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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 148

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
148 Armeen. Das Centrum, die sogenannte erste Armee, führte Prinz Friedrich Karl; den linken Flügel, die zweite oder schlesische Armee, befehligte der Kronprinz Friedrich Wilhelm, und den rechten Flügel, die Elbarmee, der General Herwarth von Bittenfeld. Fast gleichzeitig rückten die drei Heere in Böhmen ein. Vom 26. bis zum 29. Juni gab es Tag für Tag Gefechte, alle siegreich für die Preußen. Am letzen Tage wurden durch den Sieg des Prinzen Friedrich Karl bei Gitschin die drei preußischen Armeen zu einem einzigen großen Heere vereinigt. Jetzt zogen sich die Oesterreicher zurück, und Benedek sammelte alle seine Streitkräfte bei der Festung Königsgrätz an der Elbe. 4. Unterdes war der König Wilhelm auf dem Kampfplatze eingetroffen und hatte den Oberbefehl übernommen. In dem Gefolge des Königs befanden sich der General von Moltke, der Kriegsminister von Roon und der Ministerpräsident von Bismark, nebst vielen fürstlichen Personen. Der 3. Juli war zum Ruhetage für die preußischen Truppen bestimmt. Als sich aber am 2. Juli nachmittags große feindliche Abtheilungen zeigten, ließ Prinz Friedrich Karl den König bitten, am folgenden Morgen dem Angriff des Feindes zuvorkommen zu dürfen. Der König hielt Rath mit dem General von Moltke, und um Mitternacht ergieng der Befehl, daß die ganze Armee am folgenden Morgen vorrücken sollte. Der Kronprinz war noch 5, der General Herwarth noch 3 Meilen entfernt. Aber um 4 Uhr morgens hatten beide den Befehl schon in Händen, und bald rückte die ganze Armee Benedek entgegen. Benedek stand mit seiner Truppenmacht 180,000 Mann stark, nordwestlich von Königsgrätz hinter dem Flüßchen Bistritz, welches hier sumpfige Ufer hat. Die Bäume an den Waldrändern hatte man umgehauen, um so die Infanterie, die hinter denselben stand, durch Brustwehren zu schützen. Bei dem Dorfe Chlum, wo die Gegend am höchsten ist, stand Benedek. Von dort konnte er das ganze Schlachtfeld übersehen. Bald hatten die Preußen den Ueber-gang über die Bistritz bei Sadowa erzwungen, aber damit waren sie auch so recht in das vernichtende Granatfeuer von den umliegenden Höhen gekommen. Sie kämpften jedoch mit unerschütterlicher Ausdauer. Todes-muthig hielt der General Franseckz in dem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Uebermacht stundenlang Stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin. Um Mittag wieder bis an die Höhen zurückgedrängt, rief er aus: „Nicht weiter zurück, Kameraden, hier sterben wir!" Doch bald rückten die vordersten Truppen des Kronprinzen über den Felsgrat von Chlum. Obwohl die Artillerie noch zurück war, führte General Hitler von Gärtringen die Garde sogleich die Höhe von Chlum hinan, mitten durch das gewaltige Feuer der Oesterreicher. Er selber fand, von einer Kugel in die Brust getroffen, den Heldentod. Aber seine tapfern Krieger nahmen Chlum, und nun sahen sich die Oesterreicher von allen Seiten her bedrängt. Unaufhaltsam marschierte die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst setzte sich an die Spitze der Reiterei, sprengte mitten in das

2. Neuere Geschichte - S. 55

1895 - Leipzig : Reisland
— 55 — die Österreicher ihr Lager und umzingelten die Preußen. Die Vorposten wurden überwältigt, eine Batterie genommen und sofort gegen die Preußen selber gerichtet. Durch ihre eigenen Geschütze aus dem Schlafe geweckt stürzten die preußischen Krieger herbei und wurden niebergeschmettert. In der Dunkelheit war an ein Ordnen der Truppen nicht zu beuten, ^a qeriet das Dorf in Flammen, und nun erst erkannten bte Preußen ihre Lage. Jetzt bemühten sich die ^elbherren, Orbnnng in bte erschreckten Scharen zu bringen. Getieral Keith uchte im Dorfe festen Fuß zu gewinnen, aber 2 Kar-tätschenkugeln schlugen ihn zu Boben. Dem Prinzen Franz von Braunschweig würde durch eine Kanonenkugel der Kopf weggerissen, und Prinz Moritz von Dessau würde schwer ver- föimb®er Anbruch des Tages brachte auch keine Hilfe, bemt ein bichter Nebel trat an die Stelle der Dunkelheit. Enbltch verzog steh der Nebel, und schnell war die Orbnnng im P*cl*ßt' schen Heere wieber hergestellt. Der König gab den Befehl zum Rückzüge, und dieser geschah in solcher Haltung, daß ihn Dauu nicht zu Hinbern wagte. Die Österreicher zogen sich wieber in ihr Lager zurück, als wenn die Preußen bett Sieg gewonnen hätten. Und boch hatten diese 9000 Mann und 101 Kanonen verloren, ebenso Lager und Gepäck. aber Friedrich verlor den Mut nicht. Durch geschickte Märsche gelangte er glücklich nach Schlesien, entsetzte die Festung Neiße und gewann balb die ganze Provinz zurück. Die Österreicher gingen nach Böhmen zurück, und Dann erhielt vom Papste einen geweihten Hut und Degen. 5. 1759. Kay. Kunersdorf. Maxen. Das Jahr 1759 war für Friedrich das unglücklichste des ganzen Krieges. Er suchte die großen Verluste an tapfern Solbalen mühsam zu ergänzen, währenb seine Feinde immer neue Truppen ins Felb führten. Zwar würden die Franzosen unter Ferbtnanb von Braunfchweig bei Miuben geschlagen; aber ein russisches Heer unter Soltikow suchte sich mit den Österreichern unter Laubon zu vereinigen. Saubon begann seine militärische Laufbahn in russischen Diensten. Später bot er dem König von Preußen feine Dienste an, würde aber abgewiesen. Daraus ging er nach Wien, wo er Hauptmann würde und durch feine qlämenben Verbienste immer höher stieg.,. _ Üm die Vereinigung der Russen mit den Österreichern zu verhinbern, schickte Friedrich beu General 2bebell gegen die Russen. Dieser würde aber am 23. Juli bei Kay geschlagen, und bte Vereinigung Soltikows und Saubons fanb wirklich

3. Neuere Geschichte - S. 136

1895 - Leipzig : Reisland
— 136 — terrassenförmig aufgestellt tont, lichtete die Glieder der anstürmenden Preußen. Die Divisiou Franfecky war stundenlang dem mörderischen Geschützfeuer ausgesetzt; als sie vor der feindlichen Übermacht bis Benatek weichen mußte, rief Fransecky. „Nicht weiter Zurück, hier wolleu wir sterben^" Noch schwankte um Mittag die Entscheidung. Sehnsüchtig erwartete man den Kronprinzen auf dem liukeu Flügel; wenn er stch verspätete, war die Schlacht verloren. Wie Blücher bei Waterloo, so war der Kronprinz durch strömende Regengüsse und den aufgeweichten Lehmboden lange hingehalten worden, erschien , aber rechtzeitig (2 Uhr), um mit Erfolg einzugreifen. Mit Ungestüm warfen die Garden den Feind aus drei aufeinander folgenden Positionen, von denen die Höhen von Chlum den Schlüssel der österreichischen Aufstellung bildeten. Da drang General Hiller von Gärtringen die Wichtigkeit dieses Punktes erkennend, mitten durch das mörderische Feuer gegen Chlum vor, und während er selbst von einer Kugel tödlich getroffen niedersank, stürmten seine tapferen Bataillone die Höhen. Die Schlacht war gewonnen; um 4 Uhr setzte sich der König an die Spitze der Kavallerie, den sich zurückziehenden Feind zu verfolgen. Doch erst um 9 Uhr abends verstummte der Kanonendonner. 11 Fahnen, 174 Kanonen, 18000 Gefangene fielen in die Hände der Sieger, die ihren Verlust auf 10000, den der Österreicher auf 42 000 Manu berech-netett. Benedek zog sich nach Olmütz zurück, die Preußen ruckten auf Wien los. Gleichzeitig hatte auch Italien den Krieg gegen Österreich geführt. Allein bei Custozza wurden die Italiener von dem Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Siegers bei Aspern, Erzherzogs Karl, am 24. Juni geschlagen und über den Mincio zurückgeworfen. Auch den Freischaren unter Garibaldi war es nicht gelungen, in Tirol einzudringen, und die italienische Flotte wurde von dem österreichischen Admiral Tegethoff bei Lifsa in die Flucht geschlagen. Trotzdem erklärte der Kaiser von Österreich am 5. Juli, er trete Venetien an den Kaiser Napoleon ab und nehme dessen Vermittelung für den Frieden an. Hierdurch glaubte er, die Südarmee gegen Preußen verwenden zu können. Aber unaufhaltsam drangen die Preußen durch Mähren vor (Prag am 8. Juli besetzt), und in einigen glücklichen Gefechten (bei Tobitschau 15. Juli) wurde den noch bei Dlmiitz stehenden österreichischen Truppen der Weg nach

4. Neuere Geschichte - S. 143

1895 - Leipzig : Reisland
143 — corps Mac Mahons, welches die Hügelkette jenseits des Städtchens Wörth an der Sauer besetzt hielt.und durch das hügelige Terrain und einen Wald im Rucken die stärkste Deckung hatte. Hier kam es am 6. Ang. zu einer blutigen Schlacht. Die bayrischen Truppen eröffneten auch diesmal den Kampf, unterstützt von preußischer Artillerie. Worth wurde vom 5. Armeecorps unter General Kirchbach im Sturm genommen. Zwar brachten die Franzosen, von immer menen Zuzügen unterstützt, den Kampf zweimal zum Stehen Bald aber rückte die ganze Schlachtlinie der Deutschen wieder vor. Siegreich schlug General Bose mit dem 11. Corps die Angriffe der französischen Kürassiere zurück, und em allgemeiner Angriff der Prenßen, Bayern und Württembergs durch welchen Frofchweiler genommen wurde, entschied die Schlacht. Gegen 4 Uhr mittags räumte der Feind in großer Unordnung das Feld. Die Württembergs erbeuteten die Kriegskasse Mac Mahons. 12000 Franzosen und 8000 Deutsche deckten die Walstatt. 5000 französische Gefangene und eine Menge erbeuteter Geschütze wurden nach Deutschland gebracht. Die Turkos waren fast gänzlich aufgerieben. Die geschlagenen Franzosen eilten durch die Vogefeupäffe und konnten sich erst in Chalons wieder sammeln. Am Schlachttage von Wörth wurde auch an der Saar ein glänzender Sieg errungen. Das Corps des Generals Frossard hatte sich auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken so verschanzt, daß seine Stellung für uneinnehmbar gelten konnte. Die 14. Division des Generals von Kamecke geriet in ein Gefecht mit den Franzosen. Allein die heldenmütigen Sturmangriffe würden gescheitert sein, wenn nicht durch den Kanonendonner Hilfe herbeigerufen worden wäre. General v. Göben übernahm den Oberbefehl. Unter dem vernichtenden Feuer der Franzosen eilten die Preußen bis an_ den Berg, und mit furchtbarer Kraftanstrenguug und ruhiger Todesverachtung erklommen die heldenmütigen Kämpfer die steilen Höhen. Oben kam es zum Handgemenge; aber erst als es ge- lungen war, Artillerie auf die Höhen zu schaffen, war die Kraft des Feindes gebrochen, und er verließ das Schlachtfeld. 27 preußische Bataillone hatten 52 französische mit vollzähliger Artillerie aus der feften Stellung herausgeworfen. Unser Verlust betrug 5000 Manu, unter ihnen General Francois. Die Franzosen zogen sich nach Metz zurück^ wohin die erste und zweite Armee über Saargemünd und Forbach vordrang, während ein Teil der kronprinzlichen Armee uuter

5. Neuere Geschichte - S. 95

1895 - Leipzig : Reisland
— 95 - Zwar mißlang ein Hauptangriff der letzteren am 26. und 27. August auf Dresden, wo Napoleon sein Hauptquartier batte- dafür wurde Vandamme bei Kulm und Nollendorf von den Russen und Preußen unter Kleist geschlagen (30. Aug.). Ebenso siegte die preußische Landwehr unter Bülow am 23. Aug. bei Großbeeren und am 6. Sept. bei Deunewitz über die Franzosen die nach Berlin wollten, und Blücher am 26. Aug. au der Katzbach. Als letzterer die Franzosen unter Macdonald an der Katzbach traf, schoß der Regen in Strömen herab, an em Feuern ° war nicht zu denken; aber mit gefälltem söajonett drang das Fußvolk, mit geschwuugeuem Säbel die Reiterei in die französischen Heerhaufen eilt, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Da wankten die Feinde und flohen: viele rissen die Fluten der Katzbach hinab. 18000 Feinde wurden gefangen, die ganze Armee Macdonalds war aufgelöst. Bald darauf erzwang Blücher (Marschall Vorwärts) durch Yorks Sieg bei Wartenburg den Übergang über die Elbe und vereinigte sich mit der Nordarmee des Kronprinzen von Schweden. 3. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Die Verbündeten zogen ihren großen Halbkreis um die Franzosen immer enger zusammen. Napoleon zog sich daher nach Leipzig zurück. Die Verbündeten folgten ihm. Ant 16. Oktober begann die Völkerfchacht. Seit 8 Uhr Morgens donnerten über 1000 Kanonen gegeneinander, so daß,die Erde erdröhnte. Mehr als 300000 Mann Verbündete (Österreicher, Preußen, Runen, Schweden) standen gegen 200000 Mauu Franzosen. Der Kampf schwankte, Dörfer wurden genommen und verloren. Ant blutigsten war der Kamps bei Wachau und Güldengossa, wo Napoleon selbst hielt, an seine Generale heransprengte und sie aufmunterte. Schon hatten die Franzosen solche Fortschritte gemacht, daß Napoleon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und alle Glocken läuten ließ. Im Norden hatte jedoch Blücher bei Möckern einen glänzenden Steg gewonnen. Dreimal mußten die Tapfern unter York das Dorf erstürmen, Berge von Leichen türmten sich auf. Aui 17. Oktober, es war ein Sonntag, war Waffenruhe. Napoleon ließ Unterhandlungen anknüpfen, aber vergebens. Am 18. Oktober erneuerte sich der Kampf, nachdem auch das Nordheer eingetroffen war, und brachte die Entscheidung. Am heftigsten wütete der Kampf an diesem Tage um das Dorf Probstheida. Während der Schlacht gingen die Sachsen zu ihren deutschen Brüdern über. Der Sieg Blüchers gab wieder den Ausschlag. Napoleon mußte trotz aller Kunst und Kühnheit erliegen und zog sich nach Leipzig zurück.

6. Neuere Geschichte - S. 99

1895 - Leipzig : Reisland
rr- 99 — tapfere Herzog von Braunschweig bei Quatrebras von Ney angegriffen worden und auf dem Schlachtfelde geblieben. Kämpfend zogen sich die Preußen zurück, und trotz den erlittenen Verlusten und den anstrengenden Märschen bei schlechtem Wetter und grundlosen Wegen waren sie doch nicht niedergebeugt: vielmehr waren die Krieger, vor allem Blücher, trotz seiner Wunden, vom besten Mute beseelt und brannten vor Begier nach einer neuen Schlacht. Wellington hatte bei dem Dorfe Mont St. Jean bei Waterloo, vor dem Walde von Soigne. Stellung genommen. Er ließ Blücher bitten, ihn mit zwei Armeecorps zu unterstützen. Der 73 jährige Heldengreis antwortete: „Nicht mit zwei Armeecorps, sondern mit dem ganzen Heere werde ich kommen." Am 18. Juni mittags 12 Uhr begann der Angriff Napoleons auf das englische Heer. Der erste Stoß war gegen das Schloß Hougomont gerichtet, wo jetzt stundenlang der wütendste Kampf tobte. Um 2 Uhr ging Ney gegen das englische Centrum vor, um es zu durchbrechen und die Reihen der Engländer zu vernichten. Mit unerschütterlicher Kaltblütigkeit hatte Wellington bis dahin seine Stellung behauptet, aber seine Linien waren schon bedeutend geschwächt, und die Feinde errangen einen Borteil nach dem andern. Wellington seufzte nach der Ankunft Blüchers. Und die Preußen kamen. Der greise Feldmarschall war an diesem Tage schon früh aufgewesen, obschon ihn infolge des Sturzes vom Pferde seine Seite noch schmerzte. Aber der heftige Regen hatte den Boden erweicht, alle Gräben und Vertiefungen waren mit Wasser gefüllt. Als Blücher die Wirkungen des Regens fast, rief er: „Unsere Alliierten von der Katzbach; da sparen wir dem König wieder viel Pulver!" Allein sie hemmten diesmal das Vordringen der Truppen. Wellington sandte einen Boten nach dem andern; seine Not wuchs mit jeder Stunde. Um halb fünf Uhr fuhren die ersten preußischen Geschütze auf den Höhen auf und eröffneten sogleich ihr Feuer gegen die Franzosen. Dies flößte den Engländern neuen Mut ein; sie gingen jetzt zum Angriff über, und um 8 Uhr war das Schicksal der Franzosen entschieden. Diese vermochten der Tapferkeit ihrer Gegner nicht mehr zu widerstehen, und von allen Seiten hörte man den Ruf: „Rette sich, wer kann!" Alles stürzte sich in wildester Verwirrung auf die Rückzugslinie, Geschütz und Gepäck verlassend. Das Heer der Franzosen löste sich in wilde Flucht auf und wurde von Gnei-senau heftig verfolgt. Nirgends konnte der fliehende Feind 7*

7. Neuere Geschichte - S. 135

1895 - Leipzig : Reisland
— 135 - Hünerwasser (27. Juni) geworfen und rückte nun mit jenem vereinigt gegen Münchengrätz vor. Am 29. tourbe (£lam-Gallas bei Gitschin mit Ungestüm angegriffen und so geschlagen, daß er sich ohne Ordnung auf die Hauptarmee Be- nedeks zurückzog. „ , . Die zweite (schlesische) Armee rückte teils über Nachod und Braunau, teils über Liebau und Trautenan vor. Als diese Armee aus den Engpässen des Gebirges vordrang, kam es zwischen dem ersten Armeecorps unter Bonin und den Österreichern unter Gablenz bei Trautenan zum Gefecht. Die Preuße» drangen in die Stadt ein, stießen aber auf ein überlegenes österreichisches Corps, welches die Vordringenden unter schwerem Verlust zurückwarf. Dieser Mißerfolg wurde am folgenden Tage (28. Juni) durch das Garde-Corps wieder ausgeglichen. Die Österreicher wurden vollständig besiegt und zogen sich mit einem Verluste von 4000 Toten und Verwundeten und 5000 Gefangenen nach Königinhof zurück. Aber auch Königinhof wurde am 29. Juni von der Garde erstürmt. Der linke Flügel der schlesischen Armee, das Corps des General Steinmetz, drang durch den Engpaß von Nachod vor und stieß am 27. Juni aus die Österreicher unter Rammmg. Es gelang, die Höhen zu besetzen und durch ein mörderisches Feuer die Übermacht zurückzuschlagen; auch die preußische Kavallerie warf siegreich die österreichische zurück, der Paß war geöffnet. Am 'folgenden Tage (28.) erfocht der „Lowe von Nachod", wie Steinmetz nun genannt wurde, den Sieg bei Skalitz über Erzherzog Leopold und über das Corps Festetics, das die Vereinigung des Steinmetzschen Corps und des Gardecorps unter Prinz August von Württemberg hindern wollte. König Wilhelm kam am 2. Juli selbst zur Armee nach Gitschin und übernahm sogleich den Oberbefehl. Benedek, der in wenigen Tagen 35 000 Mann verloren hatte, sammelte seme Streitkräfte bei Königsgrätz, wo er zwischen der Elbe und Bistrttz mit seinen 500 Kanonen eine feste Stellung einnahm. Auf die Kunde hiervon hielt König Wilhelm in der Nacht einen Kriegs* rat, in dem beschlossen ward, am folgenden Morgen den Angriff zu eröffnen und ein Zusammentreffen aller preußischen Corps auf dem Schlachtfelde zu bewerkstelligen. Das preußische Heer war 220000 Mann stark, da aber die zweite Armee nicht vor Mittag eintreffen konnte, so nahmen zunächst nur 123000matm am Kapfe teil. ^ w , Am 3. Juli morgens 7 Uhr eröffnete Prmz Friedrich Karl den Kampf. Die furchtbare österreichische Artillerie, welche

8. Neuere Geschichte - S. 142

1895 - Leipzig : Reisland
— 142 — und umfaßte das 7. (v. Zastrow) und 8. (v. ©oben) Armeecorps. Die zweite Armee unter Prinz Friedrich Karl bestand aus dem Gardecorps (Prinz August von Württemberg), dem 3. und 4. (beide Alvensleben), 10. (Voigts-Reetz) und 12. (Kronprinz Albert von Sachsen). Die dritte Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen war gebildet aus dem 5. (v. Kirchbach) und 11. (v. Bose) preußischen Armeecorps, den beiden bayrischen Armeecorps (v. d. Tann und Hartmann) und der Württembergischen und badischen Division. Zum Generalgouverneur der Rheinprovinz wurde General Herwarth von Bittenfeld und zum Gouverneur der Küstenprovinzen General Vogel von Falckenstein ernannt. Am 31. Juli verließ der König Berlin, begleitet vom großen Generalstabe, bei welchem sich Graf Bismarck und General v. Moltke befanden, und schlug zu Mainz das Hauptquartier auf. Er übernahm den Oberbefehl über die deutschen Heere. 3. Die ersten Kämpfe. Am 2. Aug. überfiel Napoleon in Begleitung seines Sohnes mit 40000 Mann und 30 Kanonen von den der Stadt Saarbrücken gegenüber liegenden Höhen diese Stadt und schoß sie in Brand. Die kleine, aus etwa 900 Mann bestehende Besatzung unter Oberstleutnant Postel zog sich kämpfend und langsam, der ungeheuren Übermacht weichend, geordnet zurück. Napoleon ließ einen glänzenden Sieg seiner Truppen melden und schrieb an die Kaiserin von seinem Söhnlein: „Louis hat die Feuertaufe erhalten; seine Kaltblütigkeit hat viele Soldaten zu Thränen gerührt." Bald aber verstummte der Jubel. Die Südarmee des Kronprinzen von Preußen war durch die Pfalz an die französische Grenze bei Weißenburg im Elsaß vorgerückt. Dort stand in sehr fester Stellung tue Division Douay vom Corps Mac Mahons. Am 4. Aug. überschritten die deutschen Truppen die Grenze. Die Bayern stürmten mutig voran gegen die Stadt; die Preußen eilten zu Hilfe herbei, die Lauter überschreitend. Die Feinde, be-sonders die hinter Mauern gedeckten Turkos, wehrten sich tapfer, bis bayrische Artillerie die Thore des befestigten Ortes zusammenschoß. Nach furchtbar blutigem Straßenkampse wurde der Feind zum Weichen gebracht. Nun stürmten die Kömgs-grenadiere unter mörderischem Feuer des Feindes mit gefälltem Bajonett die steilen Höhen des Geisberges. General Douay fiel, die furchtbare Stellung wurde genommen. Die Jäger erbeuteten das erste Geschütz. In großer Unordnung wich der Feind mit Preisgabe des ganzen Zeltlagers. Die geschlagenen französischen Truppen flohen zum Armee-

9. Neuere Geschichte - S. 145

1895 - Leipzig : Reisland
— 145 — standen sechs Stunden lang mit unglaublicher Bravour den fürchterlichen Kampf gegen die zehnfach überlegenen Franzosen. Sie hatten die Höhen von Vionville und das Dorf selbst genommen. Zu ihrer Unterstützung erschien zuerst Kavallerie. Sie brach sofort im Augesichte der feindlichen Batterieen in die Reihen der Franzosen ein und ging dem fast sichern Untergange entgegen. Sie mußte aber, arg gelichtet, zurückweichen, von den Feinden verfolgt. Unterdes waren größere Jnfanteriemaffen herbeigekommen und konnten ins Gefecht eingreifen. Anf allen Seiten ging die deutsche Schlachtlinie vor, und der Feind wurde auf Metz zurückgedrängt. Nach Inständigern Ringen war erst abends 9 Uhr die Schlacht entschieden. Die Verluste waren sehr bedeutend und beliefen sich auf deutscher Seite auf 17000 Mann, auf Seite der Franzosen dagegen auf 23000 Mann. Die Schlacht war bei Mars la Tour oder Vionville. Durch diese Schlacht war den Franzosen der Rückzug auf der Straße nach Verdun abgeschnitten, noch war aber der Rückzng in nördlicher Richtung möglich. Am 17. wurden die erforderlichen Truppen herangezogen, und König Wilhelm übernahm selbst den Oberbesehl für die Entscheidungsschlacht am 18. August. Die Franzosen hatten sich anf einem terrassenförmigen Höhenzuge aufgestellt und durch Schanzen festungsartig geschützt. Das 9. Corps stieß zunächst auf die feindliche Mitte und eröffnete um 12 Uhr die Schlacht durch Geschützfeuer. Es kam darauf an, den Feind so lange zu beschäftigen, bis die Garde und das sächsische Heer den rechten Flügel der Franzosen umgangen hätten, welche bei St. Privat eine überaus feste Stellung hatten. Stundenlang wogte der Kampf. Endlich kamen die Sachsen und nahmen unter großem Blutvergießen vereint mit der Garde das Dorf St. Privat. Auch das französische Centrum mußte einem erneuten Angriffe weichen. Da unternahmen die Franzosen einen letzten Stoß auf die erschöpften Truppen des rechten Flügels (das 7. und 8. Corps) bei Gravelotte. Jetzt erschienen die schmerzlich erwarteten Pommern unter General Fransecky. Sie stürmten, von Moltke selbst in die Schlachtreihe geführt, durch den Kugelregen hindurch, die Höhen von Gravelotte, und dieser Sturm entschied den Kampf. Mit diesem Siege bei St. Privat (oder Rezonville oder Gravelotte), nach welchem freilich auf jeder Seite 14000 Tote und Verwundete das Schlachtfeld bedeckten, war die Absicht, die feindliche Armee von der Verbindung mit Paris ab- H Üttig, Die Weltgeschichte in Bildern. Iii. 10

10. Das Mittelalter - S. 261

1877 - Leipzig : Brandstetter
261 2. Auch hier verbreitete sich bald der Ruf von seiner Tapferkeit, den er noch dadurch vermehrte, daß er unter den Edelleuten in Aire und den benachbarten Garnisonen kleine Turniere ausschrieb, in denen er gewöhnlich den Preis davon trug. Sein erster Kriegszug war derjenige, den Karl Viii. im Jahre 1494 nach Italien unternahm, um Neapel zu erobern. In dem Treffen wurden dem allzukühnen Bayard zwei Pferde unter dem Leibe getödtet. Er selbst focht hier zum ersten Male unter den Augen des trefflichen Ritters von Ars, dessen Feldherrnklugheit und Tapferkeit damals in Aller Mund lebte. Auch den Feldzug von 1499 zur Eroberung Mailands machten Beide zusammen. Als im folgenden Jahre die Mailänder das französische Joch wieder abwarfen und ihren Herzog Ludwig Moro zurückriefen, mußte der Marschall la Tremouille das Land noch einmal erobern und Bayard war wieder dabei. Er hatte erfahren, daß 300 Mann von Ludwig Moro's Truppen, unter der Anführung des braven Hauptmann Cajazzo, in Binasko lägen, einem Flecken etwa anderthalb Stunden von Mailand. Sogleich besprach er sich mit etwa 50 seiner Kameraden, die seines Sinnes waren, und sie erhielten die Erlaubniß, ohne Anführer nach Binasko zu reiten, um gegen die 300 Italiener ihr Heil zu versuchen. Cajazzo, der von ihrem Anschlage Nachricht erhielt, rückte ihnen entgegen, und der fürchterlichste Kampf begann. Endlich sammelte Cajazzo seine Leute und zog sich ermüdet zurück. Da erst ward Bayard gewahr, daß sie sich kaum noch eine halbe Stunde von Mailand befänden. „Halloh!" rief er, „meine Freunde, meine Kameraden, der Sieg ist unser!" und sogleich griffen Alle die Italiener noch einmal an, die sich indessen auf's Neue geordnet hatten. Auch diesen Angriff hielten Cajazzo's Truppen nicht lange aus, vielmehr suchte sich Jeder, dessen Pferd noch Kraft genug zum Saufen hatte, in die Stadt zu retten. Vergebens rief der brave Cajazzo sie zum Stehen auf, der Tumult ward allgemein und Italiener und Franzosen stürzten in buntem Gewühl auf das Thor zu. Erst dicht vor dem Schlagbaume machten die Letzteren Halt, doch der siegestrunkene Bayard ritt mit hinein und besann sich nicht eher, als bis er vor dem fürstlichen Schlosse hielt. Hier starrte er wie bezaubert vor sich hin, und in Gefahr, von Bürgern, Soldaten und Weibern mit Steinen todtgeworfen zu werden, sah er keinen andern Ausweg, als sich Cajazzo zu ergeben. Doch dieser räumte ihm achtungsvoll seine Wohnung ein und lud ihn zum Abendessen beim Herzog, der aus seinem Fenster den ungleichen Kampf des kühnen Ritters mit angesehen hatte. „Herr Ritter," redete Ludwig Moro ihn an, „was hat Euch hierher gebracht?" — „Die Lust zu siegen I" antwortete Bayard. — „Aber glaubtet Ihr denn, Mailand allein einzunehmen?" — „Nein, gnädiger Herr, ich glaubte mich von meinen Kameraden begleitet." — „Auch mit diesen wäre ja das nimmermehr möglich gewesen." — „Es ist wahr/ sagte Bayard bescheiden, „auch sind sie klüger gewesen, als ich, und dafür sind sie frei,
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