Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
schiebemassen tut. Dagegen wurde der Lößboden, dem die Rhein-
ebene ihre große Fruchtbarkeit verdankt, während oder kurz nach der
Eiszeit durch Landstürme hereingeweht und abgesetzt.
Kugust Decker weist in seinen „Wasgaubildern" darauf hin, daß
merkwürdigerweise eine alte volkssage erzählt, die Oberrheinische Tief-
ebene sei ehedem ein Lee gewesen, und daß das Volk jetzt noch die
rätselhaften ehernen Ringe an den höchsten Vogesenfelsen des Tännchels
und Gdilienbergs als Lchiffsringe*) bezeichnet. Dieser Lee der volks-
sage hat mit dem wissenschaftlich erst neuerdings nachgewiesenen Rhein-
talsee, der vor der Eiszeit vorhanden war, wohl nichts zu tun. viel-
leicht liegt hier eine reine Lage vor, deren Entstehung auf die all-
seitige Gebirgsumrandung der Ebene zurückzuführen ist. Möglicher-
weise aber bezieht sich die volkssage von dem Rheintal-5 e e auf
die fließenden Gewässer der Eiszeit und dann könnte sich eine dunkle
Runde der damaligen Naturverhältnisse von der ältesten Bevölkerung
der Gegend bis auf die heutigen Geschlechter vererbt haben. Während
der Eiszeit tauchten nämlich die ersten Bewohner der Rheinebene auf.
Wer aber kennt alle die Fäden, die das Menschengeschlecht von Volk
zu Volk und von Geschlecht zu Geschlecht oft so geheimnisvoll ver-
knüpfen?
Dr. Klbert Kttensperger.
146. Im Weingebiet der Vorderpfatz.
3u den fruchtbarsten und bevölkertsten Gegenden unseres deutschen Vater-
landes gehört die Oberrheinische Tiefebene, die sich in einer Breite
von 30—45 Kilometer von Basel bis Mainz erstreckt, durchflutet von
dem Silberstrom des herrlichen Rheines, umgeben im Osten und Westen
von dem schützenden Wall reizender Mittelgebirge.
Soweit diese Tiefebene zum bayerischen Kreise Pfalz gehört, wird
sie in ihrem östlichen Ende von dem befruchtenden Rheinstrome, im
Westen von den burgenreichen Höhen des Wasgaues, der Haardt und dem
nordpfälzischen Berglande mit der Porphyrkuppe des massigen Donners-
berges begrenzt.
Dieses Gebiet ist ein Landstrich, wie ihn kaum schöner die Sonne
in ihrem Laufe begrüßt, ein Landstrich, über den die gütige Natur das
Füllhorn reichster Segnungen ausgegossen hat.
„Da lieget ausgebreitet in stets verjüngter Pracht
Ein weiter Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht;
Was nur das Herz ergötzet, was nur den Blick erfreut,
Das findest du hier alles in Fülle ausgestreut,"
*) Kelten und Germanen sollen bisweilen ihre Dpferstätten mit Ketten
umgeben und letztere durch solche Ringe hindurchgezogen haben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
89. Die Schlacht bei Wcißenburg.
123
89. Sie Schlacht öei Zseißenliurg (4. Aug. 1870).
1. Am 4. August 1870 früh setzten die Bayern, denen die
Preußen folgten, unter der Führung des Kronprinzen von
Preußen, zum ersten Male ihren Fuß aus Elsässer Grund und
Boden. Die Württemberger und Badenser marschigen rhein-
aufwärts, um auch gegen den rechten Flügel der Fsscknzosen vor-
zugehen.
2. Beim Vorrücken der Deutschen räumten die Franzosen
unverzüglich Lauterburg. Mittlerweile hatte der französische
General Douay in und um Weißenburg eine feste Stellung ge-
nommen; namentlich bot ihm der steile Geisberg im Süden der
Stadt einen mächtigen Stützpunkt dar.
3. Für die Deutschen war der 4. August ein Tag von
höchster Bedeutung. Heute sollte der erste größere Angriff ins
Werk gesetzt werden. Zum ersten Male wollten sie ihre Kraft
an einem Feinde messen, der in der ganzen Welt nahezu für
unbesiegbar galt.
4. Die Vorbereitungen zum Angriff waren getroffen.
Die Bayern sollten die Stadt nehmen, während den Preußen
die Erstürmung des Geisberges oblag. Es war vormittags
halb neun Uhr. Die Bayern rückten vor. Von lautem Jubel
begrüßt, traf während des Vormarsches der Kronprinz bei ihnen
ein. Jetzt regte sich's in den Weinbergen und Gärten vor der
Stadt. Hier war ein Bataillon Turkos postiert. Mancher
bayerische Jäger wurde von den Turkos niedergestreckt.
5. Allein nicht lange dauerte es, so mußten diese gefürchteten
afrikanischen Krieger ihre Stellung verlassen. Sie wurden zu-
rückgedrängt. Die Bayern griffen die Stadt an, drangen in
dieselbe ein und drückten die Franzosen, welche verzweifelten
Widerstand leisteten, hinaus, nachdem ihnen von den nachrücken-
den Preußen Beistand geleistet wurde.
6. Inzwischen stürmten die preußischen Regimenter unter
Trommelschlag den Geisberg hinan, wo Douay seine Leute zu-
sammengezogen hatte. Hier tobte von 10 Uhr an ein heftiger
Kampf. Nur wenige Schüße fielen von den Anstürmenden.
Mit gefälltem Bajonette machten sie sich Bahn. Die Anhöhe
ward um Mittag erstiegen. Ein weithin schallendes Hurrah und
eine noch weiterhin dringende Salve aus den Zündnadel-
gewehren kündigte die Ankunft der Preußen auf der Anhöhe des
Geisberges an. Nun begann ein fürchterliches Handgemenge.
Mann gegen Mann ward gekämpft. Die Preußen gewannen
Boden, die Franzosen wichen zurück; mittags halb ein Uhr
waren die Preußen im Besitz des Berges.
7. Groß war der Verlust des Feindes an Toten und Ver-
wundeten; auch Douay war gefallen. Aber auch die Deutschen
hatten den Verlust von 76 Offizieren und 700 Mann zu be-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: August Douay August Douay