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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 160

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Siebente Periode. Von 1789 Ms zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. y) Böhmischer Kriegsschauplatz. Die preußische Elbarmee (50000 M.) stand unter Herwarth v. Bittenfeld bei Torgau, die I. Armee (95 000 M.) unter dem Prinzen Friedrich Karl (Stabschef v. Yoigts-Rhetz) bei Görlitz, die il. Armee (115 000 M.) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (Stabschef v. Blumenthal) bei Neiße. Das gemeinsame Marschziel („Getrennt marschieren, vereint schlagen“ Moltke) sollte Gitschin sein. Somit mußte die österreichische Armee unter dem Feldzeugmeister y. Benedek ihre Stellung bei Olmütz verlassen. Am 22. Juni begannen .die Preußen in Böhmen unter siegreichen Gefechten einzurücken: Teile der Elbarmee siegten bei Hünerwasser, der I. bei Podol, bei Münchengrätz und Gitschin (am 29.); von der Ii. Armee war das 1. Korps bei Trautenau (am 27.) von Gablenz zurückgeworfen worden; aber Steinmetz siegte bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, die Garde bei Soor, Trautenau wurde genommen, die Vereinigung der drei Armeen war hergestellt. Nun langte König Wilhelm, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke, auf dem Kriegsschauplatz an. Benedek nahm Stellung zwischen der Elbe und Bistritz auf dem Plateau w. von Königgrätz. Am Morgen des 3. Juli eröffnete der König zunächst mit der Elb- und I. Armee, obwohl nur 124000 Mann stark, den Angriff gegen die 222000 Mann zählende Armee Benedeks. Die Bistritzlinie wurde von Benatek im N. bis Necha-nitz im S. genommen, vom Zentrum bei Sadowa (spr. Ssädowa), das da liegt, wo die große Straße von Gitschin nach Königgrätz die Bistritz schneidet. Nun aber kam die Schlacht zum Stehen. Die Preußen, besonders die Division Fransecky (spr. Fransetzki) im Walde von Maslowed, erlitten durch die überlegene österreichische Artillerie1 furchtbare Verluste. Mittags erschien der sehnsüchtig erwartete Kronprinz und brachte die Entscheidung. Die Dörfer Chlum, Probluz und Lipa wurden genommen, und die Österreicher zogen sich in völliger Auflösung auf Olmütz zurück. 1) Dagegen war das preußische (von Dreyse erfundene) Ziindnadelgewehi dem österreichischen Yorderladegewehr überlegen. H ( 1/4 mjl w Ckv' ^

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 110

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789 —1815. § 92. 8. Napoleons Niederlage in Rußland 1812. a) Die Weltherrschaft war Napoleons Ziel. Da er England ohne überlegene Flotte vorläufig nicht beikommen konnte, wandte er sich gegen Rußland. Nach dessen Niederwerfung wtar es vielleicht möglich, von Asien her Englands Macht zu zertrümmern. Das Bündnis von Tilsit und Erfurt zwischen Napoleon und Alexander I. hatte sich gelöst; an seine Stelle war eine wachsende Verstimmung zwischen beiden Kaisern getreten. 1. Seit Peter d. Gr. war die Politik Rußlands gegen die Türkei gerichtet gewesen le (§ 22). Katharina Ii. hatte den größten Teil der Länder an der Nordküste des Schwarzen Meeres erobert. Als Alexander auf t t I diesem Wege fortschreiten wollte, hintertrieb Napoleon insgeheim die russischen Pläne. 2. Napoleon begünstigte das Herzogtum Warschau und nährte in den Polen die Hoffnung, er werde zur Wiederaufrichtung des polnischen Reiches die Hand bieten. 3. Die Absetzung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten des Zaren, kränkte diesen tief. 4. In der Erkenntnis, daß die Festland sperre den russischen Handel schwer schädigte, weigerte sich Alexander, sie weiter aufrecht zu erhalten. Zum Kriege gegen Rußland brachte Napoleon ein aus allen Nationen zusammengewürfeltes Heer von 650000 Mann, die „Große Armee“, zusammen. Um der Vernichtung zu entgehen, mußte Preußen ein Hilfskorps von 20000 Mann stellen. Dieses bildete unter Yorck, der unter dem Oberbefehl des Marschalls Macdonald stand, den linken Flügel der Großen Armee; den rechten bildeten 30000 Österreicher unter Schwarzenberg. b) Ohne Kriegserklärung überschritt Napoleon Ende Juni 1812 die russische Grenze bei Kowno und zog über Wilna gegen Smolensk, während die Preußen in den Ostseeprovinzen und die Österreicher in Wolynien vorrückten. Der russische Oberfeldherr Barclay de Tolly vermied eine Schlacht und hielt erst bei Smolensk stand; er wurde geschlagen und die Stadt in Brand geschossen. An seine Stelle trat auf Wunsch der nationalrussischen Partei Fürst Kutusow (spr. Kutüsoff); doch auch er mußte nach der blutigen Schlacht bei Borodino (spr. Baradinö) an der Moskwa ] ffiriickweichen; Napoleons Sieg war ein Verdienst des Marschalls

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur. Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000 Krieger lagen in Rußland tot. Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der 1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete. 3. Die Befreiungskriege (18131815). Wiedergeburt Preufjens. Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
186 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen. Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu. 120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum- 29! Juni, berland, nach Wien. Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193 Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete. An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten. Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps, sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps, wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert, fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee, Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 106

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. 1812. Die französische Armee litt schon auf dem Hinmarsch außerordentlich durch schlechte Verpflegung, durch die großen Strapazen der Märsche, durch Smolensk.krankheiten und durch massenhafte Desertionen. Smolensk wurde von §em feindlichen Heerführer Barclay de Tolly nach heftigem Kampfe geräumt. Kutusow, den Alexander bald darauf als Nationalrussen auf Verlangen des Heeres zum Oberbefehlshaber ernannte, setzte ebenfalls den Borodino. Rückzug fort und blieb erst bei Borodnr.0 stehen; nach einer außerordentlich blutigen Schlacht, die im ganzen 70 000 Tote und Verwundete kostete, räumte er das Schlachtfeld. Am 14. September zog Napoleon mit noch ®gjtauetwa 100 000 Mann in das vom Feinde geräumte Moskau ein, das gleich darauf durch einen vom Gouverneur Grafen Rostopschin angeordneten Brand zum größten Teil in Asche gelegt wurde. Alexander beharrte mit Festigkeit bei dem Entschlüsse, keinen Frieden zu schließen; er wurde hierin besonders von dem Freiherrn vom Stein bestärkt, den er zu sich berufen hatte. So sah sich denn Napoleon endlich Ruaug genötigt den Rückzug anzutreten. Durch Not und Hunger, Kälte und Glatteis erlitt die Armee die furchtbarsten Verluste, während sich die Disziplin zugleich immer mehr auflöste. Der Übergang über die von Eis-Beresma. schollen erfüllte Beresina, an deren westlichem Ufer ein russisches Heer stand, während Se*Truppen Kutusows und Wittgensteins von Osten und Nordosten nachdrängten, wurde nur dadurch möglich, daß es gelang, den gegenüberstehenden General über den übergangsort zu täuschen, blieb aber trotzdem ungeheuer verlustreich. Während sich die Neste der Armee, nur zum kleinen Teile noch bewaffnet, durch Polen und Preußen hindurchretteten, eilte der Kaiser ihnen voraus nach Paris; das neunundzwanzigste Bulletin verkündete den Untergang der großen 'Armee. Auch ihr linker Flügel hatte den Rückzug angetreten. Da schloß am -A.30.Dezember der General York mit dem russischen General Diebitsch die Konventton Kon ventron L 0n Tarted^gln, nach der das preußische Korps neutral Tauroggen, bleiben sollte; die Folge war, daß Macdonald über die Weichsel zurückgehen mußte. Mit dieser kühnen, auf eigene Verantwortung gewagten Provin"äst* Tat des „eisernen Aork" begann die Erhebung Preußens. Einige Wochen »reujen.' später erschien Stein als Bevollmächtigter Alexanders in Königsberg; noch ehe der Krieg erklärt war, traten die Landstände der verarmten Provinz zusammen, bewilligten Geld und stellten eine Landwehr auf.

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 156

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter d.zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. 1800*6iä Helmuth von Moltke war am 26.Oktober 1800 zu Parchim in 1891. Mecklenburg-Schwerin geboren, trat zuerst in dänische Dienste, dann aber 1822 als Leutnant in die preußische Armee. Die Jahre 1835—1839 verbrachte er in der Türkei, nahm an der Neubildung des türkischen Heeres hervorragenden Anteil und war bei der Schlacht von Nisib, die gegen seinen Rat geschlagen wurde, anwesend (s. § 110); er hat über jene Jahre in den „Briefen über Zustände und Begebenheiten in der Türkei" berichtet, die ihn ebenso als Geographen wie als Schriftsteller berühmt machten. Später verweilte er eine Zeitlang als Adjutant des Prinzen Heinrich in Rom und begleitete den Prinzen Friedrich Wilhelm an mehrere europäische Höfe. Jetzt erlebte er seine große Zeit: ein großer, ebenso umsichtiger wie entschlossener, das Größte mit dem Kleinsten kombinierender Stratege, der sich zum Heile Deutschlands des unbedingten Vertrauens seines königlichen Herrn erfreute; zugleich ein deutscher Mann, ganz erfüllt von nationalem Stolze; einer der großen Erzieher unsrer Armee, zugleich einer der klassischen Prosaschriftsteller unsrer Nation. § 128. Die Besetzung von Norddeutschland. Während die Elbarmee Sachsen besetzte, dessen Truppen unter dem Befehl des Kronprinzen Albert sich nach Böhmen zurückzogen, rückten von Holstein und Westfalen aus preußische Truppen nach Hannover, von Wetzlar aus nach Kurhessen ein; die Fürsten beider Länder hatten die Aufforderung, neutral zu bleiben, wofür ihnen ihr Besitz gewährleistet werden sollte, zurückgewiesen. Der Kurfürst von Hessen wurde in Wilhelmshöhe bei Kassel gefangen genommen. König Georg V. von Hannover zog mit seiner Armee nach Süden ab, um sich mit den Bayern zu vereinigen, traf aber bei Gotha und Eisenach auf preußische Truppen. Auf die falsche Nachricht von dem Abzug der Hannoveraner nach Norden griff General Flies mit Langensalza 9000 Mcinn den 19 000 Mann starken Feind bei Langensalza an. Er "7‘3um" wurde zwar zurückgeworfen, doch mußte zwei Tage später die hannoversche Armee, von preußischen Truppen rings umgeben, kapitulieren. Der König begab sich nach Wien. § 129. Der böhmische Feldzug. Indessen waren die erste Armee und die Elbarmee in Böhmen eingerückt. Durch die siegreichen Gefechte bei Gefechte der Podol (26. Juni) und Münch eng rätz bemächtigten sie sich der Jser-^Elbarmee." lime; in dem Gefecht bei Gitschin (29. Juni) wurde der Feind von neuem geschlagen und zog sich auf die Hauptarmee zurück, die anfänglich bei Olmütz gestanden und dann in Böhmen Aufstellung genommen hatte.

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 163

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsch-französische Krieg. 168 Indessen war die nationale Erregung in Deutschland immer höher gestiegen. Vom Jubel des Volkes begleitet, reiste König Wilhelm am 15. Juli nach Berlin; am Abend desselben Tages ordnete er auf die Nach- Juli, richt von den kriegatmenden, von stürmischem Beifall begrüßten Erklärungen der französischen Regierung in der Kammer und im Senat die Mobilmachung der Armee an. Am 19. Juli trat der Reichstag des Norddeutschen Bundes zusammen; an demselben Tage überreichte der französische Geschäftsträger die Kriegserklärung; an demselben Tage c?Sig endlich, dem Todestage seiner verewigten Mutter, der Königin Luise, er- 19-x)Ult-neuerte der König den Orden des Eisernen Kreuzes. Gleichzeitig erfolgte die Mobilmachung in den süddeutschen Staaten, die, getreu den Verträgen, an Preußens Seite in den Krieg eintraten. 3mp, gnn*p ^ Nation machte sich bereit, den Angriff aus ihre Ehre und ihren Frieden mit den Waffen in der Hand zurückzuweisen. § 136. Die Kämpfe gegen die kaiserlichen Armeen. Die franzö-sische Feldarmee^) betrug etwa 350 000 Mann, wovon etwa zwei Drittel Streitmacht, zu Ende Juli an der Grenze standen, ohne sie doch überschreiten zu können, da in der Aufstellung die größte Verwirrung herrschte, die Verpflegung ganz ungenügend und die Ausrüstung trotz der Beteuerung des Kriegsministers Leboeuf „nous sommes arehipräts“ bei weitem nicht vollendet war. Den Oberbefehl über diese „Rheinarmee" übernahm der Kaiser Napoleon, obwohl er krank war, während die Kaiserin Eugenie in Paris die Regentschaft führte. Die Korps standen an der Grenze verteilt; das Korps Frofsard besetzte am 2. August in Anwesenheit des Kaisers ®a«3tn und des kaiserlichen Prinzen das von einem Bataillon und drei Ulanenschwadronen verteidigte Saarbrücken, räumte es aber drei Tage später wieder. Die deutschen Feldtruppen betrugen rund 500000 Mann, von denen aber ein Teil zunächst in der Heimat zurückgehalten wurde; im ganzen haben im Laufe des Krieges 1 100 000 Mann die Grenze überschritten. Das preußische Zündnadelgewehr konnte sich mit dem Chassepot nicht messen; dagegen erwies sich die deutsche Artillerie als bedeutend besser als die französische. Die deutschen Truppen wurden von einem Offizierkorpl geführt, das in allgemein wissenschaftlicher wie militärischer Durchbildung dem der Feinde weit überlegen war; der Große Generalstab hatte den Krieg auf das sorgfältigste vorbereitet; vor allem stellte die 1) Die französische Flotte erschien in der Nord- und Ostsee, ohne irgend etwas zu leisten. 11*

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 165

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsch-französische Krieg. 165 der zweiten Armee nach Überschreitung der Mosel die feindlichen Streitkräfte bei Vionville und Mars-la-Tour. Das dritte Korps, die Brandenburger unter General von Alvensleben, griff die Übermacht sofort an und behauptete auf das tapferste seine Stellung. Um V24 Uhr nachmittags kam ihm auf der linken Flanke das hannoversche zehnte Korps zu Hilfe; zugleich übernahm Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl. 64 000 Mann standen gegen 130 000, erlitten freilich schwere Verluste: die Brigade Bredow, bestehend aus den Halberstädter (7.) Kürassieren und den altmärkischen (16.) Ulanen, opferte sich, ebenso das erste Garde-Dragonerregiment; furchtbar litt besonders die 38. Brigade (v. Wedell). Beide Teile verloren je 16 000 Mann, aber der Feind war am Abzug nach Westen verhindert. Bazaine nahm nunmehr mit 180 000 Mann, die Front nach Westen, eine starke Stellung auf den Höhen ein, die sich von St. Privat südlich bis zur Mosel hinziehen. Diese Stellung wurde, nachdem andere Korps herangezogen worden waren, am 18. August mit 180 000 Mann angegriffen; so kam es zu der Schlacht von G r a v e l o t t e, die unter den Augen des Königs geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlachtfeldes, wo das 9. Korps schwere Verluste erlitt. Auf dem südlichen Teile, bei Gravelotte, wo noch am Abend das eben eintreffende 2., pommersche Korps unter Fransecky ins Feuer geführt wurde, gelang es nicht, die von den Franzosen besetzten Pachthöfe zu erstürmen; dagegen wurde auf dem nördlichen Teile das burgartige St. Privat von dem Gardekorps, das auf völlig ungedecktem Gelände hatte angreifen müssen und über 8000 Mann verlor, und dem 12., sächsischen Korps erstürmt und die Schlacht entschieden. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000 Mann verloren. Bazaine wurde in Metz eingeschlossen; den Oberbefehl über die aus sieben Armeekorps bestehende Einschließungsarmee übernahm Prinz Friedrich Karl, während Steinmetz bald darauf abberufen wurde. Aus der Garde, dem 4. und dem 12. Korps wurde eine neue, die vierte oder Maasarmee gebildet, die dem Kronprinzen Albert von Sachsen unterstellt wurde und im Verein mit der dritten Armee gegen Mac Mahon marschierte. Indessen bestürmte die Pariser Regierung, an deren Spitze anstatt des gestürzten Ollivier Graf Palikao getreten war, den Marschall Mac Mahon, dem eingeschlossenen Heere Bazaines zu Hilfe zu kommen. So schlug er denn mit der Armee, bei der sich der Kaiser selbst befand, die Richtung über Reims nach der belgischen Grenze ein, um Bazaine von Norden her die Hand zu reichen. Sobald die deutsche Heeresleitung über diese Sachlage klar geworden war, wurde ein Rechtsabmarsch der dritten Mars-la-Tour 16. August. Gravelotte 18. August. Einschliehung von Metz. Maasarmee.

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 157

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Deutsche Krieg 1866. 157 Gleichzeitig hatte die kronprinzliche Armee, welche die schwierige Aufgabe hatte, in der Nähe des Feindes die Sudetenpässe zu überschreiten, ihren Marsch begonnen. Hierbei wurde das erste (preußische) Korps, als es auf der Straße-Landeshut-Trautenau heranrückte, bei Trauten au (27. Juni) von Gablenz geschlagen und zurückgeworfen. Am Tage darauf aber griff das Gardekorps Gablenz in derselben Gegend an, erstürmte Trauten au und nötigte ihn zum Rückzug. Gleichzeitig warf der General von Steinmetz, der mit dem fünften (posenschen) Armeekorps von Glatz heranzog, in den siegreichen Kämpfen bei Nachod,Skalitz und Schwein-schädel (27. bis 29. Juni) drei feindliche Armeekorps nacheinander zurück. Unter diesen Umständen konzentrierte Benedek seine Armee in der starken Verteidigungsstellung von Königgrätz, die nach Westen durch das Tal der Bistritz geschützt, durch Anlage von Verhauen und Verschanzungen noch verstärkt und nur nach Nordosten und Südwesten weniger gesichert war; den Mittelpunkt der Stellung bildete die Höhe von Chlum. Auf den Vorschlag des Prinzen Friedrich Karl beschloß Körttg Wilhelm, der inzwischen mit Moltke bei der Armee eingetroffen war, den Angriff, in der Erwartung, daß der Kronprinz, der sofort benachrichtigt wurde, ebenfalls in die Schlacht eingreifen würde. Der Kampf begann damit, daß die erste Armee diebistritzlinie mit dem Dorfe Sadowa und anderen Ortschaften besetzte; aber das weitere Vordringen wurde durch die außerordentlich starke Wirkung der feindlichen Geschütze sehr erschwert und ungemein verlustreich; besonders furchtbar waren die Verluste der von General Fransecky befehligten siebenten Division, die den Swiepwa^d besetzte und ihn trotz der übermächtigen Angriffe des Feindes nicht räumte. Indessen gelang es der von Südwesten her angreifenden Elbarmee, Boden zu gewinnen. Entscheidend aber war die Ankunft der kronprinzlichen Armee, die trotz schwieriger Wege im Eilmarsch herangekommen war. Ihr kam zugute, daß die beiden nordwärts aufgestellten österreichischen Korps ihre Kräfte im Kampf um den Swiepwald erschöpft hatten; unter dem Schutze des Pulverdampfes erstieg das Gardekorps die Höhen von Chlum und nahm sie. Die Versuche Benedeks, die verlorenen Stellungen mit seinen Reserven wiederzunehmen, mißlangen; ein furchtbarer Reiterkampf endete mit dem Rückzüge der österreichischen Kavallerie. Darauf wurde die Flucht allgemein. Auf beiden Seiten hatten je etwa 220 000 Mann gekämpft; der Feind verlor über 40 000, die Preußen 9000 Mann. In einem achttägigen Feldzug war der Krieg entschieden worden. Die Günde für diese außerordentlichen Erfolge einem tapferen Feinde gegenüber lagen zum Teil in
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