387
Ein anderes Schauspiel bot sich im russischen Lager dar.
Die griechische Geistlichkeit erschien in ihren priesterlichen Ge-
wändern und zog in feierlicher Prozession durch das Lager.
Die Bilder der gefeiertsten Heiligen wurden dem verehrenden
Blicke der Truppen vorübergetragen. „Erde und Himmel",
sprachen die Priester, „find durch die Fremdlinge verletzt und
zur Rache aufgefordert, und der Tapfere in der Schlacht wird
sich unfehlbar die Seligkeit erringen." Die Russen antworte-
ten mit einem begeisterten Hurrah.
Am 7. September wurde die große Schlacht an der Moskwa,
bei dem Dorfe Borodino geliefert. An 25,000 Menschen auf
jeder Seite bluteten an diesem Schreckenstage. Vom frühen
Morgen bis in die Nacht wurde mit beispielloser Erbitterung
gestritten. Ganze Regimenter russischer Bauern schlossen sich
mit der Festigkeit alter Soldaten an, machten das Zeichen des
heiligen Kreuzes und stürzten mit dem Rufe: „Gott sei uns
gnädig!" in das dichteste Handgemenge. Endlich trat Kutusow
den Rückzug an und wollte lieber Moskau preisgeben, als eine
neue Schlacht liefern; Moskau sei ja nicht das Vaterland. Mit
niedergeschlagenen Blicken, zusammengerollten Fahnen und ohne
Trommelschlag zogen die russischen Truppen durch die stille
Hauptstadt. Der größte Theil der noch übrigen Bevölkerung
schloß sich mit dem Befehlshaber der Stadt, Grafen Rostopschin,
dem düstern Zuge an.
Am 14. September erblickten die Franzosen von der Höhe
eines Berges die ehrwürdige Stadt, und der Freuderuf: „Mos-
kau! Moskau!" durchlief die Reihen. Moskau erschien so
glänzend und gebietend wie sonst. Die Thürme seiner drei-
hundert Kirchen und deren goldene Kuppeln funkelten im
Scheine der Sonne; seine zauberischen Paläste ruhten in Baum-
pflanzungen und Gärren, und majestätisch stieg der Kreml, die
Burg der Czaren, mitten aus diesem Walde von Gebäuden
und Pflanzungen empor. „Da ist denn endlich die berühmte
Stadt!" rief Napoleon voll Entzücken und setzte seine Heeres-
massen in Bewegung.
Am 15. September langte er vor den Thoren an; sie stan-
den offen. Erstaunt harrte er mit seinen Marschällen, ob nicht
die Behörden zu einem feierlichen Empfange, ob nicht eine schau-
lustige Volksmenge herauskommen würde; Niemand erschien.
Eine schauerliche Grabesstille lag über der ganzen ungeheuern
Stadt. Endlich, nachdem er zwei Stunden gewartet hatte, zog
er ein. Die Straßen waren öde, alle Thüren verrammt, alle
Fenster durch Läden dicht geschlossen, alle Gewölbe und Buden
gesperrt und verriegelt. Schon in der folgenden Nacht stiegen
an mehreren Stellen der Stadt lichte Flammen auf. Alle Lösch-
25 *
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Extrahierte Personennamen: Kutusow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Moskwa Moskau Moskau Moskau Moskau Lösch-
391
Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen
Kampf, bleibet ihm treu in der entscheidenden Stunde, und
der Sieg ist euer!"
Ein Reitertreffen bei Libertwolkwiz am 14. Oktober zwi-
schen den Truppen des Königes von Neapel und einem Theile
des Schwarzcnbergschen Heeres war gleichsam das Vorspiel
zu dem großen Trauerspiele, welches vier Tage hindurch um
und in Leipzig aufgeführt werden sollte. Am 26. begann der
Riesenkampf. Mehr als 300,000 Mann Verbündete standen
gegen 200,000 Mann Franzosen, und seit 8 Uhr des Mor-
gens donnerten über 1000 Kanonen gegen einander, so daß
die Erde erbebte, und viele Fenster in Leipzig zersprangen. Der
Kampf schwankte unentschieden; Dörfer wurden genommen und
verloren. Am blutigsten war der Kampf bei den Höhen von
Wachau, wo Napoleon selbst hielt, und bei den vorliegenden
Dörfern Güldengossa und Auenhain. Alle Anstrengungen der
Verbündeten scheiterten hier an dem Ungestüme der Franzo-
sen und Polen. Napoleon selbst sprengte wiederholt mitten im
Feuer aufmunternd an die einzelnen Generale heran, und den
neuen Marschall, Fürsten Poniatowski, welchen er mit seinen
Polen im heftigsten Gedränge fand, spornte er mit dem Zu-
rufe: „Vorwärts, König von Polen!" Um 3 Uhr Nach-
mittags hatten die Franzosen solche Fortschritte gemacht, daß
Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig
schickte und alle Glocken läuten ließ. Wie ein Grabgeläute
ertönten sie in die Herzen der bekümmerten Einwohner. Je-
doch nahmen die Oesterreicher und Russen bald ihre alte Stel-
lung wieder ein, während Blücher bei Mökern bedeutende Vor-
theile über den Marschall Marmont gewann und ihn bis Leip-
zig drängte. Am 17. (Sonntag) war meist Waffenruhe, und
Napoleon ließ durch den österreichischen General Mervelt, wel-
cher am Tage zuvor gefangen genommen war, den Verbün-
deten Waffenstillstand anbieten. Dieser aber wurde abgeschla-
gen, und am 18. des Morgens früh erneuerte sich der schreck-
liche Kampf. Inzwischen war auch der Kronprinz von Schwe-
den mit der Nordarmee, und Benningsen mit der Reserve
zu den Verbündeten gestoßen. Die Blüthe der streitbarsten
europäischen Völker war auf dem Kampfplatze; alle wettei-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Marschall_Marmont Napoleon
386
Finnland versprach, in sein Interesse. Als Napoleon die krie-
gerischen Vorkehrungen des russischen Kaisers vernahm, rief
er voll Zuversicht aus: „Rußland wird von seinem Verhäng-
nisse ergriffen; wohlan, es soll erfüllt werden!" und ließ von
den Pyrenäen bis an die Küsten der Ostsee, von dem Niemen
bis an das adriatische Meer das ganze Jahr 1811 hindurch
unausgesetzt rüsten; selbst Oesterreich und Preußen mußten Trup-
pen stellen._ Vom Frühjahr bis zum Herbst war Alles in Be-
wegung ; nie sah Europa größere und schönere Heere vorüber-
ziehen; der Zug glich einer Völkerwanderung. Ueber 500,000
Mann Franzosen, Oefterreicher. Preußen, Sachsen, Baiern,
Würtembergcr, Badener, Westfalen, Holländer, Italiener,
Polen, selbst Spanier und Portugiesen, mit Allem reichlich
versehen, traten den Zug an und rückten am 25. Juni über
den Grenzfluß Niemen. Der Untergang Rußlands schien um
so gewisser und näher, da cs grade mit den Türken in einen
Krieg verwickelt war. Aber unter Englands Vermittelung
schloß Alerander mit den Türken einen Frieden, in welchem der
Pruth die Grenze seines Reiches wurde, und wendete nun seine
ganze Macht gegen den neuen Feind, mit der feierlichen Be-
theuerung, den Krieg nicht zu enden, so lange ein feindlicher
Streiter auf Rußlands Boden stehe. Napoleon hatte eine Ab-
theilung seines Heeres unter Oudinot und Macdonald auf die
Straße nach Petersburg gegen den russischen Fürsten Wittgen-
stein geschickt; mit der Hauptmacht ging er selbst gerade auf
Moskau los. Die russischen Anführer Barclay de Tolly und
Bagration zogen sich kämpfend vor ihm zurück. Nach zweitä-
gigem mörderischen Kampfe bei Smolensk, am 17. und 18. Au-
gust, erstürmten die Franzosen diese Stadt, nachdem sie größ-
tentheils eine Brandstätte geworden war. Jetzt übernahm der
alte Kutusow, der eben siegreich aus dem Türkenkriege zurück-
gekehrt war, den Oberbefehl über das russische Heer. Auch er
zog sich zurück und brannte hinter sich die Städte und Dörfer
nieder, um dem Feinde nur eine Wüste zurückzulassen. An der
Moskwa, 15 Meilen von der alten Hauptstadt, machte er end-
lich Halt; die Ehre des Reichs schien eine Schlacht zu fordern
zu ihrer Rettung. Da rief Napoleon frohlockend: „Soldaten,
hier ist die Schlacht, die Ihr ersehnt habet. Sie ist nothwen-
dig; denn sie bringt uns Ueberfluß, gute Winterquartiere und
sichere Rückkehr nach Frankreich. Benehmet euch so, daß die
Nachwelt von jedem unter euch sagen kann: „Auch er war in der
großen Schlacht unter den Mauern Moskau's!" Zugleich ließ
er das Bildniß seines Sohnes an der Außenseite seines Zeltes
aufhängen, und Offiziere und Soldaten eilten begeistert herbei,
die Gestalt ihres künftigen Herrschers zu betrachten.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Macdonald Barclay Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Oesterreich Europa Sachsen Baiern Westfalen Polen Grenzfluß_Niemen Englands Petersburg Moskau Smolensk Moskwa Frankreich
54
Die Schlacht begann. General York, unter dessen Oberbefehle
der Vortrab kämpfte, nahm Lindenthal weg und trieb den flüch-
tigen Feind gegen die Stadt Leipzig. Mit Einem Male zeigtm
sich von Neuem und unversehens sehr bedeutende feindliche Scha-
ren, meistentheils Garde, zwischen Eutritsch und Möckern. Das
letztere Dorf selbst war von feindlichem Fußvolk stark besetzt.
Vierzig Kanonen hatte der Feind an einer Stelle aufgefahren,
womit er sein fechtendes Fußvolk kräftig unterstützte. — Alles
vergebliche Wehr gegen deutsche Helden!---------Wedelt war mit
seinem Bataillon den freiwilligen Jägern und Schützen des ost-
preußischen Regiments zur Unterstützung zugesellt worden. Die
Helden rückten frisch gegen Möckern vor. Aber des Feindes Ueber-
macht an dieser Stelle wies die Schützen und Jäger zurück. Da
drang Wedell, ohne aufgefordert, zu sein, stürmend in den Ort
ein und trieb die Feinde bis in dessen Mitte zurück. Aber neue
Haufen rückten vor, und Wedell sah sich, gezwungen, sein Ba-
taillon hinter das Dorf zurückzuziehen, um es zu einem neuen
Angriffe zu sammeln und zu ordnen. Kaum hatte er dies mitten
im dichten Kugelregen bewerkstelligt, als er, noch von anderen her-
zueilenden Scharen unterstützt, sogleich von Neuem vordrang, und
dieses Mal, trotz ihrer Gegenwehr und aller Blitze aus Thüren
und Fenstern, hinter Mauern und Hecken, dennoch bis an den Aus-
gang des Dorfes den Feind vor sich her trieb. Aber hier ward ihm
ein ruhmvoller Tod zu Theil. Von einer Kugel durchbohrt, sank
er zur Erde. Er fühlte des Todes schnelle Annäherung, hob sich
mühsam, mit den letzten Kräften, auf die Kniee, faltete die Hände,
dankte Gott inbrünstig für den verliehenen Sieg, empfahl seine
zahlreiche, verwais'te Familie der Huld des frommen Königs und
seine Seele dem Vater im Himmel. Si schied dieser deutsche
Held, dieser Freund Gottes und des Vaterlandes von hinnen.
88. Lied eines Soldaten.
Für Brüder und fürs Vaterland
Zu schützen Recht und Ruh',
Bekomm' ich Waffen in die Hand
Und Sold und Brod dazu.
Viel leichter ist's, am Pfluge steh'n,
Als in der wilden Schlacht;
Doch ohne Gott kann nichts geschehn,
Er hat's in Seiner Macht.
Will's Gott, so ist auch Krieg uns gut;
Zwar weiß ich wohl nicht, wie,
Doch trau' ich Gott und habh Muth,
Sei mein Beruf auch Müh'
Nicht plündern will ein tapf'cer Mann,
Nicht mehren Landesnoth,
Nicht Armen, die ihm nichts gethan,
Entreißen Kleid und Brod.
Im Glied, wo seine Fahne weht,
fjhn fordert sein Geschick)
Fest, wie ein Fels, der Fromme steht.
Der Frevler bebt zurück.
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Extrahierte Personennamen: York Gott Gott Muth Brod
216 111* Zeklr. Die neuere Zeit, von dev Reformation bis jetzt.
wurden von den Preußen zurückgeworfen und jagten noch einmal vorüber. Nie-
mand war bei ihm, als sein treuer Begleiter, der Major Graf Nostiz, dieser rief
sogleich Hülfe herbei, brachte mit Mühe den Feldherrn unter dem tobten Pferde
hervor und führte ihn auf einem Dragonerpferde glücklich zu den Seinigen. An
diesem Augenblicke hing das Schicksal des ganzen Heeres, ja vieler Völker. Denn
wenn der verehrte Feldherr umkam oder gefangen wurde, wer konnte das Heer
in Ordnung zurückführen, wer seinen Muth so erhalten, daß es am zweiten Tage
darnach schon wieder zu einer großen Schlacht ausrücken konnte? — Blücher ver-
mochte es, unter seiner Leitung zog sich das Heer in der besten Ordnung zurück;
alle Angriffe der französischen Reuter konnten das tapfere Fußvolk nicht aus der
Fassung bringen und Napoleon wagte cs nicht, die Verfolgung weiter als eine
halbe Stunde vom Schlachtfelde fortzusetzen. Indeß glaubte er doch die Preußen
durch die verlorene Schlacht so muthlos gemacht, daß sie nur eiligst den Rückzug
nach dem Rheine suchen würden, und schickte ihnen den Marschall Grouchy mit
dem stolzen Befehle nach: „die Feinde in den Rhein zu stürzen!" Er selbst wollte
nun den englischen Feldherrn mit seiner Hauptmacht angreifen.
Seine Rechnung war jedoch falsch angelegt. Die Preußen hatten keines-
weges die Absicht, an den Rhein zurückzuziehen; der alte Feldherr zog sich nur
so weit zurück, als nöthig war, um dem englischen Heere wieder näher zu kom-
men, und als Wellington ihn in der Nacht auf den 18. Juni fragen ließ, ob er
ihm zwei Abtheilungen seines Heeres zu Hülfe schicken könne, wenn Napoleon ihn
angreife, antwortete er: nicht mit zwei Abtheilungen, sondern mit seinem ganzen
Heere wolle er kommen. Dann legte er sich wieder nieder und schlief; und am
Morgen früh, als der Regen vom Himmel strömte, sprach er heiter: „Siehe da,
unsere Alliirten von der Katzbach!" Dann gab er seine Befehle,zum Aufbruch,
um den Franzosen in die rechte Flanke zu marschiren.
Die Schlacht bei Belle-Alliance oder Waterloo, 18. Juni. —
Wellington hatte seine Stellung vier Stunden südwärts von der großen Stadt
Brüssel, auf den Hügeln von Mont St. Jean genommen, hinten sich den großen
Soigner Wald. Napoleon dagegen nahm seinen Standpunkt auf einer Höhe bei
der Maierei La belle Alliance, von wo er das ganze Schlachtfeld übersehen , konnte.
Er war froh, als er die Engländer auf ihren Hügeln in Schlachtordnung er-
blickte, denn er hoffte ganz fest, sie zu schlagen und seinen unversöhnlichen Haß
gegen sie in ihrem Blute zu kühlen. Sobald der Regen etwas nachgelassen hatte,
ließ er einige große Maierhöfe, die sie besetzt hatten, mit aller Macht angreifen,
und da es ihm gelang, den einen davon zu er-obern, so richtete er nun seinen
Hauptangriff auf die Hügel, wo ihr Mittelpunkt stand. Er bestand aus Eng-
ländern, Schotten, und besonders Hannoveranern, unter dem tapfern General
Alten, welche im I. 1803 ihre Heimath verlassen hatten, als die Franzosen
darin herrschten, und nun 12 Jahre lang fast in allen Landern Europa's, in Ita-
lien, Portugal, Spanien und Frankreich, gegen diese Feinde des deutschen Vater-
landes gekämpft hatten. Hier sollten sie nun den letzten entscheidenden Kampf
bestehen. — Napoleon ließ 80 Kanonen Vorfahren, und Fußvolk und Reuter zur
Seite und dahinter, gerade die Hügel hinanstürmen. Es war ein furchtbarer An-
griff, und es gehörte ganz die kaltblütige Tapferkeit der englischen und deutschen
Krieger, und die Feldherrngröße Wellingtons dazu, ihn auszuhalten. Aber die
Reihen wankten nicht; wenn das heftige Feuer sie zerriß und viele Tobte dahin
stürzten, so schloffen sich die übrigen sogleich wieder dicht zusammen und feuerten
unermüdet weiter; unh wo die vortreffliche englische Reuterei irgend einen vor-
teilhaften Fleck zum Angriffe sah^, da brach sie hervor und warf jedesmal die
französischen Reuter zurück, die Hügel hinunter. Dreimal stürmten immer neue
französische Angriffs-Kolonnen gegen die Hügel, dreimal waren sie nahe daran,
die englische Schlachtreihe zu durchbrechen; allein in dem englischen Feldherrn, wie
in dem Heere, war der Entschluß fest, an diesem Flecke zu siegen oder zu sterben.
Endlich jedoch hätte auch die tadelloseste Tapferkeit der Uebermacht unter-
liegen müssen; Napoleon, im Grimme über den hartnäckigen Widerstand, sammelte
noch einmal einen noch stärkeren Angriffshaufen; seine Garde, die immer den Aus-
schlag geben mußte, sollte selbst den Angriff machen; Wellington dagegen hatte
keine frische Truppen mehr und die ungeheure Anstrengung hatte die Seinigen
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Extrahierte Personennamen: Graf_Nostiz Napoleon Marschall_Grouchy Napoleon Jean Napoleon Napoleon Reuter Wellingtons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Rhein Rhein Wellington Wellington Maierei_La Ita- Portugal Spanien Frankreich Wellington
— 84 —
trefflichen Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liefern. Es war ein kühnes Wagnis. Denn Benedek hatte bei Königgrätz eine sehr feste Stellung; von dem preußischen Heere aber konnte sich anfänglich nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen; die Armee des Kronprinzen stand noch meilenweit entfernt und konnte erst nach langem, beschwerlichem Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Österreicher beim Beginne der Schlacht weit zahlreicher, als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm am 3. Juli, morgens um 8 Uhr, mutig den Angriff. Und die preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmutig hielt der General Fransecky in einem Walde der österreichischen Übermacht stundenlang stand : aber zu lausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin: die ganze Heldenschar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber, unentschieden schwankte noch die Schlacht. Da erschien die Armee des Kronprinzen auf dem Kampfplatze. Wie der alte Blücher bei Waterloo, kam der ersehnte jugendliche Held zur rechten Stunde. Mit Ungestüm stürzen sich seine Krieger sofort auf den Feind, und die Anhöhen, welche demselben eine so starke Stellung geboten hatten, werden im Sturme genommen. Damit ist der Kampf entschieden: unaufhaltsam marschiert jetzt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst setzt sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten in das heftigste Geschützfeuer hinein sprengt der kriegsfreudige Heldengreis, und da ihn Graf Bismarck zurückhalten will, entgegnet er freundlich: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht". Dem Anprall der preußischen Reiterei vermag der Feind nicht zu widerstehen: er giebt verzweifelnd den Kampf auf; sein Rückzug wird zur Flucht. Mit einbrechender Nacht verstummt der letzte Kanonendonner. Das österreichische Heer hat 44,000 Mann verloren, darunter über 22,000 Mann Gefangene; außerdem sind 174 Kanonen
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Extrahierte Personennamen: Benedek Friedrich_Karl Friedrich Karl Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Fransecky Graf_Bismarck
Die deutschen Befreiungskriege.
209
Blücher an die von Schlesien, um irgendwo einen Vortheil zu errin-
gen; allein er ermüdete und schwächte nur seine Truppen auf eine
unerhörte Weise und erreichte seinen Zweck doch nicht. Aber auch
den Verbündeten war dieser langsame Gang sehr zuwider. Da
machte der Feldmarschall Blücher mit seiner raschen Entschlossenheit
dem ungewissen Zustande ein Ende. Ganz unerwartet ging er in
der Nacht vom 2. auf den 3. Oct., während in seinem Lager, die
Feinde zu täuschen, Musik und Tanz war, bei Wartend erg über
die Elbe, schlug 20,000 Franzosen unter dem General Bertrand, die
hier stark verschanzt standen, zog quer durch Sachsen nach den
Gegenden der Saale hin, und vereinigte sich mit dem Kronprinzen
von Schweden. Er stand nun beinahe in Napoleons Rücken. Dar-
auf brach auch das große Heer aus Böhmen auf und zog durch das
Erzgebirge nach den Ebenen von Leipzig zu; und Napoleon, der be-
fürchten mußte, ganz vom Rheine abgeschnitten zu werden, hatte
nun auch keine Wahl mehr; er mußte ebenfalls nach Leipzig ziehen,
nachdem er 28,000 Mann als Besatzung in Dresden zuruckgelassen
hatte, denn er bildete sich fest ein, daß er bald dahin werde zurück-
kehren können.
Mg. Die Schlacht bei Leipzig, 16., 18 und
r W. Dctober.
Bei Leipzig sammelte sich also, wie in einem Mittelpunkte, die
ganze französische Macht, und in einem großen Halbkreise umher die
der Verbündeten, von Süden und Osten her ihr großes Heer, von
Nordwesten das des schwedischen Kronprinzen, von Norden Blücher.
Napoleon hatte noch 180,000 Mann der besten Truppen, die Ver-
bündeten wohl 250,000; aber sie waren noch nicht alle vereinigt
und Napoleon konnte von seinem Mittelpunkte aus rasch einen Theil
nach dem andern angreifen.
Am 16. October begann die große Schlacht im S. O. der
Stadt mit dem Hauptheere der Verbündeten. Die Monarchen waren
Zeugen der Tapferkeit ihrer Krieger, und wahrlich, Oestreicher, Preu-
ßen und Russen wetteiferten an diesem Tage um den Preis der To-
desverachtung und der kühnen Ausdauer. Die Erde erzitterte von
dem ungeheuren Krachen des Geschützes, wie bei einem Erdbeben,
und kaum ist wohl irgend eine Schlacht in der Geschichte, wo so
zahlreiche Heere und ein so unermeßliches Geschütz gegen einander
kämpften; denn es waren von beiden Seiten über 1000 Kanonen
im Feuer. Am heftigsten wurde bei den Dörfern Markkleeberg, Wa-
chau, Liebertwolkwitz und Güldengossa gefochten. Stürme folgten
auf Stürme; bald wurde der eine Theil, bald wieder der andere aus
den Plätzen verdrängt, die er eben erobert hatte. Am Mittage waren
die Franzosen zurückgeworfen, am Nachmittage drang Napoleon mit
starken Kolonnen wieder vor und gewann so viel Raum, daß er
schon in Leipzig die Glocken zum Siegeszeichen läuten ließ. Aber
Kohlr. Darstellung d. d. G. 4. Aufl. 14
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Bertrand Napoleons Napoleon W._Dctober Napoleon Napoleon Napoleon
Die deutschen Befreiungskriege.
215
102. Das Jahr 1815.
Um alle die, durch die unerhörten Umwälzungen der letzten zwanzig Jahre
ganz verworrenen, Verhältnisse der europäischen Völker wieder in eine solche Ord-
nung zu bringen, daß sie nicht sogleich durch Leidenschaft und Ehrgeiz umgewor-
fen werden könnte, versammelten sich die drei verbündeten Herrscher, mir vielen
andern Fürsten und Gesandten, zu einem großen Congresse in Wien.^ Die
Verhandlungen dauerten lange und Vieles lag noch unentschieden da, als plötzlich,
zum unbeschreiblichen Erstaunen und Schrecken von ganz Europa, Napoleon seine
Insel Elba verließ, mit 1100 Mann von seiner Garde, die ihm dahin gefolgt waren,
am 1. Marz in Frankreich landete und laut bekannt machte, er komme, seinen
Kaiserthron wieder einzunehmen. Und so leichtsinnig zeigte sich das französische
Volk, daß es dem Könige, dem es vor zehn Monaten Treue geschworen hatte,
sogleich wieder abtrünnig wurde, und daß Napoleon, nach einem zwanzigtägigen
Triumphzuge durch eine Strecke von mehr als 100 Meilen, ohne daß ein Tropfen
Bluts für den König vergossen wäre, in Paris einzog. Der König mußte in die
Niederlande flüchten.
Wenn das übrige Europa jetzt keinen kräftigen Entschluß faßte, sondern
sich vielleicht durch Napoleons Versicherung täuschen ließ, daß er von nun an in
Ruhe und Frieden regieren wolle, so konnte er sich wieder festsetzen,f und der
Saame zu unabsehbaren Kriegen war wiederum ausgestreut; denn er hätte sicher-
lich nur so lange Ruhe gehalten, bis er sein Kriegsheer wieder ganz in den alten
Stand gebracht hätte. Aber die noch in Wim versammelten Monarchen erkann-
ten die Gefahr sehr wohl; ernst und fest sprachen sie ihren unwiderruflichen Ent-
schluß aus, daß Napoleon nicht auf dem Throne Frankreichs bleiben dürfe; und
um dieses Wort kräftig durchzuführen, ergriff ganz Europa die eben niedergeleg-
ten Waffen wieder und große Heere sammelten sich an Frankreichs Gränzen. In
den Niederlanden, am nächsten nach dem Meere zu, versammelte Wellington
ein Heer von Engländern, Niederländern, Hannoveranern und Braunschweigern.
Neben ihm, an der 9haaö, nahm Blücher mit 100,000 Preußen seinen Stand.
Am Mittelrhein sollten sich die Russen ausstellen; sie hatten aber einen weiten
Weg und konnten nicht sobald am Platze seyn. Der Fürst Schwarzenberg
dagegen traf bald mit den Oestreichern, Baiern, Würtembergern u. s. w. am
Oberrheine ein.
Die Schlacht bei Ligny, 16. Juni. — Napoleon gedachte sich der
Preußen und Engländer durch einen raschen Angriff zuerst zu entledigen. Sie
lagen, des Unterhalts wegen, in ihren Kantonirungen etwas weit auseinander;
da brach Napoleon mit einem auserwählten Heere von 150,000 Mann gerade
gegen die Preußen hervor. Die verschiedenen Heerestheile konnten nicht alle so-
gleich vereinigt werden; allein der tapfere Blücher wollte doch nicht den ganzen
Feldzug mit einem Rückzuge anfangen, und nahm daher am 16. Juni bei Ligny
die Schlacht an, obgleich er erst 80,000 Mann zusammen hatte. Er hatte haupt-
sächlich drei Dörfer besetzt, wovon Ligny das mittlere und wichtigste war. Um
diese Dörfer wurde mit der heftigsten Anstrengung gestritten, besonders um Ligny,
welches groß, aus Steinen gebaut und mit vielen Gartenmauern durchschnitten
war. Fünf Stunden lang dauerte hier der Kampf, um jedes Haus und jeden
Garten; unaufhörlich rückten von beiden Seiten neue Haufen in das Dorf, wäh-
rend von den Höhen diesseits und jenseits wohl 200 Stücke Geschütz in dasselbe
hineinschmetterten. Kein Theil konnte dem andern das Dorf abgewinnen; aber
von dem kleinen Preußenheere waren schon alle Abtheilungen im Gefechte gewesen
und kein Rückhalt mehr vorhanden; Napoleon dagegen hatte seine Garde noch zur
Stelle, und diese ließ er in der Dämmerung das Dorf umgehen, um die, welche
darin waren, im Rücken anzufallen. Der alte Feldherr Blücher, den gefährlichen
Augenblick erkennend, sammelte schnell einige Reuterhaufen, stellte sich selbst an
ihre Spitze, und sein eignes Leben nicht achtend, jagte er den französischen Küras-
sieren und Grenadieren zu Pferde entgegen. Aber die geringe Zahl seiner Reuter
wurde zurückgeworfen und sein eignes Pferd von einer Kugel durchbohrt. Nach
einigen heftigen Sprüngen stürzte es zu Boden und der tapfere Greis lag betäubt
unter ihnn Doch die gütige Hand der Vorsehung beschützte sein'leben; die fran-
zösischen Kürassiere sprengten vorüber und sahen ihn in der Dämmerung nicht; sie
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Reuter
Extrahierte Ortsnamen: Wien Europa Elba Frankreich Paris Niederlande Europa Frankreichs Europa Frankreichs Niederlanden Wellington Niederländern Baiern Oberrheine
Die deutschen Befreiungskriege.
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fast gänzlich erschöpft. Seufzend sprach er: „Ich wollte, es Ware Abend, oder
die Preußen kamen;" — und in diesem Augenblicke hörte er den Donner ihres
Geschützes im Rücken der Franzosen. Mit Lhranen der Freude in den Augen
rief er: „Nun, da ist der alte Blücher!"
Die Preußen hatten sehr schlimme, vom Regen ganz verdorbene, Hohlwege
gefunden. Nachmittags fünf Uhr waren, trotz aller Anstrengung, erst zwei Bri-
gaden von der Bülowschen Abtheilung am Saume des Waldes von Frischemont
angekommen. Dennoch beschlossen die Feldherrn mit diesen ungesäumt anzugreifcn,
da sie die Engländer so im Gedränge sahen, und nun gings im Sturmschritte die
Hügel hinunter. Sie fanden heftigen Widerstand; denn hier gerade stand der
französische Rückhalt, der noch gar nicht im Gefechte gewesen war. Allein nun
kamen auch ohne Aufenthalt immer frische Haufen der Preußen^ in die Schlacht;
immer heftiger wurden die Franzosen in die Enge zusammengedrangt; und gerade
jetzt hatte auch Wellington, durch die Ankunft der Preußen belebt, den letzten An-
griff von Napoleons Garden zurückgeschlagen. Von vorn drangen die Engländer
von ihren Hügeln herunter, von der Seite und von hinten kamen die siegreichen
Preußen. Da brach auf einmal der ganze französische Trotz zusammen und Angst
und Schrecken traten an seine Stelle. „Rette sich, wer kann!" ertönte es von
allen Seiten, und die Flucht wurde so allgemein und verworren, daß Hohe und
Niedere wild durcheinander rannten und einzig auf die Erhaltung ihres Lebens
dachten. — Bei dem Maierhofe Belle-Alliance trafen die beiden Feldherrn, Blücher
und Wellington, zusammen und umarmten sich, froh des von Gott geschenkten
Sieges; und der General Gneisenau sammelte in Eile die nächsten Haufen
leichten Fußvolks und Reuterei, um den flüchtigen Feind auch noch in der Nacht,
beim Scheine des Mondes, zu verfolgen. Kein Augenblick der Ruhe wurde ihm
gestattet, und wo sich noch ein Haufe in den Feldern und Wiesen gelagert hatte,
wurde er durch ein paar Kanonenschüsse, das Wirbeln der Trommeln und den
Klang der Flügelhörner, alsbald aufgeschreckt und auseinander getrieben. In dem
Städtchen Jemappe hatte sich Napoleon selbst mit mehreren Generalen gesammelt
und wollte eine Stunde in seinem Wagen ausruhen. Plötzlich dringen auch hier
die Preußen ein, scheuchen Alles in die Flucht und Napoleon muß so eilig aus
seinem Wagen springen, daß er Hut und Degen im Stich laßt. Im Getümmel
der Nacht kann er nur eben sein Leben retten.^ — So war ihm nun der eigene
Degen mit Gewalt aus den Händen gewunden und sein Heer fast nichts, wie ein
Hause von Flüchtigen, die sich in ihre Heimath zerstreuten. Da legte er, am
vierten Tage nach der Schlacht, seine Krone zum zweitenmale nieder und eilte
nach der Meeresküste, um vielleicht auf einem Schiffe in einen andern Welttheil
zu entkommen. Die verbündeten Feldherrn aber verfolgten so rasch auf dem ge-
radesten Wege ihren Siegeslauf nach Paris, daß sie schon am elften Tage nach
der Schlacht vor dessen Thoren standen. Durch mancherlei Vorspiegelungen woll-
ten die, welche darin waren, sie zwar gern zurückhalten; sie aber machten sich
zum Sturme bereit, und da ergab sich die Stadt am 7. Juli.
Bald kamen auch die verbündeten Herrscher nach Paris, setzten den König
Ludwig Xvlll. wieder ein und schlossen mit ihm zum zweitenmale Frieden.
Frankreich mußte noch einige kleine Landstriche, die Stadt Paris aber die aus
aller Welt zusammengeraubten Kunstwerke herausgeben, ferner mußten große
Geldsummen als Kriegsentschädigung bezahlt werden, und, was den französischen
Stolz am härtesten niederbeugte, es blieben von nun an noch drei Jahre lang
150,000 Mann verbündete Truppen in Frankreich, und hielten die wichtigsten
Festungen besetzt, um den König, so wie ganz Europa, gegen neue Verratherei
zu schützen.
Napoleon hatte gehofft, aus einem amerikanischen Schiffe entfliehen zu kön-
nen; als dieses mißlang, ergab er sich den Engländern, die vor dem Hafen von
Rochefort mit ihren Schiffen Wache hielten« Um ihn von nun an für Europa's
Ruhe ganz unschädlich zu machen, wurde er weit weg, mitten in das große Welt-
meer, auf eine ganz einsame Insel, St. Helena, gebracht und dort auf das
Schärfste bewacht. Nach sechs einsamen Jahren ist er dort am 6. Mai 1821 ge-
storben und vor den höhern Richterstuhl gefordert.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Gneisenau Napoleon Napoleon Ludwig_Xvlll Ludwig Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Napoleons Maierhofe Wellington Paris Paris Frankreich Paris Frankreich Europa
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war noch 5 Meilen entfernt, aber dnrch reitende Boten dringend aufgefordert worden, mit seinen Trnppen heranznkommen. Der Kampf um die vor Kömggrätz liegenden Dörfer, Anhöhen und Gebüsche zog sich mehrere Stnnden hin. Die Östreicher hatten die Übermacht, und die Lage der Preußen wurde bedenklich. Die Geschütze hatten zum teil keine Munition mehr; die Soldaten waren zum Tode erschöpft. Alle Blicke richteten sich sehnsuchtsvoll nach Osten; von dort mußte der Kronprinz kommen. Endlich, gegen 2 Uhr nachmittags, stiegen in jener Gegend kleine Ranch-wölkchen ans; der Kronprinz war angekommen und die preußische Garde stürmte sofort das Dorf Chlum, die Hauptstellung der Östreicher. Schon früh um 4 Uhr war die kronprinzliche Armee aufgebrochen, aber die durch Regen aufgeweichten Wege erschwerten das Fortkommen. — Nach dem Eintreffen des Kronprinzen gingen die Preußen zum allgemeinen Angriff über. Um 4 Uhr stellte sich der König selbst an die Spitze der Reiterei und leitete die Verfolgung der fliehenden Östreicher. — Das geschlagene östreichische Leer wurde bis vor Wien verfolgt.
d. Der Mainfeldzug. Der General Vogel v. Falckenstein hatte die schwierige Aufgabe, nach der Schlacht bei Langensalza mit kaum 50000 Mann die dreimal stärkeren Baiern, Würtemberger und Badenser von einem Vordringen nach Norddeutschland abzuhalten. Er löste diese Aufgabe nicht nur, sondern drängte die Süddeutschen sogar über den Main zurück. Es gelang ihm durch geschickte Märsche, seine Gegner zu trennen und einzeln in mehreren oft tagelang dauernden Gefechten zurückzuschlagen. Bis Würzburg war die Mainarmee vorgedrungen, als Friede geschlossen wurde. — e> Friede. Im Frieden zu Prag schied Ostreich aus dem deutschen Bunde aus und willigte in die Bildung eines norddeutschen Bundes unter Preußens Führung. Mit den süddeutschen Staaten wurden Schutz- und Trutzbündnisfe geschlossen, nach welchen der König von Preußen im Kriegsfälle den Oberbefehl auch über die süddeutschen Trnppen bekam. Hannover, Schleswig-Holstein, Kurhessen, Nassau, Frankfurt am Maln, Hessen-Homburg, und einige kleine Gebiete von Baiern wurden mit Preußen vereinigt.
18. Der französische Krieg. 1870 —1871.
a. Ursache. In Frankreich regierte seit 1852 Napoleon Ui. als Kaiser der Franzosen. Sein Bestreben war darauf gerichtet, das französische Volk zum ersten in Europa zu machen. Einige glückliche Kriege gegen Rußland und Ostreich ließen die eitlen Franzosen auch glauben, daß ihr Kaiser wirklich der erste Monarch in Europa sei. Die unerwarteten Erfolge Preußens im Jahre 1866 veranlaßten Napoleon nicht nur zur Einmischung in
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TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ostreich Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wien Langensalza Baiern Norddeutschland Main Schleswig-Holstein Kurhessen Nassau Frankfurt Hessen-Homburg Baiern Frankreich Europa Europa