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1. Mit einem Stahlstich - S. 481

1836 - Stuttgart : Belser
/ Geschichte der einzelnen Reiche. 481 Widerstand leisteten, in Kurzem Herr von Maccdonien, eilte, unter dem Vorwände, die Griechen von Gonnatas zu befreien, in den Peloponnes, unterstützte den Kleony- mus, der mit seinem Neffen Atrcus um den spartani- schen Thron stritt, schlug das ihm entgegentretende Heer, und wurde kaum von Eroberung der nunmehr befestigten Stadt Sparta abgchaltcn. Allein Gonnatas, schon wie- der im Besitze Macedoniens, stand mit Truppen vor Ar- gos. Der epirvtische König rückte, von einer Parrhei gerufen, bei Nacht in diese Stadt, wo sich ein verworrner Kampf entspann: wie er gegen einen Argiver, der ihn verwundet hatte, den Wurfspieß kehrte, schleuderte dessen Mutter mit beiden Händen einen Ziegelstein vom Dache: Pyrrhus entsank seinem Rosse und ein Soldat des Gvn- natas hieb ihn zusammen, 272. Während nun der ma- cedonische König von des Pyrrhus Sohn Alexander im eignen Lande bekriegt wurde, erstarkte im Peloponnes der schon vor mehreren Jahren neugeschloßne Bund der Achäer. Den früher genannten Städten waren bereits wieder die übrigen, Aegium, Aegira, Busa, Cerynea, Leon- tium und Pellene, beigetreten. Ara tu 6, Sohn eines angesehnen, vom Tyrannen Abantidas erwürgten Si- cyoniers, deßhalb als Flüchtling in Argos ausgewachsen und geschworner Feind jeder Gewaltherrschaft, erstieg 250 mit Wenigen in der Morgendämmerung die Mauern seiner Vaterstadt, nahm die überraschten Söldner des Despoten Ni kok les gefangen, befreite ohne Blutver- gießen die Bürgerschaft, und führte sie, um ihrer Frei- heit einen Halt zu geben, dem Bund der 12 oder eigentlich 10 Städte zu, an dessen Spitze 245 er selbst als Hauptmann berufen wurde. Im Jahre 243, wo er noch, oder zum zweitenmal diese Würde bekleidete, erkletterte er in einer mondhellen Nacht die Burg von Korinth, gewann die wichtige Stadt ebenfalls für den Bund, und leitete nun, wenn Bauer's Gesch. I.bd. Zi J

2. Mit einem Stahlstich - S. 694

1837 - Stuttgart : Belser
Neuntes Hauptstück. 69/» verfolgt von des Königs Stiefbruder, dem Grafen Kas- par von Pembroke, gegen die Hauptstadt, machte, um nicht zwischen zwei Feuer zu gerathen, plötzlich eine Schwenkung, und gewann bei Mortimerscrvß eine Schlacht, welche den Königlichen 4000 Mann kostete, und in de- ren Folge Pembroke's gefangner Vater Owen Tudor sammt Throgmorton und 7 andern Hauptleuten im Febr. 61 zu Hereford enthauptet wurde. Dafür schlug ein Hecrhaufe der Königin Margaretha am 18. Febr. bei St. Albans den Grafen Warwick: Heinrich Vi., als Gefangner in Warwicks Lager, erhielt endlich wieder die Freiheit, und zur Vergeltung dessen, was in Hereford geschehen war, fielen die Häupter Lord Bonvillcs und Sir Thomas Kyriels. Aber Heinrich vermochte sein grvßtcutheils ans beutelustigen Gränzanwohnern bestehen- des Heer so wenig im Zaume zu halten, daß die Bür- ger Londons und der benachbarten Grafschaften, für ihr Eigenthnm besorgt, auf Yorks Seite traten. So gelang es dem mit Warwick vereinigten Grafen Eduard, am 25. Febr. in London einzuziehen, wo er, da Hein- rich den Vergleich mit seinem Hause gebrochen und dem- nach den Thron verwirkt habe, am 4. März sich als König ausrusen ließ. Allein noch hielten sich die Partheicn das Gleichgewicht. Begierig, die Sache zur Entscheidung zu bringen, sammelte Eduard Iv. 49,000 Mann zu Pontefract; mit 60,000 rückte Sommerfct gegen Ferry- bridge vor: den 29. März wurde zwischen den Dörfern Towton und Sa,rton, unter heftigem Schneegestöber, von 9 Uhr Morgens bis Nachmittags 3 Uhr, gefochten; endlich wichen die Laukastrier: Eduards Leute gaben kei- nen Pardon, und die Hälfte des feindlichen Heers blieb auf dem Wahtplatze. Hinrichtungen folgten auch jetzt wieder dem Kampfe, Der entflohene Heinrich erkaufte durch die Uebergabe von Berwick den Beistand der Schotten. Hier war Jakob I., ein tüchtiger, auf Entwilderung seines Volkes bedachter Fürst, 1437 durch den Grafen von Athol er- mvrdet worden und 1460 dessen Sohn Jakob Ii., wel- f 7 - ■ • • ■ - / • V. . '■ . , . /

3. Mit einem Stahlstich - S. 440

1838 - Stuttgart : Belser
440 Sechzehntes Hauptstück. ist hier nicht von der Zahl des Feinds die Rede,« sprach er zu den versammelten Generalen und Stabsoffizieren, „noch von der Wichtigkeit ihres Postens: alles das wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen und die richtige Befolgung meiner Dispositionen zu überwinden wissen. Wir müssen siegen, oder vor den Batterien der Ocstrcichcr sterben. Machen Sie meinen Eütschluß bekannt, bereiten Sie Alle zu den Auftritten vor, die nun bald folgen werden. Das Regiment Reiterei, das nicht gleich, wenn es be- fohlen wird, unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich nach dex Schlacht abfitzen, und mache es zu einem Gar- nisonsregimente; das Bataillon Fußvolk, das, cs treffe, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert Fah- nen und Seitengewehre, und ich lasse ihm die Borten von der Montur abschneiden. Leben Sie wohl, meine Herrn: in Kurzem haben wir gesiegt, oder wir sehen uns nie wieder!« Hinter einer Hügelreihe, auf deren Hohe fort- rückend er selbst den bei Leuthen unweit Breslaus postir« ten Feind beobachtete, marschierte sein Heer. Wedel mit den 10 Angriffsbataillvnen des Vorlrabs stand schon dicht unterhalb der Oestreicher, und noch ahnten Diese keineswegs die Absicht: lcitersprvssenartig stürmte das erste Treffen des preussischen rechten Flügels hinan: zur bestimmten Zeit führte dann Dri esen die Reiterei des lin- ken Flügels, Friedrich selbst die Mitte der Infanterie ins Feuer; und als der Feind gegen letztere bei der Windmühle von Segeschütz ein neues Treffen bildete, kam ihm Wedel in die Seite und in den Rücken. Dieß ist die Schlacht bei Leuthen, geliefert den 5. Dez., Nach- mittags von 1 bis 4 Uhr, ein Meisterstück der Feld-- herrnkunst, eine der schönsten Waffenthaten, von denen die Geschichte weiß. 21,000 Oestreicher wurden gefangen, 117 Kanonen, 59 Fahnen und Standarten, mehr als 3000 Packwagen erbeutet. Nach 14 Tagen ergab sich Breslau mit der Kriegskassc, mit 13 Generalen, 686 Offizieren, 17635 Gemeinen. Ueberhaupt hatte der Feind seit dem 5. Dez. 41,447 Mann und ganz Schlesien ver-

4. Mit einem Stahlstich - S. 469

1838 - Stuttgart : Belser
I Siebenjähriger Krieg. 46® feit dem 22. Juni in dem 8 Stunden von Petersburg entfernten Lustschlosse Oranienbaum. Nur die Orlows ließ er beobachten, aber durch den Adjutanten Perfi- livw, der mit ihnen spielte und soff. Am 8. Juli mach- ten ein Gardist und der Gardehauptmann Jsmailow bei der Regimentskanzlei Anzeigen: Jener behauptete, Passek habe im Rausch seltsame Dinge herausgeredet; Jsmailow erzählte, ein Mensch, der sich auf Passek be- rief, habe zu ihm gesagt: „wird der Plan bald executirt werden?" Abends 9 Uhr wurde Passek aus kaiserlichen Befehl arretirt, jedoch mit dem Beifügen: nach dem Peter, und Paulsfeste, welches in Rußland damals auf den 10. Juli neuen Slyls fiel, solle die Untersuchung Statt haben. Hievon in Kenntnis; gesetzt, eilte Fürstin Daschkow zu Pauin: „die Umstände haben sich geändert, die Revolution müsse sogleich beginnen." Panin zögerte: die Fürstin, als Mann gekleidet, begab sich um Mitter- nacht auf den gewöhnlichen Sammelplatz der Verschwor, neu, auf die grüne Brücke beim alten Wintcrpallast, schickte den Gregor ab, um mit Perfiliow zu zechen, den Alexis und Bibikvw, um Katharina zu holen, und gieng nebst einigen Andern zu den Garden. Katharina war mit dem Kaiser bei einem Feste auf dem Landgut Gostilitz gewesen, und vor Einbruch der Nacht in ihr Lustschloß Peterhof unweit Oranienbaum zurückgekommcn. Nach Peterhvf also sprengte Alexis mit Bibikvw, gieng durch die unbewachten und unverriegelten Zimmer der Kaiserin, weckte sie, stog wieder hinunter, und schaffte eine seit Wochen bereit gehaltne Halbchaise herbei. Zit- ternd stieg Katharina ein; ihre Kammerfrau Tschere- kowsky setzte sich neben sie; Alexis kutschierte; Bibi- kow ritt ihnen zur Seite. Die Damen hatten einen Theil des Anzugs vergessen: man wurde munter und lachte. Den 9. Juli, Morgens gegen 7 Uhr, langte Katharina vor den Kasernen der Garde an: Gregor war schon dort: 3 bestochne Compagnien des Regiments Jsmailow, an deren Spitze Fürstin Daschkow, empfiengen die Kaiserin:

5. Mit einem Stahlstich - S. 470

1838 - Stuttgart : Belser
470 Sechzehntes Hauptstück. sie gieng zu Fuß bei den Garden umher, sprach von Pe- ters Absicht, ihren Sohn und sie zu beseitigen, schilderte die Gefahr, welche der griechischen Religion, den Zerfall, welcher dem ganzen Reich drohe, und bot jeden Zauber ihrer Gestalt und Beredsamkeit auf. Neugierig, über- rascht , entzückt drängten sich die Soldaten herzu, Dieser in Pantoffeln, Jener im bloßen Hemd. Premier-Major Graf Bruce gewann das semenowsche Garderegiment. Wie ein Schnecball vergrößerte sich der Haufe. Man zerriß die preussischen Montirungsstücke, suchte alte, zum Theil zerlumpte hervor. Um 9 Uhr giengs nach der ka- sanschcn Kirche: während der getäuschte Erzbischofs Se- t sch in von Nowgorod Katharina als Vormünderin ih- res Sohns Paul empfieng, und das Tedeum anstimmte, wurde sie von Alexis ausserhalb der Kirche als Selbst- Herrscherin ausgerufen. Im neuen Pallast bemächtigte sie sich der geheimen Papiere des Kaisers, verfügte sich dann in den alten, und ließ ihn mit Kanonen umgeben. Wachposten schnitten die Wege nach Oranienbaum ab. Viceadmiral Ta.ly sin erbot sich, die Besatzung von Kronstadt zu gewinnen. Ein Truppencorps sollte die Straße nach Lievland sperren, und Narwa schließen. Den Pöbel beschäftigte man durch Gerüchte, die in Um- lauf gesetzt wurden, und durch ein Trauergefolge, das, als ob Peter gestorben wäre, in dumpfer Stille einen Sarg begleitete. In den Kabacken oder Branntweinhäu- fern, die aus kaiserlichen Magazinen gefüllt werden, konnte jeder Soldat trinken, soviel er wollte. Auch die Gesand- ten der gegen Friedrich verbundncn Mächte theilten Brannt. wein in Fülle aus. Unterdessen war der Kaiser um 1 Uhr von Oranienbaum nach Peterhvf aufgebrvchen, wo er die Ab- sicht hatte, mancherlei Vorbereitungen für das Paulsfest zu treffen. Ein Bauer auf einem elenden Karren schrie dem Kutscher und den Vorreitern zu: man hielt ihn für betrunken. In Peterhof wußte Niemand, wo die Kai- serin scy. Bald kam jener Bauer; cs war ein verklei- deter Diener des Staatsraths Bressan, den dieser

6. Mit einem Stahlstich - S. 472

1838 - Stuttgart : Belser
472 Sechzehntes Hauptstück. Zweite!" die Garnison rief Hurrah. Ein Offizier be- fahl, Peter solle sich entfernen, weil man sonst Feuer geben würde. »Fliehen Sie nicht,« ermunterte Gudo- witsch, von Münnich unterstützt, den Monarchen, „sprin- gen Sie mit mir ans Land, Niemand wird auf Sic schießen!" Peter ließ dennoch umkehren. „So sebiffcn wir nach Rewal," sagte Münnich, »wo ein Thcil Ihrer Flotte ist, besteigen ein Kriegsschiff, segeln nach Pom- mern , führen die dort stationirte Armee gegen Peters- burg, und in 6 Wochen liegt Rußland wieder zu Ihren Füßen." Der Verblendete befahl, bei Oranicnbanm zu landen, entließ die Wachen, schrieb einen demüthigen Brief an Katharina, den sie keiner Antwort würdigte, und dann noch einen zweiten, dessen Uebcrbringer Mi- chael Jsmailow, obgleich er Peters Vertrauen ge- noß , für das schändlichste Bubenstück gewonnen wurde. Man versprach ihm Generalsrang, den Alexandcr-Newsky. Orden, mehrere tausend Bauern, 20,000 Rubel Gehalt, wenn er den Kaiser ausliefre. Wirklich beredete er den- selben, eine schmachvolle Abdankungsurknnde zu unter- schreiben, trennte hierauf die Russen von den Holsteinern, entwaffnete die letztern, und fuhr mit dem Fürsten in einem schmutzigen Wagen nach Peterhof. Katharina, die sammt der Armee dort angelangt war, gewährte ihrem Ge. mahl keine Audienz. Im rechten Flügel des Schlosses, bei offnen Thüren, vor den Augen vieler Neugierigen, mußte er feine russische Gardeunifvrm ausziehen, und eine Zeit- lang ohne Stiefel, im bloßen Hemde stehen bleiben. Man schaffte ihn auf das kaiserliche Landgut Ropscha, südwärts von Peterhof, wo er ein geräumiges Zimmer nebst einem Alkoven hatte. Nun beriethen die Or- lows, was mit ihm zu beginnen sey? Das Volk, an- fänglich erstaunt und betrogen, zeigte bald Mitleiden und Zorn: nur eine rasche That schien den Aufruhr ab- wenden zu können. Am 17. Juli Morgens ritt Alexis in Gesellschaft seines Vetters Gregor Nikititsch Or- low und einiger Andern nach Ropscha, spiegelte dem

7. Mit einem Stahlstich - S. 445

1838 - Stuttgart : Belser
Siebenjähriger Krieg. 445 General Laudon hob eine Zufuhr von 5000 Wagen auf: unter großen Gefahren trat Friedrich in der Nacht des 2. Juli den Rückzug an, leitete ihn übrigens ohne allen Verlust durch böhmisches Gebiet nach Landshut, wo er ein festes Lager schlug. Indes; hatte Fcrmvr Altpreus- sen als russische Provinz huldigen lassen, Pommern und Neumark mit einer Barbarei verwüstet, wider deren Schilderung sich unsre Feder sträubt. Voll gerechten Grimms eilte ihm der König mit 14,000 Mann entge- gen , zog das gegen Schweden ausgestellte Heer des Gra- sen Dohna an sich, brach die Brücken hinter dem Feinde ab, verbot seinen Kriegern Pardon zu geben, und lie- ferte am 25. Aug. mit 57,000 Mann gegen 50,000 die wilde Schlacht bei Zorndorf, nordwärts von Küstrin. Morgens 9 Uhr begonnen, währte sie bis 10 Uhr in der Nacht: Friedrichs linker Flügel wich: Seidlitz mit der Reiterei hielt den Kampf aufrecht: ein zweiter Schlacht- tag hätte das Werk krönen sollen; aber den Preussen gieng der Säneßbedarf aus: sie begnügten sich, unter Aufopferung von 10,000 Mann 20,000 Russen erwürgt, die Kriegskasse und 105 Kanonen erbeutet zu haben. Aus Mangel an Lebensmitteln marschierte dann Fcrmvr über Landsberg und Polen ins Altpreussische. Der König wollte, weil die Oestreicher Neisse und Kvsel belagerten, den Weg nach Görlitz gewinnen; hinter Bautzen aber lauerte Daun: auf die Langsamkeit seines Gegners bauend, und getäuscht durch einen falschen Spion, blieb Friedrich 5 Tage in schlecht gedeckter Stellung beim Dorfe Hoch- kirch: am Morgen des vierten Tags, den 14. Okt., als es noch dunkel war, schlich Daun herbei, bemächtigte sich der großen preussischen Batterie, und feuerte vernichtend in die Hauptgasse des Dorfes. Welch ein Erwachen! Feld- marschall Keith und 9000 Preussen wurden getödtet; La- ger und Gepäck sammt 100 'Kanonen fielen in Feindes Hand. Doch die Geistesgegenwart eines Seidlitz, Re- tz vw und Sa ld ern, der heitre Muth des Königs selbst und die schlagfertige Zucht des ganzen Heers sicherte den

8. Mit einem Stahlstich - S. 418

1839 - Stuttgart : Belser
418 ' Zehntes Haupkstäck. zosen gegen nur 130,000 Nüssen. Benningsen wollte also zuvorkommen, den Passargcübergang erzwingen, und das zwischen Passarge und Alle postierte Corps des Marschalls Ney abschneiden und aufrciben. Allein Ponte Corvo bot bei Spunden, Soult bei Lvmitten dem russischen Heer die Stirne, Ney zog sich unter hitzigen Treffen bei Gutt- stadt und Ankcndorf auf die Position bei Deppen zurück, und schon am 7. Juni ergriff Napoleon mit vereinter Kraft die Offensive. Jetzt suchte Benningsen das feste Lager bei Heilsbcrg wieder auf, und die Schlacht vom 10. Juni endigte damit, daß Marschatt Lannes einen Sturm auf die Verschanzungen unternahm. Der ruft sische Feldherr, statt folgenden Tags einen zweiten aus- zuhalten, beschloß zuerst den Rückmarsch gegen Wehlau und die Linie des untern Pregels, bald aber, wie er sah, daß die Franzosen ihm voraus seyen, Ueberfatt und Aufreibung einzelner Divisionen. Hiezu bot sich am 14. Juni die Gelegenheit: nur Lannes und Morticr sperrten den Weg nach Wehlau; aber sie trotzten jedem Angriffe, bis mehrere Stunden nachher Verstärkung eintraf. Ge- gen 1 Uhr erschien der Kaiser, nach 3 kamen Ney und Victor: erst um 5 war die Schlachtlinie vollendet: Lan- nes in der Mitte, Mortier links, Ney rechts, Victor und die Garde in der Nachhut: der Feind lehnte seinen linken Flügel an die Stadt Friedland, während er den rechten 2 Stunden weit ausdehnte. Da befahl der Kaiser: „Ney rückt vor, und im Augenblicke, wo er sich auf den Feind stürzt, verdoppeln die Kanonen der gan- zen Linie ihr Feuer.» Dies geschah um halb 6 Uhr: Victor füllte das Terrain, welches Ney räumte, seine Artillerie unterstützte Neys Bajonette, sein General Du- pont warf die aus einer Schlucht vorgedrungne Garde der Russen auseinander, und als der linke Flügel Ben- ningsens, von Ney überwältigt, Schutz in Friedland such- te, drangen die Franzosen mit ihm durch die Thore. Nun rückten auch Mortier und Lannes vor, und schleuderten 3 Divisionen in die Alle, während eine vierte, die sich

9. Mit einem Stahlstich - S. 449

1839 - Stuttgart : Belser
Kaiser Napoleon u. die französische Universalmvnarchte. 449 Oe streich Böhmens berauben solle, er sanktionirt in Jta« lien und Spanien begangne Gewaltthatcn, er streckt die eine Hand nach Finnland, die andre nach der Türkei aus, und betrachtet es als entschiedne Sache, daß ihm und dem französischen Kaiser gegenüber kein Recht eines Drit- ten existiré. Offenbar hat ihm damals, um ein Wclt- stürmer wie sein großer Freund zu werden, Nichts ge- fehlt als napoleonisches Genie. Später freilich hat er den heiligen Bund gestiftet, und Grundsätze christlicher Menschenliebe sehr überraschend in die russische Politik eingeflochtdn. Nachdem Napoleon die Könige von Wirtenberg und Bayern zur Wachsamkeit gegen Oestreich anfgefordcrt hatte, — weßhalb ihre Truppen, sowie die sächsischen von der Theilnahme am Krieg gegen Spanien befreit blieben, — verließ er Erfurt den 14., Paris den 29. Okt., war den 3. Nov. zu Bayonne, den 7. zu Vittoria. Die Spanier bildeten 140,00ö* Mann stark einen Kreis von Saragossa bis zum biscayischen Gestade, rechts die Aragvnesen unter Palafox, links Romana und die Galt, cier unter Blake, in der Mitte die Andalusier und Va- leneancr unter Castannos, und zu Burgos Graf Bel- vedere mit der cstremadurischen Armee. Der Kaiser hatte rechts Lefebvre und Victor, links Ney und Mon- cey, in der Mitte den Marschall Soult. Letzterer sprengte am 10. das Heer Belvederes; Victor nahm folgenden Tags bei Espinosa dem General Blake Artillerie, Gepäck und Munition; Ney und Lanncs rollten am 23. die Truppen des Castannos bei Tudela auf: Palafox eilte, Saragossa zu beschirmen: der Weg nach Madrid stand offen bis zum Engpässe von Somo-Sierra; auch hier brach Napoleon am 30. mit Hülfe seiner polnischen Lan- zenträger durch, und den 4. Dez. zu Madrid angelangt, hob er die Inquisition auf, verminderte die Zahl der Klöster, bestimmte einen Theil der Klostergüter zur Auf. besserung des Einkommens der Landgeistlichen, unter- drückte sämmtliche Feudalrechte, vernichtete die grundherr- Bauer's Eesch. Vi. Bd. 29

10. Mit einem Stahlstich - S. 455

1839 - Stuttgart : Belser
Kaiser Napoleon n. die ftanmsche Universalmonarchte. 455 zuvor." Den 27. März 1809 erschien in Wien des Kai- sers Aufruf an seine Völker, worin er den Kampf als einen Akt der Selbsterhaltung bezeichnete. Der Opera- tionsplan war fertig: Erzherzog Ferdinand sollte mit 40.000 Mann die Polen unter Poniatowsky schlagen, das Herzvgthum Warschau erobern, an die preussische Gränze vorrücken, und den kvnigsberger Hof zum Bei- tritt ermuthigen; in Italien sollte Erzherzog Johann 85.000 Mann gegen Eugen führen, und zugleich die Be- völkerung aufwiegetn ; die Generale Ch a steiler und Jellachich rtefctr das treue Tyrolervolk zur Abschüttlung des Jochs der Bayern; Generalissimus Karl, der mit der Hauptmacht, mit 14,000 Reitern und 112,000 Fuß- gängern, ausserdem gestützt auf Bellegardcs 49,000 Mann in Böhmen, an beiden Seiten der Donau vordrang, ver- kündigte in dem Armeebefehl vom 6. April, daß bald auch fremde Truppen, mit den Oestreichern vereinigt, die Feinde angreifen werden, eröffncte am 8. die Operatio- nen, sandte dem Bayernkönig eine Einladung zur Theit- nahme, und verbreitete durch seine Krieger Freiheitsschrei- den an alle Deutschen. Zwar hatte Napoleon Vorkeh- rungen getroffen: Davoust stand auf dem linken, Masse- na auf dem rechten Dvnauufer, im Centrum Lefebvre mit den Bayern, Vandamme mit den Wirtenbergern. Allein zu sehr auf die Langsamkeit der Oestreicher rech- nend, hielt es Napoleon für entschieden, daß der Krieg erst gegen Ende Aprils beginnen werde, und Fürst Berthier von Neuchâtel, welchem für den Fall unerwarteten Angriffs einstweilen der Oberbefehl übertragen war, begieng die Thorheit, Massena nach Augsburg, Davoust nach Re- gensburg zu senden: das heißt, er trennte die beiden Flügel durch einen Raum von 30 Stunden; weßhalb Erz- Herzog Karl sogleich auf Vernichtung des Centrums hin- arbeitete. Den 12. April Abends bekam Napoleon Nachricht durch den Telegraphen; den 15. zwei Uhr Morgens reiste er von Paris ab; den 16. war er in Ludwigsburg bei dem wirtcnbergischen König Friedrich, Abends in Dillin«
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