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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 8

1877 - Leipzig : Teubner
8 Ac Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 70

1846 - Berlin : Klemann
70 Neuere Zeit. 1810. Holland und das nordwestliche Deutschland (die Mün- dungen der Schelde, ver Maas, des Rheins, der Ems, Weser und Elbe) mit Frankreich vereint. 1811. Geburt des Königs von Rom; Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Rüstungen gegen Rußland. . 1812. Kriegszug gegen Rußland. Preußen und Oest- reich zur Theilnahme gezwungen. Napoleon überschreitet den Niemen, 24. Juni, nimmt nach blutigem Kampf Smo- lensk, 18. Aug., und hält nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, bei Borodino und Mosaisk, 7. Sept., seinen Einzug in Moskau, 14. Sept. — Der Brand Moskaus nöthigt ihn zum Rückzug, der bald in unge- ordnete Flucht übergeht. Hunderttausende finden durch Hunger, Kälte und durch das Schwerdt der Russen ihren Untergang. Uebergang über die Beresina, 26. und 27. Nov. Napoleon verläßt das Heer, 4. Dec. — 1813. 1814. Den großen Freiheitskrieg s. unter Deutsch- land. 7. Frankreich nach der Restauration der Bourbons 1814—1830. 1814—1824. Ludwig Xviii. Napoleon muß entsagen, 11. April; ihm wird Elba als Eigenthum eingeräumt mit Beibehaltung des Kaisertitels. — 4. Juni. Neue con- stitutionelle Charte (zwei Kammern: der Pairs und der Deputirten); dennoch herrscht Unzrffriedenheit und Miß- trauen. — 1815. Napoleon verläßt Elba, landet bei Cannes, 1. März, zieht im Triumph durch Frankreich und hält seinen Einzug in Paris, 20. März, nachdem das Heer zu ihm übergegan- gen. — Die Verbündeten greifen wieder zu den Waffen. Russen und Oestreicher sind im Anmarsch, Engländer und Preußen stehen in den Niederlanden. Napoleon drängt die preußischen Vorposten zurück, 15. Juni, schlägt Blücher, 16. Juni, bei Ligny, verliert aber, 18. Juni, gegen Wel- lington und Blücher die enffcheidende Schlacht bei Belle

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 144

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 Vom ersten Hohenzollernkaiser. seine Preußen in das Flutal vor ihm hinabstiegen, um den Feind von den Hhen der andern Seite zu vertreiben. Unaufhrlich tnten Geschtzdonner und Gewehrfeuer zu ihm herauf, Tote und Verwundete bedeckten die Fluren, und doch war bis jetzt alles Ringen umsonst gewesen; denn die sterreichische bermacht war zu groß. Im Gehlz zur Linken des Knigs schien es, als sollten seine Braven dem vernichtenden feindlichen Granatfeuer erliegen; auf der uersten Rechten setzten ihnen die tapfern Sachsen unter ihrem kriegstchtigen Kronprinzen Albert hart zu. Voller Besorgnis richtete der König wieder und wieder sein Fern-rhr nach der Gegend, aus welcher der Kronprinz kommen mute. Stunde um Stunde verrann. Endlich Mittag war lngst vorber da hrte man Kanonendonner und Gewehrfeuer auf der uersten Linken des Schlachtfeldes. Es war kein Zweifel mehr: der Kronprinz war da. Im dichten Pulverdampfe erstiegen seine Truppen die Anhhen und erstrmten das wichtige Dorf Chlum. Damit war der Sieg entschieden. Ein Reitersturm, der gegen die vordringenden Preußen heran-brauste, konnte die Niederlage der sterreicher nicht aufhalten. In wilder Flucht wlzte sich das geschlagne sterreichische Heer nach der nahen Festung Kniggriitz, von der die gewaltige Schlacht den Namen trgt, nur die Sachsen verlieen unter ihrem Kronprinzen in fester Ord-nnng die Walstatt. König Wilhelm ritt der das Schlachtfeld, um den Helden des Tages, den Kronprinzen, zu suchen. Mit brausendem Hurra begrten ihn die ermatteten Krieger. Da strahlte Freude und Stolz aus seinem Antlitz; allein beim Anblick der vielen Gefallnen und der armen Ver-wundeten, die auf Leiterwagen und Karren nach den Verbandpltzen ge-bracht wurden, ward ihm das Herz weich, und er trstete sie, wo er konnte, mit freundlichen Worten. Erst spt am Abende fand er den Krn-Prinzen, und mit trnendem Auge dankte er ihm fr den Sieg. Bald rckte das preuische Heer gegen Wien vor. Aber Kaiser Franz Joseph bat um Frieden und war bereit, aus dem Deutschen Bunde auszuscheiden. Auch im Sden und Westert Deutschlands endete der Streit siegreich fr König Wilhelm. Grndung des Nunmehr taten sich Preußen, Sachsen, die beiden Mecklenburg, ^Bundes^" Lbeck und die westdeutschen Lnder nrdlich vom Maine zum Norddent-schen Bunde zusammen; auf dem Wege zur deutschen Einheit war man ein gutes Stck vorwrts gekommen.

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 147

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom ersten Hohenzollernkaiser. 147 zu Hilfe eilen, jedoch die flinken Deutschen schloffen ihn ein. Das geschah am 1. September in der Schlacht bei Sedn, hart an der belgischen Grenze. Am Morgen begann der Kampf, von einer Anhhe sdlich der Stadt leitete König Wilhelm die Schlacht. Vor ihm lag im breiten Flntale Sedan mit seinen alten Festungswerken, in einem groen Bogen schlngelte sich die Maas durch die fruchtbaren Gefilde, im Osten und Norden um-schlssen bewaldete Hochflchen das anmutige Bild. Drunten im Maastale stritten seit dem Tagesgrauen die tapfern Bayern in blutigem Straenkampfe um das Dorf Bazeilles. Bald wurde es auf der ganzen Ostseite lebendig, weie Rauchmassen zogen aus dem Walde heraus der die Ebene hin, aus den Drfern leckten glut-rote Flammen: hier hielten die Kanonen und Gewehre der Sachsen und preuischen Garden Zwiesprache mit den anstrmenden Rothosen. Endlich erkannte auch der König durch das Fernrohr im Norden der Stadt vorrckende preuische Truppen. Dorthin wandten sich die Franzosen mit aller Macht: Fuvolk strmte vor, dann jagten Reiter-scharen wieder und wieder den Preußen entgegen. Schnellfeuer streckte die Tapfern reihenweise nieder, nur wenige eilten nach Sedan zurck. Immer nher rckten die deutschen Krieger und Kanonen an die Festung heran, mehr und mehr verstummte das Kampfgetse; durch das Glas waren die unglcklichen Feinde in den engen Straen Sedans zu erkennen. Da sandte König Wilhelm einen Offizier an den franzsischen Feldherrn nach Sedan mit der Aufforderung, Heer und Festung solle sich ergeben. Der Bote kam mit der berraschenden Meldung zurck, er sei vor Gefangenen Kaiser Napoleon gefhrt worden; ba dieser bei dem Heere sei, m "?^mearn hatten die Deutschen gar nicht gewut. Bald erschien ein franzsischer General und berreichte dem Sieger einen Brief seines Kaisers. Da es mir nicht vergnnt war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen in die Hnbe Eurer Majestt", stanb barin zu lesen-Mit innigem Danke gegen Gott, der ihm einen solchen Sieg gegeben, kehrte der König am Abende in sein Quartier zurck. "Welch eine Wendung durch Gottes Fhrung!" telegraphierte er ort seine Gemahlin. Um die Mittagszeit des 2. September traf der König mit dem gefangnen Kaiser zusammen und wies ihm das Schlo Wilhelmshhe bei Kassel als Aufenthaltsort an. Whrenb preuische Husaren den 10*

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 42

1894 - Berlin : Hertz
— 42 — 1814, den 30. Mai. Erster Pariser Friede. Frankreich muß alle seit 1792 gemachten Eroberungen herausgeben. Die Bourbons kehren zurück. (Ludwig Xviii., ein Bruder Ludwigs Xvi.) 1815. 1815, den 1. März. Napoleon, aus Elba entflohen, landet in Frankreich, das ihn jubelnd empfängt. Neues Bündnis gegen ihn zwischen Preußen, Österreich, Rußland und England u. s. w. 1815, den 16. Juni. Blücher mutz nach heftigem Kampfe bei Ligny (und St. Amand) vor Napoleon Weichen?) Gleichzeitig wird Ney vom Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig2) bei Quatrebras angegriffen und schließlich von Wellington, der Verstärkungen herbeiführt, in feine alte Stellung zurückgedrängt. — Blüchers Rückzug geht auf Wavre, um die Verbindung mit Wellington zu halten.3) 1815. 1815, den 18. Juni. Entscheidungsschlacht bei Belle-Alliance. (Waterloo). — Wellington behauptet sich zäh gegen Napoleons Andrang. Napoleon fertigt schon Siegesboten nach Paris ab, und Wellington wünscht, „es würde Nacht, oder es kämen die Preußen!"— Und s i e kamen: bei Planchenoit in der rechten Flanke Napoleons erscheint Bülow, den Engländern schließt sich Siethen an, den Zwischenraum füllt Pirch aus. — Vergeblich führt Napoleon seine Garden vor; Engländer und Preußen vereinigt dringen vor, beide in der Richtung des roten Daches von Belle-Alliance. Dort treffen sich die Sieger. Napoleon flieht. Blücher und die Preußen übernehmen die Verfolgung des sich auflösenden französischen Heeres. 1815, den 7. Juli. Zweiter Einzug der Verbündeten in Paris. Napoleon nach St. Helena. 1815, den 26. Septbr. Die drei Monarchen von Preußen, Österreich und Rußland schließen den heiligen Bund (die heilige Alliance)^). x) Der 73 jährige Blücher unter dem Pferde. (Nostiz.) — „Wir find geschlagen nur, nicht bezwungen," meldet er seinem Könige, während Napoleon dachte, Blücher sei abgefunden. 2) Fällt hier. 3) Blücher ist unverwüstlich. „Nicht mit einem Teil, sondern mit seinem ganzen Heer" verspricht er Wellington zu Hilfe zu kommen. — Als alles auf dem Marsche im Schlamm versinkt, ruft er: „Es geht nicht, heißt es wohl, und muß doch gehen! muß gehen! Ich, euer Vater Blücher, hab's versprochen meinem Bruder Wellington! Wollt ihr, daß ich wortbrüchig werde? — Und — es ging." (Scheerenberg.) 4) Hohe dem Bunde zu Grunde liegende Idee. Anders freilich die Wirklichkeit. Am treuesten hält noch daran Preußens König und Volk. — (Nachdem der Bund lange nur noch der Form nach bestanden, wurde er schließlich 1854 aufgelöst durch den Krimkrieg.)

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 50

1894 - Berlin : Hertz
> — 50 — ' r rr. ®en 29■ Juli. Eine französische Panzerflotte (passiert Hellrngör und) geht bei Kopenhagen vor Anker. Dänemark bleibt neutral. Den 31. Juli. Proklamation des Königs von Preußen „An Mein Volk." Abgang desselben zur Armee, in seinem Gefolge Graf Bismarck, Roon, Moltke. Die I. Armee unter General von Steinmetz bildet den rechten Flügel südlich von Trier, dtell. Armee unter Prinz Friedrich Karl das Centrum, die Iii. Armee (darunter die Süddeutschen) unter dem Kronprinzen von Preußen den linken Flügel rü der bayerschen Pfalz. Das Ganze leitet der König Wilhelm mit dem Schlachtenmeister, „dem gr oßen Schweiger," General von Moltke?) Die Küstenverteidigung an der Ost- und Nordsee wird dem General Vogel von Falkenstein übergeben?) Die französische Armee ist bei Metz und Straßburg ansmars chiert. Ein französisches Vorspiel. Den 2. August. 3 französische Divisionen mit 23 Geschützen beweisen im Beisein Napoleons und seines Sohnes ihre Bravour an den preußischen Vorposten bei Saarbrücken?) I. Der Kampf gegen das kaiserliche Frankreich. 1. Vormarsch der Deutschen bis zur Moselund die Schlachten um Metz. Den 4. August. Erster Sieg. Der Kronprinz *) „Die Armeeen marschieren gesondert, behalten aber Fühlung zu einander, um sich am Tage der Schlacht zu konzentrieren." — Bedeutung der Kavallerie sowohl zum Rekognoszieren als um die Märsche der eigenen Armeeen zu verdecken (Ulanen). — Vorzügliche Verpflegung der Truppen. — Sorgsame Krankenpflege (Johanniter, Frauenvereine in allen Teilen Deutschlands, Königin Augusta). 2) Strandbatterieen, Torpedos u. s. w. 3) Die preußischen Vorposten, 3 Koinpagnieen vom Hohenzollernschen Füsilier-Regiment Nr. 40 und 3 Eskadronen vom 7. Ulanen-Regiment unter Oberstlieutenant von Pestel, die den Feind (durch kecke Streiche) über die Stärke der dort versammelten Truppen getäuscht, ziehen sich dem „im Voraus" erteilten Befehle gemäß, aus der Stadt zurück und nehmen nördlich, nahe derselben, eine neue Stellung ein.

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 52

1894 - Berlin : Hertz
— 52 — 187°. bei Vionville (westlich von Metz) an und »erlegt ihm die Ruckzugsstraße nach Verdun. J) b(!n. 1®- August. Schlacht bei Gravelotte und Sr t r <*? ■" un^ H- Armee erneuen unter dem Oberbefehl des Königs Wilhelm den Angriff auf die in einer starken Stellung befindliche Armee Bazaines und werfen ste nach Metz hinein.2) Die stärkste und beste Armee des Kaiserreichs (180 000 Mann) ist somit nach einem 14tägigen, siegreichen Vormarsch aus dem freien Felde geschlagen und wird vom Prinzen Friedrich K arl mit 7 Armeecorps der I. und Ii. Armee in Metz eingeschlossen. 2. Vormarsch der Deutschen gegen Chllons und der Rechtsabmarsch nach Sedan. Aus den nicht vor Metz nötigen Teilen der Ii. Armee wird eine neue deutsche Armee gebildet, die Iv. (Maas-) Armee unter Führung des Kronprinzen von Sachsen. Den 23. August. Die Iii. und rechts von ihr die Iv. Armee überschreiten die Maas in der Richtung auf Chllons, wo Mac Mahon die 2. Armee des Kaiserreichs gesammelt und wohin sich auch Napoleon begeben hatte. Auf das Drängen der Regentschaft aus Paris entschließt sich Mac Mahon die deutschen Armeeen (die Iii. und Iv.) nördlich an der belgischen Grenze entlang zu umgehen, um Bazaine bei Metz die Hand zu reichen. Letzterer soll einen Ausfall machen. ) »Der Elsenriegel von Mars la Tour" von Hesekiel. General von Alvensleben eröffnet den Kampf. In schwerer Blutarbeit halten die Brandenburger stand, bis Unterstützung kommt. Prinz Friedrich Karl eilt selbst herbei. Glänzende Attacke von preußischer Kavallerie. 2) Heftiger Kampf auf dem linken Flügel. Sturm der preußischen Garden und sächsischen Divisionen auf St. Privat. Bei Gravelotte hält der König und kommt selbst in das Granatenfeuer. („Bei demselben", schreibt der König an die Königin, „fehlten die historischen Granaten von Königgrätz für mich nicht, aus denen mich dieses Mal Münster von Roon entfernte.") Am späten Abend schien es, als müßte der dreiundsiebenzigjährige königliche Heldengreis auf dem Schlachtfelde bivouakieren, „als sich nach einigen Stunden eine Stube fand, wo er auf dem mitgeführten königlichen Krankenwagen, völlig angezogen seit 30 Stunden, ruhen konnte."

8. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 268

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
26 8 Siebenter Abschnitt. Hunderts unwürdig, und einige derselben den tapsen sten Völkern der Verwelk gleich; mehr als eine ein- zeln fähig, durchs Schwerst einem Welttheil Ge- setze zu geben. Z. Der Ueberfatl bei Hochkirch^ / Von Demselben. Es mx am ,Zten Oktober 1753 in der Nackt, als alle Colonnen der Oesierreichifchen Armee ihr Zager verließen, um die Preußen zu überfallen. Der General Odonel führte die Avantgarde, die aus vier Bataillons und sechs und dreißig Schwadrons be- stand; ihm folgte der General Sinere mit sechszehn Bataillons, und der General Forgatsch mit achtzehn Bataillons. Das Corps des General Laudon, das dem Preußischen Lager fast im Rücken stand, wurde noch mit vier Bataillons und fünfzehn Schwadrons verstärkt, wozu hernack noch die ganze Oesterreichi- sche Kavallerie des linken Flügels stieß. Die In- fanterie dieses Flügels führte der Feldmarschall Daun selbst an. Alle diese Truppen und noch ei- nige kleine Corps waren bestimmt, die Preußen auf dem rechten Flügel ln der Fronte und im Rücken anzufallen; dagegen sollte der Herzog von Arembsrg mit drei und zwanzig Vataillo en und zwei und dreißig Schwadronen den Preußischen linken Flü- gel beobachten, und erst, wenn die Niederlage der Feinde an allen andern Orten vollendet wäre, den- selben angreifen. Es befanden sich bei dem Vortrab freiwillige Grenadiers, die hinter den Cürassieren aufsaßen, vor dem Preußischen Lager aber von den Pferden sprangen, sich in Haufen formirten, und so vorwärts drangen. Die Zelter blieben im Oe- sterreichrschen Lager stehen, und die gewöhnlichen Wachtfeuer wurden sorgfältig unterhalten. Eins Menge Arbeiter mußten die gw# Nacht durch Paus

9. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 135

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
155 Brie fe. . ich etwas melden. Am ,4ten Juli mit Anbruche des Tages fing die Kanonade und das Einwerfen der Haubitzgranaten auf die schrecklichste Art an. Früh nm acht Uhr kam eine solche Granate, in mein Zim- zner, (sie mochte mehr als dreißig Pfund wiegen) zerschmetterte die Stube meines Bedienten, und zündete. Wir löschten den Brand, und machten alle mögliche Anstalten. Weil es aber Granaten und zwölfpfündige Kugeln auf mein Haus und die be- nachbarte Gegend regnete, welches die Absicht ha- den mochte, das zwanzig Schritte von meiner Woh- nung befindliche Pulvermagazin in die Luft zu spren- gen; so packte ich meine Sachen, so viel es ohne Gefahr, erschossen zu werden, anging, zusammen, schaffte sie theils in den Keller, theils in ein Ge- wölbe, und flüchtete Abends um acht Uhr nach der Neustadt zu D.. . Aber auch hier fing am igten die Angst an, und in kurzer Zeit fuhren einige zwölf- pfündige Kugeln, ins Haus, nahe bei mir vorbei. In dieser Lebensgefahr brachten wir bis Sonn- abends zu , wo die Daunische Armee die Seite von der Neustadt befreite, welches die größte Gnade war, die uns Gott in der Beängstigung erzeigen konnte. Denn eben diesen Tag , besonders um zwölf Uhr Mittags, ging das unglücklich? Bombardement der Residenz an. Mehr als hundert Bomben fielen in einer Zeit von drei Stunden auf die Kreuzgasse und Kirche; um zwei Uhr brannte mein Haus, und um vier Uhr wußte ich mein Schicksal. Die Bom- den hatten das Gewölbe, wohin wir alle unsre Sachen geschafft hatten, zerschmettert, und alles verbrannt; der Keller aber war von den Soldaten, die löschen sollten, rein ausgeplündert worden. Mein Bedienter, der treuste Mensch von der Welt, hatte sich so lange im Hanse aufgehalten, bis es anfing einzustürzen, und hatte ein Dutzend solcher Schurken hinaugeprügelt; endlich aber ward er übermannt, und flüchtete zu mir nach Neustadt. Vor Vergnügen, den ehrlichen Kerl, den ich schon für erschossen oder verbrannt hielt, wieder zu sehen, fühlte ich den Schmerz nur halb, den mir die Nach-

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 269

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
26g Historische Darstellung rue zu einem Verhau fallen/ wobei sie sangen, und einander zuriefen. Durch dies Getöse wollten sie die Preußischen Vorposten hindern, den Marsch der Truppen wahrzunehmen. Die wachsamen Preußi- schen Husaren aber entdeckten doch die Bewegung des Feindes, und gaben dem Könige sogleich Nach- richt davon. Anfangs bezweifelte er die Bewegung selbst; da aber die wiederholten Berichte solche be- stätigten, so vermuthete er jede andre Ursache der- selben , nur keinen förmlichen Angriff. Seidlitz und Ziethen befanden sich eben beim Könige, und er- schöpften ihre Beredsamkeit, seine Zweifel in diesen bedenklichen Augenblicken zu bekämpfen; sie brach- ten es auch dahin, daß Befehle an einige Brigaden geschickt wurden, aufzustehn, wobei mehrere Regi- menter Kavallerie ihre Pferde satteln mußten. Die- ser Befehl aber wurde gegen Morgen wieder auf- gehoben, und der jetzt ganz unbesorgte Soldat über- ließ sich dem Schlaf ohne alles Bedenken. — Der Lag war noch nicht angebrochen, und es schlug im Dorfe Hochktrch fünf Uhr, als der Feind vor dem Lager erschien. Cs kamen ganze Haufen auser- wahlter Soldaten bei den Preußischen Vorposten an, und meldeten sich als Ueberläufer. Ihre An- zahl wuchs so schnell und so stark, daß sie bald Vor- posten und Feldwachen überwältigen konnten. Die Oesterrcrchische Armee, in verschiedene Corps ge- theilt, folgte der Avantgarde ans dein Fuß nach, und nun rückten sie Colonnenweise von allen Seiten ins Preußische Lager ein. Viele Regimenter der königlichen Armee wurden erst durch ihre eignen Kanonenkugeln vom Schlaf aufgeschreckt; denn die anruckenden Feinde, die größtenteils ihr Geschütz .zurückgelassen hatten, fanden ans den schnell erober- ten Feldwachen und Batterien Kanonen und Mu- nition, und mit diesen, feuerten sie ins Lager der Preußen. Nie befand sich ein Heer braver Trup- pen in einer schrecklicheren Lage , als die unter dem Schutze Friedrichs sorglos schlaftnden Preußen, die nun auf einmal im Innersten ihres Lagers von ei- nem mächtigen Feinde angegriffen^ und durch Feuer
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