Und blutigrot leuchtet die Sonne. Und blutigrot leuchtet die Sonne herab Und blutigrot färbt sich der Boden. Die Shrapnels sausen, die Chassepot pfeift, Das Schlachtfeld füllt sich mit Toten. Es donnert die Schlacht. Kanonengebrüll, Das Rauschen der Mitraillensen Und Chassepotgeknatter, sie hören sich an Wie Kehraus der höllischen Bösen. In Flammen lodert Champenois, Die Balken stürzen und krachen. „Vorwärts auf den Feind! Vorwärts auf den Feind!" Vorwärts dem Tod in den Rachen! Nicht wankt der Franzose, nicht wanken wir, Und rings naht Tod und Verderben, Was ficht uns der Tod, das Verderben an? Wir siegen oder wir sterben! Wir nehmen das Vorwerk und jagen den Feind Aus rauchendem Balkengetrümmer. Im Hurrahgeschrei der Sieger verhallt Der Sterbenden Klagegewimmer. — Für uns ist das blutige Tagwerk vollbracht, Indessen noch schwankt die Entscheidung; Am linken Flügel bei St. Privat, Dort liegt des Tages Bedeutung. Seit Stunden schon steht die Garde im Kamps, Die Tapferen, furchtlos, entschlossen, Das Bollwerk zu nehmen mit stürmender Hand, Sie trotzen des Feindes Geschossen. Und furchtbar lichtet dieser die Reih'n, Sein Feuer schmettert sie nieder; Doch trotzig, verbissen halten sie stand Und stürmen wieder und wieder. Vergebens! Würdig und eingedenk Des Ruhmes vergangener Tage, Wirft stets der Feind die Garde zurück, Und kritisch fürwahr ist die Lage.

6. Hessische Geschichte - S. 127

1897 - Gießen : Ricker
— 127 — Griesheim fortgesetzt wurde. Am 20. Juni erließ die Division folgenden Befehl: „Nach einem ruhmvollen Feldzug der deutschen Armee, an welchem die Großherzogliche Division den thätigsten Anteil genommen hat, wird uns am morgenden Tage die Gnade zuteil, vor Sr. Königl. Hoheit, dem Großherzog, der bereits ant 3. März d. I. Euch Seine Allerhöchste Zufriedenheit in gnädigster Weise ausgesprochen hat, zu erscheinen. Es gereicht mir zur besonderen Genugthuung, unserem Landes- und Kriegsherrn Seine Division nach einem m der Geschichte ewig denkwürdigen Feldzug als Augenzeuge Eurer Thaten vorführen zu können. In den nächsten Tagen werdet Ihr teilweise m friedlichen Geschäften an den heimatlichen Herd zurückkehren; ich ergreife daher heute die Gelegenheit, sämtlichen Offizieren und Mannschaften der mobilen Division meinen Dank für die Opferfreudigkeit zu sagen, welche zum Gelingen unserer Erfolge wesentlich beigetragen, sowie für das Vertrauen, das mir in den schwierigsten Verhältnissen entgegengebracht wurde. Ich freue mich, Euch Allen meine Anerkennung über die Mannszucht aussprechen zu können, die Ihr während des elfmonatlichen Feldzuges beobachtet. Ihr habt Euch des deutschen Namens in jeder Beziehung würdig gezeigt. Das ganze Vaterland, welches infolge der jüngsten Thaten zu früher nicht gekannter Einheit und Stärke gelangte, erkennt mit Dankbarkeit Eure Leistungen an. Die siegreichen Schlachten und Gefechte, die Strapazen der Märsche und Bivouaks haben empfindliche Lücken in unsere Reihen gerissen. Wir wollen derer stets mit Liebe gedenken, die dem Vater- land ihre Gesundheit und ihr Leben geopfert haben. Ich erwarte, daß wenn Ihr bei erneuerter gefahrvoller Lage des Vaterlandes wieder zum Kampfe aufgerufen werdet, Ihr mit derselben Freudigkeit und Zuversicht Euren Fahnen folgt, wie dies in dem vergangenen Feldzug der Fall war. Seeheim, 20. Juni 1871. Ludwig, Prinz von Hessen." Am 21. fand die Besichtigung der Division durch den Großherzog Ludwig Iii. auf dem Darmstädter Exerzierplätze statt, woran sich dann der Einzug in die reichgeschmückte Stadt schloß. Die folgenden Tage brachten die Beförderung der einzelnen Regimenter in ihre neuen Garnisonsorte und die Entlassung der Reservisten. „Windet die Kränze, den Höchsten zu preisen, Der uns Alle huldvoll bewacht, Sein', des Allgütigen und des Allweisen Sei an dem heutigen Tage gedacht. Er hat den Frieden zurück uns gegeben, Er hat zu Menschen uns wieder gesellt; Drum soll lauter Dank sich erheben Zu dem beglückenden Herrscher der Welt." (Zum 21. Juni 1871.) Goorg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothe^

7. Hessische Geschichte - S. 118

1897 - Gießen : Ricker
— 118 — b) Einmarsch der hessischen Division in Frankreich. Die hessische (25.) Division hatte sich unter ihrem Führer, dem Prinzen Ludwig, dem nachmaligen Großherzoge Ludwig Iv., in Rheinhessen gesammelt. Sie wurde dem Ix. Korps zugeteilt, welches General von Manstein führte. In Verbindung mit diesem marschierte die Division durch die bayerische Pfalz nach Saarbrücken und nahm dann in südwestlicher Richtung ihren Marsch auf Metz. Südlich dieser Festung, in der Umgegend von Pourny-la-Grasse, war die Division am 15. August angekommen. Am 16. August trat die Division ihren Marsch nach Corny an, ohne zu ahnen, daß eine Schlacht bevorstand. Als man hier die Moselbrücke passierte, vernahm man vom rechten Moselufer her heftigen Kanonendonner. Er kam von der Richtung Vionville und pflanzte sich auf der Straße nach Gorze fort. Hter standen bereits seit 11 Uhr Truppen des Iii. und X. Korps in heftigem Feuer, das besonders um den Besitz des Dorfes Vionville eröffnet wurde. Ermüdet waren Teile der hessischen Division hier um 8 Uhr abends angekommen, als sie den Befehl erhielten, nördlich von Gorze vorzudringen und das von dem Feinde besetzte Bois des Oignons zu nehmen. Die bereits einbrechende Nacht erschwerte das Vordringen der Hessen. Ein heftiges Feuergefecht wurde gegen den im Walde verschanzten Feind eröffnet, dessen Chassepotkugeln in die Reihen der Vordringenden gewaltig einschlugen und ihnen namhafte Verluste beibrachten. Unter Hurrah wurde die Barrikade genommen, und der Feind zog sich in das Innere des Waldes zurück, von wo er noch eine Zeit lang das Feuer unterhielt. Die vollständige Dunkelheit machte dem Gefechte ein Ende. „Deutlich vernehmen wir die Kommandorufe der abziehenden Franzosen. Wir suchen den Sammelplatz der Brigade und verbringen die Nacht auf bloßer Erde. Am 17. marschieren wir über das Schlachtfeld von gestern, auf welchem zahlreiche Tote, Freund und Feind, neben einander liegen, vorbei an verwundeten, um Hilfe flehenden Kameraden, nach dem nördlich von Gorze belegenen Rendezvousplatze des Korps und beziehen Biwak bei Vionville." c) Der 18. August. St. privat. ßot8 de !a Cnsse. Um 7 Uhr früh, am 18. August, brach die 25. Division, durch die Nachtruhe gestärkt, von Vionville auf, um in nördlicher Richtung über St. Marcel die Straße zu erreichen, die von Doncourt nach Metz führt. Hier gegen Mittag angelangt, war man soeben mit dem Abkochen und Herrichten des Biwaks beschäftigt, als die Division Befehl erhielt, auf Verneville zu marschieren. Bei diesem Orte stand bereits die 18. Division im Feuer. Während die Garde und die Sachsen den Auftrag erhielten, die rechte Flanke des Feindes, die sich über St. Privat hinaus ausdehnte, von St. Marie aux Chenes zu umfassen, wurde dem Ix. Korps, zu welchem die 18. und 25. Division zählten, die Aufgabe, das Centrum der deutschen Stellung zu behaupten.

8. Hessische Geschichte - S. 120

1897 - Gießen : Ricker
— 120 — Leistungen des Ix. Korps erwähnte der Korpskommandeur, General von Manstein, lobend in folgendem Tagesbefehle: „Ich spreche dem Korps meine volle Anerkennung aus. Ihm war eine schwere Aufgabe zu teil; es hat sie mit Ehren gelöst. Einem überlegenen Feinde gegenüber stand das Korps lange Stunden in hartem Kampfe. Sein zähes Aushalten, sein energisches Vorgehen^ im letzten Momente der Schlacht haben zum Siege entschieden beigetragen." An der Waldlisiere des Bois de la Cusse, wo die braven Hessen den Heldentod erlitten, wurden sie zur ewigen Ruhe gebettet. Über ihrer Grabesstätte erhebt sich ein Denkmal, welches auf einem Sockel und Postamente von Stein einen in Erz gegossenen schlafenden Löwen trägt, ein Zeugnis für das nachkommende Geschlecht von dem Löwen-mute, mit welchem jene Helden hier um des Vaterlandes Ehre stritten. — Zchlacht bei Graveiotte-Zt. privat. (18. August.) Bei Verneville beginnt unser Korps Den Kampf um die Mittagsstunde, Die Garde faßt bei St. Privat den Feind, Kanonendonner bringt Kunde Uns, die wir gelagert zu kurzer Rast, Die Kessel znm Kochen bereitet, Der Feuerschlünde Donnerkonzert Jedoch das Mahl uns verleidet. „Vorwärts!" Und brausender Hurrahruf Durchdonnert die Bataillone. „Marsch! Marsch!" Es grollt und rollt das Geschütz In unheilverkündendem Tone. Und vorwärts gehts ins Bois de la Cusse, Am Eisenbahndamm gilt's zu decken Die Batterien, die Schuß auf Schuß Den Gegner niederstrecken. Der zahlt's zurück und sendet vor Kolonnen von Tirailleuren, Und harten Stand hat die Artillerie, Sich seiner zu erwehren. Wir springen bei und fassen den Feind Schnellfeuernd in seinen Flanken. Zu Wolken ballt sich der Pulverdampf, Die feindlichen Reihen wanken.

9. Hessische Geschichte - S. 122

1897 - Gießen : Ricker
122 ________ Da kommen von Foret de Jaumont her Zu Hülfe endlich die Sachsen. Erleichtert atmet die Garde auf, Jetzt fühlt sie dem Feind sich gewachsen. Und nochmals wirbelt der Sturmesmarsch Für Garde und Sachsen zusammen; Sie werfen den Feind aus dem Bollwerk heraus, St. Privat lodert in Flammen! Damit ist das Ziel des Tages erreicht, Es liegen die Helden gebettet Auf blutiger Wahlstatt Reih' für Reih', Die sterbend die Ehre gerettet! (Aus Feldzugs-Erinnerungen eines Kriegsfreiwilligen der 25. hessischen Division. Herausgegeben v. Dr. M.) d) Aus den Loirekämpfm. aa) Nach der Schlacht bei Sedan (1. Sept.), in welcher sich 85000 französische Soldaten ergaben, hatten die Franzosen kein Heer mehr im Felde. Am 4. September wurde statt des Kaisertums die Republik ausgerufen und aus 'Freiheitsmännern eine Regierung gebildet, welche es Übernahm, „Frankreichs heiligen Boden von den barbarischen Eindringlingen zu säubern." Während die Belagerung der feindlichen Festungen Paris, Straßburg und Metz die deutschen Heere beschäftigte, war es einer Abteilung der republikanischen Regierung in Tours im Süden Frankreichs gelungen, zahlreiche Heeresmassen zu sammeln, um für den Sieg der Freiheit zu kämpfen. Als am 27. Oktober die Festung Metz sich ergab, wurden die deutschen Belagerungstruppen frei, und es konnte nun wirksamer dem Feinde entgegengetreten werden. Die Ii. Armee, zu der auch unsere hessische 25. Division zählte, rückte unter dem Oberbefehle des Feldmarschalls Prinzen Friedrich Karl gegen das Heer, welches der Feind am Loirestrome ausgestellt hatte. Eine Reihe ruhmvoller Schlachten sand bei Orleans an der Loire statt und führte zur Vernichtung der französischen Loire-Armee. bb) Die am linken Loire-User anfangs Dezember südlich von Orleans weiter rückende 25. Division hatte hier schöne Erfolge errungen. Die hessischen Truppen hatten die Mannschaften der französischen Division Manrandy vom Xvi. Korps vor sich hergejagt und starke Gegenstöße blutig abgewiesen. Während ein Teil der geschlagenen französischen Division nach Blois sich zurückzog, erhielt die 2. Brigade, bestehend aus dem 40. Marsch-Regimente, dem 71. Mobilgarden-Regimente und 3 Batterien Befehl, Schloß und Park Ehambord zu verteidigen. Die Erstürmung dieses Schlosses Ehambord am 9. Dezember 1870 durch die wackeren Hessen gehört zu den glänzendsten Waffenthaten jenes glorreichen Krieges, wohl würdig, besonders erwähnt zu werden.

10. Hessische Geschichte - S. 126

1897 - Gießen : Ricker
— 126 — worfen. Nur der heldenmütigen Haltung war es zu danken, daß das Detachement der Gefahr, umzingelt und gefangen zu werden, glücklich entging. Wie die glänzende Waffenthat beim Sturme des Schlosses Cham-bord einzig in der Kriegsgeschichte von 1870/71 dasteht, so ruhmvoll und heldenmütig war auch der Durchbruch des hessischen Detachements bei Briare am 14. Januar 1871. dd) Rückmarsch der Division. Anfangs Mai 1871 war die 25. Division von der Loire aufgebrochen, um sich über Troyes nach den Vogesen in Marsch zu setzen. Am 27. traf ein Telegramm ein des Inhalts: „Se. Maj. der Kaiser haben den Abmarsch des 9. Korps zu befehlen geruht. — Befehle folgen nach." Den Jubel kann man sich denken; ein Hoch und Hurrah folgte dem andern. Mit 1. Juni wurde der Rückmarsch in die Heimat befohlen. Zunächst ging es nach (Spinal an der Mosel, der reizenden Hauptstadt des Departements der Vogesen. Über Rambervilles, woselbst man am 5. Juui eintraf, erreichte man in zwei Tagen die neue deutsch-französische Grenze. Manchen überkam hierbei ein Gefühl des Stolzes, daß er sich sagen konnte: „Du hast auch dazu beigetragen, daß diese herrlichen Lande wieder deutsch geworden sind." Durch das schöne Elsaß an Pfalzburg, Buxweiler, den Schlachtenorten Wörth und Weißenburg vorüber, erreichten die Kolonnen in neun Tagesmärschen die Stadt Landau in der bayerischen Pfalz. Am 15. Juni traf hier folgender Korpsbefehl ein: „Soldaten der Großherzoglich hessischen (25.) Division! Ihr scheidet mit dem heutigen Tage aus dem Verbände des 9. Armeekorps und kehrt an Ruhm und Ehren reich in Eure Heimat zurück. Das Vertrauen, welches ich in Euch setzte, als Ihr vor 11 Monaten unter meine Befehle gestellt und mit der 18. Division vereint den feindlichen Boden betratet, habt Ihr gerechtfertigt; ich danke Euch dafür. Die Reihe Eurer Ehrentage brauche ich nicht aufzuführen. — Ihr werdet sie im Gedächtnis bewahren und dürst dies mit dem Bewußtsein, daß jeder von Euch seine Schuldigkeit gethan und seinen Anteil hat an den Erfolgen dieses denkwürdigen Feldzuges. Lasset aber auch die Erinnerung an die Waffenbrüderschaft mit dem 9. Korps nicht schwinden. Indem ich nunmehr den Herren Ossizieren, Beamten, wie den Mannschaften meinen herzlichen Abschiedsgruß entbiete, hege ich die lebhaftesten Wünsche für das dauernde Wohlergehen Aller! Meine Sympathien für die Großherzoglich hessische Division werden stets lebendig bleiben. So lebt denn wohl, Gott mit Euch! Mainz, den 15. Juni 1871. v. Manstein." Von Landau aus wurden die einzelnen Regimenter durch die Eisenbahn nach Oppenheim befördert, von wo dann der Marsch nach
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