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1. Provinz Posen - S. 14

1902 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — daß sein Schweigen als Anerkennung des Teilungstraktates gedeutet wurde. 10. Aufstand. Doch jetzt flammte noch einmal der ganze Stolz und die Freiheitsliebe der polnischen Nation auf. Als der russische General Jgelström die polnische Armee zu entwaffnen sich anschickte, brach ein furchtbarer Aufstand los. Der heldenmütige Koseiusko wurde zum Diktator ernannt und trat an die Spitze der Patrioten. Am 23. März 1794 entfaltete dieser letzte Held Polens, dessen sittliche Reinheit in der allgemeinen Verderbnis in hellstem Lichte erscheint, in Krakau das polnische Banner. In Warschau wurden in der Mutigen Osterwoche die russischen Befatzungstruppen vernichtet oder aus der Stadt verdrängt; ebenso wurden sie aus Wilna vertrieben. Aber mit dem Einrücken größerer preußischer Truppenmassen wandte sich das Kriegsglück auf die Seite der Teilungsmächte. Am 6. Juni wurden die Polen unter Kosciusko bei Rawka von den Russen aufs Haupt geschlagen. Schon näherten sich die Alliierten der Landeshauptstadt, wohin sich Kosciusko mit den Trümmern seiner Armee zurückgezogen, da erhielt der König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, welcher hier in Person befehligte, die Kunde, daß in seinem Rücken, in Südpreußen, der Aufstand ebenfalls ausgebrochen sei. So hob er, ohne einen Sturm auf Warschau zu versuchen, die Belagerung auf und marschierte nach Westen. Die preußischen Truppen, welche hier etwa 7000 Mann stark standen, wurden vom Obersten Szekely kommandiert. Auch hier waren zuerst die Insurgenten im Vorteil. Sie besetzten nicht bloß Bromberg, sondern bedrohten sogar Thorn, wohin die wichtigsten Papiere und Kassen Südpreußens geflüchtet waren. Scharenweise strömten die westpreußischen Polen den Aufständischen zu. Zu einem hitzigen Gefechte kam es bei dem Städtchen Labi-schift (an der Netze), das am 29. September Dombrowsky angriff. Nur ein kleiner Trupp Preußen war daselbst postiert, der trotz tapferer Gegenwehr schließlich, von der Übermacht erdrückt, sich ergeben mußte. Nun besetzten die Polen die kleine Vorstadt, das auf dem rechten Netzeufer gelegene Kloster, sowie die Neustadt und den Wald; in dieser Stellung wurden sie um Mitternacht von Szekely, der mit frischen Streitkräften herankam, heftig angegriffen. Mutig stürmten die Preußen die Anhöhe und beschossen die Stadt, mußten aber schließlich zurückweichen. Sie verloren 83 Tote; auch ihr Führer war tödlich verwundet. — Auch Gnesen ward von den Polen genommen. Endlich griff der preußische General Schwerin, der sich bis dahin sehr unentschlossen gezeigt hatte, kräftig ein und säuberte den Netzedistrikt von

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 30

1858 - Breslau : Hirt
30 Blicke in die Vergangenheit Brandenburgs. 12. Fwei märkische Gedenktage aus den Defreiungskriegcn. (23. August und 6. September 1813.) 1. Großbeeren. Es war im August 1813, als Napoleon seinen Marschall Oudinot mit 70,000 Mann nach der Mark sendete, Berlin zu nehmen. Die Armee, welche die preußische Hauptstadt decken sollte, bestand aus Preußen — meistens Landwehr — und Schweden, unter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Schweden. Dieser wollte schon Berlin preisgeben, meinte: „Was ist Berlin? Eine Stadt, nichts weiter!" Allein der preußische General Bülow fiel ihm ungestüm in's Wort: „Aber es ist die Hauptstadt von Preu- ßen, die Residenz meines Königs, die ich als Preuße mit meinem Leben zu schützen die heilige Pflicht habe." Und beim Wegreiten aus dem Kriegsrathe sprach er zu seinen Begleitern: „Mich bekommt er nicht gutwillig zum Rückzuge hinter Berlin; denn unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen und nicht rückwärts!" So dachte auch der tapfere General Tauenzien, so dachte das ganze preußische Armee- korps. Das französische Herr rückte in drei großen Heersäulen, die aber durch Wald und Sumpf von einander getrennt waren, vor- wärts. Auf der waldfreien Ebene bei Großbeeren gedachten sie sich zu vereinigen. Doch Tauenzien hielt mit 12,000 Mann Landwehr das eine, weit stärkere französische Armeekorps zwischen den Sümpfen und Mooren von Jähnsdorf auf, und Bülow behielt Zeit, sein Korps bei Heinersdorf in Schlachtordnung zu stellen. Er richtete sein Augenmerk auf die Ebene bei Großbeeren, um die feindlichen Truppen anzugreifen, sobald sie einzeln aus Wald und Moor her- vorkommen würden. Seit zwei Tagen hatte es fast ununterbrochen geregnet, die Wege waren fast bodenlos, die Soldaten durchnäßt, ermattet und verdrießlich geworden. Der französische General Rey- nier kam endlich am 23. August Nachmittag 4 Uhr in Großbeeren an. Er suchte mit seinen Leuten schnell ein Unterkommen unter Dach und Fach und machte sich's bequem. Der strömende Regen verbarg ihm die drohende Gefahr; denn nur 1ji Meile von Groß- beeren stand Bülow'ö Heer in Schlachtordnung. Die Krieger waren hungrig und durstig, mit Koth bedeckt und von Regen trie- fend; aber als es hieß: „Vorwärts Preußen, es geht gegen den Feind!" — da fühlte Keiner Müdigkeit oder Hunger. Langsam rückten die Kolonnen vorwärts, noch goß der Regen in Strö- men. Bereits war es 6 Uhr, als der französische General Meldun- gen vom Anmarsch der Preußen erhielt. In diesem Wetter einen feindlichen Besuch? Das wollte er nicht glauben. Aber horch! Da hört man Trommelschlag und Hörnerklang, dazwischen kriegerischen Gesang. 62 Geschütze donnerten gegen Großbeeren eine Stunde lang, 44 französische Kanonen antworteten. Dann gingen die Bataillone zum Sturm vor gegen das Dorf. Es entstand ein furchtbares Handgemenge mit Kolben und Bajonett, denn kein Gewehr ging los. „Drauf, drauf! Hurrah Berlin! Es lebe der

3. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 31

1858 - Breslau : Hirt
Die Mark unter den Königen aus dem Hause Hohenzollern. 31 König!" erscholl es aus dem wirren Getümmel. Dann hörte man das Klirren der Bajonette und das Dröhnen der Kolbenschläge. Un- aufhaltsam drangen die Preußen in das brennende Dorf, stürmten die rauchenden Gehöfte und warfen die Feinde auch hinter dem Dorfe. Leider kämpften hier Deutsche gegeneinander, denn das feind- liche Korps bestand großen Theils aus Sachsen. Mit rühmlicher Tapferkeit wehrten sich diese, formirten Vierecke, aber umsonst. Die Preußen waren zum höchsten Muthe entflammt. Vergeblich hatten sie versucht, ein sächsisches Viereck zu sprengen; da warf ein Land- wehrmann sein Gewehr weg, faßte einen Arm voll feindlicher Bajo- nette und grub sie sich in die Brust. Ueber seine Leiche hinweg drangen seine Kameraden durch die Lücke und schlugen das ganze Regiment auseinander. Der Feind floh nach dem Walde zurück. Da nahte hinter Neubeeren ein neuer feindlicher Heertheil; doch wurde er von den Preußen so wacker empfangen, daß er Kehrt machte, ohne einen Kampf zu wagen. Abermals erschienen von einer andern Seite 2000 feindliche Reiter, doch auch sie wurden nach kurzem Ge- fechte von schwarzen Husaren und von Uhlanen zersprengt. Die Schlacht endete. 'Unter freudigem Siegesjubel und Hurrahruf ließen die Preußen ihren König und ihren tapfern General hoch leben; bald brannten Wachtfeuer um das brennende Dorf, und die ermüdeten Sieger pflegten der Ruhe. Tiefe Finsterniß breitete sich über das Schlachtfeld, wo so manches junge Herz verblutete. Als spät in der Nacht die eroberten Kanonen und die Gefangenen nach Berlin ge- bracht wurden, erhob sich dort unendlicher Jubel; man stürzte auf die Straßen, umarmte sich und pries die Tapferkeit des jungen Heeres. Mit dem frühen Morgen des andern Tages aber sah man zahllose Karren und Wagen, Frauen mit Körben, Männer mit groß- ßen Packen nach Großbeeren eilen; denn jeder Berliner wollte die Retter Berlins erfrischen. Jener brachte Wein, dieser Lebensmittel, wieder ein Anderer Binden und Charpie für die Verwundeten, welche von den Frauen besonders gepflegt wurden. 2. Dennewitz.- Im September 1813 rückte abermals ein französisches Heer unter dem bewährten Marschall Ney, 77,000 Mann stark, auf der Straße von Jüterbogk gegen Berlin. Tauenziens 10,000 Mann wehrten sich bei Zahna gegen 50,000 Feinde wie Verzweifelte. Selbst die verwundeten Landwehrmänner ließen sich vom Feinde nur mit Gewalt das Gewehr abbringen. Dennoch muß- ten die Tapfern weichen und wären verloren gewesen ohne Bülows Hilfe. Der aber mußte wiederum die Erlaubniß zur Schlacht auf eigene Gefahr von dem Kronprinzen von Schweden ertrotzen. Dem General Borstell sandte er die strengsten Befehle, auf das Schlacht- feld zu marschiren, dieser folgte, obgleich der Schwede es verboten hatte. Bülow gedachte dem Feinde auf seinem Marsche in die linke Seite zu fallen, ließ dies Tauenzien wissen und ihn zu kräftigem Widerstande ermuthigen. Am 6. September wurde Tauenzien schon

4. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 32

1858 - Breslau : Hirt
32 Blicke in die Vergangenheit Brandenburgs. früh um 9 Uhr unwert Jüterbogk mit Uebermacht angegriffen. Die Seinen weichen nach vierstündigem Kampfe schon langsam zurück, da donnert Bülow's Geschütz, und mit neuem Muthe erfüllt, stürmen die Tapfern vorwärts und drängen den Feind in das Dorf Lenne- witz. Bei den Höhen von Niedergehrsdorf erhebt sich ein hartnäcki- ger Kampf. Hier stürmt die vordere Brigade Bülow's unter Thü- men. Die aufschlagenden Granaten werden von der pommerschen Landwehr mit „Hurrah" und „Vorwärts" begrüßt, und obgleich der Feind das Dreifache an Geschütz und Fußvolk hat, dringen die Preußen doch bis Göhlsdorf vor. Hier stoßen sie aber auf gewal- tige Vierecke. Erst nach dem vierten Sturme wird das Dorf be- hauptet. Die Begeisterung der Truppen ist so groß, daß einige die Schuhe ausziehen, um schneller vorwärts zu kommen; der Unterof- fizier Haak vom Kolberger Regiment entreißt einem Tambour die Trommel, weil er ihm zu langsam geht, und schreitet sturmschlagend voran. Beim Sturm auf Dennewitz nimmt ein Hauptmann von Hülsen den Stumpf der zersplitterten Fahnenstange, dringt durch Kartätschen- und Kleingewehrfeuer bis dicht vor ein feindliches Viereck, und seine Tapfern schlagen die Feinde mit den Kolben nieder. Mit Ungestüm wird der Feind bis Rohrbeck getrieben. Aber ein furcht- barer Kampf erhebt sich nun um das brennende Göhlsdorf. 47 Ba- taillone Franzosen stehen hier gegen 17 preußische. In Gaffen und Häusern, sogar in der Kirche wird gestritten. Da kracht es von brennenden Balken, von Gewehrsalven; da tönt es ringsum in Gär- ten und auf den Straßen von Trommelwirbel, Hörnerklang, Kom- mandoruf und Hurrah; da wirbelt Pulverdampf und Rauch um die kämpfenden Haufen; da liegen rings Todte und Verwundete, über welche die Lebenden hinwegsteigen müssen. Und mitten im wildesten Kampfe finden sich Preußen und Franzosen friedlich am Brunnen mitten im Dorfe, umsaust von Kugeln; sie löschen den Durst und streiten dann von Neuem gegeneinander. Endlich müssen die Preu- ßen aus dem Dorfe weichen. Da erscheint, Nachmittag % 4 Uhr, Borstell mit seiner Brigade als Retter, und ein Theil der Feinde muß gegen Rohrbeck, um dort den bedrängten Franzosen Hilfe zu leisten. Aber dort wie hier bei Göhlsdorf wird bald Alles in wilde Flucht gejagt und von Husaren und Uhlanen bis in die Nacht ver- folgt. — An diesem denkwürdigen Tage siegten 30,000 Preußen über 70,000 Franzosen und nahmen 15,000 nebst 80 Kanonen gefangen. Das war die Ehrenschlacht der preußischen Landwehr! Ney mußte seinem Kaiser meld-en: „Ich bin gänzlich geschlagen. Ich bin nicht mehr Herr meiner Truppen, sie versagen mir den Gehorsam und haben sich aufgelöst!" — Druck von Graß, Bauh und Comp. (W. Friedlich) in Breslau.
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