Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur. Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000 Krieger lagen in Rußland tot. Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der 1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete. 3. Die Befreiungskriege (18131815). Wiedergeburt Preufjens. Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
186 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen. Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu. 120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum- 29! Juni, berland, nach Wien. Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193 Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete. An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten. Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps, sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps, wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert, fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee, Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 350

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
350 Ix. Das neue Deutschland. während des ganzen Krieges im reichsten Mae. Ein reger Weit-eifer entfaltete sich in allen Teilen des Staates, hoch und niedrig wollte dazu beitragen, die Leiden der tapferen Streiter, die fr das Baterland ihr Blut vergossen, nach Krften zu mildern. Angeregt durch die hochherzige Knigin Augusta, ging durch das ganze Preuische Volk ein Zug der Liebe und Treue, welcher das Heer nicht aus den Augen lie uftd auf alle Weise bemht war, die ^un-vergleichliche Hingebung desselben zu belohnen. Jeder fhlte, es mute das, was in heier Schlacht errungen wurde, dem gesamten Vaterlande zu gute kommen, und in diesem hehren Bewutsein standen König und Volk fest geeint. Als die Tage der Entscheidung nahten, begab sich König Wilhelm selbst zum Heer, um in den Augenblicken, von denen die Zukunft seines Reiches abhing, nicht auf der Walstatt zu fehlen. Der fter-rachtsche Feldherr Benedek hatte sein Heer in der Nhe der Festung Kniggrtz zusammengezogen. Am Abend des 2. Juli erhielt der König hiervon Gewiheit, und sofort wurden Adjutanten abgeschickt, welche dem Kronprinzen und dem General Herwart das knig-liche Hauptquartier befand sich bei der ersten Armee den Befehl berbrachten, folgenden Tages zur Schlacht vorzurcken. Morgens 3. gun] 4 Uhr setzten sich die Truppen Friedrich Karls langsam in Marsch; gegen 8 Uhr begann der Kampf. Die sterreicher hatten sich in langer Linie auf den Hhen rechts und links um die Drfer Chlum, Lipa und Sadowa aufgestellt, und eine furcht-bare Reihe von Feuerschlnden starrte den Angreifenden entgegen und schttete ihren verderblichen Grauatenregen der sie aus. Nur allmhlich und unter herben Verlusten vermochten die Preußen Boden zu gewinnen. Am heftigsten entbrannte der Kampf um Sadowa und nach der Einnahme desselben um den dahinter gelegenen Wald. Immer wieder drangen die Bataillone gegen den letzteren vor, Baum fr Baum mute erobert und mit Blut erkauft werden, und doch gelang es nicht, die Feinde vollstndig zu vertreiben. So war es zwei Uhr geworden. __ Sechs Stunden lang hatten die braven Krieger gegen die feindliche bermacht gestritten. Aber jetzt schwanden nach den unerhrten Anstrengungen ihre Krfte, und kaum vermochten sie sich in der gewonnenen Stellung zu behaupten. Manches Auge blickte ngstlich nach Osten, von wo die zweite Armee eintreffen sollte. Eine volle Stunde harrten die auf den Tod ermdeten Truppen in dem feindlichen Kugelregen aus, ohne erheblichen Widerstand leisten zu knnen. Endlich verbreitete sich die so schmerzlich ersehnte Nach-richt: Der Kronprinz ist da! Der Donner der Geschtze, das leb-hafte Gewehrfeuer auf dem linken Flgel besttigten es. Da durch-zuckte es alle Herzen; Hunger, Durst und Mdigkeit waren ver-

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 355

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Der Deutsch-franzsische Krieg. 355 starken Preußen aus Saarbrcken verdrngt und dann weiter rck-wrts auf deu steilen und zum Teil bewaldeten Hhen bei dem Dorfe Spichern eine, wie die Franzosen selbst meinten, unangreifbare Stellung genommen. Aber auch an das scheinbar Unmgliche wagten sich die Preußen. Am 6. August mittags 1 Uhr begannen die ersten aus dem Schlachtfelde eintreffenden Truppen den Kampf. Sogleich schritt man zum Sturme gegen die Hhen. Es war ein schwieriges Stck. Kriechend auf Hnden und Fen und sich an Steinen und Bschen emporziehend, bewegten sich die Bataillone langsam aufwrts, von einem unaufhrlichen Kugelregen des Feindes berschttet. Endlich war der Gipfel erreicht, und mit geflltem Bajonett wurden die Franzosen zurckgetrieben. Alle Anstrengungen der letzteren, die verlorene Stellung wieder zu gewinnen, waren ver-gebens. Als die Preußen auch auf anderen Punkten siegreich vor-drangen, und die Artillerie den Abhang erklomm und ihre Geschtze auf der Hhe aufpflanzte, traten die Gegner den Rckzug an. Ihr Verlust belief sich allein an uuverwuudeteu Gefangenen auf etwa 1500. Whrend Mac Mahon sein geschlagenes und zersprengtes Heer in dem befestigten Lager bei Chalons an der Marne sammelte und ergnzte, stand Marschall Bazaine, dem Napoleon den Ober-befehl bertragen hatte, mit der franzsischen Hauptmacht unter den Mauern der Riesenfestung Metz. Hier nun wurden in den Tagen des 14., 16. und 18. August Schlachten geschlagen, die zu den grten und blutigsten des Jahrhunderts gehren. Bazaine hatte die Absicht, sich ebenfalls nach der Marne zurckzuziehen, um sich dort mit Mae Mahon zu vereinigen. Dies mute um jeden Preis verhindert werden. Darum griff General von Steinmetz mit der voraufmarschierenden ersten Armee die noch von Osten her nach Metz abziehenden Franzosen am 14. August bei Courcelles an und [m. August ntigte sie in einem mehrstndigen heftigen Gefechte, ihren Plan fr diesen Tag aufzugeben. Was ihnen am 14. nicht gelungen war, suchten sie am 16. der Metz hinaus ins Werk zu setzen. Mittlerweile aber hatte auch Prinz Friedrich Karl mit der zweiten Armee Metz sdlich umgangen und die Mosel berschritten, und dem Abmrsche des Feindes wurde abermals Halt geboten. Ein furchtbarer Kampf entbrannte, der Haupt-schlich um die Drfer Vionville, Mars-la-Tour und Rezon- [i6. August ville gefhrt wurde und erst mit einbrechender Nacht endete. Beide Teile boten alle ihre Krfte auf: die Franzosen, um sich den Weg frei zu machen, die Deutschen, nm die Feinde zur Umkehr nach Metz zu zwingen. Der Erfolg war auf Seite der Unseren, aber er war teuer erkauft. der 15000 Tote und Verwundete lagen auf der Walstatt, manches Regt-ment hatte ein Drittel, ja die Hlfte seiner Offiziere und Mannschaften verloren. Alle Huser auf drei Meilen in der Runde waren so sehr 23*

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 336

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
336 Vili. Die Freiheitskriege. )er nchste Tag, ein Sonntag, brachte feinen neuen Kampf Napoleon, dessen Vertrauen in fein Schlachtenglck wanfend geworden war, schickte den gefangenen General Meerveldt mit Frie-densvorschlgen au Kaiser Franz. Doch die Herrfcher lieen sich m ferne Unterhandlungen ein, und fo bereitete man sich auf beiden Selten zur letzten Entscheidung. Fr die Verbndeten war die Waffenruhe tnfofern von Nutzen, als sie während derselben alle noch verfgbaren Streitkrfte an sich ziehen konnten. Am Abend- war auch (der aus Rcksicht auf Schweden immer zgernde) Bernadotte mit der Nordarmee vor Leipzig eingetroffen und dadurch die Verbindung zwischen Blcher und Schwarzenberg hergestellt. i8. ort.] Napoleon hatte fr deu 18. Oktober seine Truppen enger um Leipzig zusammen gezogen; der Mittelpunkt seiner Aufstellung war das Dorf Probstheida. Seinen eigenen Standpunkt nahm er auf einem Windmhlenhgel. Nicht allzuweit davon befanden sich auf entern anderen Hgel, der seitdem der Monarchenhgel" heit, die Kaiser Alexander von Rußland, Franz von fter-reich und König Friedrich Wilhelm von Preußen. Rechts und links drangen die Verbndeten allmhlich siegreich vor. Der Haupt-kmpf entspann sich um Probstheida. Das Dors wurde genommen, verloren, wieder genommen, wieder verloren; die Toten lagen zu ganzen Hansen ans den Straen, alle Huser waren angefllt mit Verwundeten. Aber wie groß auch die Verluste waren, welche die Franzosen erlitten, dennoch behaupteten sie sich bis zum Abend. Sich auch den folgenden $ag_ halten zu knnen, daran durften sie rcht denken. Napoleon sah seine Hoffnungen vernichtet, feinen Stern untergegangen, feine Trume von Weltherrschaft zerronnen; auf einem Schemel neben der Windmhle diktierte er beim Scheine des Wacht-feuers die Befehle zum Rckzge. Am Morgen des 19. Oktober fanden die Verbndeten das Schlachtfeld vom Feinde Verlaffen. In wilder Hast drngten sich die Fliehenden durch die Tore und Straen Leipzigs. Noch war Napoleon innerhalb der Stadt, als die Verfolger' schon Vrden Mauern derselben erschienen und sich gewaltsam Eingang ver-schafften. Da flog die Elsterbrcke in die Luft. Die Sprengung geschah auf Napoleons Befehl, da er den Rckzug angetreten hatte, aber zu frh, denn noch befanden sich viele Franzofen auf dem dies-fettigen Ufer. Scharenweife strzten sie sich in den Flu. Doch nur wenigen gelang es, sich zu retten; die meisten ertranken, unter ihnen der Pole Poniatows'ki; 15000 wurden gefangen genommen. Auf dem Marktplatze reichten sich die Herrfcher die Hnde und beglckwnschten sich zur endlichen Befreiung Deutschlands. Leipzigs Bewohner jauchzten den Siegern zu. Nur gezwungen hatten die

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 351

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Der Deutsche Krieg. Schlacht bei Kniggrtz. 351 gefsen, und mit frischem Mute ging man auf der ganzen Linie zum Augriff vor. Kein Wald, keine Hecke, keine Anhhe war jetzt noch im stnde, die Strmenden aufzuhalten. In musterhafter Ordnung, als befnden sie sich auf dem Exerzierplatze, bewegten sich die Ba-taillone vorwrts. Der Kronprinz nahm inzwischen Ehlnm, den Mittelpunkt der sterreichischen Stellung, Herwart von Bittenfeld verdrngte die Sachsen nach hartnckigem Kampfe aus dem Dorfe Problns, und von drei Seiten drangen nun die Preußen auf die Feinde ein, um sie wie mit gewaltigen Armen zu umschlingen und zu er-drcken. Es blieb diesen nichts brig, als an den Rckzug zu denken. Die preuische Artillerie sprengte die noch kurz zuvor von den sterreichern besetzten Hhen hinan und warf ihre Granaten unter die Abziehenden, die Reiterei, vom Könige selbst gefhrt, vernichtete ganze Haufen oder nahm sie gesangen, und der anfnglich geordnete Rckzug verwandelte sich in regellose Flucht. Abends 8 Uhr hatten die Gegner mit Zurcklassung von 20000 Toten und Verwundeten, ebenso vielen Gefangenen, einer Anzahl Fahnen und einer groen Menge Geschtze das Schlachtfeld gerumt. Die Preußen hatten ihren Sieg mit 10000 Toten und Verwundeten erkaufen mssen. Die Niederlage der sterreicher war so vollstndig, da sie den Krieg so gut wie beendete. Nach kurzer Rast brach das siegreiche Heer aus, um den Feind nicht zu Atem kommen zu lassen. Wie im Fluge und ohne bedeutende Gefechte ging der Zug durch Bhmen und Mhren auf Wien los, während ein Korps die kleinen Karpathen berstieg und die Gegner bei Blumenau (in der Nhe von Preburg) in die Enge trieb. Da erfolgte am 26. Juli auf Grund vorlufiger Abmachungen (Friedensprliminarien) Hu Nikolsburg der Abschlu eines Waffenstillstandes und einen Monat spter der Friede von Prag (23. August). sterreich mute ans jede fernere Einmischung in die deutschen Angelegenheiten verzichten, sein Recht auf Schleswig-Holstein ausgeben und 60 Millionen Mark Kriegskosten zahlen; Italien erhielt die Provinz Venetien, trotzdem es zu Lande (bei Eustozza) und zu Wasser (bei Lissa) geschlagen worden war. Von gleichem Erfolge war der Feldzug der Mainarmee unter Vogel von Falckenstein, spter unter General von Man-teuffet begleitet. Obgleich die Preußen den gegenberstehenden sddeutschen Truppen an Zahl bei weitem nicht gewachsen waren, drangen sie doch, sich bald gegen diesen, bald gegen jenen Teil der Feinde wendend, in einer Reihe siegreicher Gefechte (bei Dermbach, Kissingen, Aschaffenburg, Tauber-Bischofsheim) der den Main vor. Die Gegner baten um Frieden, der ihnen unter billigen Bedingungen gewhrt wurde. Dagegen wurden Hannover,

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 356

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
356 Ix. Das neue Deutschland. mit Verwundeten angefllt, da man fr den König erst nach langem Suchen ein rmliches Zimmer aufzutreiben vermochte. Und doch war das blutige Werk kaum halb getan. Bazaine stand noch immer auerhalb Metz und konnte jeden Augenblick den Kampf erneuern. So lange das franzsische Heer nicht gnzlich in die Festung zurck-geworfen und dadurch unschdlich gemacht worden war, konnte der Sieg kein vollstndiger genannt werden. So erfolgte denn am i8. Augusts 18. August eine dritte Schlacht bei St. Privat und Gravelotte, welche endlich die gewnschte Entscheidung herbeifhrte. Morgens 6 Uhr brachen die deutschen Truppen aus ihren Quartieren auf, aber erst um 12 Uhr kamen sie an den Feind. Dieser hatte ans den Hgelketten westlich von Metz eine sehr starke Stellung mite und empfing die Angreifenden mit einem furchtbaren Massenfeuer. Trotzdem drangen die Unseren Schritt fr Schritt vor und eroberten mehrere von den Franzosen besetzt gehaltenen Drfer. Aber gegen die befestigte Stellung von St. Privat und Gravelotte vermochte selbst der grte Heldenmut nichts auszurichten. Die in bereinander gelegenen Schtzengrben gedeckt stehenden Feinde erffneten ein so wirksames Feuer auf die Strmenden, da jeder weitere Versuch, die wichtigen Punkte zu nehmen, nutzlos schien. Drei Stunden lang wurde der Kamps sast nur durch die Artillerie gefhrt, und kein Teil war imstande, der den anderen einen besonderen Vorteil zu erringen. Da endlich gelang es der Garde und den Sachsen, welche letztere eine Schwenkung gemacht und nun den rechten Flgel der Franzosen auch von der Seite angriffen, die Gegner nach hart-nckigem Widerstande aus dem Dorse St. Privat zu vertreiben. Kurz darauf traf auch der so sehnlich erwartete General von Fransecky mit den Pommern bei Gravelotte ein. Mehrere Generale setzten sich an die Spitze der Bataillone, mit klingendem Spiel und lautem Hurra ging es die benachbarten Hhen hinan, und bald konnte der groe Schlachtenlenker Moltke dem König melden: Majestt, der Sieg ist unser, der Feind ist aus allen Positionen geworfen." Es war Nacht geworden, nur von Zeit zu Zeit blitzte noch ein Schu durch die Dunkelheit auf, bis auch das letzte franzsische Geschtz hinter den Wllen von Metz verschwand. Beim Scheine des Wachtfeuers diktierte der 73jhrige Monarch, der lnger als 12 Stunden zu Pferde gesessen, dem Grasen Bismarck die Siegesdepesche, welche am folgenden Tage in ganz Deutschland so groen Jubel hervorrief: Die franzsische Armee in sehr starker Stellung westlich von Metz heute unter Meiner Fhrung angegriffen, in neunstndiger Schlacht vollstndig geschlagen, von ihren Verbindungen mit Paris ab-geschnitten und gegen Metz zurckgeworfen." Dann suchte er im Dorfe Rezonville sein bescheidenes Nachtlager auf.

9. Geschichte des Altertums - S. 159

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Der zweite punische Krieg. 159 Trebia schlug er dann, verstärkt durch die Gallier, den zweiten Konsultrebi« 218. Tiberius Sempronius Longns, der sich an einem regnerischen Dezembertage unbesonnen aus seiner gebeckten Stellung herauslocken ließ. Die Schlacht entschied Hannibals Bruder Mago durch einen Angriff aus dem Hinterhalt. Im Frühjahr 217 überschritt Hannibal den Apennin, zog durch die Sümpse des Arno, wo viele Soldaten erkrankten und er selbst ein Auge verlor, und stand in Etrurien. Hier ließ sich der Konsul Gaius Flaminius in einen Engpaß am Trasnmennischen See locken, wo er überfallen, setn Heer vernichtet und er selbst getötet würde. Mit Grund konnten die 217. Römer fürchten, Hannibal werde jetzt vor Rom selbst erscheinen. Unter dem Eindruck der erschütternden Ereignisse wählte man in Rom einen Diktator, den Quiutus Fabius Maximus. der, ohne es zu einer Entscheidungsschlacht kommen zu lassen, den Feind hinzuhalten, in seiner «issihator. Verpflegung zu beeinträchtigen und so zu schwächen suchte. Hannibal, der vor einem Angriff auf Rom erst die italischen Bundesgenossen ans seine Seite bringen wollte, zog durch Picenum, wo er sein Heer nach römischem Muster organisierte, nach Apulien und von dort wieder nach Kampanien. Fabius folgte ihm ununterbrochen, ohne die Plünderung des Landes hindern zu können. Das Volk, in feinen Erwartungen getäuscht, war mit diesem Zaudern — von dem Fabius den Beinamen cunctator erhalten hatte — nicht zufrieden, und setzte die Wahl des bisherigen Reiterobersten des Diktators, des großsprecherischen Minucius, zum gleichberechtigten Mitfeldherrn durch. Als aber Minucius bald eine Niederlage erlitt und nur durch die rechtzeitige Hilfe des Fabius vor dem Verderben bewahrt wurde, da verzichtete er freiwillig auf die Teilnahme am Oberbefehl. Im Jahre 216 brachten die Römer ihr Heer auf acht Legionen und waren mit ihren Bundesgenossen über 80000 Mann stark, währenb Hannibal nur 50000 Mann und allerdings eine gute Reiterei zur Verfügung hatte. Das römische Heer unterstand den Konsuln Lucius Ämilius Paullus. einem edlen, maßvoll zurückhaltenden Manne, und Gaius Tereutins Varro, dem diese Besonnenheit abging. Gegen den Rat des Paullus ließ sich Varro an einem Tage, an dem er die Leitung hatte, bei Eannä am Aufidus zur Schlacht verleiten. Die karthagische Reitereicannä216. auf den Flügeln siegte zunächst über die römische, während die römischen Legionen im Zentrum anfangs siegreich vordrangen, bis sie von den afrikanischen Veteranen umfaßt und von der Reiterei im Rücken angegriffen wurden. Da wurden die Römer bis zur Vernichtung geschlagen; 70000 fielen, 10000 gerieten in Gefangenschaft. Auch der Konsul Paul- lus fiel, während Varro mit wenig Überresten entkam. Der Tag am Anfidns ward wie der Tag an der Allia als ein dies ater im römischen Kalender verzeichnet.
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 8
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 5
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 7
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 83
1 7
2 8
3 20
4 24
5 22
6 9
7 45
8 5
9 45
10 40
11 4
12 47
13 50
14 6
15 31
16 41
17 9
18 45
19 87
20 2
21 32
22 42
23 10
24 20
25 12
26 17
27 38
28 38
29 26
30 38
31 8
32 8
33 103
34 13
35 40
36 7
37 33
38 11
39 43
40 50
41 16
42 165
43 63
44 31
45 3
46 28
47 10
48 25
49 19
50 140
51 340
52 47
53 8
54 207
55 38
56 23
57 15
58 44
59 113
60 15
61 52
62 65
63 28
64 20
65 23
66 5
67 63
68 14
69 0
70 2
71 48
72 29
73 58
74 41
75 21
76 10
77 27
78 12
79 33
80 52
81 252
82 15
83 21
84 26
85 31
86 14
87 9
88 32
89 14
90 7
91 55
92 2
93 10
94 7
95 3
96 5
97 26
98 12
99 22
100 130
101 14
102 85
103 51
104 9
105 54
106 17
107 4
108 22
109 16
110 14
111 117
112 26
113 6
114 22
115 102
116 62
117 12
118 26
119 11
120 44
121 54
122 21
123 68
124 32
125 79
126 19
127 49
128 23
129 11
130 16
131 64
132 31
133 26
134 11
135 5
136 155
137 14
138 13
139 13
140 35
141 22
142 20
143 42
144 17
145 81
146 31
147 6
148 83
149 10
150 30
151 27
152 67
153 9
154 12
155 27
156 63
157 36
158 48
159 17
160 9
161 22
162 40
163 37
164 13
165 39
166 73
167 12
168 48
169 22
170 18
171 60
172 94
173 76
174 12
175 50
176 47
177 39
178 9
179 30
180 8
181 31
182 45
183 133
184 17
185 9
186 16
187 24
188 21
189 29
190 19
191 37
192 44
193 24
194 36
195 11
196 189
197 36
198 36
199 32