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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 144

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 Vom ersten Hohenzollernkaiser. seine Preußen in das Flutal vor ihm hinabstiegen, um den Feind von den Hhen der andern Seite zu vertreiben. Unaufhrlich tnten Geschtzdonner und Gewehrfeuer zu ihm herauf, Tote und Verwundete bedeckten die Fluren, und doch war bis jetzt alles Ringen umsonst gewesen; denn die sterreichische bermacht war zu groß. Im Gehlz zur Linken des Knigs schien es, als sollten seine Braven dem vernichtenden feindlichen Granatfeuer erliegen; auf der uersten Rechten setzten ihnen die tapfern Sachsen unter ihrem kriegstchtigen Kronprinzen Albert hart zu. Voller Besorgnis richtete der König wieder und wieder sein Fern-rhr nach der Gegend, aus welcher der Kronprinz kommen mute. Stunde um Stunde verrann. Endlich Mittag war lngst vorber da hrte man Kanonendonner und Gewehrfeuer auf der uersten Linken des Schlachtfeldes. Es war kein Zweifel mehr: der Kronprinz war da. Im dichten Pulverdampfe erstiegen seine Truppen die Anhhen und erstrmten das wichtige Dorf Chlum. Damit war der Sieg entschieden. Ein Reitersturm, der gegen die vordringenden Preußen heran-brauste, konnte die Niederlage der sterreicher nicht aufhalten. In wilder Flucht wlzte sich das geschlagne sterreichische Heer nach der nahen Festung Kniggriitz, von der die gewaltige Schlacht den Namen trgt, nur die Sachsen verlieen unter ihrem Kronprinzen in fester Ord-nnng die Walstatt. König Wilhelm ritt der das Schlachtfeld, um den Helden des Tages, den Kronprinzen, zu suchen. Mit brausendem Hurra begrten ihn die ermatteten Krieger. Da strahlte Freude und Stolz aus seinem Antlitz; allein beim Anblick der vielen Gefallnen und der armen Ver-wundeten, die auf Leiterwagen und Karren nach den Verbandpltzen ge-bracht wurden, ward ihm das Herz weich, und er trstete sie, wo er konnte, mit freundlichen Worten. Erst spt am Abende fand er den Krn-Prinzen, und mit trnendem Auge dankte er ihm fr den Sieg. Bald rckte das preuische Heer gegen Wien vor. Aber Kaiser Franz Joseph bat um Frieden und war bereit, aus dem Deutschen Bunde auszuscheiden. Auch im Sden und Westert Deutschlands endete der Streit siegreich fr König Wilhelm. Grndung des Nunmehr taten sich Preußen, Sachsen, die beiden Mecklenburg, ^Bundes^" Lbeck und die westdeutschen Lnder nrdlich vom Maine zum Norddent-schen Bunde zusammen; auf dem Wege zur deutschen Einheit war man ein gutes Stck vorwrts gekommen.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 147

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom ersten Hohenzollernkaiser. 147 zu Hilfe eilen, jedoch die flinken Deutschen schloffen ihn ein. Das geschah am 1. September in der Schlacht bei Sedn, hart an der belgischen Grenze. Am Morgen begann der Kampf, von einer Anhhe sdlich der Stadt leitete König Wilhelm die Schlacht. Vor ihm lag im breiten Flntale Sedan mit seinen alten Festungswerken, in einem groen Bogen schlngelte sich die Maas durch die fruchtbaren Gefilde, im Osten und Norden um-schlssen bewaldete Hochflchen das anmutige Bild. Drunten im Maastale stritten seit dem Tagesgrauen die tapfern Bayern in blutigem Straenkampfe um das Dorf Bazeilles. Bald wurde es auf der ganzen Ostseite lebendig, weie Rauchmassen zogen aus dem Walde heraus der die Ebene hin, aus den Drfern leckten glut-rote Flammen: hier hielten die Kanonen und Gewehre der Sachsen und preuischen Garden Zwiesprache mit den anstrmenden Rothosen. Endlich erkannte auch der König durch das Fernrohr im Norden der Stadt vorrckende preuische Truppen. Dorthin wandten sich die Franzosen mit aller Macht: Fuvolk strmte vor, dann jagten Reiter-scharen wieder und wieder den Preußen entgegen. Schnellfeuer streckte die Tapfern reihenweise nieder, nur wenige eilten nach Sedan zurck. Immer nher rckten die deutschen Krieger und Kanonen an die Festung heran, mehr und mehr verstummte das Kampfgetse; durch das Glas waren die unglcklichen Feinde in den engen Straen Sedans zu erkennen. Da sandte König Wilhelm einen Offizier an den franzsischen Feldherrn nach Sedan mit der Aufforderung, Heer und Festung solle sich ergeben. Der Bote kam mit der berraschenden Meldung zurck, er sei vor Gefangenen Kaiser Napoleon gefhrt worden; ba dieser bei dem Heere sei, m "?^mearn hatten die Deutschen gar nicht gewut. Bald erschien ein franzsischer General und berreichte dem Sieger einen Brief seines Kaisers. Da es mir nicht vergnnt war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen in die Hnbe Eurer Majestt", stanb barin zu lesen-Mit innigem Danke gegen Gott, der ihm einen solchen Sieg gegeben, kehrte der König am Abende in sein Quartier zurck. "Welch eine Wendung durch Gottes Fhrung!" telegraphierte er ort seine Gemahlin. Um die Mittagszeit des 2. September traf der König mit dem gefangnen Kaiser zusammen und wies ihm das Schlo Wilhelmshhe bei Kassel als Aufenthaltsort an. Whrenb preuische Husaren den 10*

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 74

1889 - München : Lindauer
74 am Rhein aufgehobenen Klster in der O b e r p f a l z wieder her und verzichtete zugleich auf die Einknfte, die er gleich seinem Vater aus diesen Klstern mit Bewilligung Roms bezogen hatte. Dem von ihm und seiner Gemahlin Adelheid i. I. 1659 abgelegten Gelbde zufolge, eine Kirche und ein Kloster zu bauen, wenn ihre Ehe mit Kindern gesegnet wrde, baute er 16691675 zu Mnchen ein Kloster und zu Ehren des hl. Kajetan eine Kirche, denn die Ehe war inzwischen mit drei Shnen und zwei Tchtern beglckt worden. Da sich durch weise Sparsamkeit im Haushalte Bayerns Wohlstand erneuerte, konnte der kunstliebende Kurfürst daran gehen, die Pracht seines Hofes zu verjngen und der Kunst einen Markt zu er-ffnen. Seine Gemahlin Adelheid nahm regen Anteil daran. Unter ihrer Leitung ward der von ihrem Gemahl erbaute sdliche Flgel der neuen Residenz nach italienischem Geschmacke eingerichtet, ein Opernhaus aufgefhrt (1802 abgebrochen) und 1663 der Bau Nymphenburgs be-gnnen (erweitert unter Max Ii Emanuel und Karl Albrecht). Das Jahr 1674 brachte fr Ferdinand Maria ein schweres Unglck ein Brand legte beinahe die Hlfte der Residenz (den sdlichen und stlichen Flgel) in Asches) Mit genauer Not rettete Adelheid mit ihren Kindern und Kammerfrauen durch einen Gang, der die Residenz mit dem Thea-tinergebude verband, das Leben. Der Kurfürst eilte auf die Kunde von diesem Brande in einem ununterbrochenen Ritte von Braunau nach Mnchen und zog sich dabei eine Ver-letzung zu, von der er sich nicht mehr erholte. Adelheid starb 1676. Nach ihrem Hinscheiden zog sich Ferdinand Maria hufig nach Schlei heim zurck und verschied dort 1679. Ihm folgte sein lterer Sohn, Max Emanuel. 95. Max Ii Emanuel herrschte von 16791726. Da er bei dem Tode seines Vaters noch minderjhrig war, so leitete sein Oheim. Maximilian Philipp, Landgraf von Leuchtenberg nndherr von Hohenschwangau, bis zum 11. Juli 1680 die Staatsgeschfte. Der jugendliche Herrfcher, von dem erfahrenen Staatsmanne Freiherrn von Priel-maier in den Staatsgeschften, und von einem Franzosen, dem Baron von Beauveau, in den leichtfertigen Grund- *) Frulein La Per oufe, erste Kammerfrau der Kurfrstin, war bei brennender Wachskerze eingeschlafen.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 109

1889 - München : Lindauer
109 im Frhjahre 1812 der Krieg gegen Rußland zum Ausbruche, zu welchem nicht blos die Rheinbundfrsten, sondern auch sterreich, Preußen, Polen und die Schweiz Truppen stellen muten. Bayern allein hatte 30,000 Mann zu stellen. Die Hauptmasse derbayern ging als Teil des linken Flgels unter Gouvion St. Cyr der den Riemen und kmpfte (am 16., 17., 18. und 22. August 1812) mit groer Auszeichnung bei Polock, wo die Generale Deroy und Siebein fielen. Napoleon selbst, welcher das Centrum fhrte, ging aufsmolen sk los, welches der russische General Barclay verteidigte, und erstrmte diese Stadt, konnte aber nicht hindern, da sich die Russen bis Borodino zurckzogen. Hier lieferte Rapole on dem Kutusow, der an Barclay's Stelle getreten war, eine mrderische Schlacht, die aber nichts entschied (7. September), und zog am 14. September in das menschenleere Moskwa ein, das nach wenigen Tagen durch eine von dem russischen Gon-vernenr Rostopschin veranlate Feuersbrunst zum groen Teil in Asche gelegt wurde. Als die mit Kaiser Alexander gepflogenen Friedensunter-Handlungen nicht zum Ziele fhrten, sah sich Napoleon zum Rckzge gentigt. Dieser wurde durch Ungemach aller Art (worunter anhaltend 1920 Grad Klte) und durch bestndige Angriffe des Generals Wittgenstein so unheilvoll, da nur 30,000 Waffenfhige an der Beresina ankamen, wo sie von zwei (aus dem Norden und Sden herbeigezogenen) russischen Heeren eingeschlossen wurden. Mit Hilfe der schleunigst von Polen herbeigerufenen Marschlle Viktor und Oudinot er-kmpfte der franzsische Marschall Ney den bergang der die Beresina (28. November) und ward zu Wilna von 2000 Bayern unter Wrede (die nach einer zweiten Schlacht bei Polock diese Rckzugslinie zu decken angewiesen worden waren) aufgenommen. Napoleon, der bald nach dem bergange der die Beresina das Heer verlassen hatte, war auf einem Schlitten vorausgeeilt und begab sich geradeswegs nach Paris, wo Mall et einen Aufruhr veranlat hatte Um das Ma des Unglcks voll zu machen, schlo der preuische General Jork, der mit seinen Leuten den Rckzug des linken Flgels der Franzosen decken sollte, (am 30. Dezember) zu Tauroggen

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 82

1889 - München : Lindauer
82 Kinder zu verhindern. Aber der Pfleger von Starnberg, Johann ttlinger, welcher den Beratungen in Schftlarn beigewohnt, eilte ihnen zu Pferd voraus und verriet in Mnchen den ganzen Plan. General Mendt, welcher das Kommando der die sterreichische Besatzung in Mnchen erlangt hatte, rief schleunig den kaiserlichen Obersten Kriech bum, der mit seiner Mannschaft bei Wasserburg stand, herbei. Vor den Mauern Mnchens angelangt, warteten die Oberlnder vergeblich auf eine Untersttzung der Mnchner Bewohner und der Unterlnder. Tollkhn schritten sie unter Fhrung des franzsischen Hauptmanns Gautier zum Angriffe, wurden aber von der Reiterei Kriechbaums gegen Sendling zurck-geworfen. Hier richtete General Wen dt am Morgen des hl. Christtages 1705 unter denselben ein grliches Blutbad an.*) Den letzten Sto erlitt der gebrochene Aufstand durch die Nieder-lge, welche die Unterlnder Bauern unter der Fhrung Hof-manns am 8. Januar 1706 bei Aidenbach und Kleeberg unweit Nilshofen (im heutigen Niederbayern) durch die fter-reicher erlitten. Die Wut sterreichs kehrte sich jetzt zunchst gegen die in Mnchen weilenden Kinder des Kurfrsten Max Emannel, dann gegen diesen selbst und gegen seinen Bruder, den Erz-bischof Joseph Klemens von Kln. Die vier ltesten Prinzen Max Emanuels, Karl Albrecht, Philipp Moritz, Ferdinand Maria und Klemens August, wurden unter militrischer Bedeckung um die Mitte des Aprils 1706 als Geiseln von Mnchen nach Klagenfurt gebracht und dort als Grafen von Wittelsbach" wie Gefangene behandelt; die Prin-zessin Maria Anna sperrte man in das Angerkloster in Mnchen, und die zwei jngsten Prinzen, Theodor und Max *) Das Volk vom Oberlande preist unter denen, welche bei Sendling gefallen, den Schmiedbalthes von Kochel als den tapfer-sten aller seiner Helden. Er ist aber, wie die neueste Forschung bndig und klar nachweist, keine historische Person, sondern eine im ganzen Oberlande tief eingewurzelte Personifikation von Manneskraft und Mannesmut, Gutmtigkeit, Biederkeit, tiefer Religiositt und Treue bis in den Tod, kurz von allen Tugeuden, die das biedere Landvolk von jeher fr die hchsten geachtet und gewissenhaft gebt hat.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 231

1886 - Dresden : Höckner
231 europas gegen Rußland, 600 000 Mann mit 180 000 Pferden und 1300 Geschtzen, von denen 440 000 Mann am Feldzuge wirklich teilnahmen. Mai 2. Nachdem Napoleon im Mai 1812 in Dresden noch 1812 einmal die verbndeten Fürsten um sich versammelt hatte, rckte die groe Armee" in drei Kolonnen in Rußland ein: das Centrum, etwa 300 000 Mann, marschierte auf Moskau, der linke Flgel unter Macdonald, bei dem das preuische Hilfs-corps unter Grawert, spter Jork, sich befand, gegen Riga und St. Petersburg, der rechte Flgel (sterreicher und Sachsen) unter Fürst Schwarzenberg gegen Sdruland. Bei den unver-hltnismig schwcheren Russen (190 000 Mann) schwankte die Fhrung zwischen dem Rate der deutschen Offiziere (General Phull), den Feind in das dnnbevlkerte Land hineinzulocken, um ihn dort aufzureiben, und dem Wunsche der Altrussen, zu schlagen. Daher wich ihr Oberbefehlshaber Barclay de Tolly anfangs zurck, so da die Franzosen wochenlang trotz furchtbarer Stra-pazen und Verluste des Feindes nicht ansichtig wurden, und 7 wagte erst bei Smolensk am 7. August die Schlacht. Da er Aug. sie verlor, wurde er durch Kutusow ersetzt, und berall brach nun die national-religise Volksbewegung unwiderstehlich los. Trotzdem siegte Napoleon in der blutigen Schlacht bei Boro- ,7-dino (Moschaisk) am 7. September und zog am 14. September Sept. in dem verlassenen Moskau ein. Sept. 3. Allein seine Hoffnung, hier Winterquartiere zu finden, vereitelte der Brand von Moskau (Rftopfchm) 1420. September, und auf feine Friedensanerbietungen ging Alexander nicht ein, von Stein beraten und der Volksstimmung folgend. lg> So mute Napoleon am 18. Oktober den Rckzug antreten, Ottbr. den Ney ausdauernd deckte, und als der Versuch, eine sdlichere Strae zu gewinnen, bei Malo-Jaroslawez zurckgewiesen worden war, die alte Strae nach Smolensk einschlagen. Hier ereilte das -zuchtlose, von Feinden umschwrmte Heer (noch 100 000 Mann) seit dem 6. Novbr. der Winter und der Hunger. Nach Smolensk 26. gelangten noch 40 000 Mann; nach dem entsetzlichen der- ^ gange der die Beresina am 26.28. November erreichten Nov. kaum 8000 Mann Wilna. Der Kaiser war der Dresden nach Paris vorausgeeilt.

7. Teil 3 - S. 104

1885 - Leipzig : Teubner
— 104 - reich abgeführt; Holland wurde nach der Abdankung Louis Napoleons als eine 'Anschwemmung französischer Gewässer’ ebenfalls mit Frankreich vereinigt, Oldenburg, der nördliche Teil des Königreichs Westfalen, die Hansestädtfe, also alles Land von der Lippemündung bis zur Trave durch kaiserliche Verfügung ein-verleibt: größte Ausdehnung des napoleonischen Reichs. e) Der Heerzug gegen Rußland 1812. Der Krieg, welchen Napoleon gegen die letzte noch unabhängige europäische Landmacht unternahm, um seine Herrschaft über den europäischen Kontinent zu vollenden und einen Angriffsweg gegen die englische Macht in Ostindien zu gewinnen, wurde die erste Veranlassung zu seinem Sturz. Der Kaiser von Rußland war schon durch die Vergröfserung des Herzogtums Warschau gereizt worden, die Entthronung des ihm verwandten Herzogs von Oldenburg kränkte ihn tief, sein Reich litt unter der künstlichen Absperrung von England. Er näherte sich England, schlofs mit Schweden (Kronprinz Bernadotte) ein Bündnis und rüstete. Ein feindlicher Zusammenstofs schien unvermeidlich. Auf dem Kongreß zu Dresden (16. Mai) bestimmte Napoleon die Leistungen der Verbündeten, denen notgedrungen Preußen und Österreich sich anschliefsen mufsten, und überschritt mit der großen Armee am 24. Juni den Niemen. Es waren fast % Million Streiter-, darunter 100 000 Mann Rheinbundstruppen, 30 000 Österreicher unter Schwarzenberg auf dem rechten, 20 000 Preußen unter York auf dem linken Flügel, die letzteren unter dem Oberbefehl Macdonalds. Geordnet zog sich das russische Heer unter Barclay de Tolly nach den Kämpfen bei Smolensk (17. bis 19. August) zurück, Barclays Nachfolger Kutusow wurde bei Borodino an der Moskwa geschlagen (7. Sept.) und setzte den planmäfsigen Rückzug fort, am 14. September besetzten die Franzosen das von den Einwohnern verlassene Moskau. Der Brand von Moskau und die Annäherung Kutusows nötigten das französische Hauptheer zum Rückzug aus Rußland (18. Okt.), der durch Frost, Hunger und das Schwert der verfolgenden Feinde zur Auflösung und nach dem Übergang über die Ber6sina (26.—28. Nov.) zu völliger Vernichtung ward. Napoleon eilte (am 4. Dec.) nach Paris voraus. Der bis zur Düna vorgedrungene linke Flügel unter Macdonald ward nun von den siegreichen Russen zurückgedrängt. Seine Nachhut bildete das preufsische Corps unter General York. Dieser schlofs auf eigene Hand mit dem General Diebitsch am 30. December die Konvention von Tauroggen ab, welche das preufsische Corps neutral erklärte, und gab dadurch den ersten Anstofs zur Erhebung Preußens.

8. Teil 3 - S. 126

1885 - Leipzig : Teubner
- 126 - Generalstabs). Benedek hatte seine Armee in günstiger Stellung bei Königgrätz konzentriert. Hier liefs der König am 3. Juli den linken^Flügel der österreichischen Stellung (bei Necha-nitz) durch die Elbarmee, das Centrum durch die erste Armee (bei Sadowa und Benatek) angreifen. Ein mörderischer Kampf entspann sich, bis der Kronprinz mit der zweiten Armee in der Flanke des rechten feindlichen Flügels erschien und durch Eroberung von Chlum, dem Schlüssel der österreichischen Stellung, die Entscheidung brachte. Benedek trat den Rückzug nach der Elbe an, der sich bald in wilde Flucht auflöste, nur der Krön-prinz von Sachsen führte die sächsische Armee in guter Ordnung zurück. Zahlreiches Kriegsmaterial und 18 000 Gefangene fielen in die Hände des Siegers. Während nun der Kronprinz von Preußen Benedek bei Olmütz fest hielt, drangen die beiden anderen Armeen bis wenige Meilen vor Wien. Benedek war dadurch genötigt, seinen Rückzug über die kleinen Karpaten gegen Presburg zu nehmen. Der ihm folgende Kronprinz gewann am 15. Juli bei Tobitschau und Prerau einen neuen Erfolg, und schon waren die preufsischen Generäle von Bose und von Fransecky im Begriff, dicht vor Presburg bei Blumenau den Österreichern eine folgenschwere Niederlage zu bereiten, als die Nachricht von dem Abschlufs einer fünftägigen Waffenruhe dem Kampf ein Ziel setzte. Unter dem Eindruck der Niederlage bei Königgrätz hatte der Kaiser Franz Joseph am 5. Juli an Napoleon Iii. Venetien abgetreten und denselben um Friedensvermittlung ersucht. Allein König Wilhelm machte die Einstellung der Kriegsoperationen und das Eingehen auf Friedensunterhandlungen von dem Zugeständnis folgender Hauptbedingungen abhängig: Austritt Österreichs aus dem deutschen Bunde, Gründung eines neuen Bundes durch Preußen, Annexion von Schleswig-Holstein und Abrundung des preufsischen Gebiets im nördlichen Deutschland, aufserdem Abtretung Yenetiens an Italien. Da Österreich einwilligte, wurde die fünftägige Waffenruhe in einen vierwöchentlichen Waffenstillstand umgewandelt; dem Abschlufs der Präliminarien in Nikolsburg (26. Juli) folgte am 23. August der Friede zu Prag. Preußen willigte ein, dafs die Selbständigkeit der deutschen Staaten südlich vom Main, auch Sachsens Territorialbestand erhalten bleibe; des letztem Verhältnis zum norddeutschen Bund sollte durch einen besondern Frieden geregelt werden. d) Der Kampf ge-gen Österreichs Verbündete. Nach der Kapitulation der hannoverschen Armee hatte General Vogel von Falckenstein seine Armee bei Eisenach vereinigt. Vom 4. Juli an bedrängte er durch siegreiche Gefecht die Bayern dergestalt, dafs sie am 11. Juli bei Schweinfurt über den Main

9. Die altklassischen Realien im Realgymnasium - S. 69

1911 - Berlin : Teubner
69 4. Das Gepck der einzelnen Soldaten (sarcinae), etwa 20 kg schwer (tniles impeditus), besteht aus Getreide (cibaria) fr einen halben Monat, Kochgeschirr, Korb, Spaten, Beil, Sge (vasa), was alles beim Marsch an einer Stange befestigt auf der rechten Schulter getragen wird (Taf. Iii. 4. 5), während die linke Hand das pilum hlt, am linken Arm der Schild, vor der Brust der Helm hngt. Das Gepck der Legion (impedimenta) sind Handmhlen, Zelte, Kriegsmaschinen, Waffenvorrte. Es wird von den inuliones ( 1, 7) auf Lasttieren befrdert. 4. Marsch, Lager und Schlacht. 1. Auf dem Marsch ist die gewhnliche Ordnung des Heeres so, da zunchst eine Vorhut (primum agmen), aus Reiterei und leichtem Fuvolk bestehend, marschiert, dahinter der Haupttrupp (exercitus oder agmen) und schlielich die Nachhut (novissimum oder extremum agmen), wiederum aus Reiterei und Leicht-bewaffneten bestehend. Der Haupttrupp marschiert, je nachdem er weniger oder mehr vom Feinde bedroht ist, entweder in ein-sacher Marschordnung oder in Schlachtordnung (acie instructa) ohne Gepck. Im ersten Falle folgt das Gepck entweder hinter den einzelnen Legionen oder zusammen hinter dem Haupttrupp. Zur Aufklrung der das Gelnde und der den Feind werden teils einzelne Spher (speculatores), teils grere Streifscharen (exploratores) ausgesandt. 2. Ein Lager (Taf. Iii. 1) wird berall errichtet, wo ein r-misches Heer bernachtet. Die Einquartierung in Stdten findet nur ausnahmsweise statt. Castra stativa, Standlager, ein Lager fr lngere Zeit, wird entsprechend der Zeiteinteilung des Jahres fr die Kriegfhrung in castra aestiva, Sommerlager, und castra hiberna, Winterlager, eingeteilt. Der Platz fr das Lager wird von Cenwrionen mglichst am Abhnge eines Hgels in der Nhe von Wasser, Holz und Futter ausgesucht und abgesteckt. Die Form des Lagers ist gewhnlich quadratisch oder rechteckig (templum S. 81). An jeder Seite ist ein Tor, auf der dem Feinde zugekehrten die porta praetoria, auf der entgegengesetzten die porta decumana. Auenwerke sind: agger, Damm; vallum, Pallisadenwand; fossa, Graben, meist 4 m breit, 3 m tief. Intervallum ist der freie Raum zwischen dem Wall und den Zelten. Den Verkehr im Lager ermglichen mehrere rechtwinklig sich kreuzende Straen (viae). Den vorderen, greren Teil des Lagers haben in der Mitte die Legionssoldaten, an den beiden Seiten die Bundesgenossen inne.

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 162

1892 - Leipzig : Voigtländer
162 Die Vorhut der preuischen zweiten Armee bildete das Iii. Korps, das morgens um 10 Uhr bei Vionville den Feind angriff und der fnf Stunden lang gegen die dreifache bermacht (45 000 gegen 138000) aushielt. Gegen 4 Uhr langte das X. Korps auf dem Schlachtfelde an, und spter griffen auch die Truppen des Viii. und Ix. Korps ein. Die mrderische Schlacht, in welcher die groartigsten Reiterkmpfe des ganzen Krieges (Todesritt der Brigade Bredow) stattfanden, dauerte elf Stunden. Die Verluste beliefen sich im ganzen auf 33000 Mann, unter denen 16000 Deutsche. Die dritte, gewaltigste Schlacht, König Wilhelms Siel; bei Gravelotte am 18. August, machte endlich jedes Entweichen des franzsischen Mar-schalls unmglich und wars sein Heer hinter die Festungswerke von Metz zurck, soda es, von den Deutschen umschlossen, im Felde nicht mehr er-scheinen konnte. Nachdem den Franzosen durch die Schlacht bei Vionville-Mars la Tour die Strae nach Verdun abgeschnitten war, hatte Marschall Bazaine den Abmarsch zu-nchst aufgegeben. Er stellte vielmehr sein Heer westlich von Metz, also mit verkehrter Front in einer beraus starken Stellung auf den von Gravelotte bis St. Privat sich hin-ziehenden Hhen auf. Diese Stellung muten die Deutschen, mit 6 Armeekorps von Sden her einschwenkend, angreifen. Das Vii. und Viii. Korps bildeten den rechten Flgel bei Rezonville, das Ix. mit dem zuerst noch geschonten Iii. und Xi. das Centrum, die preu-ische Garde und das Xii. Korps den linken Flgel bei St. Privat. Um Mittag begann der Riesenkampf, in welchem der rechte Flgel und das Centrum der Deutschen gegen die von Natur und durch knstliche Verstrkung fast unangreifbare Stellung der Franzosen keinen entscheidenden Erfolg erringen konnten. Das frh 2 Uhr von Pont--Mousson aufgebrochene Ii. Armeekorps griff abends sdlich von Gravelotte in den Kampf ein, zu spt, um hier eine Entscheidung herbeizufhren. Diese erfolgte auf dem linken Flgel der Deutschen durch die von den Sachsen und der Garde mit heldenmtiger Aufopferung voll-brachte, denkwrdige Erstrmung des hochragenden Dorfes St. Privat. Der rechte Flgel der Franzosen ward hier in die Flucht geschlagen, die ganze Stellung der Fran-zosen dadurch unhaltbar, und Marschall Bazaine zog sein Heer noch des Nachts in die Festung zurck. Auf beiden Seiten hatten etwa 180 000 Mann im Gefecht gestanden; die Deutschen hatten also mit gleichen Streitkrften eine weit berlegene Stellung ge-nommen. Die Deutschen, als die Angreifer, verloren 20 000 Mann; die Franzosen geben ihren Verlust auf 13000 an. Im ganzen haben die ersten sechs Schlachten den Deutschen 50 000 Mann gekostet. 7. Das Gottesgericht von Sedan. Nach der Einschlieung des Bazaineschen Heeres in Metz wurde aus Truppen der zweiten deutschen Armee (der Garde, dem Iv. und Xii. Armeekorps) eine vierte Armee (diemaasarmee) unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen gebildet, um in Gemeinschaft mit der inzwischen bis Nancy vorgerckten dritten Armee unter dem Kronprinzen von Preußen den Marsch aus Paris anzutreten. Die franzsische Hauptstadt war gedeckt durch das nach den Niederlagen bei Weien-brg und Wrth im Lager von Chalons gesammelte, aus vier Armeekorps verstrkte Heer des Marschalls Mac Mahon. Dieser sollte eigentlich sich mit dem im Rckmarsch
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