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Einflüsse in Deutschland. Österreich aber trat ihm hierbei hindernd entgegen. Daher
kam es 1866 zwischen beiden zum Kriege. Mit Österreich verbanden sich die meisten
größeren deutschen Staaten, mit Preußen außer einigen norddeutschen Ländern auch
Jtali en.
König Wilhelm beschloß, seine Feinde zu überraschen und an ihrer Vereinigung
zu hindern. Darum wurde nach dem Plane unseres „Schlachtendenkers" Moltke
in Böhmen, Nord- und Süddeutschland zugleich gefochten. Preußische Truppen be-
setzten schnell Sachsen, Kurhessen und Hannover. Dann rückten sie in drei Heerhaufen
in Böhmen ein und schlugen die Österreicher (vom 23.—29. Juni) bei Trautenau,
Podol, Gitschin. Jetzt vereinigte sich die Elbarmee unter Herwarth v. Bitten-
feld mit der I. Armee unter Prinz Friedrich Karl, und König Wilhelm selbst griff
Benedeck, den österreichischen Anführer, bei Königsgrätz den 3. Juli 1866 an.
Die Schlacht tobte schon von 7 Uhr morgens. Die Preußen konnten aber keinen ent-
scheidenden Sieg davon tragen, weil die Stellung der Österreicher sehr fest war. Mit
Sehnsucht erwartete man die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wil-
helm. Endlich gegen 2 Uhr nachmittags kam auch diese auf dem Schlachtfelde an und
brachte die Entscheidung. Sie nahm das Dorf Chlum, den Mittelpunkt der österr.
Stellung, und durchbrach die feindlichen Reihen. In wilder Flucht verließen die
Österreicher das Schlachtfeld, doch die Preußen folgten ihnen mit solcher Schnelle, daß
sie keine Zeit behielten, sich wieder zu sammeln. Schon nach wenigen Tagen standen
diepreußen vorwien. Auch diesüddeutschen waren vomgeneral Vogel v. Falken-
stein bei Kissingen, Aschaffenburg, Hünfeld geschlagen worden. Da mußten
Österreich und dessen Bundesgenossen den Frieden zu Prag schließen (23/8. 66).
Hannover, Kurhessen, Nassau, Schleswig-Holstein, sowie kleinere Teile von Bayern
und Hessen-Darmstadt wurden mit Preußen vereinigt. Die Staaten nördlich vom
Main traten unter Preußens Führung zum norddeutschen Bunde zusammen, und auch
mit den Süddeutschen wurden Bündnisse abgeschlossen. Österreich mußte ganz aus
dem deutschen Bunde treten und Kriegskosten zahlen. — So stand endlich Deutsch-
land wieder groß und mächtig da.
§ 23. Der „siebenmonatliche" deutsch-französische Krieg 1870—71. a. Die
Ursache war französische Eitelkeit und Raublust. Ein Vorwand zum Kriege war
bald gefunden. Die Spanier hatten ihre Königin vertrieben und boten dem Prinzen
Leopold v. Hohenzollern die Krone an. Napoleon stellte aber nun an König
Wilhelm in beleidigender Art das Verlangen, dem Prinzen die Annahme der Krone
zu verbieten und sich schriftlich zu verpflichten, niemals einzuwilligen, wenn einhohen-
zoller die spanische Königskrone annehmen wolle. König Wilhelm wies alle diese
Anträge zurück. Da behauptete Napoleon, Frankreichs Ehre sei verletzt und erklärte
den 19. Juli 1870 Preußen denkrieg. Napoleon hoffte auf die alte deutscheuueinig-
keit, hatte sich aber sehr verrechnet; denn ganz Deutschland erhob sich wie ein Mann
gegen den schnöden Friedensstörer. Lieb Vaterland, magst ruhig sein! ertönte es in
allen deutschen Gauen, und alles eilte herbei zur „Wacht am Rhein".
b. Der Krieg gegen das französische Kaisertum. Nach 14 Tagen war das
ganze deutsche Heer kampfbereit in drei Haufen an der französischen Grenze. Die
I. Armee unter dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. unter dem
Prinzen Friedrich Karl (dabei die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert)
bei Mainz, die Iii. unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (nord- und
süddeutsche Truppen) in der Rheinpsalz. Das Oberkommando führte König Wilhelm
selbst. Bismarck, Moltke und Roon begleiteten ihn. Auch die Franzosen wurden
von tapfern Generalen: Mac Mahon (Mahoug), Bazaine (Basähn) u. a. ange-
führt. — Napoleon besetzte am 2. August 1870 die preußische Stadt Saarbrücken.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Kurhessen Hannover Kissingen Aschaffenburg Kurhessen Nassau Schleswig-Holstein Bayern Hessen-Darmstadt Main Frankreichs Deutschland Rhein" Sachsen Mainz Rheinpsalz Mahon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Neunzehntes Jahrhundert.
Cd
199. General Rcille überbringt den Brief Napoleons am Abend der Schlacht bei Sedan.
Nach einem Gemälde von A. t>. Werner. Hinter dem Könige erblicken wir zunächst den Kronprinzen, Moltke und Bismarck. Der französische Ulan hält
die weiße Parlamentärfahne. Im Hintergründe die bei Sedan vorbeifließende Maas.
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