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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 75

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 75 - 4 Der Befreiungskrieg. 1813-1815. a Rüstungen. - War Friedrich Franz der letzte deutsche Fürst gewesen, der dem Rhern-bunde beigetreten war, so sagte er sich als erster wieder lov. Am 25. März 1813 erließ er einen Aufruf zur Befterung des Vaterlandes von der französischen Zwingherrschaft. Der Aufruf ronu e von den Kanzeln verlesen und fand begeisterten Wrederhall m den Herzen des Volkes. Bereits am 1. Mar waren Swer Jägerregimenter, eins zu Fuß und ems zu Pferde ,edes 600' Mann stark, gebildet. Ihre Ausrüstung hatten die Leute vollständig aus eigenen Mitteln beschafft. Vti Gefecht bei Wilhelmsburg. - Bevor die freiwilligen Truppen an den Feind gelangten, hatte schon die mecklenburgische Garde welche dem russischen Oberst Tettenborn nach Hamburg zur Hülfe eilte, ein ernstes Gefecht zu bestehen. Sie focht m l)er Nacht vom 8. aus den 9. Mai mit großer Tapferkeit auf der Elbinsel W i l h e l m s b u r g. Da sich die Dänen auf Frankreichs Seite stellten mußte Hamburg geräumt werden, und das Regiment ging nach Mecklenburg zurück. Vom 4. Juni bis 16. August war allgemeiner Waffenstillstand. c Davoust in Mecklenburg. - Jetzt wurde Mecklenburg selber Schauplatz des Krieges. Am 19. August drang der französische General D av o ust von Holstein aus mit 18000 Mann, die sich bald auf 30000 verstärkten, in das westliche Mecklenburg ein. Ihm gegenüber stand der hannoversche General Graf von Wallmoden mit 17000 Mann bei Boizenburg und der schwedische General Vegesack mit 7000 Mann bei Gadebusch. Beide hatten Befehl, sich vor der feindlichen Übermacht kämpsend zurückzuziehen, Wallmoden auf Berlin, Vegesack aus Stralsund zu. Die mecklenburgischen Truppen standen unter Vegesack; bei Wallmoden besand sich die 2ittzoni|che Freischar, in ihren Reihen Theodor Körner. Der Heldenjüngling fiel am 26. August in einem Gefechte bei Rosen b erg zwischen Schwerin und Gadebusch und wurde bei Wöbbelin unter einer Eiche begraben. General Vegesack schlug am 28. August die Franzosen, welche ihm auf feinem Rückzug nach Rostock folgen wollten, bet Retfchow aufs Haupt und warf sie nach Wismar zurück. ~Ae freiwilligen Jäger zeichneten sich in dieseni Gefechte so rühmlich ans, daß der General nach beendigtem Kampfe beim Vorbeimarsch feinen Hut vor ihnen zog und nicht eher wieder aussetzte, bis der letzte Mann vorüber war. / (1. Gefecht bei Schlagbrügge. — Auf die Nachricht von der Schlacht bei Großbeeren räumte Davoust am 2. September Mecklenburg und zog sich nach Lauenburg zurück, wo er sich meist unthätig verhielt. Nur selten fand ein Scharmützel statt, das bedeutendste am 6. Oktober bei Schlagbrügge. Die mecklenburgischen Jäger erlitten hier empfindliche Verluste. e. Der holsteinische Krieg. — Nach der Schlacht bei Leipzig ging Davoust auf Hamburg zurück, während sich die Dänen nach Holstein wandten. Das Wallmodenfche Korps wurde mit ihrer Verfolgung beauftragt. Am 10 Dezember geriet Wallmoden mit den Dänen bei dem Dorfe Sehestedt in Kampf; die Schweden unter Vegesack waren zu spät zur Hülfe gerufen, nur die mecklenburgischen Jäger kamen noch rechtzeitig Herart und griffen unter

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 74

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 74 — am 8. Januar 1807 das Land verlassen und suchte in Altona aus dänischem Gebiete Schutz. Im Tilsiter Frieden erhielt Friedrich Franz, dessen ältester Sohn Friedrich Ludwig mit der Großfürstin Helene Paulowna, Schwester des Kaisers Alexander von Rußland verheiratet gewesen, auf Fürsprache des letzteren sein Land zurück. Am 11. Juli 1807 hielt Friedrich Franz seinen Einzug in Schwerin, und am 9. August wurde ein allgemeines Dankfest im Lande gefeiert. Mit der Rückkehr in fein Land wurde Friedrich Franz aber nicht _ der französischen Abhängigkeit ledig. Er mußte dem Rheinbünde beitreten und sich der Kontinentalsperre unterwerfen, welche Handel und Gewerbe lähmte. Im Jahre 1809 zog Schill quer durch Mecklenburg von Dömitz bis Ribnitz, und die mecklenburgischen Rheinbundtruppen wurden gezwungen, dem tapfern Helden zwischen Ribnitz und Damgarten entgegenzutreten. In den Jahren 1810 und 1811 wurde Mecklenburg, um das Einschmuggeln englischer Waren zu verhindern, auss neue mit französischer Besatzung belegt. 3. Der russische Feldpig. 1812. — Zu dem Kriegszuge Napoleons uach Rußland mußte Friedrich Franz 1714 Mann Hülfstrnppen stellen. Dieselben rückten am 12. März 1812 unter dem Befehl des Generals von Faillois ins Feld und teilten das traurige Geschick aller Rheinbundtruppen. Das Regiment wurde zunächst nach Stettin beordert und marschierte von hier nach Posen, wo es am 7. April eintraf. Wegen ungenügender Bekleidung schickte man es nach Danzig, wo es so lange weilen mußte, bis die Nachsendungen aus der Heimat eingetroffen waren. Am 25. Juni ging es über den Niemen und nach kurzer Ruhepause in Wilna, wo das Regiment dem Korps des Marschalls Victor zuerieilt wurde, auf Smolensk zu, das am 9. Oktober erreicht wurde Durch die Strapazen dieses Marsches war das Regiment auf 700 Mann zusammengeschmolzen und wurde zu einem Bataillon formiert. Es erhielt jetzt Befehl, mit andern Truppenteilen den Kriegsschatz Napoleons nach Moskau zu geleiten. Die russische Hauptstadt wurde nicht erreicht. Am 18. Oktober mochte man in Dorogobusch am Dniepr, 400 km. von Moskau, halt. Bald kamen hier die ersten Flüchtlinge der großen Armee an, am 4. November Napoleon selber. Er teilte die Mecklenburger der Nachhut des Generals Ney zu, die den Rückzug decken sollte. Im heftigen Schneegestöber verließ am 7. November das nur noch 300 Mann starke mecklenburgische Bataillon Dorogobusch, von den Russen hart verfolgt. Am 27. November ging es über die Beresina. Eng um die Fahne geschart, rettete sich die Mehrzahl des Bataillons glücklich hinüber. Auf dem weiteren Rückzüge brachte aber jeber Tag neues Elenb und schwere Verluste. Am 21. Dezember traf in Königsberg ein trauriger Rest von 35 Mann ein.

3. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 30

1912 - Rostock i. M. : Boldt
30 formten, so waren sie bemht, recht viel Sommergerste und Sommerroggen in bte (Erbe zu bringen. Der stets bienst-berette Gul sorgte, ba es an Saatkorn nicht mangelte. Borbey ste. Und fast htte er auch noch in das letzte Felbstck den Samen gestreut, wenn nicht Dorvfe gerufen htte: Halt, Borbey! vergi boch die Frauen nicht! Sollen die benn gar feinen Flachs haben?" Borbey erschraf. Das hatte er boch ganz vergessen, wrbe das aber einen Lrm bei den Frauen gegeben haben! Flugs holte er sich barum Leinsamen; und bebchtig lie er die braunen, weichen Krnchen durch ferne Finger rinnen. 3esfer und Zdolsfe aber suchten hinter dem Hause des Dorfltesten Zir nach einem passenben platz fr einen greren karten. Zdoisfe meinte zwar, ba die Stelle hinter Zoras Wohnung besser geeignet fei; boch Iesfer brang schlielich mit seiner Meinung durch. Denn der Boben hinter Zirs Hause war der leichtere, und was wollte man mit dem Holzspaten auf dem harten (Erbreich Zoras anfangen? Damit man spter nicht das se Obst entbehren brauchte, begaben sich die beiben Männer nach Grabow und erbaten sich von den Freunben sechs Apfel- und sechs Pflaumenbume. Auch einige Einben brsten nicht fehlen. Wenn die Obstbume boch nun auch wachsen wollten! Hatten die Ziritzer erst einige Bume, so werben )esfer und wolsfe schon sorgen, ba sie im walbe wilblinge finben und sie Derebeln. whrenb die Grtner im Garten und die Bauern auf dem Felbe ttig waren, streifte Gynefe im walb umher, um den Bienen nachzuspren. Leiber mit wenig (Erfolg, wie summte und brummte das boch in prisla! Aber bort stauben auch auf dem Dorfplatz, an den wegen und im Garten zahl-reiche Einben, hier aber nur die fleinen Zglinge )sfers und wolsfes. Und wann werben die erst blhen? Schon manbte er sich mimutig dem Hause zu, ba enibedte er in einer hohlen (Eiche einen mchtigen Bienenschwarm. wie jauchzte ba der Gynefe! Und im Geiste sieht er sich bereits bei der Herstellung des schnsten Mets. Diese Gebanfen beschftigen ihn so, ba er es gar nicht gewahr wirb, wie Zir und Zora von rechts her seinen weg freuzten. (Erst der laute Ruf Zoras: He, Gynefe, alter Trumer, haben bir beine Bienen schon wieber mal den Kopf verbreht?" brachte ihn etwas zur Besinnung. Doch warf er nur einen flchtigen Blick auf die Beute der beiben Jger, auf das Reh und das Wilbschwein. Als die brei Männer aber im Dorfe anlangten und der Gynefe den 3esfer und wolsfe sah, rief er: Linben mt ihr pflanzen, nichts als Linben, bamit ihr spter Met trinken fnnt!" Kaum hatten sich Zir und Zora ihrer Last entlebigt, als von der Fluseite her der schlaue Smof heranfeuchte. Schon

4. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 12

1899 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — Kriege gegen Rußland stellen. Schädliche Wirkung der Kontinentalsperre. 1813. Teilnahme Mecklenburgs am deutschen Befreiungskriege gegen Napoleon. Die Herzöge sagen sich zuerst vom Rheinbünde los und schließen ein Bündnis mit Preußen. Schweriner Jager und Strelitzer Husaren. Die schwerinschen Truppen werden der Nordarmee zugeteilt und kämpfen tapfer bei Retschow, Schlagbrügge und Sehestedt gegen Davoust und die Dänen. Das Strelitzer Husarenregiment wird der schlesischen Armee Blüchers zugewiesen, wo Prinz Karl die 2. Brigade des Aorkschen Corps führt; es zeichnet sich aus bei Wartenburg und Möckern (16. Oktober). 1815. Wiener Kongreß. Beide Mecklenburg Großherzog-tümer. 1816—1860. Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz. 1820. Aufhebung der Leibeigenschaft. Der Bauernstand noch lange in gedrückter Lage. 1837 — 1842. Großherzog Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin. 1842—1883. Großherzog Friedrich Franz Ii. von Mecklenburg-Schwerin. 1848. Revolutionsjahr. Unruhen im Lande, namentlich in den Städten. 1849. Abgeordnetenkammer zu Schwerin. Ein neues Staats-grnndgeletz entworfen und vom Großherzoge Friedrich Franz angenommen. Protest des Großherzogs Georg, der mecklenburgischen Prinzen, der Ritterschaft und des Königs von Preußen. 1850. Das Schiedsgericht zu Freienwalde hebt die neue Verfassung wieder auf. 1860. Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz. 1866. Krieg Mischen Preußen und Österreich. Mecklenburg auf der Seite Preußens. Die Schweriner Truppen gehören zu dem Reservecorps, welches unter dem Oberbefehl des Großherzogs Friedrich Franz bis Nürnberg

5. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 60

1899 - Leipzig : Voigtländer
— 60 — teilnehmen. Bei dem Dorfe Sehestedt in der Nähe von Jienb^ljurg itieß Wctlltnobeit cnrt 10. Dezember ctnf die ver-einigten feindlichen Truppen. Da er allein den Feinden nicht gewachsen war, forderte er den General Vegesack auf, ihm mit seiner Divijion zu Hülfe zu kommeu. Allein dieser erklärte, er könne bei der großen Ermüdung seiner Trappen dem Befehle nicht nachkommen. Nur die mecklenburgischen ^äger zu Pferde und Zu Fuß ließen steh nicht abhalten, auf das Schlachtfeld zu eilen, und trafen noch zeitig genug ein, um durch ihr energisches Eingreifen das schon verlorene Gefecht wenigstens einigermaßen wieder herzustellen und den rz-eind in seiner Verfolgung aufzuhalten. Die Fnßjäger wiesen den Angriff feindlicher Reiter mit großer Tapferkeit ab und hieben den General Wallmoden, der in Gefahr fchwebte, von feindlichen Husaren gefangen zu werden, aus der Mitte der Feinde heraus. Die reitenden Jäger machten einen glänzenden Reiterangriff, bei dem sich Prinz Gustav an der Spitze der 2. -Lchwadron durch seine ungestüme Tapferkeit hervor-that. Er wnrde verwundet und gefangen genommen, jedoch bald wieder ausgewechselt. — Einige Tage daraus schlossen Dänen und Schweden Waffenstillstand, ihm folgte am 14. Januar 1814 der Friede zu Kiel, in dem sich Dänemark von Napoleon lossagte und zu den Verbündeten übertrat. Nunmehr marschierten die Mecklenburger, die von jetzt ab ihr Erbprinz Friedrich Lndwig befehligte, mit der Nordarmee nach dem Niederrhein und belagerten eine Zeitlang die noch von den Franzosen besetzte Festung Jülich, um nach dem Abschluß des ersten Pariser Friedens (30. Mai 1814) den Rückmarsch in die Heimat anzutreten. Während die schwerinschen Truppen in recht unbedeutenden und wenig glücklichen Gefechten ihr Blnt vergossen, hatte das Strelitzer Husarenregiment unter dem Kommando des Obersten von Marburg das Glück, der schlesischen Armee Blüchers zugeteilt zu werden, bei der Prinz Karl die 2. Brigade des Yorkschen Corps führte. Der 3. Oktober, an dem York bei Wartenburg in heftigem, ruhmvollem Ringen den Über- I

6. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 58

1899 - Leipzig : Voigtländer
- 58 — von Both hatte zuerst Gelegenheit, an den Feind zu f'ommen. Es wurde zur Unterstützung des russische» Generals Tettenborn nach Hamburg geschickt und beteiligte sich rühmlich an den Gefechten auf der Insel Wilhelmsburg vom 8. bis 18. Mai, durch die einer überlegenen französischen Abteilung der Übergang über die Elbe gewehrt wurde. Trotzdem mußte Tettenborn, weil sich die Dänen jetzt auf die Seite Frankreichs stellten, Hamburg räumen, und die Stadt wurde wieder von Davonst besetzt, der eine Schreckensherrschaft ohnegleichen in der unglücklichen Stadt aufrichtete. Vom 4. Juni öis zum 16. August dauerte dann der Waffenstillstand zwischen Napoleon und den Verbündeten, währenddessen beide Teile ihre Rüstungen vervollständigten und Österreich und Schweden dem Kriegsbunde gegen den Korsen beitraten. Drei große Heere wurden in dem wieder beginnenden Kriege gegen Napoleon ausgestellt: die Nordarmee, die schlesische und die böhmische Armee. Die schwerinschen Truppen, die jetzt aus einem Gardebataillon, 2 Musketierbataillonen, den freiwilligen Jägern zu Fuß und zu Pferde und einer Batterie mit 4 Geschützen bestanden und im ganzen etwa 2700 Mann stark waren, wurden der Nordarmee zugeteilt, welche unter dem Oberbefehl des schwedischen Kronprinzen, des früheren französischen Marschalls Bernadotte, stand. Sie wurden während des Krieges hauptsächlich in Mecklenburg und den im Westen angrenzenden Gebieten verwendet. Sie gehörten zu der Division des Generals von Vegesack, die zusammen mit der im südwestlichen Mecklenburg stehenden Division des Generals Wallmoden den rechten Flügel der Nordarmee bildete und gegeu Davoust, der mit 40 000 Franzosen und Dänen in Holstein stand, operieren sollte. Beide Generale waren aber angewiesen, sich in der Desensive zu halten und vor der Übermacht des Feindes langsam nach Pommern und Brandenburg zurückzuweichen. Als daher nach Ablauf des Waffenstillstandes Davonst mit starker Macht in das westliche Mecklenburg vordrang, zog sich Wallmoden fechtend so weit zurück, daß Davoust Schwerin besetzen konnte. Von hier aus entsandte er den einarmigen Divisionsgeneral

7. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 59

1899 - Leipzig : Voigtländer
— 59 — Loison nordwärts gegen Vegesack, der voreilig Wismar räumte und nach Rostock hin zurückwich. Als Loison jedoch versuchte, noch weiter vorzudringen, wurde er in dem Gesecht bei Ret-schow unweit Doberan geschlagen und auf Wismar zurückgeworfen. An dem Gefecht nahmen die mecklenburgischen Jäger zu Fuß mit Auszeichnung teil. Inzwischen hatte Wallmoden den Befehl erhalten, unverzüglich in der Richtung auf Brandenburg zurückzugehen. Tettenborns Kosacken und die Lützower Freischar erhielten die Ausgabe, den Abmarsch der Hauptmacht zu verdecken. Lützow unternahm einen Streifzug in den Rücken des um Schwerin stehenden Feindes, und als er am Morgen - des 26. August einen für die Franzosen bestimmten Transport auffangen wollte, fand in dem Gefechte bei Rofenberg, zwischen Schwerin und Gadebusch, sein Adjutant Theodor Körner, der Sänger der Freiheitskriege, seinen Tod. Beim Dorfe Wöbbelin, eine Meile nördlich von Ludwigslust, wurde er beerdigt. Infolge des preußischen Sieges bei Großbeeren räumten die Franzosen in den ersten Tagen des September Mecklenburg für immer und zogen sich, gefolgt von Vegesack und Wallmoden, auf Lübeck und Ratzeburg zurück. Bei einer Rekognoscierung gegen Ratzeburg entwickelte sich zwischen Vegesacks Vorhut und den Franzosen bei Schlagbrügge in der Frühe des 6. Oktober ein heftiges Gefecht, an dem die mecklenburgischen Jäger in erster Linie beteiligt waren. Sie erlitten schwere Verluste, besonders die 3. Compagnie der Fußjäger, die im Eifer des Gefechtes zu weit vorgegangen war und schließlich von vorne und hinten zugleich angegriffen wurde. — Nach der Völkerschlacht bei Leipzig zog sich dann Davoust, der nun von dem französischen Hauptheere völlig abgeschnitten war, nach Hamburg zurück, während sich die Dänen nach Holstein wandten. Der Kronprinz von Schweden, dem jetzt die Bekämpfung seiner dänischen Nachbarn besonders am Herzen lag, beauftragte Wallmoden mit ihrer Verfolgung, und auch die Mecklenburger mußten sehr gegen ihren Willen an diesem Feldzuge, der nur der schwedischen Politik diente,

8. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 52

1900 - Rostock : Süsserott
52 je 600 Mann, das eine zu Pferde, das andere zu Fu errichtet. Strelitz stellte ein Regiment freiwilliger Husaren in der Strke von 480 Mann und 60 freiwillige Jger zu Pferd. Alle diese Truppen haben am Befreiungskampfe teilgenommen und sich durch gute Fhrung und rhmliche Thaten ausgezeichnet. d. Prinz Karl und die Strelitzer Husaren bei Wartenburg und Mckern. Prinz Karl, der jngste Sohn des Herzogs Karl von Mecklenburg-Strelitz, befehligte im Befreiungskriege eine Brigade des York'schen Korps, welches der Armee Blchers, der schleichen", angehrte. Dieser Brigade wurde das freiwillige Husarenregiment zugeteilt, das in Strelitz errichtet war und unter dem Befehle des Obersten von Warburg stand. Es hat dann vom August 1813 ab den ganzen entscheidenden Feldzug, der Jahre 1813 und 1814 mitgemacht und in seinen Leistungen nicht hinter den preuischen Truppen der Blcherschen Armee zurckgestanden, deren glorreichen Thaten Deutschland vor allem seine Befreiung verdankt. Schon am 23. August, im Gefechte bei Goldberg in Schlesien, zeichnete sich das Regiment aus. Hier wurde die Brigade des Prinzen Karl von einem weit berlegenen feindlichen Korps angegriffen und hart bedrngt. Schon wankten die Reihen: da ergriff der Prinz selbst eine Fahne und ri durch sein tapseres Vordringen das Fuvolk und die Reiterei zu einem neuen Angriff mit sich fort. Hierbei kmpften die Strelitzer fo ruhmvoll, da viele mit dem eisernen Kreuze belohnt wurden. In der Schlacht an der Katzbach (d. 26. August) erstrmten die Husaren eine feindliche Batterie. Prinz Karl aber hatte einen so hervorragenden Anteil an dem Erfolge der Schlacht, da ihn die preuischen Berichte den Helden des Tages nannten. Jni September fanden nur unbedeutende Plnkeleien statt.. Am 3. Oktober aber halsen die Strelitzer in Gemeinschaft mit dem alten, berhmten schwarzen Leibhusaren-Regiment bei Wartenburg die Entscheidung des Tages herbeifhren. Sie brachten eine fliehende Batterie zum Stillehalten, richteten die erbeuteten Kanonen auf die Franzosen, hieben auf feindliche Garde ein und machten viele Gefangene, unter denen sich auch der Kommandeur befand. Sodann sprengten sie, zu einem

9. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 54

1900 - Rostock : Süsserott
54 langem und bangem Warten im entscheidenden Augenblicke den Befehl zum Vorgehen erhielten, sprengten sie im heftigsten Feuer unerschrocken in die dichtgeschlossenen Vierecke der ihnen an Strke zweimal berlegenen Franzosen hinein, durchbrachen sie und hieben nieder, was sich nicht ergeben wollte. Es war ein Regiment der berhmten Napoleonischen Kaisergarde, welches sie durch ihren Anprall niedergeritten hatten. An die Attaque schlo sich ein lngeres Handgemenge. Whrend dessen gewahrte der Husar Timm zwei feindliche Offiziere, die sich aus dem Getmmel entfernen wollten. Er reitet ihnen nach und sieht an der Schulter des einen den blinkenden Adler des franzsischen Regiments aus dem ber-rocke hervorragen. Timm schlgt den Offizier mit einem Hiebe zu Boden und springt vom Pferde, um ihm den Adler zu ent-reien; da aber der Gefallene das Ehrenpfand krampfhaft an die Brust gedrckt hlt, so gelingt es erst nach lngerem, heiem Kampfe, bei welchem die Stange zerbricht, den Adler zu erbeuten. Es war der einzige Adler der Kaisergarde, welcher im ganzen Feldzuge in die Hnde der Verbndeten gelangte. Die erste Zhlung der Gefangenen ergab: 1 Oberst, 23 andere Offiziere und 384 Unteroffiziere und Gemeine, zuletzt stieg die Zahl bis auf 500. Auch ein Geschtz mit Bespannung wurde genommen. Auch im weiteren Verlause des Feldzuges nahmen die Strelitzer Husaren noch an einer ganzen Reihe von Gefechten und Schlachten teil. Zur Anerkennung fr seine Leistungen verlieh König Friedrich Wilhelm Iii. dem Regiments eine mit dem eisernen Kreuz erster Klasse geschmckte Standarte, die noch ausbewahrt wird. e. Das Treffen von Sehestedt. Die mecklenburg-schwerinschen Truppen bildeten im Feldzug des Jahres 1813 einen Bestandteil der Nordarmee, die unter dem Oberbefehl des Kronprinzen Karl Johann von Schweden, des frheren Napoleonischen Marschalls Bernadotte, stand, und zwar gehrten sie zu dem Korps des Generals Grafen Wall-moden, dem auch das Ltzow'sche Freikorps zugewiesen war. Der Feldzug des Korps Wallmoden zerfllt in zwei Teile, die Operationen gegen den Marschall Davoust, die aus dem Boden

10. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 56

1900 - Rostock : Süsserott
gewiesen. Bei einer dieser Attaquen geriet Wallmoden selbst unter feindliche Husaren. Ein mecklenburgischer Offizier mit einigen Jgern rettete ihn. Warum", ries er aus, habe ich nicht mehr von diesen Truppen, denen ich heute schon so manches verdanke! Dann wollte ich dem Feinde doch noch alle Plne vereiteln, so schwierig sich mir auch alles darstellt." Zweimal gingen die Jger mit andern Truppen der die Eiderbrcke gegen Sehestedt vor, muten aber wieder nach der Brcke zurck. Endlich befahl Wallmoden, da die Jger zu Pferde der die Eider vorrcken und alles niederhauen sollten, was sich ihnen in den Weg stellte. Das Regiment setzte sich also in Bewegung der die Brcke durch den Hohlweg, der sich an diese schlo, um sich dann aus freiem Felde zu entwickeln. Die Spitze bildete die zweite Schwadron, deren Fhrer Herzog Gustav von Meck-lenburg war, ein Sohn Friedrich Franz I. Todesmutig drangen die tapferen Reiter gegen die Feinde vor und warfen auch die zunchst stehenden Abteilungen desselben zurck, allein von einem furchtbaren Kreuzfeuer mehrerer feindlicher Bataillone und zweier Batterien berschttet, muten sie unter eigenen sehr starken Verlusten umkehren. Als sie sich wieder sammelten, fehlte auer vielen andern auch Herzog Gustav. Sein Pferd war von vier Kugeln und einem Bajonnetstich durchbohrt und gestrzt, ihm selbst waren zwei Finger abgeschossen, und er war von den Dnen gefangen worden. Seine Gefangenschaft dauerte aller-dings nur kurze Zeit, schon nach einigen Stunden ward er gegen einen dnischen Offizier wieder ausgewechselt. Die Ge-fallenen wurden gercht von der zweiten Kompagnie der Jger Au Fu, die eine abgeschnittene feindliche Reiterabteilung fast ganz vernichtete. Im weiteren Verlauf des Kampfes mute auch Osterrade aufgegeben werden, ward aber von den Jgern gegen Abend wiedergenommen, wobei noch ein Geschtz ihnen in die Hnde fiel. War der Tag auch nicht glcklich gewesen, so hatten sich doch unter allen Truppen der Verbndeten, die an dem Gefechte teilgenommen, die mecklenburgischen Jger am besten geschlagen, und dies trotz der vorhergehenden anstrengenden Mrsche. Fr die bewiesene Bravour ernteten sie den verdienten Dank: Der Kronprinz gab am 11. Dezember seiner ganzen Armee die Parole: Die braven Mecklenburger Jger." An dem Ausgange des Feldzuges nderte das Treffen nichts, schon am 15. Dezember ward zwischen den Dnen und
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