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1. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 32

1901 - Leipzig : Teubner
32 Iv. Das Zeitalter der franzsischen Revolution, Napoleons I. ic. durch die franzsischen Besatzungen in Magdeburg, Glogau, Stettin und Warschau bei der ersten feindseligen Regung mit Erdrosselung und Zerstckelung bedroht, mute sich wie sterreich mit Napoleon gegen Rußland verbnden und stellte zum Corps Macdonald, das gegen Riga zog, ein Hlfseorps von 20 000 M. unter dem treuen tapferen Das Corpz General v. York. Die franzsische Groe Armee", deren Durch-Die Groe marsch durch die Provinz Preußen einer vlligen Ausraubuug gleichkam, Armee", zog, etwa 450 000 M. stark, 24. Juni 1812 der den Riemen und drang bis Witebsk vor (an der oberen Dna). Statt dort zu ber-Schwch^bei wintern, rckte Napoleon weiter, schlug Barclay de Tolly bei Smo- 17.-i9.2tug. lensk, drngte in der beraus blutigen Schlacht bei Borodino (an Schlachtbei der m- von Moskau) den Altrussen Kutsow hinter das Borodw 7. Sept. "heilige Moskau" zurck und besetzte mit nur noch 90 000 M. diese alte, Ein u^'in On der Bevlkerung verlassene Hauptstadt, von der zwei Drittel durch Moskau die vom Gouverneur Rostopschiu befohlenen Brandstiftungen 15. 14. Sept. Isis, bis 20. September eingeschert wurden. Da der Zar, von dem Frei-Herrn vom Stein in seinem Widerstande aufrechterhalten, sich auf ^Rck"ug? ^ne Friedensverhandlung einlie, so trat Napoleon den Rckzug an, 18. Okt. 1812. der zunchst infolge des Mangels an Lebensmitteln, dann infolge der frh eintretenden furchtbaren Klte und der Schneestrme zur Auflsung bergang der und Vernichtung des ganzen Heeres fhrte. (bergang der die Bere- 2k'29^Nov. sina.) Nur etwa 7000 M. kehrten in Waffen zurck, aber mit ihnen 18m die Marschlle und Generle, die, in der Provinz Preußen groherzig Napoleon verpflegt, es dem Kaiser ermglichten, ein neues Heer aufzustellen. Dieser verlt das war von den jammervollen Resten der Groen Armee fort nach Paris 6eer18t2$e' geeilt. * C. Das Zeitalter der Freiheitskriege. I. Der Krieg bis zum Waffenstillstnde von Poischwitz. 22. Preuens Erhebung. Schwche der Da die russischen Heere, an der Grenze angelangt, kaum noch russischen Heere. 7q qqq M. stark waren, fo wre der Krieg gegen Napoleon zum Stillstand gekommen, wenn nicht Jork mit dem russischen General Diebitsch Konvention zu die Konvention zu Tauroggen geschlossen htte, kraft deren er mit 3osj0i8i2. seinem Corps aus dem Kriege ausschied, bis der König in Potsdam Der König weiteres verfge. Dieser, anfangs gezwungen Jork abzusetzen, entzog 22"Anuari3 sich dem Machtbereich der Franzosen durch die Reise nach Breslau, Bndnis vn erlie am 3. Februar den Aufruf zur Bildung freiwilliger Jger-Ittuttnb'1 ^vrps, gab Jork seine Stellung wieder und schlo, ohne auf fter-28. Febr"i8is. reich zu warten, ein Bndnis mit Rußland ab.

2. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 68

1901 - Leipzig : Teubner
68 Ii- Zeitalter Friedrichs des Großen. Die Erhebung Preußens zur Großmacht. Der Reichs- Schon früher hatte der Reichstag den Reichskrieg gegen den „Kurfürsten von Brandenburg" beschlossen. Auch Schweden ließ sich von seinem französisch gesinnten Adel und durch Rußland in den Kriegsbund hineinziehen (März 1757). Friedrichs Friedrich konnte sich nur mit England verbünden, das ihm Englan^t jährlich 4 Mill. Thlr. Subsidien versprach und auch Hessen-Kassel, Braunschweig, Gotha und Schaumburg-Lippe durch Subsidienverträge heranzog. Aber Englands Hülfe war nur zuverlässig, so lauge und so oft der große Staatsmann William Pitt d. Ä. die welfischen Launen Georgs Ii. zügelte. 4. Zweites Kriegsjahr 1757. Im April brach Friedrich von Dresden auf. Er hoffte rasch Prag zu erobern, den Österreichern ein „Pharfalns"*) zu bereiten und dadurch den Bund der Gegner zu sprengen.**) In furchtbarem Ringen und unter ungeheuern Verlusten Schlacht bei (Schwerins Tod) überwand er tnder Schlucht bet Prag den Fm. Browne, *rai757.Wt der fiel, und begann die Belagerung der böhmischen Hauptstadt. Als aber der Fm. Daun mit 54000 Mann vom Osten heranzog und Niederlage Friedrich ihn bei Kolin (11 km n. v. Kuttenberg) angriff, erlitt er i4.63um ns?, durch die Schuld seiner Generale, Prinz Moritz v. Anhalt und v. Manstein, eine schwere Niederlage, die für den ferneren Gang des Krieges von entscheidender Bedeutung war. Denn der großartige Angriffsplan war nun gescheitert, und Friedrich mußte sich fortan auf die Verteidigung beschränken. Seine Stimmung wurde noch mehr verdüstert durch die Nachricht vom Tode seiner geliebten Mutter. Ergab die Belagerung von Prag auf und zog sich nach Dresden zurück. Seinen Bruder, Prinz August Wilhelm, dessen Heeresteil infolge seiner mangelhaften Führung auf dem Marsche von Kolin über Zittau nach der Lausitz fast zu Grunde gegangen war, verabschiedete er. Sein Freund Wiuterfeldt fiel am 7. September in dem Überfall bei Moys (s. v. Görlitz). Aber unerschüttert durch soviel Unglück, zog Friedrich den von Westen heranrückenden Franzosen und Reichstruppen entgegen, ^egsschauplatz. Der unfähige englische Herzog von Cnmberland, mit dem zum Schlacht bei Schutze Hannovers aufgestellten Heere vor dem französischen Marschall 26§3ulfm7. d'estrees aus Westfalen zurückweichend, hatte den bei Hastenbeck (ö. v. *) Ranke a. g. O. S. 296. **) Da Friedrichs des Großen Heer zur Hälfte aus Söldnern bestand, war seine Kriegskunst fast ebenso gebunden wie die anderer Führer von Söldnerheeren. Nur eine eiserne Disziplin hielt diese bei der Fahne. Deshalb mußten in der Schlacht die Angriffe in geschlossener Kolonne, wo keiner ausweichen konnte, stattfinden. Der Vormarsch war an die Magazin-Verpflegung gebunden, von den Magazmen aus konnte sich das Heer nur 5—7 Tagemärsche entfernen, bis auch diese vorwärts geschafft waren; Friedrich brachte es auf 9 Tagemärsche. Rasche Züge, die sich auf das Requisitionssystem gründeten, hätten den Zusammenhalt der Söldnertruppen, die meist mit ihrem Lose unzufrieden, leicht fahnenflüchtig wurden, in Frage gestellt, ein unaufhaltsamer Vormarsch auf die feindliche Hauptstadt und eine Stoß-ins-Herz-Strategie waren unmöglich.

3. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 206

1901 - Leipzig : Teubner
206 Iv. Die Gründung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. Die Vorgänge durch ihren Botschafter Benedetti an König Wilhelm I., der sich in Ems. d^als zur Kur in Ems (a. d. Lahn) aufhielt, wiederholt das unverschämte Verlangen, er solle in einem Briefe an Napoleon Iii. versprechen, einer solchen Thronkandidatur nie wieder zustimmen zu wollen. Dies lehnte der König entschieden ab und verwies zuletzt den zudringlichen Botschafter an seine Regierung in Berlin. Den Bericht über diese Vor-Die Emser gänge zog Bismarck in eine kurze, den Thatsachen genau entsprechende ü.depesche zusammen, die er an alle preußischen Gesandten schickte und in den Zeitungen am 14. Juli veröffentlichte. Während in Frankreich unwahre Berichte das Volk in einen Taumel der Kriegswut versetzten, scharte sich das deutsche Volk in Heller Begeisterung um sein verehrtes, von französischem Übermut verletztes greises Oberhaupt. Am 16. Juli Frankreichs wurde die Mobilmachung des deutschen Heeres verfügt. Am 19., Frankreich an Deutschland den Krieg erklärte, erneuerte der König das Eiserne Kreuz und reiste am 31. Juli zum Heere ab. § 31. Der Krieg gegen das kaiserliche Frankreich. Süddeutschlands l. Der Aufmarsch der Heere. Die süddeutschen Fürsten, ebenso wie das ganze Volk von dem Gedanken an Deutschlands Ehre und Ansehen hingerissen, stellten, dem Bündnisse getreu, entgegen der Hoffnung Napoleons ihre Truppen sofort unter den Befehl König Wilhelms I. Die Mobilmachung und der Aufmarsch vollzogen sich genau nach Moltkes Berechnung und Plan. In der Nacht 15./16. Juli ergingen die Weisungen an alle Befehlshaber; am 29. standen das rheinische und westfälische Armeecorps an der Grenze, am 2. August waren 300000 Mann versammelt, am 4. war alles Gepäck, Kriegsmaterial und Proviant zur Stelle. Das gesamte deutsche Heer, 500000 Mann stark, Aufstellung der tour^e \n brei Teile gesondert. Die erste Armee, die sich an der oberen Saar unter General v. Steinmetz sammelte (Viii., Vii., I. C.)*), zählte 85000 Mann, die zweite unter Prinz Friedrich Karl östlich von *) Das Heer des Norddeutschen Bundes zählte außer dem preußischen Gardecorps (29 Bat., 32 Escadr., 90 Geschütze), das sich aus der ganzen Monarchie rekrutiert, 12 Armeecorps, je mit 25 Bat. (das Ix. 23 Bat., das Xii. Kgl. sächs. 29 Bat.), 8 Esk. (Ix. 12 Esc., Xii. 24 Esc.) und 84—90 Geschütze. Der I., Ii. und Iii. Armee waren je 2 Kavallerie-Divisionen zugeteilt zu 10 — 14 Reg. Die beiden bayrischen Corps zählten zusammen 58 Bat., 40 Esc. und 192 Geschütze, das württembergrsch-badische Corps 33 Bat., 28 Esc. und 108 Geschütze. Es rekrutierte sich das I. Corps in Ost- und Westpreußen; das Il in Pommern und Reg.-Bez. Bromberg; das Iii. in Brandenburg; das Iv. in der Provinz Sachsen und Anhalt und 1 Negern Schleswig-Holstein; das V. in Reg.-Bez. Posen und Liegnitz, das Vi. in Reg.-Bez. Breslau und Oppeln; das Vii. in Westfalen, am Niederrhein und tn Hannover; das Vni. in der Rheinprovinz; das Ix. in Schleswig-Holstein und im Großherzogtum Hessen, 1 Reg. in Schlesien, l am Rhein; das X. in Hannover, Oldenburg und Braunschwcig; das Xi. in Hessen-Nassau und Thüringen.

4. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 208

1901 - Leipzig : Teubner
208 Iv. Die Gründung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. hatte 1000 Mann mehr gekostet als der bei Königgrätz. Waren diese Siege mit bedeutender Übermacht gewonnen, so wurden an demselben Sieg bei Tage dem Corps Frossard die Spicherer Höhen südlich von Saar-3lu9’ brücken im heldenmütigen Ringen von weit weniger zahlreichen Truppen der I. Armee unter dem Befehle des Generals v. Go eben entrissen. Hier zeigte sich so recht die kühne Kampflust der Truppen und die mannhafte Entschlossenheit der Führer, indem Teile des Hl Corps ohne Befehl dem Kanonendonner folgend, dem Kampfplatze zueilten und den Feind bezwingen halfen. Diese Siege erregten in ganz Deutschland den größten Jubel, in Metz und Paris die tiefste Bestürzung. Im französischen Hauptquartier schwankte man, ob man die Mosellinie mit einer Rückzug Hauptschlacht behaupten oder bis zur Maas oder bis zur Marne zurück-Mac Mahons weichen sollte. Hier sammelte seit dem 19. August bei Chalons im alt-"sur Marne'' berühmten Lager Mac Mahou seine zerfetzten Truppenteile und zog noch drei andere Corps an sich. Aber schon rückte der Kronprinz, der am 12. August aus den Vogesenpässen getreten war, heran. 3. Die Schlachten bei Metz. Als Bazaine auf die Nachricht, Prinz Friedrich Karl habe bereits den Moselübergang bei Pont-a-Moussou (s. v. Metz) besetzt, sich anschickte ebenfalls diesen Fluß zu überschreiten, griffen das Vii. und das I. Corps die abziehenden Truppen sogleich, Sieg bei wie befohlen, bei Nonilly und Colombey (ö. v. Metz) an und drangen Colombey- jn blutigem aber siegreichem Kampfe am Abend bis unter die Kanonen Nourlly 14. Aug. _ V, _ 1 a ' v- , „ „ , 1870. der östlichen Forts von Metz vor. Dadurch wurde es möglich, der um einen Tag zu spät nach Verdun abziehenden Bazaineschen Armee bei Schlacht bei Vionville und Mars-la-Tvur (w. v. Metz) in die linke Flanke zu i6°Aug.?87o. fallen. Mit fast übermenschlicher Anstrengung hielten von 10—3 Uhr, wo die Brigade Bredow ihren Todesritt machte, die Brandenburger die anfangs siegreich gewonnenen Punkte gegen stets wachsende Feindesmassen fest, bis das X. Corps ihnen Hülfe brachte. 16000 Mann kostete der Tag. Aber die großen Opfer hatte Friedrich Karl nicht vergebens gebracht. Dem Feinde stand nach der Maas nur noch eine nordwestliche Straße offen, und diese wurde bereits am 17. August durch schnell vom Könige herangezogene frische Truppen bedroht. So nahm Bazaine mit vier Corps, der Garde und der Reserve, etwa 165000 M., eine äußerst starke Verteidigungsstellung auf dem Höhenzuge, der sich östlich von der Schlucht des Mance-Baches von Ronconrt im N. bis zum Bois de Vanx im S. erstreckt. Ihm gegenüber marschierten auf: das Xii. C. (gegen Ronconrt), die Garde (g. St. Privat), das Ix. (g. Ver-neville), d. Viii. (g. Suppt)), d. Vii. (b. Gravelotte). Das Iii. und X. C. standen in Reserve. Ehe noch die Sachsen ihre Stellung im Norden eingenommen hatten, griffen das Ix. C. um 12 Uhr, dann auch die I. Armee und um 1 Uhr das Gardecorps an. Stundenlang wogte der Kampf unentschieden hin und her. Unter Strömen Blutes — 8200 Mann und

5. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 200

1901 - Leipzig : Teubner
200 Iv. Die Gründung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. vermied es wohlweislich sich in den Pässen der Gebirge festzusetzen und warf seine Corps den heranrückenden Feinden entgegen. Aber Po?ol^Hühner- na$ ^en siegreichen Gefechten bei Podol, Hühnerwasser und München-wasser und grätz (s. v. Reichenberg) vereinigten sich die Elbarmee und die erste Munchengratz $rmee und besiegten die Österreicher unter Clam-Gallas und die Sachsen 1866. bei Gitschin (nw. v. Königgrätz). Unterdessen arbeitete sich die zweite beiäschm Armee unter gewaltigen Kämpfen demselben Ziele zu. Zwar wurde so. Juni 1866. Bonin mit dem 1. Corps von Gablenz, der bei Trantenau (it. v. be?Trantenau Königgrätz) unvermutet in seine linke Flanke stieß, zurückgeworfen, aber 27. Juni 1866. an demselben Tage besiegte der eiserne Steinmetz, ein Veteran aus beitäob ^en Freiheitskriegen, den Gen. Ramming bei Nachod (nö. v. König- 27. Juni, grätz) und am 28. den Erzherzog Leopold bei Skalitz, während das 28 tun!6 Gardecorps den Gen. Gablenz bei Trantenau schlug. Steinmetz bei Trautenau schlug dann, nordwestlich ziehend, am 29., seinem dritten Siegestage, 28. Juni, den General Festetics bei Schweinschädel. Als die Garde an schädel?9^Jum demselben Tage Königinhof erstürmt hatte, hatte sich die 2. Armee 1866. den Eintritt in die nordöstliche Ebene Böhmens erzwungen, und am 30. Juni vollzog sie ihre Verbindung mit der ersten Armee. Bereits waren außer den Sachsen fünf von den sieben österreichischen Corps unter den größten Verlusten geschlagen. Benedek vereinigte nun alle seine Truppen, etwa 222000 M., in einer festen Verteidigungsstellung zwischen der Bistritz und der Elbe westlich von Königgrätz, um hier nach dem Willen des Kaisers, aber schweren Herzens die Entscheidungs-König schleicht anzunehmen. Am 2. Juli langte König Wilhelm mit Moltke, A^unft?Juli Roon und Bismarck in Gitschin an und genehmigte noch in der 1866 Nacht den von Prinz Friedrich Karl für den 3. Juli entworfenen K^ggrätz Schlachtplan. Schon bald nach 6 Uhr Morgens griffen die erste und 3. Juli 1866. die Elbarmee, ca. 124000 M., von Westen her den Feind an und hielten über sieben Stunden lang gegen die hartnäckige Tapferkeit des übermächtigen Feindes mit unerschütterlichem Heldentum die Schlacht hin, bis von Norden her der Kronprinz mit 97000 M. um 2 Uhr Nachmittags nach 9stündigem Marsche anlangte, im Sturm die verschanzten Höhen nahm und den Sieg entschied. Die Preußen hatten 9000 M., die Österreicher 23500 M., dazu 12800 Gefangene, im ganzen seit einer Woche an 75000 M. verloren.*) Das geschlagene Heer wälzte sich, anfangs kaum durch Verfolgung bedrängt, nach Mähren. Der Eindruck des Sieges war in ganz Europa überwältigend. Kaiser gerichtet war, stand im inneren Widerspruch mit der im österreichischen Heere ausgebildeten „Sturm- und Stoßtaktik", mit der man durch das Bajonett die Überlegenheit des Zündnadelgewehrs auszugleichen hoffte. Vgl. H. Friedjung, Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland. Stuttgart, Cotta 1897, I, 310 ff. *) Vergl. v. Sybel, a. a. O. Bd. 5, S. 173 ff.

6. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 136

1901 - Leipzig : Teubner
Kutüsow. Schlacht an der Moskwa 7. Sept. 1812. Einzug in Moskau 14. Sept. 1812. Brand von Moskau 15.-20. Sept. 1812. Kein Friede. Abzug aus Moskau 18. Okt. 1812. Der Untergang der „Großen Armee". Übergang über die Berssiua 26.-28. Nov. 1812. Napoleon in Paris 18. Dez. 1812. 136 Hi. Das Zeitalter der franz. Revolution, Napoleons I. u. der Freiheitskriege. Heeres. Napoleons Hauptarmee war jetzt schon auf 155 000 M. zusammengeschmolzen, während das russische Heer sich bedeutend verstärkt hatte. An seine Spitze stellte der Zar jetzt an Stelle des „Fremden" den Altrussen Kntüsow. Der nationale und religiöse Fanatismus des Volkes wurde entflammt. Vor der nächsten Schlacht wurde dem Heere in feierlicher Prozession ein aus dem Brande von Smolensk gerettetes Marienbild gezeigt. Diese Schlacht bei Borodino (an der Moskwa, w. v. Moskau) ging zwar verloren, aber Napoleon, der es nicht wagte, „800 Stunden von Frankreich" seine letzten Reserven, die Garde, einzusetzen, behauptete nur das blutige Schlachtfeld. Unverfolgt zogen die Russen ab. Die Franzosen besetzten das von den Einwohnern verlassene, aber von Lebensmitteln nicht entblößte Moskau. Am folgenden Tage begann der Brand von Moskau, der, auf Befehl des Gouverneurs R o stop sch in angelegt, zwar zwei Drittel der Stadt zerstörte, jedoch den Rückzug noch nicht nötig machte. Aber vergebens wartete Napoleon im Kreml auf einen Friedensantrag des Zaren, vergebens sandte er einen Friedensunterhändler ab. Der von ihm geächtete Freiherr vom Stein stärkte dem Kaiser Alexander den Rücken. Dies führte den Wendepunkt des Feldzugs herbei. 5. Der Rückzug aus Rußland. Napoleon trat den Rückzug an. Nach acht Tagen begann der Mangel an Lebensmitteln; die Russen drängten mit überlegener Macht nach. Das Heer begann sich aufzulösen. Ende Oktober brach schon der nordische Winter herein. Tausende erfroren, Tausende warfen die Waffen weg. Man nährte sich mit den Resten der Pferde; Kanonen, Munition und Wagen ließ man zurück, die Reiter schleppten sich zu Fuß weiter, Napoleon selbst „am Bettelstäbe" inmitten der „heiligen Legion" feiner Marfchälle und Generäle. Am 19. Nov. trat Tauwetter mit Glatteis ein, am 28. wieder d.ie strengste Külte. Das Maß der Leiden häufte sich bei dem fchreckensvollen Üb ergänze über die Bersfina (Zufluß des Djnepr, zw. Mohilew und Minsk). Am 3. Dez. verkündigte Napoleon im 29. Bulletin der dumpf harrenden Welt, daß die „Große Armee" zu Grunde gegangen, er selbst aber nie bei besserer Gesundheit gewesen sei. Er verließ am 4. Dez. die elenden Reste seines Heeres; am 18. Dez. war er in Paris. Großherzig ließ Preußen seine flüchtigen Marfchälle und Generäle ihm nachziehen und ermöglichte ihm dadurch die sofortige Aufstellung eines neuen Heeres.

7. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 11

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 11 Bald nach Mittag war der Kronprinz da. Da donnert's von links her siebenmal, Die Hhe von Lipa, sie hllt sich in Dampf, Der Kronprinz kommt und der Kronprinz ist da, Der bringt das Verderben fr st'reich mit. Georg Hesekiel Nun rsten sich auch die schon seit dem Morgen vor Chlum kmpfenden Truppen Prinz Friedrich Karls zu neuem Ansturm. Die ganze preuische Schlachtreihe ist im Vorrcken begriffen. Der König selbst hlt im heftigen Granatenfeuer. Bismarck reitet an ihn heran und sagt: Als erster Minister habe ich die Pflicht, Eure Majestt zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr auf-zusucheu". König Wilhelm erwidert: Als König gehre ich da-hin, wo meine brave Armee im Feuer steht". Erst nachdem Bismarck seine Bitte wiederholt hatte, zog er sich etwas zurck. Gegen Abend verlieen die sterreicher das Schlachtfeld, erst langsam, dann in wilder Flucht. Die Preußen ihnen nach. Vor der schnen Kaiserstadt Wien hielt König Wilhelm Heerschau der seine Truppen. Aber auch auf dem Gipfel des Glckes blieb der fromme Herrscher bescheiden. Zu den hohen Offizieren, die ihn dort umgaben, sagte er: Es ist Gottes Werk, was wir heute sehen; darum Gott allein die Ehre!" Auch die Sddeutschen wurden geschlagen, und so verstanden sich die Besiegten zum Frieden. Durch diesen erhielt König Wilhelm Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und die freie Stadt Frankfurt am Main. fter-reich schied aus dem Deutschen Bunde aus. Mit den norddeutschen Staaten bildete Preußen den Norddeutschen Bund, den König Wilhelm leitete; mit den Sddeutschen wurden Schutz- und Trutz-bndnisse abgeschlossen. Herrlich hatte sich Berlin geschmckt, den Einzug der sieg-reichen Truppen zu feiern. Ehrenpforten waren errichtet, Laub-und Blumengewinde und Fahnen bedeckten die Huser und Straen. Unter dem Luten der Glocken und dem Donner der Geschtze zogen die Soldaten durch das Brandenburger Thor, an der Spitze der König nebst seinen Generalen und Gras Bismarck. Nahe am Schlo, im Lustgarten, war ein Altar errichtet; hier wurde Dankgottesdienst abgehalten. Die Berliner und die

8. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 19

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 19 Wohl fllt die Hlfte, aber der Feind wird an dieser Stelle zum Halten gebracht. Gegen 4 Uhr nachmittags traf Prinz Friedrich Karl auf dem Schlachtfelde ein. Auf einem Schlosse, sechs Stunden entfernt, hatte er den Kanonendonner gehrt; sofort lie er sein Streitro satteln, und in einer einzigen Stunde legte er den weiten Weg zurck. Seine Ankunft belebte die Preußen, von verschiedenen Corps kam Untersttzung an, und so gelang es, die 150 000 Franzosen Bazaines aufzuhalten und zurck-zudrugeu. Nachdem am nchsten Tage frische deutsche Regimenter an-gekommen waren, wurde am 18. August bei Gravelotte (sprich: Grawlott) und Saint Privat (sprich: ng Priwah) die Schlacht erneuert. Die Feinde hatten sich in einer stark verschanzten, 3 Stunden langen Stellung festgesetzt, stockwerkartig waren da an dem Rande der Berge tiefe Grben bereinander gezogen, in denen sich ihre Infanterie verbarg. Gegen Mittag begannen die Kanonen zu donnern. Ungefhr 350000 Soldaten standen sich gegenber. König Wilhelm befehligte die Schlacht persn-lich; auf einer Anhhe hatte er, vom Generalstab begleitet, Stell-nng genommen. Unaufhrlich rollten die Salven, donnerten an die 1400 Geschtze, dazwischen hrte man das Sthnen und chzen der Verwundeten. Es kam darauf an, da St. Privat genommen wurde. Tapfer drang die preuische Garde vor, den stark befestigten Platz zu nehmen. Tausende fielen, ohne da es mglich war, viele der gutgedeckten Feinde zu treffen. Als dann die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert die Franzosen umgangen hatten, wurde von der Garde und ihnen das Dorf erstrmt. Noch schwankt der Kampf auf dem rechten Flgel der Deutschen; da kommen die Pommern, von General von Fransecky gefhrt, heran. Seit morgens 2 Uhr sind sie marschiert, aber die wackeren Männer achten ihrer Mdigkeit nicht. Sie eilen in raschem Schritt, zuletzt im Wettlauf vor und nehmen unter Hurrarufen die franzsische Stellung. König Wilhelm hatte eine Zeit lang den Gegnern so nahe gestanden, da ihre Kugeln ihn umschwirrten. Zuletzt befand er sich mit Bismarck und Roon in der Nhe eines brennenden Gehftes. Nun diktierte er dem ersteren die Siegesnachricht. Der Plan der deutschen Heer-leituug war also durchgefhrt. Bazaine war auf Metz zurck- 2*

9. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 10

1899 - Leipzig : Teubner
10 I Aus der Gegenwart und der nchsten Vergangenheit. Kaiser Franz Joseph schlssen sich Hannover, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Sachsen, Baden, Wrttemberg und Bayern an. Ganz Europa war gespannt, wie wohl dieser Krieg enden werde; denn wer den Sieg gewann, dem fiel die erste Stelle und die Leitung in Deutschland zu. Es erregte berall groe Bewunderung, wie rasch und sicher gleich nach der Kriegserklrung die Preußen in Hannover, Hessen-Kassel und Sachsen einrckten. Binnen weniger Tage waren diese Lnder in ihrem Besitz. Die Sachsen zogen sich nach Bhmen zurck, die Hannoveraner aber gingen auf den Thringer Wald zu, um sich mit den Bayern zu vereinigen. Da warf sich diesen bei Langensalza (an der oberen Unstrnt) ein kleines preuisches Heer entgegen. In der sich so entspinnenden Schlacht waren die Hannoveraner im Vorteil; aber inzwischen waren noch viel mehr Preußen herangerckt, die nun die Gegner auf allen Seiten umstellten. So blieb den 16000 Hannoveranern nichts weiter brig, als die Waffen zu strecken. Nun galt es die Entscheidungsschlacht gegen die sterreicher zu schlagen. Diese standen, mit den Sachsen 250000 Mann stark, im nrdlichen Bhmen; der tapfere,' wackere Feldzeugmeister Beuedek war ihr oberster Feldherr. Ju drei groen Massen drangen die Preußen der die Berge gegen ihn vor. Kronprinz Friedrich Wilhelm, des Knigs Sohn, den die Soldaten nnsern Fritz" nannten, ferner Prinz Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld waren ihre Fhrer; die Gesamt-leitnng bernahm der greise König selbst. Bis auf einmal siegten die preuischen Heerkrper (Armeecorps) in allen Gefechten. Am 3.Juli wurde die gewaltige Schlacht bei Kuiggrtz geschlagen; vor dieser kleinen Festung hatten die sterreicher eine starke Stellung eingenommen. Aus Hunderten von Kanonen lieen sie ihren Kugelregen auf die anstrmenden Preußen niedersausen, von denen anfangs kaum die Hlfte unter König Wilhelm und Prinz Friedrich Karl da war. Whrend der Kronprinz mit seinen Leuten noch mehrere Meilen Wegs zurcklegen mute, um in den Kampf eingreifen zu knnen, waren die an Zahl weit berlegenen fter-reicher nicht zu bezwingen; ja eine Zeit lang schien es, als werde ihnen der Siegespreis zufallen. Aber mutvoll und von khner Hoffnung erfllt, leitete König Wilhelm die Schlacht.
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