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1. Grundriß der neuern Geschichte - S. 27

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. (Engiant) unter 0ifabeí§ uní» I- 27 bíc Qcuófúíjrung bcr bcabfid)tigten 0emútf)ígung beó ^>aufeó Jpabóburg burd) bic Errichtung gleich mádjtigcr, unter fid) vcrcú nigtcr Staaten in Europa würde burd) [cinc Ertnorbung burd) St-anj Slavaíílac verhínbert. gür feinen, wegen Sftangelé an 2íuó* bilbung aud) fpáter tiid)t jur 0elbftrcgierung fv^igen, 0ol)n Üubwig Xiii. *) (1610—1643) fúí)rtc junád>ft feine jweiteganj von Eoncini, Íüíavfd)aü von hiñere, geleitete ©emahíinn, Soíaria von ‘Djíebící, eine verfdfwenberifdje Regierung, bió fiuineé, beó íxbnigó ©únftlíng, íf>reé Reiteró Ermorbung und ihre Entfernung vom Jjofc (1617) bewirkte. Einen 6alb barauf brohenben ^rieg jwifchen dem Könige und feiner ‘tdíuttcr, welcher ftd) viele mip vergnügte Ebelleutc anfd)(o|Ten, verfiinbertc ein vom gewanbten £)\ icí) e li cu, 33ífd)of von £ugon, 1620 vermittelter 23erglcidr, ein ^rieg gegen bic ‘Proteflanten (1620—1622) enbigte mit bcr S:eftátígung beó Ebíctó von 91anteó, §e|íigfeít erlangte die 9ve; g'erung aber erft, aló 9vid)c(ieu 1624 in bcu 0taatératí) und an ií)re 0pií<e trat. §. 3. England unter Elifabetf) und ,3ukob-I. ' 1558—1625. Eíifabetl) **), $od)ter Jjcinrich’ó 'Viii. und 3(nna 53o; íepn’ó, (1558—1603) eine §úr(tinn von großem ©cifre, ungcwóhm lid)er Smlbung und kraftvollem Eharaktcr, erklärte fid) balb für die Deformation und ließ fid) 1550 den 0uprematóe¿b leifren, ínbem bic 6ifd)6flid)e Sbúrbc und ein ifyeil beó katí)olifd)en ©ot* teóbienfreó bcibchaltcn und auf foldje Sffieife die bifd)öflid)e ober h°hc Äirdjc in England begrünbet tvurbe. 0íc berfelbett gegen; libertretcnbc Partei der ‘Puritaner ober ‘Prcóbptcríancr, wc(d)e, an Calvin fid) anfd)(icjjenb, größte Ssereínfad)ung bcr Äircfenvcr; faffung und beó ©ottcébienflcó und bic ftrengfte ^írd)cnjud)t ver; langten und den 0uprematóeib verwarfen, würden, fo wie die Katholiken und í)cftígei* aló biefe, befonberó burd) einen gci|tlid)en ©crid)t<5í)of, bic fiof)c Eommiffton, verfolgt, und mand)e fogar hin; gerid)tet. 33om ‘Parlament fud)te fid) Elifabeth burd) 23efd)rán; kung der 9led)tc bcffelben und burd) 0parfamkeit unabhängig ju *) o. Dtrtmnec Iv, 3—5s* **) fin»gart, ©cfdjidjtc von Gngíanb Vil Viii. v. Díaumct Ii, 402—622. 213 a O; emú tí) I, 19s ff.

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 124

1835 - Berlin : Trautwein
124 Iii* ^>ertoî>e. Ii* 3eitraun^- 1804 — 1815. Bld cher fct6ft befanb, fd)lug jene 11. febr. bei Montmirail, biefe 14. febr. bei Cstogeô und nôthigte sie ¿um 9îucfjuge über die Marne; befiegte dann, fid) gegen die grojie 2irmee menbenb, Sbittgcnftcin und 9bt*ebc 17. f ebr. bei Slangié ober bei Mormant und Billeneuve und den ^ronprinjen von Sfburtemberg 18. ^ebr. bei Monteieau, ¿mang baburd) beibe Armeen ¿um Svdcfjuge bié Bar an beu 2(ube und brad) balb den itn febr. cvôffnctcn frie* benécongref) von Kf)atillon ab. Allein die vier verbdnbeten großen Mad)te vereinigten fiel; noch enger gegen franfreid) 1. Mdrj in der 2(Uianj von €f)aumont, Blud)cr marfd)irte von Men; aué, baburd) die (Entfd)cibung beé 3vriegé ^ei6cifi'ir>renb, von neuem gegen parié, vereinigte fid) mit den allé den Slieberlanben boni; menben Bdlom und Sbinjingcrobe bei 0oi|foné, fd)lug Slapolcon, tveld)er 7. Marj 0ac!en bei Kraone jurücfgcivorfen, 9. 10. Marj bei Saon und entfd)ieb baburd) baé Sffiiebervorrdcfen der grojjen 2(rmee, welche 20. Marj bei 2ir«é an der 3iube über Slapoicon ftegte, fo bafj biefer, um die Berbunbcten von Parié abjujiefjn, in iljren 9vliefen marfd)irte. Allein biefe festen ifjren Marfd) fort, fdjlugen Marmont und Sortier in der ©egenb von (a ferc Khampcnoife 25. Marj und ¿Wangen burd) Krfturmung der Sjfc {)cn von Bcllcviüe und Montmartre (30. Marj) parié 31. Mcirj ¿ur Kapitulation. 91apo(eon, welcher nach fontainebleau eilte, mürbe vom0enat am 2.2ipr. abgefeimt und entfagte am 11. 2ipr., inbem er (Elba und für feine familie den prinj(id)cn îitcl und (Einkünfte erhielt; 4. Mai ¿og Eubmig Xviii. in ‘Parié ein und gab barauf 4. ,3uni burd) die Kffartc franfreid) eine neue Ben faffung. 3» den Sliebcrlanbcn batte fid) der ivrieg tneifl auf Belagerungen befcfjrdnft; im fiiblid)en franfreid) Ratten bieoefren reid)cr 19. Marj Epon bcfc£t, Ssscliington 12. Marj Borbeaup und bei iouloufe 10. 2ipr. über 0ou(t gefiegt; in S^ien f)attc fid) ¿war 3oacf)dn Murat mit Oefierreid) verbünbet, allein fein gögern ge|lattetc dem Bicefönige Behauptung der 0efenfive. 0er f riebe ¿u ‘Parié (30. Mai) gab franfreid) die ©renjett von 1792 mit einigem 3ull,rtcb^ befonberé in 0avoi;cn ¿urdcf und feine Kolonien außer Bibago, 0t. Cucic und 2ié(e bc france. 0er papft und die Bcf)errfd)er von 0panien, 0arbinien, 5oé/ cana und Mobcna lehrten in ihre 0taaten ¿urdef. 0ie Monarchen von Sîujjlanb, Preußen (nad) einem Be.' fud)c Bonbons), Oefierreid), Baiern, Sbdrtcmbcrg und 0dnemarf

3. Grundriß der neuern Geschichte - S. 127

1835 - Berlin : Trautwein
127 §. 2. £)ie >f;re 1812-1815. marfcfjatl Smüdjer aufgefiellt, und ¿af)lreid)c Gruppen näherten fiel) den andern ©renjen §ranfreich’3. Sjiurat begann beit Äricg, im 9jmrj gegen den ‘Po vorrücfenb; allein von den Ocfferreid)crn 2. 3. ‘Ddiai bei Jolentino und 16. Sftai am ©arigliano gefdjlagen, mupee et* aus Neapel, wohin ßerbinanb Iv. ¿urücffeljrtc, nad) $ranfreid) flüchten, und im Oct. wieber in (Ealabrien lanbenb, würde er gefangen und crfd)oifen. Napoleon fclbft beabfid)tigte mit dem gtrbpten 5^eil bei- gefamtnelten 9xad)t Smüd)er und Wellington einzeln ju fd)(agen. ‘piöfjlid) angreifenb, warf er 15. 3uni Sieten bet d^ai-let-oi jurücf; 2müd)er lieferte ihm barauf bic blutige ©d)(ad)t bei ßigni) und ©t. 2(manb, in weldjcr ¿ulcfjt bic fcinblid)c Ucberlegenhctt bic ‘Preupen ju einem, jebod) georb# neten, Skücfjugc gegen den f>eranjief)enben 25ülow nötigte: an betnfelbcn Jage mar 9tei; von einem jur Untetftüfcung der ‘Prcu/ pen anrüefenben 'J^cile der weüingtonfdjen 2irmec bei Datatrcbras nad) ^artnaefigem Kampfe, in trc(d)em der ^erjog von 25raun# fd)iveig fiel, ¿urücfgcbrangt worben. Siegengüffe unterbrad)en den ^ampf am folgenben 'Jage; Slapoleoti fd)icfte den, nad) feiner 02ieinung ganjlid) g<;fd)(agencn, ‘Pwcupen ein (Eorps unter föroudjp nad) und tvanbtc pd) fclbft gegen Wellington, weldjer, auf Sölü# d)er’S diulfe red)nenb, in einer feften ©tellung bei 9xont ©t. 2ican, Waterloo ober Stelle Alliance Is. ^juni bic ©d)(acf)t annahm und alle 2(nftrengungen bcs überlegenen Seinbes vereitelte, bis 2müd)er, weicher Jl)iclmann dem ‘D3iarfd)all ©roucf)t) gegenüber# gelaffen, im Stücfen der ^ranjofen erfd)ien, bas ©orf ‘Plandjenoit erfrürmte und bic ©d)(ad)t entfd)ieb; ©ncifcnau’S rafd)c 23erfol# gütig vcrl)inbcrtc bic Wiebcrfatnmlung der §lief)cnbcn. Napoleon entfagte 22. 2imu und begab fiel) nad) 9iod)efort, ‘Pariö capitulirte 3. 3u(i, bic ©ieger ¿egen 7., am 9. l'ubtvig Xviii. und 10. bic <D3?onard)cn von Siuplanb, Oefrerreid) und ‘Preupcn ein, und bic früher geraubten 3\unftfd)af$e würden fogleid) jurüdgenommen. Slapoleon, an der §(ud)t nad) 3imcrifa durch bic (Englanber ver# hinbert, begab fiel) in den ©cpufj bcrfelben, würde aber als Kriegsgefangener nad) ©t. dpclena gebracht, wo er 5. “Dftai 1821 fiarb. 3(m 20. 91ov. 1815 würde der ¿weite parifer Triebe ¿row )d;en $ranfrcid) und den Söerbünbeten gefd)loffcn: §ranfreid) würde auf die ©renjen von 1790 befd)ranit, trat ferner 93iariem bürg, ‘Philippcviüe und Bouillon (an die Sliebcrlanbe), ©aarbrüefi und ©aarlouis (an ‘Preupen, weld;es baburd) auf 5076 ©. töt.

4. Grundriß der neuern Geschichte - S. 120

1835 - Berlin : Trautwein
120 111. ^3eviot>e. Ii. geiinutm. 1804—1815. Bereinigung Sftapoleon vergeblich ju vereintem gefugt, vertuet/ Mgtcn 0mo(ensf, tve(d)eg 17. 2(ug. von beit §ran$ofen genommen ivurbe, ijartnscfig nur jur 2>ecfung iljteg Üvücfjugeg, fte mürben am 7. 0ept., jer^t von Äutufom befehligt, burd) die feinb(icl)e Uebermad)t in bei* blutigen 0d)lad)t bei Sjiofaiei und Borobino ober an der Sdiosfwa jur ftortfefeung beg Svücfjugö gegen Sdies/ fau gejmungen, und fte tvanbtcn fiel) barauf fcitmdrtö nad) .Sva/ (uga. 2(m 14. 0ept. jogen die §ranjofen in bag mcnfdjenleere 93ioöfau ein; allein der Branb bcffclben (16—19.0ept.) raubte iljnen meift die Mittel bcs Unterhalts, die ruffifeije 2irmee mürbe but’u) begeiffertc 2inffrengung beg ganjen 9leid)g fchncll ergänzt, 9?apoleon’S Sriebensantr&ge cvft fpdter, um U)n aufjuhalten, ¿u/ rttefgemiefen, und am 17. Oct. trat er (nad) theiltreifer 0pren/ gung bcs Äreml) feinen 9vücfjug an, me(d)en er, burd) bas $ref/ fett bei 9d?alojnrog(aweh 24. Oct. von einem frtb(id)crn Söege jtt/ rftcfgcljaltcn, burd) die früher verfibeten ©egenben ausfuljren nutzte. Bald eingehoit von den 9vuffen, me(d)e feine 91ad)ljut 3. 9?ov. bei Sßiasma fd)iugen, ffetg umfdjmdrmt von ^ofafen, von der fefjon im Oct. bcginnenbcn^dltc leibenb, und bei rafdjer 3unahme beg Mangels und der idegorganifation, erreichten die ftranjofen jmar am 8. 91ov. 0molcnsf; allein burd) ^utuforn gebrdngt, in den 0eitett burd) die heranrüefenbe ‘Ddlolbau/Tfrmee unter Ttbmiral $fd)itfd)agof und burd) Sbittgenffein, meld)er ‘Petersburg gebeeft hatte, bebrof)t, mußten fte ihren Skücfjug fortfc^cn; bei Ärasttot 17. 9?ov. mieberum von ^utuforn gefdffagen, fanben fte größten/ theilg bci.bcm, von jenen beiben ©encralcn beunruhigten, lieber/ gange über die Bereftna (26—28. 91ov.) und burd) die im 2in/ fang bcs Secembcrs auf 26 ©rabe ffeigettbe ^dlte ihren Unter/ gang, fo daß über den Ducmcn nur 1000 Bewaffnete von der 2irmee Ülapoleon’S jurüeffehrten, mc(d)er felbff jur fd)leunigffen Betreibung neuer Slüffungen fd)on am 19. Sec. in ‘partg an/ fatn. 0d)tvarjenberg jog fid) glucflid) über den Bug, im jjan. nad) ©alijicn jurtlcf, 9)iacbonalb ttad) Offpreußen, 5)orf, von ihm burd) Sbittgenffein getrennt, fcfffoß mit biefem 30. Sec. die Konvention jn ‘Sauroggen, me(d)c ihm 91eutra(itdt und Sbinter/ quartiere für fein Korps ¿tvifdjen “Djicmel und iilfft juffd)crtc. Sssdhrenb die, von Sbittgcnffein in ‘Preußen, von Äutufom in 9barfd)au verfolgten, ftranjofen, erff unter bent Könige von 92capc(, dann unter dem Bicefönige von Italien, fid) 1813 hinter

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 142

1861 - Freiburg : Herder
142 Geschichte der neueren Zeit. Preußen, gegen Riga, Schwarzenberg mit 50,000 Mann, meistens Oesterreicher und Sachsen, gegen Podolien wandte. Schon bei dem Einmärsche in Rußland verlor Napoleons Heer viele Mannschaft durch Krankheiten; die zurückweichenden Russen zerstörten die Vorräthe, welche sie nicht fortschaffen konnten, die Bevölkerung der Dörfer flüchtete in die Wälder, so daß sich auf dem langen öden Wege ein banges Vorge- fühl der Anführer und Soldaten bemächtigte. Erst bei Smolensk leistete der russische Feldherr Barklay de Tolly ernsthaften Wider- stand, ließ sich aber zu keiner Hauptschlacht zwingen (17. August). Endlich bei Borodino, unweit Moskau, nahm Kutusow, dem Barklay den Oberbefehl über die russische Armee hatte abtreten müssen, die Schlacht an; sie war furchtbar und wurde von Napoleon nur mit ungeheuren Opfern gewonnen (6. und 7. September). Kutusow wandte sich süd- wärts nach Kaluga, Napoleon zog am 15. in Moskau ein, das aber vom 15.—21. September in Flammen aufging, die auf Anordnung des Gouverneurs , Fürst Ro stop sch in, angelegt wurden. Napoleon hatte wie in seinen Feldzügen gegen Oesterreich und Preußen den Krieg durch einen Stoß gegen das Herz des Feindes entscheiden wollen, der Stoß war ihm gelungen, aber jetzt stand der Sieger inmitten des weiten Rußlands, das ihm keine Hilfsquellen bot wie die deutschen Länder, mehr als 200 Stunden von seiner Operationsbasis Polen ent- fernt, mit einem täglich schwindenden Heere, das dem russischen schon nicht mehr an Zahl gleich war. § 372. Er mußte sich zum Rückzug entschließen (19. Oktober), welcher durch die am 6. November einbrechende Kälte, durch Mangel an Kleidung und Nahrung, endlich durch die verfolgenden Russen dem Reste des Heeres verderblich wurde. An der Be resina, einem Ne- benflüsse des Dniepr, befand sich Napoleon zwischen dem verfolgenden Heere Kutusows und einem andern, das von der türkischen Gränze her- aufgezogen war; dennoch überschritt er mit nur 18,000 kampffertigen Kriegern den Fluß auf zwei eilig hergefiellten Brücken bei Studienka und schlug sich durch, wobei freilich die wehrlose Masse zu Grunde ging oder den Russen in die Hände siel (26.—29. November). Die Flucht ging ohne Ordnung weiter, er selbst eilte voraus (6. December) und war in Frankreich (19. December), ehe nur in Deutschland die entsetzliche Katastrophe in ihrem ganzen Umfange bekannt war. Keine 50,000 Mann erreichten Polen und fanden erst jenseits des Riemens Ruhe, als die erschöpften Russen stille hielten. Neuntes Kapitel. Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung (1813). § 373. Schwarzenberg führte seine Heeresabtheilung fast un- gestört zurück, die preußische dagegen, welche unter General Jork vor Riga mit Auszeichnung gefochten hatte, wurde von den Russen auf

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 285

1868 - München : Lindauer
285 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. bemächtigen und ans ein gegebenes Zeichen den von Schäftlarn heranziehenden Bauern den Einmarsch in die Stadt zu erleichtern. Allein die Oesterreicher kamen der Sache aus die Spur und rüsteten sich zur Gegenwehr. Die Einwohner von München wurden zum zweiten Male entwaffnet, die Urheber der Verschwörung und die vornehmsten Theilnehmer an derselben verhaftet und an den Orten, die als Sammelplätze bestimmt waren, ward schweres Geschütz aufgepslanzt. Dessen ungeachtet blieben die Bauern ihrem Vorhaben getreu und waren entschlossen, es auch ohne Mitwirkung der Einwohner von München auszuführen. In dieser Lage rief die österreichische Besatzung den Oberst Kriech bäum mit seinem Corps von Wasserburg herbei. Schon rückten die Bauern unter Anführung eines französischen Hauptmanns, Gautier, von Schäftlärn her, ungefähr 5500 Mann an der Zahl, worunter 500 mit guten Schießgewehren versehene Schützen waren, und kamen in der Christnacht 1705 am Giesinger Berg bei München an, drangen zu dem die äußere Jsarbrücke beherrschenden Thurme vor und suchten von da den Weg in die Stadt zu nehmen. Aber in demselben Augenblicke traf Oberst Kriech - b a u m aus Anzing hinter ihnen ein, vertrieb sie aus dem Thurme und brachte sie, nachdem ein Theil seiner Neiterei durch die Isar an das jenseitige User geritten war, zwischen zwei Feuer. Die Bauern suchten längs der Isar gegen das benachbarte Dorf Unter- sendling zu entweichen, wurden aber auf dem Wege von der durch die Isar gedrungenen Reiterei Kriechbaums so bedrängt, daß sie völlig erschöpft auf dem hochgelegenen Kirchhofe von Sendling anlangten und Rast zu halten gezwungen waren. Hier griff ste am heiligen Christtage Morgens General Wendt, der die österreichischen Truppen in München befehligte, in Vereinigung mit dem Obersten Kriech bäum von der Stadt aus mit über- legener Macht an und ließ bis gegen 11 Uhr Mittags nieder- hauen, was sich zur Wehr stellte*); die Mehrzahl rettete sich durch die Flucht. Die Wuth des Siegers kehrte sich jetzt gegen die in München anwesenden Glieder der kurfürstlichen Familie. Vier Söhne des Kurfürsten, K a r l A l b r e ch t, Philipp Moritz, Ferdinand Maria, und der fünfjährige Clemens August, wurden (1705) als Geißeln nach Klagensurt abgeführt, wo sie bis 1711 unter dem Namen „Grafen von Wittelsbach" ) König Ludwig I von Bayern schmückte am Allerseelentage 1830 ihren Grabhügel auf dem Gottesacker zu München mit einem ehernen Weih- wasserbecken. Ein Wandgemälde an der Kirche zu Sendling erinnert an ihren Heldentod für Fürst und Vaterland.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 352

1868 - München : Lindauer
352 Bayern unter König Max I Joseph. Widerstand (vom 9. bis 19. April 1809) vom Inn nach München und Lands Hut und von der Oberpfalz aus nach Regensburg vor, denn die drei bayerischen Divisionen unter dem damaligen Kronprinzen Ludwig und den Generälen Wrede und Deroy (unter dem Oberkommando des französischen Marschalls Lefebre) hatten Befehl, sich in kein ernstliches Tressen etnguiaffert, bis die übrigen Rhcinbundestrnppen und die Franzosen unter den Marschällen Davon st, Masse na und Oudinot zu ihnen ge- stoßen wären. Napoleon, der die Nachricht von dem Ueber- gange des Erzherzogs Karl über den Inn am 12. April er- halten hatte, war schon am 16. April in Dillingen und besprach sich hier mit dem aus München geflüchteten König Max I. Die erste entscheidende Schlacht gewann Napoleon fast nur mit bayerischen Truppen am 20. April bei Abens- berg, wo sich der Kronprinz Ludwig von Bayern als Kom- mandirender der ersten Division durch persönliche Tapferkeit aus- zeichnete. Die geschlagenen Oesterreicher siohen unter Erz- herzog Ludwig von Abensberg nach Lands Hut. Hier wurden sie von Napoleon am linken, und von Marschall Masse na am rechten Ufer der Isar angegriffen und zur Beschleunigung der Flucht gezwungen. Während Marschall B essieres und General Wrede mit dem größten Theil der Reiterei den fliehenden Feind bis über Neu markt a. d. Nott hinaus verfolgten, wo der österreichische General Hill er am 24. April plötzlich Halt machte und die Division Wrede zurückwarf, wendete sich Napoleon von Landshut gegen den Erzherzog Karl, der unterdessen das nur von einem französischen Regimente vertheidigte Regensburg genommen, die Höhen von Abbach besetzt und bei Schierling gegen die Franzosen unter Davon st und die Bayern unter Deroy ein Treffen bestanden hatte. Erzherzog Karl stand bei der Ankunft Napoleons mit 110,000 Mann bei Eckmühl in Schlachtordnung (22. April). Der sich entspinnende Kampf dauerte bis zur einbrechenden Nacht und wurde vorzüglich durch die bayerischen Chevanxlegers und Davousts hartnäckigen Widerstand, wegen dessen er von Napoleon zum Fürsten von Eckmühl erhoben wurde, zum Nachtheile der Oesterreicher eutschieden. Diese zogen sich noch in der Nacht nach Regens bürg.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 356

1868 - München : Lindauer
356 Bayern unter König Max I Joseph. bisherigen Gemahlin und heirathete (2. April 1810) des Kaisers Franz I älteste Tochter, Maria Louise, die ihm (20. März 1811) einen Sohn gebar, dem er den Titel „König von Rom" beilegte. Auf die Unterstützung Oesterreichs bauend suchte Napoleon die Engländer, deren Macht ihm schon lange ein Dorn im Auge war, durch Vernichtung ihres Handels zu schwächen und ordnete zu diesem Zwecke durch ein Dekret vom 19. Dezember 1810 die Continental sperre (Verbot aller englischen Manu- facturwaaren in den von ihm abhängigen Staaten) an. Bayern fügte sich, wies aber sonstige Eingriffe, die Napoleon in seine inneren Verhältnisse zu machen suchte (z. B. die Zumuthung der Einführung seines Gesetzbuches) klug und fest zurück. Auch von Rußland forderte Napoleon die strengste Handelssperre gegen England und begann, als ihm Kaiser Alexander nicht will- suhr, diesen auf jede Weise zu beleidigen. So kam im Frühjahre 1812 der russische Krieg zum Ausbruch, der Napoleon zwang, seine Kräfte zu theilen, denn während des Kampfes im fernsten Nord osten durfte der leicht erregbare Süd westen nicht ungedeckt bleiben. Bayern mußte, so schwer es ihm fiel, sein Bundescontingent von 30,000 Mann unter dem Oberbefehle Frankreichs nach Rußland absenden. Die Hauptmasse der Bayern kämpfte als 19. und 20. Di- vision der großen Armee im sechsten Armeecorps unter dem Oberbefehle Gouvions St. Cyr mit Auszeichnung (16., 17., 18. und 22. August 1812) bei Polotzk an der Düna, wo die tapferen Generale Deroy und Sieb ein blieben. Bis zum 18. Oktober hielt sich Gouvion St. Cyr bei Polotzk, an diesem und dem folgenden Tage aber wurde er von den über- legenen Heeresmassen des russischen Generals Wittgenstein und des mit schwedischen Truppen herbeigeeilten Generals Stein heil angegriffen. Er behauptete zwar mit den Bayern, die gegen sechstausend Mann einbüßten, seine Stellung, aber der General Merle, der den schwerverwundeten Gouvion St. Cyr im Kommando ablöste, sah sich zur Aufgebung der Stellung ge- zwungen und zog sich gegen Lukomila an der Ulna zurück, wo am 29. Oktober die Vereinigung mit dem von Smolensk sich zurückziehenden Marschall Victor erfolgte. Die Bayern unter Wrede, nur mehr 2000 Mann stark, waren in südwestlicher

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 387

1868 - München : Lindauer
387 Bayern unter König Ludwig Ii. 1864 23. Jan. Joh. Lucas Schönlein (1840 — 59 Leibarzt des Königs von Preußen) st. zu Bamberg (geb. ebd. 1793). 27. Jan. Leo von Klenze, kgl. Kämmerer und Hofbau- Jntendant, st. zu München (geb. 1784 zu Hildesheim). 1864 10. März. König Maximilian Ii st. Hinterlassene Söhne: Ludwig, geb. 25. Aug. 1845 zu Nymphenburg; Otto, geb. 27. April 1848 zu München. § 114. Ludwig Ii, König von Bayern seit 1864. 1864 4. Dez. Ludwig Freiherr von der Pfordten zum zweiten Mal Minister des Aeußern und des königlichen Hauses bis 29. Dez. 1866. 1866 14. Juni. Preußen erklärt in der Vundestagssihung in Frankfurt seinen Austritt aus dem deutschen Bunde und diesen selbst für aufgelöst. 30. Juni. Ein zu Olmütz zwischen Oesterreich und Bayern geschlossener Vertrag garantirt Bayern die Integrität seines Gebietes und die Theilnahme an den dereinstigen Friedens- verhandlungen. 3. Juli. Die Oesterreicher werden von den Preußen bei Königgrätz besiegt (von den Siegern Schlacht bei Sodowa genannt). Nachmittags. Ein Vorpostengesecht bei Zella und Neid- hardshausen zwischen den Preußen unter General Vogel von Falkenstein und den Bayern. 4. Juli. Unentschiedenes Tressen zwischen den Preußen und Bayern bei den zwischen Dermbach und Kaltennordheim gelegenen Ortschaften Zella und Neidhartshausen; die Preußen nehmen bei Lengsfeld, die Bayern bei Kaltensundheim Stellung. Unentschiedenes Gefecht der bayerischen Division Hartmann mit den Preußen bei Roßdorf. Das nach Fulda detachirte bayerische Reserve-Cavallerie- Corps Fürst Taxis wird bei Quecksmoor in der Gegend von Hünseld von den Preußen entscheidend zurückgewiesen und auf dem Rückzuge gegen Brückenau durch falschen nächtlichen Allarm in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli auseinandergespreugt. 10. Juli. Die Bayern werden bei Hammelburg von den Preußen unter General Beyer, bei Kissingen von den Preußen unter den Generalen Manteussel und Göben angegriffen. Kissingen und Nüdlingen werden von den Preußen genommen, aber Nüdlingen wird von den Bayern spät Abends wieder erobert.

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 357

1868 - München : Lindauer
357 Bayern unter König Max I Joseph. Richtung gegen Wilna zurückgeschickt worden, um die Straße nach Wilna für den Rückzug offen zu halten. Unter Victor selbst ging bei steter Verfolgung durch Wittgenstein der Rück- zug zu der verhäugnißvollen Beresina, wo die Generale Ney und Oudinot am 28. November 1812 (mit 8000 Mann) gegen zwei aus dem Süden und Norden herbeigezogene Heere (zusammen 25,000 Mann stark) den Uebergang erkämpften und Marschall Victor am 29. November Morgens mit seiner Nachhut als der Letzte die Brücke passirte und sie dann, unbekümmert um die zurückgelassene hilf- lose Masse, beim Erscheinen der Russen anzündete. Am 4. Dezember war das Hauptquartier der retirirenden Armee zu Smorg anie, wo Napoleon das Heer verließ und auf einem Schlitten nach Paris eilte. In der Nähe von Wilna nahm Wrede mit seinen 2000 Bayern die 8000 Franzosen, welche dem Marschall Victor nach Ueberschreitung der Beresina noch geblieben waren, auf, deckte deren Rückzug und zog am 10. Dezember mit seiner Nachhut aus Wilna, als die Russen schon zu allen Thoren hereindrangen. Von da ging der Rückzug unaufhaltsam auf der Straße nach Kowno, in dessen Nähe die bis auf 200 Mann zusammengeschmolzenen Bayern bei Balwierzki über den Niemen setzten. Von Kowno ging die Nückzugslinie der Bayern nach Plotzk an der Weichsel, wo drei aus Bayern nachgesandte Regimenter in der Stärke von 4300 Mann eingetroffen waren. Allein von diesen mußten 3000 Mann als Besatzung nach Th orn abgegeben werden, und so war das sechste Armeekorps so gut als ausgelöst. Wrede übergab daher sein Kommando an den General Rechberg, trat den Rückzug nach Bayern an und traf am 17. Februar 1813 in München ein. Die von ihm zurückgelassenen Bayern rückten über Gnesen und Posen nach Frankfurt an der Oder, wo sie am 18. Februar 1813 noch 2253 Mann stark waren und 384 Pferde mit sich führten *). Es währte nicht lange, so erschien Napoleon mit neuen Heeren auf dem Kampfplatze. Auch Kaiser Alexander über- schritt die Grenzen seines Reiches und erhielt an Preußen, dem *) Dem Andenken der 30,000 Bayern, die im russischen Kriege den Tod fanden, errichtete König Ludwig I einen aus dem Erze eroberter Kanonen gegossenen, 100 Fuß hohen Obelisk ans dem Karolinenplatze in München mit der Inschrift: „Auch sie starben für des Vaterlands Befreiung." Den Erzguß und die Aufstellung dieses Obeliskes vollbrachte Stiglmair nach einer Zeichnung von Klenze's. Die feierliche Enthül- lung desselben erfolgte am 18. Oktober 1833, als dem Jahrestage der Leipziger Völkerschlacht, in der Gegenwart vieler Veteranen des baye- rischen Heeres.
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