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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 225

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
- 225 — Der Feind zog sich nun znm Teil in die Düppeler Schanzen, znm Teil nach Jütland zurück. Die Düppeler Schanzen. Das Corps des Prinzen Friedrich Karl nahm vor Düppel Stellung, während die Österreicher mit den preußischen Garden gleichzeitig in Jütland vordrangen und die von den Dänen besetzte Festung Fridericia belagerten. Da die Düppeler Schanzen, durch Natur und Kunst aufs höchste befestigt, sehr schwierig zu nehmen waren, so schritt man zu einer regelrechten Belagerung. Nachdem die Preußen mehrere Ausfälle der Dänen siegreich zurückgeschlagen und sich den Schanzen, gegen die wiederholt ein mörderisches Geschützfeuer eröffnet worden war, durch Laufgräben auf etwa 500 bis 600 Schritte genähert hatten, wurde endlich der Sturm beschlossen, der am 18. April ausgeführt werden sollte. In aller Stille wurden die Anordnungen hierzu getroffen. Da alle Preußen in opferfreudiger Begeisterung an dem Sturme teilnehmen wollten, mußten die Sturmkolonnen durchs Los bestimmt werden. In lautloser Stille nahmen dieselben in der Nacht vom 17. zum 18. April in den Laufgräben Aufstellung. Gleichzeitig begann ein mörderisches Geschützfeuer, das sich allmählich bis zum furchtbaren, ununterbrochenen Donner steigerte. Plötzlich aber, es ist eben 10 Uhr, schweigen die Kanonen, die Tambours schlagen an, und mit lautem „Hurra!" brechen die Sturmkolonnen aus den Lausgräben hervor und eilen, nur ein Ziel, die Schanzen, im Auge, mutig vorwärts, nicht achtend des Gewehrfeuers und des Kartätschenhagels, womit sie von den Feinden empfangen werden. Bald sind die feindlichen Schutzwehren, Drahtzäune, Pallisaden u. s. w. beseitigt. Nun werden die Erdwälle erklettert, und es entspinnt sich ein schrecklicher Kampf, Mann gegen Mann, mit dem Säbel, dem Bajonett und dem Kolben. Aber aller Widerstand der mit dem Mute der Verzweiflung kämpfenden Dünen ist vergebens; eine Schanze nach der andern wird genommen. Gegen Mittag wehte von allen Schanzen die Fahne der Sieger. Die Dänen zogen sich auf die Insel Alsen zurück, die Brücke hinter sich zerstörend. Binnen wenigen Stunden hatten die Preußen einen glänzenden Sieg erfochten. Der König eilte persönlich auf den Kampfplatz, um seinen braven Truppen seinen Dank auszusprechen. Nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen räumten die Dänen freiwillig die Festung Fridericia. Auch zur See bestand die junge preußische Flotte bei Rügen gegen eine dänische Übermacht rühmlichst die Feuertaufe. Waffenstillstand. Inzwischen war es den Bemühungen Englands endlich gelungen, eine Konferenz nach London zusammenzuberufen, um eine friedliche Vermittlung zu versuchen. Es wurde ein Waffenstillstand Epstein. Io

2. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 191

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 191 — Den Ehrennamen „York von Wartenburg". Nun überschritt die schlesische Armee die Elbe und vereinigte sich mit der Nordarmee. Leipzig (16., 18. und 19. Okt.). Napoleon mußte fürchten, von Frankreich abgeschnitten zu werden, und entschloß sich daher zu einem entscheidenden Schlage. Er gab Dresden auf und sammelte seine Armee in der weiten Ebene von Leipzig. Von Norden, Osten und Süden rückten die Verbündeten mit gewaltigen Heeresmassen gegen ihn heran, und es kam am 16., 18. und 19. Oktober 1813 zu der großen Entscheidungsschlacht, an welcher, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teil nahmen. Am Abend des 15. Oktober stiegen aus Schwarzenbergs Hauptquartier drei weiße Raketen empor, bald darauf antwortete Blücher mit drei roten Raketen. Es war das Zeichen, daß beide zum Kampfe gerüstet waren, der am folgenden Tage beginnen sollte. Kalt und trübe brach der Morgen des 16. Oktober an. Gegen 10 Uhr eröffnete das böhmische Heer bei Wachau, südlich von Leipzig, mit einem heftigen Kanonenfeuer den Kampf. Bald nach Beginn desselben zerteilten sich die Wolken, und die Sonne beschien das weite Schlachtfeld. Unaufhaltsam drangen die Preußen und Russen unter Kleist und dem Prinzen Eugen von Württemberg vor, obwohl ihnen die feindlichen Batterieen Tod und Verderben eutgegeuschleuderteu. Während sich hier der Sieg bald auf die Seite Napoleons, bald auf die der Verbündeten neigte, war das stundenlange Ringen eines Teils der böhmischen Armee, welche die Pleiße zu überschreiten und das westlich von Leipzig gelegene Dorf Lindenau zu erobern bemüht war, von keinerlei Erfolgen gekrönt. Auch bei Wachau schien der Kampf für die Verbündeten eine unglückliche Wendung nehmen zu wollen. Fünfmal wurde von ihnen das Dorf nach erbittertem Kampfe genommen, und fünfmal ging es verloren. Da ließ Napoleon auf den östlich von Wachau gelegenen Höhen dreihundert Geschütze auffahren und eröffnete eine furchtbare Kanonade. Von dem gewaltigen, ununterbrochenen Donnergebrüll erbebte die Erde, und in dem über zwei Stunden entfernten Leipzig klirrten die Fenster. Schrecklich war die Wirkung dieses mörderischen Feuers. Reihenweise fielen die Krieger in dem Heere der Verbündeten, aber letztere hielten tapfer stand. Plötzlich schweigt der Kanonendonner, und unter Trompetengeschmetter, dumpfem Getöse und Gerassel jagen 12000 Reiter, alles vor sich niederwerfend, auf die geschwächte Mitte der Verbündeten ein. Napoleon hielt den Sieg schon für errungen; er sandte Eilboten nach Leipzig, um die Siegesbotschaft zu verkünden, und befahl zugleich, die Glocken zu läuten. Aber er hatte zu früh triumphiert. Schwarzenberg, bet von einem Turme aus die drohende

3. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 192

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 192 — Gefahr bemerkt halte, läßt die Reiter ruhig heranstürmen. Auf einmal öffnen sich die Feuerschlünde der Verbündeten gegen sie, von der Seite sprengt die Reiterei auf sie ein, gleichzeitig geht das Fußvolk zum Angriffe vor, und in kurzer Zeit ist der furchtbare Stoß abgewehrt. Im Norden von Leipzig, bei Möckern, hatte inzwischen Blücher den Kampf aufgenommen. Dreimal drang er gegen Möckern, das von den Feinden besetzt war, vor, aber jedesmal wurde er zurückgeschlagen; denn am Eingänge des Dorfes waren 80 Kanonen aufgepflanzt, die ein verheerendes Feuer in die Reihen der Preußen sandten. Aber die Braven ermatten und weichen nicht. Zum viertenmale dringen sie vor, und nun gelingt es dem mit vorgehaltenem Bajonett vorwärtsstürmenden Fußvolk, unterstützt von der Reiterei, den Feind vollständig in die Flucht zu schlagen. Dreiundfünfzig Kanonen und über zweihundert Gefangene fielen den Siegern in die Hände. Wieder war es das Aorksche Corps, das sich mit unvergänglichem Ruhm bedeckte. Am 17. Oktober, einem Sonntage, ruhten die Waffen; nur Blücher konnte den Tag nicht ohne Kampf vorübergehen lassen; er vertrieb die Feinde aus den Dörfern zwischen Möckern und Leipzig, wobei er fünf Kanonen eroberte und fünfhundert Mann gefangen nahm. Vergebens machte Napoleon durch einen gefangenen österreichischen General dem Kaiser Franz Friedensvvrschläge, und am nächsten Tage begann der Kamps von neuem. Die drei verbündeten Monarchen nahmen ihre Stellung auf dem einen weiten Rundblick gewährenden Galgenberge, der später ihnen zu Ehren Monarchenhügel genannt wurde, während Napoleon von einer hochgelegenen, halbzerschossenen Mühle aus die Schlacht leitete. Am heftigsten tobte der Kamps um das Dorf Probstheida, das die Franzosen besetzt hielten. Mit ungestümer Tapferkeit drangen die Verbündeten mehrmals gegen das Dorf vor, wurden aber immer wieder zurückgeschlagen. Das wiederholte Vordringen und Zurückweichen erforderte große Opfer; zuletzt konnten die Kämpfenden kaum noch über die Hansen von Leichen hinwegschreiten. Gegen fünf Uhr beschlossen die Monarchen, das Stürmen aufzugeben, da an mehreren Stellen der Sieg schon errungen war. Während der Schlacht waren die Sachsen und 600 Württemberger zu den Verbündeten übergegangen; dach hatte der Übertritt dieser verhältnismäßig kleinen Schar auf den Gang der ungeheuren Schlacht keinen Einfluß ausgeübt. Als die Schatten der Nacht sich über das Schlachtfeld ausbreiteten, auf dem viele der Braven den ewigen Schlaf schliefen, sanken die drei Monarchen, wie erzählt wird, auf die Kniee, um dem Herrn der Heerscharen zu danken für den großen Sieg, den er ihnen verliehen hatte. Napoleon saß um diese Zeit neben

4. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 230

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
- 230 — vollständig aufgeweicht hatten. Gegen 2 Uhr endlich erscheint er auf dem Kampfplatze, und nun geht es mit rasender Schnelligkeit von Mund zu Mund: „Der Kronprinz ist da!" „Die Ermattung ist vergessen, die Wunden brennen nicht, die alte Kraft durchströmt die Glieder all der Tausende, die dort unten im heißen Kampfe stehen und den Boden rings um sich mit Geschossen des Feindes pflastern sehen." Überall beginnt jetzt unaufhaltsam das Vordringen. Im Sturm nehmen die preußischen Garden die Höhen von Chlum, den Schlüssel der feindlichen Stellung, und nun ist der Kampf entschieden. In wirrem Knäuel stürmt die österreichische Armee der Elbe zu. König Wilhelm setzt sich selbst an die Spitze seiner Reiterei, um den fliehenden Feind zu verfolgen und den Sieg zu vollenden. Erst die sinkende Nacht machte der Verfolgung ein Ende, gegen 9 Uhr abends verstummte der letzte Kanonendonner. Die Österreicher verloren 38 000 Mann, darunter 18 000 Gefangene, 11 Fahnen und 174 Geschütze, während der Verlust der Preußen nur 10000 Mann betrug. Es war der glänzendste Sieg, den die Preußen ohne Bundesgenossen jemals errungen. Nicht allein die furchtbare Wirkung des Zündnadelgewehres hatte diesen gewaltigen Kampf, der in der Weltgeschichte einzig dasteht, entschieden, „es war noch viel mehr die hohe Bildung, Hingebung und Selbständigkeit des durch die allgemeine Wehrpflicht aus allen Ständen hier vereinten preußischen Volkes. Die so lange angefochtene Armee-Reorganisation des Königs hatte sich bewährt." Mit der Schlacht von Königgrätz odersadowa, wie sie von den Österreichern und dem Auslande genannt wird, war der Feldzug entschieden. Schon am Tage nach seiner Niederlage erbat Benedek einen Waffenstillstand, der jedoch nicht gewährt wurde. Die österreichische Armee zog sich nnch Olmütz zurück, um unter dem Schutze des dortigen befestigten Lagers sich wieder zu ordnen. Ihr folgte die preußische kronprinzliche Armee, während König Wilhelm mit den beiden anderen Armeeen den Marsch nach Wien antrat. Schon hatte man den Stephansturm und das Häusermeer der stolzen Kaiserstadt vor Augen, da gelang es den Bemühungen Napoleons, an den Österreich, das auch gleichzeitig gegen Italien kämpfte, Venetien abgetreten hatte, einen Waffenstillstand zu vermitteln, der am 26. Juli in Nikvlsburg abgeschlossen wurde. Kämpfe der Mainarmee. Unterdessen hatte General Vogel von Fal(fettstein, der nach der Kapitulation der Hannoveraner bei Langensalza die preußischen Truppen zu der sogenannten „Mainarmee" vereinigte, gegen Österreichs Verbündete nicht minder glücklich gefochten. Durch geschickte Manöver war es ihm lange Zeit gelungen, eine Vereinigung

5. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 238

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 238 — infolgedessen mit seiner gesamten Armee den Kampf aufnahm. Gleich bei Beginn der Schlacht, der blutigsten des ganzen Krieges, besetzten die Preußen die Dörfer Mars la Tour und Vionville und behaupteten dieselben mit der größten Tapferkeit, so sehr auch der Kampf von einer Seite zur anderen schwankte. Bazaine, der sich vor allem auf dem linken Flügel bedroht wähnte, sammelte hier seine Hauptmacht und suchte dann das dritte Armeecorps, namentlich die Division Buddenbrock, die mit unerschütterlicher Festigkeit ihre Stellung behauptete, von Westen her zu umklammern. Aber alle Angriffe der Feinde scheiterten an dem Feuerwalle der preußischen Geschütze und der ehernen Stirn der tapferen Brandenburger. Über fünf Stunden lang focht das kleine Häuflein Preußen mit unübertroffenem Heldenmute gegen eine zwei- bis dreifache Übermacht der Feinde. Im furchtbarsten Augenblicke der Entscheidung warf General von Alvensleben zwei Kavallerie-Regimenter, die Halber-städter Kürassiere und die altmärkischen Ulanen, den Feinden entgegen. Mit Sturmeseile jagen die Reiter die Höhen hinan, den Tod und Verderben sendenden feindlichen Batterieen entgegen. Im Nu sind dieselben genommen, und nun geht es gegen eine Infanteriekolonne; auch diese wird niedergeritten. Da brechen plötzlich aus dem Walde französische Kürassiere hervor, die sich den preußischen Reitern mit geschwungenem Säbel entgegenwerfen. Es entsteht ein blutiges Gemetzel; Mann kämpft gegen Mann. Viele der tapferen Helden sinken blutüberströmt zu Boden; der Tod hält eine reiche Ernte. Nach kurzem Kampfe schwenken die deutschen Reiter und jagen zurück. Als Graf Schmettau, ihr Führer, zum Sammeln blasen ließ, entquoll der Trompete ein Mark und Bein durchdringender Ton; denn sie war von einem Schuß durchlöchert worden. Von den beiden stolzen Regimentern kehrte kaum mehr als der vierte Teil zurück. Mit Recht sang daher Ferd. Freiligrath: „Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; Wohl wichen sie unseren Hieben, Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, Unser zweiter Mann ist geblieben!" In derselben ausopfernden Weise kämpften später die Garde-Dragoner-Brigade und die Kavallerie-Division von Rheinbaben. Durch diese heldenmütigen Reiterangriffe erreichten die Deutschen das ersehnte Ziel; denn der Feind wagte trotz seiner Übermacht die geplanten Angriffe nicht auszuführen, und als schließlich die Unseren durch neu heranziehende Truppen die lange erhoffte Hilfe erhielten, gelang es ihnen nach zwölf-stündigem, blutigem Ringen, das Schlachtfeld zu behaupten. Aber es war

6. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 239

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
r — 239 — ein teuer erkaufter Sieg; 17 000 Preußen bedeckten tot ober verwundet das Schlachtfeld, darunter zwei tote und zwei verwundete Generale. Auch die Feinde hatten bedeutende Verluste erlitten und waren so erschöpft, daß sie einen Tag Rast halten mußten. Nach dem heißen Ringen bei Mars la Tour zog sich Bazaiue mit seinem Heere nach Metz zurück, und da ihm jetzt das Schicksal drohte, von den Deutschen vollständig umzingelt zu werden, bot er alle seine Kräfte zu einem entscheidenden Kampfe auf. Er nahm mit seiner gesamten Armee eine festungsähnliche Stellung auf den schroff ansteigenden Höhen bei Gravelotte und St. Privat. Hier wurde er von den beiden ersten Armeeen, über die König Wilhelm selbst den Oberbefehl übernahm, am 18. August angegriffen. Um die Mittagsstunde begann der Riesenkampf, an dem etwa 320000 Streiter teil nahmen. Die Franzosen, die ihre an sich feste Stellung durch aufgeworfene Verschanzungen noch bedeutend verstärkt hatten, kämpften mit heldenmütiger Tapferkeit. Den ganzen Nachmittag wogte der Kampf. Endlich werfen auf dem linken Flügel der Deutschen die preußischen Garden und die Sachsen den Feind aus dem Schlüssel seiner festen Stellung, dem Dorfe St. Privat, und fast gleichzeitig greifen die nach einem meilenweiten Marsche eben auf dem Kampfplatze erscheinenden Pommern, alle Müdigkeit vergessend, den Feind mit ungestümer Tapferkeit auf dem rechten Flügel an, so daß es endlich gelingt, den Sieg an unsere Fahnen zu fesseln. Wieder war viel Heldenblut geflossen; denn die Deutschen zahlten 20000 Mann an Toten und Verwundeten, und auch die Franzosen hatten 12000 Mann verloren. Ein glänzender Erfolg war es aber, den die unwiderstehliche Tapferkeit der Deutschen hier errungen hatte. Bazaiue, der an eine Vereinigung mit der bei Ehalons stehenden Mac Mahonschen Armee nicht mehr denken konnte, zog sich mit seinem geschlagenen Heere, das immer noch 150000 Mann stark war, hinter die Festungsmauern von Metz zurück und wurde hier von dem Prinzen Friedrich Karl eingeschlossen. Derselbe behielt dazu die erste und zweite Armee mit Ausnahme des vierten, zwölften und Gardecorps. Aus letzteren wurde eine neue Armee, die Maasarmee, formiert, über die der Kronprinz Albert von Sachsen den Oberbefehl übernahm. Kämpfe bei Sedan. — Da sich inzwischen die französische Reservearmee mit dem geschlagenen Heere Mac Mahons und anderen Corps in dem stark verschanzten Lager bei Ehalons vereinigt hatte, so marschierte der König mit den Armeeen der beiden Kronprinzen dorthin, um Mac Mahon zur Entscheidungsschlacht zu zwingen oder nach Paris zurück-

7. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 229

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 229 — Vor seiner Abreise von Berlin versammelte sich eine große Volksmasse vor seinem Palais, um ihm einen Abschiedsgruß zuzurufen. Aus tausend Kehlen erscholl der Choral: „Ein' feste Bnrg ist unser Gott", worauf der König das Wort ergriff zu folgender Ansprache: „Habt Dank für Euern Jubelruf! Den nehme ich mit zur Armee. Mit Gottes Hilfe haben wir den ersten Sieg errungen; es steht aber noch vieles bevor. Harret aus und denkt an den Wahlsprnch: »Mit Gott für König und Vaterland!«" Königgrätz. Am 2. Juli traf der König in Gitschin ein und sprach durch einen Tagesbefehl den Truppen seine Anerkennung für ihre bisherigen Thaten aus. An demselben Abend erhielt er die Nachricht, daß die gesamte österreichische Armee sich bei Königgrätz vereinigt habe, um wahrscheinlich am folgenden Tage einen Angriff zu unternehmen. Sofort wurde ein Kriegsrat gehalten, der beschloß, dem Feinde zuvorzukommen und ihm eine Schlacht zu liefern. Es erging daher noch in derselben Nacht an alle drei Armeeen der Befehl zum Angriff, der am nächsten Morgen beginnen sollte. Die Österreicher hatten, etwa 200 000 Mann stark, auf den wellenförmigen, vielfach mit Wald bedeckten Anhöhen zwischen Elbe und Bistritz, unweit der Festung Königgrätz, eine äußerst vorteilhafte Stellung eingenommen und in Abstufungen übereinander 500 Geschütze aufgestellt, um die Preußen überall mit mörderischem Feuer begrüßen zu können. Von dem preußischen Heere aber konnte sich zunächst nur die erste Armee am Kampfe beteiligen, da die Armee des Kronprinzen noch fünf und die des Generals Herwarth von Bittenfeld noch drei Meilen entfernt stand. Dessenungeachtet begann der König, der Tapferkeit seiner braven Truppen vertrauend, am 3. Juli morgens 8 Uhr den Angriff. Mit bewunderungswürdiger Ausdauer und unerschütterlicher Festigkeit hielt die erste Armee, geführt von dem ritterlichen Prinzen Friedrich Karl, den Kampf aus gegen die furchtbare österreichische Artillerie; mit übermenschlichen Anstrengungen versuchten die Tapfern, gegen die verschanzten Dörfer, die verbarrikadierten Wälder vorzudringen, aber es war unmöglich. Die Division Fransecky, die gleich anfangs den Wald von Senates besetzt hatte, war stundenlang dem mörderischen Geschützfeuer ausgesetzt und mußte schließlich vor der auf sie anstürmenden feindlichen Übermacht bis Senates weichen; hier sprach Fransecky das heldenmütige Wort: „Nicht weiter zurück! Hier sterben wir!" Noch immer aber schwankte die Entscheidung, obwohl der Mittag bereits herangekommen war. Mit ängstlicher Spannung richteten sich alle Blicke nach links, woher der Kronprinz kommen sollte. Dieser hatte erst morgens 4 Uhr den Besehl zum Angriffe erhalten und war sofort mit seinem ganzen Heere aufgebrochen. Aber er hatte einen weiten Weg zurückzulegen und konnte nur langsam vorwärts kommen, da gewaltige Regengüsse den Boden
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