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1814, den 30. Mai. Erster Pariser Friede. Frankreich muß alle seit 1792 gemachten Eroberungen herausgeben. Die Bourbons kehren zurück. (Ludwig Xviii., ein Bruder Ludwigs Xvi.)
1815. 1815, den 1. März. Napoleon, aus Elba entflohen,
landet in Frankreich, das ihn jubelnd empfängt. Neues Bündnis gegen ihn zwischen Preußen, Österreich, Rußland und England u. s. w. 1815, den 16. Juni. Blücher mutz nach heftigem Kampfe bei Ligny (und St. Amand) vor Napoleon
Weichen?) Gleichzeitig wird Ney vom Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig2) bei Quatrebras angegriffen und schließlich von Wellington, der Verstärkungen herbeiführt, in feine alte Stellung zurückgedrängt. — Blüchers Rückzug geht auf Wavre, um die Verbindung mit Wellington zu halten.3)
1815. 1815, den 18. Juni. Entscheidungsschlacht bei
Belle-Alliance. (Waterloo). — Wellington behauptet sich zäh gegen Napoleons Andrang. Napoleon fertigt schon Siegesboten nach Paris ab, und Wellington wünscht, „es würde Nacht, oder es kämen die Preußen!"— Und s i e kamen: bei Planchenoit in der rechten Flanke Napoleons erscheint Bülow, den Engländern schließt sich Siethen an, den Zwischenraum füllt Pirch aus. — Vergeblich führt Napoleon seine Garden vor; Engländer und Preußen vereinigt dringen vor, beide in der Richtung des roten Daches von Belle-Alliance. Dort treffen sich die Sieger. Napoleon flieht. Blücher und die Preußen übernehmen die Verfolgung des sich auflösenden französischen Heeres.
1815, den 7. Juli. Zweiter Einzug der Verbündeten in Paris. Napoleon nach St. Helena.
1815, den 26. Septbr. Die drei Monarchen von Preußen, Österreich und Rußland schließen den heiligen Bund (die heilige Alliance)^).
x) Der 73 jährige Blücher unter dem Pferde. (Nostiz.) — „Wir find geschlagen nur, nicht bezwungen," meldet er seinem Könige, während Napoleon dachte, Blücher sei abgefunden.
2) Fällt hier.
3) Blücher ist unverwüstlich. „Nicht mit einem Teil, sondern mit seinem ganzen Heer" verspricht er Wellington zu Hilfe zu kommen. — Als alles auf dem Marsche im Schlamm versinkt, ruft er: „Es geht nicht, heißt es wohl, und muß doch gehen! muß gehen! Ich, euer Vater Blücher, hab's versprochen meinem Bruder Wellington! Wollt ihr, daß ich wortbrüchig werde? — Und — es ging." (Scheerenberg.)
4) Hohe dem Bunde zu Grunde liegende Idee. Anders freilich die Wirklichkeit. Am treuesten hält noch daran Preußens König und Volk. — (Nachdem der Bund lange nur noch der Form nach bestanden, wurde er schließlich 1854 aufgelöst durch den Krimkrieg.)
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Elba Frankreich England Wellington Wellington Wellington Napoleons Paris Wellington Napoleons Paris Wellington Wellington Scheerenberg
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' r rr. ®en 29■ Juli. Eine französische Panzerflotte (passiert Hellrngör und) geht bei Kopenhagen vor Anker. Dänemark bleibt neutral.
Den 31. Juli. Proklamation des Königs von Preußen „An Mein Volk." Abgang desselben zur Armee, in seinem Gefolge Graf Bismarck, Roon, Moltke.
Die I. Armee unter General von Steinmetz bildet den rechten Flügel südlich von Trier, dtell. Armee unter Prinz Friedrich Karl das Centrum, die Iii. Armee (darunter die Süddeutschen) unter dem Kronprinzen von Preußen den linken Flügel rü der bayerschen Pfalz. Das Ganze leitet der König Wilhelm mit dem Schlachtenmeister, „dem gr oßen Schweiger," General von Moltke?) Die Küstenverteidigung an der Ost- und Nordsee wird dem General Vogel von Falkenstein übergeben?)
Die französische Armee ist bei Metz und Straßburg ansmars chiert.
Ein französisches Vorspiel.
Den 2. August. 3 französische Divisionen mit 23 Geschützen beweisen im Beisein Napoleons und seines Sohnes ihre Bravour an den preußischen Vorposten bei Saarbrücken?)
I. Der Kampf gegen das kaiserliche Frankreich.
1. Vormarsch der Deutschen bis zur Moselund die Schlachten um Metz.
Den 4. August. Erster Sieg. Der Kronprinz
*) „Die Armeeen marschieren gesondert, behalten aber Fühlung zu einander, um sich am Tage der Schlacht zu konzentrieren." — Bedeutung der Kavallerie sowohl zum Rekognoszieren als um die Märsche der eigenen Armeeen zu verdecken (Ulanen). — Vorzügliche Verpflegung der Truppen. — Sorgsame Krankenpflege (Johanniter, Frauenvereine in allen Teilen Deutschlands, Königin Augusta).
2) Strandbatterieen, Torpedos u. s. w.
3) Die preußischen Vorposten, 3 Koinpagnieen vom Hohenzollernschen Füsilier-Regiment Nr. 40 und 3 Eskadronen vom 7. Ulanen-Regiment unter Oberstlieutenant von Pestel, die den Feind (durch kecke Streiche) über die Stärke der dort versammelten Truppen getäuscht, ziehen sich dem „im Voraus" erteilten Befehle gemäß, aus der Stadt zurück und nehmen nördlich, nahe derselben, eine neue Stellung ein.
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187°. bei Vionville (westlich von Metz) an und »erlegt ihm die Ruckzugsstraße nach Verdun. J)
b(!n. 1®- August. Schlacht bei Gravelotte und Sr t r <*? ■" un^ H- Armee erneuen unter dem
Oberbefehl des Königs Wilhelm den Angriff auf die in einer starken Stellung befindliche Armee Bazaines und werfen ste nach Metz hinein.2) Die stärkste und beste Armee des Kaiserreichs (180 000 Mann) ist somit nach einem 14tägigen, siegreichen Vormarsch aus dem freien Felde geschlagen und wird vom Prinzen Friedrich K arl mit 7 Armeecorps der I. und Ii. Armee in Metz eingeschlossen.
2. Vormarsch der Deutschen gegen Chllons und der Rechtsabmarsch nach Sedan.
Aus den nicht vor Metz nötigen Teilen der Ii. Armee wird eine neue deutsche Armee gebildet, die Iv. (Maas-) Armee unter Führung des Kronprinzen von Sachsen.
Den 23. August. Die Iii. und rechts von ihr die Iv. Armee überschreiten die Maas in der Richtung auf Chllons, wo Mac Mahon die 2. Armee des Kaiserreichs gesammelt und wohin sich auch Napoleon begeben hatte. Auf das Drängen der Regentschaft aus Paris entschließt sich Mac Mahon die deutschen Armeeen (die Iii. und Iv.) nördlich an der belgischen Grenze entlang zu umgehen, um Bazaine bei Metz die Hand zu reichen. Letzterer soll einen Ausfall machen.
) »Der Elsenriegel von Mars la Tour" von Hesekiel. General von Alvensleben eröffnet den Kampf. In schwerer Blutarbeit halten die Brandenburger stand, bis Unterstützung kommt. Prinz Friedrich Karl eilt selbst herbei. Glänzende Attacke von preußischer Kavallerie.
2) Heftiger Kampf auf dem linken Flügel. Sturm der preußischen Garden und sächsischen Divisionen auf St. Privat. Bei Gravelotte hält der König und kommt selbst in das Granatenfeuer. („Bei demselben", schreibt der König an die Königin, „fehlten die historischen Granaten von Königgrätz für mich nicht, aus denen mich dieses Mal Münster von Roon entfernte.") Am späten Abend schien es, als müßte der dreiundsiebenzigjährige königliche Heldengreis auf dem Schlachtfelde bivouakieren, „als sich nach einigen Stunden eine Stube fand, wo er auf dem mitgeführten königlichen Krankenwagen, völlig angezogen seit 30 Stunden, ruhen konnte."
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Schlacht bei Lützen 1632. 83
noch tiertiefen lassen, damit sie ihm als Brustwehren bienten. Gustav Adolph orbnete am Morgen bei dichtem Nebel feine Schaaren und übernahm das Commanbo auf dem rechten Flügel; den linken führte Bernharb von Weimar, das Mitteltreffen Kniphaufen. Erst um 11 Uhr, als der Nebel fchwaub, begann die Schlacht. Der König ließ die Melobie: „Ein' feste Burg ist unser Gott", mit Trompeten blasen und stimmte bannfein„Felblieblein" an: „Verzage nicht, bu Häuflein klein". Darauf rief er: „Jetzt wollen wir in Gottes Namen baran; Jesu, Jesu, laß uns heut zu Ehren beines Namens streiten!" und führte, den Degen fchwingenb, feine Regimenter gegen den Graben. Die Geschütze des Feinbes spieen Tod und Verberben; aber immer neue Truppen brangen vor, und die Lanbstraße warb genommen, während auch das fchwebifche Mitteltreffen in breiftünbigem, blutigem Kampfe siegreich vorgebruugeu war und brei feinbliche Vierecke zersprengte. Auf dem linken Flügel hatte Bernharb von Weimar geringen Erfolg. Jetzt erhielt der König die Nachricht, daß fein Mitteltreffen von der feinblichen Reiterei wieber zurückgeworfen worben fei. Er sprengte an der Spitze feiner Reiter borthin; aber der Nebel hatte sich wieber eingestellt, Gustav merkte nicht, daß feine Leute hinter ihm geblieben, und gerieth mitten unter die feinblichen Reiter. Nur 8 Personen blieben bei ihm. Plötzlich fährt ein Schuß feinem Pferb in den Hals, ein zweiter zerschmettert feinen linken Arm. Als er bett Herzog Albrecht von Sachfen-Lanenbnrg, der bei ihm war, bat, er möge ihn aus dem Getümmel fortbringe«, schießt ihn ein kaiserlicher Offizier in bett Rücken, und mit dem Seufzer: „Mein Gott, mein Gott!" sinkt er vom Pferde. Der Herzog von Lauenburg*) und die übrigen Begleiter fliehen davon; nur ein 18 jähriger Page, Lenbel-sittg, bleibt bei dem verwundetet! König zurück. Kaiserliche Küraffire sprengen heran, fragen den Pagen, wer der Verwundete fei, und da der Page nur sagt: „Ein Offizier", so
*) Man hat diesem mit Unrecht den Vorwurf gemacht, er habe selbst den König hinterrücks erschossen.
G*
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Häuflein Gustav Gustav Albrecht_von_Sachfen-Lanenbnrg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Weimar Gottes Jesu Jesu Weimar
194 Schlacht bei Kollin 1757.
obachtete er die äußerste Vorsicht und war schon zufrieden, wenn er nicht geschlagen wurde. Daun stand auf den steilen Anhöhen von Kollin hinter starken Verschanzungen in sehr fester Stellung und verfügte über eine zahlreiche Artillerie. Die Preußen gingen mit todesmnthigem Heldenmuthe gegen die Verschanzungen vor; siebenmal erneuern sie über die Leichen der gefallenen Brüder ihren wüthenden Angriff, bis zuletzt der rechte Flügel des Feindes geschlagen ist. Schon dachte Daun an den Rückzug. Da gab es plötzlich eine Wendung. Die Befehle des Königs wurden nicht gehörig befolgt und ausgeführt, so daß es in seinen Linien eine Lücke gab. In diese warfen sich sächsische Cavallerieregimenter, die zu Daun übergegangen waren, und nun entspannn sich ein furchtbarer, erbitterter Kampf zwischen den sächsischen Reitern und dem preußischen Fußvolk. Andre Truppen fielen die Preußen im Rücken an, und so mußten diese endlich im ungleichen Kampfe unterliegen und sich zurückziehen. Der linke Flügel der Preußen, der gesiegt hatte, wollte eben — es war 9 Uhr Abends — Victoria schießen, da kam ihm die Nachricht zu, die Schlacht sei verloren. Nun mußten auch die siegreichen Truppen sich zurückziehen, und sie thaten es in solcher Ordnung,, daß der Feind nicht wagte, sie zu beunruhigen. 13,000 Preußen und 9000 Oestreichs bedeckten das Schlachtfeld.
Die Schlacht bei Kollin (18. Juni 1757) war die erste Schlacht, die Friedrich verlor. Er selbst hatte in dem unglücklichen Kampfe wie ein Verzweifelter dem Tode getrotzt. Als alles um ihn niederstürzte und zurückwich, führte er noch etwa 40 Mann mit klingendem Spiel gegen eine Batterie; auch diese flohen zum größten Theil, aber der König drang weiter vor, bis ein Adjutant ihm zuries: „Wollen denn Ew. Majestät die Geschütze allein nehmen?" Noch am Spätabend sollte die Garde einen letzten Angriff versuchen; als sie zögerte, rief ihr Friedrich voll Wuth zu: „Kerls, wollt ihr denn ewig leben!" „Hör', Fritze," antwortete ein bärtiger Grenadier, „für 13 Pfennige, dacht’ ich, wär's für heut genug". Auf dem Rückzug brachte ein
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Fritze
Kunnersdorf 1759. 203
etwa 48,000 M. kam er in die Nähe von Kunnersdorf bei Frankfurt a. £)., wo die Feinde, auf einer Hügelkette wohl verschanzt, ihn erwarteten. Am 12. August rückte der König zur Schlacht heran. Morgens 2 Uhr brach er auf und kam nach einem ermüdenden Marsche in drückender Hitze um 11 Uhr dem russischen linken Flügel gegenüber. Sogleich begann er den Sturm. Mit der gewohnten Bravour gingen die Preußen unaufhaltsam vor und eroberten 7 Schanzen mit 180 Geschützen. Der linke russische Flügel ist völlig geschlagen, und der König sendet Abends 6 Uhr die Kuriere mit der Siegesbotschaft nach Berlin ab. Die Generale rietheit dem König, sich für heute mit dem erfochtenen Erfolge zu begnügen, da der Soldat zu ermattet und der Erfolg ja doch gesichert sei; aber der König wollte einen vollstänbigen Sieg uttb muthete seinen erschöpften Truppen zu, noch den Berg, welchen Laubon besetzt hielt, zu stürmen. Nun bekommen es die abgematteten preußischen Truppen mit den frischen Truppen des kühnen Laubon zu thun, der mit Hunberten von Kanonen die Stürmenben empfängt. Unter dem fürchterlichen Feuer sanken ganze Regimenter blutenb zu Boden; alles Ringen nnb Kämpfen war vergebens, das preußische Heer erlitt eine vollständige Nieberlage, der Rückzug artete in eine allgemeine regellose Flucht aus. Dennoch wollte der König das Schlachtselb nicht verlassen; in Verzweiflung rief er: „Kann mich bettn keine verwünschte Kugel treffen!" Zwei Abjutanten waren an seiner Seite gefallen, zwei Pferbe ihm unter dem Leibe erschossen worben, eine Kugel, die ihn auf bic Brust traf, warb glücklich durch ein golbenes Etui in feiner Westentasche in ihrem töbtlichen Laufe gehemmt. Der Rittmeister von Prittwitz riß ihn zuletzt, als die Kosaken eben über ihn herfallen wollten, zur Flucht mit sich fort. „Prittwitz," ruft der fliehende König wiederholt, „Prittwitz, ich bin verloren!" Nach Berlin schrieb er an den Minister von Finkenstein: „Alles ist verloren! Retten Sie die königliche Familie!" und bald nachher: „Ich werde den Sturz des Vaterlandes nicht überleben; Gott besohlen für immer!"
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Schellenberg. Hochstädt 1704. 137
berg verschanzt, um den Uebergang über die Donau zu decken. Sie wurden in einem mörderischen Kampfe überwältigt, und der Kurfürst und Marsin mußten sich nach Augsburg zurückziehen. Unterdessen war Tallard, ohne daß Eugen es verhindern konnte, über den Rhein gegangen und traf zu Augsburg bei dem Kurfürsten ein. Eugen war ebenfalls nach Osten gezogen und stieß bei Donauwörth zu Marlborough, der den Markgrafen von Baden zur Belagerung von Ingolstadt abgeschickt hatte. Ohne Säumen näherten sich die beiderseitigen Heere und stellten sich am 15. August 1704 bei Höchstädt und Blendheim zur Schlacht gegenüber. Die Baiern und Franzosen zählten 56,000 M., Engen und Marlborough etwas über 52,000 M. Auf dem einen Flügel stand Marlborough dem Marschall Tallard gegenüber, auf dem andern Eugen dem Kurfürsten und Marsin; zwischen ihnen bildete auf beiden Seiten eine große Reitermasse das Centrum. Es war eine mörderische Schlacht. Eugen vermochte die Baiern nicht aus ihrer Stellung zu vertreiben; kaum hielten auf dieser Seite die Preußen unter Leopold von Dessau den Kampf im Gleichgewicht. Zuletzt zersprengte Marlborough im Centrum durch einen mächtigen Gesammt-sturm die französische Reiterei, umzingelte dann Tallards Fußvolk und trieb es so zusammen, daß es sich ergeben mußte. Jetzt war auch der Kurfürst mit seinen Baiern genöthigt, das Schlachtfeld zu verlassen; aber er that es mit unerschütterlicher Ordnung und Ruhe. Die Sieger hatten
11.000 M. Todte und Verwundete verloren, die Besiegten
14.000 Todte, 13,000 Gefangene und 164 Geschütze. Tallard nebst seinem Sohne war gefangen. Kaum ein Drittel des französischen Heeres erreichte den Rhein. Der Kurfürst flüchtete mit ihnen, und ganz Baiern wurde von den Oestreichern besetzt, die es schwer bedrückten und aussaugten. Ein versuchter Aufstand der Bauern wurde niedergeschlagen.
Im Mai des folgenden I. 1705 starb der alte Kaiser Leopold nach einer fast 50jährigen schlaffen Regierung. Es folgte ihm sein Sohn Joseph I. (1705 — 1711), ein jugendlicher, stattlicher Fürst, der den Krieg mit Eifer be-
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Extrahierte Personennamen: Schellenberg Eugen Eugen Marlborough August Marlborough Marlborough Marschall_Tallard Eugen Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Marlborough Tallards_Fußvolk Tallard Leopold Leopold
Aber bald entstanden wegen der polnischen und sächsischen Länder Streitigkeiten. Napoleon benützte die Uneinigkeit seiner,Gegner und die Unzufriedenheit der Franzosen mit ihrer neuen Regierung im* landete am 1. März 1815 unerwartet im südlichen Frankreich. Alle gegen ihn ausgeschickten französischen Truppen gingen zu ihm über. Schon am 20. März hielt er seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii., von der Armee verlassen, entfloh nach den Niederlanden. Allein die auf dem Kongreß versammelten Mächte erklärten Napoleon als Friedensstörer Europas in Acht und schickten ihre Heere gegen ihn. Unter Wellington rückte ein englisch-deutsches Heer, unter Blücher ein preußisches gegen die französische Grenze. Napoleon zog ihnen mit 150 000 Mann entgegen. Bei Ljgn t) besiegte er den tapfern Blücher und wendete sich nun mit seiner qanzetf Macht gegen Wellington. Am 18. Jnni 1815 wurde bei Be Ile- Ä liance oder Waterloo nnweit Brüssel die große, entscheidende Schlacht geschlagen. Aus beiden Seiten wurde mit der äumtm_mtr£ngiutg und Erbitterung gekämvft. Lange blieb der Sieg unentschieden. Endlich wichen die Engländer zurück; ihr Geschütz stellte das Feuern ein. In diesem Augenblicke, als sich der Kampf zu Gunsten Napoleons entscheiden wollte, trafen die Preußen unter Blücher ein. Ununterbrochene Regengüsse, die dadurch angewachsenen Bäche und 'dielast ungangbar gewordenen Wege hatteiiz ihn verhindert, früher einzutreffen. Sogleich stürmten die Preußen aus die französischen Heere. Napoleon selbst führte feilte bewährteren Truppen, die Garde, heran. Sie wurden von preußischen Reitern umzingelt und überwunden. Damit ging die Schlacht für die Franzosen verloren. „Rette sich, wer kann!" war die Losung der
fliehenden Armee.
Napoleon, in Paris angekommen, wollte der Krone zu Gunsten feines Sohnes entsagen. Sein Anerbieten wurde nicht angekommen. Bon allen verlassen, versuchte er nach Amerika zu entfielen. Allein auch dies gelang ihm nicht. Da bestieg er ein pchtff, um sich unter englischen Schutz zu stellen. Aber für den Geächteten gab es kein Recht mehr. Als gemeinsamer Gefangener •er Alliierten wurde er nach St. Helena gebracht. „Der General Bonaparte muß Europa für immer verlassen!" — so lautete der
'lusspruch.
Vou wenigen Getreuen begleitet, gelangte der außerordentliche Utamt, dem einst Könige gehorchten und vor dem Europa zitterte an
einem Verbannungsort an. Obwohl in strenger Hast und abqe-
chteden von der Welt, blieb er unbeugsam standhaft und fühlte sich
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Europas Wellington Wellington Paris Amerika Europa Europa
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stand er plötzlich mit seinem Heere in Sachsen, besiegte die [175#» Österreicher und nahm das sächsische Heer gefangen. Das war der Anfang des sog. siebenjährigen ober dritten schlesischen c/
In diesem Kriege bewährte sich Friedrich als einer der größten Feldherren. Obwohl er gegen halb Europa zu kämpfen hatte, so blieb er dessenungeachtet meist Sieger. Doch erlitt er auch manche empfindliche Niederlage.
Siegreich blieb er bei Prag und Leuthen gegen die Österreicher, bei Roßbach gegen die Franzosen und die Reichsarmee, bei Zorndorf gegen die Russen; dagegen fügte ihm der österreichische General Daun zuerst bei Kollin und später durch den Überfall bei Hochlirch beträchtlichen Schaben zu; außerbem verlor er die Schlacht bei Kunersborf gegen die bereinigten Russen und Österreicher. Aber trotz aller Tapferkeit würde Friedrich in dem hartnäckigen Kampfe gegen die Überzahl der Feinde unterlegen 'jiin, wenn sich die Verbündeten Österreichs nicht nach und nach vom Kampfplatze zurückgezogen hätten. Ans diese Weise standen zuletzt nur noch Preußen und Österreich einanber gegenüber. Da beibe Teile durch den mehrjährigen Krieg sehr erschöpft waren, kam enblich aus bent Jagbschloß Hubertsburg in Sachsen der Friebe zu Staube. Friedrich behielt Schlesien.
Unter all beit großen, merkwürdigen Schlachten des fiebemäbriaett Krieges ücrbient der kurze, abefltegrewc lampt^neörichd bei Roßbach besondere Aufmerksamkeit.
'Spätjahr 1757 war Friedrich Ii. mit einem Heere von etwa
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Krieges.
54. Xie Schlacht Bei Ros;dach.
Oastaa an r •* ' , , ^ Wiiivui iyliu Vvu Uujll
vom "Zaj1m 9eflen die Saale gezogen, um die Franzosen und einen Teil des Jteifflsijeere* aus Smsenzu vertreiben, Die Feinde waren in drei-
förfier Uhf'rjnfls itrrs Uc, :v — evi..:. r
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Jagbschloß_Hubertsburg Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Europa Prag Sachsen
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die Österreicher ihr Lager und umzingelten die Preußen. Die Vorposten wurden überwältigt, eine Batterie genommen und sofort gegen die Preußen selber gerichtet. Durch ihre eigenen Geschütze aus dem Schlafe geweckt stürzten die preußischen Krieger herbei und wurden niebergeschmettert. In der Dunkelheit war an ein Ordnen der Truppen nicht zu beuten, ^a qeriet das Dorf in Flammen, und nun erst erkannten bte Preußen ihre Lage. Jetzt bemühten sich die ^elbherren, Orbnnng in bte erschreckten Scharen zu bringen. Getieral Keith uchte im Dorfe festen Fuß zu gewinnen, aber 2 Kar-tätschenkugeln schlugen ihn zu Boben. Dem Prinzen Franz von Braunschweig würde durch eine Kanonenkugel der Kopf weggerissen, und Prinz Moritz von Dessau würde schwer ver-
föimb®er Anbruch des Tages brachte auch keine Hilfe, bemt ein bichter Nebel trat an die Stelle der Dunkelheit. Enbltch verzog steh der Nebel, und schnell war die Orbnnng im P*cl*ßt' schen Heere wieber hergestellt. Der König gab den Befehl zum Rückzüge, und dieser geschah in solcher Haltung, daß ihn Dauu nicht zu Hinbern wagte. Die Österreicher zogen sich wieber in ihr Lager zurück, als wenn die Preußen bett Sieg gewonnen hätten. Und boch hatten diese 9000 Mann und 101 Kanonen verloren, ebenso Lager und Gepäck. aber Friedrich verlor den Mut nicht. Durch geschickte Märsche gelangte er glücklich nach Schlesien, entsetzte die Festung Neiße und gewann balb die ganze Provinz zurück. Die Österreicher gingen nach Böhmen zurück, und Dann erhielt vom Papste einen geweihten Hut und Degen.
5. 1759. Kay. Kunersdorf. Maxen. Das Jahr 1759 war für Friedrich das unglücklichste des ganzen Krieges. Er suchte die großen Verluste an tapfern Solbalen mühsam zu ergänzen, währenb seine Feinde immer neue Truppen ins Felb führten. Zwar würden die Franzosen unter Ferbtnanb von Braunfchweig bei Miuben geschlagen; aber ein russisches Heer unter Soltikow suchte sich mit den Österreichern unter Laubon zu vereinigen. Saubon begann seine militärische Laufbahn in russischen Diensten. Später bot er dem König von Preußen feine Dienste an, würde aber abgewiesen. Daraus ging er nach Wien, wo er Hauptmann würde und durch feine qlämenben Verbienste immer höher stieg.,. _
Üm die Vereinigung der Russen mit den Österreichern zu verhinbern, schickte Friedrich beu General 2bebell gegen die Russen. Dieser würde aber am 23. Juli bei Kay geschlagen, und bte Vereinigung Soltikows und Saubons fanb wirklich
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Extrahierte Personennamen: Keith Franz_von_Braunschweig Franz Moritz_von_Dessau Friedrich Friedrich Kay Maxen Friedrich Friedrich Saubon Friedrich Friedrich Kay