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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur. Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000 Krieger lagen in Rußland tot. Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der 1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete. 3. Die Befreiungskriege (18131815). Wiedergeburt Preufjens. Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
186 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen. Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu. 120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum- 29! Juni, berland, nach Wien. Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193 Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete. An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten. Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps, sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps, wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert, fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee, Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13

4. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 99

1913 - Leipzig : Hirt
Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 99 Die Entscheibung. Die Hauptmasse der Preußen, eine Viertel-Million, brang in brei Heersulen, durch die Elbgegenben unter Herwarth von Bittenselb, durch die Lausitz unter dem Prinzen Friedrich Karl und durch Schlesien unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, unter siegreichen Gefechten bei Mnchengrtz, Gitschin, Nachob und Skalitz in Bhmen ein, um sich an der oberen Elbe zu vereinigen, wo das ebenso starke sterreichische Hauptheer unter Benebek zum Empfange bereitstand Benebek, ein einsichtiger Felbherr, riet im Hinblick auf die glnzenden Erfolge der Preußen seinem Kaiser zum Frieden, aber vergebens. König Wilhelm begab sich mit Bismarck, den er in den Grafenstanb erhoben hatte, Moltke und Roon auf den Kriegsschauplatz und bernahm am 2. Juli in Gitschin selbst den Oberbefehl. In der folgenben Nacht erhielt er die Melbung, ein groer Teil des feinblichen Heeres habe nrblich von Kniggrtz auf der Hhe zwischen dem rechten Elbufer und dem Flchen Biftritz Aufstellung genommen. Nach Rcksprache mit Moltke entschlo er sich, am nchsten Morgen zum Angriff vorzugehen, und benachrichtigte sofort den Kronprinzen, der mit seiner Armee noch zurck war. Die Preußen nahmen das Dorf Sabowa, muten sich dann aber bamit begngen, unter starken Verlusten durch die feinblichen Granaten das gewonnene Gelnbe zu verteibigen, bis am Nachmittag die Ankunft der kronprinzlichen Armee das Geschick des Tages und des ganzen Krieges entschieb, sieben Tage nach dem berschreiten der Grenze. Fr die Preußen war das den sterreichischen Vorberlabern berlegene Znbnabelgewehr ein wesentlicher Vorteil; noch mehr aber hatten sie ihren Sieg dem planvollen Zusammenwirken, der Bilbung der Fhrer und der tabellofen Zucht der Mannschaften zu verbanken. Ganz Europa staunte. Kaiser Franz Joseph fhlte sich bewogen, Napoleon um seine Vermittlung zu bitten und ihm bafr Venetien abzutreten. Napoleon sagte zu, vermochte aber, ba Frankreich nicht gerstet war, keinen Einflu auf den Verlauf des Krieges zu gewinnen. Die Sieger verfolgten die geschlagenen sterreicher nach Mhren und rckten gegen Wien vor14). Da trat Waffenstillstanb ein. Auf dem westlichen Kriegsschauplatze hatten die Preußen unter Vogel von Waldenstein und Manteuffel die von den sbbeutschen Staaten aufgestellten zwei Armeekorps zurckgebrngt. Der Friebe. In Nikolsburg zwischen Brnn und Wien unter-hanbelte Bismarck Ende Juli der den Frieden. Vergebens suchte Napoleons Gesanbter Ben eb etti, der dem preuischen Hauptquartier gefolgt war, babei mitzuwirken. Bismarck wute durch weise Migung bafr zu sorgen, ba der Vorfriebe schnell znstanbe kam. Er verlangte keine Gebietsabtretung und nur eine bescheibene Kriegskostenentschbigung; boch mute sterreich dem Gegner bte Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Hessen-Homburg und Frankfurt sowie die Grnbung des Norb- 7*

5. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 54

1913 - Leipzig : Hirt
54 1. Abschnitt. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons L bestehen konnte, zog mglichst rasch ein auserlesenes Heer zusammen und Juni, griff am 16. Jnm Blcher, der sein Heer nicht vollstndig zur Stelle hatte, bei Ligny an. Whrend Wellington, der es nicht fr ntig gehalten hatte, sich mit Blcher zu vereinigen, bei der Meierei Quatrebras gegeu Ney erfolgreich kmpfte, mute Blcher, der selbst durch einen Sturz vom Pferde in Lebensgefahr geriet, nach Norden zurckweichen. Zu den Opfern von Quatrebras gehrte der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der mit seinen Schwarzen" am Kampfe teilgenommen hatte. Zwei Tage darauf erffnete Napoleon mittags die Schlacht gegen die wohlgeordnete Stellung Wellingtons bei Waterloo. Durch wiederholte Sturmangriffe snchte er die feindlichen Vierecke zu erschttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Wellington wnschte die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch anhaltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an, fielen den Franzosen in die Flanke und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der franzsischen Garde konnte nichts mehr retten. Die Verfolgung bernahmen die Preußen unter Gneisenaus Leitung bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst mute auf der Flucht Hut und Degen in den Hnden der Feinde lassen. 2. Der zweite Pariser Friede. Nachdem Napoleon in Paris der Krone entsagt und die Stadt verlassen hatte, zog Blcher zum zweitenmal ein und trat nun, solange er allein Herr war, mit kriegerischer Strenge auf. Auf Betreiben Englands erhielt Ludwig Xviii. seinen Thron wieder. Mit ihm schlssen die inzwischen angekommenen Verbndeten den zweiten Pariser Frieden, der fr Frankreich wieder sehr glimpflich ausfiel: es brauchte nur Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern abzutreten, 700 Millionen Frank Kriegs kosten zu bezahlen und die geraubten Kunstschtze auszuliefern. Preußen, namentlich der Freiherr vom Stein, drang auf die Abtretung von Elsa und Lothringen; aber die gerechte Forderung fand bei den brigen Verbndeten keine Untersttzung. Allein aber war das erschpfte Preußen nicht in der Lage, den Krieg fortzusetzen. Whrend der Friedensverhandlungen schlo Kaiser Alexander mit dem König von Preußen und dem Kaiser von sterreich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den Vorschriften der christlichen Religion einander wie Brder beizustehen und ihre Völker wie Vter zu regieren. Obgleich Metternich die Urkunde fr leeres Geschwtz erklrte, lag dem Bund doch der tiefere Gedanke zugrunde, den Zusammenhalt der Fürsten den Freiheitsbestrebungen der Völker gegenber zu strken, und diesen Zweck hat sie erfllt. Die meisten anderen europischen Fürsten traten dem Bunde bei. 3. Napoleons Ende. Der fluchtige Napoleon, im eigenen Lande nicht sicher, wollte sich in Rochefort nach Amerika einschiffen, fand aber den

6. Teil 2 - S. 156

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
156 Neue Strömungen 3. An seine Frau. Blainville (zwischen Luneville und Nancy), den 1. Oktober 1870. Geliebte Frau. Meine Karten aus Weißen bürg und Sulz hast Du hoffen tlich erhalten. Ich verließ Sulz gestern mittag in einem großen Militärzug, 54 Wagen, auf denen sich Ge- 5 heilte und Genesene aller möglichen Regimenter befanden, Garde, Brandenburger, Schlesier, Sachsen, Hessen, auch ein Unteroffizier aus Rostock. Die Fahrt war schön, die Abendfahrt von Savern („Ergeben der Gebieterin"), an der jungfräulichen Pfalzburg vorbei bis Saarburg geradezu entzückend. Der Weg führt durch die Vogesenberge hindurch; acht Tunnel werden passiert, und am io Eingang und Ausgang jedes Tunnels lag eine Württembergische Feldwache, sitzend oder hockend um mächtige Feuer herum, die mit dem Holz der umherstehenden Tannen unterhalten wurden. Kostbare Salvator Rosas! Die Berge im engsten Zirkel alles umrahmend, auf den Bergen alte Burgruinen und über den Ruinen der tiefblaue Himmel mit seinen glitzernden Sternen. Diese Feldwachen haben den Zweck, die i5 Bahn an dieser wichtigen und gefährlichen Stelle zu schützen. Die Nacht über lag der Zug in Saarburg fest; wir biwakierten im Coupe, schliefen bis vier Uhr, wo uns die Reveille weckte, nahmen dann Kaffee und Absinth in einem Hotel siebenten Ranges und brachen um sechs Uhr aus. Der Weg ging über Lune- ville, wo wir eine halbe Stunde hielten; jetzt liegen wir bei Blainville und warten 2o den Postzug ab, der uns in einer Stunde nach Nancy führen soll. Neben uns liegt ein langer Zug bayrischer Artillerie, schweres Feldgeschütz (Zwölfpfünder), die von Würzburg kommen und direkt bis Paris gehen. Ich habe mit den Bayern hier Freundschaft geschlossen. Ich finde sie nett, gutmütig, einzelne sogar unterrichtet; neben mir auf einem krümelbedeckten, etwas eingefetteten Tisch schreiben zwei Ar- 25 tilleristen Briefe in die Heimat, auf Papier, das ich ihnen samt englischen Kuverts geschenkt habe. Das ließ sich Mr. Marington auch wohl nicht träumen, als er mir die Kuverts kaufte. Die ganze Reise, wenn es so fortgeht, ist im höchsten Maße lehrreich, interessant und geradezu erhebend. Alles hat einen großartigen Charakter. Es ist eine orga- gonisierte Völkerwanderung. Immer neue Massen überschwemmen das Land, dessen Bevölkerung staunt und kopfschüttelt, aber in ihrem Dünkel, vielleicht selbst in ihrer kindischen Hoffnung auf Sieg, ungebrochen ist. Es heißt jetzt, daß eine neu- sormierte große Armee von Straßburg gegen Lyon vorrücke. Vielleicht ist es ein Irrtum; bekanntlich weiß man auf dem Kriegsschauplätze selbst am wenigsten, was 35 geschieht. Grüße alle Freunde, küsse die Kinder! Wie immer Dein Th. F. 4. An seinen Sohn Theodor. Berlin, d. 2. November 1889. Mein lieber Theo. Morgen ist Hubertustag. Hubertus jagte; da stand plötzlich die Jungfrau Maria zwischen dem Geweih des Elf-Enders, und Hubertus kniete nieder und betete

7. Geschichte des Altertums - S. 159

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Der zweite punische Krieg. 159 Trebia schlug er dann, verstärkt durch die Gallier, den zweiten Konsultrebi« 218. Tiberius Sempronius Longns, der sich an einem regnerischen Dezembertage unbesonnen aus seiner gebeckten Stellung herauslocken ließ. Die Schlacht entschied Hannibals Bruder Mago durch einen Angriff aus dem Hinterhalt. Im Frühjahr 217 überschritt Hannibal den Apennin, zog durch die Sümpse des Arno, wo viele Soldaten erkrankten und er selbst ein Auge verlor, und stand in Etrurien. Hier ließ sich der Konsul Gaius Flaminius in einen Engpaß am Trasnmennischen See locken, wo er überfallen, setn Heer vernichtet und er selbst getötet würde. Mit Grund konnten die 217. Römer fürchten, Hannibal werde jetzt vor Rom selbst erscheinen. Unter dem Eindruck der erschütternden Ereignisse wählte man in Rom einen Diktator, den Quiutus Fabius Maximus. der, ohne es zu einer Entscheidungsschlacht kommen zu lassen, den Feind hinzuhalten, in seiner «issihator. Verpflegung zu beeinträchtigen und so zu schwächen suchte. Hannibal, der vor einem Angriff auf Rom erst die italischen Bundesgenossen ans seine Seite bringen wollte, zog durch Picenum, wo er sein Heer nach römischem Muster organisierte, nach Apulien und von dort wieder nach Kampanien. Fabius folgte ihm ununterbrochen, ohne die Plünderung des Landes hindern zu können. Das Volk, in feinen Erwartungen getäuscht, war mit diesem Zaudern — von dem Fabius den Beinamen cunctator erhalten hatte — nicht zufrieden, und setzte die Wahl des bisherigen Reiterobersten des Diktators, des großsprecherischen Minucius, zum gleichberechtigten Mitfeldherrn durch. Als aber Minucius bald eine Niederlage erlitt und nur durch die rechtzeitige Hilfe des Fabius vor dem Verderben bewahrt wurde, da verzichtete er freiwillig auf die Teilnahme am Oberbefehl. Im Jahre 216 brachten die Römer ihr Heer auf acht Legionen und waren mit ihren Bundesgenossen über 80000 Mann stark, währenb Hannibal nur 50000 Mann und allerdings eine gute Reiterei zur Verfügung hatte. Das römische Heer unterstand den Konsuln Lucius Ämilius Paullus. einem edlen, maßvoll zurückhaltenden Manne, und Gaius Tereutins Varro, dem diese Besonnenheit abging. Gegen den Rat des Paullus ließ sich Varro an einem Tage, an dem er die Leitung hatte, bei Eannä am Aufidus zur Schlacht verleiten. Die karthagische Reitereicannä216. auf den Flügeln siegte zunächst über die römische, während die römischen Legionen im Zentrum anfangs siegreich vordrangen, bis sie von den afrikanischen Veteranen umfaßt und von der Reiterei im Rücken angegriffen wurden. Da wurden die Römer bis zur Vernichtung geschlagen; 70000 fielen, 10000 gerieten in Gefangenschaft. Auch der Konsul Paul- lus fiel, während Varro mit wenig Überresten entkam. Der Tag am Anfidns ward wie der Tag an der Allia als ein dies ater im römischen Kalender verzeichnet.

8. Teil 1 - S. 4

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 Altdeutsche Dichtung 65 doli mäht du nü aodlihho, ibu dir din eilen taoc, Doch magst du nun leicht, wenn dir dein Mut taugt, in sus heremo man hrusti giwinnan, an so stolzem Manne Rüstung gewinnen, ranha birahanen, ibu du dar enic rebt babes’ . . . . Raub rauben, wenn du dazu einiges Recht Hast." 'der 8i doh nü argosto [quad Hiltibrant] Östarliuto, „Der sei doch nun der Feigste", sprach Hildebrand, „der Ostleute, der dir nu Wiges Warne, nü dib es so Wel lustit, der dir nun den Kamps verweigere, nun dich dessen so sehr lüstet, eo güdea gimeinün: niuse dé mötti, den gemeinsamen Kampf: versuche die Begegnung, hwerdar sih lliutu dero hregilo rumen muotti wer von beiden (sich) heute den Panzer lassen muß ordo desero Ibrunnono foédero uualtan.’ oder dieser Brünnen beider walten." do lgttun 86 Sßrist askim scritan, Da ließen sie zuerst mit Eschen schreiten (die Pferde), Scarpen Scürim, dat in dem Sciltim stont. in scharfen Kampsschauern, daß es in den Schilden stand. 65 do stopun to samane staimbortchludun, Da stoben (sie) zusammen die.............krieger (?), heuwun harmlicco lluitte scilti, hieben harmlich weiße Schilde, unti im iro lintün luttilo ^vurtun, und ihnen ihre Lindenschilde klein wurden, giwigan miti Wabnum vernichtet von Wassens?) 2. Der erste der Merseburger Zaudersprüche (9. Jahrh.). Braune. Bötticher und Kinzel, Denkmäler der älteren deutschen Literatur I, Halle. Könnecke, Bilderatlas, 2. Ausl. 1912. Jí 28.—. Volksausgabe M 6. Zur Befreiung eines Gefangenen. Diris Sa^un idisi Sa^un bera duoder. Einst saßen Jdise, saßen nieder hier und dort. Suma llapt heptidun, suma heri lesjidun, Die hefteten Haste, die hemmten das Heer, suma Clübodun umbi Cuoniouuidi: die klaubten um (Knie-) Fesseln: insprine baptbandun, inuar uigandun! Entspring den Banden, entfleuch den Feindcnl 2. 1. idisi Walküren (weise Frauen).
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